Annette Spratte
Broschiertes Buch
Die Kannenbäckerin
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Im Westerwald während des 30-jährigen Krieges:Die 13-jährige Johanna hat ihre gesamte Familie an die Pest verloren. Geblieben ist ihr nur ein unbekannter Onkel, der als Töpfer im Kannenbäckerland arbeitet. Damit sie in den Wirren des Krieges den weiten Weg überlebt, verkleidet ihre wohlmeinende Nachbarin sie als Jungen. Die neuen Freiheiten, die sie unterwegs genießt, erscheinen Johanna verlockend, genau wie die Aussicht auf eine Lehre im Töpferhandwerk. So verschweigt sie ihrem Onkel die Wahrheit und beweist in der Werkstatt bald nicht nur ein außergewöhnliches Talent, sondern auch ...
Im Westerwald während des 30-jährigen Krieges:Die 13-jährige Johanna hat ihre gesamte Familie an die Pest verloren. Geblieben ist ihr nur ein unbekannter Onkel, der als Töpfer im Kannenbäckerland arbeitet. Damit sie in den Wirren des Krieges den weiten Weg überlebt, verkleidet ihre wohlmeinende Nachbarin sie als Jungen. Die neuen Freiheiten, die sie unterwegs genießt, erscheinen Johanna verlockend, genau wie die Aussicht auf eine Lehre im Töpferhandwerk. So verschweigt sie ihrem Onkel die Wahrheit und beweist in der Werkstatt bald nicht nur ein außergewöhnliches Talent, sondern auch eine einzigartige Leidenschaft. Doch kann sie ihre Täuschung in einer von Männern beherrschten Welt aufrechterhalten?
Annette Spratte lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in einem kleinen Dorf im Westerwald. Die Liebe zu Büchern begleitet sie in ihrem Leben schon länger als die Liebe zu Pferden, und Bücher waren es auch, die ihr den Weg zum Glauben gewiesen haben, als sie noch sehr weit von Gott entfernt war. Heute arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin. Wenn sie gerade nicht am Computer sitzt, kann man sie im Garten oder im Pferdestall antreffen.
Produktdetails
- Verlag: Francke-Buch
- Artikelnr. des Verlages: 332190
- Auflage
- Seitenzahl: 399
- Erscheinungstermin: Januar 2021
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 134mm x 28mm
- Gewicht: 464g
- ISBN-13: 9783963621901
- ISBN-10: 3963621907
- Artikelnr.: 60503508
Herstellerkennzeichnung
Francke-Buch GmbH
Am Schwanhof 19
35037 Marburg
info@francke-buch.de
spannender historischer RomanDie Kannenbäckerin von Annette Spratte
Toller, flüssiger Schreibstil, es lässt sich leicht lesen, sodass man es nicht aus der Hand legen möchte. Man taucht ab der ersten Seite in die Zeit des Dreißigjähriger Krieges und der dort …
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spannender historischer RomanDie Kannenbäckerin von Annette Spratte
Toller, flüssiger Schreibstil, es lässt sich leicht lesen, sodass man es nicht aus der Hand legen möchte. Man taucht ab der ersten Seite in die Zeit des Dreißigjähriger Krieges und der dort grassierenden Pest ein. Die Protagonisten und die anderen Akteure werden detailliert und aufwendig beschrieben ,sodass der Leser ein gutes Bild der Personen und der damaligen Zeit bekommt. Man merkt das die Autorin gut recherchiert hat und den historischen Hintergrund gut mit ihrer Geschichte verwoben hat. Johanna eine junges Mädchen das wir auf ihren Weg zur Frau begleiten dürfen und tiefe Einblicke in das Töpferhandwerk ,sowie die Stellung und Schwierigkeiten der Frau in der damaligen Zeit bekommen. Es ist ein gelungen Roman der die richtige Mischung aus Spannung, Romantik und historischen Einblick in eine Zeit vor über 300 Jahren gibt. Ich freue mich schon auf den Roman der Autorin.
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"Hinter der Maske ist immer ein lebendiges Gesicht." (William Butler Yeats)
17. Jh. Westerwald. Die 13-jährige Johanna hat als einzige ihrer Familie die Pest überlebt. Bei einem ihr bisher unbekannten Onkel, der im Kannenbäckerland dem Töpferhandwerk nachgeht, hofft …
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"Hinter der Maske ist immer ein lebendiges Gesicht." (William Butler Yeats)
17. Jh. Westerwald. Die 13-jährige Johanna hat als einzige ihrer Familie die Pest überlebt. Bei einem ihr bisher unbekannten Onkel, der im Kannenbäckerland dem Töpferhandwerk nachgeht, hofft Johanna unterschlüpfen zu können, doch muss sie erst einmal durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges zu ihm reisen. Um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten, verkleidet sich Johanna als junger Bursche. Schon bald bemerkt sie, dass sich ihr aufgrund der Maskerade viel mehr Freiheiten eröffnen. Als sie bei Ihrem Onkel eintrifft, behält sie deshalb auch ihre Verkleidung bei, um eine Ausbildung im Töpferhandwerk aufnehmen zu können. Johanna überzeugt schon bald mit Talent und Einfallsreichtum. Aber kann sie die Maskerade dauerhaft aufrechterhalten, oder wird sie doch noch enttarnt?
Annette Spratte hat mit „Die Kannenbäckerin“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an zu fesseln weiß. Der flüssige, bildgewaltige und emotionale Schreibstil lässt den Leser nicht nur eine Reise in die Vergangenheit antreten, sondern katapultiert ihn regelrecht ins 17. Jahrhundert, um Johanna als unsichtbarer Schatten auf Schritt und Tritt zu folgen und ihr Abenteuer zu teilen. Die Autorin hat den historischen Hintergrund sehr schön mit ihrer Geschichte verwebt und lässt dem Leser nicht nur Informationen zur Pest und dem Kriegsgeschehen sowie der Gesellschaft und damaliger Tradition zukommen, sondern stellt auch die Rolle der Frau zu jener Zeit heraus, der es nicht erlaubt war, ein Handwerk zu erlernen, sondern sich vielmehr in einer männerbestimmten Welt unterzuordnen und zu fügen hatte. Ebenso interessant eingebunden ist die Hexenverfolgung zu jener Zeit, der auch Johanna zum Opfer fällt und so manch schlimme Hürde nehmen muss. Besonders gelungen sind auch die detaillierten Beschreibungen über das Töpferhandwerk, die beim Leser sofort das Kopfkino anspringen und während der Lektüre alles genau vor dem inneren Auge entstehen lassen. Man sitzt praktisch selbst an der Drehscheibe und formt mit eigenen Händen. Der Spannungslevel bewegt sich von Beginn an auf einem guten Niveau, steigert sich aber im weiteren Verlauf immer weiter in die Höhe und lässt den Leser regelrecht an den Seiten kleben.
Die Charaktere sind lebhaft und detailliert in Szene gesetzt, wirken aufgrund ihrer menschlichen Ecken und Kanten lebendig und authentisch und können so den Leser recht schnell für sich gewinnen. Johanna muss schon als junges Mädchen einige schwere Schicksalsschläge verkraften. Zudem lebt sie in einer Zeit, in der Frauen keine große Bedeutung haben und der Männerwelt ausgeliefert sind. Johanna besitzt einen starken Willen und lässt sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Mit Fleiß, Talent und Einfallsreichtum laviert sie sich durch eine schwierige Zeit und wirkt durchweg kraftvoll und energiegeladen.
„Die Kannenbäckerin“ überzeugt neben einem gut recherchierten historischen Hintergrund vor allem mit einer sympathischen Protagonistin, die dem Leser schnell ans Herz wächst, sowie mit einer spannenden und abwechslungsreichen Handlung. Absolute Leseempfehlung für eine sehr unterhaltsame Lektüre!
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Äusserlich betrachtet, zeigt das Foto auf der Vorderseite Frauenhände, die eine (Ton?)Schüssel halten. Es soll wohl die Kannenbäckerin darstellen, jedoch fehlt mir hierzu die Kanne. Auf der Rückseite des Buches ist eine Kanne abgebildet. Die Schrift des Titels finde ich …
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Äusserlich betrachtet, zeigt das Foto auf der Vorderseite Frauenhände, die eine (Ton?)Schüssel halten. Es soll wohl die Kannenbäckerin darstellen, jedoch fehlt mir hierzu die Kanne. Auf der Rückseite des Buches ist eine Kanne abgebildet. Die Schrift des Titels finde ich ansprechend, ebenso das Grössenverhältnis zwischen Titel und Name der Autorin. Das Taschenbuch liegt gut in der Hand, fühlt sich jedoch sehr weich an, und stellt somit eine Gefahr für Leserillen dar.
Kommen wir zum Inhalt und damit auch schon zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Der Gestank legte sich um Johanna wie eine riesige klebrige Hand." Die 13-jährige Johanna steht von einer auf die nächste Sekunde ohne Familie da. Alle sind der Pest zum Opfer gefallen. Sie erinnert sich an einen Bruder ihres Vaters und macht sich auf den Weg dorthin. Klar, dass der Weg nicht einfach werden wird. Aus diesem Grund hatte ihr die Nachbarin dazu geraten, sich als Johann auszugeben. Und so macht sich Johann(a) mit Hose und Hemd auf den Weg. Dort angekommen, muss sie sich als Junge beweisen. Alles geht gut, wenn da nicht plötzlich die Gefühle verrückt spielen und auch die biologische Entwicklung zuschlagen würde.
Die Autorin spielt während des kompletten Romans mit ihren Worten. Die Sätze sind einfach gehalten und wirken durch den bildhaften Schreibstil authentisch. Der Fortgang der Geschichte ist spannend, so dass man unbedingt mehr wissen möchte. Man begleitet Johanna sozusagen von Kindheit, Pubertät, Verliebtheit und Mutterschaft. Eigentlich könnte ich mir hier sogar noch eine Fortsetzung vorstellen, da ja die nächste Generation bereits in das Handwerk des Töpferns eingelernt wurde.
Sehr gut hatte mir gefallen, dass neben der Hauptprotagonistin auch noch das Handwerk der Töpfer bzw. Kannenbäcker vorgestellt wurde. Interessante Details von der Qualität des Tons, Handhabung der Töpferscheibe, das Brennen im selbstgemachten Ofen, das Schüren des Feuers etc. wurden hervorragend in die Geschichte um Johanna verwoben.
Fazit:
Bei diesem Roman taucht der Leser in vierzig Kapiteln in das Leben der jungen Johanna ein. Die Autorin versteht es, historische Grundlagen mit dem Töpferhandwerk und einem Roman um das Erwachsenwerden miteinander zu verflechten. Ich kann dieses Buch allen Historienfans empfehlen.
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"Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte hat es geschafft, mich in ein komplett anderes Zeitalter zu entführen. Die Geschichte handelt von dem 13-jährigen Mädchen Johanna, die immer wieder mit harten Schicksalsschlägen zu kämpfen hat. Als sie ihre Familie …
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"Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte hat es geschafft, mich in ein komplett anderes Zeitalter zu entführen. Die Geschichte handelt von dem 13-jährigen Mädchen Johanna, die immer wieder mit harten Schicksalsschlägen zu kämpfen hat. Als sie ihre Familie durch die Pest verliert, ist sie auf sich alleine gestellt und muss Zuflucht bei ihrem Onkel suchen. Ihr Überlebensinstinkt sagt ihr, dass sie als Junge besserer Chancen hat - dass das allerdings nicht allezu lange gut geht, ist wahrscheinlich abzusehen.
Das Buch beginnt relativ düster, aber bereits nach wenigen Seiten war ich sehr neugierig, wie die Geschichte von Johanna wohl weitergeht. Die Autorin hat einen unkomplizierten Schreibstil, der mich gefangen genommen hat. Ich hatte bislang kein Interesse an der Töpferei und wollte mich auch nicht unbedingt mit der Zeit des 30-jährigen Krieges auseinandersetzen. Nachdem ich das Buch beendet hatte, habe ich mich allerdings direkt beim Keramikmuseum Westerwald nach den Öffnungszeiten erkundigt 😄
Obwohl die Geschichte von zahlreichen traurigen Ereignissen geprägt wird, schafft es die Autorin immer wieder, die positiven Seiten hervorzuheben. Zunächst war ich der Meinung, dass ich mich nicht mit der Protagonistin identifizieren könnte, aber trotz unterschiedlicher Eigenschaften und Interessen, habe ich stets mit Johanna mitgefühlt.
Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich gerade Freunde historischer Romane von der Geschichte angesprochen fühlen. Wer Unterhaltung mit Tiefgang sucht, wird mit dem Buch bestimmt glücklich werden.
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Schon lange habe ich keinen so fesselnden historischen Roman mehr gelesen! Es beginnt schon dramatisch, als die 13-jährige Johanna ganz alleine da steht, weil die Pest ihre Familie dahin gerafft hat. Auch bei ihrem Onkel hat sie es nicht leicht und ein Drama folgt dem nächsten. Sehr …
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Schon lange habe ich keinen so fesselnden historischen Roman mehr gelesen! Es beginnt schon dramatisch, als die 13-jährige Johanna ganz alleine da steht, weil die Pest ihre Familie dahin gerafft hat. Auch bei ihrem Onkel hat sie es nicht leicht und ein Drama folgt dem nächsten. Sehr lebendig beschreibt die Autorin die Verhältnisse der Töpfer im tiefen Westerwald. Die Kriegszustände sind kaum zu ertragen gewesen und die Soldaten unerbittlich. Die Charaktere sind tiefgründig und sehr unterschiedlich gezeichnet. Die Beschreibungen der Umstände, von Land und Leute sind sehr bildhaft und ausdrucksvoll dargstellt. Ich war total vertieft in die Geschichte, denn es wurde nie langweilig. Immer geschehen neue Dinge und man fiebert mit Johanna regelrecht mit, dass sich alles zum Guten wendet. Eine echte Zeitreise in eine abenteuerliche Geschichte mit gut recherchierten, geschichtlichen Hintergründen und einem tollen Einblick in das Töpferhandwerk.
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Den historische Roman "Die Kannenbäckerin" kann ich nur empfehlen. Die Geschichte hat mich gleich eingefangen und ich habe sie in kürzester Zeit gelesen. Die Orte und Personen sind gut beschrieben, so dass man sich alles gleich sehr gut vorstellen kann und mitten in der …
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Den historische Roman "Die Kannenbäckerin" kann ich nur empfehlen. Die Geschichte hat mich gleich eingefangen und ich habe sie in kürzester Zeit gelesen. Die Orte und Personen sind gut beschrieben, so dass man sich alles gleich sehr gut vorstellen kann und mitten in der Geschichte ist. Man kann nicht anders, als mit der kleinen tapferen Johanna mitzufiebern, die sich so ganz allein durchschlagen muss. Gut, dass die Nachbarin sie als Johann losgeschickt hat. In ihrer Verkleidung als Junge ist sie sicherer unterwegs und lernt eine ganz neue Welt kennen.
Der Roman spielt während bzw. am Ende des 30jährigen Kriegs im Westerwald. Man erfährt viel über die Zeit und das Leben in den Dörfern zur damaligen Zeit. Vor allem erfährt man viel über die Arbeit als Töpfer, da Johann/a das Töpferhandwerk von seinem/ihrem Onkel erlernt und in dem Roman sehr genau beschrieben wird, was alles zur Arbeit und zur Kunst der Töpfer gehört. Aber auch über das Leben von Frauen zu der Zeit. Aber man erfährt nicht nur über historische Fakten, man lernt auch sehr liebenswerte Charaktere kennen und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Es war sehr schön zu lesen.
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Obwohl ich das Cover des Romans "Die Kannenbäckerin" als eher unspektakulär empfand, weckte der Klappentext meine Neugier und ich wurde mit einer sehr gelungenen Story belohnt. Gleich schon zu Beginn zeigt sich das Grauen des 30 Jährigen Krieges, indem Johanna alles …
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Obwohl ich das Cover des Romans "Die Kannenbäckerin" als eher unspektakulär empfand, weckte der Klappentext meine Neugier und ich wurde mit einer sehr gelungenen Story belohnt. Gleich schon zu Beginn zeigt sich das Grauen des 30 Jährigen Krieges, indem Johanna alles verliert, was ihr wertvoll und wichtig ist. Der Verlust ihres Zuhauses und ihrer Familie geben aber dennoch Kraft, wobei es auch andere Menschen sind, die ihr zwar Übles wollen, aber dennoch auch Hilfe anbieten. Gemeinsma mit ihrem Hund, alles, was ihr geblieben ist, macht sich Johanna als Junge verkleidet auf den Weg zu ihrem Onkel in den Westerwald. Da sie nun eine Lüge lebt, ist es schwierig diese aufzudecken, da sie als Mädchen niemals den Beruf des Töpfers ausüben dürfte. Es zeigt sich, das sie ein großes Talent besitzt und sie nun ihre Kreativität beweisen kann. Der Weg, eine Kannebäckerin zu werden ist steinig, denn sich in einer Männerwelt zu behaupten ist schwer, sodass Johanna um ihr Leben bangen muss, denn Neid und Missgunst innerhalb des Töpferhandwerks, könnten das, was Johanna aufzubauen versucht komplett zerstören.
Mir hat die Vielschichtigkeit der Protagonisten sehr zugesagt, auch die Handlung lässt nicht einen Moment lang Langeweile aufkommen. Die Ereignisse überschlagen sich oftmals und auch diverse Tabuthemen werden von der Autorin gekonnt in Szene gesetzt. Als Frau innerhalb eines Krieges zu überleben ohne inneren und äußeren Schaden zu nehmen, ist scheinbar ein Geschenk. Auch wenn die Zeiten hart waren, ist Johanna stark und ihr Überlebenswille und ihr Mut bescheren den Zurückgebliebenen nicht immer einen vollen Tisch, aber genügend, um zu überleben. Sehr gut hat mir auch gefallen, das Johanna sich verliebt und ihr Glück findet, auch wenn dieser junge Mann zuvor eher arrogant und unsympathisch wirkt, steckt in ihm ein guter Kern, der sich nach und nach entfalten kann.
Fazit: "Die Kannenbäckerin" ist eine sehr interessante Lektüre, die eine Geschichte erzählt, die vielleicht nicht ganz neu ist, aber dennoch aufzeigt, wie schwer Frauen es in Männerberufen hatten. Durch eine starke Protagonistin zeigt sich, das auch eine Frau das Überleben sichern konnte, durch Kreativität und Fleiß, zudem genügend Mut, um nicht sofort klein beizugeben, wenn die Herausforderungen des täglichen Überlebens zum Aufgeben herausfordern. Der Onkel Johannas entdeckt ein ganz wunderbares Talent und fördert dieses, hinzu kommt, das er sowohl Johann, als auch später Johanna ein Zuhause gibt.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich die Story als sehr gelungen betrachte und mich vieles innerhalb dieses Romans mitunter sehr erschrocken hat. Menschen, die wie Vieh behandelt werde, sich Besitz einfach angeeignet wurde und Frauen geschändet. Alles nichts, was man nicht schon gelesen hätte, aber immer wieder etwas, was mich innerlich ganz tief bewegt und erschüttert. Der Autorin ist es gelungen Historisches glaubhaft wiederzugeben und mich so am Lesen zu halten.
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Eine klare Leseempfehlung für historische Romanleser:innen
Im 17. Jahrhundert während des 30-jährigen Krieges wütet im Westerwald die Pest. Die 13-jährige Johanna verliert ihre ganze Familie an die Krankheit. Nun muss sie sich zu ihrem Onkel, einem Töpfer im …
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Eine klare Leseempfehlung für historische Romanleser:innen
Im 17. Jahrhundert während des 30-jährigen Krieges wütet im Westerwald die Pest. Die 13-jährige Johanna verliert ihre ganze Familie an die Krankheit. Nun muss sie sich zu ihrem Onkel, einem Töpfer im Kannenbäckerland durchschlagen, in der Hoffnung, dass er sie bei sich aufnimmt. Um vor herumziehenden Soldaten geschützt zu sein, verkleidet eine Nachbarin Johanna als Junge.
Annette Spratte hat mich mit ihrer vom Schicksal gebeutelten Johanna von Anfang an in ihre lebendig erzählte Geschichte hineingezogen und ich konnte gar nicht anders als Johannas Erlebnisse gespannt zu verfolgen. Die Autorin spart nicht an realistisch klingenden Beschreibungen des Zeitgeschehens, man erlebt hautnah dass die grassierende Pest die Menschen massenhaft sterben ließ und wie herumziehende Soldaten die kleinen Dörfer skrupellos plünderten und die Bewohner ausraubten.
Als Johanna bei ihrem Onkel und ihrer Tante als vermeintlicher Neffe Johann unterkommen kann, entdeckt sie ihr Interesse und ihr Talent fürs Töpfern. Sehr interessant ist die Beschreibung der Arbeitsschritte rund um das Töpferhandwerk und ich habe die Probleme des Brennens und der Tonbeschaffung eindringlich miterleben dürfen und gehofft, dass die Tonwaren heil bleiben und gut verkauft werden können.
Zu dieser Zeit war die Hexenverfolgung ein grausames Werkzeug der Inquisition. Auch Johanna wird als Hexe angeklagt und muss sich einem solchen Verfahren unterziehen und wird gefoltert, um ihr ein Geständnis abzuringen. Mehr möchte ich zu dieser schrecklichen, aber auch fesselnden Szene nicht verraten.
Die Figuren sind detailliert gezeichnete Charaktere mit Persönlichkeit, die sehr lebendig und mit ihren Schwächen und Stärken sehr glaubwürdig wirken. Johanna ist eine echte Sympathieträgerin, fleissig, klug und sie entwickelt mit der Zeit einen Glauben zu Gott, der ihr Kraft bei der Bewältigung ihres Lebensweges gibt. Man leidet und fiebert mit ihr mit und freut sich über alle positiven Wendungen in der Geschichte, die auch von viel Leid und Existenzängsten erzählt.
Natürlich darf auch eine Romanze nicht fehlen, die durch verfeindete Lager gefährdet ist und wenig Aussicht auf ein positives Ende lässt.
Mir hat dieses Buch sehr eindringlich deutlich gemacht, wie stark Frauen im Spätmittelalter unterdrückt wurden und wieviel mehr Rechte den Männern zustanden. Obwohl Johanna das Töpferhandwerk geschickt beherrschte, wurde dies von den anderen Meistern nicht anerkannt und sie brauchte immer Fürsprecher in Männergestalt.
Dieser Roman ist eine gelungene Mischung aus Spannung, historischem Einblick, inhaltlicher Tiefe und etwas Romantik, die durch die interessanten Charaktere und die fesselnde Handlung zu einer lebendigen und unterhaltsamen Geschichte verschmelzen.
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Der Klappentext verspricht die Geschichte einer jungen Waisen, die während des 30jährigen Krieges das Töpferhandwerk erlernt. Beide Thematiken, das Handwerk wie der Krieg, interessierten mich sehr. Und die Kannenbäckerei, wie das Töpfern im südlichen Westerwald genannt …
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Der Klappentext verspricht die Geschichte einer jungen Waisen, die während des 30jährigen Krieges das Töpferhandwerk erlernt. Beide Thematiken, das Handwerk wie der Krieg, interessierten mich sehr. Und die Kannenbäckerei, wie das Töpfern im südlichen Westerwald genannt wurde, nimmt auch breiten Raum in der Erzählung ein. Anschaulich und spannend zeichnet Autorin Annette Spratte den Lebensweg der jungen Waisen Johanna. Dass sich diese als Junge ausgibt ist nicht unbedingt sonderlich originell, aber gut und glaubhaft geschrieben. Etwas mehr Hintergrundinfos hätte ich mir jedoch zum Krieg gewünscht. Zwar erfährt man wieviel Angst und Leid die brandschatzenden, plündernden und vergewaltigenden Soldatentrupps bei der Landbevölkerung verursachten. Doch wer die Kriegsgegner waren und was überhaupt zu den Auseinandersetzungen geführt hatte bleibt leider völlig im Dunkeln. Auch die große Epidemie der Epoche, die Pest, kommt mir etwas zu kurz. Johanna verliert Eltern und alle Geschwister an den schwarzen Tod und muss aus ihrem Dorf fliehen, danach scheint diese Krankheit aber im Alltag der Menschen kaum eine Rolle zu spielen, dies ist nicht ganz stimmig.
Dafür erfährt der Leser einiges über die Stellung der Frau Anfang des 17. Jahrhunderts, über Hexenprozesse und auch darüber, dass eine Heirat aus Liebe zur damaligen Zeit die große Ausnahme darstellte.
Spratte schreibt unterhaltsam und berührend, ohne rührselig zu werden. Ihre Figuren wirken glaubhaft und entwickeln sich. Oft täuscht der erste Eindruck, wie im wahren Leben auch. Ein klein wenig gestört hat mich, dass der christliche Glaube der Protagonistin einen unerwartet großen Raum in der Geschichte einnimmt. Denn dies wird einerseits im Klappentext mit keinem Wort erwähnt, und andererseits wirkt es an mancher Stelle etwas missionarisch auf mich. So als ob die - tief gläubige - Autorin den ein oder anderen Leser ans Christentum heranführen möchte. Das ist durchaus legitim, sollte aber erkennbar sein, bevor man eine Kaufentscheidung über das Buch trifft.
Dennoch bietet die Kannenbäckerin spannende Lektüre. Es ist gut gemachte Unterhaltungsliteratur, die ich gerne weiterempfehle.
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Historisch großartiges Buch mit einer sympathischen, starken Hauptfigur
Annette Spratte hat mich mit dem Titelbild und dem Titel selbst gleich angesprochen und neugierig gemacht, da ich historische Romane sehr gerne lese, weil ich dabei immer einiges über die Zeit lerne.
Das Buch …
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Historisch großartiges Buch mit einer sympathischen, starken Hauptfigur
Annette Spratte hat mich mit dem Titelbild und dem Titel selbst gleich angesprochen und neugierig gemacht, da ich historische Romane sehr gerne lese, weil ich dabei immer einiges über die Zeit lerne.
Das Buch finde ich auf den ersten Blick passend zum Thema gestaltet. Auch hat mich der Schreibstil sofort angesprochen, weil Emotionen aufkommen und gleichzeitig Spannung erzeugt wird. Auch mag ich den Plot, weil ich mir sehr gut vorstellen kann, wie schwer es Frauen hatten, als von Gleichberechtigung keine Rede war und daher finde es auch historisch sehr wertvoll. Das Buch liest sich einfach toll, weil während der gesamten Geschichte ein Bild in meinem Kopf vorhanden ist, wodurch ich mir die Situationen sehr gut vorstellen kann und es gleichzeitig authentisch macht.
Johanna, die Hauptfigur ist mir gleich sympathisch, weil sie mir eine starke Frau zu sein scheint, die mit einigen Schwierigkeiten im Leben und mit gesellschaftlichen Vorurteilen zu kämpfen hat und dadurch ist sie mir während des Lesens ans Herz gewachsen.
Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen und vor allem an einem Abend gelesen, weil es wunderbare Einblicke ermöglicht, immer wieder sehr emotional ist, wodurch ich regelmäßig mit den Figuren gefühlt habe und ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Daher erhält das Buch von mir volle 5 von 5 Sternen.
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