Vorsicht: Nachgeschmack!
Wie meine Überschrift schon erahnen lässt, handelt es sich bei „Bleicher Tod“ um keine leichte Kost, nichts für wirklich schwache Nerven.
So ist denn schon der Beginn des Buches sehr schwer verdaulich. Eine junge Frau ist gefangen, in Dunkelheit, keine Geräusche, nichts
dringen zu ihr durch und sie glaubt, dass dies ihr schlimmster Alptraum wäre, doch da irrt sie…mehrVorsicht: Nachgeschmack!
Wie meine Überschrift schon erahnen lässt, handelt es sich bei „Bleicher Tod“ um keine leichte Kost, nichts für wirklich schwache Nerven.
So ist denn schon der Beginn des Buches sehr schwer verdaulich. Eine junge Frau ist gefangen, in Dunkelheit, keine Geräusche, nichts dringen zu ihr durch und sie glaubt, dass dies ihr schlimmster Alptraum wäre, doch da irrt sie gewaltig, denn als ihr Peiniger sich ihrer wieder annimmt, kommt für sie die Stunde des echten Grauens.
Und auch Nele Karminter, Kriminalkommissarin aus einem früheren Buch von Andreas Winkelmann, macht eine erschreckende Erfahrung. In einem Seminar erfährt sie von der Dozentin, dass einer unter 25 Menschen gewissenlos ist, ein potentieller Psychopath, mehr oder minder gefährlich. Diese Eröffnung verändert ein für alle mal die Sicht auf die Mitmenschen.
Und doch hat Nele weitaus größere Probleme, vordringlich. Die Beziehung zu Anou, ihrer Kollegin, bzw. Untergebenen, darf nicht bekannt werden, auch nicht, als die beiden in eine Krise geraten. Anou scheint eine Todessehnsucht zu entwickeln und Nele möchte ihr helfen, doch darüber geraten sie in Streit.
Zeitgleich wird die Leiche einer Frau in einer verlassenen Mastanstalt gefunden, merkwürdig bleich und verwest erscheint diese. Und keine Spuren deuten auf einen Täter hin.
Gleichzeitig recherchiert der ehemalige BKA-Agent Alex Seitz, der nun als Privatdetektiv seine Brötchen verdient, im Auftrag der Eltern von Daniela, die spurlos und scheinbar grundlos verschwunden ist. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf einen „Literaturkenner“, der jungen Schriftstellern eine Chance geben möchte, dies aber hauptsächlich bei jungen Frauen Anwendung zu finden scheint und auch nicht ganz frei von Geheimnissen ist.
Als sowohl Nele, als auch Alex auf eben diesen Literaturkenner kommen, ist scheinbar ein Verdächtiger gefunden.
Doch da ist noch Nicola, die von ihrem Mann seit Jahren misshandelt wird und der in einem für sie verbotenen Raum merkwürdiges treibt. Ebenfalls ein dankbarer Verdächtiger.
Und Miriam Singer. Eine junge Frau, deren Erfahrungen sie dazu gebracht haben, einen Selbstverteidigungskurs zu besuchen. Aber auch ihr widerfährt merkwürdiges auf einer einsamen Autofahrt. Doch wer dahinter steckt, bleibt erst einmal ein Geheimnis…
Etliche Szenarien, etliche Handlungsstränge und ebenso viele beteiligte Personen. Einige Verdächtige werden dem Leser präsentiert, genauso schonungslos, wie die Beschreibung der Leiche(n). Und eben diese Bilder lassen mich nicht los, obwohl es jetzt schon einige Tage her ist, seit ich das Buch beendet habe. Das spricht eindeutig für das Vermögen Andreas Winkelmanns, dem Leser durch Worte das Kopfkino zu befeuern.
Mich hat er von der ersten Seite an gefesselt, durch die sehr deutliche und wirkungsvolle Beschreibung der handelnden Personen und wie gesagt, auch der Leichen. Ich habe mich gefühlt, als ständ ich immer mit im „Bild“ und sehe den Leuten über die Schulter, bin live dabei. Ich habe die Kälte gespürt, die Angst „gerochen“ und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Es ist ein wirklich gelungener Thriller, hart, für viele mag er auch zu hart sein, ich fand ihn genau richtig und eben mit Nachgeschmack, den man nicht so leicht los wird.
Und bitte zwei Dinge beachten:
Diese These, dass 1 unter 25 ein möglicher Psychopath ist, ist wahr!
Und die Widmung, die der Autor an den Beginn des Buches gesetzt hat und die -so denke ich- ihre Bedeutung jedem im Laufe des Buches sehr deutlich offenbart.
Ich habe mich auf jeden Fall wunderbar unterhalten gefühlt und freue mich darauf, hoffentlich bald wieder von Herrn Winkelmann zu lesen!