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Valery Tscheplanowa
Gebundenes Buch
Das Pferd im Brunnen (Mängelexemplar)
'Eine wunderschöne, poetische Sprache ... ein Buch, das zu lesen sich lohnt.' Elke Heidenreich, WDR
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Alles beginnt in einer kleinen Wohnung mit Schaukelstuhl in einem russischen Kurort bei Kasan, in dem einst Stalin seine Sommer verbrachte. Hierhin kehrt Walja nach dem Tod ihrer Großmutter Nina zurück. Walja begibt sich auf Spurensuche, versucht zu verstehen, wo sie selbst herkommt. Sie erinnert sich an die Frauen, mit denen sie aufwuchs, grundverschieden, aber einig in ihrer Abscheu gegen jede Abhängigkeit: Da ist die Urgroßmutter Tanja, die Walja als Kind in einer gefährlichen Nacht-und-Nebel-Aktion taufen ließ. Und natürlich Nina mit dem zielstrebigen Gang und dem koketten Kirschmun...
Alles beginnt in einer kleinen Wohnung mit Schaukelstuhl in einem russischen Kurort bei Kasan, in dem einst Stalin seine Sommer verbrachte. Hierhin kehrt Walja nach dem Tod ihrer Großmutter Nina zurück. Walja begibt sich auf Spurensuche, versucht zu verstehen, wo sie selbst herkommt. Sie erinnert sich an die Frauen, mit denen sie aufwuchs, grundverschieden, aber einig in ihrer Abscheu gegen jede Abhängigkeit: Da ist die Urgroßmutter Tanja, die Walja als Kind in einer gefährlichen Nacht-und-Nebel-Aktion taufen ließ. Und natürlich Nina mit dem zielstrebigen Gang und dem koketten Kirschmund, die notorisch log und alle um sie herum einen Kopf kleiner werden ließ. Doch sie hatte auch ganz andere Seiten. Und erst viel später erfährt Walja von Ninas hartem Schicksal, von dem sie nie sprach ... Walja, die zwischen den Welten lebt, zwischen einem norddeutschen Dorf an der B77 und der Wohnung ihrer Kindheit in Kasan, erkennt immer mehr, wie tief sie diese Leben geprägt haben.
Valery Tscheplanowa ist eine starke neue Stimme. In ihrem autobiographisch inspirierten Roman findet sie ihre ganz eigene leuchtende, bildstarke Erzählweise, intensive Momentaufnahmen fügen sich zu einer großen Geschichte über vier starke Frauen im Russland des 20. und 21. Jahrhunderts.
Valery Tscheplanowa ist eine starke neue Stimme. In ihrem autobiographisch inspirierten Roman findet sie ihre ganz eigene leuchtende, bildstarke Erzählweise, intensive Momentaufnahmen fügen sich zu einer großen Geschichte über vier starke Frauen im Russland des 20. und 21. Jahrhunderts.
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Valery Tscheplanowa ist als Schauspielerin an den wichtigsten deutschen Bühnen zu sehen, sie tritt in Kino- und Fernsehfilmen auf und wurde als Buhlschaft im 'Jedermann' der Salzburger Festspiele gefeiert. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kunstpreis Berlin und als Schauspielerin des Jahres 2017. Geboren 1980 im sowjetischen Kasan, kam sie mit acht Jahren nach Deutschland. Über ihren ersten Roman, 'Das Pferd im Brunnen', schrieb die 'Süddeutsche Zeitung': 'Tscheplanowas Debüt ist nicht weniger Ereignis als ihr Spiel - roh, durchscheinend, kristallklar und mit einer kühlen Strenge, die sie seltsam weise wirken lässt. Wunderbar.' Valery Tscheplanowa lebt in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Rowohlt, Berlin
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 192
- Erscheinungstermin: 15. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 129mm x 21mm
- Gewicht: 275g
- ISBN-13: 9783737101844
- ISBN-10: 3737101841
- Artikelnr.: 70515164
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Für Migrationsvoyeurismus ist sie nicht die Richtige
Woher Selbständigkeit nehmen, wenn man Gehorsam gelernt hat?
Die Schauspielerin
Valery Tscheplanowa legt ein beachtliches Romandebüt vor.
Wenn irgendwo ein Pferd in den Brunnen fällt, bricht irgendwo anders ein neuer Tag an. Dann geht in weiter Ferne die Sonne auf. Beginnt eine nächste Geschichte. Oder wird eine alte Erinnerung wach. Die Szene, der dieser Debütroman seinen Titel verdankt, ist so eindrücklich wie fundamental: In einem alten, stillgelegten Brunnen auf einem Hügel hinter dem sowjetischen Dorf liegt auf dem Grund, verborgen von modrigen Brettern, ein totes Pferd. Angeblich. So erzählt man sich und glaubt es fest. Auch eine junge Frau
Woher Selbständigkeit nehmen, wenn man Gehorsam gelernt hat?
Die Schauspielerin
Valery Tscheplanowa legt ein beachtliches Romandebüt vor.
Wenn irgendwo ein Pferd in den Brunnen fällt, bricht irgendwo anders ein neuer Tag an. Dann geht in weiter Ferne die Sonne auf. Beginnt eine nächste Geschichte. Oder wird eine alte Erinnerung wach. Die Szene, der dieser Debütroman seinen Titel verdankt, ist so eindrücklich wie fundamental: In einem alten, stillgelegten Brunnen auf einem Hügel hinter dem sowjetischen Dorf liegt auf dem Grund, verborgen von modrigen Brettern, ein totes Pferd. Angeblich. So erzählt man sich und glaubt es fest. Auch eine junge Frau
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tut das, Tausende Kilometer von dem Dorf ihrer Großmutter entfernt, in einer Berliner Küche, vor ihr ein Topf mit Grießbrei, in ihr die Erinnerungswehen einer vergangenen Zeit. "Ein Lebewesen, das stark ist und dann zerbrechlich in einem Brunnen liegt, dieses Bild ließ mich nicht los." Das schreibt Valery Tscheplanowa, eine der anziehendsten Theaterschauspielerinnen der Gegenwart. Eine sinneskluge Darstellerin, deren Spiel auf geheimnisvolle Weise unbeeinflusst wirkt von den Abläufen und Forderungen unserer Zeit. Gerade hat man sie noch bei den Salzburger Festspielen gesehen, als wortgenauen "Nathan" in einer Inszenierung von Ulrich Rasche (F.A.Z. vom 31. Juli). Gerade hat man noch mit ihrer Ankündigung gehadert, sich in Zukunft vornehmlich Film und Fernsehen zuzuwenden. Da kommt dieses Buch.
Es erzählt keine zusammenhängende Geschichte und liest sich doch als in einem Stück komponiert. Das Wichtigste in diesem Roman ist die Zeit. Um ihr auf den Zahn zu fühlen, ist er geschrieben. All die berührenden Bilder und behutsamen Worte, mit dem der Text aufwartet, dienen dem einen Ziel: etwas kenntlich zu machen von dem, was sonst unbeobachtet vor sich hin läuft - der Sand in der Uhr, die sich gleich wieder wendet, um ein nächstes Leben zum Verschwinden zu bringen. Dagegen schreibt Tscheplanowa an. Sie hat die Geschichten von vier Frauen in der sowjetischen Provinz miteinander verwoben. Schauplatz ist ein Kurort bei Kasan, in dem schon Stalin Urlaub machte. In ihn kehrt die Protagonistin Walja zurück, um etwas von ihren Prägungen zu verstehen. Ihrem Blick auf die Welt. Woher kommt ihr Gefühl, "niemanden zu brauchen"? Was ist mit dem Holzhaus, in dem die Alte wohnt? Dem bestickten Kissenbezug? Der Stelle, wo der mit Haut umwachsene Knochen auf die Prothese trifft? Lauter Erinnerungssplitter, die zusammengesetzt werden wollen.
Tscheplanowa geht vorsichtig mit den biographischen Zeichen jener vier Frauen um, deren präzise Beziehung zu ihr sie offenlässt. Sie stellt ihr Verschwinden nicht aus, sondern bemüht sich behutsam, ihren verblassten Physiognomien durch poetische Anekdoten aufs Neue Konturen zu verleihen. Mit der Genauigkeit ihrer Beschreibung verleiht sie ihren Leben Würde und Anziehung. Immer wieder ist ihre Achtung vor der Duldsamkeit und Disziplin der Frauen spürbar. Ihre Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen in schlechten Zeiten bei zehrender Arbeit. Etwa, wenn sie, die oft Geschminkte und Verkleidete, die Fingernägel einer alten Bäuerin beschreibt: "Die immer noch festen Nägel waren nie zum Lackieren gedacht. Sie haben gepult und durchtrennt, gekratzt und umgegraben."
Unaufdringlich schieben sich Daten der sozialistischen Verfallsgeschichte zwischen die kurzen Erzählabschnitte. Wie 1991 Gorbatschow abgesetzt wurde, wie die Menschen in langen Schlangen für Eier anstanden, wie ein Mann in seiner Siebzig-Quadratmeter-Wohnung trotzig von einer Welt ohne Unterschiede weiterträumt. Vereinzelt bricht sich Bitterkeit Bahn, Verzweiflung über einen Weltgeist, der die Anschauungen einfach so auswechselte, ohne auf die betrogenen Seelen seiner Gläubigen Rücksicht zu nehmen: "Wie eine schützende Decke ist der Kommunismus über ihren Köpfen weggerissen worden, und nun ist Selbständigkeit gefragt. Woher aber Selbständigkeit nehmen, wenn man ein Leben lang Gehorsam gelernt hat?" Das ist für Tscheplanowa keine rhetorische Frage.
Und doch hält die Autorin das Politische auf Distanz, bleibt es im Ungefähren wie hinter einem Gazevorhang. Wichtiger sind ihr die Menschen und ihre Höfe, das, was bestehen bleibt und die Zeitenwenden überdauert: "Es hat sich im Hof nichts getan, während der Sozialismus vorbeizog und ein Kapitalismus für die oberen Zehntausend kam, und trotzdem bleiben die Stufen dieselben.. Ein starkes Vertrauen auf die Präsenz des Wunderbaren durchzieht Tscheplanowas Text. Zum Ausdruck kommt es nicht nur durch die abenteuerliche Reisebeschreibung einer Marien-Ikone, sondern etwa auch in der berührend dichten Beschreibung eines Sterbemoments. Nicht Trauer über den Tod, sondern Staunen über das auslaufende Leben kennzeichnet den Gestus des Schreibens in dieser Passage. Wie überhaupt stolze Erinnerung statt niedergedrückte Sentimentalität dieses besondere Buch bestimmt. Damit hebt es sich deutlich aus der inzwischen fast unüberschaubaren Menge an autobiographisch gefärbten Schauspielerbüchern hervor. Es geht Tscheplanowa nicht darum, ihr eigenes Leben zu erzählen. Gar vor einem deutschen Publikum Zeugnis abzulegen über ihre Herkunft und Heimat. Für Migrations-Voyeurismus ist sie nicht die Richtige. Sie braucht keine kritische Gegenüberstellung zweier Welten, um deutlich zu machen, dass sie sich eine Eigenheit bewahrt hat. Eine Kraft, die von weit her kommt und in ihr weiterlebt. Auf der Bühne, beim Rollenspiel, aber eben überraschenderweise auch in ihrem Schreiben. Nicht selten verwendet Tscheplanowa in ihrem Text die verführerisch romantische Formel des "als ob" - und drückt damit unauffällig ihre Sehnsucht nach einer anderen Zeit und Gefühlswelt aus.
Der Zufall und das zu frühe Ende - darum geht es diesem Buch neben seinen erzählerischen Absichten auch. Ein Kapitel unter der Überschrift "Die Papierheiligen" beginnt mit der Frage, wer der letzte Mensch sein wird, den wir vor unserem Tod sehen. Einer, den man sein Leben lang gekannt hat? Oder einer, der gerade zum ersten Mal ins Zimmer tritt? Es sind diese stillen, unaufdringlichen Grundszenarien menschlichen Fühlens, die "Das Pferd im Brunnen" zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis machen.
In der Schauspielerin Valery Tscheplanowa offenbart sich eine auf ihre Einfühlung stolze Erzählerin. Eine, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zeit "aus den Schubladen" zu befreien, in die sie gezwängt wurde, und von jenem Gefühl zu berichten, wenn "die Tage plötzlich andere Tage geworden sind". Das Vanitas-Motiv tritt hier nicht als bittere Klage auf, sondern als erstaunliche Tatsache. Ein lastloses Wundern durchzieht diesen Roman. Ein Wundern darüber, dass man nicht mehr Zeit miteinander gehabt hat. Nicht ein wenig mehr Zeit. SIMON STRAUSS
Valery Tscheplanowa: "Das Pferd im Brunnen". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2023. 192 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es erzählt keine zusammenhängende Geschichte und liest sich doch als in einem Stück komponiert. Das Wichtigste in diesem Roman ist die Zeit. Um ihr auf den Zahn zu fühlen, ist er geschrieben. All die berührenden Bilder und behutsamen Worte, mit dem der Text aufwartet, dienen dem einen Ziel: etwas kenntlich zu machen von dem, was sonst unbeobachtet vor sich hin läuft - der Sand in der Uhr, die sich gleich wieder wendet, um ein nächstes Leben zum Verschwinden zu bringen. Dagegen schreibt Tscheplanowa an. Sie hat die Geschichten von vier Frauen in der sowjetischen Provinz miteinander verwoben. Schauplatz ist ein Kurort bei Kasan, in dem schon Stalin Urlaub machte. In ihn kehrt die Protagonistin Walja zurück, um etwas von ihren Prägungen zu verstehen. Ihrem Blick auf die Welt. Woher kommt ihr Gefühl, "niemanden zu brauchen"? Was ist mit dem Holzhaus, in dem die Alte wohnt? Dem bestickten Kissenbezug? Der Stelle, wo der mit Haut umwachsene Knochen auf die Prothese trifft? Lauter Erinnerungssplitter, die zusammengesetzt werden wollen.
Tscheplanowa geht vorsichtig mit den biographischen Zeichen jener vier Frauen um, deren präzise Beziehung zu ihr sie offenlässt. Sie stellt ihr Verschwinden nicht aus, sondern bemüht sich behutsam, ihren verblassten Physiognomien durch poetische Anekdoten aufs Neue Konturen zu verleihen. Mit der Genauigkeit ihrer Beschreibung verleiht sie ihren Leben Würde und Anziehung. Immer wieder ist ihre Achtung vor der Duldsamkeit und Disziplin der Frauen spürbar. Ihre Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen in schlechten Zeiten bei zehrender Arbeit. Etwa, wenn sie, die oft Geschminkte und Verkleidete, die Fingernägel einer alten Bäuerin beschreibt: "Die immer noch festen Nägel waren nie zum Lackieren gedacht. Sie haben gepult und durchtrennt, gekratzt und umgegraben."
Unaufdringlich schieben sich Daten der sozialistischen Verfallsgeschichte zwischen die kurzen Erzählabschnitte. Wie 1991 Gorbatschow abgesetzt wurde, wie die Menschen in langen Schlangen für Eier anstanden, wie ein Mann in seiner Siebzig-Quadratmeter-Wohnung trotzig von einer Welt ohne Unterschiede weiterträumt. Vereinzelt bricht sich Bitterkeit Bahn, Verzweiflung über einen Weltgeist, der die Anschauungen einfach so auswechselte, ohne auf die betrogenen Seelen seiner Gläubigen Rücksicht zu nehmen: "Wie eine schützende Decke ist der Kommunismus über ihren Köpfen weggerissen worden, und nun ist Selbständigkeit gefragt. Woher aber Selbständigkeit nehmen, wenn man ein Leben lang Gehorsam gelernt hat?" Das ist für Tscheplanowa keine rhetorische Frage.
Und doch hält die Autorin das Politische auf Distanz, bleibt es im Ungefähren wie hinter einem Gazevorhang. Wichtiger sind ihr die Menschen und ihre Höfe, das, was bestehen bleibt und die Zeitenwenden überdauert: "Es hat sich im Hof nichts getan, während der Sozialismus vorbeizog und ein Kapitalismus für die oberen Zehntausend kam, und trotzdem bleiben die Stufen dieselben.. Ein starkes Vertrauen auf die Präsenz des Wunderbaren durchzieht Tscheplanowas Text. Zum Ausdruck kommt es nicht nur durch die abenteuerliche Reisebeschreibung einer Marien-Ikone, sondern etwa auch in der berührend dichten Beschreibung eines Sterbemoments. Nicht Trauer über den Tod, sondern Staunen über das auslaufende Leben kennzeichnet den Gestus des Schreibens in dieser Passage. Wie überhaupt stolze Erinnerung statt niedergedrückte Sentimentalität dieses besondere Buch bestimmt. Damit hebt es sich deutlich aus der inzwischen fast unüberschaubaren Menge an autobiographisch gefärbten Schauspielerbüchern hervor. Es geht Tscheplanowa nicht darum, ihr eigenes Leben zu erzählen. Gar vor einem deutschen Publikum Zeugnis abzulegen über ihre Herkunft und Heimat. Für Migrations-Voyeurismus ist sie nicht die Richtige. Sie braucht keine kritische Gegenüberstellung zweier Welten, um deutlich zu machen, dass sie sich eine Eigenheit bewahrt hat. Eine Kraft, die von weit her kommt und in ihr weiterlebt. Auf der Bühne, beim Rollenspiel, aber eben überraschenderweise auch in ihrem Schreiben. Nicht selten verwendet Tscheplanowa in ihrem Text die verführerisch romantische Formel des "als ob" - und drückt damit unauffällig ihre Sehnsucht nach einer anderen Zeit und Gefühlswelt aus.
Der Zufall und das zu frühe Ende - darum geht es diesem Buch neben seinen erzählerischen Absichten auch. Ein Kapitel unter der Überschrift "Die Papierheiligen" beginnt mit der Frage, wer der letzte Mensch sein wird, den wir vor unserem Tod sehen. Einer, den man sein Leben lang gekannt hat? Oder einer, der gerade zum ersten Mal ins Zimmer tritt? Es sind diese stillen, unaufdringlichen Grundszenarien menschlichen Fühlens, die "Das Pferd im Brunnen" zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis machen.
In der Schauspielerin Valery Tscheplanowa offenbart sich eine auf ihre Einfühlung stolze Erzählerin. Eine, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zeit "aus den Schubladen" zu befreien, in die sie gezwängt wurde, und von jenem Gefühl zu berichten, wenn "die Tage plötzlich andere Tage geworden sind". Das Vanitas-Motiv tritt hier nicht als bittere Klage auf, sondern als erstaunliche Tatsache. Ein lastloses Wundern durchzieht diesen Roman. Ein Wundern darüber, dass man nicht mehr Zeit miteinander gehabt hat. Nicht ein wenig mehr Zeit. SIMON STRAUSS
Valery Tscheplanowa: "Das Pferd im Brunnen". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2023. 192 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Ein "Glanzstück" nennt Rezensentin Undine Fuchs Valery Tscheplanowas Generationenroman, indem die in Russland geborene Autorin von "den Schwächen der Frauen" einer Familie erzählt, "ohne sie zu verraten". Glanzvoll daran ist vieles, lesen wir, zum Beispiel die Form, die Tscheplanowa für ihre Erzählung gewählt hat: Sie erinnert an ein Mosaik - das aus Fragmenten zusammengesetzte, komplexe Bild einer Familie, in dem die Brüche für die vielen Konflikte, die Enttäuschungen, Verletzungen, und all die Auf-, An- und Umbrüche in den Lebensläufen der Frauen stehen können. Diese Umbrüche sind nicht selten bedingt durch politische und gesellschaftliche Umbrüche in ihrer Heimat Russland, lesen wir. Auf diese Weise verwebt Tscheplanowa elegant die individuellen Schicksale mit der Geschichte des Landes. Brillant ist aber auch die Sprache dieser Autorin: direkt, hart, klarsichtig, und zugleich doch voller Sanftmut, Empathie und voller Taktgefühl - im zweifachen Wortsinn, so die hingerissene Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Für Migrationsvoyeurismus ist sie nicht die Richtige
Woher Selbständigkeit nehmen, wenn man Gehorsam gelernt hat?
Die Schauspielerin
Valery Tscheplanowa legt ein beachtliches Romandebüt vor.
Wenn irgendwo ein Pferd in den Brunnen fällt, bricht irgendwo anders ein neuer Tag an. Dann geht in weiter Ferne die Sonne auf. Beginnt eine nächste Geschichte. Oder wird eine alte Erinnerung wach. Die Szene, der dieser Debütroman seinen Titel verdankt, ist so eindrücklich wie fundamental: In einem alten, stillgelegten Brunnen auf einem Hügel hinter dem sowjetischen Dorf liegt auf dem Grund, verborgen von modrigen Brettern, ein totes Pferd. Angeblich. So erzählt man sich und glaubt es fest. Auch eine junge Frau
Woher Selbständigkeit nehmen, wenn man Gehorsam gelernt hat?
Die Schauspielerin
Valery Tscheplanowa legt ein beachtliches Romandebüt vor.
Wenn irgendwo ein Pferd in den Brunnen fällt, bricht irgendwo anders ein neuer Tag an. Dann geht in weiter Ferne die Sonne auf. Beginnt eine nächste Geschichte. Oder wird eine alte Erinnerung wach. Die Szene, der dieser Debütroman seinen Titel verdankt, ist so eindrücklich wie fundamental: In einem alten, stillgelegten Brunnen auf einem Hügel hinter dem sowjetischen Dorf liegt auf dem Grund, verborgen von modrigen Brettern, ein totes Pferd. Angeblich. So erzählt man sich und glaubt es fest. Auch eine junge Frau
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tut das, Tausende Kilometer von dem Dorf ihrer Großmutter entfernt, in einer Berliner Küche, vor ihr ein Topf mit Grießbrei, in ihr die Erinnerungswehen einer vergangenen Zeit. "Ein Lebewesen, das stark ist und dann zerbrechlich in einem Brunnen liegt, dieses Bild ließ mich nicht los." Das schreibt Valery Tscheplanowa, eine der anziehendsten Theaterschauspielerinnen der Gegenwart. Eine sinneskluge Darstellerin, deren Spiel auf geheimnisvolle Weise unbeeinflusst wirkt von den Abläufen und Forderungen unserer Zeit. Gerade hat man sie noch bei den Salzburger Festspielen gesehen, als wortgenauen "Nathan" in einer Inszenierung von Ulrich Rasche (F.A.Z. vom 31. Juli). Gerade hat man noch mit ihrer Ankündigung gehadert, sich in Zukunft vornehmlich Film und Fernsehen zuzuwenden. Da kommt dieses Buch.
Es erzählt keine zusammenhängende Geschichte und liest sich doch als in einem Stück komponiert. Das Wichtigste in diesem Roman ist die Zeit. Um ihr auf den Zahn zu fühlen, ist er geschrieben. All die berührenden Bilder und behutsamen Worte, mit dem der Text aufwartet, dienen dem einen Ziel: etwas kenntlich zu machen von dem, was sonst unbeobachtet vor sich hin läuft - der Sand in der Uhr, die sich gleich wieder wendet, um ein nächstes Leben zum Verschwinden zu bringen. Dagegen schreibt Tscheplanowa an. Sie hat die Geschichten von vier Frauen in der sowjetischen Provinz miteinander verwoben. Schauplatz ist ein Kurort bei Kasan, in dem schon Stalin Urlaub machte. In ihn kehrt die Protagonistin Walja zurück, um etwas von ihren Prägungen zu verstehen. Ihrem Blick auf die Welt. Woher kommt ihr Gefühl, "niemanden zu brauchen"? Was ist mit dem Holzhaus, in dem die Alte wohnt? Dem bestickten Kissenbezug? Der Stelle, wo der mit Haut umwachsene Knochen auf die Prothese trifft? Lauter Erinnerungssplitter, die zusammengesetzt werden wollen.
Tscheplanowa geht vorsichtig mit den biographischen Zeichen jener vier Frauen um, deren präzise Beziehung zu ihr sie offenlässt. Sie stellt ihr Verschwinden nicht aus, sondern bemüht sich behutsam, ihren verblassten Physiognomien durch poetische Anekdoten aufs Neue Konturen zu verleihen. Mit der Genauigkeit ihrer Beschreibung verleiht sie ihren Leben Würde und Anziehung. Immer wieder ist ihre Achtung vor der Duldsamkeit und Disziplin der Frauen spürbar. Ihre Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen in schlechten Zeiten bei zehrender Arbeit. Etwa, wenn sie, die oft Geschminkte und Verkleidete, die Fingernägel einer alten Bäuerin beschreibt: "Die immer noch festen Nägel waren nie zum Lackieren gedacht. Sie haben gepult und durchtrennt, gekratzt und umgegraben."
Unaufdringlich schieben sich Daten der sozialistischen Verfallsgeschichte zwischen die kurzen Erzählabschnitte. Wie 1991 Gorbatschow abgesetzt wurde, wie die Menschen in langen Schlangen für Eier anstanden, wie ein Mann in seiner Siebzig-Quadratmeter-Wohnung trotzig von einer Welt ohne Unterschiede weiterträumt. Vereinzelt bricht sich Bitterkeit Bahn, Verzweiflung über einen Weltgeist, der die Anschauungen einfach so auswechselte, ohne auf die betrogenen Seelen seiner Gläubigen Rücksicht zu nehmen: "Wie eine schützende Decke ist der Kommunismus über ihren Köpfen weggerissen worden, und nun ist Selbständigkeit gefragt. Woher aber Selbständigkeit nehmen, wenn man ein Leben lang Gehorsam gelernt hat?" Das ist für Tscheplanowa keine rhetorische Frage.
Und doch hält die Autorin das Politische auf Distanz, bleibt es im Ungefähren wie hinter einem Gazevorhang. Wichtiger sind ihr die Menschen und ihre Höfe, das, was bestehen bleibt und die Zeitenwenden überdauert: "Es hat sich im Hof nichts getan, während der Sozialismus vorbeizog und ein Kapitalismus für die oberen Zehntausend kam, und trotzdem bleiben die Stufen dieselben.. Ein starkes Vertrauen auf die Präsenz des Wunderbaren durchzieht Tscheplanowas Text. Zum Ausdruck kommt es nicht nur durch die abenteuerliche Reisebeschreibung einer Marien-Ikone, sondern etwa auch in der berührend dichten Beschreibung eines Sterbemoments. Nicht Trauer über den Tod, sondern Staunen über das auslaufende Leben kennzeichnet den Gestus des Schreibens in dieser Passage. Wie überhaupt stolze Erinnerung statt niedergedrückte Sentimentalität dieses besondere Buch bestimmt. Damit hebt es sich deutlich aus der inzwischen fast unüberschaubaren Menge an autobiographisch gefärbten Schauspielerbüchern hervor. Es geht Tscheplanowa nicht darum, ihr eigenes Leben zu erzählen. Gar vor einem deutschen Publikum Zeugnis abzulegen über ihre Herkunft und Heimat. Für Migrations-Voyeurismus ist sie nicht die Richtige. Sie braucht keine kritische Gegenüberstellung zweier Welten, um deutlich zu machen, dass sie sich eine Eigenheit bewahrt hat. Eine Kraft, die von weit her kommt und in ihr weiterlebt. Auf der Bühne, beim Rollenspiel, aber eben überraschenderweise auch in ihrem Schreiben. Nicht selten verwendet Tscheplanowa in ihrem Text die verführerisch romantische Formel des "als ob" - und drückt damit unauffällig ihre Sehnsucht nach einer anderen Zeit und Gefühlswelt aus.
Der Zufall und das zu frühe Ende - darum geht es diesem Buch neben seinen erzählerischen Absichten auch. Ein Kapitel unter der Überschrift "Die Papierheiligen" beginnt mit der Frage, wer der letzte Mensch sein wird, den wir vor unserem Tod sehen. Einer, den man sein Leben lang gekannt hat? Oder einer, der gerade zum ersten Mal ins Zimmer tritt? Es sind diese stillen, unaufdringlichen Grundszenarien menschlichen Fühlens, die "Das Pferd im Brunnen" zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis machen.
In der Schauspielerin Valery Tscheplanowa offenbart sich eine auf ihre Einfühlung stolze Erzählerin. Eine, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zeit "aus den Schubladen" zu befreien, in die sie gezwängt wurde, und von jenem Gefühl zu berichten, wenn "die Tage plötzlich andere Tage geworden sind". Das Vanitas-Motiv tritt hier nicht als bittere Klage auf, sondern als erstaunliche Tatsache. Ein lastloses Wundern durchzieht diesen Roman. Ein Wundern darüber, dass man nicht mehr Zeit miteinander gehabt hat. Nicht ein wenig mehr Zeit. SIMON STRAUSS
Valery Tscheplanowa: "Das Pferd im Brunnen". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2023. 192 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es erzählt keine zusammenhängende Geschichte und liest sich doch als in einem Stück komponiert. Das Wichtigste in diesem Roman ist die Zeit. Um ihr auf den Zahn zu fühlen, ist er geschrieben. All die berührenden Bilder und behutsamen Worte, mit dem der Text aufwartet, dienen dem einen Ziel: etwas kenntlich zu machen von dem, was sonst unbeobachtet vor sich hin läuft - der Sand in der Uhr, die sich gleich wieder wendet, um ein nächstes Leben zum Verschwinden zu bringen. Dagegen schreibt Tscheplanowa an. Sie hat die Geschichten von vier Frauen in der sowjetischen Provinz miteinander verwoben. Schauplatz ist ein Kurort bei Kasan, in dem schon Stalin Urlaub machte. In ihn kehrt die Protagonistin Walja zurück, um etwas von ihren Prägungen zu verstehen. Ihrem Blick auf die Welt. Woher kommt ihr Gefühl, "niemanden zu brauchen"? Was ist mit dem Holzhaus, in dem die Alte wohnt? Dem bestickten Kissenbezug? Der Stelle, wo der mit Haut umwachsene Knochen auf die Prothese trifft? Lauter Erinnerungssplitter, die zusammengesetzt werden wollen.
Tscheplanowa geht vorsichtig mit den biographischen Zeichen jener vier Frauen um, deren präzise Beziehung zu ihr sie offenlässt. Sie stellt ihr Verschwinden nicht aus, sondern bemüht sich behutsam, ihren verblassten Physiognomien durch poetische Anekdoten aufs Neue Konturen zu verleihen. Mit der Genauigkeit ihrer Beschreibung verleiht sie ihren Leben Würde und Anziehung. Immer wieder ist ihre Achtung vor der Duldsamkeit und Disziplin der Frauen spürbar. Ihre Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen in schlechten Zeiten bei zehrender Arbeit. Etwa, wenn sie, die oft Geschminkte und Verkleidete, die Fingernägel einer alten Bäuerin beschreibt: "Die immer noch festen Nägel waren nie zum Lackieren gedacht. Sie haben gepult und durchtrennt, gekratzt und umgegraben."
Unaufdringlich schieben sich Daten der sozialistischen Verfallsgeschichte zwischen die kurzen Erzählabschnitte. Wie 1991 Gorbatschow abgesetzt wurde, wie die Menschen in langen Schlangen für Eier anstanden, wie ein Mann in seiner Siebzig-Quadratmeter-Wohnung trotzig von einer Welt ohne Unterschiede weiterträumt. Vereinzelt bricht sich Bitterkeit Bahn, Verzweiflung über einen Weltgeist, der die Anschauungen einfach so auswechselte, ohne auf die betrogenen Seelen seiner Gläubigen Rücksicht zu nehmen: "Wie eine schützende Decke ist der Kommunismus über ihren Köpfen weggerissen worden, und nun ist Selbständigkeit gefragt. Woher aber Selbständigkeit nehmen, wenn man ein Leben lang Gehorsam gelernt hat?" Das ist für Tscheplanowa keine rhetorische Frage.
Und doch hält die Autorin das Politische auf Distanz, bleibt es im Ungefähren wie hinter einem Gazevorhang. Wichtiger sind ihr die Menschen und ihre Höfe, das, was bestehen bleibt und die Zeitenwenden überdauert: "Es hat sich im Hof nichts getan, während der Sozialismus vorbeizog und ein Kapitalismus für die oberen Zehntausend kam, und trotzdem bleiben die Stufen dieselben.. Ein starkes Vertrauen auf die Präsenz des Wunderbaren durchzieht Tscheplanowas Text. Zum Ausdruck kommt es nicht nur durch die abenteuerliche Reisebeschreibung einer Marien-Ikone, sondern etwa auch in der berührend dichten Beschreibung eines Sterbemoments. Nicht Trauer über den Tod, sondern Staunen über das auslaufende Leben kennzeichnet den Gestus des Schreibens in dieser Passage. Wie überhaupt stolze Erinnerung statt niedergedrückte Sentimentalität dieses besondere Buch bestimmt. Damit hebt es sich deutlich aus der inzwischen fast unüberschaubaren Menge an autobiographisch gefärbten Schauspielerbüchern hervor. Es geht Tscheplanowa nicht darum, ihr eigenes Leben zu erzählen. Gar vor einem deutschen Publikum Zeugnis abzulegen über ihre Herkunft und Heimat. Für Migrations-Voyeurismus ist sie nicht die Richtige. Sie braucht keine kritische Gegenüberstellung zweier Welten, um deutlich zu machen, dass sie sich eine Eigenheit bewahrt hat. Eine Kraft, die von weit her kommt und in ihr weiterlebt. Auf der Bühne, beim Rollenspiel, aber eben überraschenderweise auch in ihrem Schreiben. Nicht selten verwendet Tscheplanowa in ihrem Text die verführerisch romantische Formel des "als ob" - und drückt damit unauffällig ihre Sehnsucht nach einer anderen Zeit und Gefühlswelt aus.
Der Zufall und das zu frühe Ende - darum geht es diesem Buch neben seinen erzählerischen Absichten auch. Ein Kapitel unter der Überschrift "Die Papierheiligen" beginnt mit der Frage, wer der letzte Mensch sein wird, den wir vor unserem Tod sehen. Einer, den man sein Leben lang gekannt hat? Oder einer, der gerade zum ersten Mal ins Zimmer tritt? Es sind diese stillen, unaufdringlichen Grundszenarien menschlichen Fühlens, die "Das Pferd im Brunnen" zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis machen.
In der Schauspielerin Valery Tscheplanowa offenbart sich eine auf ihre Einfühlung stolze Erzählerin. Eine, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zeit "aus den Schubladen" zu befreien, in die sie gezwängt wurde, und von jenem Gefühl zu berichten, wenn "die Tage plötzlich andere Tage geworden sind". Das Vanitas-Motiv tritt hier nicht als bittere Klage auf, sondern als erstaunliche Tatsache. Ein lastloses Wundern durchzieht diesen Roman. Ein Wundern darüber, dass man nicht mehr Zeit miteinander gehabt hat. Nicht ein wenig mehr Zeit. SIMON STRAUSS
Valery Tscheplanowa: "Das Pferd im Brunnen". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2023. 192 S., geb., 22,- Euro.
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Valery Tscheplanowa ertastet [die Träume] unter dem Staub der Zeiten. Das macht dieses Buch so besonders: wie das eigentlich Triste, Banale zu leuchten beginnt. Man sehnt sich danach, mehr von ihr zu lesen. der Freitag
Gebundenes Buch
Walja wurde in der Sowjetunion geboren und kam mit acht Jahren nach Deutschland. Nun kommt sie nach Jahrzehnten zurück in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Nina, um zu ihren Wurzeln zu finden. Wir begleiten sie dabei und lernen Nina und andere Familienmitglieder kennen.
Alle Frauen …
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Walja wurde in der Sowjetunion geboren und kam mit acht Jahren nach Deutschland. Nun kommt sie nach Jahrzehnten zurück in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Nina, um zu ihren Wurzeln zu finden. Wir begleiten sie dabei und lernen Nina und andere Familienmitglieder kennen.
Alle Frauen der Familie waren unterschiedlich und doch in ihrer Stärke und dem Bestreben, von niemandem abhängig zu sein, sich sehr ähnlich. Hauptsächlich geht es um Nina, in der sich Walja wiederfindet. Walja mit ihrem Kirschmund und den kleinen spitzen Zähnen legte Wert auf ihr Aussehen. Sie war eine harte Frau und eine notorische Lügnerin und wusste sich durchzusetzen. Obwohl sie nicht besonders groß war, schienen alle kleiner zu werden, sobald sie den Raum betrat. Anderen Kindern und Tieren gegenüber kann sie Zuneigung zeigen, ihre eigenen Kinder werden versorgt und müssen ohne Zärtlichkeit auskommen. Erst spät erfährt Walja von Ninas hartem Schicksal, über das sie nie gesprochen hat. Aber auch für ihre Urgroßmutter Tanja und Waljas Mutter Nina ist das Leben kein Zuckerschlecken.
Die Autorin Valery Tscheplanowa erzählt in klarer Sprache, nicht chronologisch und in kleinen Episoden, die sich erst mit der Zeit zusammenfügen. Vieles wird nur angedeutet, manches lässt sich nur erahnen. Das Leben ist hart und die jeweiligen politischen Systeme zwingen die Menschen dazu, immer wieder mit veränderten Umständen zurechtzukommen.
Ein beeindruckender Roman über starke Frauen, die ein schweres Leben in Russland haben.
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Gebundenes Buch
„Das Pferd im Brunnen“ ist ein Roman mit autobiographischem hintergrund der Autorin Valery Tscheplanowa. Dabei dreht sich die Geschichte um Walja und die drei für sie wichtigste Frauen: Urgroßmutter Tanja, Großmutter Nina und der Mutter Lena. Es beginnt mit einem …
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„Das Pferd im Brunnen“ ist ein Roman mit autobiographischem hintergrund der Autorin Valery Tscheplanowa. Dabei dreht sich die Geschichte um Walja und die drei für sie wichtigste Frauen: Urgroßmutter Tanja, Großmutter Nina und der Mutter Lena. Es beginnt mit einem Rückblick auf ihre eigene Kindheit und das damalige Leben in Russland. Zu Beginn war ich begeistert von der Atmosphäre und konnte mich richtig in die Zeit hineinversetzen. Im weiteren Verlauf musste ich aber feststellen, dass ich inzwischen gedanklich aus dem Roman und seinen Geschehnissen ausgestiegen war und nicht mehr hineinkam.
Dies erkläre ich mir damit, dass die Handlung zwischen den einzelnen Frauen und auch zwischen den verschiedenen Zeitebenen hin und her springt, was für mich etwas verwirrend war. Zwar sind die vier Frauen und ihre Geschichten eindrucksvoll, aber irgendwie gelang es nicht, jede Protagonistin herausstechen zu lassen, da durch die Zeit- und Erzählsprünge die Grenzen zwischen den Charakteren verschwimmen. Diese Sprünge habe ich als anstrengend empfunden, wodurch ich leider keine richtige Verbindung zu den Protagonistinnen aufbauen konnte. Dies wurde noch durch den nüchternen und wenig emotionalen Schreibstil noch verstärkt.
Die Geschichte ist eine spannende, aber es waren für mich zu viel Unruhe und zu wenig Emotionen drin, um wirklich in diese Welt eintauchen zu können.
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Gebundenes Buch
Poesie und Lebensgeschichte. Ein Buch, welches man kaum nacherzählen kann, wirkt doch jede einzelne Zeile wichtig, jeder einzelne Satz notwendig, jede Beschreibung, jede Geschichte in der Geschichte als ein Teil eines großen Ganzen und unbedingt und genau so zwischen die Buchdeckel …
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Poesie und Lebensgeschichte. Ein Buch, welches man kaum nacherzählen kann, wirkt doch jede einzelne Zeile wichtig, jeder einzelne Satz notwendig, jede Beschreibung, jede Geschichte in der Geschichte als ein Teil eines großen Ganzen und unbedingt und genau so zwischen die Buchdeckel gehörig, um die wunderbare Verknüpfung von Poesie und Lebensgeschichte herzustellen, wie sie Valery Tscheplanowa in ihrem ersten Roman "Das Pferd im Brunnen" gelungen ist. "Unsere Haut ist eine Geschichte" sagt die Autorin gegen Ende des Romans und lässt ihre Protagonistin Walja auf den letzten Seiten in den Spiegel blicken und die Großmutter im eigenen Gesicht entdecken. So ist der Tod der Großmutter Nina für Walja der Impuls für eine Spurensuche. 'Glück ist eine Tätigkeit' (und kein Zustand) - das ist eine von Ninas Weisheiten; Nina mit ihrem harten und dennoch nicht freudlosen Leben, die sich selbst ins Krankenhaus einweist, weil sie ihr Ende nahen spürt, die noch einmal ihr 'verschmitztes Goldzahnlächeln' lächelt, sich im Krankenbett noch Spiegel, Kamm und Lippenstift kommen lässt, um in Würde zu gehen... Atmosphärisch ungeheuer dicht... und eine Ermutigung, nachdem das Buch zuende gelesen ist, sich selbst auf die Suche zu begeben und Spuren des Lebens der Vorgängergenerationen im eigenen Leben zu entdecken.
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Lebenszyklen
Alles verläuft zyklisch in der Welt von Das Pferd im Brunnen. Der Morgen geht in den Abend über, es wird geboren und getauft und am Ende bettet man das Haupt auf jenem Totenkissen, für welches man über Jahre hinweg die Haare vom eigenen Haupt gesammelt hat. Valery …
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Lebenszyklen
Alles verläuft zyklisch in der Welt von Das Pferd im Brunnen. Der Morgen geht in den Abend über, es wird geboren und getauft und am Ende bettet man das Haupt auf jenem Totenkissen, für welches man über Jahre hinweg die Haare vom eigenen Haupt gesammelt hat. Valery Tscheplanowa beschreibt all dies mit unaufgeregter Gelassenheit, die für uns der Schlüssel ist in eine Welt, die in diesem Land nur wenige mit eigenen Augen gesehen haben.
Im Zentrum der Erzählung steht Nina, ihre Großmutter. Sie ist ebenso resolut wie sensibel. Auf ihren strammen Fesseln schreitet sie durchs Leben, von den Lehmstraßen ihres Dorfes bis in die große Stadt. Sie ist ebenso erbarmungslos wie sanft. Ihren Sohn straft sie mit Missachtung, während sie ein verletztes Kätzchen liebevoll gesund pflegt, nur um es im nächsten Moment wieder vor die Tür zu setzen. Facetten setzen sich in ihr wie Mosaiksteinchen zu einem großen Ganzen zusammen und ergeben am Ende ein komplexes Bild voller Widersprüche.
Valery Tscheplanowa entwirft Szenerien, die nicht mehr loslassen. In klaren Worten beschreibt sie einmal den eigenen Tod, wie sie ihn sich vorstellt: Vom Nierenversagen, welches das Wasser in die Lungen treibt, über den Herzstillstand bis hin zum Hirntod, auf den langsam aber sicher die Zersetzung aller Körperzellen folgt. Abgeschreckt und fasziniert fragt man sich, wie jemand mit solcher Detailverliebtheit den eigenen Tod, den Tod eines jeden Menschen, vor Augen haben kann und es packt einen die Ehrfurcht vor dieser Autorin, die nicht einmal Themen scheut, vor denen sich ein Großteil der Menschheit sein Leben lang drückt.
Das Pferd im Brunnen besticht mit Intimität, die persönliche Wahrnehmung atmet in jeder einzelnen Seite. Ohne zu verklären, lässt er die Welt des Sozialismus erstehen, wie ihn die Menschen gelebt haben und wird damit zu einem Roman, der heutzutage wichtiger ist denn je.
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Glück ist eine Tätigkeit
Schon äußerlich gefällt mir das Buch sehr gut. Der feste Einband, das schöne Gemälde auf dem Schutzumschlag und die gewählten Farben für Einband, Vorsatzblatt und Lesebändchen machen das Buch zu etwas …
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Glück ist eine Tätigkeit
Schon äußerlich gefällt mir das Buch sehr gut. Der feste Einband, das schöne Gemälde auf dem Schutzumschlag und die gewählten Farben für Einband, Vorsatzblatt und Lesebändchen machen das Buch zu etwas Besonderem.
Großmutter Tanja, Mutter Nina, Tochter Lena und Enkelin Wanja sind die Protagonistinnen.
Erzählt werden viele kleine Geschichten dieser vier Generationen russischer Frauen, die aus einem kleinen Ort nahe Kasan stammen. Diese Geschichten erscheinen mir wie eine Schachtel voller unsortierter alter Fotos. Erzählt wird von den harten und kargen Leben der Frauen, die stets auf sich allein gestellt sind und nach Unterstützung und Beistand gar nicht erst fragen. Jede auf ihre spezielle Art macht einfach immer wieder aus dem, was das Leben ihr zumutet, das Bestmögliche. Das Überleben beherrschen die Frauen wirklich gut. Die Männer spielen eher die Nebenrollen. Aus verschiedenen Gründen etabliert sich kein Mann als verlässlicher Partner, mit dem man durch Dick und Dünn gehen kann.
Es ergibt sich ein schwermütiges und kraftvolles Gesamtbild, durch das die russische Seele sehr klar hindurchklingt.
Ich mag dieses Buch sehr und gebe eine klare Leseempfehlung.
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Die Autorin hat russische Vorfahren und eine deutsche Kindheit - wer besser kann uns die Seele der russischen Frauen erklären? Mit Sprachbildern wie "im Frühling pflückt sie frische Brennnesseln mit diesen Händen" fühlt man sich sofort hinein in die sowjetische …
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Die Autorin hat russische Vorfahren und eine deutsche Kindheit - wer besser kann uns die Seele der russischen Frauen erklären? Mit Sprachbildern wie "im Frühling pflückt sie frische Brennnesseln mit diesen Händen" fühlt man sich sofort hinein in die sowjetische Welt. Frauen sind die Hauptpersonen dieses Buches, wunderbar. Die einzelnen Geschichten der verschiedenen Familienmitglieder sind nur lose verbunden, aber sie zeichnen insgesamt ein beeindruckendes Sittenbild, nichts wird beschönigt. Manchmal hätte ich mir etwas "Gutes", etwas "Warmherziges" gewünscht, so hinterlässt das Buch leider einen traurigeren Eindruck, als das warmfarbene Cover verspricht.
Das Cover ist wunderschön und hat mich sofort angesprochen.
Hoffentlich gibt es bald wieder eine Buch von der Autorin, vielleicht über die "Deutschrussen" ?
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Die Geschichte ist teilweise autobiografisch erzählt und handelt um 4 Frauen aus Russland bzw. mit russischen Wurzeln aus einer Familie, die allesamt ihre eigenen Probleme etc. zu bewältigen haben und auf Spurensuche ihrer Wurzeln bzw. ihrer Familie nachgehen.
Ich fand es literarisch …
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Die Geschichte ist teilweise autobiografisch erzählt und handelt um 4 Frauen aus Russland bzw. mit russischen Wurzeln aus einer Familie, die allesamt ihre eigenen Probleme etc. zu bewältigen haben und auf Spurensuche ihrer Wurzeln bzw. ihrer Familie nachgehen.
Ich fand es literarisch wunderbar erzählt, die Figuren waren allesamt sehr interessant und lebhaft beschrieben. Auch fand ich die Charaktere sehr facettenreich und vor allem unter dem Aspekt der Generationen sehr interessant. Alles in allem ein tolles Buch mit einer Geschichte mal aus einer anderen Perspektive bzw. Kultur. Da es ein recht kurzes Buch ist, kommt man auch sehr schnell durch und es ist aber auch an keiner Stelle langweilig oder stockend und man erfährt auch viel über das russische Alltagsleben und ihre Kultur, was ich auch sehr spannend zu lesen fand.
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In "Das Pferd im Brunnen" berichtet Valery Tscheplanowa episodenhaft aus vier Generationen Familien- und Frauenleben. Die Frauen der Familie - allen voran die Urgroßmutter und die Großmutter - trotzen dem Sowjet-Kommunismus und den anderen Beschwerlichkeiten des Lebens, packen …
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In "Das Pferd im Brunnen" berichtet Valery Tscheplanowa episodenhaft aus vier Generationen Familien- und Frauenleben. Die Frauen der Familie - allen voran die Urgroßmutter und die Großmutter - trotzen dem Sowjet-Kommunismus und den anderen Beschwerlichkeiten des Lebens, packen ohne lange zu zaudern an, um sich und die Familie durch zu bringen. Männer sind hier nur kurze Nebendarsteller und glänzen eher durch Abwesenheit. Wir lernen die Frauen in den einzelnen Momentaufnahmen gut kennen; erfahren neben ihrer Tatkräftigkeit auch von (meist unerfüllt bleibenden) Chancen und Träumen, Konflikten und Schuld. Ein intimer Einblick in diese Leben. Das ganze sehr bildhaft mit nie langweilig werdenden Detailbeschreibungen.
Ich fand das Buch in seiner Sprunghaftigkeit zwischendurch durchaus fordernd. Manchmal verschwommen die Generationen und die zwei Wohnungen. Zwischen den Momentaufnahmen bleibt vieles ungesagt, was aber auch ok ist.
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Walja erzählt uns in diesem Roman die Geschichte ihrer Vorfahrinnen, der Urgroßmutter Tanja, der Großmutter Nina und der Mutter Lena, die allesamt unabhängig und oft auch auf sich alleine gestellt das Leben stemmen mussten, welches nicht immer gut zu ihnen war. Sie alle lebten …
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Walja erzählt uns in diesem Roman die Geschichte ihrer Vorfahrinnen, der Urgroßmutter Tanja, der Großmutter Nina und der Mutter Lena, die allesamt unabhängig und oft auch auf sich alleine gestellt das Leben stemmen mussten, welches nicht immer gut zu ihnen war. Sie alle lebten zu großen Teilen ihres Lebens in der ehemaligen Sowjetunion, doch Walja verbrachte den Großteil ihres Lebens in Norddeutschland und versucht nun auf den Spuren ihrer weiblichen Familienmitglieder zu wandeln und mehr über die Vergangenheit und auch sich selbst zu erfahren.
Die Autorin lässt uns in diesem Roman zum Teil an ihrer eigenen Geschichte teilhaben, was die Lektüre umso spannender macht. Sie hat einen wundervoll besonderen Schreibstil, der irgendwie derb, aber irgendwie auch zutiefst poetisch ist. Womit ich nicht immer gut klar kam war, dass die Geschichte nicht einfach chronologisch erzählt wird, sondern jedes Kapitel mehr oder weniger für sich steht und wild zwischen den verschiedenen Zeiten und den einzelnen Leben der Frauen umher gesprungen wird. Am Ende ergeben die einzelnen Puzzleteile zwar schon ein großes Ganzes, mir persönlich ist dadurch aber glaube ich die eine oder andere Information abhanden gekommen.
Eine interessant erzählte Geschichte ist es jedoch allemal und man bekommt sehr persönliche Einblicke in das Leben in der ehemaligen Sowjetunion bzw. wie sich dieses angefühlt haben dürfte.
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Intensiv
Das Pferd im Brunnen war mein allererster Roman von der Autorin Valery Tscheplanowa, weshalb ich mir sehr unsicher war, was mich erwarten würde, bevor ich mit dem Lesen begonnen habe. Vom Titel lässt sich jedenfalls auch nicht viel ableiten, das Cover immerhin ist in meinen Augen …
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Intensiv
Das Pferd im Brunnen war mein allererster Roman von der Autorin Valery Tscheplanowa, weshalb ich mir sehr unsicher war, was mich erwarten würde, bevor ich mit dem Lesen begonnen habe. Vom Titel lässt sich jedenfalls auch nicht viel ableiten, das Cover immerhin ist in meinen Augen schön gestaltet. Im Buch findet sich die Reise der Hauptprotagonistin Walja - auf der Suche nach den Spuren ihrer Familie, Kindheit und damaligen Weggenossen. Während die Suche immer tiefer und tiefer geht, wird man als LeserIn auch immer weiter in das Schicksal der Protagonistin mitgenommen. Das wird zeitgleich auch immer intensiver - kommen doch immer mehr Details ans Licht, über die selbst Walja bislang noch nichts wusste. Dies ist zwar sehr eindrücklich geschildert, zieht sich allerdings recht lang. Das typische Spurensuche-herausfinden über die eigene Person findet sich hier wieder - wenn auch nicht sehr originell.
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