Birgit Mattausch
Broschiertes Buch
Bis wir Wald werden
Roman 'Ein lyrischer Roman, der seinesgleichen sucht!' Ingeborg Szöllösi, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien
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»Wir sind aus dem Frühling gekommen«, sagt Babulya, und die junge Nanush weiß, dass ihre Urgroßmutter nicht nur von ihnen beiden spricht. Schon immer ist Babulyas Küche der Mittelpunkt aller Geschichten, der Ort, wo das Leben passiert für alle Menschen im Haus. Für Oma Elsa, die weder Hochdeutsch noch Russisch spricht, Felek, die aus Kurdistan geflüchtet ist, Vitali, der sich von seinem Hund beschützen lässt, oder Gregorij, der weiß, wie man Sonnenblumenkerne im Mund schält. Doch Babulya ist alt geworden, einst hat die Urgroßmutter ihre Urenkelin von Sibirien nach Deutschland get...
»Wir sind aus dem Frühling gekommen«, sagt Babulya, und die junge Nanush weiß, dass ihre Urgroßmutter nicht nur von ihnen beiden spricht. Schon immer ist Babulyas Küche der Mittelpunkt aller Geschichten, der Ort, wo das Leben passiert für alle Menschen im Haus. Für Oma Elsa, die weder Hochdeutsch noch Russisch spricht, Felek, die aus Kurdistan geflüchtet ist, Vitali, der sich von seinem Hund beschützen lässt, oder Gregorij, der weiß, wie man Sonnenblumenkerne im Mund schält. Doch Babulya ist alt geworden, einst hat die Urgroßmutter ihre Urenkelin von Sibirien nach Deutschland getragen, nun deckt Nanush die alte Frau abends mit einer Steppdecke zu. Babulya verlässt kaum noch ihr Bett, die Hüterin der Erinnerungen ist still geworden, und die Hausgemeinschaft muss sich fragen, was es bedeuten könnte, wenn sie eines Tages nicht mehr da ist ...
Birgit Mattausch hat Germanistik und evangelische Theologie studiert. Zehn Jahre lang war sie Pfarrerin in Süddeutschland, seit 2017 arbeitet sie als Referentin in der pastoralen Aus- und Weiterbildung. Sie arbeitete mehrere Jahre in einer Gemeinde, der viele Aussiedlerinnen und Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion angehörten, und wohnte mit ihnen in einem Hochhaus.
Produktdetails
- Verlag: Nagel & Kimche
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 174
- Erscheinungstermin: 15. April 2025
- Deutsch
- Abmessung: 181mm x 114mm x 17mm
- Gewicht: 159g
- ISBN-13: 9783312013791
- ISBN-10: 3312013798
- Artikelnr.: 71729517
Herstellerkennzeichnung
Nagel & Kimche
Valentinskamp 24
20354 Hamburg
vertrieb@harpercollins.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Interessiert liest Rezensentin Katharina Teutsch Birgit Mattauschs Debüt. Es beschreibt, erfahren wir, das Leben in einer Hochhaussiedlung am Rand einer deutschen Stadt. Die meisten Bewohner sind Russlanddeutsche, heißt es weiter, wobei das Buch klarmacht, dass das eine durchaus diverse Bevölkerungsgruppe ist. In manchmal elliptischer Sprache breitet Mattausch laut Teutsch Alltagsepisoden aus, die das Selbstverständnis der Russlanddeutschen verhandeln, und auch das Verhältnis zur Mehrheitsgesellschaft. Die Rezensentin lernt viel über das Verhältnis von Russland und Deutschland aus dem Buch, und auch, dass es doch eines gibt, auf das sich alle Russlanddeutschen einigen können: ihre Liebe zu Helene Fischer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[M]it Poesie und Eleganz ist es ihr gelungen, einen Kosmos voller Zärtlichkeit, sanfter Töne, magischer Zeichen, trauriger Geschichten und melancholischer Gemüter zu kreieren. Ein lyrischer Roman, der seinesgleichen sucht!« Ingeborg Szöllösi, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, 09. Februar 2024 Ingeborg Szöllösi Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien ADZ 20240209
Interessiert liest Rezensentin Katharina Teutsch Birgit Mattauschs Debüt. Es beschreibt, erfahren wir, das Leben in einer Hochhaussiedlung am Rand einer deutschen Stadt. Die meisten Bewohner sind Russlanddeutsche, heißt es weiter, wobei das Buch klarmacht, dass das eine durchaus diverse Bevölkerungsgruppe ist. In manchmal elliptischer Sprache breitet Mattausch laut Teutsch Alltagsepisoden aus, die das Selbstverständnis der Russlanddeutschen verhandeln, und auch das Verhältnis zur Mehrheitsgesellschaft. Die Rezensentin lernt viel über das Verhältnis von Russland und Deutschland aus dem Buch, und auch, dass es doch eines gibt, auf das sich alle Russlanddeutschen einigen können: ihre Liebe zu Helene Fischer.
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Gebundenes Buch
Babulya, eine Russlanddeutsche, verlässt mit ihrer nur wenige Monate alten Urenkelin ihre Heimat und übersiedelt wie viele andere auch nach Deutschland, der Heimat ihrer Vorfahren. Diese Russlanddeutschen sind keine Flüchtlinge und keine Vertriebenen, auch wenn vielen das Schicksal …
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Babulya, eine Russlanddeutsche, verlässt mit ihrer nur wenige Monate alten Urenkelin ihre Heimat und übersiedelt wie viele andere auch nach Deutschland, der Heimat ihrer Vorfahren. Diese Russlanddeutschen sind keine Flüchtlinge und keine Vertriebenen, auch wenn vielen das Schicksal der Vertreibung durch die Politik Stalins vertraut ist; sie sind Umsiedler bzw. Spätaussiedler, die im Zuge der Ostpolitik vor allem in den 80er Jahren in die Bundesrepublik wechselten.
Babulyas neue Heimat besteht aus einer Wohnung in einem Hochhaus an der städtischen Peripherie, in der sie zusammen mit anderen Russlanddeutschen lebt. Ihre Küche ist das Zentrum des Zusammenlebens mit ihrer Enkelin Nanush und auch das Zentrum für Begegnungen mit den anderen Bewohnern. Hier werden die Geschichten erzählt, die Babulya bewahrt hat und weitergibt und die mit diesem Buch dem Vergessen entrissen werden.
Die Geschichten Babulyas beschwören eine Vergangenheit herauf, die von Entbehrungen, Hunger, staatlicher Willkür, Verschleppungen und persönlichen Tragödien gekennzeichnet ist. Ihre Geschichten erzählen aber auch von Geheimnissen, phantastischen und ins Mythische überhöhten Ereignissen, von Traditionen, von Essgewohnheiten, Familienzusammenhalt und Zukunftsträumen.
Babulya und ihre Ur-Enkelin Nanush sind in fast symbiotischer Liebe miteinander verbunden. Inzwischen ist Babulya alt und pflegebedürftig, sodass sich ihre Rollen vertauschen. Nun ist es Nanush, die sich mit Hingabe um ihre Urgroßmutter kümmert, auch wenn sie dabei immer wieder an ihre Grenzen kommt.
Durch die Ich-Erzählerin Nanush erfährt der Leser auch die Gegenwart der russlanddeutschen Wohngenmeinschaft, z. B. ihre Puzzle-Bilder an der Wand, die Vorliebe für Plastikblumen, die Liebe zu den traditionellen kleinen Kopftüchern und zu eingelegten Salzgurken, ihren altertümlichen Dialekt, ihre beruflichen Träume und das häufige Platzen dieser Träume.
Die Autorin wählt für ihren Roman eine Sprache, die den Erzählungen Babulyas angepasst ist. Realität und Traumvorstellungen vermengen sich miteinander; Menschen verwandeln sich, und auch das Haus verwandelt sich zu einem Nadelbaum, der seine Äste in den Himmel streckt. Der Wald wird zu einem Bild des Todes, dem sich Babulya zum Zeitpunkt der Erzählung annähert, und die Krähen, die Todesbotinnen, warten bereits auf sie. Dazu passen auch die poetischen „Beschreibungen“ der Personen, die dem Leser nicht immer Konkretes bieten, aber doch einen Eindruck vermitteln. Vieles bleibt in Andeutungen stehen wie z. B. die Tatsache, dass Nanush bei der Umsiedlung auf die Begleitung ihrer Mutter verzichten musste. Auch die Erzählungen sind oft eher Fragmente und wirken wie schlaglichthafte Erinnerungen. Ein wenig mehr Ausgesprochenes hätte dem Roman mehr Konturen verliehen.
Die stets lyrische Sprache hat durchaus ihren Reiz. Sie wird verstärkt durch eingeschobene rechtsbündige Texte, durch eine Vielzahl von Metaphern und eigenwillige Satzstrukturen. Aber nicht alle Ereignisse sind wohl dazu geeignet, in einem poetischen Schwebezustand gehalten zu werden. Wenn z. B. der Junge Vitali, auf Aufforderung seiner Mutter hin, ein anderes Kind so zusammenschlägt, „bis der Boden vor unserem Haus rot war von Blut“, dann kommt die Poetik an ihre Grenzen. „Und Momes Wald. Reh Wolf Bär unsre Freunde. Das Licht uns golden im Haar“ – solche staccato-artigen Sätze und auch der Einsatz vieler stilistischer Mittel sind unbestritten kunstvoll, aber die Häufung wirkte auf mich nur maniriert und zu gewollt.
Bei aller Liebe zur Lyrik: mir war es zuviel.
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"Die Fensteraugen zu öffnen und hinunterzurufen wie früher schon: Kommt! Es gibt Waffeln / Pide / Eis / Germanys Next Top Model / Pelmeni / Hausaufgaben / Schlaf / ein Zuhause."
Dieses Zuhause ist ein Hochhaus mit 16 Etagen, in denen Menschen unterschiedlichster …
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"Die Fensteraugen zu öffnen und hinunterzurufen wie früher schon: Kommt! Es gibt Waffeln / Pide / Eis / Germanys Next Top Model / Pelmeni / Hausaufgaben / Schlaf / ein Zuhause."
Dieses Zuhause ist ein Hochhaus mit 16 Etagen, in denen Menschen unterschiedlichster Nationalität ihr Zuhause gefunden haben. Unter ihnen sind Nanush und ihre Urgroßmutter Babulya - russische Spätaussiedler, die sich mit den anderen Spätaussiedlern im Haus gut verstehen. So gehen Vitali und Oma Erna ebenfalls ein und aus in der kleinen Wohnung mit der noch kleineren Küche, die als Lebensmittelpunkt des ganzen Wohnhauses dient. Die meiste Zeit führt die Protagonistin die Leser*innen durch ihren Alltag an der Supermarktkasse, auf der Straße vor dem Haus und beim Zudecken der Urgroßmutter. Doch auch die Geschichte der Spätaussiedler kommt oft durch. So geht es um Vertriebene, Verschleppte, Nicht-Zurückgekommene. Es gibt Figuren, die Putin mögen. Eine sozialistische Mutter, die die vielen Umzüge nicht mitmachen wollte, und nun verschwunden ist. Es gibt eine Zeit in Kasachstan und es gibt die zarten Wurzeln, die die Menschen schließlich in der Betonsiedlung in Deutschland bilden konnten.
Birgit Mattausch Roman "Bis wir Wald werden" - der Titel ist eine Metapher für das Sterben - macht es seinen LeserInnen nicht leicht. Der Text ist sehr poetisch, voller magischem Realismus und zeigt viele Figuren, die die Grenzen zwischen Märchen und Realität verschmelzen lassen. Es gibt Schamaninnen, es gibt Zauber, es gibt Träume von tiergewordenen Verwandten im Wald. Der Zugang zum Text ist also alles andere als einfach, auch wenn das Thema und das Setting auf den ersten Blick wenig literarisch erschienen mögen. Diese sprachlichen Spiele, die Poetik und die Metaphern machen den Text vielschichtig, verstecken unzählige Deutungsmöglichkeiten. Allerdings lassen sie LeserInnen auch mit dem Gefühl zurück, doch nicht alles verstanden zu haben. Aber vielleicht muss man das auch gar nicht.
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!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Ein Hochhaus am Waldrand ist das Zuhause von Nanush und ihrer Urgroßmutter Babulya. Einst hat die Urgroßmutter ihre Urenkelin von Sibirien nach Deutschland getragen, nun deckt Nanush die alte Frau abends mit einer Steppdecke zu. …
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!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Ein Hochhaus am Waldrand ist das Zuhause von Nanush und ihrer Urgroßmutter Babulya. Einst hat die Urgroßmutter ihre Urenkelin von Sibirien nach Deutschland getragen, nun deckt Nanush die alte Frau abends mit einer Steppdecke zu. Voller Wärme und Poesie erzählt Birgit Mattausch von einem unzertrennlichen Familienband und einer ganz besonderen Hausgemeinschaft.
Wenn Babulya sagt, sie seien aus dem Frühling gekommen, weiß Nanush, dass ihre Urgroßmutter nicht nur sie beide damit meint, sondern alle Bewohner*innen des Hauses: Oma Elsa, die weder Hochdeutsch noch Russisch spricht, Felek, die aus Kurdistan geflüchtet ist, Vitali, der sich von seinem Hund beschützen lässt, oder Gregorij, der weiß, wie man Sonnenblumenkerne im Mund schält. Jahrelang war Babulyas Küche der Mittelpunkt all ihrer Geschichten, mit den Tomatenpflänzchen am Fenster und dem Salbei an der Decke. Doch nun ist Babulya so alt, dass sie kaum noch ihr Bett verlässt. Was bedeutet es für die Hausgemeinschaft und was bedeutet es für Nanush, wenn die Hüterin ihrer Erinnerungen eines Tages nicht mehr da ist? Ein Familienroman, der bildstark vom Wurzelnschlagen auf betoniertem Terrain erzählt.“
Ich kann bei dem Buch von Birgit Mattausch klar sagen: es ist ein echtes Sahnestück in der Literaturwelt welches sie hier geschaffen hat. Allein der Titel „Bis wir Wald werden“ ist schon so extrem tiefgründig und genau so empfand ich auch die komplette Erzählweise. Mattausch (be)schreibt nicht nur direkt, sondern eben auch sehr viele bildhafte Momente und auch viel Zweideutiges (herrlich zum analysieren) und eben auch enorm viele Metaphern. Wer damit generell Probleme hat, sollte dieses Buch erst gar nicht lesen…Die Geschichte rund um Protagonistin Babulya ist einerseits hier eine besondere aber schlussendlich finden sich solche Geschichten sehr häufig in der Realität wieder. Babulya ist eine Vertriebene, ein Flüchtling die aus Sibirien floh und sie war nicht allein. Für sie war es selbstverständlich mehreren Menschen ebenfalls dabei zu helfen. Nur an sich zu denken gab es für Babulya nicht. Egal wem sie helfen konnte, sie tat es und sie nahm sie bei sich auf. Daraus entstand bei allen Leidensgenossen eine tiefe Verbundenheit die manchmal gar keiner Worte bedarf. Ich empfand Babulya wie einen großen und alten Baum dem nunmehr die Kraft fehlt, alles Geäst und die Wurzeln weiter am Leben zu halten. Sie ist das Herz des Hauses in dem alle wohnen aber die Kraft neigt sich dem Ende. In Babulya sind alle Erinnerung aufbewahrt wie in einer Schatztruhe. Sie kennt sie alle und auch die Geschichten aller im Haus. Wie mag es also sein wenn dieses Schatztruhe nicht mehr zu öffnen ist? Mattausch hat feine Töne hier angeschlagen und erzählt äußerst bewegend und bildhaft. Das Thema Vertreibung sowie die Sehnsucht nach der alten Heimat und der Aufbau in der Neuen werden wahrlich gut getroffen. Wie lange ist man fremd? Wann lohnt es sich die neue „Heimatsprache“ zu lernen? Wie wird man in der neuen Heimat aufgenommen? Kann es überhaupt mehrere Heimat-Gedanken geben? Hier geht es ums sehr intensive und emotionale Fragen im Buch, die definitiv zum nachdenken anregen. Mattausch hat diese, für meine Begriffe zumindest, grandios in eine Geschichte verpackt, die ich absolut nur empfehlen kann! Ein grandioses Buch! 5 Sterne!
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Gebundenes Buch
Sehr berührend und einfühlsam erzählt Birgit Mattausch in "Bis wir Wald werden" über das Leben in einem Hochhaus, das von Aussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion bewohnt wird. Das ist umso bemerkenswerter, da die Autorin keinen entsprechenden familiären …
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Sehr berührend und einfühlsam erzählt Birgit Mattausch in "Bis wir Wald werden" über das Leben in einem Hochhaus, das von Aussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion bewohnt wird. Das ist umso bemerkenswerter, da die Autorin keinen entsprechenden familiären Hintergrund hat. Allerdings war sie als Pastorin jahrelang in einer schwäbischen Gemeinde tätig, der viele Aussiedler*innen angehörten.
Die Protagonistin Nanush, inzwischen erwachsen, kam mit ihrer Urgroßmutter Babulya als Baby nach Deutschland und lebt noch immer mit ihr im selben Haus, aber in einer eigenen Wohnung. Babulyas Küche ist der Treffpunkt für viele Bewohner aller Generationen des Hochhauses, die wie in einer Großfamilie zusammenleben und Wärme in der Gemeinschaft suchen.
In einer sehr poetischen Sprache beschreibt sie die innere Zerrissenheit der Menschen, die in der Sowjetunion als Deutsche und Fascisti galten und hier in Deutschland als Russen wahrgenommen werden. Immer wieder taucht der Wald mit seinen Tieren als Ort der Sehnsucht für die Entwurzelten auf, die Erinnerung an die endlosen Birkenwälder der Sowjetunion lebt in den Träumen weiter.
Hierbei vermischen sich Realität und Phantasie, Erinnerung und Traum. Einige Abschnitte haben geradezu lyrischen Charakter und sind rechtsbündig formatiert in den Text integriert.
Ich muss gestehen, dass mir der poetische Stil mit teils magischen Elementen nicht liegt, ich bevorzuge eher nüchtern-klare Erzählweisen. Wer diesen jedoch mag, wird hier eine sehr lesenswerte und anrührende Lektüre finden.
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Gebundenes Buch
In Russland waren sie Deutsche, in Deutschland sind sie die Russen. So sitzen Babulya und Nanush und die ganze Hausgemeinschaft immer zwischen den Welten fest.
Birgit Mattausch lässt uns teilhaben am Leben im Hochhaus am Waldrand. Auch hier beginnen die Welten zu verschwimmen. Menschen …
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In Russland waren sie Deutsche, in Deutschland sind sie die Russen. So sitzen Babulya und Nanush und die ganze Hausgemeinschaft immer zwischen den Welten fest.
Birgit Mattausch lässt uns teilhaben am Leben im Hochhaus am Waldrand. Auch hier beginnen die Welten zu verschwimmen. Menschen werden zu Vögeln und erheben sich in die Lüfte, das Haus wird zur Araukarie und hebt seine Äste in den Himmel. Irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit spielt sich das Leben ab und in diesen Metaphern erfahren wir von der Zerrissenheit, der Wurzellosigkeit und der Verhaftung in einer verherrlichten Vergangenheit mit der die Menschen im Hochhaus ihren Alltag bewältigen.
In sehr poetischer Sprache, durchsetzt mit lyrischen Einschüben beschwört die Autorin eine Welt herauf, deren Zentrum Babulyas Küche ist und die ihre Geschichten an die nächste Generation weitergibt, bei Tee mit Marmelade.
Nun ist Babulya zu alt, um sich noch viel aus dem Bett zu bewegen und ihre Urenkelin Nanush hadert damit, dieses Erbe zu übernehmen. Sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre Urgroßmutter, versucht aber gleichzeitig einen anderen Blick in die Zukunft. Kann dies gelingen, oder ist sie genauso verhaftet in Sibirien, wie der Rest ihrer Sippe?
Dieses kleine Buch steckt voller Bilder, die in Menschen zwischen den Welten wachsen und gedeihen. Wer mit lyrischer und metaphernreicher Sprache nichts anfangen kann, sollte davon lieber die Finger lassen. Wer sich darauf einlassen kann, findet eine bereichernde Geschichte, die den Geist beflügelt. Einziger Wermutstropfen ist, das es sehr fragmentarisch anmutet. Manchmal hätten ein paar Worte mehr der Geschichte gut getan.
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Gebundenes Buch
Mit " Bis wir Wald werden " hat die Autorin Birgit Mattausch ein Buch fürs Herz und über das Leben geschrieben, welches ich nicht so scchnell vergessen werde.
Ein Hochhaus irgendwo am Waldrand wird von der Autorin so mit Leben gefüllt, als sein ich dabei. Die Sprache ist …
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Mit " Bis wir Wald werden " hat die Autorin Birgit Mattausch ein Buch fürs Herz und über das Leben geschrieben, welches ich nicht so scchnell vergessen werde.
Ein Hochhaus irgendwo am Waldrand wird von der Autorin so mit Leben gefüllt, als sein ich dabei. Die Sprache ist poetiscch schön und nimmt mich mit in die Welt von Babulya und Nanush. Babulya, die mit ihrer Urenkelin Nanush Russland den Rücken gekehrt hat um mit ihr nach Deutschland auszuwandern und ihre Küche im Hochhaus sind das Zentrum der Geschichte. Viele Geschichten leben im Hochhaus am Wald, da ist Vitali, Oma Elsa , Felek und alle Geflüchtete die eine Gemeinschaft bilden, deren Herzstück aber immer Babulya bleibt. Doch auch Baulya wird älter und nun ist es Nanush sich um ihre Ur-Oma zu kümmern. Die Frau, die ihr alles über das Leben beigebracht hat, was sie weiß und die sich ihr Leben lang ein besseres Leben für Nanush gewünscht hat. Nanush gibt ihr Bestes und versucht doch mit Hoffnung in die Zukunft und die neue Zeit zu blicken.
Bis wir Wald werden ist eine Perle unter den Büchern die ich dieses Jahr gelesen habe und ein wunderbares Geschenk für besondere Menschen. Birgit Mattusch verwebt Literatur mit Poesie wie ich es selten erlebt habe, ihre Bilder heben mich mit genommen auf eine wunderbare Reise.
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Gebundenes Buch
Birgit Mattausch war mir von kleineren Beiträgen online bereits bekannt als Autorin, deren Worte zu Herzen gehen, weshalb ich ihren ersten Roman bestellte.
Wunderhübsch das Cover – ein Schwan vor unendlichem, dunkelnden Himmel auf einer Eisfläche, in der sich das Hochhaus, …
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Birgit Mattausch war mir von kleineren Beiträgen online bereits bekannt als Autorin, deren Worte zu Herzen gehen, weshalb ich ihren ersten Roman bestellte.
Wunderhübsch das Cover – ein Schwan vor unendlichem, dunkelnden Himmel auf einer Eisfläche, in der sich das Hochhaus, Ort des Geschenens, wie ein Spiegelbild wiederfindet – so passend für den Roman, in dem sich zwei Welten miteinander mischen, verschwimmen, verschmelzen, Erinnerungen und Gegenwart keine getrennten Zeitebenen sind.
Nanush, die junge Frau, ihre Urgroßmutter Babulya - die kleine, so eng miteinander verbundene Kernfamilie, zu der sich unter den Hochhausbewohnern eine bunt schillernde Wahlfamilie findet, die das Kostbarste teilt, das wir haben – das Leben. Bis ins Detail lernen sich die Menschen kennen – Nanush weiß genau, wenn Geschirr Stockwerke unter ihr klappert, wer da aus welcher Tasse mit welchem Muster trinkt…. Die Personen sind überaus warm und lebendig dargestellt, Leser ziehen mit ein in das Hochhaus, die Geschichte von früher und heute und möchten sich am Ende gar nicht trennen von diesen liebgewordenen Charakteren.
Es ist so viel Liebe in diesem Buch – Liebe der Figuren füreinander, so wie Nanush für Babulya Honig unter das Bett stellt, wo diese mit zunehmender Altersdemenz Bären vermutet.
Sprachlich wunderschön gestaltet. Wie es ja bei Mt 26,17 heißt, deine Sprache verrät dich, so verrät Sprache – deutsch, russisch, Oma Elsas Dialekt, nicht nur viel über die Protagonisten und ihr Leben, sondern zugleich auch Mattausch‘ Sprache die tiefe Liebe der Autorin zur Mitwelt.
Ein Buch zum Abtauchen und zugleich durch die teils authentischen Lebensgeschichten, die sich hier verflechten, ein klares und ermutigendes Zeichen, dass liebevolles Miteinander unter sehr verschiedenen Menschen verschiedener Herkunft möglich ist. maria Sassin
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eBook, ePUB
Ein Hochhaus am Waldrand in dem hauptsächlich Russlanddeutsche wohnen - nirgendwo gehören sie hin. Hier sind sie Russen und in der Sowjetunion waren sie Deutsche. Die Geschichte um Nanush und ihre Urgroßmutter könnte interessant sein, da das Thema auch heute noch Gültigkeit …
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Ein Hochhaus am Waldrand in dem hauptsächlich Russlanddeutsche wohnen - nirgendwo gehören sie hin. Hier sind sie Russen und in der Sowjetunion waren sie Deutsche. Die Geschichte um Nanush und ihre Urgroßmutter könnte interessant sein, da das Thema auch heute noch Gültigkeit hat. Doch konnte mich der Schreibstil so gar nicht abholen, dadurch wurde ich auch mit den Figuren nicht warm. Ich hatte mir nach dem Lesen des Klappentextes definitiv eine andere Geschichte vorgestellt. Schade, denn auch das Cover ist eigentlich sehr schön, doch so kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen.
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