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Die Geschichte eines Außenseiters - authentisch rau und mit einer Prise schwarzem Humor.1975. Der Bäckerlehrling Harald Hasenbach ist ein Außenseiter in seinem südpfälzischen Heimatdorf. Als er die Leiche der Winzertochter Rosi Brucker im Wald findet, versucht er von ihren begüterten Eltern, die sie vermisst glauben, ein Lösegeld zu erpressen. Die Ereignisse nehmen jedoch einen ungeahnten Weg und lassen die Ermittlungen der Polizei in eine völlig falsche Richtung laufen. Jeder Dorfbewohner scheint seine eigenen Geheimnisse zu haben, und die Suche nach der Wahrheit offenbart einen Abgru...
Die Geschichte eines Außenseiters - authentisch rau und mit einer Prise schwarzem Humor.1975. Der Bäckerlehrling Harald Hasenbach ist ein Außenseiter in seinem südpfälzischen Heimatdorf. Als er die Leiche der Winzertochter Rosi Brucker im Wald findet, versucht er von ihren begüterten Eltern, die sie vermisst glauben, ein Lösegeld zu erpressen. Die Ereignisse nehmen jedoch einen ungeahnten Weg und lassen die Ermittlungen der Polizei in eine völlig falsche Richtung laufen. Jeder Dorfbewohner scheint seine eigenen Geheimnisse zu haben, und die Suche nach der Wahrheit offenbart einen Abgrund voller Lügen und Rätsel.
Tina Seel wurde 1965 in Landau/Pfalz geboren. Zwanzig Jahre war sie kreativer Kopf und Mitinhaberin einer Werbeagentur in Karlsruhe, bis sie 2007 nach Berlin kam. Dort bringt sie mit ihrem Laden »smilla ¿ Dein kreatives Universum« Menschen zum Nähen und hat das Schreiben von Kriminalromanen als neue Leidenschaft entdeckt. www.tinaseel.de
Produktdetails
- Verlag: Emons Verlag
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 19. Oktober 2023
- Deutsch
- Abmessung: 135mm x 204mm x 27mm
- Gewicht: 405g
- ISBN-13: 9783740818968
- ISBN-10: 3740818964
- Artikelnr.: 67700382
Herstellerkennzeichnung
Emons Verlag
Cäcilienstraße 48
50667 Köln
info@emons-verlag.de
Packende Studie aus den 70ern
Harald Hasenbach ist in dem kleinen Dorf, in dem er lebt, ein Außenseiter. Niemand will etwas mit ihm zu tun haben und so ist er viel allein unterwegs. Auf einer seiner Touren findet er die Leiche der Winzertochter und will so seinem trüben Schicksal ein …
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Packende Studie aus den 70ern
Harald Hasenbach ist in dem kleinen Dorf, in dem er lebt, ein Außenseiter. Niemand will etwas mit ihm zu tun haben und so ist er viel allein unterwegs. Auf einer seiner Touren findet er die Leiche der Winzertochter und will so seinem trüben Schicksal ein wenig nachhelfen. Er erpresst die vermögenden Eltern und gibt ihnen erst nach einer Geldübergabe bekannt, wo ihre Tochter zu finden ist. Dies führt natürlich dazu, dass die Ermittlungen in der anschließenden Mordsache nicht richtig vorankommen und das Schweigen der Dorfbewohner macht es dann auch nicht einfacher...
Die Autorin Tina Seel hat mich mit ihrem Debüt "Der Tod der dreckigen Anna" beeindruckt. Somit war ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk und bin mit einer entsprechenden Erwartungshaltung in das Buch gestartet. Schnell war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde, denn Tina Seel legt wieder sehr viel Wert auf die Protagonisten und ihr Umfeld. Die Geschichte spielt in den 70ern und das Bild, welches ich von der damaligen Zeit vor Augen hatte, wird hervorragend wiedergegeben, samt der Vorbehalte bezüglich gesellschaftlicher Rollen in der Familie und dem Verhalten behinderter Menschen gegenüber. Es entwickelt sich eine aus meiner Sicht mehr als spannende Studie der damaligen Zeit mit einer kriminalistischen Hintergrundgeschichte, die mich in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird über die Verflechtung der Bewohner in dem kleinen Ort auf einem für mich hohen Niveau gehalten und verleiht dem Kriminalroman so einen ganz besonderen Charme.
Insgesamt ist "Der sonderbare Fall der Rosi Brucker" ein äußerst gelungener Kriminalroman, der aus der Masse des Genres heraussticht. Wieder einmal konnte mich die Autorin mit ihrem genauen und pointierten Blick für ihre Protagonisten und zielgerichteten Seitenhieben gegenüber der Gesellschaft in den bann ziehen. Ein toller Krimi, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
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Ein Dorf und seine Abgründe
Schon beim Anblick des schön gestalteten Covers und ohne den Klappentext gelesen zu haben, wird man das Gefühl nicht los, dass die Handlung des Buches in den 70er Jahren spielen könnte. Und so ist es dann auch.
Es ist das Jahr 1975 und in einem …
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Ein Dorf und seine Abgründe
Schon beim Anblick des schön gestalteten Covers und ohne den Klappentext gelesen zu haben, wird man das Gefühl nicht los, dass die Handlung des Buches in den 70er Jahren spielen könnte. Und so ist es dann auch.
Es ist das Jahr 1975 und in einem Waldstück in der Nähe eines südpfälzischen Dorfes wird die Leiche der jungen Rosi Brucker gefunden. Es wird sogar versucht ein Lösegeld zu erpressen, da sie einer gut situierten Familie entstammt.
Trotz aller Versuche seitens der Familie Brucker die Umstände der Tat zu verheimlichen, erreichen die ersten Gerüchte das Dorf. Die Polizei taucht auf und stellt Fragen. Schließlich kennt hier jeder jeden. Im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass hier jeder sein Geheimnis hat. Abgründe tun sich auf und Außenseiter Harald Hasenbach träumt von einer eigenen Mofa.
Autorin Tina Seel hat mit ihrem Kriminalroman „Der sonderbare Fall der Rosi Brucker“ ein intensives und extrem spannendes Buch geschrieben. Beim Lesen verspürt man eine permanente, unterschwellige Bedrohung. Man kann nur nicht ausmachen von wem. Alle vorgestellten Charaktere sind zumeist nicht sonderlich sympathisch und ihr Verhältnis mit den Mitmenschen oder der eigenen Familie ist eher derb. Trotz ihres barschen Umgangs untereinander ziehen sie den Leser/in in ihren Bann und man möchte mehr über die Umstände ihres Lebens erfahren. Da wird die Suche nach Rosis Mörder fast zur Nebensache.
Die Autorin versteht es sehr gut mit Sprache umzugehen. Es ist eine Freude diese Worte und Sätze zu lesen, da sie einen Fluss erzeugen, der mal mehr mal weniger reißend, eine ganz eigene Welt erschafft, die von Beginn an fasziniert. Es werden kleine Fallen aufgebaut in die der Leser tappen soll, denn eins ist sicher: Nichts ist so wie es scheint.
Da der Roman in den 70ern spielt, kann die Autorin Worte und Begrifflichkeiten wählen, die heutzutage ziemlich derb und verletzend wirken, aber früher einfach so umgangssprachlich benutzt wurden. Dies macht die ganze Geschichte noch authentischer.
Fazit: Einer der besten Kriminalromane des Jahres. Hier stimmt eigentlich alles. Wer auf der Suche abseits des Mainstreams ist wird hier ein tolles Buch finden, welches einen noch Tage nach Abschuss beschäftigen wird!
Klare Leseempfehlung!
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„Alles hängt mit allem zusammen“
Bereits mit ihrem Debütroman „Der Tod der dreckigen Anna“ hat mich die Autorin Tina Seel total geflasht, darum war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.
Worum geht es dieses Mal? Harald Hasenbach, genannt Hasel, ein …
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„Alles hängt mit allem zusammen“
Bereits mit ihrem Debütroman „Der Tod der dreckigen Anna“ hat mich die Autorin Tina Seel total geflasht, darum war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.
Worum geht es dieses Mal? Harald Hasenbach, genannt Hasel, ein 15jähriger Lehrling, der wegen seiner Hasenscharte einen Sprachfehler hat und im Dorf ziemlich gemobbt wird, findet durch Zufall die Leiche der geistig zurückgebliebenen Rosi. Daraufhin hat er die geniale Idee, eine Entführung vorzutäuschen, um das Geld für sein ersehntes Mofa zu erpressen. Gesagt – getan. Es funktioniert! Was er damit ins Rollen bringt, das muss man einfach selbst lesen.
Tina Seel gelingt es wieder in unnachahmlicher Weise die Gestalten und Typen in diesem kleinen Ort lebendig werden zu lassen. Man hat beim Lesen fortwährend Kopfkino, sieht jeden einzelnen ihrer skurrilen Charaktere deutlich vor sich. Dazu benutzt sie eine authentische, teilweise recht derbe Sprache, so dass ich mir das ganze Szenario tatsächlich auch sehr gut verfilmt vorstellen könnte – als rabenschwarze Krimikomödie. Ja, Komödie, obwohl es auch etliche tragische Verwicklungen gibt, so überwiegt für mich der lakonische Humor, der das Buch durchzieht.
Die Verwicklungen sind wahnsinnig gut miteinander verwoben, manche Handlungen ergeben förmlich einen Dominoeffekt – und das Ende, die Auflösung des Todesfalls, verblüfft dann trotz alledem.
Da das Buch in den 70er Jahren spielt – was durch eingestreute Liedererwähnungen oder andere Hinweise auch als Hintergrund stimmig ist – musste sich die Autorin zum Glück auch nicht an political correctness halten. Dann würde das Buch auch so nicht funktionieren, denn einige der Protagonisten weisen mehr oder weniger große Handicaps auf und auch das Rollenverständnis von Mann und Frau erscheint uns aus heutiger Sicht recht „machohaft“.
Tina Seel ist wieder ein kleines Juwel gelungen, was aus der Masse der Krimis heraussticht. Ich weiß gar nicht, ob ich es der Gattung Kriminalroman zuordnen oder eher eine eigene Rubrik finden sollte.
Jedenfalls gibt es von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung für eine spannende, schwarzhumorige und unterhaltsame Geschichte.
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Das Cover gefällt mir. Die Retrofarben - und Formen passen perfekt, die Haptik des Taschenbuches ist sehr ansprechend.
Die Handlung spielt in den 70er Jahren. In dem kleinen südpfälzischen Dorf Allweiler ist Harald Hasebach ein Außenseiter, durch seine Hasenscharte hast er es …
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Das Cover gefällt mir. Die Retrofarben - und Formen passen perfekt, die Haptik des Taschenbuches ist sehr ansprechend.
Die Handlung spielt in den 70er Jahren. In dem kleinen südpfälzischen Dorf Allweiler ist Harald Hasebach ein Außenseiter, durch seine Hasenscharte hast er es bereits in der Schulzeit schwer, nun ist er Bäckergeselle.Er wohnt gemeinsam mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Albert, genannt Atze in einem kleinen Haus, mit Kater und Wellensittich. Harald findet bei einem Waldspaziergang eine Leiche und der Fall der sonderbaren Rosi beginnt. Der Fall wird immer undurchschaubarer, es gibt viele Verdächtige und eine alte Dorfhexe, die alles genau überblicken möchte. Die Polizei ermittelt und es kommen immer neue Taten ans Licht. Was hat Harald damit zu tun? Und wer ist der Mörder?
Ein wirklich interessanter und spannender Fall, die vielen überraschenden Wendung haben mir gut gefallen. Auch die Entwicklung von Harald fand ich sehr interessant. Das Ende hat mich komplett überrascht, ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
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Harald gilt in seinem Dorf als Sonderling! Bei einem Waldspaziergang findet er die Leiche der Vermissten Winzertochter Rosi. Er glaubt an eine Chance sich endlich eine Mofa zu kaufen und fordert von Rosi`s Familie Lösegeld. Das klappt tatsächlich, aber es führt die Ermittler auf eine …
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Harald gilt in seinem Dorf als Sonderling! Bei einem Waldspaziergang findet er die Leiche der Vermissten Winzertochter Rosi. Er glaubt an eine Chance sich endlich eine Mofa zu kaufen und fordert von Rosi`s Familie Lösegeld. Das klappt tatsächlich, aber es führt die Ermittler auf eine völlig falsche Fährte. Die Gerüchteküche im Dorf brodelt und Jeder, aber auch wirklich Jeder im Dorf scheint was zu verbergen. Ein gelungerner Dorf-Krimi, spannend und auch mit schwarzem Humor geschrieben
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Der sonderbare Fall der Rosi Brucker ist der zweite Roman von Tina Seel, den ich gelesen habe und er hat mich wieder total begeistert.
Es geht wieder in die idyllische Südpfalz. In der kleinen Gemeinde wird die Tochter des Weinbauers Brucker ermordet aufgefunden. Rosi wird von Hasel, einem …
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Der sonderbare Fall der Rosi Brucker ist der zweite Roman von Tina Seel, den ich gelesen habe und er hat mich wieder total begeistert.
Es geht wieder in die idyllische Südpfalz. In der kleinen Gemeinde wird die Tochter des Weinbauers Brucker ermordet aufgefunden. Rosi wird von Hasel, einem 15 jährigen Jungen gefunden. Hasel wird wegen seiner Hasenscharte und seinem Sprachfehler oft gehänselt, auch von seinem Bruder wird er immer wieder aufs derbste behandelt. Als er durch Zufall die tote Rosi findet beschließt er einen Erpresserbrief zu schreiben und alles kommt so langsam ins Rollen. Die Kommissare tappen im Dunkeln.
Die Autorin Tina Seel hat mich wieder voll in ihren Bann gezogen. Da ich selbst Pfälzerin bin und nicht weit weg vom abgeleiteten Ort Allweiler wohne, konnte ich mich total in die Geschichte einfinden. Mein Kopfkino arbeitete das ganze Buch hindurch. Die Protagonisten sind sehr glaubwürdig dargestellt, obwohl man im Hintergrund nicht glauben kann das in einem Dorf so viele "Bekloppte" wohnen. Aber das ist gerade das besondere an der Schreibweise der Autorin. Mit ihrem schwaren Humor und der oftmals derben Ausdrucksweise begeistert sie mich immer wieder. Längst vergessene Wortspiele kamen mir wieder in Erinnerung und ich musste so oft lachen, obwohl es sich hier um einen Krimi handelt. Dieser steht aber gar nicht im Mittelpunkt sondern das Dorfleben. Lange erahnt man nicht wer nun der Täter ist und wird am Ende sehr überrascht.
Eigentlich mag ich keine Krimikomödien, aber Tina Seel hat mich so begeistert, dass ich hoffe ihr nächster Band erscheint bald. Ich kann aus voller Überzeugung eine Leseempfehlung aussprechen, aber nur wer schwarzen Humor und derbe Schreibweise versteht.
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Kriminalroman mit ungewöhnlichem Setting, der auf Distanz bleibt
Das Setting, das Tina Seel für ihren neuesten Kriminalroman „Der sonderbare Fall der Rosi Brucker“ gewählt hat, mutet fast wie eine andere Welt an: ein kleines pfälzisches Dorf in den Siebzigerjahren, …
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Kriminalroman mit ungewöhnlichem Setting, der auf Distanz bleibt
Das Setting, das Tina Seel für ihren neuesten Kriminalroman „Der sonderbare Fall der Rosi Brucker“ gewählt hat, mutet fast wie eine andere Welt an: ein kleines pfälzisches Dorf in den Siebzigerjahren, in dem Nächstenliebe, Gemeinschaftssinn und Toleranz Fremdwörter zu sein scheinen. Diese überzogen negative Darstellung mutet bisweilen bizarr an, sorgt aber zugleich für ein durchaus interessantes Leseerlebnis.
Dass die geistig behinderte Rosi Brucker ermordet wurde, erfährt der kleine Ort Allweiler erst mit einiger Verzögerung. Der Finder der Leiche, Bäckerlehrling Hasel, ergreift nämlich die Gelegenheit beim Schopf und fordert von den begüterten Eltern der jungen Frau ein Lösegeld, anstatt ihren Tod zu vermelden. Damit setzt er die Polizei, die insgesamt nicht so auf Zack ist, auf eine völlig falsche Spur, sodass sie erfolglos durchs Dorf ermittelt und mit nahezu allen Bewohnern spricht, von denen sich einer unsympathischer und empathieloser erweist als der nächste. Beim Lesen fällt es bisweilen schwer, aus diesem Wust an menschlichen Abgründen noch eine Identifikation mit irgendeiner Figur zustande zu bringen. Die Polyphonie der vielen Stimmen, die zu Wort kommen, lässt sowieso nur wenig Zeit für individuelle Figurenzeichnung. Obendrein bedient sich die Autorin einer äußerst indirekten Erzählweise mit vielen Rückblenden und indirekter Rede, die eine deutliche Distanz zum Geschehen aufbaut. Kurz gesagt: Man bleibt immer außen stehen. Wenn man das vor dem Hintergrund der abgeschotteten Dorfgemeinschaft liest, kein ungeschickter Kniff, jedoch teils etwas anstrengend zu lesen.
Was Tina Seel hingegen meisterhaft gelingt, ist, einen sehr konkreten Eindruck eines bestimmten Milieus heraufzubeschwören. Von der Ausdrucksweise über die Auswahl der Figuren mit ihren diversen Hintergründen und Geheimnissen – alles lässt das Bild dieses (aus moderner Sicht) rückständigen Dörfchens lebendig und präsent erscheinen. Die Kriminalhandlung ist zudem durchaus solide, wenn auch nicht gerade geprägt von überraschenden Wendungen. Insbesondere die Figur Hasels, der sich disruptiv auf die Ermittlungen auswirkt, sorgt für Spannung.
Insgesamt ist „Der sonderbare Fall der Rosi Brucker“ ein durchaus lesenswerter Kriminalroman mit starken Elementen einer Milieustudie, der jedoch nicht immer angenehm zu lesen ist und mit extrem unsympathischen Figuren und einer deutlichen Distanz zur Leserschaft daherkommt.
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Nach „Der Tod der dreckigen Anna“ lässt Tina Seel ihren zweiten Kriminalroman ebenfalls in einem südpfälzischem Dorf spielen. Der Bäckerlehrling Harald Hasenbach findet die Leiche der Winzertochter Rosi Brucker und versucht, ein Lösegeld zu erpressen.
Wie …
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Nach „Der Tod der dreckigen Anna“ lässt Tina Seel ihren zweiten Kriminalroman ebenfalls in einem südpfälzischem Dorf spielen. Der Bäckerlehrling Harald Hasenbach findet die Leiche der Winzertochter Rosi Brucker und versucht, ein Lösegeld zu erpressen.
Wie auch in ihrem ersten Krimi zeichnet die Autorin ein sehr überzogenes Bild eines Teils der Dorfgemeinschaft, denn wir lernen nur wenige Familien kennen. Ihre vielen Protagonisten sind lebendig beschrieben. Bei vielen der gut vorstellbaren Szenen hat die Leserin das Gefühl, mittendrin zu sein, so bei einigen ehelichen Gesprächen (oder Nicht-Gesprächen). Frauen werden von ihren Männern schlecht behandelt, die Jugendlichen bleiben sich selbst überlassen, Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen werden nicht für voll genommen. Im Grunde sind der Busfahrer Atze, Bruder von Harald, und seine intellektuell ähnlich ausgestatteten Freunden die größeren Deppen (um im Sprachstil zu bleiben), was aber nicht groß auffällt.
Die Ermittler haben zunächst nur wenig Ansatzpunkte, weil völlig unklar ist, was genau mit Rosi vor ihrem Tod passiert ist. Wird es ihnen dennoch gelingen, den Fall abzuschließen? Die Auflösung ist folgerichtig, wenn auch ein wenig überraschend.
Tina Seel beschreibt die Szenerie mit viel schwarzem Humor und Wortwitz.
Die diesem Krimi zugrundeliegende Idee gefällt mir sehr gut, auch die Auflösung.
Fazit: ein spannender Krimi mit einer unerwarteten Auflösung
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