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Zwei Freunde und eine Unbekannte im goldenen Kleid, die über die grandiose Fähigkeit verfügt, die Dinge so durcheinanderzubringen, dass Neues erkennbar wird. «Es geht um Verzauberung der Welt im besten Sinne. Ein äußerst witziges, geistreiches, überraschendes Buch und eine schöne Geschichte.» rbb KulturradioWenzel und Killer sind Freunde seit Ewigkeiten und stehen mitten im Leben, Killer als PR-Chef einer großen Firma, Wenzel betreut die Social-Media-Kanäle eines TV-Senders. Doch alles ändert sich, als Vica in ihr Leben tritt: eine Frau in goldenem Kleid, meist begleitet von zwei t...
Zwei Freunde und eine Unbekannte im goldenen Kleid, die über die grandiose Fähigkeit verfügt, die Dinge so durcheinanderzubringen, dass Neues erkennbar wird. «Es geht um Verzauberung der Welt im besten Sinne. Ein äußerst witziges, geistreiches, überraschendes Buch und eine schöne Geschichte.» rbb Kulturradio
Wenzel und Killer sind Freunde seit Ewigkeiten und stehen mitten im Leben, Killer als PR-Chef einer großen Firma, Wenzel betreut die Social-Media-Kanäle eines TV-Senders. Doch alles ändert sich, als Vica in ihr Leben tritt: eine Frau in goldenem Kleid, meist begleitet von zwei treuen Adjutanten und einem riesigen Zottelhund. Mit jeder Begegnung ploppen neue Fragen auf: Woher weiß sie so viel über Wenzel und Killer? Wieso besitzt sie ein Exemplar des neuen Buchs von Drifter, einer ominösen Schriftstellerfigur, obwohl es überhaupt noch nicht auf dem Markt ist? Und wo hat ihr Hund das Tanzen gelernt? Als Vica schließlich auch noch den Wohnblock ihrer Kindheit in Beschlag nimmt, gerät die Welt der beiden Freunde ins Wanken. Virtuos, ja geradezu fantastisch erzählt Ulrike Sterblich von zwei Freunden, deren Wirklichkeit sich zunehmend verschiebt.
"Das reinste Vergnügen!" Karen Duve
Wenzel und Killer sind Freunde seit Ewigkeiten und stehen mitten im Leben, Killer als PR-Chef einer großen Firma, Wenzel betreut die Social-Media-Kanäle eines TV-Senders. Doch alles ändert sich, als Vica in ihr Leben tritt: eine Frau in goldenem Kleid, meist begleitet von zwei treuen Adjutanten und einem riesigen Zottelhund. Mit jeder Begegnung ploppen neue Fragen auf: Woher weiß sie so viel über Wenzel und Killer? Wieso besitzt sie ein Exemplar des neuen Buchs von Drifter, einer ominösen Schriftstellerfigur, obwohl es überhaupt noch nicht auf dem Markt ist? Und wo hat ihr Hund das Tanzen gelernt? Als Vica schließlich auch noch den Wohnblock ihrer Kindheit in Beschlag nimmt, gerät die Welt der beiden Freunde ins Wanken. Virtuos, ja geradezu fantastisch erzählt Ulrike Sterblich von zwei Freunden, deren Wirklichkeit sich zunehmend verschiebt.
"Das reinste Vergnügen!" Karen Duve
ULRIKE STERBLICH, Politologin und Autorin aus Berlin, lebt weiterhin in ihrer Heimatstadt, wo sie auch als Gastgeberin der Talk- und Lesebühne 'Berlin Bunny Lectures' bekannt wurde. 2012 erschien ihr erfolgreiches Mauerstadt-Memoir 'Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt', über das Wolfgang Herrndorf urteilte: 'Zarter, liebevoller, staunender wurde selten eine Jugend, eine Stadt und beider Verschwinden beschrieben.' 2021 veröffentlichte Ulrike Sterblich ihr Romandebüt 'The German Girl', ihr zweiter Roman 'Drifter' stand 2023 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.
Produktdetails
- Verlag: Rowohlt, Hamburg
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 18. Juli 2023
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 127mm x 28mm
- Gewicht: 379g
- ISBN-13: 9783498003265
- ISBN-10: 3498003267
- Artikelnr.: 67694643
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Verlag GmbH
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Ziemlich angetan bespricht Judith von Sternburg Ulrike Sterblichs Roman. Der handelt, lernen wir, von dem gutartigen Rumhänger Wenzel, der in seiner Umgebung kleine Beobachtungen zu machen beginnt, die er sich nicht erklären kann. Auch sein Kumpel Killer ist, nachdem er vom Blitz getroffen wird, nicht mehr wer er war, heißt es weiter, und als dann auch noch eine Frau mit mysteriöser Onlinepräsenz auftaucht, nehmen die Irritationen langsam überhand. Von Sternburg freut sich über die "zivile Lässigkeit" dieses Romans, die sie mit den 1980ern in Verbindung bringt. Fast zu harmlos wirk das Geschehen streckenweise auf sie, aber dann nimmt die Handlung immer verwegenere Abzweigungen, denen die Rezensentin auch aufgrund der wohldosierten Ironie gerne folgt. Kein typischer Fall für die Buchpreis-Shortlist, findet von Sternburg, umso schöner aber, dass das Buch da nun steht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Der Blitz im Kopf
Ulrike Sterblichs Roman "Drifter"
Das von ihm so geschätzte "längere Gedankenspiel", das sich "in der Mitte zwischen Traum und Kunstwerk" befindet, hat Arno Schmidt als einen unserer häufigsten und wichtigsten Bewusstseinsvorgänge bezeichnet, der etwas Schönes mit sich bringt: nämlich "Trost & Stärkung".
Das passt gut zu Ulrike Sterblichs neuem Roman "Drifter", dessen Gedankenspiel damit beginnt, einen Erzählton zu finden, der an klassische Jugendgeschichten erinnert, also etwa an den "Fänger im Roggen" oder "Tschick" - diesen Ton dann aber konfrontiert mit Inhalten der verdorbenen Erwachsenenwelt. Das ist in diesem Fall die des nicht mehr schönen Internet, das seine Unschuld längst
Ulrike Sterblichs Roman "Drifter"
Das von ihm so geschätzte "längere Gedankenspiel", das sich "in der Mitte zwischen Traum und Kunstwerk" befindet, hat Arno Schmidt als einen unserer häufigsten und wichtigsten Bewusstseinsvorgänge bezeichnet, der etwas Schönes mit sich bringt: nämlich "Trost & Stärkung".
Das passt gut zu Ulrike Sterblichs neuem Roman "Drifter", dessen Gedankenspiel damit beginnt, einen Erzählton zu finden, der an klassische Jugendgeschichten erinnert, also etwa an den "Fänger im Roggen" oder "Tschick" - diesen Ton dann aber konfrontiert mit Inhalten der verdorbenen Erwachsenenwelt. Das ist in diesem Fall die des nicht mehr schönen Internet, das seine Unschuld längst
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verloren hat, das zu einem Ort der Manipulation und des Hasses geworden ist und, man denke auch an die aktuelle Berichterstattung zum Thema, noch viel hässlicher wäre, wenn nicht sogenannte Content- Moderatoren rund um die Uhr das Furchtbarste herausfilterten.
In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Hauptfiguren, die auf die Jugendbuchnamen Wenzel und Killer hören, aber längst groß sind: Der eine ist der Erzähler des Romans und arbeitet anfangs noch im Social- Media-Team einer Fernsehredaktion, der andere, sein bester Freund seit Kindheitstagen, ist jüngst aufgestiegen zum "PR-Chef eines Lebensmittelgiganten". Killer ist also der Erfolgreichere (Kleidungsstil: "Smart Casual Punk"), außerdem Spontanere, der von Wenzel für seine Geistesblitze seit jeher bewundert wird. Vielleicht sogar geliebt, aber das Buch deutet in langen und gewitzten Passagen an, dass Freundschaft vielleicht sogar noch größer und bedeutender ist als Liebe. Sein Mittelteil, der in die Schulzeit der beiden zurückführt, ist tatsächlich ein Jugendroman, der viel von Mauerblümchen, Langweilern, Trollen und eben Killern handelt.
Ein märchenhafter Blitz zu Beginn aber stellt das Erwachsenenleben der beiden auf den Kopf: Von ihm getroffen, wird Killer vom Erfolgsmenschen plötzlich zum Hippie, der Zeit mit seiner Mutter verbringt, während der Erzähler nach der Begegnung mit einer geheimnisvollen Influencerin namens Ludovica Malabene, kurz Vica, zu Erfolg und Glamour findet. Auf ihrem beliebten Videokanal wird Wenzel nun zuständig für die Moderation, die ihm im Vergleich zur früheren Tätigkeit wie ein "warmes Zimt-Vanille-Schaumbad" vorkommt: "Niemand verhielt sich beleidigt, sarkastisch, passiv-aggressiv oder aktiv-aggressiv, niemand schrie Zensur oder Cancel Culture." Das Schaumbad bringt auch noch viel Geld, und mit ihrer Assistentin, einer "barbiefizierten Version von Pippi Langstrumpf", macht Vica Wenzels Leben zu einem Party-Traum. Spätestens als die Protagonisten den Keller ihres Wohnhauses in einen Escape-Room verwandelt sehen, in dem Wenzel die "Schrumpfversion meines alten Kinderzimmers" erkennt, stellt sich die Frage, was innerhalb dieser Erzählung Realität und was tröstendes Gedankenspiel ist.
Die Autorin mit dem Künstlernamen Ulrike Sterblich, geboren 1970 in Berlin und publizistisch vertraut mit vielen Formen von Comic und Satire bis Sachbuch, nutzt dieses Gedankenspiel oft auch zur bissigen Darstellung von Kultur- und Medienszene ("Gibt es auch Horror-Opern?" - "Du, alle Opern sind Horror!"), außerdem zur Unterbringung von so manchem Nerd-Diskurs über Filme, Serien und Internetforen.
Dabei mischt sie unter viele bekannte Namen und Titel sehr erfindungsreich auch neue, unbekannte - zuvorderst den eines Autors namens K:B Drifter, den die Protagonisten des Buches verehren und von dem Wenzel in den Händen der surrealen Vica gar schon einen neuen, noch gar nicht veröffentlichten Roman gesehen haben will.
Ob es diesen Roman im Roman überhaupt gibt, ob er, wenn ja, nur "albernen Quatsch" enthält und wer sich hinter dem Pseudonym "Drifter" verbirgt, diese Rätselfragen gehören zum Spiel der Erzählung. Für den Leser des vorliegenden Buches, das nun seinerseits "Drifter" heißt, ist es ein zusätzliches Signal dafür, dass manche Dinge schon existieren, sobald sie in unserer Phantasie vorhanden sind. JAN WIELE
Ulrike Sterblich: "Drifter". Roman.
Rowohlt Hundert
Augen, Hamburg 2023. 288 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Hauptfiguren, die auf die Jugendbuchnamen Wenzel und Killer hören, aber längst groß sind: Der eine ist der Erzähler des Romans und arbeitet anfangs noch im Social- Media-Team einer Fernsehredaktion, der andere, sein bester Freund seit Kindheitstagen, ist jüngst aufgestiegen zum "PR-Chef eines Lebensmittelgiganten". Killer ist also der Erfolgreichere (Kleidungsstil: "Smart Casual Punk"), außerdem Spontanere, der von Wenzel für seine Geistesblitze seit jeher bewundert wird. Vielleicht sogar geliebt, aber das Buch deutet in langen und gewitzten Passagen an, dass Freundschaft vielleicht sogar noch größer und bedeutender ist als Liebe. Sein Mittelteil, der in die Schulzeit der beiden zurückführt, ist tatsächlich ein Jugendroman, der viel von Mauerblümchen, Langweilern, Trollen und eben Killern handelt.
Ein märchenhafter Blitz zu Beginn aber stellt das Erwachsenenleben der beiden auf den Kopf: Von ihm getroffen, wird Killer vom Erfolgsmenschen plötzlich zum Hippie, der Zeit mit seiner Mutter verbringt, während der Erzähler nach der Begegnung mit einer geheimnisvollen Influencerin namens Ludovica Malabene, kurz Vica, zu Erfolg und Glamour findet. Auf ihrem beliebten Videokanal wird Wenzel nun zuständig für die Moderation, die ihm im Vergleich zur früheren Tätigkeit wie ein "warmes Zimt-Vanille-Schaumbad" vorkommt: "Niemand verhielt sich beleidigt, sarkastisch, passiv-aggressiv oder aktiv-aggressiv, niemand schrie Zensur oder Cancel Culture." Das Schaumbad bringt auch noch viel Geld, und mit ihrer Assistentin, einer "barbiefizierten Version von Pippi Langstrumpf", macht Vica Wenzels Leben zu einem Party-Traum. Spätestens als die Protagonisten den Keller ihres Wohnhauses in einen Escape-Room verwandelt sehen, in dem Wenzel die "Schrumpfversion meines alten Kinderzimmers" erkennt, stellt sich die Frage, was innerhalb dieser Erzählung Realität und was tröstendes Gedankenspiel ist.
Die Autorin mit dem Künstlernamen Ulrike Sterblich, geboren 1970 in Berlin und publizistisch vertraut mit vielen Formen von Comic und Satire bis Sachbuch, nutzt dieses Gedankenspiel oft auch zur bissigen Darstellung von Kultur- und Medienszene ("Gibt es auch Horror-Opern?" - "Du, alle Opern sind Horror!"), außerdem zur Unterbringung von so manchem Nerd-Diskurs über Filme, Serien und Internetforen.
Dabei mischt sie unter viele bekannte Namen und Titel sehr erfindungsreich auch neue, unbekannte - zuvorderst den eines Autors namens K:B Drifter, den die Protagonisten des Buches verehren und von dem Wenzel in den Händen der surrealen Vica gar schon einen neuen, noch gar nicht veröffentlichten Roman gesehen haben will.
Ob es diesen Roman im Roman überhaupt gibt, ob er, wenn ja, nur "albernen Quatsch" enthält und wer sich hinter dem Pseudonym "Drifter" verbirgt, diese Rätselfragen gehören zum Spiel der Erzählung. Für den Leser des vorliegenden Buches, das nun seinerseits "Drifter" heißt, ist es ein zusätzliches Signal dafür, dass manche Dinge schon existieren, sobald sie in unserer Phantasie vorhanden sind. JAN WIELE
Ulrike Sterblich: "Drifter". Roman.
Rowohlt Hundert
Augen, Hamburg 2023. 288 S., geb., 22,- Euro.
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"Drifter" lässt einen heiter und schwindlig zurück. Ein Roman des Jahres! Christian Schachinger Der Standard 20230804
Fasziniert folgt Rezensentin Nina Apin Wenzel und Killer, den Hauptfiguren des neuen Romans von Ulrike Sterblich. Zwei ungleiche Freunde sind das, der eine Journalist, der andere Pharma-Marketer und Ladies Man, zumindest bevor ihn der Blitz trifft. Danach verändert sich seine Persönlichkeit, führt Apin aus, und die Handlung gerät auch ansonsten außer Rand und Band. Die Realität gerät aus den Fugen, immer bizarrere Figuren tauchen auf, Verschwörungstheorien und psychoaktive Pilze sind ebenfalls im Spiel. Letztlich kaum rezensierbar ist das, was die einst als "Supatopcheckerbunny" in diversen medialen Zusammenhängen präsente Autorin da verfasst hat, meint Apin, aber der gelegentlich überhand nehmenden Albernheit zum Trotz auch ein großer, bereichernder Spaß.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Wenzel und Killer verbindet seit Kindertagen eine tiefe Freundschaft. Beide haben sich aus dem einfachen Milieu, in dem sie aufgewachsen sind, rausgearbeitet. Wobei Killer, der mit bürgerlichen Namen Marco Killmann heißt, eher der smarte Karrieretyp ist, der PR-Direktor werden will …
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Wenzel und Killer verbindet seit Kindertagen eine tiefe Freundschaft. Beide haben sich aus dem einfachen Milieu, in dem sie aufgewachsen sind, rausgearbeitet. Wobei Killer, der mit bürgerlichen Namen Marco Killmann heißt, eher der smarte Karrieretyp ist, der PR-Direktor werden will anstelle des PR-Direktors, immer ein paar Mädels im Schlepptau hat und Wenzel ihn irgendwie dafür bewundert. So wie an dem Tag, als sie auf der Pferderennbahn unterwegs sind. Doch nach dem Rennen wird Killer vom Blitz getroffen und das hat unübersehbare Auswirkungen.
»So, dachte ich, jetzt ist es amtlich: Bei Killer hatte sich was verschoben. Es ist nicht so, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber er hat das Geschirr neu sortiert.« S.74
Wenzel, der Ich-Erzähler dieser teils skurrilen, manchmal witzigen Geschichte erinnert sich an Vica, die Frau im goldenen Kleid, der sie in der S-Bahn begegnet sind. Hat sie nicht einen Blitz in die Luft gemalt, als sie am Aussteigen waren? Doch das war erst der Anfang von vielen Merkwürdigkeiten, die noch folgen.
Natürlich werden sich vor allem Wenzels Wege mit der ominösen Dame Vica (den vollen Namen samt Adelstitel erspare ich euch hier) wieder kreuzen, denn in seiner Hosentasche ist gleich eine ganze Liste von Fragen, die er ihr stellen will. Zum Beispiel woher sie das Buch »Elektrokröte« von seinem Lieblingsschriftsteller Drifter hatte, das noch gar nicht auf dem Markt ist. Und warum weiß sie sie so viel von ihm?
Nun aber zu dem neu sortierten Geschirr von Killer. Er wird seinen Job hinschmeißen, sein 1000 Euro teures Handy zertreten und zurück an die Peripherie in den Ranunkelring ziehen. Ein halb leerstehender Plattenbau, in dem seine Mutter noch lebt und Vica sich mit ihrer Firma einmietet.
In Vicas Schlepptau treten auf: ein zotteliger Hund, der eine gute Erziehung genossen hat und tanzen kann, eine etwas schrille Assistentin und ein farbenfroher Adjudant namens Heurtebise.
Nun ja, ihr merkt schon, das Ganze klingt nicht gerade nach einem ernstzunehmenden Roman und so ist es auch. Es wird herrlich schräg, Vica stellt nicht nur das Leben der beiden Bros auf denn Kopf, sondern auch den gesamten Wohnblock. Dabei gehts an manchen Stellen doch eher etwas fantastisch zu, im wahrsten Sinne des Wortes. Ulrike Sterblich verteilt einige Seitenhiebe auf die Medienwelt, lässt uns in ein ominöses Online-Forum blicken und verzaubert mit ein paar magischen Darbietungen. Anlagetipps gibst es bei der Vorstellung gratis dazu. Was? Ihr meint, das passt doch nicht? Sorry, ich habe das nicht erfunden, die Autorin war’s.
Also, ich würde sagen, wenn ihr einen freien Nachmittag habt, eine herrlich abgedrehte Geschichte über eine Männerfreundschaft lesen wollt, ein paar mysteriösen Verschwörungstheorien inklusiv bissiger Medienkritik – von einer Autorin, der die Ideen scheinbar nicht ausgehen, dann zieht euch die 286 Seiten Drifter rein, dazu was leckeres Hochprozentiges und der Tag ist gerettet. Nett war’s.
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Gute Laune Buch, leider ohne viel Handlung
Killer und Wenzel heißen die beiden Protagonisten, die noch die Dame Vica im glitzernden Kleid finden. Und wenn auch der erste Name zunächst Tote verspricht, so stellt sich doch schnell raus, dass sein Name von Killmann kommt.
Wir lesen …
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Gute Laune Buch, leider ohne viel Handlung
Killer und Wenzel heißen die beiden Protagonisten, die noch die Dame Vica im glitzernden Kleid finden. Und wenn auch der erste Name zunächst Tote verspricht, so stellt sich doch schnell raus, dass sein Name von Killmann kommt.
Wir lesen die Geschichte von zwei Freunden, die sich schon seit der Schulzeit kennen und wohl etwa im Studentenalter sind. Traurige Themen, wie der Tod von Killers Vater sind zum einen nicht so schlimm, zum anderen hören wir später, dass auch seine Mutter Beziehungen hatte. Besonders schön fand ich: „Manchmal vermutete ich, dass Killers Vater ihm nach seinem Tod aus unbekannten Sphären stetig Glück und Segen zuschusterte, und ich fragte mich, ob ich Ähnliches auch hätte haben können, wenn ich am katholischen Religionsunterricht teilgenommen hätte.“ (97)
Schließlich zieht Killer zurück in das Haus, in dem seine Mutter wohnt – ein Hochhaus mit vielen freien Wohnungen, die dann auch Vica nutzt, wofür Wenzel 2503 Euro erhält. Bei der Diskussion, ob das eine Primzahl ist, findet sich der seltsame Satz: „Weil sie [2503] nur durch null und sich selbst teilbar ist.“ (134) Die null müsste zur eins werden, dann stimmts, aber niemand fällt das auf. Wie tief muss auch der Lektor im Mathematikunterricht geschlafen haben!
Na denn, es gibt noch ein großes Fest, aber viel passiert nicht.
Diese Buch ist das erste der diesjährigen Shortlist, das ich gelesen habe. Sein Glück war, dass mit „die Postkarte“ von Berest und „V13“ von Carrere zwei äußerst tragische, und dann noch historisch belegte Werke gelesen habe. Weiter ist mir später Handke eingefallen, wo auch nicht viel passiert. Dennoch kann ich nicht mehr als 3 Sterne rausrücken und das auch nur gerade so. Ich hoffe sehr, dass die Shortlist dieses Jahr noch mehr im Ärmel hat.
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Wenzel und Killer
Drifter ist der zweite Roman der Berliner Autorin Ulrike Sterblich.
Im Mittelpunkt Wenzel und Marco Killmann, genannt Killer. Sie kennen sich schon lange und sind Freunde.
Es ist anfangs nicht ganz einfach, sich auf das Buch einzulassen. Mein Hauptproblem war, dass die …
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Wenzel und Killer
Drifter ist der zweite Roman der Berliner Autorin Ulrike Sterblich.
Im Mittelpunkt Wenzel und Marco Killmann, genannt Killer. Sie kennen sich schon lange und sind Freunde.
Es ist anfangs nicht ganz einfach, sich auf das Buch einzulassen. Mein Hauptproblem war, dass die Protagonisten zunächst wie Jugendliche wirkten. Mit der zweite konnte ich mehr mit ihnen anfangen. Ich mocht an Wenzel, der auch der Erzähler ist, z.B. dass er ein Leser ist.
Das führt zu einem weiteren zentralen Punkt: ein Schriftsteller namnes K:B Drifter, dessen Identität unbekannt ist. Seine Bücher sind exzentrischer Art.
Es ist ein rätselhaftes Buch, spielerisch und ideenlastig. Leser, die schräge Stories mögen, kommen vielleicht auf ihre Kosten.
Das Ganze ist schon ganz gut gemachtr, aber es fehlt ein roter Faden. Davon abgesehen hat der Schreibstil einen gewissen Drive.
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Wenzel und Killer: Beste Freunde seit Kindertagen. Verdienen ihr Geld damit, in PR und Social Media Parallelwelten zu erschaffen, Trugwelten, schaumschlagende Scheinwelten. Ihre Freundschaft ist eine Blase in der Zeit, die zu platzen droht, als Killer die Scheinheiligkeit dieser Welten …
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Wenzel und Killer: Beste Freunde seit Kindertagen. Verdienen ihr Geld damit, in PR und Social Media Parallelwelten zu erschaffen, Trugwelten, schaumschlagende Scheinwelten. Ihre Freundschaft ist eine Blase in der Zeit, die zu platzen droht, als Killer die Scheinheiligkeit dieser Welten erkennt.
«Ich wollte zurück ins Altbekannte; er wollte, dass ich ihm folgte auf neues Terrain.»
(Wenzel)
Vica: Alterslose, hedonistische Schönheit im goldenen Kleid, mit tanzendem Hund. In ihrem Umfeld erfüllen sich Wünsche; die Realität changiert zwischen Chance und Illusion. Magie trifft auf Börsenkurse.
«Potenziale. Potenziale schlummern und werden erst durch Kontakt, Vermischung, Symbiose lebendig.»
(Killer)
Drifter: Mysteriöser Schriftsteller, von dem nicht nur Wenzel besessen ist. Hat vielleicht ein Buch geschrieben, das nur in Vicas Händen existiert.
«Egal wie nahe man an der Perfektion ist, man sieht immer nur die Differenz, das, was fehlt. Schon die kleinste Abweichung zerstört die Perfektion, sodass sie unerreichbar wird. Der Maßstab wird dann niemals mehr erfüllt und ist deshalb eigentlich sinnlos. Man könnte sogar sagen, die Suche nach Perfektion ist überhaupt der Fehler. Der Makel liegt nicht in der lädierten Vollkommenheit, der Makel liegt darin, Vollkommenheit zu wollen.»
(Killer)
Schreibstil: Überrascht mit bestechenden Bildern und magischem Realismus. Spielt mit Farben, mit Licht und Schatten, verliert jedoch nie seinen Witz – da sind Wolken schon mal 'auf Krawall gebürstet' und es gibt ein 'Ministerium für ehrliche Propaganda'.
Themen: Realität und Fiktion. Status Quo und Bruch mit dem, was man zu wissen glaubte. Fremdbestimmung und Selbstbestimmtheit.
Fazit:
Die Wirklichkeit zersplittert in Fragmente, Themen werden immer wieder aufgegriffen und neu interpretiert. Mit einer bildreichen, humorvollen Sprache zieht die Autorin ihre Leser:innen tiefer und tiefer in eine magische Realität, bis man – irgendwie, irgendwann – den Boden der Tatsachen erreicht.
Eine intensive Reflexion über die Fragilität der Realität, aber auch eine scharfzüngige Satire.
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Das Geschirr neu sortiert
Auf raffinierte Weise steuert «Drifter» von einem rasanten Gegenwartsroman zu einer ziemlich durchgeknallten Erzählung hin, steigert also das Irreale dieser amüsanten Gegenwarts-Geschichte von Ulrike Sterblich genüsslich bis zu einem Feuerwerk …
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Das Geschirr neu sortiert
Auf raffinierte Weise steuert «Drifter» von einem rasanten Gegenwartsroman zu einer ziemlich durchgeknallten Erzählung hin, steigert also das Irreale dieser amüsanten Gegenwarts-Geschichte von Ulrike Sterblich genüsslich bis zu einem Feuerwerk der Absurditäten. Der Ich-Erzähler Wenzel und sein Freund Marco Killmann, von allen nur Killer genannt, sind seit frühster Jugend ein unverbrüchliches Freundespaar. Sie leben am Rand einer Großstadt in einem dafür typischen Hochhaus-Viertel. Gegensätze ziehen sich an, glaubt man einer alten Volksweisheit, vielleicht ergänzen sich die unterschiedlichen jungen Männer ja gerade deshalb so gut. Vom ersten Moment an jedenfalls sind einem die beiden Figuren überaus sympathisch, ihre Geschichte bildet stimmig die Jetztzeit ab, mit dem dazugehörigen Wording der Yougsters.
Es ist vordergründig die Geschichte einer Freundschaft, die da erzählt wird. Wenzel arbeitet nach abgebrochenem Publizistik-Studium im Community-Team eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders, dessen Social-Media-Kanäle er betreut. Ein wahrlich frustrierender Job angesichts der oft banalen, zuweilen aber auch wütenden bis bösartigen Äußerungen der Zuschauer. Der belesene Wenzel verkörpert den melancholischen Verlierer-Typ, er hat resigniert und seine hehren Träume vom Journalismus aufgegeben. Bei den Frauen ist er gleichermaßen erfolglos, ein kurzes Techtelmechtel mit seiner Kollegin endet abrupt, als die sich in den glamourösen Sieger des Hahnenkamm-Skirennens verliebt. Sein Freund Killer, ein eloquenter und sympathischer Draufgänger, ist hingegen ein äußerst geselliger Typ. Er ist PR-Chef eines großen Lebensmittel-Konzerns, ein lukrativer Job. Nur hadert er, insgeheim natürlich, mit der seiner Ansicht nach fragwürdigen Compliance seines Arbeitgebers, die er ja nach außen hin überzeugend vertreten muss.
Der eigentliche Plot des Romans ist eine mysteriöse Geschichte, die damit anfängt, dass Wenzel in der S-Bahn eine Frau im goldenen Kleid sieht, die ein Buch des Schriftstellers «Drifter» in Händen hält. Als glühender Anhänger kennt Wenzel alle Bücher dieses Autors, nicht jedoch «Elektrokröte», wie der Titel des ihm unbekannten Buches der Frau heißt. Sein Buchhändler kennt das Buch auch nicht, will es bestellen, findet es aber nicht in den Computer-Listen. Durch Zufall trifft er die mysteriöse Frau wieder, die sich als die erfolgreiche Social-Media-Entertainerin Ludovica Malabene entpuppt, kurz Vica genannt. Sie kann zaubern, gibt Geldanlage-Tipps, will in die Buchbranche investieren. Was folgt ist ein turbulenter, sich zunehmend ins Absurde hinein steigernder Plot. Wenzel schreibt eine immer länger werdende Liste der Fragen, die er an Vica hat, die er ihr aber noch nicht stellen konnte mangels Gelegenheit. Killer wird beim Besuch der Pferde-Rennbahn von einem in unmittelbarer Nähe einschlagenden Blitz getroffen. Er trägt nur äußerliche Blessuren davon, hat sich aber mental verändert, hört plötzlich «A-cappella-Gesang aus Pustgeräuschen», wo nichts zu hören ist, riecht überall Orangen, und fängt dann auch noch an zu philosophieren. Er ist nicht mehr der alte ‹Killer›, schmeißt schließlich sogar seinen Job hin. «Es ist nicht so», heißt es im Roman, «als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber er hat das Geschirr neu sortiert.»
Dem magischen Realismus verpflichtet, streut Ulrike Sterblich ideenreich und lässig neben vielen skurrilen Figuren auch tanzende Hunde ein in ihre Geschichte, psychoaktive Pilze und wundersam variable Gebäude jenseits aller Statik, immer nach dem Motto: ‹Nichts ist unmöglich›! Damit verbunden ist auch eine deutliche Gesellschaftskritik, die ironisch und fein dosiert daherkommt, realisiert oft durch angesagte Nerd-Diskurse ihrer Figuren, beispielweise über die Frage, ob es eigentlich auch Horror-Opern gibt. Was dann natürlich zu der erwartbaren Antwort führt: «Du, alle Opern sind Horror!» Mit der Zeit nehmen die immer verwegeneren Winkelzüge und bewussten Irritationen allerdings überhand, verwirren als Albernheiten zunehmend den Leser, mäandern ziellos ins Sinnfreie. Seinen Spaß hat man trotzdem!
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Driftet mir zu sehr ab
Ich kenne Ulrike Sterblich bereits von ihrem vor mehreren Jahren veröfflichten Memoir "Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt" über ihre Jugend im Westteil des geteilten Berlin. Dieses Buch empfand ich als witzig, einfallsreich, herzerwärmend und …
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Driftet mir zu sehr ab
Ich kenne Ulrike Sterblich bereits von ihrem vor mehreren Jahren veröfflichten Memoir "Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt" über ihre Jugend im Westteil des geteilten Berlin. Dieses Buch empfand ich als witzig, einfallsreich, herzerwärmend und berührend - um nur einige von den Worten des Lobes, die mir dazu einfallen, zu nennen. Daher freute ich mich sehr auf ihren vielgerühmten Roman, erwartete Ähnliches.
Doch leider konnte ich mit diesem so gar nichts anfangen - eine Art modernes Märchen über KI, neue Lebensformen und eine Art Gruppenbildung im Stil von Querdenkern: die Autorin verlor mich früh und bekam mich auch nicht zurück, obwohl ich tapfer durchhielt bis zum bitteren Ende, das mir ebenfalls wenig weiterhalf.
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Ich habe dieses Buch verschlungen. Schon nach den ersten Seiten hatte es mich in seinen Bann gezogen und ich lebte völlig in dieser eigenartigen Welt, die so plastisch beschrieben ist. Die Handlung war mir gar nicht so wichtig (auch wenn wunderbar skurril), ich wollte einfach immer tiefer …
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Ich habe dieses Buch verschlungen. Schon nach den ersten Seiten hatte es mich in seinen Bann gezogen und ich lebte völlig in dieser eigenartigen Welt, die so plastisch beschrieben ist. Die Handlung war mir gar nicht so wichtig (auch wenn wunderbar skurril), ich wollte einfach immer tiefer eintauchen und nie mehr rauskommen müssen. Die Gedanken des Ich-Erzählers waren so cool und nachvollziehbar und enthielten so unglaublich viele kleine und größere Ideen und lustige Anekdoten. Wie kann man/frau sich nur so etwas nur ausdenken? Mehr davon!
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Wenzel Zahn arbeitet bei einem TV-Sender und moderiert dessen social Media Kanal. Seit Gesine sich von ihm getrennt hat, weil sie einen erfolgreichen Skiabfahrtsläufer bevorzugt, fühlt sein Herz sich wund an. Sein bester Freund Killer (Herr Killmann) steht so dicht an der Beförderung …
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Wenzel Zahn arbeitet bei einem TV-Sender und moderiert dessen social Media Kanal. Seit Gesine sich von ihm getrennt hat, weil sie einen erfolgreichen Skiabfahrtsläufer bevorzugt, fühlt sein Herz sich wund an. Sein bester Freund Killer (Herr Killmann) steht so dicht an der Beförderung in der PR-Firma, dass er es mit Wenz Krachen lassen will. Sie fahren zur Pferderennbahn, setzen ein paar Kröten, quatschen ein paar Mietzen an und zischen Quasselwasser.
Als eine riesige dunkelbunte Wolkenformation über sie hinwegfegt, staunen sie noch ehrfürchtig. Das Rennen wird abgeblasen, die Zuschauer verlassen die Ränge, Killer und Wenzel bleiben allein. Trotz Regen hüpft Killer übermütig auf die Bahn und galoppiert ein Stück, gerade so lange, bis er von einem Blitz getroffen wird, durch die Luft schleudert und hart aufschlägt. Wenz begleitet ihn ins Krankenhaus, wo er kurz zur Beobachtung bleibt, um dann mit kleineren Blessuren und leichten Herzrhythmusstörungen entlassen wird.
Was hat die große Frau in der S-Bahn, mit dem goldenen Kleid, dem Silberblick und dem riesigen zotteligen Hund, die zu allem Überfluss, das neuste Buch von Wenz Lieblingsautor “Drifter” liest, mit all dem zu tun?
Seit der Blitzattacke hört sein Freund seltsame Geräusche. “Ein Tinnitus?”
Nein dieses rhythmische Pusten, dieses Gurgeln, als ob drei bis vier Leute a cappella was mit kleinen Pustegeräuschen machen und zwischendrin schnalzen. S. 52
Und abgesehen davon, dass Killer jetzt zunehmend den Duft von Orangen wahrnimmt, sind das nicht die einzigen Merkwürdigkeiten. Er macht Dinge, die er zu Zeiten des alten Killers niemals getan hätte, zerstört mutwillig sein Handy, zeigt sich überfordert, wenn die Nachrichten von Krieg sprechen, zieht wieder zu seiner Mutter und gibt seinen J-O-B auf.
So, dachte ich, jetzt ist es amtlich. Bei Killer hatte sich was verschoben. Es ist nicht so, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber er hat das Geschirr neu sortiert. S. 74
Die große Frau aus der S-Bahn breitet sich in Wenz Leben aus. Wenz erfährt alles und doch nichts über sie, die stets begleitet wird von Hurtebise, ihrem Chauffeur, der schrillen Jez und dem riesigen Hund, der tanzen kann.
Fazit: Die Geschichte ist voller geistreicher witziger Passagen. Ich erfahre auf eine unaufdringliche Art, dass es im Leben wichtigeres gibt, als Perfektion, dass Geld allein auch nicht glücklich macht und dass wir den Menschen, die uns wichtig sind, mit Toleranz begegnen sollten, gerade wenn sie neue Wege gehen. Der Roman ist Fun Fiction, eine bunte Mischung, voller unerwarteter Wendungen. Leider ist es nicht mein Genre, weil es so realitätsfremd ist. Das ist aber einfach eine Frage des Geschmacks, deshalb will ich es nicht in meine Bewertung einfließen lassen. Wegen der Idee, der Technik und des Wortwitzes gebe ich die volle Punktzahl. Drifter steht zurecht auf der Shortlist des deutschen Buchpreises 2023.
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