Tina Vallès
Gebundenes Buch
Das Gedächtnis des Baumes
Inspirierender Roman
Übersetzung: Bachhausen, Ursula
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»Tina Vallès zeigt in ihrer feinfühlig erzählten Geschichte ihr ganzes Können.« EL PAÍS»Darf ich mich freuen?« fragt Jan seine Eltern, nachdem er erfahren hat, dass die Großeltern demnächst bei ihnen wohnen werden. Er weiß zwar nicht warum, aber intuitiv spürt er das Unheilvolle in dieser Nachricht. Der Einzug der Großeltern verändert den Alltag der Familie. Plötzlich erhält Gesagtes und selbst das Schweigen eine ganz neue Bedeutung. Jan und sein Großvater Joan verbringen viel Zeit miteinander. Auf gemeinsamen Spaziergängen bleiben sie oft an Bäumen stehen und der Großvate...
»Tina Vallès zeigt in ihrer feinfühlig erzählten Geschichte ihr ganzes Können.« EL PAÍS
»Darf ich mich freuen?« fragt Jan seine Eltern, nachdem er erfahren hat, dass die Großeltern demnächst bei ihnen wohnen werden. Er weiß zwar nicht warum, aber intuitiv spürt er das Unheilvolle in dieser Nachricht. Der Einzug der Großeltern verändert den Alltag der Familie. Plötzlich erhält Gesagtes und selbst das Schweigen eine ganz neue Bedeutung. Jan und sein Großvater Joan verbringen viel Zeit miteinander. Auf gemeinsamen Spaziergängen bleiben sie oft an Bäumen stehen und der Großvater erzählt von einer Trauerweide, der er als Kind all seine Geheimnisse anvertraut hat.
Nach und nach jedoch verändern sich die Gespräche der beiden; der Großvater antwortet nicht mehr auf Fragen und gibt Antworten auf Fragen, die Jan gar nicht gestellt hat. Der Junge erlebt mit, wie der Großvater sein Gedächtnis verliert. Die Trauerweide wird in Jans Fantasie immer mehr zum Anker für das, was bleibt.
Tina Vallès erzählt einfühlsam in Form vignettenartiger Passagen, was Jan denkt und was ihn bewegt. Auf berührende Weise erlebt der Leser aus der Perspektive eines Kindes mit, was es bedeutet, einen lieben Menschen loslassen zu müssen. Ein bemerkenswertes Buch von einer talentierten Autorin.
»Das Gedächtnis des Baumes ist ein zauberhaftes Buch, welches das Thema Demenz wunderbar poetisch und einfühlsam behandelt. Die Figuren sind so voller Respekt und Liebe füreinander, die Sprache des Werks so stark, dass man als Leser mit jedem Kapitel in ein Leben mit einem an Demenz Erkrankten hineinwächst, um erstarkt und voller Dankbarkeit für die eigene Familie daraus hervorzugehen.« Dr. Sarah Straub, Demenz-Expertin und Autorin
»Darf ich mich freuen?« fragt Jan seine Eltern, nachdem er erfahren hat, dass die Großeltern demnächst bei ihnen wohnen werden. Er weiß zwar nicht warum, aber intuitiv spürt er das Unheilvolle in dieser Nachricht. Der Einzug der Großeltern verändert den Alltag der Familie. Plötzlich erhält Gesagtes und selbst das Schweigen eine ganz neue Bedeutung. Jan und sein Großvater Joan verbringen viel Zeit miteinander. Auf gemeinsamen Spaziergängen bleiben sie oft an Bäumen stehen und der Großvater erzählt von einer Trauerweide, der er als Kind all seine Geheimnisse anvertraut hat.
Nach und nach jedoch verändern sich die Gespräche der beiden; der Großvater antwortet nicht mehr auf Fragen und gibt Antworten auf Fragen, die Jan gar nicht gestellt hat. Der Junge erlebt mit, wie der Großvater sein Gedächtnis verliert. Die Trauerweide wird in Jans Fantasie immer mehr zum Anker für das, was bleibt.
Tina Vallès erzählt einfühlsam in Form vignettenartiger Passagen, was Jan denkt und was ihn bewegt. Auf berührende Weise erlebt der Leser aus der Perspektive eines Kindes mit, was es bedeutet, einen lieben Menschen loslassen zu müssen. Ein bemerkenswertes Buch von einer talentierten Autorin.
»Das Gedächtnis des Baumes ist ein zauberhaftes Buch, welches das Thema Demenz wunderbar poetisch und einfühlsam behandelt. Die Figuren sind so voller Respekt und Liebe füreinander, die Sprache des Werks so stark, dass man als Leser mit jedem Kapitel in ein Leben mit einem an Demenz Erkrankten hineinwächst, um erstarkt und voller Dankbarkeit für die eigene Familie daraus hervorzugehen.« Dr. Sarah Straub, Demenz-Expertin und Autorin
Tina Vallès ist 1976 geboren und studierte katalanische Philologie in Barcelona. Sie ist eine mit Preisen ausgezeichnete Autorin, Übersetzerin sowie Mitherausgeberin der digitalen Kurzgeschichten-Zeitschrift Paper de Vidre. Sie hat neben mehreren Romanen auch Kinderbücher veröffentlicht. Das Gedächtnis des Baumes (original: La Memoira de l'arbre) wurde 2017 mit dem Anagram Award ausgezeichnet und in acht Sprachen übersetzt. In Frankreich war das Buch 2020 shortlisted für den Jean Monnet-Preis. Von der spanischen Presse wird Tina Vallès als die 'Meisterin der kleinen Form' gefeiert.
Produktdetails
- Verlag: Diederichs
- Originaltitel: La memòria de l'arbre
- Seitenzahl: 191
- Erscheinungstermin: 11. Oktober 2021
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 131mm x 21mm
- Gewicht: 302g
- ISBN-13: 9783424351187
- ISBN-10: 3424351180
- Artikelnr.: 61390730
Herstellerkennzeichnung
Diederichs Eugen
Neumarkter Strasse 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Der kleine Jan verliert seinen Großvater nach und nach an Demenz. Er versteht die Veränderungen vorerst nicht. Seine Großeltern ziehen zu ihm, sein Opa holt ihn von der Schule ab und bringt ihn hin und wieder zu Bett. Sein Opa erzählt ihm viel über Bäume und …
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Der kleine Jan verliert seinen Großvater nach und nach an Demenz. Er versteht die Veränderungen vorerst nicht. Seine Großeltern ziehen zu ihm, sein Opa holt ihn von der Schule ab und bringt ihn hin und wieder zu Bett. Sein Opa erzählt ihm viel über Bäume und irgendwann auch über seinen Lieblingsbaum, eine Trauerweide. Seine Eltern sprechen zunächst nicht offen über die Situation mit ihm. Sein Opa versucht berührend ihn nach und nach darauf vorzubereiten, was mit ihm geschehen wird. Die beiden führen tiefgründige Gespräche und Jan hat heftige Träume.
Das Buch ist in kurzen Kapiteln verfasst und lässt einiges an Raum zur Interpretation. Der Schreibstil ist liebevoll und berührend.
Das Cover hat mir sehr gut gefallen, Die Haut des Mannes sieht aus wie die Rinde einer Trauerweide. Sehr gelungen.
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Verschwinden und erinnert werden
Die katalanische Autorin Tina Vallès nimmt sich in ihrem Roman „Das Gedächtnis des Baumes“ dem Thema Demenz an.
Jan ist zehn Jahre alt, als eine große Veränderung für die Familie ansteht. Seine Großeltern verlassen das …
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Verschwinden und erinnert werden
Die katalanische Autorin Tina Vallès nimmt sich in ihrem Roman „Das Gedächtnis des Baumes“ dem Thema Demenz an.
Jan ist zehn Jahre alt, als eine große Veränderung für die Familie ansteht. Seine Großeltern verlassen das kleine Dorf Vilaverd und ziehen nach Barcelona in die Wohnung von Jan und seinen Eltern um. Jan, der seine Großeltern sehr liebt und eine besonders enge Bindung zu seinem Opa verspürt, freut sich zunächst. Doch bald merkt er, dass die neue Situation kein Anlass ungetrübter Freude ist. In sehr kurzen Abschnitten erzählt Jan Episoden aus dem neuen Alltagsleben. Veränderungen bisheriger Familienabläufe und gemeinsame Tätigkeiten haben dabei ebenso Platz wie seine Gedanken, Ängste, Träume und auch die glücklichen Momente. Auf dem Schulweg führen Jan und sein an Demenz erkrankter Opa Joan sehr berührende Gespräche, in denen die Natur und vor allem Bäume eine große Rolle spielen. Die beiden tasten sich auch sehr behutsam an Fragen und Antworten, die die Krankheit betreffen, heran. Stück für Stück erhalten wir einen Einblick in längst vergangene Zeiten und erfahren, warum Opa Joan sich so stark zu Bäumen hingezogen fühlt. Vallès Erzählweise besticht durch einen liebevollen Blick auf alle Familienmitglieder, die mit der voranschreitenden Krankheit zurecht kommen müssen. Durch die sehr kurzen Abschnitte lässt sich das Buch sehr schnell lesen. Es lohnt sich jedoch, immer wieder inne zu halten, denn es steckt sehr viel Nachdenkenswertes in diesen kurzen Kapiteln. „Das Gedächtnis des Baumes“ ist ein sehr poetischer, einfühlsamer und leiser Roman, der Demenz nicht beschönigt, aber einen sehr guten Weg aufzeigt, mit der Krankheit umzugehen. Bevor Jans Opa seine Erinnerung komplett verlieren wird und so langsam selbst verschwindet, weiht er seinen Enkel in das Geheimnis der Bäume ein und hilft ihm dadurch die Erinnerung am Leben zu erhalten. Dieser kleine, feine Roman hat mich sehr berührt und bereichert.
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Ein sehr schöner aber auch trauriger Roman über Demenz. In dem Buch wird sehr einfühlsam mit dem Thema Demenz umgegangen. Die Großeltern des zehnjährigen Jan ziehen bei ihm und seinen Eltern ein. Dies verändert natürlich den Alltag für die Familie komplett. …
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Ein sehr schöner aber auch trauriger Roman über Demenz. In dem Buch wird sehr einfühlsam mit dem Thema Demenz umgegangen. Die Großeltern des zehnjährigen Jan ziehen bei ihm und seinen Eltern ein. Dies verändert natürlich den Alltag für die Familie komplett. Jan ist viel mit seinem Großvater Joan, zusammen sie gehen oft spazieren. Der Großvater erzählt seinem Enkel Jan sehr viel und die beiden verbringen eine Menge Zeit miteinander. Jan merkt aber schon bald, dass sein Großvater sich verändert, er wird schweigsamer und sich in eine eigene Welt zurückzieht. Nun ja das hat das Krankheitsbild so an sich leider. Die Ereignisse werden aus Jans Sicht geschildert. Zwischendurch erfährt man auch immer wieder wie die Eltern und die Großmutter mit der Situation umgehen. Es ist nicht leicht für alle Beteiligten. Die Bäume sind sehr wichtig, für den Großvater und seinen Enkel. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und somit lässt sich sehr gut lesen zwischendurch. Diese Buch kann großen Trost spenden für alle die damit zu tun haben- es macht Mut.
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„Das Gedächtnis des Baumes“ von Tina Vallès erzählt von einem Großvater mit Demenz, dessen Schicksal zu einer Familiengeschichte wird.
Das Cover zeigt den Ausschnitt eines menschlichen Gesichts. Zu erkennen sind ein Auge mit buschiger Augenbraue, Nase und ganz …
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„Das Gedächtnis des Baumes“ von Tina Vallès erzählt von einem Großvater mit Demenz, dessen Schicksal zu einer Familiengeschichte wird.
Das Cover zeigt den Ausschnitt eines menschlichen Gesichts. Zu erkennen sind ein Auge mit buschiger Augenbraue, Nase und ganz viele Falten: ein alter Mann. Zwischen Bild und Titel besteht eine gewisse Ähnlichkeit.
Jan freut sich, dass seine Großeltern bei ihm und seinen Eltern einziehen. Sein Opa begleitet ihn jeden Tag auf seinem Schulweg. Es sind die Bäume, zu denen der Großvater eine besondere Zuneigung empfindet und die häufig zum Gesprächsthema zwischen ihm und seinem Enkel werden. Dabei taucht immer wieder eine Trauerweide auf, deren Geschichte der Opa verspricht, sie Jan irgendwann zu erzählen. Jan ist glücklich über die Zeit, die er mit seinem Opa verbringen darf, wartet neugierig auf die Geschichte der Trauerweide und bemerkt erst ganz allmählich die Veränderungen an seinem Opa.
Ich finde den Aufbau der Geschichte sehr gelungen. In kurzen Geschichten und Episoden bringt die Autorin aus der Perspektive des Kindes den Lesern das Thema Demenz näher, respektvoll, einfühlsam und bewegend. In Jans Familie sind Harmonie und Zusammenhalt spürbar. Alle gehen liebevoll und aufmerksam miteinander um. Dabei fällt mir das Sprichwort ein: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Der Rückblick in Ort und Leben der Großeltern ist ein berührender Abschnitt. Und dass Jan irgendwann den Grund erfährt, warum sein Opa sich verändert, finde ich wichtig und gut, zeigt es doch, dass Kinder besser verstehen und mit dem Wissen umgehen können, als die Erwachsenen es sich manchmal vorstellen können.
Eine wunderschöne Idee ist die von dem fehlenden O in Jans Namen und allem, was sich in dem Buch noch um das O dreht.
Sehr gern gebe ich eine Empfehlung für ein besonders lesenswertes Buch.
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Wie die Rinde eines Baumes, so ist die Gesichtshaut des Mannes auf dem Titelbild zu dem Roman „Das Gedächtnis des Baumes“ von Tina Vallès gefurcht.
Die Autorin hat in bewegenden, sehr liebevollen und feinfühligen Worten ein Buch darüber geschrieben, wie es sein …
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Wie die Rinde eines Baumes, so ist die Gesichtshaut des Mannes auf dem Titelbild zu dem Roman „Das Gedächtnis des Baumes“ von Tina Vallès gefurcht.
Die Autorin hat in bewegenden, sehr liebevollen und feinfühligen Worten ein Buch darüber geschrieben, wie es sein kann, wenn ein Familienmitglied durch eine dementielle Erkrankung zunehmend mehr von seinem Gedächtnis verliert.
In der von ihr beschriebenen Familie wird aus der Sicht eines 10jährigen Jungen in kurzen Kapiteln beschrieben welche Beobachtungen, Erlebnisse und Gefühle die fünf Familienmitglieder bewegen.
Die Familie ist sich in Liebe und gegenseitigem Respekt zugetan. Diese Liebe trägt den Roman durch schwere Zeiten und Themen, die zwangsläufig aufkommen, wenn ein Familienmitglied zunehmend mehr vergisst und mehr und mehr von dem, was diesen Menschen ausgemacht hat, verschwindet.
Tina Vallès hat ein wertvolles Buch zum Thema „Leben mit einer dementiellen Erkrankung“ geschrieben. Durch ihre Wahl diese Geschichte von einem 10jährigen Jungen berichten zu lassen bietet sie die Möglichkeit dafür, dass Familien, in denen Kinder dieses Buch mit ihren Eltern lesen und darüber sprechen, ein Hilfsmittel an die Hand bekommen um eigene Gefühle und Gedanken besser zu verarbeiten.
Dieses Buch würde ich uneingeschränkt jedem Menschen empfehlen, der beruflich oder privat, mit einem an Demenz erkrankten Menschen Kontakt hat.
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Die Autorin Tina Valles nimmt uns mit auf eine Reise rund um das Thema Demenz.
Gefühlvoll , tiefgründig bringt uns die Geschichte das Thema Demenz näher.
Jan muss damit zurecht kommen das sein Opa zunehmend alles vergisst , doch vorher verbringen die Zwei viel Zeit miteinander. …
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Die Autorin Tina Valles nimmt uns mit auf eine Reise rund um das Thema Demenz.
Gefühlvoll , tiefgründig bringt uns die Geschichte das Thema Demenz näher.
Jan muss damit zurecht kommen das sein Opa zunehmend alles vergisst , doch vorher verbringen die Zwei viel Zeit miteinander. Ihre Geschichten werden uns ans Herz gehend erzählt. Man selbst kann viel für sich mitnehmen , was Zusammenhalt in der Familie angeht und auch den Umgang mit Demenz.
Mich haben die Geschichten berührt.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge , so kann man das gelesene in sich nachklingen lassen.
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Ein sehr einfühlsamer Roman über Demenz
In „Das Gedächtnis des Baumes“ beschäftigt sich die spanischen Autorin Tina Valles sehr einfühlsam mit dem Thema Demenz.
Als die Großeltern bei dem zehnjährigen Jan und seinen Eltern einziehen, …
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Ein sehr einfühlsamer Roman über Demenz
In „Das Gedächtnis des Baumes“ beschäftigt sich die spanischen Autorin Tina Valles sehr einfühlsam mit dem Thema Demenz.
Als die Großeltern bei dem zehnjährigen Jan und seinen Eltern einziehen, verändert sich der Alltag für die Familie komplett. Jan unternimmt viel mit seinem Großvater Joan, die beiden gehen oft spazieren, Joan erzählt Jan viel und die beiden verbringen eine Menge Zeit miteinander. Jan merkt schon bald, dass sein Großvater sich verändert, schweigsamer wird und sich in eine eigene Welt zurückzieht.
Die Ereignisse werden aus Jans Sicht geschildert. Er ist schon sehr erwachsen für seine zehn Jahre und auch wenn der Altersunterschied groß ist, die beiden sehr verschieden sind, wirkt ihr Beisammensein harmonisch. Jan erlebt die Veränderungen seines Großvaters und schildert diese aus seiner Sicht, aus der Sicht eines Kindes. Zwischendurch erfährt man auch immer wieder wie die Eltern und die Großmutter mit der Situation umgehen.
Bäume spielen zwischen Jan und Joan bei ihren Spaziergängen eine große Rolle. Joan hat als Kind einer Trauerweide seine Geheimnisse anvertraut und je mehr er vergisst, desto wichtiger wird diese für Jan.
Die Abschnitte sind sehr kurz, es sind oft nur kleine Momente oder Ereignisse die Jan erzählt, mal sind es sehr emotionale und mal nur ganz alltägliche Momente. Tina Valles berichtet sehr einfühlsam und schon fast poetisch über die Veränderungen im Leben der Familie. Die Sorgen und Ängste, die Demenz für alle Beteiligten mit sich bringt, wird hier gut dargestellt.
Auch wenn der Großvater sein Gedächtnis verliert, wird deutlich, dass hier nichts verloren geht. Mit dieser Botschaft spendet das Buch allen Angehörigen demenzkranker Menschen Mut und Hoffnung.
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Ein Mensch kann auch verloren gehen, bevor er stirbt. Diese schmerzvolle Erfahrung muss der 10-jährige Jan machen, als sein geliebter Großvater an Demenz erkrankt und mehr und mehr Erinnerungen verliert. Der Sprachlosigkeit der Erwachsenen steht ein Ich-Erzähler gegenüber, der …
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Ein Mensch kann auch verloren gehen, bevor er stirbt. Diese schmerzvolle Erfahrung muss der 10-jährige Jan machen, als sein geliebter Großvater an Demenz erkrankt und mehr und mehr Erinnerungen verliert. Der Sprachlosigkeit der Erwachsenen steht ein Ich-Erzähler gegenüber, der intuitiv erfasst, dass er nun einen geliebten Menschen Stück für Stück verlieren wird und der mit unglaublicher Sensibilität seinen Großvater auf dessen Weg in das Vergessen begleitet. Der alte Mann verwendet im Gegenzug seine ganze ihm verbleibende Energie und Kraft dafür, um für seinen Enkel da zu sein und ihm den Abschied leichter zu machen. Zur Hilfe nimmt er dafür seine tiefe Liebe für Bäume, die auf einem Geheimnis seiner Jugend beruht. So lernt auch Jan nach und nach, loszulassen und das Gedächtnis der Bäume zu verstehen.
Das Buch hat ein sehr interessantes Cover und die Falten des Mannes erinnern wirklich an die Rinde einer knorrigen Eiche, die schon sehr viel erlebt hat, genau wie der Großvater, der nun sein altes Leben langsam vergisst.
Der Autorin gelingt es mit einer unglaublichen Empathie die Geschichte eines an Demenz erkrankten, alten Mannes aus der Perspektive eines Jungen zu erzählen. Sie geht dabei feinfühlig auf die einzelnen Nuancen der Empfindungen der ganzen Familie und des Großvaters ein und es gelingt ihr, in kurzen, übersichtlichen Kapiteln eine bildgewaltige Darstellung eines Abschieds aufs Raten. Das Buch berührt die Leser und gibt gleichzeitig voller Liebe die Hoffnung, dass nichts verloren geht, solange man den geliebten Menschen in Erinnerung behält.
Dieses Buch ist ein ganz besonderes Kleinod und ich werde definitiv mehr Bücher von dieser wunderbaren, katalanischen Autorin lesen.
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Der zehnjährige Jan ist sich unsicher: "Darf ich mich freuen?", fragt er die Eltern, als sie ihm erzählen, dass seine Großeltern künftig gemeinsam mit ihnen in ihrer Wohnung in Barcelona leben werden. Jan ist ein empathischer, feinfühliger kleiner Junge, der …
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Der zehnjährige Jan ist sich unsicher: "Darf ich mich freuen?", fragt er die Eltern, als sie ihm erzählen, dass seine Großeltern künftig gemeinsam mit ihnen in ihrer Wohnung in Barcelona leben werden. Jan ist ein empathischer, feinfühliger kleiner Junge, der spürt, dass etwas Größeres hinter diesem Umzug stecken muss. Nach und nach stellt sich heraus: Großvater Joan, dessen Verbundenheit zu seinem Enkel nur durch das "O" im Vornamen getrennt wird, leidet an Demenz. Wie geht ein Kind damit um, wenn es Schritt für Schritt einen geliebten Menschen verliert? Darüber schreibt Tina Vallès in ihrem kleinen Roman "Das Gedächtnis des Baumes".
Es ist ein in Form und Inhalt bemerkenswerter Roman geworden - und nicht überraschend, dass das katalanische Original mit dem "Anagram Award" ausgezeichnet und in acht Sprachen übersetzt wurde. Die deutsche Version verströmt in der Übersetzung von Ursula Bachhausen eine Wärme, der man sich schwer entziehen kann.
Zunächst einmal sollte man sich nicht durch den auf dem Cover etwas irritierenden Zusatz "Inspirierender Roman" verunsichern lassen, der mich zunächst an eine gewisse Esoterik glauben ließ. "Das Gedächtnis des Baumes" ist weit entfernt von irgendwelchen Engeln oder Lebensratgebern. Dennoch ist es ein Buch, das Trost spendet und Mut macht. Besonders Leser:innen, die Erfahrungen mit demenzkranken Verwandten oder Bekannten gemacht haben oder machen, werden sich von der Empathie der Figuren angesprochen fühlen.
Allen voran ist da der kleine Ich-Erzähler Jan, auf dessen Perspektive sich Tina Vallès voll und ganz einlässt und trotz vieler philosophischer und auch erwachsener Gedanken eben so erzählt, wie ein Kind vielleicht erzählen würde: in kurzen Miniaturen. Jeweils elf kleine Abschnitte bilden zusammen ein Kapitel, von denen der Roman zehn aufweist. Ein Abschnitt geht vielleicht über nur ein paar Zeilen, ein längerer mal über eine Seite hinaus. Eine ungewöhnliche Erzählform, für die ich anfangs eine gewisse Zeit brauchte, um mich im Buch zurechtzufinden und einen Lesefluss aufkommen zu lassen.
Doch je weiter der Roman - und die Krankheit des Großvaters - voranschreiten, desto intensiver empfand ich den Inhalt und die bisweilen poetische Sprache. Der Zusammenhalt der Familie, die gegenseitige Liebe und Wärme, insbesondere aber die wirklich tiefgründige und ernste Beziehung zwischen Jan und seinem Großvater machen "Das Gedächtnis des Baumes" zu einem unvergesslichen kleinen Juwel.
Überhaupt nimmt Vallès ihre Figuren so ernst wie sie es verdienen. Die Sorgen des Jungen, die Ängste des Großvaters (oder andersherum) - egal, wie groß oder klein sie sein mögen, die Autorin schenkt ihnen Beachtung und geht gut mit den Charakteren um.
Insbesondere die Bäume spielen in der Beziehung zwischen den Joans (einer mit, einer ohne "O") eine bewegende und große Rolle. Und so darf man als Leser:in Jan begleiten auf einem langen, schmerzhaften, aber auch tröstlichen Weg, um seinem Großvater endlich das Geheimnis der Trauerweide zu entlocken, die Joan immer und immer wieder erwähnt...
"Das Gedächtnis des Baumes" ist ein bewegender und äußerst lesenswerter Roman, der einmal mehr die Kreativität der katalanischen Literaturszene unter Beweis stellt. Er bleibt in meinem Gedächtnis.
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Jan's Opa Joan leidet an Demenz. Oma und Opa ziehen zu Jan's Familie, um den Opa und die Oma zu unterstützen. Jan ist erst 10 und er begreift auch ohne, dass es ihm erklärt wird, dass dieses Zusammenleben einen traurigen Grund hat. In kurzen Kapiteln wird aus Jan's Sicht seine Beziehung zu …
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Jan's Opa Joan leidet an Demenz. Oma und Opa ziehen zu Jan's Familie, um den Opa und die Oma zu unterstützen. Jan ist erst 10 und er begreift auch ohne, dass es ihm erklärt wird, dass dieses Zusammenleben einen traurigen Grund hat. In kurzen Kapiteln wird aus Jan's Sicht seine Beziehung zu seinem Opa erzählt. Und wie diese sich wandelt. Dabei gibt es viel Schönes und die Familienbande generell werden sehr liebevoll erklärt. Gleichzeitig hat man manchmal das Gefühl, dass der Junge ein wenig allein gelassen wird. Es wird aufgezeigt, wie viel auch kleine Kinder schon mitbekommen. Um die Demenz geht es meiner Meinung nach nur relativ am Rande. Aber auch in den leisen Tönen wird spürbar, welche Auswirkungen eine solche Diagnose für die Betroffenen und Angehörigen hat.
Das Buch war anders geschrieben, als ich es mir vorgestellt hatte und lässt sich sehr schnell lesen. Es hat mich sehr berührt und ich würde es, vor allem Betroffenen, sehr empfehlen.
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