Patrick McGuinness
Gebundenes Buch
Den Wölfen zum Fraß
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Ein Mord, ein idealer Täter und ein ungleiches PolizistenduoDie Leiche einer jungen Frau wird am Flussufer gefunden und ein Nachbar, ein pensionierter Lehrer des Chapleton College, verhaftet. Der exzentrische Einzelgänger ist der perfekte Kandidat für eine Hetzjagd der Medien. In der Untersuchungshaft trifft Michael Wolphram auf zwei Polizisten: den umsichtigen Ander und dessen 'Gegenspieler' Gary. Ander ist besonders wachsam, denn der Mann auf der anderen Seite des Tisches ist jemand, den er kennt. Jemand, den er seit fast dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat. Entschlossen, die Wahrheit ...
Ein Mord, ein idealer Täter und ein ungleiches PolizistenduoDie Leiche einer jungen Frau wird am Flussufer gefunden und ein Nachbar, ein pensionierter Lehrer des Chapleton College, verhaftet. Der exzentrische Einzelgänger ist der perfekte Kandidat für eine Hetzjagd der Medien. In der Untersuchungshaft trifft Michael Wolphram auf zwei Polizisten: den umsichtigen Ander und dessen 'Gegenspieler' Gary. Ander ist besonders wachsam, denn der Mann auf der anderen Seite des Tisches ist jemand, den er kennt. Jemand, den er seit fast dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat. Entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, muss Ander sich auch seiner eigenen Geschichte stellen, die Jahrzehnte zurückliegt, aus seiner Zeit als Chapleton-Schüler. Mit dem Schwung eines klassischen Krimis erzählt 'Den Wölfen zum Fraß' von der mediengesättigten Gegenwart einerseits und einem tyrannischen, elitären englischen Schulsystem andererseits.Psychologisch scharfsinnig, erschütternd traurig und teilweise urkomisch.
Patrick McGuinness, 1968 in Tunesien geboren, ist Schriftsteller (Lyrik und Romane) und Literaturwissenschaftler. Er ist Professor für Französisch und Vergleichende Literaturwissenschaften in Oxford. Als Sohn einer Belgierin und eines Engländers mit irischen Wurzeln wuchs Patrick McGuinness in Belgien, Venezuela, Iran, Rumänien, Frankreich und Großbritannien auf. 2004 erschien sein erster Gedichtband ¿Canals of Mars¿. 2007 folgte ¿19th Century Blues¿ und 2010 ¿Jilted City¿. Außerdem hat er autobiografische und wissenschaftliche Abhandlungen verfasst. Sein erster Roman ¿Die Abschaffung des Zufalls¿ (auf Deutsch bei Zsolnay) war 2011 Finalist beim Booker-Preis und erhielt den Prix du premier roman. Für ¿Den Wölfen zum Fraß¿ wurde ihm 2020 der Encore Award zugesprochen für das beste zweite Buch. Patrick McGuinness lebt in Oxford und Wales.
Produktdetails
- Oktaven
- Verlag: Freies Geistesleben
- Originaltitel: Throw me to the wolves
- Artikelnr. des Verlages: 3028
- Seitenzahl: 423
- Erscheinungstermin: 16. März 2022
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 123mm x 35mm
- Gewicht: 470g
- ISBN-13: 9783772530289
- ISBN-10: 3772530281
- Artikelnr.: 62895348
Herstellerkennzeichnung
Freies Geistesleben GmbH
Landhausstr. 82
70190 Stuttgart
info@geistesleben.com
Michael Wolphram sitzt in Untersuchungshaft. Der pensionierte Lehrer des Chapleton College soll seine Nachbarin ermordet haben. Die Leiche der jungen Frau wurde am Flussufer entdeckt. Ander, einer der Polizisten, kennt den Verdächtigen aus seiner Zeit als Chapleton-Schüler. Er will die …
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Michael Wolphram sitzt in Untersuchungshaft. Der pensionierte Lehrer des Chapleton College soll seine Nachbarin ermordet haben. Die Leiche der jungen Frau wurde am Flussufer entdeckt. Ander, einer der Polizisten, kennt den Verdächtigen aus seiner Zeit als Chapleton-Schüler. Er will die Wahrheit herausfinden.
Ein spannender Roman um einen wahren Kriminalfall. Ein Mann wird des Mordes beschuldigt und die englische Presse zerstört seinen Ruf. Es geht um einen brutalen Mord an einer jungen Frau. Der Nachbar wird verdächtigt, die Beweislage ist jedoch insgesamt sehr gering. Der ehemalige Lehrer ist der perfekte Kandidat für die Hetzjagd der Medien. Die Presse druckt Lügen und Halbwahrheiten über den Beschuldigten. Es finden sich genügend Leute, die etwas über den Verdächtigen zu erzählen haben, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder auch gegen Bezahlung. Zitat Seite 44: „Wenn bereits Unschuld so schlecht dastehen kann, wer braucht dann noch Schuld?“
Die Polizisten Ander und Gary ermitteln in dem Fall. Ein total unterschiedliches Duo. Ander will unbedingt die Wahrheit herausfinden, denn den Angeklagten kennt er aus seiner Vergangenheit. Gary lässt sich zunächst mitreißen von den Geschichten über den Beschuldigten. Anfangs mochte ich Gary gar nicht, doch nach und nach hat er mir dieser Charakter immer besser gefallen. Ich bin sofort eingetaucht in diese mysteriöse Geschichte. Eine interessante Handlung, die jedoch teilweise etwas zu viel in die Vergangenheit abgeschweift ist. Auch waren die Ermittlungen etwas zäh. Dennoch ist es ein spannender Kriminalroman. Was ist wirklich geschehen? Wer ist der Täter? Und was passierte in Anders Vergangenheit? Der Schreibstil ist sehr angenehm, keine ewig langen verschachtelten Sätze. Die Charaktere sind gut beschrieben.
Von mir eine Leseempfehlung für diesen spannenden Roman um einen wahren Kriminalfall.
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Der Wahrheit auf der Spur
Meine Meinung und Inhalt
Sehr scharfsinnig, fesselnd und gewitzt schreibt McGuiness sein Werk.
Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen.
Der Autor schildert außerdem mit wechselndem Focus auf eine kleine …
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Der Wahrheit auf der Spur
Meine Meinung und Inhalt
Sehr scharfsinnig, fesselnd und gewitzt schreibt McGuiness sein Werk.
Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen.
Der Autor schildert außerdem mit wechselndem Focus auf eine kleine Schülergruppe, den Mordfall, pressegestützten Rufmord und pädophil geprägte Gewalt an einer britischen Privatschule.
Das Buch lässt einen über den Journalismus heute, die Macht der Medien und das Verhalten der Öffentlichkeit in den sozialen Medien mit der Gier nach Sensationen nachdenken. Ein tiefgründiger Roman der meine Leseempfehlung erhält.
Inhalt
Die Leiche einer jungen Frau wird am Flussufer gefunden und ein Nachbar, ein pensionierter Lehrer des Chapleton College, verhaftet.
Der exzentrische Einzelgänger ist der perfekte Kandidat für eine Hetzjagd der Medien. In der Untersuchungshaft trifft Michael Wolphram auf zwei Polizisten: den umsichtigen Ander und dessen ›Gegenspieler‹ Gary.
Ander ist besonders wachsam, denn der Mann auf der anderen Seite des Tisches ist jemand, den er kennt. Jemand, den er seit fast dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat. Entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, muss Ander sich auch seiner eigenen Geschichte stellen, die Jahrzehnte zurückliegt, aus seiner Zeit als Chapleton-Schüler.
Patrick McGuinness, 1968 in Tunesien geboren, ist Schriftsteller (Lyrik und Romane) und Literaturwissenschaftler. Er ist Professor für Französisch und Vergleichende Literaturwissenschaften in Oxford. Als Sohn einer Belgierin und eines Engländers mit irischen Wurzeln wuchs Patrick McGuinness in Belgien, Venezuela, Iran, Rumänien, Frankreich und Großbritannien auf. 2004 erschien sein erster Gedichtband ›Canals of Mars‹. 2007 folgte ›19th Century Blues‹ und 2010 ›Jilted City‹. Außerdem hat er autobiografische und wissenschaftliche Abhandlungen verfasst. Sein erster Roman ›Die Abschaffung des Zufalls‹ (auf Deutsch bei Zsolnay) war 2011 Finalist beim Booker-Preis und erhielt den Prix du premier roman. Für ›Den Wölfen zum Fraß‹ wurde ihm 2020 der Encore Award zugesprochen für das beste zweite Buch. Patrick McGuinness lebt in Oxford und Wales. www.patrickmcguinness.org
https://www.instagram.com/flowers.books/?hl=de
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Ein vielschichtiger (Kriminal)Roman
Das war mein erstes Buch von Patrick McGuinness gewesen, und ich war mir nicht sicher, ob es meinen Erwartungen entsprechen würde, aber ich kann sagen, es hat mich positiv überrascht. Erzählt wird das Geschehen aus Sicht von Kommissar Ander, der …
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Ein vielschichtiger (Kriminal)Roman
Das war mein erstes Buch von Patrick McGuinness gewesen, und ich war mir nicht sicher, ob es meinen Erwartungen entsprechen würde, aber ich kann sagen, es hat mich positiv überrascht. Erzählt wird das Geschehen aus Sicht von Kommissar Ander, der einst als Kind mit einem Stipendium für eine elitäre Schule in das Land kam. Sein Schulalltag war geprägt von Mobbing und Missbrauch und selbst die Lehrer sahen eher weg als wirklich hin. Und nun, viele Jahre später, sitzt er einem Mordverdächtigem gegenüber den er nur zu gut kennt, seinem einstigen Lehrer am Chapleton-College.
Der (Kriminal)Roman ist sehr vielschichtig. Zum einen die Aufklärung des Mordes, zum anderen die Rückschauen von Ander mit seinen Erfahrungen auf dem College, aber auch die Analyse und Aufarbeitung von Kindheitstraumata und wie sie sich auf das zukünftige Leben desjenigen auswirken. Und dann ist da ja auch noch die reißerische Presse, die ihren nicht gerade kleinen Anteil bei der Meinungsmache zum Täter hat. Und so ist der Roman soviel mehr als nur ein Kriminalroman. Gemeinsam mit seinem bissigen aber auch humorvollen Kollegen muss Ander den Mord aufklären und gerät dabei immer wieder gedanklich von der Gegenwart in seine ganz persönliche Geschichte. Nur gut, dass die Chemie zwischen den beiden doch schon recht unterschiedlichen Ermittlern stimmt, und sie so allmählich dem Täter und seinem Motiv auf die Spur kommen.
Mein Fazit: Wer nicht nur einen Kriminalroman, sondern einen Roman mit Tiefe und Einblicke in menschliche Tragödien sucht, dem empfehle ich dieses Buch. Es ist teilweise seelisch und emotional aufwühlend und dann aber auch wieder stellenweise amüsant. Mir hat dieses Buch echt gut gefallen und deshalb bewerte ich es auch mit 5 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung hiermit aus.
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Düster, melancholisch, literarisch
Ob das Buch ein Krimi ist, wie der Klappentext suggeriert, habe ich mich lange gefragt. Typische Plotelemente sind enthalten: Polizeiverhöre, eine tote, junge Frau, ein tatverdächtiger Lehrer. Doch irgendwie scheint es darum nicht so richtig zu …
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Düster, melancholisch, literarisch
Ob das Buch ein Krimi ist, wie der Klappentext suggeriert, habe ich mich lange gefragt. Typische Plotelemente sind enthalten: Polizeiverhöre, eine tote, junge Frau, ein tatverdächtiger Lehrer. Doch irgendwie scheint es darum nicht so richtig zu gehen. Der Leser erfährt nur ganz am Rande vom Verbrechen selbst. Zwischen den Zeilen kann er sich irgendwann zusammenreimen, in welchem Fall die beiden Polizisten überhaupt ermitteln. Ohne den Klappentext hätte ich im ersten Viertel gar nicht recht gewusst, worum es gehen soll. Das Verbrechen selbst ist nur angedeutet. Die sonst zentrale Suche nach dem Täter ergibt sich von selbst. Denn der Tatverdächtige sitzt von Anfang an im Gefängnis.
Aber worum geht es dann? "Den Wölfen zum Fraß" erzählt eigentlich von Macht und Machtmissbrauch in all seinen Facetten. Es geht um Misshandlungen an Londoner Eliteinternaten in den 70er und 80er Jahren. Es geht um Vorverurteilungen durch die Medien und um die Käuflichkeit von Nachbarn und Bekannten. Hier kommt der Titel zum Tragen: Die Schüler, der Tatverdächtige, vermeintliche Iren und Ausländer, vielleicht sogar die Polizisten selbst werden "den Wölfen" - also Lehrern oder Medien - schutzlos vorgeworfen. Für mich steht die mit diesem Bild verbundene Grausamkeit im Vordergrund. Patrick McGuinness gelingt es auch sprachlich eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen, die sich sehr gut mit den schrecklichen Inhalten deckt. Dennoch glaube ich, dass es dem Roman gut getan hätte, wenn die Handlung stärker fokussieren würde: Entweder auf den Fall oder auf die Internatsgeschichte. Die ständigen Sprünge liegen zwar in der Handlung begründet, nehmen aber den einzelnen Unterthemen ihre Sprengkraft. Die verschiedenen "Wölfe" stehen so gleichwertig nebeneinander und scheinen sich fast selbst zu relativieren.
Die Erzählstimme ist insgesamt melancholisch. Permanent scheint Ander - der erzählende Polizist - nach etwas zu suchen. Der Niederländer, der als Junge nach Großbritannien kam und mit jedem Wort Englisch zu einem anderen wurde, strahlt eine große Sehnsucht aus, die Patrick McGuinness in poetische Worte zu verpacken weiß. So entstehen viele kleine kunstvolle Passagen, in denen das Fehlen von Geschichte beschrieben wird. Die dazu verwendeten Metaphern haben mir gut gefallen. Darin liegt die große Stärke des Romans.
Obwohl ich durchaus Freude an den Sprachspielen, den Variationen des Fehlens und der Melancholie hatte, bleibt ein schaler Beigeschmack. Zu schwer fiel es mir, überhaupt in die Handlung einzusteigen. Erst nach gut 75 Seiten konnte ich einigermaßen folgen. Hätte ich das Buch nicht rezensieren wollen, hätte ich wahrscheinlich schon vorher aufgegeben.
Mein Fazit: Wer einen Krimi erwartet, sollte zu einem anderen Buch greifen. Poetische Sprache und überzeugende Metaphern dürften Literaturfans überzeugen. Der Lesegenuss wird jedoch durch die angedeutete Haupthandlung und die zu Beginn nicht vorhandene Leserführung erschwert.
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Ein sprachliches Glanzstück
Das ist ein Buch, das ich sehr lange nicht vergessen werde.
Die Geschichte zog mich so intensiv in ihren Bann und das aus vielerlei Hinsicht.
Die Story ist äußerst interessant und extrem erschütternd.
Der Ich-Erzähler namens Ander lässt …
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Ein sprachliches Glanzstück
Das ist ein Buch, das ich sehr lange nicht vergessen werde.
Die Geschichte zog mich so intensiv in ihren Bann und das aus vielerlei Hinsicht.
Die Story ist äußerst interessant und extrem erschütternd.
Der Ich-Erzähler namens Ander lässt uns in zwei Zeitebenen eintauchen. In das Früher, als er noch Kind war und Schüler im Chapelton-College und in das Jetzt, wo er als Ermittler einen Mordfall aufzuklären hat. Diese Schule, ein Elite-Internat mit ausschließlich männlichen Schülern hat sein Leben stark geprägt. Der Autor lässt uns tief in eine Schulzeit eintauchen, die schwieriger nicht hätte sein können.
Der heutige Ander muss mit dem Kollegen Gary seinem ehemaligen Lehrer im Vehörraum gegenübertreten. Michael Wolphram wird verdächtigt eine junge Frau namens Zalie Dyer ermordet zu haben. Es ist noch nichts bewiesen, aber die Medien starten eine Hetzkampagne, die den Ruf des pensionierten Lehrers geradezu vernichtet und ihn schon glasklar als Täter abstempelt.
Man spürt beim Lesen eine große Fassungslosigkeit.
Dass Medien so eine Macht haben, das war mir klar, aber dass sie mit allen Mitteln versuchen Menschen zu manipulieren um an falsche Aussagen zu gelangen, die dem Verdächtigen so erheblich schaden, das ist so dermaßen erschreckend. Vor allen Dingen, weil ich vor dem Lesen dieses Buches erfahren habe, dass dieses Geschehen auf einer wahren Geschichte basiert.
Patrick McGuinness versteht es seine Leser sprachlich zu begeistern. Seine Sätze sind so überaus gekonnt formuliert, dass ich viele Male den Satz zweimal gelesen habe, um die Wirkung des Satzes länger nachzuspüren. Selbst Beschreibungen banaler Dinge werden durch seine Worte so interessant, dass ich oft ins Staunen kam.
Ich möchte auch dem Übersetzer ein ganz großes Lob aussprechen. Diese deutsche Fassung ist sicherlich genau so brilliant wie das Original.
Der Mordfall tritt stellenweise in den Hintergrund und bietet vielen anderen Themen Raum.
Und genau das macht dieses Buch so einzigartig und hochspannend bis zum unerwarteten Ende.
Das in schwarz und weiß gehaltene Cover schickt den Leser auf den ersten Blick gedanklich nach Großbritannien und passt somit perfekt zur Einstimmung auf den Inhalt. Der Titel gefällt mir außerordentlich gut.
Ich freue mich sehr, dieses meisterliche Glanzstück ganz großer Erzählkunst entdeckt zu haben.
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Literatur mit Anspruch, sprachlich und darüber hinaus
Tituliert mit dem Genre Kriminalroman wird hier eine Geschichte erzählt, die auf einer wahren Begebenheit beruht, in Großbritannien bekannt als der sogenannten 'Yeates-Jefferies-Affäre'.
Eine junge Frau wird tot …
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Literatur mit Anspruch, sprachlich und darüber hinaus
Tituliert mit dem Genre Kriminalroman wird hier eine Geschichte erzählt, die auf einer wahren Begebenheit beruht, in Großbritannien bekannt als der sogenannten 'Yeates-Jefferies-Affäre'.
Eine junge Frau wird tot aufgefunden, ermordet und erste Ermittlungen führen zu einem Tatverdächtigen, einem ehemaligen Lehrer des Chapelton Colleges. Der pensionierte Mann ist ein eher exzentrischer Einzelgänger, war aber bei den Schülern mit seiner unkonventionellen und diesen durchaus zugewandten Art recht beliebt. Und einer von ihnen war Amber, der nun, 30 Jahre später, seinem ehemaligen Lehrer am Verhörtisch gegenüber sitzt und im Gegensatz zu den Medien, die eine beispiellose Hetzkompagne gegen ihr 'Opfer' starten, nicht an dessen Schuld glauben kann. Und so macht er sich daran, den wirklichen Mörder zu finden.
Dieser Roman ist nicht einfach nur ein Krimi, sondern er beschäftigt sich, neben der medialen Ausuferung bzgl. des mutmaßlichen Täters, auch sehr zeitkritisch mit dem damaligen britischen Schulsystem, deren Starrheit und Härte, gar Grausamkeit, hinter den altehrwürdigen Mauern der Bildung. Und dann geht es hier, als sehr prägentem Element, auch um die Sprache. Schon nach wenigen Sätzen wird man sich bewusst, dieser Schreibstil, diese präzise, bildhafte Wortgestaltung, da kann man unumwunden von Literatur sprechen. Und gerade weil das geschriebene Wort hier von hoher Güte ist, muss man sich als Leser erst einmal 'daran gewöhnen' und die Geschichte zum Fließen bringen. Und genau das ist dann leider auch das Problem. Es bleibt teilweise schon etwas mühsam, das Darüberlesen und das tut auch dem Miterleben der Handlung nicht gut. Hier wäre tatsächlich weniger mehr gewesen, aber wenn man es kann und der Autor kann es definitiv, dann seine sprachlichen Ansprüche an sich selbst herunterzufahren, das ist wohl eher schwierig zu bewerkstelligen.
Aber trotz dieses 'Hakens', das ist ein außergewöhnlicher Kriminalroman mit hoher sprachlicher Qualität. Und man kann sich damit arrangieren und auch ein wenig herausgefordert fühlen.
Also dann, durchaus empfehlenswert.
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Zum Anfang muss ich gleich sagen, bis jetzt hatte ich noch nie ein Buch in der Hand, dass ich so oft einfach abbrechen wollte wie dieses! Und ich bin extrem froh darüber, es nicht getan zu haben!
Patrick McGuiness hat einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der es mir schwer …
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Zum Anfang muss ich gleich sagen, bis jetzt hatte ich noch nie ein Buch in der Hand, dass ich so oft einfach abbrechen wollte wie dieses! Und ich bin extrem froh darüber, es nicht getan zu haben!
Patrick McGuiness hat einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der es mir schwer gemacht hat, in das Buch reinzufinden. Auf den ersten knapp 200 Seiten habe ich immer wieder mit mir gehadert, es einfach weg zu legen und gut sein zu lassen, da er mich als Leser einfach nicht abholen konnte. Der Autor springt in seiner Geschichte immer wieder zwischen zwei Zeitstufen (der Vergangenheit und dem Jetzt) hin und her, was es durchaus interessanter gestaltet hat, jedoch nicht dazu beigetragen hat, dass ich besser mitkommen.
Während dem lesen haben sich mir jedoch viele Fragen gestellt, die ich unbedingt beantwortet haben wollte, weswegen ich es nicht weggelegt habe.
Zum einen ob der Lehrer wirklich der Täter ist? Oder vielleicht doch nicht? Woher kennt er den Ermittler? Was für einen Schaden richtet die Presse mit Ihren Artikeln an? Diese Fragen werden zum Ende des Buches hin geklärt und haben eine Spannungskurve erzeugt, die mich etwa nach der Hälfte so gefesselt hat, dass ich das Buch dann gar nicht mehr weglegen wollte.
Das Buch handelt von einem Korrupten Schulsystem in England, dass den Missbrauch von Lehrern und Schülern aufzeigt. Es behandelt die Macht der Medien die eine Hetzjagd auf einen Möglichen Täter machen und Ihn dadurch vorverurteilen und einen großen Beitrag zu den Ermittlungen beitragen, ob positiv oder negativ sei dahin gestellt.
Nach Anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich mich in das Buch sehr gut einlesen können und wer auf keine Klassischen Krimis steht, sondern auf zwischen den Zeilen lesen und selbst zum Nachdenken angeregt zu werden, der sollte „Den Wölfen zum Fraß“ unbedingt lesen.
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Weit mehr... "Den Wölfen zum Fraß" von Patrick McGuinness ist weit mehr als nur ein Krimi! ... und wenn alle Krimis so gehaltvoll wären, würde ich als Lesebegeisterter bestimmt mehr aus diesem Genre lesen. Für mich war weniger die Handlung das eigentlich …
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Weit mehr... "Den Wölfen zum Fraß" von Patrick McGuinness ist weit mehr als nur ein Krimi! ... und wenn alle Krimis so gehaltvoll wären, würde ich als Lesebegeisterter bestimmt mehr aus diesem Genre lesen. Für mich war weniger die Handlung das eigentlich Lesenswerte (die Leiche einer jungen Frau wird an einem Flußufer in Kent in der Nähe von London gefunden, ein benachbarter, ehemaliger Lehrer einer Eliteschule wird verdächtigt und einer aus dem Ermittlerduo war seinerzeit an genau dieser Schule) , vielmehr ist es die Beschreibung der von den Medien betriebenen Hetzjagd, die Manipulation der Öffentlichkeit, der Versuch eines medialen Gerichtsprozesses, einer medialen Vorverurteilung, einer medialen Hinrichtung. Ein Bild, welches sich nahezu durch die ganze Geschichte zieht, ist der Versuch, einen riesigen Fettberg abzubauen, der sich über die Jahrzehnte in der Kanalisation breit gemacht hat: Das Ekelhafte unter der Oberfläche! Und wehe dem, wenn das, was lange unter der Oberfläche gegärt hat, ans Tageslicht gehoben wird. Erzählt wird zum einen die Vergangenheitsebene - die 80-er Jahre der Eliteschule, nach außen hin bemüht, einen guten Ruf zu stabilisieren, nach innen hin werden Lehrer von Schülern fertig gemacht und Lehrer mißbrauchen ihre Machtposition gegenüber den Schülern. Erzählt wird zum anderen die Gegenwartsebene - die 2020-er, in der die Medien nicht an der Wahrheitsfindung sondern an 'Verkaufszahlen und Klicks' interessiert sind. Die Erniedrigung ist vergleichbar - nur die Mittel und Möglichkeiten haben sich verändert. Und das ganz Besondere an diesem Roman ist seine Sprache, sowie die Gedanken und Dialoge der Protagonisten. "Dieses ganze Kommissarthriller-Polizeiermittlungs-Genre mit seinen Twists und Gerichtssaalsentlastungen ... ist einfach nur ein Ort in unserer Kultur, an dem wir die fehlende Kompliziertheit der Welt verstaut haben." Und die Atmosphäre am College "... war mit unterdrückter Pädophilie aufgeladen - weitgehend unterdrückt, denn es gab eben Momente, in denen sie die Kontrollmechanismen überwand, wie das im Psychologieseminar formuliert wurde. Das meiste ging aber nicht in Handlung über. Man könnte sagen, wir haben ihren Duft eingeatmet, während das Element tief unten vergraben blieb."
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Aufarbeitung
Zum Inhalt:
Eine junge Frau wird in Nordengland ermordet, - der Verdacht fällt auf ihren Nachbarn Mr. Wolphram, vormals Lehrer an einer elitären Jungenschule. Einer der ermittelnden Beamten – Ander - war selber an dieser Schule und erinnert sich an einige …
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Aufarbeitung
Zum Inhalt:
Eine junge Frau wird in Nordengland ermordet, - der Verdacht fällt auf ihren Nachbarn Mr. Wolphram, vormals Lehrer an einer elitären Jungenschule. Einer der ermittelnden Beamten – Ander - war selber an dieser Schule und erinnert sich an einige Begebenheiten im Zusammenhang mit Mr. Wolphram, der schon damals ein spezieller, aber nicht unsympathischer Typ war. Während die Menge – aufgestachelt durch eine skandalheischende Presse – nach Mr. Wolphrams Blut lechzt und die halbe Polizeidienststelle an dessen Schuld festhält, glauben Ander und sein Partner an Wolphrams Unschuld und ermitteln weiter.
Mein Eindruck:
Der Titel ist wunderbar mehrdeutig, da er einerseits Bezug auf den Namen des Verdächtigen nimmt, andererseits auf die entfesselte Presse und die Schmierereien im Jetzt und die Mobbing-Aktionen der Vergangenheit verweist. Diese geschliffene, sprachliche Eleganz zieht sich durch den ganzen Roman, der nur sich nur oberflächlich um eine Kriminalgeschichte dreht. Er geht tiefer – in jeder Beziehung. Patrick McGuinness zeigt wunderbar das Modell des Schwellenwertes: Wenn ein gewisser Punkt überschritten wird – durch Manipulation, das Gesetz der Masse oder einfach, weil das Level niedrig ist – wird der Mob immer größer und gefährlicher. Und es gehört eine gehörige Portion Mut und Selbstbewusstsein dazu, sich diesem Mob entgegen zu stellen.
Besonders gefällt, dass der Autor den Personen differenzierte Lebenswege gönnt: Seine Figuren können erfolgreich sein, auch wenn sie in der Sozialsiedlung aufgewachsen sind und Charakterschweine und Loser, obwohl sie den goldenen Löffel in die Wiege gelegt bekommen haben.
Mein Eindruck:
Voll mit Metaphern, aber nie zu künstlich
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Lesenswerter Roman
Der Roman "Den Wölfen zum Fraß" von Patrick McGuiness ist sicher kein klassischer Krimi, was das Buch aber nicht weniger lesenswert macht. Nachdem eine Frauenleiche gefunden wird, gerät der Nachbar der Frau, ein pensionierter Lehrer einer …
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Lesenswerter Roman
Der Roman "Den Wölfen zum Fraß" von Patrick McGuiness ist sicher kein klassischer Krimi, was das Buch aber nicht weniger lesenswert macht. Nachdem eine Frauenleiche gefunden wird, gerät der Nachbar der Frau, ein pensionierter Lehrer einer Elite-Jungenschule, unter Verdacht. Ander, einer der ermittelnden Kommissare, kennt den Verdächtigen gut, denn er war selbst früher Schüler an der Elite-Schule.
Der Roman hat zwei große Themen: Zum Einen die zerstörerische Kraft der Medien, die den pensionierten Lehrer vorverurteilen und eine Hetzjagd auf ihn starten. Zum Anderen die erschütternden Zustände, die in den 80`er-Jahren an der Schule herrschten, wo Missbrauch und Züchtigung an der Tagesordnung waren. Beides schildert das Buch berührend, eindrucksvoll und in einer bildreichen Sprache. Das macht das Buch lesenswert. Wer allerdings eine spannende Krimihandlung erwartet, wird wahrscheinlich eher enttäuscht sein.
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