Louise Erdrich
Broschiertes Buch
Das Haus des Windes
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Ausgezeichnet mit dem National Book Award als bester Roman des Jahres.Ein altes Haus, eine ungesühnte Schuld und die Brüste von Tante Sonja - Louise Erdrich führt uns nach North Dakota. Im Zentrum ihres gefeierten Romans steht der 14jährige Joe, der ein brutales Verbrechen an seiner Mutter rächt und dabei zum Mann wird.Monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste überhäuft mit Kritiker- und Leserlob: Eine der großen Autorinnen unserer Tage hat ein brillantes Buch geschrieben - zart, sehr traurig und doch auch sehr lustig.»Erdrich erzählt mal deftig, mal zum Weinen traurig, mal u...
Ausgezeichnet mit dem National Book Award als bester Roman des Jahres.
Ein altes Haus, eine ungesühnte Schuld und die Brüste von Tante Sonja - Louise Erdrich führt uns nach North Dakota. Im Zentrum ihres gefeierten Romans steht der 14jährige Joe, der ein brutales Verbrechen an seiner Mutter rächt und dabei zum Mann wird.
Monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste überhäuft mit Kritiker- und Leserlob: Eine der großen Autorinnen unserer Tage hat ein brillantes Buch geschrieben - zart, sehr traurig und doch auch sehr lustig.
»Erdrich erzählt mal deftig, mal zum Weinen traurig, mal unglaublich komisch, aber immer so packend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.« SWR3.
Ein altes Haus, eine ungesühnte Schuld und die Brüste von Tante Sonja - Louise Erdrich führt uns nach North Dakota. Im Zentrum ihres gefeierten Romans steht der 14jährige Joe, der ein brutales Verbrechen an seiner Mutter rächt und dabei zum Mann wird.
Monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste überhäuft mit Kritiker- und Leserlob: Eine der großen Autorinnen unserer Tage hat ein brillantes Buch geschrieben - zart, sehr traurig und doch auch sehr lustig.
»Erdrich erzählt mal deftig, mal zum Weinen traurig, mal unglaublich komisch, aber immer so packend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.« SWR3.
Louise Erdrich, geboren 1954 als Tochter einer Ojibwe und eines Deutsch-Amerikaners, ist eine der erfolgreichsten amerikanischen Gegenwartsautorinnen. Sie erhielt den Pulitzer-Preis, National Book Award, den PEN/Saul Bellow Award und den Library of Congress Prize. Louise Erdrich lebt in Minnesota und ist Inhaberin der Buchhandlung Birchbark Books. Im Aufbau Verlag und im Aufbau Taschenbuch sind ebenfalls ihre Romane 'Jahr der Wunder', 'Die Wunder von Little No Horse', 'Liebeszauber', 'Die Rübenkönigin', 'Spuren', 'Der Club der singenden Metzger', 'Der Klang der Trommel', 'Solange du lebst', 'Schattenfangen', 'Das Haus des Windes', 'Ein Lied für die Geister', 'Der Gott am Ende der Straße', 'Der Nachtwächter' sowie 'Von Büchern und Inseln' und lieferbar.
Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher 3150
- Verlag: Aufbau TB
- Originaltitel: The Round House
- Artikelnr. des Verlages: 656/33150
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 14. Januar 2016
- Deutsch
- Abmessung: 192mm x 118mm x 35mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783746631509
- ISBN-10: 3746631505
- Artikelnr.: 42699155
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
"Eine beeindruckende menschliche Geschichte. Erdrich dringt in den dunkelsten Winkel eines Menschen und so zum Grund der Wahrheit über eine ganze Gemeinschaft vor." (Maria Russo, New York Times Book Review)
"Ich hatte Dad versprochen, immer aufzuschreiben, wo ich war - den ganzen Sommer lang."
" Das beste Buch des Frühjahrs " (Norbert Höfler, Stern, 20.03.2014)
"Thematisch brisant (...). Mit einem Nachwuchs an (...) Konflikten, die Louise Erdrich (...) in ihrer Komplexität einzufangen und zu schildern weiß." (Anja Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.05.2014)
"Erdrich erzählt mal deftig, mal zum Weinen traurig, mal unglaublich komisch, aber immer so packend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen
"Ich hatte Dad versprochen, immer aufzuschreiben, wo ich war - den ganzen Sommer lang."
" Das beste Buch des Frühjahrs " (Norbert Höfler, Stern, 20.03.2014)
"Thematisch brisant (...). Mit einem Nachwuchs an (...) Konflikten, die Louise Erdrich (...) in ihrer Komplexität einzufangen und zu schildern weiß." (Anja Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.05.2014)
"Erdrich erzählt mal deftig, mal zum Weinen traurig, mal unglaublich komisch, aber immer so packend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen
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mag." (Barbara Dobrick, SWR 3, 03.04.2014)
" Der Rezensent weiß gar nicht, wo er mit dem Loben anfangen soll." (Hannes Stein, Die Welt / Literarische Welt, 24.05.2014)
"Louise Erdrich erzählt diese aufregende Geschichte von verübter Selbstjustiz kraftvoll und durchaus mit Humor. (...) Man spürt in ihrem Text, dass sie Menschen sehr gut zuhören und darum hervorragend Geschichten erzählen kann." (Annemarie Stoltenberg, NDR 1 Bücherwelt, 18.02.2014)
"Das Haus des Windes ist ein großartig erzähltes, realistisches, hochspannendes Buch über den indianischen Alltag im Reservat, über Identität, Traditionen, überlieferte Mythen (...). Eine intensive Begegnung mit einer uns fremden, unbekannten und gegensätzlichen Welt." (Annerose Kirchner, Ostthüringer Zeitung, 01.03.2014)
" Der Rezensent weiß gar nicht, wo er mit dem Loben anfangen soll." (Hannes Stein, Die Welt / Literarische Welt, 24.05.2014)
"Louise Erdrich erzählt diese aufregende Geschichte von verübter Selbstjustiz kraftvoll und durchaus mit Humor. (...) Man spürt in ihrem Text, dass sie Menschen sehr gut zuhören und darum hervorragend Geschichten erzählen kann." (Annemarie Stoltenberg, NDR 1 Bücherwelt, 18.02.2014)
"Das Haus des Windes ist ein großartig erzähltes, realistisches, hochspannendes Buch über den indianischen Alltag im Reservat, über Identität, Traditionen, überlieferte Mythen (...). Eine intensive Begegnung mit einer uns fremden, unbekannten und gegensätzlichen Welt." (Annerose Kirchner, Ostthüringer Zeitung, 01.03.2014)
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"Wir hatten beide das Gefühl, dass sie einem Ort der äußersten Einsamkeit entgegenging, von wo sie vielleicht nie mehr zurückkommen würde." (Joe über seine Mutter Zitat: S.58)
Diesen hochgelobten Roman wollte ich ihn unbedingt lesen. Jetzt bin ich total …
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"Wir hatten beide das Gefühl, dass sie einem Ort der äußersten Einsamkeit entgegenging, von wo sie vielleicht nie mehr zurückkommen würde." (Joe über seine Mutter Zitat: S.58)
Diesen hochgelobten Roman wollte ich ihn unbedingt lesen. Jetzt bin ich total ergriffen, fast sprachlos, so intensiv hat mich dieses Buch gepackt.
Der junge Joe lebt mit seinen Eltern in einem Indianerreservat. Seine Mutter Geraldine arbeitet im Büro für Fragen der indianischen Stammeszugehörigkeit und sein Vater ist Stammesrichter.
Joe erzählt aus seiner jugendlichen Sicht in zwar einfacher, aber recht eindringlicher Sprache, manchmal humorvoll, dann wieder traurig und immer auf eine realistische, ehrliche Art, wie das Schicksal ihm und seiner Familie in diesem Sommer 1988 mitgespielt hat.
Denn seine Mutter wurde Opfer einer brutalen Vergewaltigung, der Tatort ist aufgrund territorialer Landesgrenzen mit verschiedenen Rechtsbehörden nicht juristisch eindeutig zuordnungsfähig, alte Gesetze machen die Verurteilung Weißer schwierig und Joe macht sich mit seinen Kumpels selbst auf die Tätersuche.
Dieses Buch ist ergreifend geschrieben und zeigt nicht nur eine furchtbare realistische Geschichte einer Familie, sondern auch ein vielschichtiges authentisches Bild der indigenen Bevölkerung und deren Leben in den Reservaten mit Alkohol, Arbeitslosigkeit und staatlicher Abhängigkeit. Der Leser lernt viel über die Traditionen und mystischen Riten der Indianer, und erkennt betroffen die ziemlich willkürliche Art der Rechtssprechung, die man so eigentlich nicht für möglich hält. Aber man hat auch Einblick in die Denkweise Jugendlicher, die mit Star Trek ihre Idole leben und erwachsen werden, manchmal schneller als normal.
Die Geschichte handelt von einem grausamen Verbrechen, an dem eine harmonische Familie fast zerbricht und der jugendliche Sohn sich zwischen katholischer Religiösität und spiritueller Naturreligion die Absolution für eine sühnende Tat sucht. Es ist ein Coming-of-age Roman, der die aufkommende Sexualität der Jugendlichen deutlich macht und auch mit anderen Figuren gerade körperliche Gefühle vorführt. So steht Tante Sonja als weibliches Traumbild der Jungen dar, aber auch die alte Grandma Thunder hat einige unerhörte Sprüche auf Lager, die den Jungen rote Köpfe beschert und den Leser amüsiert. Eine humorvolle Person, die auch im hohen Alter für aufregende Stimmung sorgt.
Diese skurrilen Figuren nehmen den Leser gefangen und bringen Einblick in traditionelles Leben der Indianer und ihre mystischen Erzählungen wie die über die Wiindigos, die Seelenfresser, die über Menschen herfallen wie vielleicht auch über Joes Mutter.
Findet Joes Mutter ins Leben zurück? Wie kann ihr Sicherheit zurückgegeben werden? Das sind die zentralen Fragen, die sich mir stellten. Am Ende gibt es so etwas wie eine ausgleichende Gerechtigkeit, aber mit einem klaren Rechtsbruch.
Dieser Roman ist eine eindringliche Schilderung mit vielen Facetten: indianische Traditonen, Freundschaft und ein schlimmes Verbrechen werden hier mit viel Einfühlungsvermögen zu einer komplexen Handlung verwoben, die den Leser mitnimmt und noch lange nachhallt. Höchste Leseempfehlung von mir!
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"Wahrscheinlich der einzige Junge im Reservat, der nicht schießen konnte" (S.309)
das war bzw. ist Joe, der aus vergleichsweise behüteten Verhältnissen stammt und mit seinen Eltern und inmitten seiner Freunde ein ausgesprochen beschauliches Leben führt - bis seiner …
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"Wahrscheinlich der einzige Junge im Reservat, der nicht schießen konnte" (S.309)
das war bzw. ist Joe, der aus vergleichsweise behüteten Verhältnissen stammt und mit seinen Eltern und inmitten seiner Freunde ein ausgesprochen beschauliches Leben führt - bis seiner Mutter ein schlimmes Unglück widerfährt und nichts mehr so ist, wie es war. Die Autorin Louise Erdrich schildert in diesem Roman eine eindringliche Geschichte um Würde, Achtung und Menschlichkeit, um Erbarmen - aber auch um Erbarmungslosigkeit, um Rache, um Vergeltung und Erniedrigung, um das Leid. Wir lernen Joes Familie, aber auch andere Bewohner des Reservats und drumherum kennen, sie alle sind Teil der Entwicklungen, die die Erzählung nimmt. In einer wunderbaren, kraftvollen, wenn auch manchmal sparsamen Sprache lässt Erdrich den Leser eintauchen in die Ereignisse rund um das Rundhaus - so auch der Titel im Original. Einen kleinen Einblick in die Aussagekraft der Autorin gibt die folgende Sequenz, in der Joe über seine Mutter spricht: "Wir hatten beide das Gefühl, dass sie einem Ort der äußersten Einsamkeit entgegenging, von wo sie vielleicht nie mehr zurückkommen würde." (S.58)
Ein kluges, gekonnt geschriebenes Buch, für das die Autorin 2012 den National Book Award erhalten hat und das trotz des eher sachlichen, manchmal fast kargen Stils ein ungeheures Ausmaß an Herzenswärme enthält. Louise Erdrich ist eine wahrhaft große Autorin, der ich noch mannigfaltige Preise wie durchaus auch den Literaturnobelpreis zutraue und vor allem gönne.
Die Autorin versteht sich auf die Sprache zwischen den Zeilen - in ihrem ganz besonderen, klaren Stil vermag sie auf relativ wenig Seiten - weit unter vierhundert sind es - eine eigene Welt zu erschaffen, Botschaften zu senden und das Bedürfnis nach MEHR zu wecken: mehr brillianter, kraftvoller Literatur, mehr spannenden und gut erzählten Themen, mehr wichtigen Botschaften, mehr eindringlichen Zitaten - eben einfach nach mehr Erdrich!
Wobei ich mir fast anmaßend dabei vorkomme, dergestalt über diese großartige Autorin zu urteilen, sie zu bewerten! Wer sie lesen sollte? Mütter, Väter, Schwestern, Brüder, Töchter und Söhne - solche, die am großen Amerika verzweifeln und wenig Hoffnung in sich tragen, aber auch solche, die von den U.S.A lernen wollen! Natürlich nicht alles, um Himmels Willen, bei weitem nicht! Aber Louise Erdrich ist eine Autorin, die uns Wichtiges aufzeigt, die Werte für sich sprechen lässt. Auch die vielen Englisch-Leistungskurse im ganzen Land, die Fakultäten für Anglistik an den Hochschulen, deren Lehrer und Dozenten verzweifelt nach aktueller Lektüre suchen, die die Schüler aufrüttelt, sie packt: Versucht es mal hiermit! Ihr habt zumindest eine Chance!
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Louise Erdrich schreibt neben Romanen auch Kinderbücher, Gedichtbände und Sachbücher. In „Das Haus des Windes“ verarbeitet die Autorin ihre indianischen Wurzeln. Einer ihrer Großväter war Häuptling der Chippewa in North Dakota. Sie wuchs im …
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Louise Erdrich schreibt neben Romanen auch Kinderbücher, Gedichtbände und Sachbücher. In „Das Haus des Windes“ verarbeitet die Autorin ihre indianischen Wurzeln. Einer ihrer Großväter war Häuptling der Chippewa in North Dakota. Sie wuchs im Wahpeton-Reservat auf. Ihr Vater hat eine Anstellung im Büro für Indianerfragen.
1988 North Dakota, der 13jährige Joe lebt mit seiner Familie in einem Indianer-Reservat. Seine Mutter Geraldine ist Spezialistin für Fragen der Stammeszugehörigkeit. Sein Vater ist Richter. An einem Sonntag erscheint Geraldine gegen ihre Gewohnheiten nicht pünktlich zum Abendbrot. Sie hatte einen Anruf bekommen und war ins Büro gefahren, um eine Akte zu holen. Längst hätte sie zurück sein müssen. Joes Vater versucht eine Erklärung zu finden. Vielleicht ist sie mit dem Auto liegen geblieben? Vater und Sohn fahren los, um sie abzuholen. Tatsächlich finden sie Geraldine. Etwas Schreckliches ist geschehen.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Joe erzählt. Nur langsam baut sich die Dramatik auf. Es sind die ungewöhnlichen Beschreibungen und Details, die diesem Roman viel Intensität verleihen. Das Aufeinandertreffen der Familie geschieht anders als erwartet. Die Tragödie hat längst ihren Lauf genommen. Wut und Verzweiflung, Vater und Sohn müssen sich mit den Geschehnissen auseinandersetzen und kommen an ihre Grenzen. Geraldine schottet sich in ihrem Leid ab. Die Familie scheint an dem grausamen Vorfall zu zerbrechen. Wer ist der Täter? Die Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Joes Mutter beschließt, nicht über das Verbrechen zu reden. Auf welchem Stück Land hat die Tat stattgefunden? Danach richtet sich die Rechtsprechung. Jeder kleineste Hinweis kann ausschlaggebend sein. Joes Vater wälzt seine Akten und versucht so dem Täter auf die Spur zu kommen. Joe beschließt, eigene Nachforschungen anzustellen. Seine Freunde Zack, Angus und Cappy helfen ihm dabei. Das Leben im Reservat, Regeln und Gesetze, Kultur und Traditionen werden zum zweiten Thema des Romans. Der alte Mooshum erweist sich bald als Bindeglied zur Vergangenheit. Wie hat sich die Welt der Indianer verändert? Welche Möglichkeiten bleiben ihnen noch? Autorin Louise Erdrich hat einige Schicksale miteinander verwoben. Realität und Fiktion vermischen sich zu einer mitreißenden Geschichte. Nichts lässt sich vorhersehen. Überraschende Wendungen steigern die Spannung. Welches Motiv steckt hinter dem Verbrechen? Spekulationen nehmen zu. Die Auflösung ist schockierend. Das Grauen ist noch nicht vorbei. Wird das Opfer ins Leben zurückfinden? Wird die Gerechtigkeit siegen? Kleine Details, wie das Karo As in Joes Fahrradspeichen und die Aktionen der Jungs, bringen Humor in die Geschichte. Die enge Freundschaft der Vier berührt. Sie gehen zusammen durch dick und dünn. Alles läuft auf einen Showdown zu. Trotz der Hinweise überraschen die Ereignisse. Die Dramatik am Ende, zum Ausklang des Romans, ist eine zu viel. Die zusätzliche Schwere und Traurigkeit hätte nicht sein müssen.
Das ungewöhnliche Cover mit dem stolzen Frauengesicht in einer Mischung aus Licht und Schatten passt zum tragischen Inhalt. Sowohl der Autorenname als auch der Titel stehen im Focus. Hier stimmt jedes Detail. Nichts kann den Leser auf diese eindrucksvolle Geschichte vorbereiten. Der Roman lebt vom umfangreichen Insider-Wissen der Autorin. Jeder Charakter erhält seinen ganz eigenen Schliff. „Das Haus des Windes“ ist eines der wenigen Bücher, das im Gedächtnis bleibt.
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Ein Indianer-Reservat in North Dakota, 1988: Die Mutter des 13jährigen Joe Coutts wird Opfer eines brutalen Verbrechens, sie wurde vergewaltigt und verletzt. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, verschließt sie sich, denn sie hat Angst. Sie spricht nicht und isst auch nicht. …
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Ein Indianer-Reservat in North Dakota, 1988: Die Mutter des 13jährigen Joe Coutts wird Opfer eines brutalen Verbrechens, sie wurde vergewaltigt und verletzt. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, verschließt sie sich, denn sie hat Angst. Sie spricht nicht und isst auch nicht. Alle machen sich Sorgen. Weder ihr Mann noch Joe können sie erreichen. Joes Vater ist Richter am Stammes-Gericht und er versucht, seine Möglichkeiten zu nutzen, um die Sache aufzuklären. Aber auch Joe möchte den Täter ermitteln. Dabei helfen ihm seine Freunde, allen voran Cappy. Der verdächtige Linden wird verhaftet, kommt aber sehr schnell wieder frei aufgrund von Kompetenzproblemen, denn der Tatort liegt genau dort, wo drei Territorien zusammentreffen.
Wir lernen die Geschichte aus der Sicht von Joe kennen. Sie wird in einem ruhigen Tempo erzählt. Umso mehr gehen einem die beschriebenen Brutalitäten an die Nieren. Es wird ein gutes Bild gezeichnet von den Verhältnissen in den Reservaten. Die Indianer werden diskriminiert und die Gesetzgebung ist auch unzureichend.
Der pubertierende Joe ist recht behütet aufgewachsen und möchten einmal Anwalt werden. Dann bricht dieser furchtbare Überfall in sein Leben. Er will seiner Mutter und damit der ganzen Familie helfen, indem er versucht, den Täter zu ermitteln. Das Gefühlschaos von Joe ist sehr gut spürbar. Neben den dramatische Teilen gibt es aber auch komische. Dies ist unter anderem Joes Großvater Mooshum zu verdanken, der wirklich sehr skurril ist.
Das Buch vermittelt einen interessanten Einblick in die Kultur der Indianer und über deren heutige Lebensweise, die immer noch schwierig ist. Die Geschichte ist spannend und das Ende dramatisch.
"Das Haus des Windes" ist ein berührender und sehr interessanter Roman.
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Joe lebt mit seiner Familie in einem Indianerreservat in North Dakota. Es ist das Jahr 1988, Joe ist 13 und schwärmt für Star Treck-The Next Generation. Er und seine Freunde sind eigentlich noch Kinder, an der Schwelle zum Erwachsen werden, Joe beginnt für seine Tante Sonja zu …
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Joe lebt mit seiner Familie in einem Indianerreservat in North Dakota. Es ist das Jahr 1988, Joe ist 13 und schwärmt für Star Treck-The Next Generation. Er und seine Freunde sind eigentlich noch Kinder, an der Schwelle zum Erwachsen werden, Joe beginnt für seine Tante Sonja zu schwärmen. Doch dann kommt ein Sonntag, der nicht nur sein Leben völlig umkrempelt. Joe´s Mutter kommt von einem Ausflug nicht zurück. Als sich Joe und sein Vater auf die Suche begeben, kommt sie ihnen entgegen. Traumatisiert und verletzt. Vergewaltigt. Zum Täter macht sie keine Angaben, sie spricht nicht mehr, isst nicht, zieht sich zurück. Wer hat ihr das angetan ?
Joe macht sich mit seinen Freunden auf die Suche ......
Luise Erdrich hat sich gekonnt in die Haut des 13jährigen versetzt. Joe ist inzwischen erwachsen und erzählt von diesem besonderen Jahr, dass nicht nur ihn verändert hat. Erzählt chronologisch und mit einem ruhigen Erzählfluss.
Im Vordergrund steht natürlich die Verbrechersuche, aber auch viele Momente drehen sich um Joe und seine Freunde, die begonnen haben sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Sie erleben das Jahr 1988 mit all ihrem Drang der Neugierde, dem Hunger und mit dem Ehrgeiz um Gerechtigkeit.
Die Autorin lässt uns aber auch Einblick haben in das Leben in einem Reservat und über althergebrachte Geschichten. Dabei lernen wir in den Nebenrollen viele Menschen kennen, die das Leben rund um Joe prägen und so manch eine Szene wird hierbei sehr humorig erzählt und das lockert das ganze - auch dramatische - Geschehen auch wieder gekonnt auf.
Es geht vor allem um die Rechte der Indianer bzw. um die unterschiedliche Rechtssprechung die in den USA herrschen. Es gibt Stammesrechte und Bundesrechte, es zählen die Orte auf denen ein Verbrechen statt gefunden hat und das entscheidet wie und ob ein Verbrechen bestraft werden kann.
Und es geht um das unterschiedliche Ansehen, so erlebt der Leser mit, wie diskriminierend Joe z.B. im Krankenhaus behandelt wird.
Es ist eine ruhige Erzählart, man erlebt diesen Sommer mit und da passiert nicht jeden Tag etwas neues, da erlebt Joe z.B. auch einfach nur glückliche Tage mit seinen Freunden und muss abends miterleben, wie sich seine Familie verändert hat.
Langweilig wird es kaum, wechseln sich doch die Situationen, der Humor mit der Spannung, die pubertierenden Gedanken mit der indianischen Geschichte gekonnt ab.
Aber erst am Ende kommt noch einmal richtig Dynamik in die Geschichte.
Mit vielen Gedanken schießt man hinterher das Buch, auch im Nachwort zeigt die Autorin die Ungerechtigkeit noch einmal auf. Hoffen wir, dass es zu einem Umdenken und zu einer anderen Rechtssprechung führen wird.
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Es ist der Sommer, in dem Joe, soeben 13 Jahre alt geworden, erwachsen wird. Seine Mutter wird Opfer eines brutalen Überfalls, doch aufgrund gesetzgeberischer Unstimmigkeiten fühlt sich keine Ermittlungsbehörde wirklich zuständig. Joe und seine drei Freunde machen sich gemeinsam …
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Es ist der Sommer, in dem Joe, soeben 13 Jahre alt geworden, erwachsen wird. Seine Mutter wird Opfer eines brutalen Überfalls, doch aufgrund gesetzgeberischer Unstimmigkeiten fühlt sich keine Ermittlungsbehörde wirklich zuständig. Joe und seine drei Freunde machen sich gemeinsam auf die Suche...
Das Verbrechen an Joes Mutter ereignet sich im Jahre 1988 in einem Reservat in den USA. Obwohl es sich bei dem Vorfall um die zentrale Geschichte des Buches handelt, ist es doch nur ein Part unter vielen. Joe und seine Freunde lernen die Liebe kennen, es geht um die alten Mythen der Indianer, um Familie, Liebe, Gerechtigkeit, Rassismus undundund.
Erdrich ist nicht nur eine Könnerin darin, in beiläufigen Bemerkungen ganze Dramen aufzuzeigen wie beispielsweise die damals noch immer massive Diskriminierung der Indianer oder der Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut. Ebenso grandios ist ihre Fähigkeit, daneben überaus witzige Dialoge oder Szenen wie die acht nackten Indianer, die aus der Schwitzhütte flüchten zu beschreiben, ohne dass es aufgesetzt oder gekünstelt wirkt. Auch die Figuren des Romans bringt sie einem nahe: Man leidet, fürchtet oder freut sich mit ihnen und kann deren überaus skeptische Haltung gegenüber den Menschen ausserhalb des Reservates mehr als nachvollziehen. Ja, da fragt man sich, wie Joes Vater trotz alledem so voller Vernunft bleiben kann.
Weshalb dann nicht die volle Punktzahl? Weil ich kurz zuvor von Joe R. Lansdale 'Ein feiner dunkler Riss' gelesen habe, das ein sehr sehr ähnliches Thema behandelt: Ein ebenfalls 13jähriger macht sich im Sommer des Jahres 1958 gemeinsam mit Freunden auf, ein vor vielen Jahren begangenes Verbrechen aufzuklären. Und auch hier ist es ein Sommer des Erwachsenwerdens. Doch Lansdales Geschichte war (etwas) packender, was daran liegen mag, dass durch die vielen unterschiedlichen Teile Erdrichs Geschichte nicht so aus einem Guss wirkte. Etwas weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.
Nichtsdestotrotz: Voll und ganz empfehlenswert (und Lansdale natürlich erst recht ;-)).
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