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Ein bewegender Roman über ein vergessenes Kapitel der amerikanischen GeschichteNew York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die in...
Ein bewegender Roman über ein vergessenes Kapitel der amerikanischen Geschichte
New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.
New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.
Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt die Autorin in Montclair, New Jersey.
Produktdetails
- Verlag: Goldmann
- Originaltitel: Orphan Train
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 8. November 2014
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 142mm x 33mm
- Gewicht: 582g
- ISBN-13: 9783442313839
- ISBN-10: 344231383X
- Artikelnr.: 41381247
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Ein Juwel!" -- Huffington Post
"Kline beleuchtet ein vergessenes Kapitel amerikanischer Geschichte und erzählt dabei vom Erwachsenwerden zweier starker junger Frauen." -- Booklist
"Eines der ergreifendsten Bücher, die ich kenne." -- Naples Daily News
"Eine mitreißende Geschichte über Verlust, Schicksal und Mut." -- Library Journal
"Kline entlockt einem vernachlässigten Kapitel der amerikanischen Geschichte eine dramatische und gefühlvolle Erzählung." -- Kirkus Reviews
"Für alle, die auf der Suche nach mitreißender Lektüre sind." -- Cleveland Plain Dealer
"Kline beleuchtet ein vergessenes Kapitel amerikanischer Geschichte und erzählt dabei vom Erwachsenwerden zweier starker junger Frauen." -- Booklist
"Eines der ergreifendsten Bücher, die ich kenne." -- Naples Daily News
"Eine mitreißende Geschichte über Verlust, Schicksal und Mut." -- Library Journal
"Kline entlockt einem vernachlässigten Kapitel der amerikanischen Geschichte eine dramatische und gefühlvolle Erzählung." -- Kirkus Reviews
"Für alle, die auf der Suche nach mitreißender Lektüre sind." -- Cleveland Plain Dealer
Was Berthold Auerbach schon vor vielen Jahren niederschrieb, wird in diesem Buch an den beiden Protagonistinnen Vivian und Molly überdeutlich, von denen die eine einen ziemlich unrühmlichen Teil der Vergangenheit der USA miterleben musste.
Vivian, die als Niamh mit ihrer Familie aus …
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Was Berthold Auerbach schon vor vielen Jahren niederschrieb, wird in diesem Buch an den beiden Protagonistinnen Vivian und Molly überdeutlich, von denen die eine einen ziemlich unrühmlichen Teil der Vergangenheit der USA miterleben musste.
Vivian, die als Niamh mit ihrer Familie aus Irland nach New York kam, verliert mit neun Jahren bei einem Brand ihre gesamte Familie. Sie wird, wie damals üblich, mit vielen anderen elternlosen Kindern in einen Zug verfrachtet, der sie in den Mittleren Westen der USA bringt. Dort sollen sie ein neues Zuhause finden, was aber zumeist bedeutet, dass sie als billige Arbeitskräfte ein erbärmliches Dasein fristen müssen. Auch Niamh bildet hier keine Ausnahme und so folgen wir dem Schicksal des kleinen Mädchens von einem Unglück ins nächste, bis sie zu der Vivian wurde, die Molly kennenlernt.
Auch Molly wächst ohne ihre Eltern auf: Mit 17 Jahren hat sie bereits diverse Pflegeeltern kennengelernt. Und auch wenn ihr die materielle Not unbekannt ist, die Vivian durchleben musste, verbindet die beiden vieles: das Gefühl nicht geliebt zu werden, behandelt zu werden wie ein Gegenstand, ständige Unsicherheit über das Morgen und das Empfinden einer völligen Einsamkeit. Doch zum Leidwesen ihrer Pflegeeltern lässt sie sich nicht mehr alles gefallen, was zu ständigen Streitereien führt. Im Rahmen einer Sozialarbeit lernt sie Vivian kennen und die beiden freunden sich an.
Das zentrale Thema dieses Buches sind die Erinnerungen Vivians, während Mollys Geschichte eher eine Art Rahmenhandlung darstellt, die Vivians Vergangenheit in die Gegenwart zurückbringt. Erzählt wird in einer recht schlichten Sprache, was ich jedoch nicht als Nachteil empfand, da die Zeit der Waisenzüge aus der Sicht einer Neunjährigen geschildert wird. Ein anspruchsvollerer Schreibstil wäre mir unglaubwürdig vorgekommen.
Auch wenn zwischen dem Erleben als Kind bzw. als Jugendliche zwischen den beiden Hauptpersonen viele Jahrzehnte liegen, zeigt sich eines überdeutlich: Mindestens ebenso schlimm wie die materielle Not ist die seelische. Geliebt, akzeptiert und respektiert zu werden, zu wissen wo man hingehört - so lässt sich auch materielle Not ertragen.
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Anfang des 20. Jahrhunderts werden Waisenkinder in Zügen von der Ostküste in den mittleren Westen der USA gebracht und an neue Familien vermittelt. Die Kinder reisen ins Ungewisse und kommen oft nicht in ein neues, liebevolles Haus, sondern werden als billige Arbeitskräfte …
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Anfang des 20. Jahrhunderts werden Waisenkinder in Zügen von der Ostküste in den mittleren Westen der USA gebracht und an neue Familien vermittelt. Die Kinder reisen ins Ungewisse und kommen oft nicht in ein neues, liebevolles Haus, sondern werden als billige Arbeitskräfte missbraucht.
So ergeht es auch der erst neunjährigen Niamh, die mit ihren Eltern aus Irland einwandert und diese dann bei einem Wohnungsbrand verliert. Im Laufe ihrer Geschichte wird auch ihr Namen geändert und man lernt sie als Vivian kennen. Sie trifft als alte Frau auf die junge Molly und erzählt ihre Geschichte. Denn Molly wird in der heutigen Zeit von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht.
Vivian und Molly erzählen ihre Geschichte in der Ich-Form, ohne gefühlsduselig zu sein. Gerade diese unsentimentale Art lässt einen als Leser voll in die Geschichte eintauchen, lässt einen mitfühlen und man kann sich die Situationen sehr gut vorstellen. Nachfühlen ist da schlechter, wie kann man sich auch nur annähernd so etwas vorstellen.
Hier wird ein eher wenig bekannter, nicht sehr rühmlicher, Teil der jüngeren Geschichte der USA erzählt. Mir hat dieser Roman einfach nur sehr gut gefallen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Schreibweise ist sehr ansprechend, schnörkellos und gut. Eine totale Leseempfeh-lung von mir.
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Das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen, der Klappentext dann zusätzlich neugierig gemacht – doch dass das Buch mich so berührt, hätte ich nicht gedacht.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, dabei liegt der Schwerpunkt aber eindeutig auf der …
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Das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen, der Klappentext dann zusätzlich neugierig gemacht – doch dass das Buch mich so berührt, hätte ich nicht gedacht.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, dabei liegt der Schwerpunkt aber eindeutig auf der Geschichte der Vergangenheit. Hier geht es um Vivien, eine jetzt 91jährige Dame, die beim Entrümpeln ihres Dachbodens immer wieder in Erinnerungen fällt: 1929 wurde sie als Waise in einem sogenannten „Waisenzug“ (Orphan train) durchs Land geschickt, dass eine andere Familie sich ihrer annimmt. Doch so einfach ist es nicht, eine liebevolle Familie zu finden, und Vivian lernt schnell, dass die Motive, ein Kind aufzunehmen, andere sind, als ihm eine liebevolle Umgebung zu schenken.
In der Gegenwart ist Molly die Protagonistin, eine schwierige 17jährige, die keine Eltern mehr hat und so von Pflegefamilie zu Pflegefamilie wandert. Im Rahmen von auferlegten Sozialstunden landet sie bei Vivian, um ihr beim Entrümpeln des Dachbodens zu helfen. Und dabei lernt sie nicht nur Vivian näher kennen und schätzen, sondern auch einiges über ihr eigenes Leben.
Ein Großteil des Buches handelt von der Kindheit Vivians und das Thema Orphan trains hat mir sehr gut gefallen. Mir war dieser Teil amerikanischer Geschichte unbekannt, umso interessanter fand ich es, Näheres darüber zu erfahren. Man merkt schon beim Lesen, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat, im Nachwort erhält man dann noch zusätzlich Informationen über die Waisenzüge, das ganze gespickt mit Bildern und kleinen Anekdoten. Die jetzt 91jährige Vivian ist mir beim Lesen so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mit ihr gefühlt und gelitten habe. Nicht nur die Zeit im Zug war berührend und emotional, sondern viel mehr noch die Zeit Vivians in den verschiedenen Unterkünften, denn von liebevollen Familien konnte da wirklich nicht die Rede sein.
Im Buch wechseln die Erzählstränge immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit, und ich muss zugeben, dass mir Vivians Geschichte der Vergangenheit weitaus besser gefallen hat. Für mich hätte es die Rahmenhandlung mit Molly gar nicht geben müssen, auch wenn ist sie im Laufe der Geschichte dann doch noch ins Herz geschlossen habe. Doch ihre Geschichte hat mich weit weniger berührt, obwohl Molly eine tolle Entwicklung vom rebellierenden Teenager zur verantwortungsvollen jungen Frau zeigt. Sie hat in ihren jungen Jahren schon vieles durchmachen müssen und als Leser bekommt man auch in ihre – wenn auch junge – Vergangenheit verschiedene Einblicke.
Geschickt hat die Autorin die beiden Erzählstränge immer miteinander verwoben und ist dabei auch immer ohne Cliffhanger ausgekommen. Gefesselt war ich trotzdem, denn die Geschichte ist so interessant, dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht, und so habe das Buch regelrecht verschlungen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, manchmal wirkt er eher sachlich, lässt aber so der Geschichte Raum, selbst zu wirken. Es braucht gar nicht viele ausschweifende Beschreibungen, um Bilder vor meinem Auge hervorzurufen, allein die Geschichte wirkt und hat bei mir ein Kopfkino entstehen lassen.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist das Ende des Buches. Hier ging mir alles plötzlich ein bisschen zu schnell und zu glatt. Zwar ist das Ende schlüssig und irgendwie auch passend, aber ich hätte mir auch hier ein bisschen mehr Raum gewünscht, dass sich auch dieser Teil der Geschichte entwickeln kann. So wirkte der Schluss auf mich ein bisschen wie „schnell zu Ende gebracht und hinten dran gehangen“.
Doch das ist nur ein kleiner Wermutstropfen und hat meiner Lesefreude kaum Abbruch getan. Berührend und fesselnd war die Geschichte, die ein für mich unbekanntes Thema amerikanischer Geschichte aufgegriffen hat und mir mit einer sehr sympathischen Protagonistin nähergebracht hat.
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Wie noch vor 100 Jahren mit Waisenkindern umgegangen wurde
Was für ein unglaubliches Buch! Die Geschichte hat mich so gefesselt, daß ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte - und gleichzeitig bin ich einerseits geschockt über die beschriebenen Geschehnisse, andererseits …
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Wie noch vor 100 Jahren mit Waisenkindern umgegangen wurde
Was für ein unglaubliches Buch! Die Geschichte hat mich so gefesselt, daß ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte - und gleichzeitig bin ich einerseits geschockt über die beschriebenen Geschehnisse, andererseits hat mich die Handlung völlig vereinnahmt. Was kann man sich mehr wünschen?
Molly ist eine Halbwaise, die wegen eines Diebstahls zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen wird: Sie soll einer über 90jährigen Dame, Vivian, helfen, ihren Dachboden zu entrümpeln. Dabei lernen die beiden sich kennen, und es stellt sich heraus, daß sie ein ganz ähnliches Kindheitstrauma mit sich herumtragen: Beide sind als Waisen von einer Pflegefamilie in die andere weitergereicht worden.
Das Buch beschreibt Vivians Leben, wie sie mit ihrer Familie aus Irland in die USA immigriert und dann dort Fuß faßt. Schon wenig später kommt ihre Familie bei einem Wohnungsbrand ums Leben. In Zeiten, in denen es noch kaum staatliche Unterstützung gibt, werden die Waisenkinder zugweise in den Mittleren Westen transportiert und dort wie Tiere - vergleichbar mit einem Sklavenmarkt - auf die Interessenten verteilt.
Was nun folgt, kann man sich fast nicht vorstellen, aber es ist offensichtlich historisch. Man zittert mit Vivian bei jedem Wechsel der Handlung und hat sie am Ende so ins Herz geschlossen, daß sie einem nicht aus dem Kopf geht, wenn man das Buch zuschlägt.
Molly fühlt sich von Vivian verstanden und öffnet sich ihr mehr als sie je gedacht hätte: Vivian ist mehr als nur Medizin für das junge Mädchen. Auch die Gegenüberstellung der beiden Protagonistinnen bietet Stoff für heiße Diskussionen: Sicher ein für den Deutschunterricht lohnendes Thema.
Beide Protagonistinnen erzählen in der ersten Person, und man kann sich als Leser gut in ihre Umstände einfühlen. Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich und gehen auch unterschiedlich mit dieser Situation um. Der Hintergrund ist historisch: Die Autorin hat ausgezeichnet recherchiert und die Ergebnisse lebendig in ihrem Roman verarbeitet. Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte!
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Broschiertes Buch
Mir hat das Buch total gut gefallen, obwohl es sich um eine relativ traurige Geschichte handelt. Ich bin dankbar dafür einen Einblick in die Thematik 'Waisenkinder' bekommen zu haben, denn ich habe dadurch angefangen mir Gedanken darüber zu machen.
Der Roman wechselt zwischen …
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Mir hat das Buch total gut gefallen, obwohl es sich um eine relativ traurige Geschichte handelt. Ich bin dankbar dafür einen Einblick in die Thematik 'Waisenkinder' bekommen zu haben, denn ich habe dadurch angefangen mir Gedanken darüber zu machen.
Der Roman wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wobei es für den Leser sehr einfach ist sich in die Geschichte einzufinden. Der Schreibstil ist auch sehr angenehm.
Von daher von mir 5 von 5 Sternen.
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Broschiertes Buch
Ein Zug voller Waisenkinder rollt im Jahr 1929 von New York Richtung Mittlerer Westen. Auch die neunjährige irische Immigrantin Vivian hofft darauf, ein neues Zuhause zu finden. Bis es so weit ist, muss sie einen schweren Weg gehen. Erst mit 91 Jahren vertraut sie sich der jungen Halbwaisen …
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Ein Zug voller Waisenkinder rollt im Jahr 1929 von New York Richtung Mittlerer Westen. Auch die neunjährige irische Immigrantin Vivian hofft darauf, ein neues Zuhause zu finden. Bis es so weit ist, muss sie einen schweren Weg gehen. Erst mit 91 Jahren vertraut sie sich der jungen Halbwaisen Molly an, mit der sie sich verbunden fühlt.
Christina Baker Kline hat ein trauriges und vergessenes Kapitel amerikanischer Geschichte zum Leben erweckt. Im Nachwort findet man von der Autorin zusammengestellte geschichtliche Details. Die Orphan Trains fuhren zwischen 1854 und 1929 in den Mittleren Westen, um unglaubliche 200.000 Kinder adoptionswilligen Paaren zuzuführen. Die von der „Children’s Aid Society“ vermittelten Kinder wurden allerdings häufig als billige Arbeitskräfte wie Sklaven gehalten. Hauptprotagonistin Vivian Daly ist eines dieser Kinder und steht für eine Generation ohne Liebe und Geborgenheit. Der zweite Handlungsstrang führt in die Gegenwart zu Molly, einer aufmüpfigen 17-jährigen Halbwaisen, die von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wird. Sie steht kurz davor, wieder aus einer Familie zu fliegen. Ihre letzte Chance sind Sozialstunden, die sie bei Vivian auf dem Dachboden mit Entrümpelungsarbeiten ableisten soll.
Das Schicksal einer alten Dame und die Selbstfindung eines Teenagers werden von der Autorin gekonnt miteinander verwoben. Einfühlsam, leise und gefühlvoll entwickelt sich eine Freundschaft, mit der niemand gerechnet hat. Eigentlich soll Molly nur den Dachboden für Vivian entrümpeln. Doch je länger die beiden Frauen die alten Dinge betrachten, desto näher kommen sie sich. Mit jedem Fundstück kehren mehr Erinnerungen zurück und Vivian beginnt, Molly von ihrem Leben zu erzählen. Die Handlungsstränge werden durch Kapitel und Jahreszahlen getrennt erzählt, sodass man der Geschichte gut folgen kann.
Besonders Vivian wirkt sehr authentisch und lebendig. Zusammen mit ihr durchlebt man all die schrecklichen Dinge, die ihr widerfahren sind.
"Keine Erwartungen zu haben macht das Ganze leichter zu ertragen. Ich bin überzeugt, dass ich am Ende wieder im Zug landen werde, um an der nächsten Station wieder ausgeladen, mit den anderen verbleibenden Kindern vorgeführt und dann wieder zurück in den Zug verfrachtet zu werden."
Tief getroffen hat mich, wie dieses kleine Mädchen sich selbst eine Gefühllosigkeit auferlegt, um überleben zu können. Als erwachsene Frau trifft sie ein weiterer Schicksalsschlag, von dem sie sich nie ganz erholen wird und ihre Gefühle endgültig für sich behält.
Mich hat dieser Roman sehr berührt. Im Anschluss habe ich noch viel über die Orphan Trains gelesen und bin froh, durch diese Geschichte mehr darüber erfahren zu haben.
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