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Andreas Baader wächst ohne Vater bei Mutter, Tante und Großmutter auf. Früh zeichnen sich trotz verzweifelter Bemühungen der Mutter schulische Probleme und berufliches Scheitern ab. Baader schlittert in die Kriminalität, bewegt sich gern in der halbseidenen Münchener Schickeria, um dann in Berlin einen Politisierungsschub zu erfahren. Mit der Kommune 1 und der Kaufhausbrandstiftung 1968 vollzieht sich sein Weg vom Rebell zum Revolutionär. Mit der Gründung der linksrevolutionären Roten Armee Fraktion (RAF) wird er zum Staatsfeind Nr. 1!
Stefan Schweizer wurde in Ravensburg geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Stuttgart und in Pittsburgh/USA. Nach der Promotion und dem Zweiten Staatsexamen arbeitete der Autor im Bildungswesen. 2017 zog er nach Potsdam, wo er sich voll und ganz dem Schreiben zuwandte. Schweizer ist erfolgreicher Autor von Sachbüchern über Terrorismus, Politik und Geschichte, aber auch im Bereich Literatur- und Kulturwissenschaft. Seine große Leidenschaft gilt aber dem Schreiben von Kriminalromanen.
Produktdetails
- Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag
- Verlag: Gmeiner-Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 2200
- 2018
- Seitenzahl: 313
- Erscheinungstermin: 1. Februar 2018
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 135mm x 210mm
- Gewicht: 388g
- ISBN-13: 9783839222003
- ISBN-10: 3839222001
- Artikelnr.: 50261836
Herstellerkennzeichnung
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Wer war Andreas Baader ?
Das Buchschildert in Romanform das Leben Andreas Baaders, beginnend mit seiner Kindheit bis zum Freitod in Stammheim.
Baader wurde 1943 geboren. Seinen Vater kannte er nur aus den Erzählungen der Mutter. Baader war ein schwieriges Kind. Bereits in der Schule fiel er …
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Wer war Andreas Baader ?
Das Buchschildert in Romanform das Leben Andreas Baaders, beginnend mit seiner Kindheit bis zum Freitod in Stammheim.
Baader wurde 1943 geboren. Seinen Vater kannte er nur aus den Erzählungen der Mutter. Baader war ein schwieriges Kind. Bereits in der Schule fiel er durch Gewalttätigkeit und Regelverstöße auf. mehrmals musste er die Schule wechseln. Seine Mutter, die ihm keine Grenzen setzen konnte, hoffte jedoch, dass ihr Sohn Abitur machen würde. Baader erfüllte ihre Hoffnungen nicht. Durch sein Charisma gelang es ihm, seine Umgebung zu manipulieren und auf Kosten anderer zu leben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Er schreckte auch nicht vor kleineren Straftaten zurück. Als die Einberufung zur Bundeswehr vor der Tür stand, machte er sich auf nach Berlin und setzte seinen unsteten Lebenswandel fort. Dort bekam er Kontakt zur Kommune 1 und lernte Gudrun Ensslin kennen. Aus beiden wurde ein Paar. In der linken Szene sah Baader die Möglichkeit, seine Persönlichkeit ins rechte Licht zu rücken. Hier konnte er seine narzisstischen Charakter ausleben und sein Lebensziel erreichen : berühmt werden. Er trieb die Radikalisierung zusammen mit Ensslin entscheidend voran. Es kam zur ersten Aktion, dem Kaufhausanschlag in Frankfurt. Verhaftung, Flucht, Ausbildungscamp im Libanon, Banküberfälle, um an Geld zu kommen, Bombenanschläge auf einen US-Militärstützpunkt, die Polizeidirektion Augsburg und das Springer-Verlagshaus folgten kurz hintereinander. Tote wurden billigend in kauf genommen. Dann folgte die endgültige Verhaftung, die Freipressversuche der RAF der 2. Generation und schließlich der gemeinsame Freitod in Stammheim.
Das Buch war angenehm zu lesen, da der Autor sich für die Romanform entschieden hat und die Schilderung der Ereignisse durch die Gespräche der Protagonisten, die in direkter Rede wiedergegeben werden, aufgelockert wird. Dadurch wird die Biographie lebendig. Für mich war der Roman aus zwei Gründen spannend und informativ. Zum einen bringt der Autor die damaligen Ereignisse wieder ins Gedächtnis. Mir war der zeitliche Ablauf und manche Geschehnisse nicht mehr präsent. Der wirkliche Verdinest des Autors liegt für mich darin, Baader und seine Mitkämpfer als das darzustellen, was sie waren : Menschen mit irrealen Vorstellungen und krimineller Energie und keine Lichtgestalten. Erschreckt hat mich der immense Drogenkonsum der Gruppe und die zerstörerische Egomanie Baaders. Bei mir entstand der Eindruck, dass die ganzen Anschläge nur politisch verbrämte Aktionen waren, um Baaders Selbstdarstellungstrieb und Allmachtsphantasien eine Plattform zu bieten. Als ihm diese Möglichkeit durch die Haft genommen wird, ist der Selbstmord nur folgerichtig.
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Hölle! Hölle! Hölle!
Um es gleich zu sagen, „Die Akte Baader“ von Stefan Schweizer hat mich begeistert.
Fast hat man Mitleid mit dem kleinen Andreas. Er wächst ohne Vater bei Mutter, Tante und Großmutter in München auf. Wird behütet und …
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Hölle! Hölle! Hölle!
Um es gleich zu sagen, „Die Akte Baader“ von Stefan Schweizer hat mich begeistert.
Fast hat man Mitleid mit dem kleinen Andreas. Er wächst ohne Vater bei Mutter, Tante und Großmutter in München auf. Wird behütet und überwacht. Aber schon früh zeigt sich, Baader hatte eben auch eine dunkle Seite.
Baader zieht nach Berlin und radikalisiert sich. Dort lernt er auch Gudrun Ensslin kennen, nach den ersten Anschlägen in Frankfurt/M. dann Ulrike Meinhof. Die RAF war geboren.
Stefan Schweizer zeichnet das Psychogramm eines Mannes, der vom Kleinkriminellen zum Schwerverbrecher wurde. Ein Selbstdarsteller mit der Gier nach Macht. Zudem ist es dem Autor ausgezeichnet gelungen, die Atmosphäre der 60er und 70er Jahre einzufangen.
Gut geschrieben, ohne Frage. Mir gefällt dieser Mix aus Fakten und Fiktion. Denn nicht jeder liest Biografien. Aber in Romanform bietet die Akte Baader beste Unterhaltung.
Fazit: Ein spannender, brillant erzählter Roman, der auf Tatsachen beruht. Unbedingt lesen!
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Andreas Baader (1943-1977) ist die zentrale Figur des RAF-Terrors in den 70er-Jahren gewesen. Der geltungssüchtige, gewaltbereite und cholerische Münchener wuchs ohne Vater auf und eckte bereits in seiner Jugend überall an. Von keiner Person, nicht einmal von seiner Mutter, ließ …
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Andreas Baader (1943-1977) ist die zentrale Figur des RAF-Terrors in den 70er-Jahren gewesen. Der geltungssüchtige, gewaltbereite und cholerische Münchener wuchs ohne Vater auf und eckte bereits in seiner Jugend überall an. Von keiner Person, nicht einmal von seiner Mutter, ließ er sich etwas sagen und verließ das Gymnasium nach mehreren Schulverweisen ohne Abschluss. Schon damals war der ewig unstete Baader ein Rebell. Nach einer kurzen Stippvisite in der Münchener Kunstszene zog es ihn nach Berlin, in die Kommune I. Angestachelt durch die 68er-Bewegung wollte auch er, der beruflich keinerlei Ehrgeiz erkennen ließ, etwas bewegen und sich gegen das Establishment auflehnen. Als dann noch die USA den Vietnamkrieg begannen, gab es kein Halten mehr. Gemeinsam mit seiner intellektuellen Lebensgefährtin Gudrun Ensslin wollte er Taten sprechen lassen und setzte 1968 mit ihr das Kaufhaus Schneider in Frankfurt in Brand. Auch wenn das deutsche Pendant von Bonnie und Clyde daraufhin schnell gefasst und inhaftiert wurde, den Revolutionswillen bzw. der Gewaltbereitschaft der Gründungsmitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) tat dies keinen Abbruch. Im Gegenteil, eine militärische Ausbildung in Israel und diverse Straftaten mit selbst hergestellten Bomben in der BRD folgten…
Soweit dürfte die Geschichte hinlänglich bekannt sein. Das Besondere an Stefan Schweizers Fassung ist dessen Aufbereitung als biografischer Kriminalroman. Spannend und faktenbasiert schildert er darin Andreas Baaders Lebensweg, der ihn letztendlich in den Terror führte. Unklarheiten und Fehlstellen innerhalb der RAF-Historie wurden vom Autor derart fachmännisch und realitätsnah beseitigt bzw. ausgefüllt, dass eine flüssig und ungemein interessante Story entstanden ist. Und er zeigt damit, dass Zeitgeschichte mehr als graue Theorie sein kann. Zudem schaut Schweizer hinter die charismatische Macho- bzw. Revoluzzeraura von Andreas Baader und entdeckt dabei eine stets getriebene, schwer drogenabhängige Person, die immer im Mittelpunkt stehen wollte. Mehr noch, Baaders verbale und physische Entgleisungen werden ebenso ungeschönt und damit authentisch wiedergegeben wie sein Hang für Extreme und Monologe. Auf diese Weise kommt Stefan Schweizer der Person Andreas Baader m. E. extrem nahe und macht ihn für alle Leser, die diese Zeit nicht miterlebt haben, fassbarer.
FAZIT
Eine gelungene Adaption eines interessanten Stücks der deutschen Zeitgeschichte, die ich jedem Leser empfehle, der auf belletristischem Wege seine Geschichtskenntnisse erweitern möchte.
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In diesem Buch geht es um das Leben von Andreas Baader,dem Kopf der Terrorgruppe RAF.Das Buch erzählt das komplette Leben von der Kindheit bis zum Tod
Was gleich etwas auffällt, ist das es keinem Genre richtig zugeordnet werden kann,es ist kein richtiger Roman aber auch kein …
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In diesem Buch geht es um das Leben von Andreas Baader,dem Kopf der Terrorgruppe RAF.Das Buch erzählt das komplette Leben von der Kindheit bis zum Tod
Was gleich etwas auffällt, ist das es keinem Genre richtig zugeordnet werden kann,es ist kein richtiger Roman aber auch kein Sachbuch,wie man es kennt.
Baader wird hier durchgehend Andreas genannt,was ihn nicht unbedingt sympathischer macht für mich.Und die Geschehnisse werden ziemlich real erzählt,so wie es eben war
Ich fand das Buch gut geschrieben,mit der Sprache hatte ich manches Mal Schwierigkeiten,einige Begriffe kannte ich nicht
Aber es ist ein mega interessantes Buch,das viele Informationen bereithält,die ich so noch nicht kannte
Man sich durchaus so reinlesen,das schwierig wird,wieder aufzuhören
Und Baader hat ja nun auch nichts ausgelassen,dann soll es auch so erzählt werden
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Der Autor Stefan Schweizer beschäftigt sich in seinen Büchern meist mit Themen aus Politik,Geschichte und Terrorismus.Ich habe schon viele Bücher von ihm gelesen und bin immer wieder beeindruckt.
Auch diesmal hat er es geschafft mich mit dieser Lektüre in den Bann zu …
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Der Autor Stefan Schweizer beschäftigt sich in seinen Büchern meist mit Themen aus Politik,Geschichte und Terrorismus.Ich habe schon viele Bücher von ihm gelesen und bin immer wieder beeindruckt.
Auch diesmal hat er es geschafft mich mit dieser Lektüre in den Bann zu ziehen.
Hier nun geht es um die RAF.Im Mittelpunkt steht der Schweizer Andreas Baader.Stefan Schweizer erzählt uns seinen Lebensweg.Er berichtet über seine Kinder und Jugendzeit.Diese war nicht sehr schön .Schon in dieser Zeit war er gewalttätig und aggressionsgeladen.Dies begleitet ihn sein Lebenlang.Ich habe miterlebt wie er zur RAF kam und sich dort sehr arangiert hat.Meist mit sehr gewalstsamen und brutalen Mitteln schreckte er nicht vor nichts zurück.
Durch die sehr guten Recherchen des Autors habe ich auch viele Informationen und Wissenswertes über die RAF erhalten.Das hat mir sehr gut gefallen.
Durch die sehr fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Ich hatte das Gefühl alles selbst mit zuerleben.
Teilweise war ich sehr schockiert und es hat mich emotional sehr bewegt zu lesen,zu was so eine Organisation alles fähig ist.
Die Spannung ist von Anfang bis zum Ende sehr hoch.Auch wenn es eigentlich nur eine Biographie ist.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig.Und man kommt mit dem Lesen sehr gut voran.Auch werden die einzelnen Stadionen von Baader sehr gut beschrieben.Jedenfalls ist Stefan Schweizer wieder ein genialer Roman gelungen der mich einfach mitgerissen hat.
Auch das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte und rundet das Meisterwerk ab.
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eBook, PDF
Der biographische Roman Die Akte Baader stammt aus der Feder von Stefan Schweizer. Das Buch zeichnet sich durch eine objektive Wahrnehmung sowie akribische Recherche aus.
Andreas Baader war ein Gründungsmitglied der RAF 1. Generation. Selbstverliebt und voller Egozentrik verstand er es, …
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Der biographische Roman Die Akte Baader stammt aus der Feder von Stefan Schweizer. Das Buch zeichnet sich durch eine objektive Wahrnehmung sowie akribische Recherche aus.
Andreas Baader war ein Gründungsmitglied der RAF 1. Generation. Selbstverliebt und voller Egozentrik verstand er es, seine Umwelt so ganz nach seinem Geschmack zu manipulieren. Er wuchs bei seiner Mutter und Großmutter auf. Der Vater wurde im 2. Weltkrieg vermisst. Es gab keine Autoritätsperson, die ihm gewachsen war. Sachlich und ohne Vorurteile beschreibt Herr Schweizer den Werdegang Baaders. Es ist nicht unsere Aufgabe heute, nach so vielen Jahren zu entschlüsseln, warum er so geworden ist. Die Schuld der Mutter zu geben, ist zu einfach. Das Nachwort erläutert noch einmal, wie der Autor die Sache sieht und was er sich beim Schreiben dachte.
In meinen Augen war Baader war ein kranker Narzisst, aber wie die Anwälte zu dem Verein hielten und ihn und seine Anhänger sogar im Gefängnis unterstützten, das verstehe ich absolut nicht. Auch diese Tatsache muss stets ein Thema sein. Für mich unvorstellbar, dass Schily sogar Minister der Bundesrepublik werden konnte. Viele Tatsachen sind erst seit wenigen Jahren bekannt und wurden in dem Buch Die Akte Baader von Stefan Schweizer sachlich und ohne Pathos einbezogen.
Nach dem Lesen des Buches schaute ich mir eine Dokumentation an, die vor vielen Jahren im RBB ausgestrahlt wurde. Dort kam unter anderem ein Mann zu Wort, der über Gudrun Ensslin und ihre Eltern richtete. Ja, er richtete. Er war nämlich der Meinung, dass nur die Tatsache, dass Gudrun im Haushalt eines evangelischen Pfarrers aufwuchs, zu ihrer Radikalisierung führte. Für ihn war also ausschließlich die Zugehörigkeit zur evangelischen Religion der Grund für Mord und Totschlag. Es ist nicht zu fassen, wie krude die Gedanken einiger Leute sind.
Für mich ist das Buch Die Akte Baader ein Muss für alle, die sich für die deutsche Geschichte interessieren. Die RAF hielt nicht nur das „Volk“ sondern auch die Verantwortlichen der Regierung in Atem. Helmut Schmidt durchlebte seine schlimmsten Momente als Kanzler und die Passagiere der Landshut erholten sich nie von dem traumatischen Erlebnis.
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