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Ein Buch wie eine persönliche Begegnung. Benedict Wells erzählt von der Faszination des Schreibens und gibt einen tiefen Einblick in sein Leben, von seiner Kindheit bis zu seinen ersten Veröffentlichungen. Anhand eigener und anderer Werke zeigt er anschaulich, wie ein Roman entsteht, was fesselnde Geschichten ausmacht und wie man mit Rückschlägen umgeht. Ein berührendes, lebenskluges und humorvolles Buch - für alle, die Literatur lieben oder selbst schreiben wollen.
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, ¿Vom Ende der Einsamkeit¿, stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet. Benedict Wells' Bücher sind in 40 Sprachen erschienen, sein neuester Roman ¿Hard Land¿ wurde 2022 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/07314
- 03. Aufl.
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 24. Juli 2024
- Deutsch
- Abmessung: 184mm x 121mm x 29mm
- Gewicht: 362g
- ISBN-13: 9783257073140
- ISBN-10: 3257073143
- Artikelnr.: 70294145
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vva-handelsbetreuung@vva-arvato.de
»Ein Ausnahmetalent in der jungen deutschen Literatur.«
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dass auch dieses Buch von Benedict Wells wieder ein Erfolg wird, daran hat Kritikerin Cornelia Geißler keinen Zweifel: Eigentlich wollte der Autor erstmal eine Pause vom Schreiben einlegen, stattdessen hat er über das Schreiben selbst geschrieben. Und über sein Leben, die schwierige Familiensituation, seine Zeit im Internat, so Geißler. Es beeindruckt sie, wie Wells nicht aufgibt, obwohl es mit den Romanen erstmal jahrelang nicht klappt und alle Testleser schlechte Rückmeldungen geben. Auch anhand der Bücher, die der Autor gelesen hat, erörtert er die Geheimnisse eines guten Texts und spricht damit eine "großherzige Einladung zum Schreiben" aus, resümiert die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Benedict Wells ist ein erfolgreicher Autor und hat bereits eine Reihe erfolgreicher Romane im Diogenes-Verlag veröffentlicht. In diesem Buch widmet er sich jedoch seiner Arbeit als Autor an sich. Dabei beschreibt er die verschiedenen Etappen dabei, angefangen von der ersten Idee bis zur Abgabe …
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Benedict Wells ist ein erfolgreicher Autor und hat bereits eine Reihe erfolgreicher Romane im Diogenes-Verlag veröffentlicht. In diesem Buch widmet er sich jedoch seiner Arbeit als Autor an sich. Dabei beschreibt er die verschiedenen Etappen dabei, angefangen von der ersten Idee bis zur Abgabe des Manuskripts. Er gibt außerdem Einblicke in sein Leben, seine Kindheit und was ihn beim Schreiben inspiriert und antreibt.
Ich kannte Benedict Wells bereits als großartigen Autor und war sehr gespannt auf dieses Sachbuch - und bin begeistert! Auch wer noch an keinem Buch schreibt oder mit dem Gedanken spielt, kann hier vieles für sich mitnehmen.
Zunächst gibt Benedict Wells Einblicke in seine Kindheit, was ihn geprägt hat und zum Schreiben gebracht hat. Das war sehr spannend zu lesen, weil er bislang sein Privatleben meist gut zu schützen wusste und er sich so von einer neuen, persönlichen Seite zeigt. Dann geht er über zu seiner Arbeitsweise, sobald er einen neuen Roman schreiben möchte. Er betont dabei, dass seine Herangehensweise nicht universell ist und er hier nur von sich selbst erzählen kann. Anhand verschiedener Beispiele erklärt er die verschiedenen Etappen und zeigt auch, worauf es z.B. bei der Ideenfindung, der Ausgestaltung der Figuren und dem Erzählstil ankommt.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Übungen, die man als Leser an die Hand bekommt, z.B. die Überarbeitung einzelner Textpassagen, die er mit dem Leser gemeinsam verbessert und dabei Fehler aufzeigt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und die persönlichen Abschnitte machen das Ganze spannend. Auch wer kein Buch schreibt oder schreiben möchte, bekommt hier wertvolle Einblicke in die Arbeit eines erfolgreichen Autors. Sehr empfehlenswert für alle, die gerne lesen!
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Dieses Sachbuch über das Schreiben (und eigentlich auch über das Lesen) habe ich vor allem nachts gelesen. Ich habe 2-3 Nächte im Monat, in denen ich aufwache und meistens direkt weiß, dass ich nicht schnell wieder einschlafen werde. In den Momenten fange ich gerne neue Bücher an - so …
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Dieses Sachbuch über das Schreiben (und eigentlich auch über das Lesen) habe ich vor allem nachts gelesen. Ich habe 2-3 Nächte im Monat, in denen ich aufwache und meistens direkt weiß, dass ich nicht schnell wieder einschlafen werde. In den Momenten fange ich gerne neue Bücher an - so hat sich das Wachliegen wenigstens gelohnt. Und wie passend war es dann bei diesem Sachbuch, dass der Autor laut eigenen Angaben selbst viele Nächte durchwacht?
Wells schreibt im ersten Teil über sein Aufwachsen und, wie er zum Schreiben kam, so packend, dass ich den Teil in einem Rutsch gelesen habe. Dass ich außerdem Vieles zum Entstehungsprozess von meinen Lieblingsbüchern „Hardland“ und „Fast genial“ erfahren habe, fühlte sich fast an, wie alte Bekannte wiederzusehen und endlich mehr über sie zu erfahren.
Der zweite und dritte Teil gehen dann auf Theorie und Praxis des Schreibens ein. Dieser Teil ist gespickt mit Zitaten und Beispielen berühmter Schriftsteller:innen sowie eigenen Textpassagen. Die Zitate und Weisheiten wirken manchmal plakativ, andererseits habe ich den Teil auch als gute Fundgrube für den Literaturunterricht empfunden. Sicherlich hätte hier einerseits die Auswahl der Beispiele noch diverser sein können, andererseits erhebt der Ratgeber nie Anspruch auf Vollständigkeit und Wells ist so selbstkritisch, dass ich selbst nachsichtiger wurde.
Alle Teile sind - typisch Wells - flüssig erzählt. Menschen, die gerne schreiben und/oder lesen, werden Freude an diesem Buch haben!
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Ein emphatischer Schreibratgeber
„Die Geschichten in uns“ ist ein autobiografischer Schreibratgeber von Benedict Wells. Die Bezeichnung „Schreibratgeber“ trifft es dabei eigentlich nicht ganz; der Begriff greift zu kurz, was hoffentlich im Laufe der Rezension deutlich wird …
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Ein emphatischer Schreibratgeber
„Die Geschichten in uns“ ist ein autobiografischer Schreibratgeber von Benedict Wells. Die Bezeichnung „Schreibratgeber“ trifft es dabei eigentlich nicht ganz; der Begriff greift zu kurz, was hoffentlich im Laufe der Rezension deutlich wird (In Ermangelung eines griffigeren Begriffes nutze ich diesen aber dennoch). „Die Geschichten in uns“ setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Die ersten ca. 100 Seiten mit dem Titel „Der Weg zum Schreiben“ thematisieren Wells Autoren-Werdegang – vom Aufkeimen des Wunsches, Schriftsteller zu werden, über einsame Nächte in der Berliner Wohnung, euphorische Momente des Flows, die von kritischen Stimmen wieder gedämpft wurden, und unzählige Überarbeitungen bis zum Verlagsvertrag bei Diogenes (der Wells Wunschverlag war). Dieser Teil ist besonders interessant für Wells-Leser*innen, zeigt Wells sich hier doch sehr persönlich und nahbar. Der zweite Teil richtet sich eher an Schreiberlinge. Denn: Wells zeigt hier exemplarisch auf, wie er schreibt. Dabei spricht er Prozesse wie das „Finden“ einer Idee und das Überarbeiten der Handlung an. In diesem Kontext thematisiert er außerdem konkrete Werkzeuge zum Überarbeiten einer Geschichte (wie bspw. Dialoge, Timing, doppelte Schleifen oder auch das Nichtschreiben). Dieser zweite Teil schließt mit konkreten Einblicken in den Entstehungsprozess von zwei Romanen, die aus Wells' Feder stammen: Wells stellt frühere Fassungen von Auszügen aus „Vom Ende der Einsamkeit“ sowie „Hard Land“ vor. Obwohl der zweite Teil sich eher an Schreiberlinge richtet, gilt auch hier: Wells-Leser*innen kommen nicht zu kurz. Immer wieder verweilt Wells bei seinen eigenen Romanen, exemplifiziert seine Ratschläge an diesen und gibt Insights in den Entstehungsprozess seiner Beststeller, was durchaus für Nicht-Autor*innen interessant ist. In beiden Teilen geht Wells sehr offen mit seinem Leben und dem Schreiben um, ist selbstkritisch- und reflexiv. Immer schlägt er einen emphatischen Ton ein und schreibt anschaulich, sodass sich der eher theoretische zweite Teil nicht wie Theorie liest, sondern wie die Ratschläge eines lieben Freundes. Insgesamt ist „Die Geschichten in uns“ ein informatives Buch für Fans von Benedict Wells, ein Mutmacher für Autor*innen sowie ein emphatischer Ratgeber für alle Schreiberlinge.
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Ungeschönter Schreibratgeber mit viel biografischen Subtext
Seit seinem emotional bewegenden Besteller "Vom Ende der Einsamkeit" bin ich ein Fan des Autors. Lange war es still um Benedict Wells, umso mehr habe ich mich auf sein neuestes Werk gefreut. Als Gastautor in einem …
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Ungeschönter Schreibratgeber mit viel biografischen Subtext
Seit seinem emotional bewegenden Besteller "Vom Ende der Einsamkeit" bin ich ein Fan des Autors. Lange war es still um Benedict Wells, umso mehr habe ich mich auf sein neuestes Werk gefreut. Als Gastautor in einem Roman-Seminar bekam er nach einer monatelangen Schreibpause wieder Lust aufs Schreiben. In "Die Geschichten in uns" arbeitet er sein Schriftstellerdasein von der Kindheit bis zur Gegenwart auf. Wells' Werdegang war steinig und die Flucht ins Literarische sein Anker. Auf Papier konnte er seine sonst unaussprechlichen Gefühle und Unzulänglichkeiten festhalten. Trotz privater Rückschläge und unzähliger Ablehnungen durch Verlagshäuser hat er seinen Traum, Schriftsteller zu werden, nie aufgegeben. Letztendlich hat sein Durchbruch länger als der seiner Schwester und seines Cousins auf sich warten lassen, auch weil er erst seine eigene Sprache finden und damit sich selbst finden musste. Das oftmals recht einsame und harte Autorenleben beschönigt Wells mit keiner Silbe und zeigt sich damit verletzlich und gleichzeitig stark. Seine ehrliche wie reflektierte Betrachtungsweise imponiert mir. Ich hätte nicht vermutet, dass er für einige seiner Bücher Jahre gebraucht hat. Zudem gefällt mir seine Hartnäckigkeit, die ihn letztendlich auch zu seinem Lieblingsverlag Diogenes gebracht hat. Für angehende Autoren und interessierte Leser ist dieses Buch damit mehr als ein trockener Schreibratgeber. Denn Wells bildet die Sonnen- und Schattenseiten des Literaturbusiness' ohne Filter ab.
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Ein Blick in die Werkstatt
Der Romanschreiber, von dem ich gar nicht wusste, dass er eigentlich von Schirach heißt, gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen. Zum Schreiber wurde er erst, als er John Irving “Das Hotel in New Hampshire“ gelesen hatte. Später empfiehlt …
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Ein Blick in die Werkstatt
Der Romanschreiber, von dem ich gar nicht wusste, dass er eigentlich von Schirach heißt, gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen. Zum Schreiber wurde er erst, als er John Irving “Das Hotel in New Hampshire“ gelesen hatte. Später empfiehlt er „Die Schlange im Wolfspelz“ von Michael Maar oder – am besten – „Bei Regen in einem Teich schwimmen“ von George Saunders.
Mir fällt auf, dass er sehr häufig korrigiert und viele Testlesende hat, bevor er zur Endfassung gelangt. Ich wünschte, ich hätte so viele Menschen zur Verfügung.
Da es länger her ist, dass ich Wells‘ Bücher habe lesen dürfen, waren mir aber seine Beispiele nicht mehr präsent. Ich frage mich auch, was der Literat der Zukunft aus diesen speziellen Beispielen lernen soll. Von daher von mir 3 Sterne.
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Das Buch bietet nicht nur tiefe Einblicke in Wells eigenes Leben, es zieht auch Querverbindungen zu anderen Autoren und den Büchern, die Wells beeinflusst haben. Ich mochte den ehrlichen Erzählton, wie offen er auch über das Scheitern, die Kritik und Ablehnung schreibt, über die …
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Das Buch bietet nicht nur tiefe Einblicke in Wells eigenes Leben, es zieht auch Querverbindungen zu anderen Autoren und den Büchern, die Wells beeinflusst haben. Ich mochte den ehrlichen Erzählton, wie offen er auch über das Scheitern, die Kritik und Ablehnung schreibt, über die Selbstzweifel und den Druck etwas wirklich Gutes abzuliefern.
Bei all dem kommt Benedict Wells wahnsinnig sympathisch rüber, man merkt dass er selbst sehr kritisch mit seinen eigenen Werken umgeht, auch im Nachhinein nicht mehr 100% von seiner eigenen Arbeit ist und einiges anders machen würde. Das zuzugeben verlangt eine gewisse Reife und Größe und ich finde es beeindruckend wie viel er tatsächlich von sich selbst preisgibt.
Vom Schreibratgeber habe ich mir ehrlich gesagt nicht viel erhofft, da ich selbst nicht schreibe. Muss aber sagen, dass ich die gelieferten Einblicke sehr interessant fand. Wells beschriebt quasi die Etappen, wie ein Buch entsteht. Auch hier bezieht er sich viel auf persönliche Erfahrungen und Gefühle und schildert viel am Beispiel seiner eigenen Werke. Dass „Hard Land „und „Vom Ende der Einsamkeit“ so ein bisschen im Fokus standen, was meine Lieblingsbücher von Wells sind, hat sicher auch dazu beigetragen, dass ich diese Seiten gerne und interessiert gelesen habe.
Neben Wells eigenen Gedanken mochte ich die Verweise auf und Zitate von anderen bekannten Autoren. Mich hat dieses Buch zwar nicht zum Schreiben angeregt, aber Lust gemacht, einige der erwähnten Bücher (nochmal) zulesen und auch die Bücher von Wells betrachte ich jetzt nochmal mit anderen Augen.
Hat mir richtig gut gefallen, Benedict Wells hat einfach einen sehr angenehmen Schreibstil, den ich gerne lese.
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Benedict Wells schreibt über das Schreiben und nimmt uns mit in sein Schaffen, seine Recherchen und natürlich auch in sein Leben und zu seinen eigenen Büchern. Wie kommt man zum schreiben, was sind wichtige Tipps und Tricks? Gewohnt flüssig, mit einer guten Prise Humor und …
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Benedict Wells schreibt über das Schreiben und nimmt uns mit in sein Schaffen, seine Recherchen und natürlich auch in sein Leben und zu seinen eigenen Büchern. Wie kommt man zum schreiben, was sind wichtige Tipps und Tricks? Gewohnt flüssig, mit einer guten Prise Humor und großem Wissen, lässt uns Benedict Wells am Leben eines Schriftstellers teilhaben und man erfährt so viel von ihm selbst und auch von vielen Klassikern und berühmten Autoren. Die Idee für eine Geschichte, für ein Buch ist meist schnell da, aber die Umsetzung schwieriger. Wie geht man da vor? Was sind hilfreiche Mittel und welche Literatur empfiehlt sich dafür?
Benedict Wells wollte eine Pause vom Schreiben machen und hat uns jetzt doch wieder abgeholt und das einfach großartig. Zum Teil autobiografisch, zum Teil ein eintauchen in seine eigenen Werke und hier mit Anfangsbeispielen und Korrekturen und dann eben mit ganz viel Wissen und Weisheiten über den Literaturbetrieb. Zum Lesen einfach toll und mit den Fußnoten und Anhängen echt prima. Als Hörbuch, von Benedict Wells selbst gelesen, einfach ein Genuss und ich liebe das rollende R.
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Benedikt Wells - Die Geschichten in uns
Ein Blick hinter die Kulissen ist immer interessant, ob im Theater, im Film oder in der Buchbranche. So kann ein solches Buch, wie es der Bestsellerautor gerade frisch herausgebracht hat, nur fesseln und viele spannende Einblicke liefern.
Vor allem, weil …
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Benedikt Wells - Die Geschichten in uns
Ein Blick hinter die Kulissen ist immer interessant, ob im Theater, im Film oder in der Buchbranche. So kann ein solches Buch, wie es der Bestsellerautor gerade frisch herausgebracht hat, nur fesseln und viele spannende Einblicke liefern.
Vor allem, weil seine Person und seine Persönlichkeit eben auch sehr fesselnd sind, seine Geschichte, sein Hintergrund und insbesondere sein unglaublicher Erfolg, den er mit seinen Romanen erreicht.
Hier nun legt er also ein Art Biografie vor, er erzählt mit Charme und einiger Offenheit von seiner Kindheit und Jugend, den schwierigen Verhältnissen, den diversen Problemen seiner Eltern und von seiner Zeit in verschiedenen Internaten. Vor allem aber erzählt er von seinem Schreiben, wie es anfing, was es für ihn bedeutet und was er dafür investierte, an Zeit, Inbrunst, Disziplin, Verzweiflung und Freude, Emotion und Geduld.
Das liest sich für diejenigen, die selbst schreiben, noch mal doppelt so spannend, weil man erkennt, dass auch einem so erfolgsverwöhnten Schriftsteller auf dem Weg zu ebendiesem Erfolg nichts in den Schoß fällt. Gerade diesen Aspekt an seinem kurzen biografischen Ausflug mochte ich besonders, klang das für mich doch ehrlich und glaubhaft, so dass man sich sehr gut in ihn hineinfühlen kann. Man fühlt mit, wenn er seinen Text wieder und wieder ändert, wenn er leidet unter den immer wiederkehrenden Absagen, unter den mehr oder weniger wohlmeinenden Kritiken von Testlesern. Man bangt mit ihm, wenn er auf den Anruf seines Agenten wartet, hofft, dass es klappt mit dem Vertrag beim Verlag.
Benedict Wells wird so, in diesem Buch, menschlich, so dumm das hier auch klingen mag. Denn wie oft vergessen wir bei der Lektüre eines Buchs, welche Anstrengungen es den Autor, die Autorin gekostet hat, den Roman derart vollkommen zu machen.
So ist dieser erste Teil des Buchs in meinen Augen auch der bessere, der interessantere. Im zweiten Teil beschäftigt er sich mit all den Themen, die jeder Schreibratgeber aufgreift, zeigt die diversen Probleme und deren Lösungen an seinen eigenen Werken. Auch das ist durchaus interessant, aber vor allem eben nur in dieser Hinsicht. Denn er kann wenig Neues berichten, neue Tricks und Tipps geben, zumal er, wie er selbst schreibt, bis zum Verfassen dieses Buches keine Schreibratgeber las, dies aber nun, um sein eigenes Buch schreiben zu können, nachholte. Insbesondere bezieht er sich oft auf Stephen King und dessen hervorragendes Buch „Das Leben und das Schreiben“ – die Ähnlichkeit zum Untertitel bei Wells ist daher sicher kein Zufall.
Nach der Lektüre dieses Buchs lohnt es sich sicherlich, die Romane von Benedikt Wells noch einmal zu lesen. Man tut dies dann sicher mit anderen Augen.
Für alle, die sich für das Leben von Schriftstellern und ihr Schreiben interessieren, ein empfehlenswertes Buch, ebenso gut und fesselnd geschrieben wie die so erfolgreichen Romane dieses Autors.
Benedikt Wells - Die Geschichten in uns – Vom Schreiben und vom Leben
Diogenes, Juli 2024
Gebundene Ausgabe, 398 Seiten, 26,00 €
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»Ich verstand früh, dass Lesen einen in manchen Momenten retten kann. Dieses Gefühl trage ich noch immer in mir.«
Seitdem ich vor einigen Jahren den Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ gelesen habe, zählt Benedict Wells zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Kaum …
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»Ich verstand früh, dass Lesen einen in manchen Momenten retten kann. Dieses Gefühl trage ich noch immer in mir.«
Seitdem ich vor einigen Jahren den Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ gelesen habe, zählt Benedict Wells zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Kaum ein anderer kann Emotionen so treffend beschreiben und gleichzeitig bei den Lesenden das Gefühl erwecken, als wären sie mitten in der Geschichte und würden ebenfalls diese Gefühle empfinden. Seine Sätze sind ein Blick ins eigene Ich. Manche berühren einen sanft, andere sind geradezu hart, während seine Sprache stets einen euphancholischen (hierfür unbedingt Hard Land lesen!) Schleier hinterlässt.
Doch sein neues Buch ist kein Roman, sondern eine Mischung aus Autobiografie und Ratgeber, um seines Erachtens möglichst gute Prosatexte zu verfassen.
Seine ehrliche, von Leichtigkeit beflügelte Sprache bietet uns Einblicke in sein bisheriges Leben und zeigt Parallelen zu seinen Werken auf, wie sie bisher noch nicht fassbar waren. Zugleich gibt Wells nicht nur viele Schreibtipps, gespickt mit Anekdoten, sondern öffnet die Türen seiner Werkstatt: Dadurch dürfen wir ihm beim Überarbeiten und Umschreiben zweier Textstellen seiner Romane „Vom Ende der Einsamkeit“ und „Hard Land“ regelrecht über die Schulter schauen und von ihm lernen.
Um die Zusammenhänge jedoch vollkommen erschließen zu können, wäre es von Vorteil, wenn man bereits einige – bestenfalls alle – Bücher von Benedict Wells kennt. Schließlich bezieht er sich, um bestimmte Aspekte anschaulich zu schildern, öfters auf seine eigenen Texte.
Eine große Leseempfehlung, unabhängig davon, ob ihr bereits Wells-Fans seid, selbst gerne Texte schreibt oder einfach mehr über den Autor erfahren wollt.
Wer seine Bücher liest, stößt auf großartige Zitate, die man sich am liebsten alle merken möchte, weswegen ich das Schlusswort übergebe:
»Jahrelang trieb ich in meiner eigenen Wortlosigkeit und hatte keine Ahnung, ob ich mich dabei auf das Ufer zubewegte oder mich von ihm entfernte.«
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Rückblicke auf das eigene Tun
Benedict Wells, ja, was soll ich sagen. Ich kenne bisher das umwerfende „Vom Ende der Einsamkeit“ und auch „HardLand“, bin begeistert von seinem Tun. So reizt mich dieses neue Buch des Autors natürlich selbstredend.
Und auch hier …
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Rückblicke auf das eigene Tun
Benedict Wells, ja, was soll ich sagen. Ich kenne bisher das umwerfende „Vom Ende der Einsamkeit“ und auch „HardLand“, bin begeistert von seinem Tun. So reizt mich dieses neue Buch des Autors natürlich selbstredend.
Und auch hier schafft es der Autor wieder mich zu Tränen zu rühren. Doch diesmal fließen sie nicht aus der Trauer heraus, wie bei dem fulminanten „Vom Ende der Einsamkeit“ (an Alle, unbedingt Lesen!!!), nein, sie fließen vor Freude. Der Autor schildert seine Freude bei seinem Verlag aufgenommen zu werden völlig überzeugend und ich freue mich mit ihm.
Auch sonst ist „Die Geschichten in uns“ ein absolut positives Buch. Der Autor reflektiert sein bisheriges Tun, ist dabei sehr kritisch. Ich bin nach seiner Kritik sehr neugierig, wie seine weiteren Bücher von mir aufgenommen werden. Aber ebenso strotzt dieses Buch von vielen Informationen zum Thema Schreiben, enthält Tipps und hilfreiche Blickwinkel aus den Augen von Benedict Wells.
Aber nicht nur dies. Wells nennt die Werke, die ihn beeinflusst haben und so wächst in mir bei der Lektüre natürlich eine Leseliste. Was aber dennoch lustig ist, denn ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann man diese noch einbauen sollte. Aber gut, irgendwann kommt ja vielleicht die Rente und dann gibt’s ja bekanntlich mehr Lesezeit. Also hoffe ich. Denn Rentner haben ja niemals Zeit. Ich bin gespannt, wer diese Anspielung versteht. Der Hintergrund dazu basiert auf einer Cosy-Fernsehreihe einer vergangenen Zeit in einem vergangenen Land.
Wer das Schreiben mag und vielleicht noch mit etwas anderem kokettiert, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Es lohnt sich!
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