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Beauregard »Bug« Montage ist ein ehrlicher Automechaniker und liebender Familienmensch. Außerdem ist er von North Carolina bis Florida als bester Fluchtwagenfahrer der gesamten Ostküste bekannt. Bug saß aber lange genug im Gefängnis und weiß, dass er als Krimineller keine Zukunft hat. Als jedoch sein behutsam aufgebautes Familien- und Berufsleben aus finanziellen Gründen in Gefahr gerät, findet er sich schnell auf der schiefen Bahn wieder. Bei einem Banküberfall setzt er sich noch einmal hinters Steuer, weil er keine andere Wahl zu haben scheint, doch die Sache geht fürchterlich sch...
Beauregard »Bug« Montage ist ein ehrlicher Automechaniker und liebender Familienmensch. Außerdem ist er von North Carolina bis Florida als bester Fluchtwagenfahrer der gesamten Ostküste bekannt. Bug saß aber lange genug im Gefängnis und weiß, dass er als Krimineller keine Zukunft hat. Als jedoch sein behutsam aufgebautes Familien- und Berufsleben aus finanziellen Gründen in Gefahr gerät, findet er sich schnell auf der schiefen Bahn wieder. Bei einem Banküberfall setzt er sich noch einmal hinters Steuer, weil er keine andere Wahl zu haben scheint, doch die Sache geht fürchterlich schief - und bald hat Bug nicht nur die Polizei im Nacken, sondern auch Gegner, die völlig unberechenbar sind ...
S. A. Cosby ist Schriftsteller und leidenschaftlicher Schachspieler und lebt im US-Bundesstaat Virginia. 2019 gewann er den Anthony Award für die beste Kurzgeschichte. Blacktop Wasteland ist sein erster Roman in deutscher Übersetzung. Jürgen Bürger ist literarischer Übersetzer aus dem Englischen und hat u. a. Jerome Charyn, Stephen King, James Lee Burke und Pete Dexter ins Deutsche übertragen.
Produktdetails
- Verlag: ars vivendi
- Originaltitel: Blacktop Wasteland
- Artikelnr. des Verlages: 20220
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 26. März 2021
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 147mm x 38mm
- Gewicht: 558g
- ISBN-13: 9783747202203
- ISBN-10: 3747202209
- Artikelnr.: 60494257
Herstellerkennzeichnung
Ars Vivendi
Bauhof 1
90556 Cadolzburg
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kai Spanke lobt S. A. Cosbys Thriller "Blacktop Wasteland". Der amerikanische Autor beschreibt darin, wie der Protagonist Beauregard Montage durch seine finanzielle Not in die Kriminalität zurückfällt, erklärt Spanke. Die Thematik kennt der Rezensent zwar, doch die "feinen Unterschiede" zu anderen Krimis, z.B. die Vaterschaft des Protagonisten und Virginia als eher untypischen Handlungsort machen die Geschichte zu einer besonderen, meint er. Das liege auch daran, dass Cosby nur wenig Text benötigt, um seine Figuren und deren oftmals tragische Vergangenheit greifbar zu machen. Doch vor allem in den plastischen Gewaltszenen beweist der Autor sein Talent, merkt Spanke an. Nur die Dramaturgie des Finales empfindet der Rezensent als störend, doch diesen kleinen Ausrutscher kann er dem Autor verzeihen. Und auch dafür, dass Jürgen Bürger in seiner eigentlich gelungenen deutschen Übersetzung Schwierigkeiten mit den "hingerotzten Idiomen" des Originals hatte kann er schlussendlich Verständnis aufbringen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Vollgas in Virginia
S. A. Cosbys Protagonist hat Benzin im Blut
"Gerade wo ich denke, ich bin draußen, ziehen die mich wieder rein." So sagt es Michael Corleone im dritten Teil des "Paten", und so geht es vielen Gangstern in Film und Literatur. Die Story des Kriminellen, der Gefallen am bürgerlichen Leben findet, dann aber doch wieder von seiner Vergangenheit eingeholt wird, ist alt und bewährt.
Wer sie zur Grundlage eines Thrillers macht, läuft Gefahr, der Kulturgeschichte dieses Motivs nur ein weiteres Beispiel hinzuzufügen. Dem amerikanischen Autor S. A. Cosby kann das nicht passieren, denn in "Blacktop Wasteland" buchstabiert er etliche Krimi-Sujets nur aus, um sie anschließend so lange umzukrempeln,
S. A. Cosbys Protagonist hat Benzin im Blut
"Gerade wo ich denke, ich bin draußen, ziehen die mich wieder rein." So sagt es Michael Corleone im dritten Teil des "Paten", und so geht es vielen Gangstern in Film und Literatur. Die Story des Kriminellen, der Gefallen am bürgerlichen Leben findet, dann aber doch wieder von seiner Vergangenheit eingeholt wird, ist alt und bewährt.
Wer sie zur Grundlage eines Thrillers macht, läuft Gefahr, der Kulturgeschichte dieses Motivs nur ein weiteres Beispiel hinzuzufügen. Dem amerikanischen Autor S. A. Cosby kann das nicht passieren, denn in "Blacktop Wasteland" buchstabiert er etliche Krimi-Sujets nur aus, um sie anschließend so lange umzukrempeln,
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bis sie kaum wiederzuerkennen sind.
Beauregard Montage, der Protagonist des Romans, hat sich an der Ostküste der Vereinigten Staaten als Fluchtwagenfahrer einen Namen gemacht, schraubt inzwischen jedoch lieber an Autos in seiner Werkstatt herum. Da kommt es äußerst ungelegen, dass sich in der Nähe ein Konkurrent niederlässt und ihm einen Auftrag nach dem anderen wegschnappt.
Obendrein sind da noch die Kosten für das Pflegeheim seiner Mutter und die Ausbildung der Tochter. Als ihm ein Kleinganove einen lukrativen Raub vorschlägt (Diamanten!), gewinnt die Handlung an Kontur. Die Männer überfallen einen Juwelier, was eine unheilvolle Kettenreaktion in Gang setzt.
Das klingt nach vertrautem Thriller-Terrain und dürfte Kennern des Genres bestenfalls ein Schulterzucken entlocken. Wären da nicht die feinen Unterschiede zu den bekannten Krimi-Gepflogenheiten. Beauregard ist kein Einzelgänger, sondern ein Familienvater. Er heizt nicht durch die Straßen von New York oder Los Angeles, sondern durch Virginia. In seinem Dunstkreis tummelt sich nicht der verbrecherische Abschaum der Metropolen, sondern ein gefährliches Pack aus Hillbilly-Psychopathen und Meth-Süchtigen. Einmal fasst sein Cousin die Lage wie folgt zusammen: "Dann stehst du also zwischen einem Möchtegern-Pablo-Escobar, der Leute zerhackt und in Eimer verpackt, und einem Redneck-Walter-White."
Dass die Rednecks hier besonders unangenehm auffallen, liegt an Beauregards Hautfarbe. Als Afroamerikaner muss er in der Zeit vor Donald Trumps Präsidentschaft so mit sich reden lassen: "Können wir nicht wenigstens einen Ort haben, an dem ihr nicht eure Visage reinsteckt? Verdammt, ihr habt doch schon das Weiße Haus."
Cosby versteht es, mit wenigen Sätzen das Drama einer ganzen Existenz zu skizzieren. Über die Familie des Galgenvogels, der Beauregard zum Diamantenraub überredet, heißt es: "Seine Mama hatte ihr Leben lang sonntagmorgens Fernsehpredigern zugehört und dabei so viel Salz über ihre Schulter geworfen, dass man ein ausgewachsenes Schwein damit hätte pökeln können - und trotzdem war sie einsam und verarmt auf dem Boden der Toilette eines Bingosaals in Richmond gestorben."
Solcher in Lakonie gegossenen Tristesse steht der Slang der Straße gegenüber. Das funktioniert im Original ausgezeichnet. Jürgen Bürger tut sich in seiner insgesamt guten Übersetzung allerdings und nachvollziehbarerweise schwer mit dem hingerotzten Idiom. Englisch: "Y'all might as well go on back home to your ugly wives and try and get some Tuesday night pussy." Deutsch: "Eigentlich könnt ihr auch gleich nach Hause zu euren hässlichen Weibern abzwitschern."
Cosbys größtes Talent besteht darin, Schusswechsel, Schlägereien, vor allem jedoch Verfolgungsjagden so detailliert aufzulösen, dass sie vor dem inneren Auge des Lesers wie ein Film ablaufen: "Beauregard trat auf die Kupplung, dann auf die Bremse und schaltete in den Rückwärtsgang. Dann ließ er sofort die Kupplung los, trat mit dem linken Fuß wieder auf die Bremse und gab mit dem rechten Vollgas, während er das Lenkrad nach links drehte." Mit derartigen Schilderungen kommt der Thriller ganz zu sich, denn in keinem anderen Genre können Kleinigkeiten ähnlich einschneidende Effekte zeitigen. Das Gespür für Dramaturgie verlässt den Autor nur ein einziges Mal: Ausgerechnet der Schluss ist ein weichgezeichneter Fremdkörper im Text. Auf der anderen Seite bleibt sich Cosby damit treu, denn Regeln und Erwartungen scheinen für ihn nur zu existieren, um sie zu unterlaufen. KAI SPANKE
S. A. Cosby: "Blacktop Wasteland". Roman.
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger. Ars Vivendi Verlag, Cadolzburg 2021. 320 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Beauregard Montage, der Protagonist des Romans, hat sich an der Ostküste der Vereinigten Staaten als Fluchtwagenfahrer einen Namen gemacht, schraubt inzwischen jedoch lieber an Autos in seiner Werkstatt herum. Da kommt es äußerst ungelegen, dass sich in der Nähe ein Konkurrent niederlässt und ihm einen Auftrag nach dem anderen wegschnappt.
Obendrein sind da noch die Kosten für das Pflegeheim seiner Mutter und die Ausbildung der Tochter. Als ihm ein Kleinganove einen lukrativen Raub vorschlägt (Diamanten!), gewinnt die Handlung an Kontur. Die Männer überfallen einen Juwelier, was eine unheilvolle Kettenreaktion in Gang setzt.
Das klingt nach vertrautem Thriller-Terrain und dürfte Kennern des Genres bestenfalls ein Schulterzucken entlocken. Wären da nicht die feinen Unterschiede zu den bekannten Krimi-Gepflogenheiten. Beauregard ist kein Einzelgänger, sondern ein Familienvater. Er heizt nicht durch die Straßen von New York oder Los Angeles, sondern durch Virginia. In seinem Dunstkreis tummelt sich nicht der verbrecherische Abschaum der Metropolen, sondern ein gefährliches Pack aus Hillbilly-Psychopathen und Meth-Süchtigen. Einmal fasst sein Cousin die Lage wie folgt zusammen: "Dann stehst du also zwischen einem Möchtegern-Pablo-Escobar, der Leute zerhackt und in Eimer verpackt, und einem Redneck-Walter-White."
Dass die Rednecks hier besonders unangenehm auffallen, liegt an Beauregards Hautfarbe. Als Afroamerikaner muss er in der Zeit vor Donald Trumps Präsidentschaft so mit sich reden lassen: "Können wir nicht wenigstens einen Ort haben, an dem ihr nicht eure Visage reinsteckt? Verdammt, ihr habt doch schon das Weiße Haus."
Cosby versteht es, mit wenigen Sätzen das Drama einer ganzen Existenz zu skizzieren. Über die Familie des Galgenvogels, der Beauregard zum Diamantenraub überredet, heißt es: "Seine Mama hatte ihr Leben lang sonntagmorgens Fernsehpredigern zugehört und dabei so viel Salz über ihre Schulter geworfen, dass man ein ausgewachsenes Schwein damit hätte pökeln können - und trotzdem war sie einsam und verarmt auf dem Boden der Toilette eines Bingosaals in Richmond gestorben."
Solcher in Lakonie gegossenen Tristesse steht der Slang der Straße gegenüber. Das funktioniert im Original ausgezeichnet. Jürgen Bürger tut sich in seiner insgesamt guten Übersetzung allerdings und nachvollziehbarerweise schwer mit dem hingerotzten Idiom. Englisch: "Y'all might as well go on back home to your ugly wives and try and get some Tuesday night pussy." Deutsch: "Eigentlich könnt ihr auch gleich nach Hause zu euren hässlichen Weibern abzwitschern."
Cosbys größtes Talent besteht darin, Schusswechsel, Schlägereien, vor allem jedoch Verfolgungsjagden so detailliert aufzulösen, dass sie vor dem inneren Auge des Lesers wie ein Film ablaufen: "Beauregard trat auf die Kupplung, dann auf die Bremse und schaltete in den Rückwärtsgang. Dann ließ er sofort die Kupplung los, trat mit dem linken Fuß wieder auf die Bremse und gab mit dem rechten Vollgas, während er das Lenkrad nach links drehte." Mit derartigen Schilderungen kommt der Thriller ganz zu sich, denn in keinem anderen Genre können Kleinigkeiten ähnlich einschneidende Effekte zeitigen. Das Gespür für Dramaturgie verlässt den Autor nur ein einziges Mal: Ausgerechnet der Schluss ist ein weichgezeichneter Fremdkörper im Text. Auf der anderen Seite bleibt sich Cosby damit treu, denn Regeln und Erwartungen scheinen für ihn nur zu existieren, um sie zu unterlaufen. KAI SPANKE
S. A. Cosby: "Blacktop Wasteland". Roman.
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger. Ars Vivendi Verlag, Cadolzburg 2021. 320 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Eine erfrischende neue Stimme der Kriminalliteratur. S. A. Cosby erfindet den amerikanischen Kriminalroman neu. »I loved Blacktop Wasteland.« »Blacktop Wasteland ist ein rasantes Meisterstückchen über den Rausch der Geschwindigkeit, über Amerika und daher auch über Rassismus, Gewalt, Drogen und Zerstörung, über White Trash und Afroamerikaner, voller Pathos und Geschwätz und mit den besten Verfolgungsjagden seit langem.« Heilbronner Stimme »Autor S.A. Cosby schildert die atemberaubend eskalierende Story mit Mut zu knochensplitternder Action, aber auch mit scharfem Blick für Südstaaten-Rassismus und die Gewissensnöte des Helden.«
Ich habe ewig gebraucht um in das Buch zu finden und dann auch noch eine weitere Ewigkeit um das Buch zu beenden.
Mein großes Problem war, dass die Einleitung so ausgeweitet wurde und die ganze Action und rasante Verfolgungsjagd nicht sofort begann. Dazu kommt, dass mir die Familie von Bug …
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Ich habe ewig gebraucht um in das Buch zu finden und dann auch noch eine weitere Ewigkeit um das Buch zu beenden.
Mein großes Problem war, dass die Einleitung so ausgeweitet wurde und die ganze Action und rasante Verfolgungsjagd nicht sofort begann. Dazu kommt, dass mir die Familie von Bug auch viel zu viel Raum in dem Thriller einnahm. Ich hatte mich auf einen kaltblütigen Männerthriller eingestellt. Doch Liebe und Kinder wurden zu oft hierfür erwähnt. Das passte in meinen Augen nicht in die Thematik hinein.
Wenn du ein Gangster bist, schön, aber Kinder und Familie zu haben, wird immer eine große Schwachstelle bilden, daher liebe Gangster: Lasst das eine oder andere einfach sein. Und vor allem: Wenn du kein Geld hast und dir dein eigenes Leben kaum leisten kannst, dann verzichte auf Sex oder benutz Verhütungsmittel. Dass er trotz so gravierender Geldprobleme 3 Kinder auf die Welt setzt, ist einfach unverantwortlich. Es spielt immerhin im Jahr 2012!
Inhaltlich: Es tauchen viele Detailbeschreibungen auf. Für Autoliebhaber und Menschen, die sich mit Autos technisch gut auskennen empfehlenswert. Ich verstand manchmal wenig - auch, weil ich in der ganzen Südstaatenszene und der Rivalitäten zwischen Weißen und Schwarzen nicht belesen bin.
Die Thrillerszenen gefielen mir jedoch allesamt ganz gut. Diese Elemente beherrscht Cosby. Es war wirklich realitätsnah beschrieben.
Außerdem gibt es viele Charaktere. Ohne meinen Personenregister, den ich parallel zum Lesen führte, wäre ich aufgeschmissen, da ich viele Lesepausen durchzog, denn die Geschichte packte mich einfach nicht. nach über 100 Seiten war er noch immer nicht auf der versprochenen Autojagd unterwegs.
Mit dem Schreibstil konnte ich mich jedoch auch nur schwer anfreunden. Er schrieb mir zu redundant. Viele Sätze begannen auf mehreren Seiten hintereinander mit "Er... Er... Er..."
Fazit: Es ist solide, die meisten Leser haben das Buch auch wirklich gemocht. Es war einfach wegen all der genannten Kritikpunkte nicht mein Fall. Schade.
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Bug ist Automechaniker mit eigener Werkstatt und ein fürsorglicher Familienmensch. Seine kriminelle Vergangenheit hat er hinter sich gelassen, um seinen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen; doch für sie würde er Alles tun. Als er in eine finanzielle Notlage gerät, …
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Bug ist Automechaniker mit eigener Werkstatt und ein fürsorglicher Familienmensch. Seine kriminelle Vergangenheit hat er hinter sich gelassen, um seinen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen; doch für sie würde er Alles tun. Als er in eine finanzielle Notlage gerät, sieht er keinen anderen Ausweg, als bei einem Raubüberfall mitzumachen – mit Folgen, die nicht im Geringsten abzusehen waren.
Gleich zu Beginn legt die Geschichte ein buchstäblich atemberaubendes Tempo vor, das andere Bücher nicht einmal bis zum Ende hin erreichen. Und man fragt sich, was soll da noch kommen – doch da kommt noch Einiges
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Beauregard, auch Beau oder Bug genannt, ist ein schwarzer Amerikaner, der in einem kriminellen Milieu aufgewachsen ist. Er hat zwar selbst bereits eine kriminelle Vergangenheit, aber hat es geschafft auszusteigen, eine Familie zu gründen und eine Autowerkstatt aufzubauen. Als die Geldsorgen ihn …
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Beauregard, auch Beau oder Bug genannt, ist ein schwarzer Amerikaner, der in einem kriminellen Milieu aufgewachsen ist. Er hat zwar selbst bereits eine kriminelle Vergangenheit, aber hat es geschafft auszusteigen, eine Familie zu gründen und eine Autowerkstatt aufzubauen. Als die Geldsorgen ihn erdrücken, nimmt er wieder Kontakt zur kriminellen Szene auf und nimmt wieder einen „Job“ an- mit weitreichenden Folgen.
Das Milieu, in dem sich der Protagonist bewegt, ist brutal- ein Menschenleben zählt hier wenig. Das wird allein schon durch die schriftstellerisch gute, aber brutale Sprache sehr deutlich. Zuerst habe ich mich durch die Gewaltausdrücke und abwertende Konversationen abgestoßen gefühlt. Sicher ist dies auch so vom Autor gewollt. Es wird sehr deutlich wie es Schwarzen, noch dazu in abgelegenen Gegenden der USA, ergehen kann und wie schwer es für sie oft ist, aus dem Sumpf zu kommen. Beauregard´s Vater war auch schon kriminell. Die Charaktere wirken alle sehr authentisch.
Der Protagonist Beau ist ein sehr komplexer, vielschichtiger Charakter. Mir war er weder sympathisch noch unsympathisch. Auf der einen Seite liebt er seine Familie und möchte ihnen ein sicheres Zuhause bieten. Er würde seine Familie aufs Blut verteidigen. Auf der anderen Seite könnte er den geerbten Wagen seines Vaters verkaufen und so den finanziellen Druck erst einmal abmildern. Hier weigert er sich wie ein kleines Kind und stellt das über das Wohlergehen der Familie. Er nimmt keinen Rat von seiner Frau Kia an und wendet sich wieder der Kriminalität zu. Er ist kein Vorbild für seine Söhne, die er eigentlich schützen möchte. Der Protagonist hat zwar auch einen weichen Kern, aber scheut sich nicht, Gegenspieler umzubringen und zu erpressen. Er möchte gut sein, schafft es aber nicht. Beim Lesen dachte ich oft wie falsch diese „Ehre“ doch ist. Dieses Buch zeigt schonungslos auf, wie Generationen in Kriminalität hängenbleiben und es wird nichts verherrlicht. Trotzdem leidet man mit Beau mit.
S.A. Cosby ist ein schwarzer Autor, der sehr authentisch erzählt und man lernt eine erschreckende Welt kennen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in einigen Teilen der USA so zugeht, da das Sozialsystem dort sehr dürftig ist. Als Schwarzer ist alles noch schwerer. Mein Cousin lebt in den USA und ich weiß wie schnell man absinken kann und unter einer Brücke schläft- oder eben kriminell wird.
Fazit: beeindruckend. Ein sehr authentisches Buch mit starken Charakteren.
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Man kann man sich noch so sehr bemühen, das Fahrzeug in der Spur zu halten, aber was tun, wenn plötzlich ein unerwartetes Hindernis auftaucht?
In einem früheren Leben war Beauregard "Bug" Montage der beste Fluchtwagenfahrer an der Ostküste. Hat die Familientradition …
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Man kann man sich noch so sehr bemühen, das Fahrzeug in der Spur zu halten, aber was tun, wenn plötzlich ein unerwartetes Hindernis auftaucht?
In einem früheren Leben war Beauregard "Bug" Montage der beste Fluchtwagenfahrer an der Ostküste. Hat die Familientradition fortgeführt. Aber das hat er längst hinter sich gelassen, hat auf Reset gedrückt und lebt nun ein respektables Leben. Seine Familie steht an erster Stelle. Anders als bei seinem Vater, der vor vielen Jahren nach einem missglückten Job spurlos verschwunden ist. Aber Bugs Autowerkstatt läuft in letzter Zeit nicht mehr gut. Die Konkurrenz zieht ihm mit Dumpingpreisen die Kunden ab. Ihm steht das Wasser bis zum Hals.
Das Angebot eines alten Kumpels scheint einen Ausweg aus der Misere zu bieten. Dieser plant einen Coup, will einen Juwelier ausheben, der den Safe voller Diamanten hat, aber ihm fehlt noch ein Fahrer. Obwohl Bug zweifelt, Gewissensbisse hat, willigt er ein. Hätte er nicht tun sollen, denn der Job endet in einem Fiasko, bedroht in letzter Konsequenz das, was ihm heilig ist. Seine Familie.
Der Roman lässt sich in zwei Bereiche teilen. Anfangs dominieren die Rückblicke in Bugs Vergangenheit, in der er das Verhältnis zu seinem Vater reflektiert, doch dann wird er zu einem astreinen Southern Noir mit Action-Potenzial, in dem der Autor über weite Strecken ein hohes Tempo vorlegt, was insbesondere den wilden Verfolgungsjagden geschuldet ist. Aber er ist auch angereichert mit Themen, die insbesondere in den ländlichen Gegenden jenseits der Metropolen, hier Virginias „Wasteland“, aktuell sind. Südstaaten-Alltag in Armut mit Rassismus, fehlenden Jobs, Perspektivlosigkeit, aber jeder Menge Gewalt, Alkohol und Drogen. Für viele Menschen ein Leben am Abgrund, in dem der amerikanische Traum nur noch ein schönes Märchen ist. Lesen!
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Spannend, actionreich, außergewöhnlich, toll !
"Blacktop Wasteland" von S.A. Cosby ist im März 2021 als Hardcover mit 320 Seiten bei Ars Vivendi erschienen.
Beauregard "Bug" Montage hat mit seiner kriminellen Vergangenheit abgeschlossen, betreibt nun eine …
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Spannend, actionreich, außergewöhnlich, toll !
"Blacktop Wasteland" von S.A. Cosby ist im März 2021 als Hardcover mit 320 Seiten bei Ars Vivendi erschienen.
Beauregard "Bug" Montage hat mit seiner kriminellen Vergangenheit abgeschlossen, betreibt nun eine Autowerkstatt und kümmert sich mit ganzem Herzen um seine Familie.
Als er in eine finanzielle Notsituation gerät, beschließt er, ein letztes Mal das zu tun, was er am besten kann: einen Fluchtwagen fahren. Leider läuft bei dem Banküberfall aber nicht alles glatt, und so hat Bug nicht nur die Polizei an den Hacken, sondern es gibt auch ungeahnte Schwierigkeiten....
S.A. Cosby nimmt den Leser von Beginn an mit auf eine spannende Reise durch Amerika - verfilmt wiird das ein Roadmovie vom Feinsten. Actionreich, spannend und unterhaltsam zugleich wird hier aber nicht "nur" die Story erzählt, sondern der Autor bringt wichtige Themen mit ein, die das klischeebehaftete Amerika nach wie vor prägen: Rassismus, Ignoranz, Brutalität sind an der Tagesordnung, jeder ist sich selbst der Nächste.
Bug ist ein durch und durch sympathischer Protagonist. Nach einer schwierigen Kindheit als Schwarzer will er seiner Familie mehr bieten, ihnen ein schönes und möglichst vorurteilsfreies Leben bieten. Er hat das Herz am rechten Fleck und ehrbare Motive, nur wählt er immer wieder den verkehrten Weg, denn es ist nicht leicht, aus den alten Verhaltensmustern zu entfliehen - besonders, wenn von Seiten der Gesellschaft ohnehin nichts anderes erwartet wird...
Ein Teufelskreis, aus dem Bug mit allen Mitteln versucht herauszukommen, und so versucht er sogar bei seinen kriminellen Handlungen so ehrlich und fair wie nur möglich zu bleiben - dabei hat er einfach keine Chance...
Den Leser erwartet also eine echte Gratwanderung zwischen Spannung und Action auf der einen Seite, Familienleben, Verzweiflung und dem Versuch, sämtlichen gesellschaftlichen Vorurteilen zum Trotz alles besser zu machen auf der anderen Seite.
Mein Fazit: Ein unbedingt lesenwertes, rasantes und sehr beeindruckendes Buch, das zum Nachdenken anregt und die Frage aufwirft: Wie hätte ich gehandelt?
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