Tom Lin
Broschiertes Buch
Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
Thriller Ein Rachefeldzug durch den Wilden Westen
Herausgegeben: Wörtche, Thomas;Übersetzung: Oldenburg, Volker
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1869, als der Westen der USA durch den Bau der Eisenbahnstrecken erschlossen wird. Der chinesische Gangster und Hitman Ming Tsu ist auf einem Rachefeldzug: Weil er Ada, eine weiße Frau, heiraten wollte, wurde er von deren Vater, einem Eisenbahnbaron, beinahe umgebracht und an eine Eisenbahngesellschaft als Arbeitssklave verkauft.Aber Ming Tsu lässt sich nicht unterkriegen, schließlich ist er ein professioneller Killer mit sehr eigener Moral. Mit Hilfe eines greisen Chinesen, genannt »Der Prophet«, und einer gemischten Zirkustruppe, deren Personal zu veritablen Wundern fähig ist, liquidie...
1869, als der Westen der USA durch den Bau der Eisenbahnstrecken erschlossen wird. Der chinesische Gangster und Hitman Ming Tsu ist auf einem Rachefeldzug: Weil er Ada, eine weiße Frau, heiraten wollte, wurde er von deren Vater, einem Eisenbahnbaron, beinahe umgebracht und an eine Eisenbahngesellschaft als Arbeitssklave verkauft.
Aber Ming Tsu lässt sich nicht unterkriegen, schließlich ist er ein professioneller Killer mit sehr eigener Moral. Mit Hilfe eines greisen Chinesen, genannt »Der Prophet«, und einer gemischten Zirkustruppe, deren Personal zu veritablen Wundern fähig ist, liquidiert er nach und nach seine Peiniger. Er arbeitet sich dabei zielstrebig nach Kalifornien vor, wo er Ada wiederzutreffen hofft. Dort erwartet ihn ein explosiver und unerwarteter Showdown ...
Aber Ming Tsu lässt sich nicht unterkriegen, schließlich ist er ein professioneller Killer mit sehr eigener Moral. Mit Hilfe eines greisen Chinesen, genannt »Der Prophet«, und einer gemischten Zirkustruppe, deren Personal zu veritablen Wundern fähig ist, liquidiert er nach und nach seine Peiniger. Er arbeitet sich dabei zielstrebig nach Kalifornien vor, wo er Ada wiederzutreffen hofft. Dort erwartet ihn ein explosiver und unerwarteter Showdown ...
Tom Wentao Lin, geboren 1996 in Beijing. Umzug als Vierjähriger mit seiner Familie nach Flushing, Queens, NYC. Seit 2021 promoviert er an der California State, Davis, in englischer Literatur. Die tausend Verbrechen des Ming Tsu ist sein literarisches Debüt, das 2022 mit der Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction ausgezeichnet wurde. Tom Lin ist der jüngste Autor, der diese Auszeichnung je bekommen hat.
Produktdetails
- suhrkamp taschenbuch 5284
- Verlag: Suhrkamp
- Originaltitel: The Thousand Crimes of Ming Tsu
- Artikelnr. des Verlages: ST 5284
- Deutsche Erstausgabe
- Seitenzahl: 301
- Erscheinungstermin: 16. November 2022
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 129mm x 24mm
- Gewicht: 358g
- ISBN-13: 9783518472842
- ISBN-10: 3518472844
- Artikelnr.: 63678400
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
Vom Schleifen des Schwellennagels
Was eint Western und Magischen Realismus? Tom Lin gibt Hinweise in "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu"
Vordergründig erzählt "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" eine von tausend der im Westerngenre üblichen Rachegeschichten, aber schon mit dem Gesucht-Steckbrief des Protagonisten beginnen die Abweichungen: Ming Tsu ist eine Waise chinesischer Eltern, in den USA geboren, von einem Amerikaner adoptiert und zum Auftragskiller ausgebildet. Als seine größte Sünde aber wird die Liebe zu einer weißen Frau angesehen. Verbannt in die Wüste, zu den tausend namenlosen chinesischen Arbeitern, die den Gleisbau für die Central Pacific Railroad stemmen, sinnt er auf Rache und macht sich in
Was eint Western und Magischen Realismus? Tom Lin gibt Hinweise in "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu"
Vordergründig erzählt "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" eine von tausend der im Westerngenre üblichen Rachegeschichten, aber schon mit dem Gesucht-Steckbrief des Protagonisten beginnen die Abweichungen: Ming Tsu ist eine Waise chinesischer Eltern, in den USA geboren, von einem Amerikaner adoptiert und zum Auftragskiller ausgebildet. Als seine größte Sünde aber wird die Liebe zu einer weißen Frau angesehen. Verbannt in die Wüste, zu den tausend namenlosen chinesischen Arbeitern, die den Gleisbau für die Central Pacific Railroad stemmen, sinnt er auf Rache und macht sich in
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Gesellschaft eines greisen Propheten und bewaffnet mit einem polierten Schwellennagel auf den beschwerlichen Weg in Richtung Reno, auf dass er ihn in den Rachen all jener Männer versenke, die sein Lebensglück zerstörten.
Tom Lins Debüt, 2022 mit der Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction ausgezeichnet, ist der Versuch einer alternativen Geschichtsschreibung. Der klassische Western, in dem Chinesen höchstens mal im Hintergrund durchs Bild laufen, entspricht gewissermaßen der historischen Realität, in der so ziemlich jeder Mann am Eisenbahnbau im amerikanischen Westen verdienen konnte, solange er die nicht unbedeutende Voraussetzung erfüllte, weiß zu sein.
Der Weiße als selbsterklärte Konstante, die alle Nichtweißen automatisch zur Anomalie degradiert. In "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" bleiben all diese Vorarbeiter, die holden Geliebten und bärbeißigen Sheriffs grob gezeichnete Archetypen - ihre Geschichte ist auserzählt. Manche wird vielleicht irritieren, dass auch Ming Tsu im Laufe der Geschichte keine bedeutende innere Entwicklung durchmacht. Seine bloße Existenz verändert vielmehr die Welt, die er durchstreift, um darin deutlich sichtbare Spuren zu hinterlassen. Erinnerung ist ein großes Thema in "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu", nur nicht in Form individuellen Gedächtnisvermögens.
Eher dergestalt, wie sie in das gewaltige, gewalttätige Land des amerikanischen Westens selbst, aber auch in menschliche Körper eingeschrieben ist. Tom Lin beschreibt detailliert wiederkehrende Tätigkeiten. Das Schleifen des Schwellennagels, tausendfach ausgeführte, verinnerlichte, zu Ritualen geronnene Handbewegungen, die doppelt gesichert im Körpergedächtnis selbst den Totalverlust des Erinnerungsvermögens zu überdauern wissen. Unterwegs stößt Ming Tsu auf fahrendes Volk, das echte Wunder vollbringt. Zur Truppe gehören ein taubstummer Junge, dessen Stimme aus dem Bewusstsein seiner Zuhörer widerhallt, eine feuerfeste Frau, ein Gestaltenwandler.
Nun steht der Magische Realismus dem Western traditionell nicht sonderlich nah; das Genre pflegt in der Regel ein mythopoetisches Verhältnis zur Realität. Wo der klassische Western alles in den Dienst seines Heroen stellt, münzt der Spaghettiwestern den Eroberungsmythos endgültig in knallhartes Business um. Aber eine entscheidende Gemeinsamkeit gibt es dann doch bei Western und Magischem Realismus: Beide handeln die Grenzen aus zwischen Zivilisation und Wildnis, zwischen Dies- und Jenseits, auf denen ihr Held balanciert.
Da leuchtet es ein, dass die Wunder in "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" aus dem Film selbst geboren zu sein scheinen, wo Italiener in Spanien drehen und so tun, als seien sie in Amerika, wo körperlose Stimmen, Weissagungen, sprechende Tiere und feuerfeste Frauen qua medialer Beschaffenheit kein Problem mehr sind. Dafür hat das Genre einen anderen Haken. Aus einem einfachen Grund: Just als glühendes Technicolor die Schwarz-Weiß-Bilder ablöste, wurde die Einfarbigkeit des Genres allgegenwärtig. Verwaschenes Braun allüberall, in den Holzhütten, der Bohnenpampe, den angefaulten Zähnen, im Staub in sämtlichen Ritzen.
Der Roman tappt weder thematisch noch stilistisch in die Einfarbigkeitsfalle. Tom Lin nutzt die volle Leinwandbreite, um einen Roman zu schaffen, dessen Vision weit über sich selbst hinausreicht, der die Idee eines offenen, verheißungsvollen Landes, das es mit eigener Geschichte anzufüllen gilt, neu in die Köpfe seiner Leser pflanzt. Dazu greift er die Metapher auf, die sich geradezu aufdrängt: die Eisenbahn, die eine Landschaft vorbeiziehen lässt wie im Kino; die Schiene, die ja nicht umsonst einem Filmstreifen ähnelt. "Die Gleise flogen als zwei glatte Linien neben ihm dahin, zerfielen zu einem Gewirr aus halb losen Bahnschwellen, verstreuten Nägeln, schimmernden Eisensträngen. Dann waren die Gleise weg. Nur noch ödes Land peitschte vorbei, und er ritt nach Westen, hinaus in die weiße, uralte, ewige Salzwüste." KATRIN DOERKSEN
Tom Lin: "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu".
Thriller.
Aus dem Amerikanischen von Volker Oldenburg.
Suhrkamp Verlag,
Berlin 2022.
304 S., br., 16.- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Tom Lins Debüt, 2022 mit der Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction ausgezeichnet, ist der Versuch einer alternativen Geschichtsschreibung. Der klassische Western, in dem Chinesen höchstens mal im Hintergrund durchs Bild laufen, entspricht gewissermaßen der historischen Realität, in der so ziemlich jeder Mann am Eisenbahnbau im amerikanischen Westen verdienen konnte, solange er die nicht unbedeutende Voraussetzung erfüllte, weiß zu sein.
Der Weiße als selbsterklärte Konstante, die alle Nichtweißen automatisch zur Anomalie degradiert. In "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" bleiben all diese Vorarbeiter, die holden Geliebten und bärbeißigen Sheriffs grob gezeichnete Archetypen - ihre Geschichte ist auserzählt. Manche wird vielleicht irritieren, dass auch Ming Tsu im Laufe der Geschichte keine bedeutende innere Entwicklung durchmacht. Seine bloße Existenz verändert vielmehr die Welt, die er durchstreift, um darin deutlich sichtbare Spuren zu hinterlassen. Erinnerung ist ein großes Thema in "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu", nur nicht in Form individuellen Gedächtnisvermögens.
Eher dergestalt, wie sie in das gewaltige, gewalttätige Land des amerikanischen Westens selbst, aber auch in menschliche Körper eingeschrieben ist. Tom Lin beschreibt detailliert wiederkehrende Tätigkeiten. Das Schleifen des Schwellennagels, tausendfach ausgeführte, verinnerlichte, zu Ritualen geronnene Handbewegungen, die doppelt gesichert im Körpergedächtnis selbst den Totalverlust des Erinnerungsvermögens zu überdauern wissen. Unterwegs stößt Ming Tsu auf fahrendes Volk, das echte Wunder vollbringt. Zur Truppe gehören ein taubstummer Junge, dessen Stimme aus dem Bewusstsein seiner Zuhörer widerhallt, eine feuerfeste Frau, ein Gestaltenwandler.
Nun steht der Magische Realismus dem Western traditionell nicht sonderlich nah; das Genre pflegt in der Regel ein mythopoetisches Verhältnis zur Realität. Wo der klassische Western alles in den Dienst seines Heroen stellt, münzt der Spaghettiwestern den Eroberungsmythos endgültig in knallhartes Business um. Aber eine entscheidende Gemeinsamkeit gibt es dann doch bei Western und Magischem Realismus: Beide handeln die Grenzen aus zwischen Zivilisation und Wildnis, zwischen Dies- und Jenseits, auf denen ihr Held balanciert.
Da leuchtet es ein, dass die Wunder in "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" aus dem Film selbst geboren zu sein scheinen, wo Italiener in Spanien drehen und so tun, als seien sie in Amerika, wo körperlose Stimmen, Weissagungen, sprechende Tiere und feuerfeste Frauen qua medialer Beschaffenheit kein Problem mehr sind. Dafür hat das Genre einen anderen Haken. Aus einem einfachen Grund: Just als glühendes Technicolor die Schwarz-Weiß-Bilder ablöste, wurde die Einfarbigkeit des Genres allgegenwärtig. Verwaschenes Braun allüberall, in den Holzhütten, der Bohnenpampe, den angefaulten Zähnen, im Staub in sämtlichen Ritzen.
Der Roman tappt weder thematisch noch stilistisch in die Einfarbigkeitsfalle. Tom Lin nutzt die volle Leinwandbreite, um einen Roman zu schaffen, dessen Vision weit über sich selbst hinausreicht, der die Idee eines offenen, verheißungsvollen Landes, das es mit eigener Geschichte anzufüllen gilt, neu in die Köpfe seiner Leser pflanzt. Dazu greift er die Metapher auf, die sich geradezu aufdrängt: die Eisenbahn, die eine Landschaft vorbeiziehen lässt wie im Kino; die Schiene, die ja nicht umsonst einem Filmstreifen ähnelt. "Die Gleise flogen als zwei glatte Linien neben ihm dahin, zerfielen zu einem Gewirr aus halb losen Bahnschwellen, verstreuten Nägeln, schimmernden Eisensträngen. Dann waren die Gleise weg. Nur noch ödes Land peitschte vorbei, und er ritt nach Westen, hinaus in die weiße, uralte, ewige Salzwüste." KATRIN DOERKSEN
Tom Lin: "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu".
Thriller.
Aus dem Amerikanischen von Volker Oldenburg.
Suhrkamp Verlag,
Berlin 2022.
304 S., br., 16.- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Beeindruckend findet Rezensentin Sonja Hartl Tom Lins Debütroman, weil der Autor gekonnt am Mythos des Westerns kratzt, indem er die Geschichte eines von chinesischen Eltern geborenen Außenseiters auf Rachefeldzug in den USA erzählt. Hartl mit seinem rasanten Stil und den kurzen Kapiteln an Cormac McCarthy erinnernd, schafft es der Text laut Rezensentin, die durchaus bekannten Motive und Figuren eines klassischen Setups neu zu besetzen. Indem der Autor blinde Seher und Bauchredner auftreten lässt, gelingen ihm magische Momente, erklärt Hartl. Die Konstruiertheit des amerikanischen Mythos wird durch Lins Sicht etwa auf den Bau der Central Pacific Railroad durch chinesische Arbeiter erkennbar, meint sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die tausend Verbrechen des Ming Tsu ist ein faszinierendes und flott geschriebenes Stück Literatur, das spielerisch Genre-Grenzen sprengt.« Florian Schmid neues deutschland 20230427
„Das Töten machte ihm schon lange nichts mehr aus.“
„Die tausend Verbrechen des Ming Tsu“ ist ein ungewöhnlicher Roman. Der Autor präsentiert in seinem Roman einen gelungenen Genremix – Magischer Realismus trifft auf Western-Ballade. Man könnte …
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„Das Töten machte ihm schon lange nichts mehr aus.“
„Die tausend Verbrechen des Ming Tsu“ ist ein ungewöhnlicher Roman. Der Autor präsentiert in seinem Roman einen gelungenen Genremix – Magischer Realismus trifft auf Western-Ballade. Man könnte auch argumentieren, dass hier amerikanische Geschichte aus Minderheiten-Perspektive beleuchtet wird. Der Verlag ordnet das Werk unter „Thriller“ ein.
Worum geht’s?
Go West!
1869 wird der amerikanische Westen durch den Transkontinental-Eisenbahnbau erschlossen. Der chinesische Protagonist Ming Tsu teilt das Los vieler Landsleute – als Arbeitssklave soll er das Pacific – Railway- „Wunder“ möglich machen, da sein Schwiegervater in spe ihn auf dem Kieker hat. Seine Tochter Ada will er Ming Tsu nicht anvertrauen. Diesem bleibt nichts anderes übrig, als Rache zu schwören. Schon bald wird ein Kopfgeld in Höhe von 10 000 ‚Tacken‘ auf den Outlaw ausgesetzt…
Der Stil des Autors ist eingängig und leicht lesbar, Parataxe wird eingesetzt, insofern wirkt das Ganze eher simpel als blumig, durch den knappen Stil wird die Handlung andererseits nicht verlangsamt. Der Protagonist befindet sich auf einem Rachefeldzug, dieses Motiv ist in dem Genre zwar nicht neu, dem Autor gelingt es jedoch, dem Ganzen einen eigenen Touch zu verleihen - auch wenn ein zu Höherem berufenes Waisenkind in der Literaturgeschichte nun wirklich ein alter Hut ist!
So hat man als Leser nicht vollständig das Gefühl, den x-ten „Aufguss“ einer bereits bekannten Chose präsentiert zu bekommen. Man muss sich allerdings auch auf die Geschichte einlassen und offen für den Erzählansatz sein. Die Figuren sind farbenfroh und spannend, dieses Detail gefiel mir gut. Ein hitman, der das Blut in Strömen fließen lässt, ist vielleicht nicht jedermanns Sache, manchmal kam daher fast ein Pulp – Fiction-Feeling für mich beim Lesen auf. Der große Showdown im Finalteil der Erzählung bewirkt, dass die story mit einem Paukenschlag endet.
Ich fühlte mich insgesamt gut unterhalten & mir hat die Geschichte gefallen, auch wenn ich finde, dass der Autor noch mehr aus dem „Stoff“ hätte machen können. Ich denke, dass das Ganze als Fernsehfilm oder als TV/Streamingserie tatsächlich besser funktionieren würde.
Von mir gibt’s aufgerundete vier von insgesamt fünf möglichen Sternen für Tom Lins „Die tausend Verbrechen des Ming Tsu.“
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Western oder Fantasy?
Dies ist ein seltsames Buch. Man kann sich nicht entscheiden, ob es ein Western oder ein Fantasyroman ist, aber im Grunde ist das auch egal, denn es ist spannend und gut geschrieben.
Es geht um den Profikiller Ming Tsu, der als Waisenkind bei einem anderen Killer aufwuchs …
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Western oder Fantasy?
Dies ist ein seltsames Buch. Man kann sich nicht entscheiden, ob es ein Western oder ein Fantasyroman ist, aber im Grunde ist das auch egal, denn es ist spannend und gut geschrieben.
Es geht um den Profikiller Ming Tsu, der als Waisenkind bei einem anderen Killer aufwuchs und von ihm das "Handwerk" gelernt hat. Als er sich in die junge Ada verliebt und sie heimlich heiratet, wird er von deren Vater gefangengenommen und zur Zwangsarbeit beim Bau der Eisenbahn durch den amerikanischen Westen gezwungen. Er kann fliehen und nimmt seinen Beruf wieder auf. Aber er will unbedingt zurück zu Ada nach Sacramento. Zusammen mit einer ominösen Wundertruppe und einem blinden Propheten macht er sich auf den Weg. Unterwegs geschehen unheimliche Dinge und er muss mehrfach zur Waffe greifen, um sich und die Truppe zu verteidigen.
Das Buch ist ganz hervorragend geschrieben und obwohl ich kein Fan von Esoterik und Fantasy bin, so hat es mich doch fasziniert und begeistert. Man taucht ein die harte Welt des damals noch Wilden Westens, ein Menschenleben zählt nicht und Hunger und Durst gehören zu den ständigen Begleitern der Menschen.
Das Buch ist zuerst fremd, aber dann liest man sich schnell ein und kann kaum aufhören.
Ein spannendes und lesenswertes Buch!
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Ming Tsu, chinesisches Einwandererkind, das sehr früh seine Eltern verliert. Niemand kümmert sich um ihn, bis sich der berüchtigte Anführer eines Verbrechersyndikats seiner annimmt und ihn zum Killer ausbildet. Fortan erledigt er das, was man ihm aufträgt. Stellt sein …
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Ming Tsu, chinesisches Einwandererkind, das sehr früh seine Eltern verliert. Niemand kümmert sich um ihn, bis sich der berüchtigte Anführer eines Verbrechersyndikats seiner annimmt und ihn zum Killer ausbildet. Fortan erledigt er das, was man ihm aufträgt. Stellt sein Handeln nicht in Frage. Bis, ja bis er sich in Ada, die Tochter eines Eisenbahntycoons verliebt und mit ihr durchbrennt, was natürlich ihrem Vater nicht passt. Dessen Handlanger heften sich auf die Fährte des Paares, entführen Ada, nehmen Ming Tsu gefangen und verkaufen ihn an die Eisenbahngesellschaft, wo er mit vielen seiner Landsleute (lt. Quellen ca. 90 % der Arbeiter) als Zwangsarbeiter bei Sprengungen, dem Verlegen der Schienen etc. eingesetzt wird. Wusstet ihr, dass der Bau der ersten transkontinentalen Eisenbahn ohne chinesische Zwangsarbeiter nicht möglich gewesen wäre?
Zehn Jahre harte Knochenarbeit, viele seiner Leidensgenossen sterben, aber nicht Ming Tsu. Getrieben von dem Wunsch nach einem Wiedersehen mit seiner geliebten Ada beißt er sich durch, aber all diejenigen, die für ihre gewaltsame Trennung verantwortlich sind, sollen bluten. Er erstellt eine Liste mit deren Namen, verbündet sich mit einem hellsichtigen alten Landsmann und zieht, zusätzlich unterstützt von einer Gauklertruppe mit übernatürlichen Kräften, Richtung Westen. Dorthin, wo er Ada vermutet. Aber nicht, ohne eine veritable Blutspur hinter sich her zu ziehen.
Rache-Odyssee, Neo-Western, Love Story, Sozialreportage, Pulp, Thriller – all das ist „Die tausend Verbrechen des Ming Tsu“, das Debüt Tom Lins, 2022 mit der prestigeträchtigen Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction ausgezeichnet.
Ein wilder Ritt, im wahrsten Sinne des Wortes. Vielfältig, unterhaltsam, spannend, eindringlich. Liebt ihr die Filme Tarantinos und/oder der Coen Brüder? Dann solltet ihr unbedingt zugreifen. Und wenn nicht, dann auch.
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Leider hat mir die Spannung für einen Thriller gefehlt. Mir war die Handlung und die Figur des Ming Tsu zu "farblos". Mir haben völlig die Gefühle der Person gefehlt. Es war einfach nur beschrieben. Vielleicht war das aber auch gewollt, da Ming Tsu ja durch die Wüste …
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Leider hat mir die Spannung für einen Thriller gefehlt. Mir war die Handlung und die Figur des Ming Tsu zu "farblos". Mir haben völlig die Gefühle der Person gefehlt. Es war einfach nur beschrieben. Vielleicht war das aber auch gewollt, da Ming Tsu ja durch die Wüste muss und letztlich ja so handelt, um Ada wiederzubekommen. Er muss sich also "betäuben", um mit seinen Gefühlen klarzukommen und lässt seine Gefühle nicht zu. Darum bekommt der Leser sie auch nicht zu spüren.
Vielleicht bin ich aber auch zu kritisch, weil ich mittlerweile eigentlich hauptsächlich Bücher von Frauen lese und da die Gefühle besser beschrieben sind.
Schade, das Buchcover ist so schön, da habe ich mich auf mehr gefreut.
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Moderner Western
Ich bin sehr positiv überrascht von diesem modernen Western. Die tausend Verbrechen des Ming Tsu ist von der ersten Seite an ein spannender Rache Western. Der zu unrecht versklavte Ming Tsu versucht sich an den Männern zu rächen die ihm alles genommen haben. Ming …
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Moderner Western
Ich bin sehr positiv überrascht von diesem modernen Western. Die tausend Verbrechen des Ming Tsu ist von der ersten Seite an ein spannender Rache Western. Der zu unrecht versklavte Ming Tsu versucht sich an den Männern zu rächen die ihm alles genommen haben. Ming Tsu wurde gut ausgebildet als eine Art Auftragskiller. Der moderne Western befasst sich mit der chinesischen Geschichte und hat auch einen Teil Fantasy mit übernatürlichen Kräften, mit bösen Mächten. Das Buch liest sich sehr flüssig und ist von der ersten Seite spannend geschrieben und hat alles von einer modernen Rachegeschichte. Man kann sich gut mit den Charakteren identifizieren und baut eine Bindung zu denen im Buch dargestellten Personen auf. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen der auf klassische Western steht und auch offen für übernatürliche Dinge ist.
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Came for the Western - stayed for the fantasy.
Zum Genre "Thriller" würde ich Tom Lin's Werk nicht zuordnen, sondern eher in die Sparte "Fantasy" & "Action".
Der Stil war von Anfang an angenehm und straight-forward. Die Formulierungen und Metaphern waren …
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Came for the Western - stayed for the fantasy.
Zum Genre "Thriller" würde ich Tom Lin's Werk nicht zuordnen, sondern eher in die Sparte "Fantasy" & "Action".
Der Stil war von Anfang an angenehm und straight-forward. Die Formulierungen und Metaphern waren teilweise ein wenig ungewöhnlich, aber nicht unangenehm. Das könnte jedoch auch an der Übersetzung gelegen haben.
Gewöhnungsbedürftiger hingegen war die Handlung. Was wie ein typischer Wester anfing, "Colts, Rache und eine Frau in Nöten", wurde sehr schnell zu einer Reise des Übernatürlichen.
Tom Lin schafft es irgendwie den Western aus seiner langweiligen 0815-Ecke herauszuholen, doch mag dies vielleicht nicht jedermenschs Ding sein. Man muss sich auf jeden Fall auf viele Überraschungen, Blut, Tod und auch einen kleinen Wink in Bezug auf die Ausbeutung von Ausländern im wilden Westen gefasst machen.
Ich würde das Buch jeder/m empfehlen, der/die mal was neues probieren will und nicht zu zart besaitet ist. Für ein Erstlingswerk ist es beachtlich, was Tom Lin zustande gebracht hat und ich bin sehr gespannt, was folgen wird
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„Die Tausend Verbrechen des Ming Tsu“ von Tom Lin ist ein schöner Western, der alle klassischen Elemente dieses Genres bedient und dennoch modern erscheint, da er auch untypische Handlungsstränge beinhaltet.
Die Geschichte handelt von Ming Tsu, der unrechtmäßig …
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„Die Tausend Verbrechen des Ming Tsu“ von Tom Lin ist ein schöner Western, der alle klassischen Elemente dieses Genres bedient und dennoch modern erscheint, da er auch untypische Handlungsstränge beinhaltet.
Die Geschichte handelt von Ming Tsu, der unrechtmäßig versklavt wird und sich anschließend auf einen Rachefeldzug gegen seine Peiniger beigebt.
Das Buch strotzt vor Intensität und hält nahezu die gesamte Länge die Spannung aufrecht. Durch die relativ wenigen Seiten wird es nicht zäh und die Ereignisse werden aneinander geknüpft.
Tom Lin hat einen tollen Schreibstil und wagt sich an ein Genre, welches keineswegs mehr typisch ist und immer seltener bedient wird. Grade deshalb bin ich begeistert von dem Buch und es gefällt mir ausgesprochen gut.
Für alle Western Fans kann ich eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen und ich hoffe, der gefeierte Autor bringt noch weitere Werke heraus.
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Was wie ein normaler Western beginnt, wird schnell zu einem abgefahrenen Trip nach Kalifornien. Es geht über Berge und durch Wüsten, immer entlang der Eisenbahngleise die von den unzähligen chinesischen Arbeitssklaven verlegt wurden. Hitman Ming Tsu trifft auf einen Wanderzirkus, …
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Was wie ein normaler Western beginnt, wird schnell zu einem abgefahrenen Trip nach Kalifornien. Es geht über Berge und durch Wüsten, immer entlang der Eisenbahngleise die von den unzähligen chinesischen Arbeitssklaven verlegt wurden. Hitman Ming Tsu trifft auf einen Wanderzirkus, dessen Mitglieder zwar besondere Fähigkeiten haben, sich aber nicht gut verteidigen können. Also heuern sie Tsu als Beschützer an. Ab da mischt sich Übersinnliches, und auch mal etwas Mystik, in das Westerngenre – mir hat dieser Genremix Spaß gemacht.
Der Autor geizt nicht mit Schießereien, Überfällen und Leichen. Das schnelle Erzähltempo ist dabei zwar mitreißend, hat aber auch zur Folge, dass die Figuren insgesamt etwas zu blass bleiben. Dennoch ist das Buch ein sehr gelungenes und lesenswertes Debüt.
Fazit
Ein starker Genre-Mix, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen und wunderbar unterhalten.
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Zunächst mal zum Cover: Es zeigt einen einsam reitenden Cowboy, was zum Buch und zum Genre des Westerns ganz gut passt. Das viele Rot könnte sowohl für die Hitze der Region als auch für das viele vergossene Blut stehen. Es ist also stimmig.
Interessant ist auch der Blickwinkel …
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Zunächst mal zum Cover: Es zeigt einen einsam reitenden Cowboy, was zum Buch und zum Genre des Westerns ganz gut passt. Das viele Rot könnte sowohl für die Hitze der Region als auch für das viele vergossene Blut stehen. Es ist also stimmig.
Interessant ist auch der Blickwinkel eines asiatischen Protagonisten, da die meisten Western ja eher das Klichee "Cowboy und Indianer" bedienen.
Die Figur des Ming Tsu ist einerseits getrieben von Liebe und andererseits von Rache. Diese kann auch durchaus blutig ausfallen. Die Darstellung des Ming Tsu hat mir jedoch nicht zugesagt. Ich konnte mich nicht in seine Rolle hineinversetzen.
Interessant ist die Figur des Propheten, auch wenn mir der Ursprung seiner Vorhersagefähigkeiten nicht ganz klar wird und auch eher zu einem Fantasybuch passt als zu einem Westernthriller.
Die Handlung zieht sich zum Ende hin zunehmend und auch das Ende selbst war eher mau. Keine Leseempfehlung
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Kurzweiliger Western gepaart mit fantastischen Elementen
"Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" von Tom Lin ist ein mehr oder weniger packender Western gepaart mit fantastischen Elementen. Im Grunde handelt es sich bei der Geschichte um eine Rachegeschichte und man folgt besonders gegen …
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Kurzweiliger Western gepaart mit fantastischen Elementen
"Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" von Tom Lin ist ein mehr oder weniger packender Western gepaart mit fantastischen Elementen. Im Grunde handelt es sich bei der Geschichte um eine Rachegeschichte und man folgt besonders gegen Ende gebannt, wie Ming Tsu eine blutige Spur durch den Wilden Westen hinterlässt.
Ming Tsu ist ein chinesisches Waisenkind, der vom skrupellosen Silas Root aufgezogen wurde und von diesem zu einem unbarmherzigen Killer ausgebildet wurde. Zu Beginn der Geschichte sinnt Ming auf Rache an den Männern, die ihm seine Frau Ada gestohlen haben und ihn darüber hinaus noch mit 10 Jahren Zwangsarbeit am Bau der Pazifik-Eisenbahnlinie bestraften. Auslöser war, dass Ming ein Chinese ist und eine weiße Frau geheiratet hat, was gegen die damaligen gesellschaftlichen Sitten verstieß. Ming sinnt auf Rache und während seines Rachefeldzugs trifft er auf reisenden Wanderzirkus. Der Wanderzirkus weist einige illustre und interessante Persönlichkeiten auf, wie einen Mann, der verschiedene Gestalten annehmen kann, einen Jungen, der nicht sprechen kann, aber dafür seine Gedanken in die Köpfe der Menschen projizier, und eine Frau, die im Feuer überleben kann. Ming wird dort angeheuert und folgt ihnen, bis er sich wieder seinem eigentlichen Racheziel widmet.
So wie Ming Tsu seinen Rachefeldzug während seines Aufenthalts beim Wanderzirkus aus den Augen zu verlieren scheint, so driftet der Western hierbei ins Fantastische und mystische ab, was zwar für manche unterhaltsame Szenen führt, aber dem Spannungsbogen insgesamt eher abträglich ist. Erst als sich Tsu wieder auf den Weg macht, um Ada zu finden und Vergeltung zu üben, nimmt der Western wieder an Fahrt auf und kehrt zur seiner anfänglichen Stärke zurück, wozu vor allem der kurze, prägnante und atmosphärische Schreibstils des Autors zählen. Unter seiner Feder wird die Umgebung ein wichtiger Teil der Handlung, so wird diese vom Blut der von Ming Tsu getöteten Männer getränkt und spiegelt in ihrer Kargheit den Durst Mings nach Rache wider.
Alles in allen ist "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" ein klassischer und kurzweiliger Western voller Gewalt, denn Ming ist es nicht fremd, zu morden, und auch die verschiedenen Gesetzeshüter, denen er begegnet, zücken schnell ihre Waffen. Darüber hinaus liefert er aber auch eine realistische Sicht auf den grassierenden Rassismus zu der damaligen Zeit, den Ming gelegentlich auch zu seinem Vorteil nutzt. Durch die fantastischen Elemente erhält der Western einen besonderen Reiz, auch wenn die Spannung etwas darunter leidet. Nicht nur Western-Fans werden Gefallen an diesen Spannungsroman finden.
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