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Wenn der Schein trügt, muss man zweimal hinsehenDie junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur das Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt - und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade d...
Wenn der Schein trügt, muss man zweimal hinsehen
Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur das Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt - und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen - und Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden ...
Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur das Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt - und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen - und Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden ...
Karin Dufner, geb. 1962 in München, lebt in Meerbusch bei Düsseldorf und arbeitet als Übersetzerin.
Jessie Burton, geboren 1982, studierte an der Oxford University sowie an der Central School of Speech and Drama. Sie arbeitet unter anderem als Schauspielerin und lebt in London.
Jessie Burton, geboren 1982, studierte an der Oxford University sowie an der Central School of Speech and Drama. Sie arbeitet unter anderem als Schauspielerin und lebt in London.
Produktdetails
- Verlag: Limes
- Originaltitel: The Miniaturist
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: 11. März 2015
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 145mm x 38mm
- Gewicht: 657g
- ISBN-13: 9783809026471
- ISBN-10: 3809026476
- Artikelnr.: 41830738
Herstellerkennzeichnung
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"Burtons Spiel mit den Doppelleben [hat] mich so gewaltig gefesselt, dass ich gar nicht mehr raus wollte aus dem Puppenhaus." Brigitte
>>Jahrelang haben sie sich hinter diesen Mauern und einer schweren Eingangstür verschanzt. Doch nun haben sie die Tür geöffnet und Nella hereingelassen – und schau, was geschehen ist.>>
Nachdem Nellas Vater gestorben ist, aber vorher noch das Vermögen der …
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>>Jahrelang haben sie sich hinter diesen Mauern und einer schweren Eingangstür verschanzt. Doch nun haben sie die Tür geöffnet und Nella hereingelassen – und schau, was geschehen ist.>>
Nachdem Nellas Vater gestorben ist, aber vorher noch das Vermögen der Familie durchgebracht hat, ist die Mutter froh, in dem durchreisenden Händler Johannes, eine gute Partie für Ihre Tochter gefunden zu haben. Doch als die 18-jährige in ihrem neuen Heim eintrifft, ist der Empfang mehr als frostig und ihr Ehemann nicht einmal anwesend.
Nach einer Weile muss Nella allerdings erkennen, dass es fast keinen Unterschied für sie macht, ob Johannes im Haus ist oder auf Reisen.
Als Entschuldigung für sein distanziertes Verhalten steht er eines Tages mit einem riesigen Puppenhaus als Hochzeitsgeschenk vor der Tür. Aber eigentlich möchte man Nella mit der Einrichtung dessen beschäftigt halten, denn sowohl ihr Mann als auch seine Schwester Marin und die beiden Hausangestellten scheinen etwas vor ihr zu verbergen.
* * *
„Die Magie der kleinen Dinge“ ist eines dieser ruhigen, unaufdringlichen und ganz leisen Bücher, die einen begeistern und sich ins Herz schleichen, ohne, das man genau sagen könnte, warum.
Jessie Burton erzählt ihre Geschichte aus Nella`s Sicht und das in einem absolut ruhigen, fließenden und wunderschönem Schreibstil, der dabei immer sehr klar und einfach bleibt.
Wer knisternde Spannung erwartet ist hier falsch, denn worum es geht ist relativ früh zu erahnen, obwohl man fairerweise sagen muss, dass die Autorin noch mit so mancher Überraschung um die Ecke kommt. Aber die Geschichte an sich und ihr Erzählstil fesseln total. Irgendwie ein Wohlfühlbuch, obwohl man bei dem Thema eigentlich gar nicht von wohlfühlen sprechen darf. Doch selbst die dramatischen Höhepunkte bleiben sehr ruhig und sinken genau dadurch beim Lesen umso tiefer. Mich jedenfalls haben diese Momente sehr berührt.
Nella und Johannes, sowie alle Mitglieder des Haushaltes Brandt, sind, jeder auf seine Art, unheimlich sympathische und sehr charakterstarke Persönlichkeiten. Grade auch bei Nella erlebt man wie sie an der ganzen Situation wächst und aus jeder Erfahrung lernt und stärker wird. Die Charaktere an sich haben mich alle überzeugt und das ihr Benehmen und ihre Handlungen vielleicht nicht immer so ganz ins 17. Jahrhundert passen, ist mir zwar hin und wieder aufgefallen, hat mich aber nicht gestört. Dies ist in erster Linie kein historischer Roman, sondern die Geschichte einer (Händler) Familie, die zu damaliger Zeit spielt.
Fazit: Ein SonntagNachmittagSchaukelstuhlSchmöker bei dem alles passt. Mein erstes Lese-Highlight 2015!
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Bezaubernd, fesselnd, geheimnisvoll
Amsterdam im Jahr 1686: Nella Brandt, geborene Oortman, ist ernüchtert. Obwohl frisch vermählt, bekommt sie ihren Ehemann Johannes nur selten zu Gesicht. Das Regiment in ihrem neuen Zuhause führt die gestrenge Schwägerin. Sogar die …
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Bezaubernd, fesselnd, geheimnisvoll
Amsterdam im Jahr 1686: Nella Brandt, geborene Oortman, ist ernüchtert. Obwohl frisch vermählt, bekommt sie ihren Ehemann Johannes nur selten zu Gesicht. Das Regiment in ihrem neuen Zuhause führt die gestrenge Schwägerin. Sogar die Dienstmagd macht keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegenüber dem jungen Mädchen, das alles hinter sich ließ und im festen Glauben an ein begütertes Leben aus dem ländlichen Assendelft in die Handelsmetropole Amsterdam zog.
Erst das Hochzeitsgeschenk ihres Mannes erhellt Nellas trübe Tage: Ein Puppenhaus, mit Schildpattlack überzogen, das eine originalgetreue Miniaturausgabe des prächtigen Anwesens darstellt, in dem Nella lebt. Sie möchte das Haus einrichten und wendet sich an einen Miniaturisten – nicht ahnend, welchen Stein sie damit ins Rollen bringt…
Mit ihrem Debüt-Roman “Die Magie der kleinen Dinge” hat die 1982 geborene Engländerin Jessie Burton einen echten Volltreffer gelandet: In ihrer Heimat wurde das Buch mit dem Originaltitel “The Miniaturist” ein Bestseller. Verlage in 32 Ländern sicherten sich die Rechte daran. Ein verdienter Hype? Absolut! Die Autorin erzählt eine großartige Geschichte, in der sie mühelos Brücken zwischen den verschiedensten Genres schlägt. Jessie Burton verbindet den historischen Roman mit einer kitschfreien Liebesgeschichte und gibt eine gute Prise Magie dazu.
Es ist eines dieser Bücher, bei denen man gegen Ende immer langsamer liest, in dem Wunsch, die Geschichte möge nicht enden. Von Beginn an nimmt dieser Roman den Leser gefangen und fesselt ihn bis zum Schluss, der leider doch irgendwann unvermeidlich ist. Dabei darf Jessie Burton getrost als Meisterin der unvorhersehbaren Wendungen bezeichnet werden, denn mit diesen wartet sie ebenso reichlich wie überzeugend auf. Mir blieb beim Lesen angesichts des überraschenden Fortgangs der Dinge sowie der Entdeckung vermeintlich gut gehüteter Geheimnisse des Öfteren der Mund offen stehen.
Kapitel für Kapitel verfolgt man die erstaunliche Entwicklung der Hauptfigur Nella vom jungen naiven Mädchen zu einer mutigen Frau. Die Tatsache, dass Petronella Oortman wirklich existierte und ein Schrankpuppenhaus besaß, das heute im Amsterdamer Rijksmuseum steht, macht die Geschichte noch greifbarer. Nun ist “Die Magie der kleinen Dinge” keine Biografie über die Niederländerin, die von 1656 bis 1716 lebte, aber sie orientiert sich in vielerlei Hinsicht an der “echten” Nella. Überhaupt wirken ausnahmslos alle Charaktere geradezu reell.
“Die Magie der kleinen Dinge” wird im Präsens erzählt – eher untypisch, insbesondere für einen Roman, der in einer Zeit spielt, die schon mehrere Jahrhunderte zurückliegt. Dadurch fühlt man sich als Leser aber noch mehr “mittendrin” in der Geschichte.
Jessie Burton bedient sich einer üppigen, wunderbaren Sprache. Hin und wieder haben einzelne Sätze eine gewisse Doppelbödigkeit. Die Übersetzerin Karin Dufner hat hier ganze Arbeit geleistet.
Auch wenn ich der Meinung bin, dass ein Leser-Leben zu kurz dafür ist, um ein Buch mehrmals zu lesen – “Die Magie der kleinen Dinge” gehört zu der Handvoll Bücher, bei denen ich eine Ausnahme machen würde.
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Welche Möglichkeiten hat eine junge Frau im 17. Jahrhundert, wenn der Vater gestorben ist und vor seinem Tod noch das Familienvermögen durchgebracht hat? Wenn die Familie beschließt, sie mit einem Mann zu verheiraten, der mehr als doppelt so alt wie sie selbst, dafür aber …
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Welche Möglichkeiten hat eine junge Frau im 17. Jahrhundert, wenn der Vater gestorben ist und vor seinem Tod noch das Familienvermögen durchgebracht hat? Wenn die Familie beschließt, sie mit einem Mann zu verheiraten, der mehr als doppelt so alt wie sie selbst, dafür aber vermögend ist? Richtig vermutet – keine. Ob sie will oder nicht, sie muss sich den Entscheidungen beugen, die andere für sie getroffen haben.
So ergeht es der achtzehnjährigen Petronella Oortman, Hauptfigur in „Die Magie der kleinen Dinge“, dem Erstling der englischen Autorin Jessie Burton. „Nella“, wie sie genannt wird, ist ein naives Mädchen vom Land aus einer verarmten Familie, die mit dem wohlhabenden Amsterdamer Kaufmann Johannes Brandt, verheiratet wird. Die Ehe ist eine Notwendigkeit für den Händler und hat mit Liebe nicht das Geringste zu tun.
Es ist ein freudloses Leben, das Nella nach ihrer Hochzeit in Amsterdam erwartet. Der Ehemann glänzt im Wesentlichen durch Abwesenheit, den Alltag im Herrenhaus organisiert seine verknöcherte, strenge Schwester Marin. Die einzige Abwechslung bietet ihr das Hochzeitsgeschenk ihres Mannes, eine Nachbildung ihres neuen Heims im Miniaturformat, ein Puppenhaus, das sie auf seine Kosten nach ihren Wünschen ausgestalten darf. Die entsprechenden Lieferungen kommen von einem Miniaturisten, der offenbar bestens mit den Geheimnissen der einzelnen Familienmitglieder vertraut ist und Nella nach und nach intime Informationen über ihre neue Familie liefert…
Jessie Burton erweckt einen längst vergangene Epoche zum Leben, denn beim Lesen drängen sich sofort die Bilder der bekannten niederländischen Maler des 16. und 17. Jahrhunderts auf: Vermeer und Brueghel, deren Darstellungen des Alltags hat sie in Worte umgesetzt.
Aber sie schaut nicht nur auf Äußeres, sondern geht auch bei der Beschreibung der calvinistisch geprägten Gesellschaft in die Tiefe. Auffällig ist die Verbissenheit, mit der jeder Funke Lebensfreude im Keim erstickt werden soll. Aber es gibt immer Möglichkeiten, die unzähligen Verbote zu unterlaufen, und hier ist „Die Magie der kleinen Dinge“ auch ein stückweit ein Emanzipationsroman, der das allmähliche „Erwachen“ der Protagonistin beschreibt. Inwieweit dies allerdings in diesem zeitlichen Kontext tatsächlich möglich war, und nicht nur dem Wunschdenken der Autorin entsprungen ist, sei dahingestellt. Auf alle Fälle wird dadurch der positive Eindruck in keinster Weise geschmälert.
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Ich bin gut reingekommen in die Geschichte, was vor allem an dem angenehmen Schreibstil lag. Er ist vielleicht nicht immer leicht zu lesen, dafür sehr poetisch und detailverliebt. Es gibt viele tolle Beschreibungen, nicht nur der Umgebung oder der Charaktere, vor allem auch vieler kleiner …
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Ich bin gut reingekommen in die Geschichte, was vor allem an dem angenehmen Schreibstil lag. Er ist vielleicht nicht immer leicht zu lesen, dafür sehr poetisch und detailverliebt. Es gibt viele tolle Beschreibungen, nicht nur der Umgebung oder der Charaktere, vor allem auch vieler kleiner Gegenstände, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Außerdem hatte die Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre – geheimnisvoll, mystisch und historisch – ich auf jeden Fall fühlt mich nach Amsterdam ins 17. Jahrhundert versetzt, habe die Herengracht vor Augen gehabt und viel über das damalige Leben lernen dürfen.
Es sind viele Themen, die in die Geschichte einfließen und denkt man, es geht ausschließlich um das Geheimnis der Miniaturistin, so wird man enttäuscht sein. Vielmehr geht es um eine sehr eigenwillige Familie, die viele Geheimnisse birgt, die nach und nach ans Tageslicht gelangen - es geht um Rassismus und Emanzipation, um Klassengesellschaften und gleichgeschlechtliche Liebe – nicht alle Themen werden ausgiebig behandelt, manche nur angerissen, manche ausführlicher behandelt. Insgesamt schienen es mir aber zu viele Themen zu sein für ein Buch dieser Dicke, zumal die Geschichte erst in der zweiten Hälfte Fahrt aufnimmt, während man in der ersten Hälfte erst mal die Charaktere genau kennenlernt und in der leider nur sehr wenig passiert.
Hat man aber die doch manchmal etwas langatmig geratene erste Hälfte geschafft, überschlagen sich die Ereignisse, und die Geschichte entwickelt eine ganz eigene Sogwirkung. Ich zumindest wollte wissen, wie die verschiedenen Geheimnisse zusammenhängen, habe selber gerätselt und mit der Protagonistin gefiebert. Das Ende konnte mich dann aber leider nicht überzeugen – auch wenn es vielleicht zur Geschichte passt und sie auch schlüssig abschließt, war ich nach Zuschlagen des Buches ein wenig deprimiert und hatte im Kopf immer noch Fragen, die leider nicht beantwortet waren.
Toll gelungen sind die Charaktere der Geschichte – es gibt nicht viele Personen, die eine wichtige Rolle für den Verlauf spielen, dafür sind diese aber exzellent gezeichnet. Die Figuren spiegeln nicht nur die Gesellschaft der damaligen Zeit wunderbar wieder, sie sind vor allem facettenreich, tiefgründig und geheimnisvoll. Jeder hat eine eigene Geschichte und Vergangenheit, so dass man sich besser in die Personen hineinversetzen und manche Handlung, die zunächst unverständlich erscheint, dann doch nachvollziehen kann.
Mein Fazit
Die Idee des Buches ist wirklich toll und in Abschnitten konnte mich das Buch wirklich überzeugen, fesseln und auch begeistern, leider aber braucht die Geschichte lange, um wirklich in Fahrt zu kommen. Toll sind aber der Schreibstil und die Gestaltung der Charaktere, so dass ich – auch wenn mich das Ende etwas deprimiert zurückgelassen hat – insgesamt 3,5/5 Sternen vergebe.
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Nella ist 18 Jahre jung und wird mit dem Amsterdamer Johannes Brandt verheiratet. Als sie in Amsterdam ankommt und ihr neues Zuhause das erste Mal betritt, merkt sie gleich, dass irgendetwas nicht stimmt. Ihre Schwägerin ist kühl und weicht Fragen aus. Das Hausmädchen Cornelia …
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Nella ist 18 Jahre jung und wird mit dem Amsterdamer Johannes Brandt verheiratet. Als sie in Amsterdam ankommt und ihr neues Zuhause das erste Mal betritt, merkt sie gleich, dass irgendetwas nicht stimmt. Ihre Schwägerin ist kühl und weicht Fragen aus. Das Hausmädchen Cornelia erzählt ihr geheimnisvolle Dinge und der Diener Otto kommt aus einem fernen Land. Und Johannes selbst straft Nella eher mit Nichtachtung, als ihr ein Ehemann zu sein. Damit sie abgelenkt ist, schenkt Johannes Nella ein Puppenhaus. Als sie beginnt, dieses einzurichten, bekommt sie unaufgefordert weitere Miniaturen zugeschickt, deren Zeichen Nella allerdings nicht deuten kann. Doch dann kommt Nella den Geheimnissen auf die Spur, die die Familie umgeben und weiß gleich, dass alles auseinanderzureißen droht.
Das Buch beginnt mit einer schüchternen Nella, die ins Amsterdamer Leben geworfen wird. Von der Ehe hat sie nur die Vorstellung, die ihre Mutter ihr vermittelt hat und ist gefrustet, als ihr Ehemann sie eher links liegen lässt, als sich um seine Ehepflichten zu kümmern.
Nella versteht vieles nicht, versucht jedoch, hinter die Geheimnisse zu kommen. Und als sie dann herausfindet, warum sich alle so komisch verhalten, kommt das Buch so richtig in Fahrt.
Ich habe den ersten der vier Abschnitte des Buches mit offenem Mund beendet, weil die Geschichte eine Wendung nimmt, die ich mir so überhaupt nicht vorgestellt habe. Denn es wird ein Thema aufgegriffen, welches im Jahre 1686 völlig undenkbar ist und mit hohen Strafen belegt wird.
Jessie Burton hat einen wunderbaren Schreibstil, der einem sofort gefangen nimmt. Man findet sich eben in der Geschichte wieder, wird mitgerissen von der Leichtigkeit der Worte, sieht die Magie in den kleinen Dingen und wünscht sich letztendlich nichts sehnlicher, als das Nellas eigener, kleiner Wunsch in Erfüllung geht.
Ist Nella zu Anfang noch schüchtern, entwickelt sie innerhalb kürzester Zeit einen Mut, der sie über sich selbst hinauswachsen lässt. Sie steht ihren Mann, beginnt ein eigenes Handeln und zeigt damit, dass sie für dieses harte Leben in Amsterdam gewappnet ist.
Je mehr man liest, umso mehr Geheimnisse kommen zum Vorschein. Alle sind betroffen, keiner will es gewesen sein und vor allem hat jeder jeden in der Hand. Sei es aus Liebe, aus Neid, aus Hass oder Missgunst.
Die Charaktere sind derart unterschiedlich, dass sich ein buntgemischtes Puzzle ergibt, welches sich am Ende zwar zu einem Ganzen zusammensetzt, aber trotzdem am Ende ein paar kleine Teile fehlten.
Mit zarten Tönen wird Nellas Geschichte erzählt. Kein leichter Weg, aber einen, den man beschreiten kann, wenn man genug „Mumm in den Knochen“ hat. Auch wenn ich Anfangs nicht so recht wusste, was genau mich erwartet, hätte ich am Ende gerne noch mehr Seiten gehabt. Dies führt leider zum Punktabzug, denn es bleibt doch noch so einiges offen, vieles ungeklärt.
Fazit:
Eine feine Geschichte, die zu recht als Bestseller gelobt wird, mich persönlich auch in den Bann zog, jedoch am Ende nicht vollständig zurückgelassen hat.
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Jessie Burton - Die Magie der kleinen Dinge
Ich war auf der Suche nach einem Buch, dass ich für eine Leserunde zum Thema historische Romane verwenden könnte. Als ich mich für diesen Roman entschiedet, war ich der Meinung das er sich gut eignet. Doch ich ahnte nicht, welches Juwel …
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Jessie Burton - Die Magie der kleinen Dinge
Ich war auf der Suche nach einem Buch, dass ich für eine Leserunde zum Thema historische Romane verwenden könnte. Als ich mich für diesen Roman entschiedet, war ich der Meinung das er sich gut eignet. Doch ich ahnte nicht, welches Juwel ich da ausgegraben habe. Ich war schon lange nicht mehr so verzaubert von einer Geschichte.
Petronella, genannt Nella, wird vom Amsterdamer Kaufmann Johannes Brandt geehelicht. Nella hat zwar einen guten Namen, aber ihre Familie ist sehr arm, so dass die Heirat für alle ein Segen zu sein scheint. Als sie in ihrem neuen Zuhause ankommt, wird sie von der herrischen Schwester, Marin, ihres Mannes begrüßt. Johannes begrüßt sie später nur sehr zaghaft, und hält sich auch in der nächsten Zeit meistens von ihr fern. Nella leidet sehr, auch ihr Wellensittich Peebo schafft es nicht sie aufzuheitern.
Otto und Carolina, die Hausangestellten, sind Nella bald näher als ihr Mann und ihre Schwägerin.
Als Nella von Johannes ein Schrankpuppenhaus geschenkt bekommt das ihrem Haus nachgebildet ist, bestellt Nella einiges für das Inventar bei einem Miniaturisten. Als die erste Lieferung eintrifft ist Nella verzaubert , wundert sich aber das die Bestellung über weitere Teile verfügt. Noch seltsamer ist aber, dass eben diese Teile genauso aussehen wie die Dinge in Nellas Haus.
Nach kurzer Zeit sind das aber nicht die einzigen merkwürdigen Geschehnisse. Die Familie Brandt hat einige Geheimnisse, die sie versuchen vor der Gesellschaft und auch vor Nella zu vertuschen.
Dieser Roman brachte mir nicht nur die Amsterdamer Geschichte des 17 Jahrhunderts näher, sondern sie ließ mich mit Nella hoffen und bangen. Die Magie der kleinen Dinge scheint der Autorin auch beim schreiben inne zu wohnen. Die Geschichte ist so interessant und einfühlsam erzählt, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Letztlich beschreibt sie nur wenige Wochen Nellas in ihrem neuen Heim, aber diese Zeit ließ Nella reifen, sie wurde erwachsen. Sie kam als unbedarftes Mädchen an, wuchs aber zu einer reifen Frau heran.Die Geschichte der Miniaturen die parallel zur Hauptgeschichte einfließt, gefiel mir besonders gut. Sie hatten etwas mystisches, ich freute mich jedes Mal über eine Berreicherung im Puppenhaus, und um dessen Hintergrund und Geschichte. War es nun das Wissen des Erbauers von all den Dingen, oder kann er gar in die Seelen der Menschen schauen? Ich rätselte, und ließ mich verzaubern.
Des Weiteren bekommt der Leser auch eine gute Einsicht in die Amsterdamer Gesellschaft in dieser Zeit. Geprägt von Sitten und Gebräuchen und einer Portion Aberglaube, ist die Bevölkerung in ihren Ansichten nicht so offen und frei, wie vor allem Johannes sie sich wünschen würde. Dies bringt die Autorin durch viele kleine Dinge zur Sprache. Es zeigte mir, dass es der Roman nicht bezaubernd sein kann, sondern durchaus kritische Elemente vereint.
So, genügt geschwärmt! Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!
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