Mathijs Deen
Gebundenes Buch
Der Retter / Liewe Cupido ermittelt Bd.3
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Bei einem Spaziergang an der Küste Northumberlands stoßen niederländische Urlauber auf die Überreste einer Leiche. Eine alte Schwimmweste deutet auf eine Verbindung zu einem 21 Jahre zuvor geschehenen Unglück hin. Damals sank der Seeschlepper Pollux nördlich der Düneninsel Rottumerplaat. In einer komplizierten Mission der Seenotretter von Ameland und Norderney konnten alle Besatzungsmitglieder gerettet werden - bis auf den Kapitän. Handelt es sich bei dem geborgenen Skelett um den Vermissten?Kommissar Liewe Cupido, genannt »der Holländer«, will den Fall abgeben, ist er doch gerade m...
Bei einem Spaziergang an der Küste Northumberlands stoßen niederländische Urlauber auf die Überreste einer Leiche. Eine alte Schwimmweste deutet auf eine Verbindung zu einem 21 Jahre zuvor geschehenen Unglück hin. Damals sank der Seeschlepper Pollux nördlich der Düneninsel Rottumerplaat. In einer komplizierten Mission der Seenotretter von Ameland und Norderney konnten alle Besatzungsmitglieder gerettet werden - bis auf den Kapitän. Handelt es sich bei dem geborgenen Skelett um den Vermissten?Kommissar Liewe Cupido, genannt »der Holländer«, will den Fall abgeben, ist er doch gerade mit seiner eigenen Vergangenheit beschäftigt: dem mysteriösen Verschwinden seines Vaters auf See. Doch als sein ermittelnder Kollege Xander Rimbach auf Norderney vergiftet wird, muss Cupido erneut seinen friesischen Spürsinn unter Beweis stellen.
Mathijs Deen, geboren 1962, ist Schriftsteller und Hörfunkautor. Er veröffentlichte Romane, Kolumnen und einen Band mit Kurzgeschichten, der für den renommierten AKO-Literaturpreis nominiert war. 2018 wurde ihm für die literarische Qualität seines Werks der Halewijnpreis verliehen. Bei mare erschien von ihm zuletzt 2023 'Der Taucher', der zweite Fall für den charismatischen deutsch-niederländischen Kommissar Liewe Cupido. Andreas Ecke, 1957 in Wuppertal geboren, studierte Germanistik, Niederlandistik und Musikwissenschaft. Er übertrug u.a. Bücher von Geert Mak, Cees Nooteboom und Bert Wagendorp ins Deutsche. Für seine Übersetzung des Romans 'Oben ist es still' von gerbrand Bakker erhielt er 2010 den Else-Otten-Übersetzerpreis, 2016 wurde er mit dem Europäischen Übersetzerpreis ausgezeichnet. Für mare übersetzte er u.a. die bisher erschienenen Bücher von Mathijs Deen.
Produktdetails
- Liewe Cupido ermittelt / Ein Fall für Liewe Cupido 3
- Verlag: mareverlag
- Originaltitel: De Redder
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 12. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 134mm x 33mm
- Gewicht: 502g
- ISBN-13: 9783866487079
- ISBN-10: 386648707X
- Artikelnr.: 69225566
Herstellerkennzeichnung
mareverlag GmbH
Pickhuben 2
20457 Hamburg
mare@marbuch.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Kolja Mensing warnt: Der dramatische Beginn von Martin Deens neuem Roman kann täuschen. Denn die Geschichte um den deutsch-niederländischen Polizisten Liewe Cupido entfaltet sich langsam. Was Mensing hier rezensiert, ist nicht nur eine spannende Fortsetzung der Geschichte um den wortkargen Beamten Cupido, der seinen Vater unter ungeklärten Umständen verloren hat, sondern auch eine Gelegenheit, Deens melancholische Bilder der Nordseelandschaft, in die Cupido auf der Suche nach einer verlorenen Zeit immer wieder eintaucht, zu genießen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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1995 havariert vor den Nordseeinseln bei einem Sturm der Seeschlepper Pollux, zwei Seenotrettungsschiffe aus den Niederlanden und Deutschland können die Besatzung retten, nur der Kapitän Jacob Peiser bleibt verschwunden. Bis heute, 2016, als in England die Überreste eines Skeletts mit …
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1995 havariert vor den Nordseeinseln bei einem Sturm der Seeschlepper Pollux, zwei Seenotrettungsschiffe aus den Niederlanden und Deutschland können die Besatzung retten, nur der Kapitän Jacob Peiser bleibt verschwunden. Bis heute, 2016, als in England die Überreste eines Skeletts mit einer Rettungsweste der Pollux gefunden wird. Die Identität des Toten zu bestimmen, überlässt Kommissar Liewe Cupido seinem neuen Partner Xander Rimbach und nutzt die Zeit lieber, um weiter über den Tod seines Vaters zu recherchieren, der vor vielen Jahren auf seinem Fischkutter über Bord ging und ertrank.
Doch Xander ist ein unbeholfener Frischling, der das schon bei seinem Vorstellungsgespräch unter Beweis stellt, indem er eine Kiste Wein vom süddeutschen Weingut seines Vaters mitbringt. Aber er ist ehrgeizig und versucht, auf Norderney die damaligen Besatzungsmitglieder des deutschen Rettungsschiffs ausfindig zu machen, stößt aber auf eine Mauer des Schweigens. Unbedarft wie er ist, weiß er nicht, wie die Inselbewohner ticken und ahnt nicht, dass er einem 40 Jahre alten Geheimnis auf der Spur ist. Als er dann auch noch mit einer Vergiftung im Krankenhaus landet, weiß Cupido, dass er eingreifen muss. Cupido, selbst in einer Fischerfamilie auf Texel großgeworden, kennt die Regeln: Was an Bord geschieht, bleibt an Bord. Und er kennt die Schwachstellen seines Gegners – der aber umgekehrt auch.
Es ist der 3. Teil um den eigensinnigen, wortkargen Kommissar, den alle den Holländer nennen (Teil 1 fehlt mir immer noch). Auch wenn er aufgrund seiner eigenbrötlerischen Art – schließlich taucht er gern mit seiner Hündin Vos im Büro auf, wenn er denn mal auftaucht – seinem Chef ein Dorn im Auge ist, hat er ein gutes Gespür für seine Landsleute, sowohl in den Niederlanden als auch in Cuxhaven. Er löst die Fälle auf seine Weise, am liebsten im Alleingang.
Doch die Dämonen aus seiner Vergangenheit lassen ihn nicht los, deshalb gönnt er sich keine Pause. Die Einzige, die erkennt, wie schlimm es wirklich um ihn steht und allmählich zu ihm durchdringen kann, ist Miriam, seine Nachbarin, die in seiner Abwesenheit auf Vos aufpasst.
Deens Bücher sind atmosphärisch dicht und beim Lesen weht einem eine steife Prise Wattenmeer um die Nase. Er ist nicht nur in seiner Recherche brillant, sondern auch ein richtig guter Erzähler, der mich als Leserin nicht mehr vom Haken gelassen hat. Er versteht seine Figuren mit viel Empathie zu zeichnen, streut auch etwas kühlen, trockenen Humor ein, der einen innerlich schmunzeln lässt. Was mir in Der Taucher bereits sehr gefallen hat, findet sich noch ausgefeilter wieder. Auch der Plot und die Erzählstruktur sind raffinierter.
Seine Krimis kommen sehr leise daher, und nicht umsonst Roman auf dem Cover, aber er erzeugt eine unterschwellige, ansteigende Spannung, wenn er uns immer mehr in die Vergangenheit der Charaktere blicken lässt, die er bis in alle Tiefen auszuloten weiß.
Schweigen und Schuld werden zu den Kernthemen im Buch. Man spürt beim Lesen regelrecht, warum die alten Seeleute nicht über die Vergangenheit reden wollen oder können, warum sie nicht als Helden gefeiert werden möchten. Trägt doch so mancher von ihnen ein düsteres Geheimnis in sich. Denn es gibt immer welche, die sie nicht retten konnten und nun als Geister in Köpfen herumspuken. Stellt sich da nicht die Frage, ob man hätte etwas anders machen können, ob man vielleicht doch Schuld hat. Auch Cupido fragt sich das nach all den Jahren, als er damals mit 16 seinen Vater verlor. Deen gibt dessen Geschichte nur bruchstückhaft preis. Ich bin also gespannt, ob sich Cupido im nächsten Buch endlich von seien Dämonen befreien kann.
Mich hat das Buch absolut begeistert – sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Cupido ist mir noch mehr ans Herz gewachsen und ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Xander, dem süddeutschen Dösbaddel.
Im Schutzumschlag befindet sich übrigens eine Karte der Nordseeküste, die sehr hilfreich ist, um beim Inselhopping nicht vom Kurs abzukommen.
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Cupidos alias "Der Holländer" dritter Fall, maritim sehr ausgereift....
Der Mare Verlag bringt meines Erachtens immer gute Bücher heraus, hier meine absolute Lieblinges Kriminal Reihe von Mathijs Deen: Der Holländer. Was besticht und fasziniert mich an dieser Krimireihe …
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Cupidos alias "Der Holländer" dritter Fall, maritim sehr ausgereift....
Der Mare Verlag bringt meines Erachtens immer gute Bücher heraus, hier meine absolute Lieblinges Kriminal Reihe von Mathijs Deen: Der Holländer. Was besticht und fasziniert mich an dieser Krimireihe aus dem hohen Norden: Er ist entgegen sonstiger an der Nordsee und Umgebung spielenden Thriller extrem authentisch, schnörkellos und echt. Wie bereits von mir schon mal erwähnt, der Mann weiß, was der tut und wovon er schreibt. Er ist so authentisch, dass ich nach drei Seiten die Möven kreischen höre. Wenn man sich im Gebiet zwischen dem niederländischen Delfzil und den ostfriesischen Inseln gut auskennt, besticht er einen mit sehr sehr guten Kenntnissen von Ort und Umgebung, vor allem aber im maritimen Bereich ist er in seinem Element. Ob nun Sandbänke, Strömungen und sonstige örtlicher Gegebenheiten, und auch mit der Schifffahrt bewanderten Dingen, es sitzt einfach, was er schreibt. Daher sind seine Krimis meiner Meinung nach mit Abstand die besten, und sorry, für mich auch die erträglichsten, die jene Art mit Lokalkolorit an der Nordsee zu tun haben. Alle drei Folgen nunmehr sind krimitechnisch einwandfrei, und auch keine der drei schwächelt irgendwie, nein, durch die Bank weg super, spannend, schlüssig und sicher. Mir gefällt der schnörkellose, jedoch tiefsinnige Charakter von Cupido, er kommt ohne viele Worte aus. So auch dieser Thriller, nix zuviel, alles da. Vor allem das Meer. In dieser Folge arbeitet sich der Tod seines Vaters langsam heraus, was neben den jeweiligen Kriminalfällen, hier: ein 21 Jahre alter Fall meldet sich wieder, von Band zu Band immer mehr als zweiter Plot in Erscheinung tritt. Spannend!!! Mehr wird nicht verraten...Ich habe lange einen dritten Band herbei gesehnt, und wurde absolut nicht enttäuscht. Wie immer top Qualität. Danke dafür!
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An Englands Küste wird eine Leiche gefunden. Nur die Rettungsweste lässt Rückschlüsse zu das der Mann ein Besatzungsmitglied eines deutschen Schiffs war. Der Tote weißt verschiedene Verletzungen auf die nicht alle von einem Unglück her stammen können. Es geht eine …
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An Englands Küste wird eine Leiche gefunden. Nur die Rettungsweste lässt Rückschlüsse zu das der Mann ein Besatzungsmitglied eines deutschen Schiffs war. Der Tote weißt verschiedene Verletzungen auf die nicht alle von einem Unglück her stammen können. Es geht eine
Anfrage nach Holland und Deutschland. Beide Seiten versuchen Antworten zu finden. Liewe Cupido und sein neuer Partner Xaver Rimbrand auf der einen Seite und Geesche Domenga auf der niederländischen Seite, zum Glück verstehen sie sich gut, damit ist die Zusammenarbeit gesichert. Nur die Spurensuche gestaltet sich als schwierig da auf den Inseln die Menschen sehr schweigsam sind und ungern mit Fremden reden.
Der selbst schweigsame Liewe Cupido hat den richtigen Ansatz und bekommt Antworten die eher mehr Fragen aufwerfen als sie zu beantworten.
Das ist das besondere an der Serie. Bis zum Ende bleiben die losen Fäden, es ergibt sich kein Muster und trotzdem hat man als Leser eine Vermutung, denn die Frage warum beantworten die Personen nicht ganz einfach Fragen die sie schon vor Jahrzehnten beantwortet haben?
Wer hat sie zum Schweigen verdonnert, wer setzte sie unter Druck, wer machte ihnen Angst und warum?
Am Ende ist alles klar, der Fall gelöst aber es bleibt ein dumpfes Gefühl zurück. Denn die Gedanken und Gefühle die zum Tod des Seemanns geführt haben sollte man eigentlich nicht haben.
Der Autor hat wieder interessante Themen in seinem Roman verarbeitet, in diesem Fall die Arbeit der Seenotretter. Eine gefährliche Aufgabe , nicht selten haben sich die Menschen die gerettet werden müssen sich selbst in Gefahr gebracht und die Retter begeben sich für sie in Lebensgefahr. Sie arbeiten freiwillig sind selber oft ehemalige Seeleute und der Autor hat sie trotzdem als Menschen und nicht als Helden dargestellt.
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Der dritte Fall für Kommissar Liewe Cupido, der auch "der Holländer" genannt wird. An der englischen Küste wird eine Leiche angeschwemmt. der Tote ist mit einer Rettungsweste bekleidet, die von einem Schiff "Pollux" stammt. Vor 21 Jahren sank ein Schlepper mit …
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Der dritte Fall für Kommissar Liewe Cupido, der auch "der Holländer" genannt wird. An der englischen Küste wird eine Leiche angeschwemmt. der Tote ist mit einer Rettungsweste bekleidet, die von einem Schiff "Pollux" stammt. Vor 21 Jahren sank ein Schlepper mit Plattform nördlich der Düneninsel Rottumerplaat. Die Seenotretter von Ameland und Norderney bargen alle Besatzungsmitglieder und einen mysteriösen Koffer. Später stellten die Retter fest, dass der Kapitän des Schleppers Jacob Peiser fehlte. Eine DNA-Probe soll jetzt die Identität des Toten klären. Liewe ermittelt zusammen mit Xander Rimbach. Die niederländische Ermittlerin Geeske Dobbenga stellt ebenfalls ihre eigenen Ermittlungen an. Die Protokolle der Seenotretter und die heutige Aussagen von ihnen unterscheiden sich in einigen Punkten.
Das Cover und der Titel sind sehr gut gewählt. Die Protagonisten sind bekannt und auch der Hund Vos ist wieder mit dabei. Liewe ist in diesem Fall persönlich betroffen. Sein Vater ging bei einem Unfall auf seinem Fischereiboot über Bord und starb. Auch diese Unglück konnte nicht aufgeklärt werden. Die Handlung liest sich spannend und ich bin sofort wieder drin im Geschehen. Die vielen Personen musste ich erst einmal zuordnen und ein Personenregister wäre hilfreich gewesen.
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Ein Bootsunglück, zwei Rettungsboote aus zwei verschiedenen Ländern und ein verschwundener Mann. Was war passiert in der Nacht vor 21 Jahren? Warum wurden die Besatzungsmitglieder gerettet und der Kapitän nicht? Wer trägt die Schuld oder war es ein tragischer Unfall?
Seit …
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Ein Bootsunglück, zwei Rettungsboote aus zwei verschiedenen Ländern und ein verschwundener Mann. Was war passiert in der Nacht vor 21 Jahren? Warum wurden die Besatzungsmitglieder gerettet und der Kapitän nicht? Wer trägt die Schuld oder war es ein tragischer Unfall?
Seit dieser Nacht wurde über den Vorfall der Deckmantel des Schweigens gelegt. Doch dieser drückt schwer auf die Seele einzelner Seenotretter. Als dann noch ein Skelett mit Rettungsweste gefunden wird, wird es immer schwerer die Fassade aufrecht zu halten.
Zwei Ermittler aus zwei Ländern untersuchen unabhängig voneinander den Fall und finden so Stück für Stück die Wahrheit heraus. Das richtige Gespür haben wieder Liewe Cupido und sein neuer Partner Xander Rimbach.
Der dritte Fall ist, aus meiner Sicht, der bisher beste Fall. Wieder findet alles im hohen Norden statt und wieder muss man sich der stürmischen See, den nautischen Fachbegriffen und der ganz besonderen nordischen Verschlossenheit und Grummeligkeit stellen. Doch am Ende wird der Lesende mit einer gut konstruierten und sehr verschachtelten Geschichte, die bis zum Schluss spannend bleibt, belohnt. Die vielen kleinen Puzzleteile, die erst zum Schluss erkennen ließen, wer mit wem und warum in Streit geraten war, fand ich sehr gut.
Auch der neue Gegenpart für Liewe Cupido - Xander Rimbach ist dem Autor gut gelungen. Charakterlich etwas von Cupido entfernt, doch genauso ehrgeizig und neugierig wie er. Durch seine Art schaffte er es, dass man trotz des schweren Themas immer wieder mal schmunzeln musste.
Ich hoffe auf eine Fortsetzung des Cupido & Rimbach Teams.
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„Was an Bord passiert, bleibt an Bord.“
Schiffsnamen, ungewohnte friesische und niederländische Orts- und Personennamen, Ortswechsel und Perspektivenwechsel, verschiedene Polizei-Dienststellen, dazu ein Rückblick auf eine Havarie von 20 Jahren und ein mysteriöser …
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„Was an Bord passiert, bleibt an Bord.“
Schiffsnamen, ungewohnte friesische und niederländische Orts- und Personennamen, Ortswechsel und Perspektivenwechsel, verschiedene Polizei-Dienststellen, dazu ein Rückblick auf eine Havarie von 20 Jahren und ein mysteriöser Leichenfund im Norden Englands – das Lese-Wasser, um im Bild zu bleiben, ist für einen Landbewohner zunächst recht kabbelig. Aber die Dinge klären sich, als Leser gerät man in ein ruhigeres Fahrwasser und verfolgt gespannt den Gang der Ermittlungen.
Im Zentrum steht der Kommissar Liewe Cupido, ein gebürtiger Holländer. Er ist ein eigensinniger und schweigsamer Mensch, der seine Landsleute kennt, und er kann Erfolge aufweisen. Aber er leidet unter dem frühen und ungeklärten Tod seines Vaters auf See, und er setzt alle Hebel in Bewegung, um Genaueres zu erfahren und den Schuldigen benennen zu können. Seine Traumatisierung weckt Mitleid beim Leser, das schon, aber ansonsten blieb er mir unsympathisch. Er wird in den Roman eingeführt, indem er zu einer angekündigten Sitzung mit großer Verspätung kommt, ohne Entschuldigung, ohne Kommentar. Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige, lieber Liewe! Auch ansonsten geriert er sich als genialischer Einzelgänger. Teamarbeit ist ein Fremdwort für ihn, und während seiner Dienstzeiten macht er, was er will. Kein Wunder, dass sein Vorgesetzter mit ihm Probleme hat.
Die Ermittlungen werden erschwert weniger durch länderübergreifendes Kompetenzgerangel als durch die Schweigsamkeit der Beteiligten. Dennoch erhält der Leser interessante Einblicke in die Arbeit der Seenotretter, die alle ehrenamtlich arbeiten und jeden retten, der in Seenot gerät, ohne Ansehen der Person und vor allem ohne Ansehen der Ursache. Sehr lebendig entsteht vor dem Auge des Lesers die aufwändige Rettungsaktion, als nachts bei Wind und Wetter zwei Seenotrettungsschiffe auslaufen, um die Besatzung eines havarierten Seeschleppers zu bergen.
Am Schluss werden die zunächst locker geführten Handlungsstränge zusammengezurrt. Ein viele Jahre zurückliegendes Verbrechen wird geklärt, und die schuldhaften Verstrickungen einiger Beteiligter kommen Schritt für Schritt ans Tageslicht.
Der Roman ist der 3. Band einer Serie, die durch den Ermittler und seine traumatische Vergangenheit zusammengehalten wird, aber er lässt sich problemlos isoliert lesen.
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eBook, ePUB
Neues aus Friesland
„Der Retter“ von Mathijs Deen, der dritte Fall für den charismatischen Kommissar Liewe Cupido, habe ich mit großer Freude gelesen. Cupido ist gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen und wird darum »der Holländer« genannt. …
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Neues aus Friesland
„Der Retter“ von Mathijs Deen, der dritte Fall für den charismatischen Kommissar Liewe Cupido, habe ich mit großer Freude gelesen. Cupido ist gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen und wird darum »der Holländer« genannt. Worum geht es?
An der englischen Küste werden die Überreste einer Leiche samt Rettungsweste gefunden. Schnell steht fest, sie stammt von dem deutschen Seeschlepper Pollux, der 1995 vor Ameland sank. Alle Besatzungsmitglieder konnten damals gerettet werden - bis auf den Kapitän.
Über das Wiedersehen mit Liewe Cupido und seiner Hündin Vos habe ich mich sehr gefreut. Auch Kollege Xander Rimbach ist wieder mit von der Partie. Für die Ermittler wird der zunächst einfach scheinende Fall immer komplexer, je mehr sie herausfinden.
Mathijs Deen hat seinen neuen Krimi packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. „Der Retter“ hat es in sich. Der Krimi ist herausfordernd und anspruchsvoll, spannend und unterhaltsam.
Da ich das Meer liebe, sind die Romane des Niederländers einfach ein Muss für mich.
Fazit: Fall Nr. 3 für den Holländer. Komplex, dennoch hochspannend. Ich liebe diese Reihe!
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