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Atlanta, 1948: Auf Druck von oben sieht sich das Police Department gezwungen, die erste Einheit farbiger Polizisten in seiner Geschichte aufzustellen. Acht Männer, die in »Darktown«, dem streng abgegrenzten Viertel der farbigen Einwohner, für Recht und Ordnung sorgen sollen. Die Situation ist alles andere als einfach: Ihre weißen Kollegen begegnen den Beamten mit tiefer Feindseligkeit. Sie dürfen nicht vom Polizeipräsidium aus arbeiten, haben keine Erlaubnis, weiße Verdächtige zu verhaften. Und selbst die farbige Bevölkerung begegnet ihnen mit Misstrauen. Als eine junge farbige Frau ...
Atlanta, 1948: Auf Druck von oben sieht sich das Police Department gezwungen, die erste Einheit farbiger Polizisten in seiner Geschichte aufzustellen. Acht Männer, die in »Darktown«, dem streng abgegrenzten Viertel der farbigen Einwohner, für Recht und Ordnung sorgen sollen. Die Situation ist alles andere als einfach: Ihre weißen Kollegen begegnen den Beamten mit tiefer Feindseligkeit. Sie dürfen nicht vom Polizeipräsidium aus arbeiten, haben keine Erlaubnis, weiße Verdächtige zu verhaften. Und selbst die farbige Bevölkerung begegnet ihnen mit Misstrauen. Als eine junge farbige Frau tot aufgefunden wird, scheint das niemanden zu interessieren - bis auf Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Cops der neuen Einheit, die sich gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit machen. Zwischen zwielichtigen Alkoholschmugglern, scheinheiligen Puffmüttern, korrupten Gesetzeshütern und unter permanenter rassistischer Unterdrückung riskieren Boggs und Smith ihre neuen Jobs - und ihr Leben -, um den Fall zu lösen.'Darktown' ist ein hochatmosphärisches, komplex erzähltes und mitreißendes Krimi-Epos, eine kluge literarische Erkundung der Themen Rassismus, Korruption und Gerechtigkeit.»Eine brillante Mischung aus Krimi und historischem Roman. Großartige Unterhaltung.« Stephen King
Thomas Mullen wurde 1974 in Rhode Island geboren und lebt mittlerweile mit seiner Familie in Atlanta. 2006 erschien sein Debütroman 'Die Stadt am Ende der Welt', der von der Zeitschrift USA Today als "Bester Debütroman des Jahres" und von der Zeitung Chicago Tribune als eines ihrer "Books of the Year" benannt wurde (DuMont 2020). Mit 'Lange Nacht' (DuMont 2020) legt er den Abschluss seiner preisnominierten und von der Presse gefeierten 'Darktown'-Trilogie vor. Bei DuMont sind bereits die ersten
BERNI MAYER, geboren 1974 in Mallersdorf, Bayern, hat Germanistik und Anglistik studiert, war Redaktionsleiter bei MTV ONLINE und arbeitet heute als Autor, Journalist, Übersetzer und Podcast-Produzent in Berlin. Berni Mayer ist zudem Moderator und Autor diverser erfolgreicher Podcasts. Bei DuMont sind seine Romane 'Rosalie' (2016) und 'Ein gemachter Mann' (2019) erschienen. 'Das vorläufige Ende der Zeit' ist bereits sein sechster Roman.
BERNI MAYER, geboren 1974 in Mallersdorf, Bayern, hat Germanistik und Anglistik studiert, war Redaktionsleiter bei MTV ONLINE und arbeitet heute als Autor, Journalist, Übersetzer und Podcast-Produzent in Berlin. Berni Mayer ist zudem Moderator und Autor diverser erfolgreicher Podcasts. Bei DuMont sind seine Romane 'Rosalie' (2016) und 'Ein gemachter Mann' (2019) erschienen. 'Das vorläufige Ende der Zeit' ist bereits sein sechster Roman.
© Jeff Roffman
Produktdetails
- Darktown .1
- Verlag: DuMont Buchverlag
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: 8. November 2018
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 143mm x 37mm
- Gewicht: 644g
- ISBN-13: 9783832183530
- ISBN-10: 3832183531
- Artikelnr.: 52437702
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)
Ein Stück bittere Wahrheit
Thomas Mullen blickt ins Herz der Südstaatenfinsternis
Ein Roman, der Ende der vierziger Jahre in Georgia spielt und lückenlos um Rassenprobleme kreist, braucht einen versierten Autor. Groß ist hier nämlich die Gefahr, aus einem literarischen Text ein Gesinnungstraktat zu machen, das den Leser nicht bloß unterhalten, sondern verbessern und erziehen will. Handelt es sich bei dem Roman um einen Krimi, potenziert sich dieses Risiko um ein Vielfaches. Denn das Genre widmet sich Verbrechen und deren Aufklärung, was manchen Autor schon dazu verführt hat, am Ende die Moral von der Geschicht' auszubreiten. Und die ist fast immer eine Sache der Realität, nicht der erzählten Welt.
Thomas
Thomas Mullen blickt ins Herz der Südstaatenfinsternis
Ein Roman, der Ende der vierziger Jahre in Georgia spielt und lückenlos um Rassenprobleme kreist, braucht einen versierten Autor. Groß ist hier nämlich die Gefahr, aus einem literarischen Text ein Gesinnungstraktat zu machen, das den Leser nicht bloß unterhalten, sondern verbessern und erziehen will. Handelt es sich bei dem Roman um einen Krimi, potenziert sich dieses Risiko um ein Vielfaches. Denn das Genre widmet sich Verbrechen und deren Aufklärung, was manchen Autor schon dazu verführt hat, am Ende die Moral von der Geschicht' auszubreiten. Und die ist fast immer eine Sache der Realität, nicht der erzählten Welt.
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Mullen zeigt sich bestens informiert über die historische Wirklichkeit, ohne die sein Roman "Darktown" gar nicht funktionieren würde. Auf jeder Seite ist sie der Strukturgeber des Plots. Dabei verkommt sie nie zu bloßem Unterrichtsstoff, der den künstlerischen Gehalt des Buchs erstickt. Der Autor ist sich des schwierigen Verhältnisses von Dichtung und Realität durchaus bewusst, was eine Passage illustriert, in der sich zwei Figuren über Raymond Chandler und Dashiell Hammett unterhalten: "Brillante Leute. Sie schreiben über Detektive und Polizisten, vielleicht findest du da ein Stück Wahrheit. Ihre Helden sind gute Männer, die erkennen, dass ihr Umfeld viel finsterer ist, als ihnen bewusst war." Eine literarische Figur lobt also echte Autoren und andere literarische Figuren. Das erwähnte "Stück Wahrheit" ist dabei weit mehr als einfach nur ein Haufen von aus Lexika zusammengetragenen Fakten.
"Darktown" spielt im Atlanta des Jahres 1948. Der Busboykott von Montgomery, Sammelklagen gegen die Rassentrennung an öffentlichen Schulen, die ganze Bürgerrechtsbewegung - alles Zukunftsmusik. Gleichwohl stellt die Stadt die erste Einheit farbiger Polizisten zusammen. Von den Kollegen werden sie wie Aussätzige behandelt, von der schwarzen Bevölkerung mit Misstrauen beäugt. Als eine junge Afroamerikanerin Opfer eines Gewaltverbrechens wird, findet die Polizei schnell einen Sündenbock und legt den Fall zu den Akten: "Weißen Detectives war eine farbige Tote egal, vor allem wenn sie auf einer Müllhalde lag." Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Beamte der neuen Einheit, gehen der Sache indes nach und sind entschlossen, den Mörder zu fassen.
Eine Mission, die hoffnungslos erscheint. Mullen hat nämlich ein Buch über begrenzte Möglichkeiten geschrieben. Die schwarzen Beamten dürfen weiße Verdächtige nicht festnehmen, ihnen stehen keine Streifenwagen zur Verfügung, es ist ihnen untersagt, Nachforschungen anzustellen oder die Polizeizentrale durch den Haupteingang zu betreten. Jene aus vielen Krimis hinlänglich bekannte Ermittlungsroutine, bei der Figuren erst befragt und dann auf ihr Täterpotential hin abgeklopft werden, ist in "Darktown" ein einziger Spießrutenlauf. Sobald Boggs und Smith recherchieren, setzen sie sich der Gefahr aus, dass man sie erwischt und entlässt. Ihr mangelnder Bewegungsspielraum, der Umstand, dass sie permanent überwacht werden, und die durchweg klaustrophobische Stimmung machen die Lektüre zu einer beklemmenden Erfahrung.
Sogar handfeste Übel gehen nicht zuerst von korrupten Behörden, den Gestalten des Rotlichtmilieus oder Alkoholschmugglern aus, sondern von annähernd jeder weißen Figur. Und das heißt vor allem: von Polizisten. Die Guten, die das Gesetz vertreten, sind hier zugleich die Bösen, die das Gesetz brechen. Sehen sie einen Schwarzen, imitieren sie Affenlaute oder schlagen ihn zusammen; untereinander schließen sie Wetten darüber ab, welchen farbigen Kollegen sie zuerst töten werden. Thomas Mullen führt den Leser ins Herz der Südstaatenfinsternis, dorthin, wo Unmenschliches und allzu Unmenschliches einen fruchtbaren Nährboden finden.
KAI SPANKE
Thomas Mullen: "Dark Town". Roman.
Aus dem Englischen von
Berni Mayer.
DuMont Buchverlag, Köln 2018. 480 S., geb. 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Darktown" spielt im Atlanta des Jahres 1948. Der Busboykott von Montgomery, Sammelklagen gegen die Rassentrennung an öffentlichen Schulen, die ganze Bürgerrechtsbewegung - alles Zukunftsmusik. Gleichwohl stellt die Stadt die erste Einheit farbiger Polizisten zusammen. Von den Kollegen werden sie wie Aussätzige behandelt, von der schwarzen Bevölkerung mit Misstrauen beäugt. Als eine junge Afroamerikanerin Opfer eines Gewaltverbrechens wird, findet die Polizei schnell einen Sündenbock und legt den Fall zu den Akten: "Weißen Detectives war eine farbige Tote egal, vor allem wenn sie auf einer Müllhalde lag." Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Beamte der neuen Einheit, gehen der Sache indes nach und sind entschlossen, den Mörder zu fassen.
Eine Mission, die hoffnungslos erscheint. Mullen hat nämlich ein Buch über begrenzte Möglichkeiten geschrieben. Die schwarzen Beamten dürfen weiße Verdächtige nicht festnehmen, ihnen stehen keine Streifenwagen zur Verfügung, es ist ihnen untersagt, Nachforschungen anzustellen oder die Polizeizentrale durch den Haupteingang zu betreten. Jene aus vielen Krimis hinlänglich bekannte Ermittlungsroutine, bei der Figuren erst befragt und dann auf ihr Täterpotential hin abgeklopft werden, ist in "Darktown" ein einziger Spießrutenlauf. Sobald Boggs und Smith recherchieren, setzen sie sich der Gefahr aus, dass man sie erwischt und entlässt. Ihr mangelnder Bewegungsspielraum, der Umstand, dass sie permanent überwacht werden, und die durchweg klaustrophobische Stimmung machen die Lektüre zu einer beklemmenden Erfahrung.
Sogar handfeste Übel gehen nicht zuerst von korrupten Behörden, den Gestalten des Rotlichtmilieus oder Alkoholschmugglern aus, sondern von annähernd jeder weißen Figur. Und das heißt vor allem: von Polizisten. Die Guten, die das Gesetz vertreten, sind hier zugleich die Bösen, die das Gesetz brechen. Sehen sie einen Schwarzen, imitieren sie Affenlaute oder schlagen ihn zusammen; untereinander schließen sie Wetten darüber ab, welchen farbigen Kollegen sie zuerst töten werden. Thomas Mullen führt den Leser ins Herz der Südstaatenfinsternis, dorthin, wo Unmenschliches und allzu Unmenschliches einen fruchtbaren Nährboden finden.
KAI SPANKE
Thomas Mullen: "Dark Town". Roman.
Aus dem Englischen von
Berni Mayer.
DuMont Buchverlag, Köln 2018. 480 S., geb. 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Kai Spanke weiß, dass es einen versierten Autor braucht, um heute einen Roman zu schreiben, der im Atlanta des Jahres 1948 spielt: Groß sei die Gefahr, anstelle von guter Fiktion ein Gesinnungstraktat zu schaffen. Bei Thomas Mullen sieht Spankes dieses Risiko nicht, er fürchtet auch nicht, dass die Geschichte wohlfeil werden könnte. Mullen erzähle klaustrophobisch von einer Einheit schwarzer Polizisten, die sich zwar um bestimmte Fälle (wie ermordete schwarze Frauen) kümmern darf, aber keine weißen Verdächtigen festnehmen. Finster und beklemmend findet Spanke den Roman.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Thomas Mullen führt den Leser ins Herz der Südstaatenfinsternis, dorthin, wo Unmenschliches und allzu Unmenschliches einen fruchtbaren Nährboden finden.« Kai Spanke, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »[Mullen] zeigt eindrücklich, dass die Vergangenheit nicht wirklich vergangen ist, sondern nur verwandelt.« Marcus Müntefering, SPIEGEL ONLINE »Ein faszinierendender historischer Roman über eine Bruchepoche der US-Geschichte. Wenn man es filmmäßig sagen will: näher bei Scorsese als bei Tarantino.« Günther Grosser, BERLINER ZEITUNG »Feinfühlig und ungeheuer genau« Ute Büsing, RBB QUERGELESEN »[...] grandioses und düsteres Gesellschaftsportrait.« Jürgen Christen, BUCHMARKT »Was eine beeindruckende Story ausmacht: neben einem gut recherchierten Plot
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die psychologische Auslotung der Figuren [...].« Sylvia Treudl, BUCHKULTUR »Mullen gelingt es, den historischen Hintergrund der Geschichte überzeugend in die Handlung einzubauen und zugleich einen spannenden Polizeikrimi zu erzählen.« Astrid Wagner, DPA »Schonungslos [...] fulminant [...] knallhart« Hartmut Wilmes, KÖLNISCHE RUNDSCHAU »Der Krimi als historischer Gesellschaftsroman - das überzeugt!« Mario Scalla, HR 2 »'Darktown' ist ein durchdachter Roman über Hass und Rassismus und ein beeindruckendes Gesellschaftsporträt.« Kirsten Reimers, DLF Büchermarkt »'Darktown' ist ein hochatmosphärisches, komplex erzähltes und mitreißendes Krimiepos, eine kluge literarische Erkundung« Buchmagazin »Ein Roman der Spitzenklasse, da er intelligent, unterhaltsam und historisch authentisch geschrieben wurde. Hier stimmt einfach alles, was gute, spannende Literatur benötigt.« Horst Tress, MAGAZIN KÖLLEFORNIA »Ein fantastischer Cop-Krimi, ein außerordentlicher Südstaaten-Roman, ein starkes historisches Gesellschaftsportrait mit aktueller Relevanz.« Christian Endres, DOPPELPUNKT »'Darktown' ist eine harte Lektüre. Selbst der abgebrühte Leser muss angesichts der geschilderten Verhältnisse ein ums andere Mal schlucken [...] Insgesamt ist dieses Buch ein aufrüttelnder, packender, überzeugender Roman.« Gunnar Wolters, KALIBER.17
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Fünf Gründe, warum man dieses Buch gelesen haben sollte:
Der Plot
Der Plot ist komplex und einfach spannend: 1948 gehen erstmals Schwarze auf Atlantas Straßen Streife. Mit nur wenigen Rechten ausgestattet, entdecken zwei von ihnen, Lucius Boggs und Tommy Smith, die Leiche einer …
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Fünf Gründe, warum man dieses Buch gelesen haben sollte:
Der Plot
Der Plot ist komplex und einfach spannend: 1948 gehen erstmals Schwarze auf Atlantas Straßen Streife. Mit nur wenigen Rechten ausgestattet, entdecken zwei von ihnen, Lucius Boggs und Tommy Smith, die Leiche einer jungen, farbigen Frau. Doch niemanden scheint der Tod dieses Mädchens zu interessieren, darum begeben sich die beiden selbst verbotenerweise auf die Suche nach dem Mörder. Von allen Seiten werden ihnen dabei Steine in den Weg gelegt.
Der Roman ist von Anfang an spannend zu lesen, sodass ich ihn kaum aus der Hand legen mochte. Am Ende wird der Kriminalfall nicht restlos aufgeklärt, was auf der einen Seite zwar frustrieren mag, auf der anderen Seite aber realistisch ist, ist doch mit diesem Roman die Emanzipation der Afroamerikaner ebenfalls noch nicht abgeschlossen.
Das Thema
Rassismus. Wir alle wissen, dass er bis heute latent weiterbesteht. Thomas Mullen ist es in seinem Werk gelungen, diese düstere Seite der amerikanischen Geschichte auf beeindruckende und ergreifende Weise darzustellen. Nicht nur bei ihren weißen Kollegen, auch bei ihren farbigen Leidensgenossen stoßen die schwarzen Cops dabei regelmäßig auf Widerstände. Einblicke in die Biographien dieser neuen Polizisten, die teils gebildet sind und im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der USA ihr Leben aufs Spiel setzten, lassen die hier geschilderten Widrigkeiten umso dramatischer erscheinen. Auch andere Schattenseiten dieses Lebens werden nicht verschwiegen, so z.B. Prostitution und Drogenhandel.
Die Aktualität
Wer glaubt, Rassismus gebe es heute nicht mehr, irrt. Welche Auswirkungen diese Art der Menschenverachtung auf das Individuum und die Gesellschaft früher hatte und auch heute noch hat, wird den Leser/innen bei dieser Lektüre vor Augen geführt. Immer wieder werden Lesende dazu angeregt, das im Roman Erzählte nicht nur mit der Geschichte, sondern darüber hinaus mit der Gegenwart zu vergleichen und Parallelen zu ziehen. Gerade in den letzten Jahren sind Fremdenfeindlichkeit und –hass ja allgegenwärtig, was den Inhalt dieses Buches sehr aktuell erscheinen lässt.
Die Charaktere
Thomas Mullen beschreibt seine Charaktere vielschichtig und lebensnah. Dabei gibt es keine Schwarzweißmalerei, haben doch alle aufgeführten Figuren sowohl gute als auch schlechte Seiten, zumindest lässt sich nach einigem Nachdenken die Motivation für ihr Handeln nachvollziehen. Dieses hat zur Folge, dass die Leser/innen immer wieder dazu eingeladen werden, sich mit den Handelnden zu identifizieren und zu fragen: Wer wäre ich in dieser Geschichte? Hätte ich den Mut, über meinen eigenen Schatten zu springen? Wem stehe ich am nächsten?
Der Stil
Mullens Sprache ist sehr beschreibend, mit einigem Anspruch, aber dennoch flüssig zu lesen. Gerade die beschreibenden Elemente sind atmosphärisch dicht und ziehen Leserinnen und Leser mitten ins Geschehen hinein. Perspektivwechsel unterstützen diesen Prozess.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Roman nicht nur um einen einfachen Kriminalroman, sondern um ein wahres Kriminalepos, das zu lesen sich auf jeden Fall lohnt. Es verlangt schon einiges an Konzentration, bietet aber neben Spannung noch einen großartigen Einblick in diese dunkle Epoche der US-amerikanischen Geschichte mit Gegenwartsbezug. Für mich ist dieses Buch auf jeden Fall ein, wenn nicht sogar das Highlight dieses Jahres aus diesem Genre.
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Bereits im Jahr 1865 wurde in den USA die Sklaverei aufgehoben, doch erst 1948 schaffte Truman die Rassentrennung in den Streitkräften ab. Aber es dauerte auch dann noch Jahre bis 1964, bis auch im zivilen Bereich die Rassentrennung aufgehoben wird.
In Atlanta werden 1948 die ersten acht …
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Bereits im Jahr 1865 wurde in den USA die Sklaverei aufgehoben, doch erst 1948 schaffte Truman die Rassentrennung in den Streitkräften ab. Aber es dauerte auch dann noch Jahre bis 1964, bis auch im zivilen Bereich die Rassentrennung aufgehoben wird.
In Atlanta werden 1948 die ersten acht Black Police Officers eingesetzt. Doch das bedeutet nicht, dass sie die gleichen Aufgaben und Rechte wie ihre weißen Kollegen haben. Im Gegenteil: Sie müssen seitens der Weißen wie der Schwarzen Demütigungen hinnehmen. Es ist schwer zu ertragen, was diese Männer Tag für Tag hinnehmen müssen. Sie dürfen nur in einem begrenzten Raum Streife gehen, bekommen eine eigens für sie eingerichtete Wache, dürfen keine Weißen verhaften und müssen selbst im Privatleben besondere Regeln einhalten. Aber auch die farbige Bevölkerung ist ihnen gegenüber misstrauisch.
Als eine junge schwarze Frau ermordet und auf einer Müllhalde entsorgt wird, scheint niemand an der Klärung des Mordes Interesse zu haben. Die weißen versuchen die Sache zu vertuschen und die schwarzen Polizisten haben nicht die Berechtigung Ermittlungen anzustellen.
Das Buch liest sich gut und die Geschichte ist ziemlich bedrückend. Es ist ein Krimi, aber auch ein politisches Buch. Die Rassentrennung ist zwar aufgehoben, aber immer noch gibt es einen starken Rassismus in den USA.
Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Cops der neuen Einheit, wollen nicht, dass der Mordfall ungeklärt bleibt und machen sich daher auf die Suche nach der Wahrheit, womit sie ihren Job riskieren. Es wird gefährlich für sie.
Alle Charaktere sind sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet. Der rassistische Dunlow ist korrupt und gewalttätig, ein absolut unsympathischer Mensch. Dagegen konnte ich die zwiespältigen Gefühle von Rakestraw gut nachvollziehen.
Es ist ein komplexer Roman, erschreckend und realistisch. Meine absolute Leseempfehlung.
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Anfangs hatte ich etwas Mühe, mich in die Geschichte und Geschehnisse reinzuversetzen. Ob es an den Namen oder Situationen lag? Ich weiß es nicht. Aber so nach und nach wurde alles deutlicher und ich habe auch Emotionen entwickelt. Emotionen, wie Wut, Entsetzen und …
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Anfangs hatte ich etwas Mühe, mich in die Geschichte und Geschehnisse reinzuversetzen. Ob es an den Namen oder Situationen lag? Ich weiß es nicht. Aber so nach und nach wurde alles deutlicher und ich habe auch Emotionen entwickelt. Emotionen, wie Wut, Entsetzen und Unverständnis.
Wir kennen diese Rassenunterschiede, wie sie in den USA stattfanden nur aus Büchern oder von Filmen. Und ich muss sagen, darüber bin ich auch sehr froh. Es muss für die farbige Bevölkerung wirklich nicht einfach, nein, sagen wir lieber, schrecklich gewesen sein. Aber, hatte es überhaupt ein wirkliches Ende dessen gegeben? Ich bin mir bei der derzeitigen politischen Situation in USA leider nicht sicher. Aber zurück zur Story.
Wir erleben die ersten farbigen Polizisten, die den Machtspielchen der Weißen gnadenlos ausgeliefert sind. Aber ..... das Gute daran ist, sie wachsen mit ihren Aufgaben. Ja, sie lassen sich nicht unterkriegen.
Hier zeigen sich vorallem Boggs und Smith, die sich dem Ganzen stellen und einen ziemlich kniffligen Fall lösen möchten. Ein Fall, bei dem offensichtlich das Eine oder Andere ziemlich unsauber läuft. Die beiden Cops entdecken, dass es unter den weißen Polizisten jemanden gibt, der keine weiße Weste hat.
Ich möchte abschließend noch ein paar Sätze zum Cover anmerken. Der Titel, nun gut, der erklärt sich von selbst, der Gesamteindruck des Covers jedoch ...? Ganz ehrlich? Ich konnte damit nichts anfangen. Es wäre nun auch kein Cover, das mich in der Buchhandlung ansprechen würde. Mir fehlt hier der gewisse Pepp, der mich als Leser neugierig macht. Und zwar so neugierig, dass ich das Buch in die Hand nehme und zumindest den Klappentext lesen möchte.
Hätte ich dieses Buch nicht gewonnen, wäre ich wohl immer daran vorbei gelaufen. Eigentlich schade, denn die Story ist wirklich interessant.
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Broschiertes Buch
Krimi mit Tiefenwirkung- aufwühlend und spannend
Die Geschichte der ersten schwarzen Polizisten in Atlanta 1948 ist spannend, beeindruckend und schonungslos beschrieben.
Boggs und Smith gehören dieser neugegründeten Einheit an und sollen in ihren zugeteilten Vierteln für …
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Krimi mit Tiefenwirkung- aufwühlend und spannend
Die Geschichte der ersten schwarzen Polizisten in Atlanta 1948 ist spannend, beeindruckend und schonungslos beschrieben.
Boggs und Smith gehören dieser neugegründeten Einheit an und sollen in ihren zugeteilten Vierteln für Recht und Ordnung sorgen. Doch unfassbar strenge Auflagen und Verbote behindern ihren Alltag. Sie dürfen z.B, keinen Streifenwagen fahren, keine Verhaftungen vornehmen, das Polizeipräsidium nur durch den Hintereingang und das Gerichtsgebäude nie in Uniform betreten. Das sind nur einige der absurden Regeln.
Als sie den Tod einer jungen schwarzen Frau aufklären wollen. stechen sie in ein Wespennest aus: Korruption, Gewalt, Feindseligkeit und Rassismus, das tödliche Gefahr für sie bedeutet. Schonungslos und spannend erzählt, eine Geschichte die nachdenklich und fassungslos macht
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eBook, ePUB
1948 wird in Atlanta die erste farbige Polizeieinheit gegründet, die in 'Darktown', dem Viertel der farbigen Einwohner, für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Doch die Polizisten haben längst nicht dieselben Rechte wie ihre weißen Kollegen, sie dürfen nicht ins Hauptquartier, …
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1948 wird in Atlanta die erste farbige Polizeieinheit gegründet, die in 'Darktown', dem Viertel der farbigen Einwohner, für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Doch die Polizisten haben längst nicht dieselben Rechte wie ihre weißen Kollegen, sie dürfen nicht ins Hauptquartier, keine weißen Verdächtigen festnehmen, keinen Streifenwagen fahren. Zudem begegnen ihnen ihre farbigen Mitbürger mit Misstrauen und Ablehnung, so dass die Truppe zwischen allen Stühlen sitzt.
Als eine Frau ermordet aufgefunden wird, die kurz davor noch im Wagen eines weißen Mannes gesehen wurde, beginnen Lucius Boggs und Tommy Smith mit den Ermittlungen. Dabei stoßen sie auf Widerstand, vor allem aus den Reihen der Polizei, die den Fall so schnell wie möglich abhaken will. Doch die beiden geben nicht auf, ermitteln im Geheimen weiter, und bekommen unerwartete Hilfe.
Neben der kriminalistischen Handlung liefert das Buch einen beeindruckenden, bedrückenden Einblick in eins der dunkelsten Kapitel amerikanischer Geschichte, in dem der Hass regiert und Menschen in ständiger Angst leben müssen, weil sie der Willkür der anderen ausgesetzt sind. Das Buch ist ungemein spannend, gleichzeitig sehr schockierend und vor allem deprimierend. Keine leichte Krimikost, aber sehr lohnenswert.
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