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Mit dem Auftauchen ihrer Mutter, die sich ins Bett legt und auf nichts mehr reagiert, kehren in Gifty die schmerzhaftesten Kindheitserinnerungen zurück: das Verschwinden des Vaters, der in seine Heimat Ghana zurückging, der Tod des geliebten Bruders und die Depression der Mutter angesichts dieser Verluste. Ihre Familiengeschichte hat dazu geführt, dass Gifty als erwachsene Frau ihren Glauben gegen die Neurowissenschaften eingetauscht hat. Sie ist davon überzeugt, dass sich Depression und Abhängigkeit, und damit Trauer und Leid, durch entsprechende Behandlung verhindern lassen. Doch die An...
Mit dem Auftauchen ihrer Mutter, die sich ins Bett legt und auf nichts mehr reagiert, kehren in Gifty die schmerzhaftesten Kindheitserinnerungen zurück: das Verschwinden des Vaters, der in seine Heimat Ghana zurückging, der Tod des geliebten Bruders und die Depression der Mutter angesichts dieser Verluste. Ihre Familiengeschichte hat dazu geführt, dass Gifty als erwachsene Frau ihren Glauben gegen die Neurowissenschaften eingetauscht hat. Sie ist davon überzeugt, dass sich Depression und Abhängigkeit, und damit Trauer und Leid, durch entsprechende Behandlung verhindern lassen. Doch die Angst um ihre Mutter, die fest verankert in ihrer Religion stets allen Schwierigkeiten im weißen Amerika gewachsen war, lässt Gifty an beidem zweifeln: Kann nur die unbestechliche, aber seelenlose Wissenschaft ihr die Mutter zurückbringen oder gelingt das allein den herzerwärmenden Erlösungsversprechen der Kirche?Die bewegende Geschichte einer Familie, exemplarisch für die vom Rassismus geprägte amerikanische Gesellschaft.
YAA GYASI, 1989 in Ghana geboren, ist im Süden der USA aufgewachsen. Sie hat Englische Literatur an der Stanford University studiert und einen Abschluss des Iowa Writers' Workshop. Ihr Debüt ¿Heimkehren¿ (DuMont 2017), das in den USA und England wochenlang auf den Bestsellerlisten stand, wurde in über 20 Sprachen übersetzt und ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden, u.¿a. dem Pen/Hemingway Award. Yaa Gyasi lebt in Brooklyn/New York. ANETTE GRUBE, 1953 in München geboren, hat Anglistik studiert. Sie hat u.¿a. Chimamanda Ngozi Adichie, T.¿C. Boyle, Vikram Seth und Mordecai Richler ins Deutsche übersetzt.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Transcendent Kingdom
- Seitenzahl: 298
- Erscheinungstermin: 16. August 2022
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 122mm x 22mm
- Gewicht: 296g
- ISBN-13: 9783832166472
- ISBN-10: 3832166475
- Artikelnr.: 63874352
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Der Roman von Yaa Gyasi gibt Einblicke in das Leben von Gifty - einer Amerikanerin, deren Eltern zuvor aus Ghana immigriert sind. Sie hat mehrere Schicksalsschläge zu ertragen u. a. Drogensucht und Depressionen im Familienkreis, aber auch Alltags-Rassismus, der nicht nur das Eheleben der Eltern …
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Der Roman von Yaa Gyasi gibt Einblicke in das Leben von Gifty - einer Amerikanerin, deren Eltern zuvor aus Ghana immigriert sind. Sie hat mehrere Schicksalsschläge zu ertragen u. a. Drogensucht und Depressionen im Familienkreis, aber auch Alltags-Rassismus, der nicht nur das Eheleben der Eltern tief beeinflusst.
Neben der Vielzahl an Themen liegt meiner Meinung nach der Hauptfokus des Romans auf dem Spannungsfeld zwischen Religion und Wissenschaft. Gifty wurde von ihrer Mutter streng religiös erzogen. Ihre Stärke liegt jedoch in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung, sodass sie sich oftmals mit unterschiedlichen Glaubenssätzen / Weltbildern konfrontiert sieht. „Die Tatsache, dass ich den Teil des Gehirns lokalisieren kann, in dem Erinnerungen gespeichert werden, beantwortet nur die Fragen wo und vielleicht sogar wie. Sie hilft nicht bei der Frage nach dem Warum. Ich war, bin immer verunsichert.“ (S. 221 f.)
Der Sprachstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, komplett vom Hocker gerissen hat er mich jedoch nicht. Das lag ggf. daran, dass ich mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an das Buch herangetreten bin, da viele Rezessionen des ersten Romans der Autorin (den ich noch nicht gelesen habe) von ihrem Sprachstil schwärmen.
Einen Punkt Abzug gibt es für die Handlung. Das Springen zwischen Vergangenheit/ Familiengeschichte und Gegenwart ist gut gelungen. Jedoch hat mir ein bisschen das Ziel im Gegenwarts-Strang gefehlt und auch das Ende empfand ich als plötzlich und etwas überraschend. Überraschend im Sinne von: Wurden da nicht ein zwei Schritte übersprungen, um zu diesem Ergebnis zu kommen? Ggf. wurden auch zu viele schwierige Themen im Buch behandelt, sodass am Ende das (sinnvolle) Zusammenführen etwas schwer viel?
Trotz allem, ein Roman der zum Nachdenken anregt. Durch die kurzen Kapitel und die schöne Sprache auch leicht zu lesen - obwohl die behandelnden Themen alles andere als leicht sind - und hat in meinen Augen definitiv 4 Sterne verdient.
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Yaa Gyasi, ist eine in Ghana geborene und in Amerika aufgewachsene Schriftstellerin, hat mit „Ein erhabenes Königreich“ ihren zweiten Roman nach „Heimkehren“ veröffentlicht.
Dieser steht 2021 auf der Shortlist der Women's Prize for Fiction.
In „Ein …
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Yaa Gyasi, ist eine in Ghana geborene und in Amerika aufgewachsene Schriftstellerin, hat mit „Ein erhabenes Königreich“ ihren zweiten Roman nach „Heimkehren“ veröffentlicht.
Dieser steht 2021 auf der Shortlist der Women's Prize for Fiction.
In „Ein erhabenes Königreich“ geht es um Gifty.
Sie ist eine junge, farbige Frau im heutigen Amerika. Wodurch sie ständigem Alltagsrassismus und dem Gefühl des Fremdseins ausgesetzt ist. Hinzukommt das sie in schwierigen, streng religiösen Familienstrukturen aufwuchs. Nach dem Gifty erwachsen genug ist, versucht sie ihr altes Leben hinter sich zu lassen und wechselt ihren Glauben gegen klare Vorgaben der Forschungen in der Neurowissenschaft und versucht so in eine neue Richtung zu gehen, ohne aber sich selbst dabei zu verlieren.
Als ihre Mutter erneut an schweren Depressionen erkrankt, fragt sie sich, ob es wirklich nur eine Richtung, einen Weg geben kann, um Sinn im Leben zu finden.
Was mir bei dem Buch sehr gut gefallen hat war der klare, nie kitschige oder übertrieben emotionale Schreibstil. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und lässt das Fachwissen leicht in den Text einfließen ohne dass es beim Lesen überfordert.
Zunächst könnte man meinen, es gehe vordergründig um die Frage nach der Vereinbarkeit von Religion und Wissenschaft. Aber Frau Gyasi greift auch Rassismus, komplexe Familienstrukturen, Depressionen und Suchtproblematiken auf. Für mich war es eine interessante Herangehensweise diese Themenkomplexe zusammenfließen zulassen, ohne den Lesenden eine pauschale Lösung aufzunötigen.
Allerdings blieb mir der Roman bei all den interessanten Aspekten teilweise zu oberflächlich und seicht.
Er hat immer ein ansprechendes Niveau gehalten, aber ohne in die angerissenen Themen tiefer hinabzusteigen oder einen wirklichen Höhepunkt zu haben.
Definitiv wäre da sehr viel Potential gewesen um die vielschichtigen Problembereiche zu ergründen und den handelnden Figuren mehr Entwicklungspotential zu geben.
Trotz allem ist es ein sehr lesenswertes, leichtes Buch, was einen gewissen Nachhall bei mir gefunden hat.
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Also ich weiß ja nicht... Beziehungsweise doch, ich weiß es: Dieses Buch war leider gar nicht meins. So leid es mir tut, aber "Ein erhabenes Königreich" von Yaa Gyasi konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Bisher habe ich nur Gutes, wenn nicht sogar sehr …
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Also ich weiß ja nicht... Beziehungsweise doch, ich weiß es: Dieses Buch war leider gar nicht meins. So leid es mir tut, aber "Ein erhabenes Königreich" von Yaa Gyasi konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Bisher habe ich nur Gutes, wenn nicht sogar sehr Gutes über die Autorin gehört und ich war echt gespannt, endlich einen Roman von ihr zu lesen! "Heimkehren" steht bei mir noch ungelesen im Regal und was soll ich sagen, das wird wohl auch erstmal so bleiben.
Meine Erwartungen an den Roman waren gar nicht mal so hoch. Ich dachte es geht um Familie, Zusammenhalt und Schmerz - und irgendwie war das auch so! Und es gab auch ein paar Stellen, die ich sehr interessant und gut fand, beispielsweise wenn es um Zugehörigkeit, Rassismus und Gesellschaftskritik ging. Doch im Mittelpunkt des Romans steht eindeutig der Glaube. Und es ist nicht so, dass Religion indirekt irgendwie eine Rolle spielt. Sondern auf jeder einzelnen Seite geht es um Gott, Bibelverse, Predigten, Gottesdienste, Sünden, Kirchenbesuche und Pastoren...
Das ist einfach absolut und so gar nicht meins. Problem ist auch: Während sich auf der einen Seite alles um Gott dreht (und mich eher gelangweilt hat), geht es auf der anderen Seite um Neurowissenschaften (und hat mich eher verstört). Neben für mich nichtssagenden Fachbegriffen - und davon ganz schön viele - stehen explizite Tierversuche, bei denen Mäuse leiden und sterben. Das war ohne Triggerwarnung auch nicht wirklich schön zu lesen.
So hart das auch klingt, ich muss leider sagen, ich war froh als der Roman zu Ende war. Mit den Figuren bin ich nicht gerade warm geworden, die vielen Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben mich oft verwirrt und die Themen konnten mich einfach nicht ansprechen. Schade. Aber noch was Positives zum Schluss, das Cover ist wirklich schön!
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In diesem Roman geht es um die introvertierte Gifty, ihren Lebensweg und die Gratwanderung zwischen Religion und Wissenschaft: Denn sie wuchs (tief) gläubig auf, hat sich aber dennoch der Neurowissenschaft verschrieben. Warum Gifty die Religion hinterfragt hat und genau diesen Lebensweg …
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In diesem Roman geht es um die introvertierte Gifty, ihren Lebensweg und die Gratwanderung zwischen Religion und Wissenschaft: Denn sie wuchs (tief) gläubig auf, hat sich aber dennoch der Neurowissenschaft verschrieben. Warum Gifty die Religion hinterfragt hat und genau diesen Lebensweg eingeschlagen hat, wird durch Rückblicke auf ihre Kindheit und ihre frühe Jugend anschaulich erläutert. Ihre Entscheidungen und berufliche Motivation sind nämlich stark durch ihre Familie geprägt worden. Diese Rückblicke bzw. Gedankengänge werden durch Giftys Mutter ausgelöst, die erneut in eine schwerwiegende Depression abgerutscht ist und deshalb vorübergehend bei Gifty wohnt.
Die Autorin Yaa Gyasi erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Gifty. Durch diesen Blickwinkel können wir LeserInnen tief in die Gedankenwelt Giftys eintauchen, wenn auch nur langsam. Aber gerade das macht es sehr interessant und es wirkt sich schlussendlich gewinnbringend aus. Giftys Gedanken sind intensiv und reflektiert beschrieben worden, sie ficht zudem einen ständigen, kleinen Kampf zwischen Wissenschaft und Religion aus, sowohl in ihren Rückblicken als auch in ihren gegenwärtigen gedanklichen Monologen.
Insgesamt betrachtet finde ich es sehr spannend, dass die Autorin viele komplexe Themen in Giftys Gedankenwelt eingearbeitet hat. Gyasi behandelte diese Themen nicht akribisch bis zum Ende. Vielmehr sind es Denkanstöße, die die Autorin der Leserschaft vermittelt.
Yaa Gyasis Schreibstil hat in mich des Öfteren tief berührt. Sie lässt Giftys Gedankengängen vollkommen natürlich und ganz selbstverständlich wirken. Ich habe es genossen, Gyasis Worten zu folgen.
Ich fühlte mich gut unterhalten und mag Gyasis Erzählweise, weil sie Vieles anspricht und es der Leserschaft überlässt, sich eigene Gedanken zu machen. Klare Leseempfehlung!
——————
Yaa Gyasis Buch “Heimkehren“ habe ich mir übrigens auch schon bestellt. Freu mich drauf!
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Dieser Roman hat mich sehr berührt.
EIN ERHABENES KÖNIGREICH ist eine Familiengeschichte, die vor allem durch ihr fein ausbalanciertes Verhältnis zu lebensnahem Drama besticht.
Gifty ist Tochter eines Haushalts, der sich zwischen Religion, Aberglauben, Tod und Ablehnung …
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Dieser Roman hat mich sehr berührt.
EIN ERHABENES KÖNIGREICH ist eine Familiengeschichte, die vor allem durch ihr fein ausbalanciertes Verhältnis zu lebensnahem Drama besticht.
Gifty ist Tochter eines Haushalts, der sich zwischen Religion, Aberglauben, Tod und Ablehnung aufgerieben hat.
Heute ist sie Neurowissenschaftlerin, doch als ihre depressive Mutter bei ihr auftaucht, um sich ins Bett zu legen und die Welt auszublenden, kommt die Vergangenheit mit voller Wucht zu Gifty zurück.
Gyasi ist es gelungen, eine Geschichte zu entwickeln, die zu Herzen geht und nachhallt. Auch wenn meine Lebenswirklichkeit als Heranwachsende eine ganz andere war als Giftys, konnte ich mich an so vielen Stellen in ihr wiederfinden. Jeder von uns hat seine ganz individuelle Familiengeschichte, aber in allen finden sich Momente von Freude, Trauer, Verlust, Zweifeln und Vergebung.
Die Geschichte von Giftys Familie ist zudem die von ghanaischen Einwanderern und geprägt von Fragen nach Zugehörigkeit, Einpassung, Rebellion und Rassismus.
Gyasis Schreibstimme ist tief greifend und bietet eine faszinierende Kombination aus Zartheit und Kraft bietet. Wie sie mit gefühlter Leichtigkeit solch universelle Themen und die durchweg authentisch gezeichnete Hauptfigur miteinander verwebt, ist richtig gut.
Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen. Und möchte jetzt wirklich gern HEIMKEHREN lesen.
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Klappentext:
„Mit dem Auftauchen ihrer Mutter, die sich ins Bett legt und auf nichts mehr reagiert, kehren in Gifty die schmerzhaftesten Kindheitserinnerungen zurück: das Verschwinden des Vaters, der in seine Heimat Ghana zurückging, der Tod des geliebten Bruders und die Depression …
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Klappentext:
„Mit dem Auftauchen ihrer Mutter, die sich ins Bett legt und auf nichts mehr reagiert, kehren in Gifty die schmerzhaftesten Kindheitserinnerungen zurück: das Verschwinden des Vaters, der in seine Heimat Ghana zurückging, der Tod des geliebten Bruders und die Depression der Mutter angesichts dieser Verluste. Ihre Familiengeschichte hat dazu geführt, dass Gifty als erwachsene Frau ihren Glauben gegen die Neurowissenschaften eingetauscht hat. Sie ist davon überzeugt, dass sich Depression und Abhängigkeit, und damit Trauer und Leid, durch entsprechende Behandlung verhindern lassen. Doch die Angst um ihre Mutter, die fest verankert in ihrer Religion stets allen Schwierigkeiten im weißen Amerika gewachsen war, lässt Gifty an beidem zweifeln: Kann nur die unbestechliche, aber seelenlose Wissenschaft ihr die Mutter zurückbringen oder gelingt das allein den herzerwärmenden Erlösungsversprechen der Kirche?“
Autorin Yaa Gyasi hat mit ihrem neuen Roman ein ganz besonderes, spezielles Buch verfasst. Ihre ruhige aber sehr emotionale Sprache fasst den Leser sehr schnell und man ist regelrecht gefangen im Einklang der Wortmelodie. Ihre Sätze sind kurz, präzise und tiefgründig zu gleich. Diese Kunst der Wortgewandtheit ist eine wahre Kunst und nicht jedem Autor eröffnet. Gyasi spricht mit ihrer Geschichte rund um Gifty und ihre Familie weltpolitische Themen wie Rassismus, Freiheit an, ohne dabei zu werten, sondern ihre Erfahrungen dabei eine gewisse Stimme zu geben. Hier und da werden Sätze in der Landessprache Ghanas als extremer Haltepunkt und emotionaler Metapher. Denn nicht immer lassen sich Emotionen so ausdrücken, wie man es sollte - Wenn das Herz spricht, verfällt man zurück an seine Wurzeln. Giftys Geschichte rund um ihre Mutter ist ein gewisses Sinnbild rund um das Thema Gerechtigkeit in allen Lebenslangen: ist Gott (Giftys Mum ist sehr gläubig!) gerecht zu einem, sind Eltern gerecht zu ihren Kindern, bin ich gerecht zu mir selbst…..? Mit enormen Tiefgang geht Gyasi hier in die Tiefe und beleuchtet ganz intensiv nicht nur ihre Protagonisten sondern auch die aktuelle Gesellschaft. Giftys Geschichte und die ihrer Mutter geht tief unter die Haut und zeigt ganz deutlich, wie schwierig es ist, seine Wurzeln woanders neu schlagen zu müssen und sich eben zu verwurzeln, liegt doch „Ein erhabenes Königreich“ immer noch dort, wo man sein Herz verliert.
Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sterne!
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Glaube vs. Wissenschaft
Um sich von ihren ghanaischen Wurzeln frei zu machen hat Gifty Neurowissenschaft studiert und ist nun in der Lage, Mäuse in ihrem Tun und Handeln zu beeinflussen – bei Menschen klappt das leider nicht. Als ihre Mutter mit einer schweren Depression bei ihr …
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Glaube vs. Wissenschaft
Um sich von ihren ghanaischen Wurzeln frei zu machen hat Gifty Neurowissenschaft studiert und ist nun in der Lage, Mäuse in ihrem Tun und Handeln zu beeinflussen – bei Menschen klappt das leider nicht. Als ihre Mutter mit einer schweren Depression bei ihr einzieht, auf nichts mehr reagiert und sich einfach nur ins Bett legt, ist Gifty ratlos. Wie konnte es nur so weit kommen? Beim Pendeln zwischen ihrer Wohnung und ihrer Arbeit im Labor versucht sie sich zu erinnern. Gedanken kommen und gehen, Erinnerungen an ihren Vater werden wach, der von Heimweh geplagt die Familie irgendwann verlies und nach Ghana zurück ging, an ihren toten Bruder, der als Jugendlicher durch Drogen sein Leben verlor, und an die vielen sonntäglichen Gottesdienste, die sie mit ihrer strenggläubigen Mutter besuchen musste. Kann der unerschütterliche Glaube an Gott, den die Mutter immer hatte, diese ins Leben zurück holen oder soll Gifty doch mehr der Neurowissenschaft vertrauen?
Ausdrucksstark, feinfühlig und völlig unsentimental lässt die Autorin ihre Protagonistin erzählen. So erfährt man nach und nach mehr über Giftys Leben, ihre Herkunft und ihre Familie. Ein besonderes Verhältnis scheint sie zu ihrer Mutter zu haben, von der sie strenggläubig erzogen wurde. Als Kind machte es ihr noch Spaß, in der Kirche zu knien und stundenlang zu beten, später jedoch hinterfragte sie das alles und wurde, wohl durch das abschreckende Vorbild ihrer Mutter, zur Atheistin, während ihre Mutter noch immer fest in ihrem Glauben verwurzelt blieb.
Ein weiterer Schwerpunkt des Romans ist Rassismus bzw. die Integration in den USA und das Gefühl, nicht dazu zu gehören. Gifty fühlt sich überhaupt nicht als ghanaisch, während ihre Mutter die Heimat nie vergessen konnte und ihr Vater aus Heimweh gar zurück ging. Das Thema Drogensucht wird ebenfalls erwähnt. Jedoch werden all diese schwerwiegenden Probleme nicht ausführlich behandelt, sondern die Autorin schweift immer wieder ab zur Ehe der Eltern, zu Giftys Liebschaften, zu Krankheiten und Depressionen der Mutter. Nach einem abrupten Ende und einigen Seiten aus dem späteren Leben der Protagonistin musste ich mich leider fragen, was die Autorin uns mit diesem Roman eigentlich sagen will.
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Gyasi konnte mich mit ihrem Schreibstil richtig fesseln und ich musste das Buch innerhalb eines Tages verschlingen - Chapeau liebe Autorin! Besonders gut haben mir auch die zwischendrin reingestreuten ghanaischen Sätze gefallen, welche im Anschluss auf Deutsch übersetzt wurden – hat …
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Gyasi konnte mich mit ihrem Schreibstil richtig fesseln und ich musste das Buch innerhalb eines Tages verschlingen - Chapeau liebe Autorin! Besonders gut haben mir auch die zwischendrin reingestreuten ghanaischen Sätze gefallen, welche im Anschluss auf Deutsch übersetzt wurden – hat dem Ganzen eine gewisse Authentizität verleiht. Das zentrale Thema des Todes und der Depressionen hat mich ziemlich betroffen gemacht und auch die vielen Anspielungen auf Diskriminierung waren sehr nachdenklich gestaltet. Die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart und somit dem Wechsel zwischen Kindheit und der Realität haben die Emotionen deutlich verstärkt und mich gut verstehen lassen, wieso die Personen sich so verhalten wie sie es tun. Ein toller Roman, der zurecht schon im englischsprachigen Roman gelobt wurde und nun endlich auf Deutsch erhältlich ist! Unbedingt lesen!
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In ihrem zweiten Roman nach dem hochgelobten „Heimkehren“ erzählt Yaa Gyasi auf ca. 300 Seiten die Geschichte von Gifty, die mit 28 Jahren in Neurowissenschaften promoviert.
Ihre Eltern stammen aus Ghana und sind nach der Geburt des ersten Kindes auf Wunsch der Mutter mit einer …
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In ihrem zweiten Roman nach dem hochgelobten „Heimkehren“ erzählt Yaa Gyasi auf ca. 300 Seiten die Geschichte von Gifty, die mit 28 Jahren in Neurowissenschaften promoviert.
Ihre Eltern stammen aus Ghana und sind nach der Geburt des ersten Kindes auf Wunsch der Mutter mit einer Greencard nach Amerika gekommen. Doch das Leben in Huntsville / Alabama ist alles andere als einfach, die Mutter arbeitet bis zur Erschöpfung in schlechtbezahlten Jobs und wird obendrein rassistisch beschimpft, der Vater wird noch stärker diskriminiert und kann gar nicht Fuß fassen. Trost und Halt findet die Mutter in der Religion, obwohl die Gemeinde überwiegend aus Weißen besteht. Als Gifty vier Jahre alt ist, kehrt ihr Vater von einem Familienbesuch in Ghana nicht mehr zurück in die USA.
Anerkennung in der Kirchengemeinde erfährt die Familie vor allem auch, weil der Sohn Nana ein extrem guter Sportler ist. Das hat ein jähes Ende, als er mit 15 Jahren eine Sportverletzung hat und süchtig durch die starken Medikamente wird. Schließlich stirbt er mit 16 Jahren an einer Überdosis. Gifty ist elf Jahre alt, als ihre Mutter ihre erste schwere Depression hat und eine Behandlung ablehnt. Für sie zählt nur der Glaube.
Trotz der ungünstigen Voraussetzungen schlägt Gifty den Weg zur Wissenschaftlerin ein und sagt sich von der strenggläubigen Gemeinde los. Während sie im Labor Versuche an Mäusen durchführt, um auf ihre Weise Ursachen von Sucht und mögliche Heilungsmethoden zu erforschen, rutscht ihre Mutter zum zweiten Mal in eine schwere Depression und lässt sich auch dieses Mal nicht therapeutisch helfen. Gifty holt sie zu sich und versucht ihr zu helfen, so gut sie kann. Sie pendelt jetzt zwischen der apathisch im Bett liegenden Mutter und den Mäusen im Labor.
Der Roman ist in einem schönen, sehr angenehm zu lesenden Schreibstil geschrieben. Die kurzen Kapitel wechseln inhaltlich zwischen Giftys Forschungsarbeit, der aktuellen Situation mit ihrer Mutter und nicht chronologisch erzählten Szenen aus der Vergangenheit. Die Autorin behandelt etliche relevante Themen in diesem dann doch recht wenige Seiten umfassenden Buch. Dadurch fehlt es leider dann gelegentlich an Tiefe. Das gilt auch für die Hauptprotagonistin, die als Charakter sehr distanziert bleibt. Dazu passt unglücklicherweise auch das etwas abrupte Ende.
Trotz dieser Kritikpunkte ist der Roman durchaus lesenswert. Vermutlich können Menschen mit einem stärkeren Bezug zu Glauben und/oder Religion aber mehr mit der Thematik anfangen.
Abraten würde ich allerdings LeserInnen, die Beschreibungen von Tierversuchen nicht ertragen können. Diese Szenen sind teilweise sehr drastisch.
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Zum Inhalt:
Gifty hat mehr als ein Problem.. Ihr Vater ist nach Ghana verschwunden, ihr Bruder einen Drogentod gestorben, ihre Mutter leidet unter Depressionen. Sie wohnt neuerdings bei ihr und reagiert auf nichts mehr. Eigentlich hat sich Gifty der Wissenschaft verschrieben, doch die Krankheit …
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Zum Inhalt:
Gifty hat mehr als ein Problem.. Ihr Vater ist nach Ghana verschwunden, ihr Bruder einen Drogentod gestorben, ihre Mutter leidet unter Depressionen. Sie wohnt neuerdings bei ihr und reagiert auf nichts mehr. Eigentlich hat sich Gifty der Wissenschaft verschrieben, doch die Krankheit der Mutter lässt sie immer mehr zweifeln, ob Behandlungen im klassischen Sinn helfen können. Gibt es einen Weg der Mutter zu helfen, die immer in ihrer Religion Halt gefunden hat.
Meine Meinung:
Das Buch hat was sehr besonderes ohne das ich es benennen könnte. Es bringt einen tief in die Geschichte von Giftys Familie, in eine völlig andere Kultur, in das Umgehen mit der Depression oder auch des Todes einer geliebten Person. Besonders beeindruckt war ich vom Schreibstil, der enorm mitreißend war. Der Wechsel zwischen den vorherigen Geschehnissen und der Gegenwart machen das Buch sehr lebhaft.
Fazit:
Ein besonderes Buch
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