
Heine Bakkeid
Broschiertes Buch
... und morgen werde ich dich vermissen / Thorkild Aske Bd.1
Norwegen-Thriller
Übersetzung: Allenstein, Ursel
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Die Thriller-Entdeckung aus Skandinavien: packend, atmosphärisch, voller Sogkraft.Wenn man am Tiefpunkt ist, gibt es nur einen Weg: Hoch, in den NordenThorkild Aske wird aus dem Gefängnis entlassen. Früher war er interner Ermittler bei der norwegischen Polizei und ein gefragter Verhörspezialist, doch dann lief etwas entsetzlich schief. Nun steht er vor dem Nichts. Von Schuldgefühlen und Schmerzen geplagt, lässt er sich von seinem Freund und Psychologen Ulf überreden, nach einem jungen Mann zu suchen: Rasmus Moritzen arbeitete auf einer verlassenen Leuchtturmwärterinsel im nordnorwegisc...
Die Thriller-Entdeckung aus Skandinavien: packend, atmosphärisch, voller Sogkraft.
Wenn man am Tiefpunkt ist, gibt es nur einen Weg: Hoch, in den Norden
Thorkild Aske wird aus dem Gefängnis entlassen. Früher war er interner Ermittler bei der norwegischen Polizei und ein gefragter Verhörspezialist, doch dann lief etwas entsetzlich schief. Nun steht er vor dem Nichts. Von Schuldgefühlen und Schmerzen geplagt, lässt er sich von seinem Freund und Psychologen Ulf überreden, nach einem jungen Mann zu suchen: Rasmus Moritzen arbeitete auf einer verlassenen Leuchtturmwärterinsel im nordnorwegischen Meer. Er ist spurlos verschwunden. Ein Tauchunfall, vermutet die örtliche Polizei, für sie ist der Fall erledigt. Doch damit wollen sich Rasmus' Eltern nicht zufrieden geben.
Thorkild macht sich auf in den Norden, wo die Polarnacht anbricht. Bald schon bemerkt er, dass er nicht allein auf der kargen Felseninsel ist. Und als die Herbststürme wüten, wird tatsächlich eine Leiche angeschwemmt. Thorkilds alter Spürsinn erwacht: Denn es handelt sich nicht um Rasmus.
Wenn man am Tiefpunkt ist, gibt es nur einen Weg: Hoch, in den Norden
Thorkild Aske wird aus dem Gefängnis entlassen. Früher war er interner Ermittler bei der norwegischen Polizei und ein gefragter Verhörspezialist, doch dann lief etwas entsetzlich schief. Nun steht er vor dem Nichts. Von Schuldgefühlen und Schmerzen geplagt, lässt er sich von seinem Freund und Psychologen Ulf überreden, nach einem jungen Mann zu suchen: Rasmus Moritzen arbeitete auf einer verlassenen Leuchtturmwärterinsel im nordnorwegischen Meer. Er ist spurlos verschwunden. Ein Tauchunfall, vermutet die örtliche Polizei, für sie ist der Fall erledigt. Doch damit wollen sich Rasmus' Eltern nicht zufrieden geben.
Thorkild macht sich auf in den Norden, wo die Polarnacht anbricht. Bald schon bemerkt er, dass er nicht allein auf der kargen Felseninsel ist. Und als die Herbststürme wüten, wird tatsächlich eine Leiche angeschwemmt. Thorkilds alter Spürsinn erwacht: Denn es handelt sich nicht um Rasmus.
Heine Bakkeid, Jahrgang 1974, ist in Norwegen ein renommierter Jugendbuchautor. Mit «Morgen werde ich dich vermissen» hat er seinen ersten Thriller vorgelegt. Angelegt auf fünf Bände ist "Triff mich im Paradies" der zweite Band der Reihe um Thorkild Aske, die in 16 Ländern erscheint und in Skandinavien die Bestsellerliste erstürmte.
Ursel Allenstein, 1978 geboren, übersetzt u.a. Sara Stridsberg, Johan Harstad und Tove Ditlevsen. 2011 und 2020 erhielt sie den Hamburger Förderpreis, 2013 den Förderpreis der Kunststiftung NRW und 2019 den Jane-Scatcherd-Preis für ihre Übersetzungen aus den skandinavischen Sprachen.
Ursel Allenstein, 1978 geboren, übersetzt u.a. Sara Stridsberg, Johan Harstad und Tove Ditlevsen. 2011 und 2020 erhielt sie den Hamburger Förderpreis, 2013 den Förderpreis der Kunststiftung NRW und 2019 den Jane-Scatcherd-Preis für ihre Übersetzungen aus den skandinavischen Sprachen.
Produktdetails
- rororo Taschenbücher Nr.29055
- Verlag: Rowohlt TB.
- Originaltitel: Jeg skal savne deg i morgen
- Artikelnr. des Verlages: 20355
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 23. Juni 2017
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 137mm x 33mm
- Gewicht: 496g
- ISBN-13: 9783499290558
- ISBN-10: 3499290553
- Artikelnr.: 47073419
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)
Es gibt Mörder, die Tote wie Trophäen sammeln
Je kaputter der Ermittler, desto kälter der Norden: Heine Bakkeid geht nach Leichen tauchen in Norwegen
Sein täglicher Medikamentencocktail ist furchteinflößend. Schmerzmittel zählen dazu, Antipsychotika, Neuroleptika, Antidepressiva. Aber ohne sie wäre er gar nicht einsatzfähig. Er ist nämlich ein ziemlich aussichtsloser Fall, dieser Thorkild Aske. Einst ein Verhörspezialist der norwegischen Polizei, Abteilung Innere Ermittlung, jetzt nach mehr als drei Jahren in Haft und in der Psychiatrie entlassen trotz einer eklatanten Selbstmordgefährdung. Nach einem von ihm unter Drogeneinfluss verursachten Verkehrsunfall, bei dem eine junge Frau namens Frei zu Tode kam, ist
Je kaputter der Ermittler, desto kälter der Norden: Heine Bakkeid geht nach Leichen tauchen in Norwegen
Sein täglicher Medikamentencocktail ist furchteinflößend. Schmerzmittel zählen dazu, Antipsychotika, Neuroleptika, Antidepressiva. Aber ohne sie wäre er gar nicht einsatzfähig. Er ist nämlich ein ziemlich aussichtsloser Fall, dieser Thorkild Aske. Einst ein Verhörspezialist der norwegischen Polizei, Abteilung Innere Ermittlung, jetzt nach mehr als drei Jahren in Haft und in der Psychiatrie entlassen trotz einer eklatanten Selbstmordgefährdung. Nach einem von ihm unter Drogeneinfluss verursachten Verkehrsunfall, bei dem eine junge Frau namens Frei zu Tode kam, ist
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seine Beamtenlaufbahn für immer beendet. Und Frei, der er verfallen war, lässt ihn nicht mehr los. Zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft bietet man ihm einen Job in einem Callcenter an. Seine Frau hat ihn verlassen und hat sich mit seinem früheren Vorgesetzten verpartnert. Geld hat er auch keines.
Alles keine guten Nachrichten. Aber dann vermittelt ihm sein Psychiater einen seltsamen Auftrag: Er soll im Norden des Landes, auf einer winzigen Insel, nach dem Verbleib von Rasmus Moritzen fahnden, Sohn wohlhabender Eltern, der einen Leuchtturm zu einem Erlebnishotel umrüsten wollte. Als er verschwand, hakte die örtliche Polizei den Fall schnell als Tauchunfall ab. Aske hat etwas wiedergutzumachen, was nicht wiedergutzumachen ist, und nimmt deshalb den Auftrag an.
Damit betritt ein Ermittler die Bühne, der zu den kaputtesten Typen zählen dürfte, die derzeit im Handel sind. Er führt Selbstgespräche, sieht Gespenster und deliriert in der Totenwelt. Wenn auch seine Sozialprognose wenig Anlass zur Hoffnung gibt - aber seinen Riecher hat er nicht verloren. In Nordnorwegen trifft er seine Schwester Liz, die es nicht schafft, sich von ihrem prügelnden Gatten zu lösen. Er findet Unterschlupf bei dem Muschelfarmer Harvey und seiner Frau Merethe, einer Therapeutin im Altenheim, die nicht nur Senioren-Yoga kann, sondern auch als Medium fungiert.
Das Ganze spielt während acht Tagen im Herbst, das Wetter ist lausig, die Kälte groß, der Wind heftig. Die Besichtigung des Leuchtturmhotels wirft zunächst wenig ab, bis eine Leiche angeschwemmt wird, die Thorkild Aske birgt. Es ist nicht der vermisste Rasmus, sondern eine Frau, der ein Unterarm und das Gesicht fehlt. Ihrem Zustand zufolge muss sie schon länger als ein paar Tage im Meer getrieben haben. Während der private Ermittler die Polizei verständigt, zieht ein Taucher nächtens die Leiche zurück ins Meer. Die angeforderten Polizisten kommen nie an.
Spätestens jetzt ist klar, dass auch das Leben Askes in Gefahr ist. Spätestens jetzt ist aber auch klar, wer der Täter ist - nur nicht, warum er mordet. Im Grunde handelt der Roman von der Frage, die erst im letzten der neunundsechzig Kapitel gestellt wird: "Wie können manche Menschen ein zweites, vollkommen verschiedenes Leben führen, parallel zu dem, das sie mit anderen teilen?"
Heine Bakkeid, Jahrgang 1974, ist ein norwegischer Jugendbuchautor, der bislang nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. ". . . und morgen werde ich dich vermissen" ist sein erster Abstecher ins Thriller-Fach. Der Roman ist in Norwegen gut angekommen, deshalb wird daraus sogleich eine Reihe werden. Schreiben kann Bakkeid jedenfalls, wie die leichthändig ausgeführte Szene belegt, in welcher ein Pathologe vor den Augen seiner Studenten die dann doch noch aufgetauchte Leiche Rasmus Moritzens obduziert. Wie ein filigranes Skalpell-Ballett wirkt das in der präzisen Abfolge der Handgriffe.
Schon die Entscheidung, die Geschichte aus Sicht des Protagonisten zu erzählen, ist mutig. Ich-Erzähler müssen schnell ein Identifikationsangebot machen, das den Leser entweder durch Plausibilität oder durch Spannung bei Laune hält. Da dem Leser im Regelfall die medikamentöse Vernebelung des Erzählers fehlen dürfte, bemüht sich Bakkeid, die chemischen Prozesse, welche die vielen Pillen im Körper auslösen, möglichst nachvollziehbar zu schildern. Das gelingt ihm, freilich schwächt er seine Beschreibungskunst durch den zwanghaften, an eine Kampfmaschine erinnernden Durchhaltewillen des Helden. Der überbäckt die Erzählung mit Action wie ein Schmelzkäse den Toast.
Dazu zählt etwa der ausgelutschte Topos vom Frischoperierten, der sich selbst entlässt und blutverschmiert mit nacktem Hintern durchs Krankenhaus rennt, weil er da draußen noch eine Rechnung offen hat. Dazu zählt auch das auf Filmeffekt getrimmte Finale, das mit den Stichworten "Schiffswrack", "Harpune", "Zweikampf" ausreichend skizziert ist. Dennoch: ein Debüt, das sich sehen lassen kann.
HANNES HINTERMEIER
Heine Bakkeid: ". . .und morgen werde ich dich vermissen."
Thriller.
Aus dem Norwegischen von Ursel Allenstein.
Rowohlt Verlag, Reinbek 2017. 417 S., br., 14,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alles keine guten Nachrichten. Aber dann vermittelt ihm sein Psychiater einen seltsamen Auftrag: Er soll im Norden des Landes, auf einer winzigen Insel, nach dem Verbleib von Rasmus Moritzen fahnden, Sohn wohlhabender Eltern, der einen Leuchtturm zu einem Erlebnishotel umrüsten wollte. Als er verschwand, hakte die örtliche Polizei den Fall schnell als Tauchunfall ab. Aske hat etwas wiedergutzumachen, was nicht wiedergutzumachen ist, und nimmt deshalb den Auftrag an.
Damit betritt ein Ermittler die Bühne, der zu den kaputtesten Typen zählen dürfte, die derzeit im Handel sind. Er führt Selbstgespräche, sieht Gespenster und deliriert in der Totenwelt. Wenn auch seine Sozialprognose wenig Anlass zur Hoffnung gibt - aber seinen Riecher hat er nicht verloren. In Nordnorwegen trifft er seine Schwester Liz, die es nicht schafft, sich von ihrem prügelnden Gatten zu lösen. Er findet Unterschlupf bei dem Muschelfarmer Harvey und seiner Frau Merethe, einer Therapeutin im Altenheim, die nicht nur Senioren-Yoga kann, sondern auch als Medium fungiert.
Das Ganze spielt während acht Tagen im Herbst, das Wetter ist lausig, die Kälte groß, der Wind heftig. Die Besichtigung des Leuchtturmhotels wirft zunächst wenig ab, bis eine Leiche angeschwemmt wird, die Thorkild Aske birgt. Es ist nicht der vermisste Rasmus, sondern eine Frau, der ein Unterarm und das Gesicht fehlt. Ihrem Zustand zufolge muss sie schon länger als ein paar Tage im Meer getrieben haben. Während der private Ermittler die Polizei verständigt, zieht ein Taucher nächtens die Leiche zurück ins Meer. Die angeforderten Polizisten kommen nie an.
Spätestens jetzt ist klar, dass auch das Leben Askes in Gefahr ist. Spätestens jetzt ist aber auch klar, wer der Täter ist - nur nicht, warum er mordet. Im Grunde handelt der Roman von der Frage, die erst im letzten der neunundsechzig Kapitel gestellt wird: "Wie können manche Menschen ein zweites, vollkommen verschiedenes Leben führen, parallel zu dem, das sie mit anderen teilen?"
Heine Bakkeid, Jahrgang 1974, ist ein norwegischer Jugendbuchautor, der bislang nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. ". . . und morgen werde ich dich vermissen" ist sein erster Abstecher ins Thriller-Fach. Der Roman ist in Norwegen gut angekommen, deshalb wird daraus sogleich eine Reihe werden. Schreiben kann Bakkeid jedenfalls, wie die leichthändig ausgeführte Szene belegt, in welcher ein Pathologe vor den Augen seiner Studenten die dann doch noch aufgetauchte Leiche Rasmus Moritzens obduziert. Wie ein filigranes Skalpell-Ballett wirkt das in der präzisen Abfolge der Handgriffe.
Schon die Entscheidung, die Geschichte aus Sicht des Protagonisten zu erzählen, ist mutig. Ich-Erzähler müssen schnell ein Identifikationsangebot machen, das den Leser entweder durch Plausibilität oder durch Spannung bei Laune hält. Da dem Leser im Regelfall die medikamentöse Vernebelung des Erzählers fehlen dürfte, bemüht sich Bakkeid, die chemischen Prozesse, welche die vielen Pillen im Körper auslösen, möglichst nachvollziehbar zu schildern. Das gelingt ihm, freilich schwächt er seine Beschreibungskunst durch den zwanghaften, an eine Kampfmaschine erinnernden Durchhaltewillen des Helden. Der überbäckt die Erzählung mit Action wie ein Schmelzkäse den Toast.
Dazu zählt etwa der ausgelutschte Topos vom Frischoperierten, der sich selbst entlässt und blutverschmiert mit nacktem Hintern durchs Krankenhaus rennt, weil er da draußen noch eine Rechnung offen hat. Dazu zählt auch das auf Filmeffekt getrimmte Finale, das mit den Stichworten "Schiffswrack", "Harpune", "Zweikampf" ausreichend skizziert ist. Dennoch: ein Debüt, das sich sehen lassen kann.
HANNES HINTERMEIER
Heine Bakkeid: ". . .und morgen werde ich dich vermissen."
Thriller.
Aus dem Norwegischen von Ursel Allenstein.
Rowohlt Verlag, Reinbek 2017. 417 S., br., 14,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Fesselnd von der ersten Zeile an. Und dank der großartigen, abwechslungsreichen und bisweilen spielerischen Prosa spannend bis zum Schluss. Harstad Tidende
Lässt Spannung und Tiefgang vermissen
Frisch aus der Haft entlassen und des Lebens müde nimmt der ehemalige Polizist und Verhörspezialist Thorkild Aske den Auftrag an, den von einer norwegischen Schäre spurlos verschwundenen Sohn des Mannes zu finden, in dessen Schuld Thorkild …
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Lässt Spannung und Tiefgang vermissen
Frisch aus der Haft entlassen und des Lebens müde nimmt der ehemalige Polizist und Verhörspezialist Thorkild Aske den Auftrag an, den von einer norwegischen Schäre spurlos verschwundenen Sohn des Mannes zu finden, in dessen Schuld Thorkild Aske steht. Die Gegend im hohen Norden Norwegens ist rau und düster, ebenso die Grundstimmung des Romans.
Die Beschreibung des Thrillers klang vielversprechend, leider konnte mich die Story nicht richtig fesseln. Die Protagonisten wirken blass und oberflächlich, die Handlungen teils verwirrend oder wie Lückenfüller, ohne den Roman richtig voranzutreiben. Einige Szenen fallen sogar äußerst unglaubwürdig aus: So glaube ich kaum, dass ein 44-jähriger fraglos als Student durchgeht. Und die Frage, weshalb der ehemals so erfolgreiche Spezialist so dermaßen tief gefallen ist, dass er zwischen Suizid und Tablettenmissbrauch hin- und herschwankt, wurde mir bis zum Ende des Romans nicht eindeutig beantwortet.
Auch wenn die Idee der Handlung gut ist, wurde diese doch nicht spannend genug umgesetzt, um den Roman als gelungenen Thriller bezeichnen zu können.
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Düster, depressiv und extrem atmosphärisch – aber auch mit ein paar Längen
Zum Inhalt:
Nach einem Selbstmordversuch und als gebrochener Mann wird der ehemalige Verhörspezialist Thorkild Aske aus dem Gefängnis entlassen und steht vor den Scherben seines Lebens. Sein …
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Düster, depressiv und extrem atmosphärisch – aber auch mit ein paar Längen
Zum Inhalt:
Nach einem Selbstmordversuch und als gebrochener Mann wird der ehemalige Verhörspezialist Thorkild Aske aus dem Gefängnis entlassen und steht vor den Scherben seines Lebens. Sein Therapeut und einziger verbliebener Freund Ulf überredet ihn, einen privaten Auftrag anzunehmen, um im Leben wieder ein wenig Fuss zu fassen. Auf einer unwirtlichen Insel hoch im Norden Norwegens ist ein junger Mann, Rasmus Moritzen, spurlos verschwunden und die Eltern wollen sich mit der offiziellen Erklärung eines Tauchunfalls nicht zufrieden geben. Doch vor Ort muss sich Thorkild nicht nur dem rätselhaften Verschwinden Moritzens und den brachialen Naturgewalten stellen, sondern auch seinen inneren Dämonen…
Meine Meinung:
Am Anfang der Geschichte nimmt sich der Autor erst einmal breiten Raum, um den Leser mit seinem Protagonisten Thorkild Aske vertraut zu machen. Unter den vielen „kaputten“ Ermittlern im internationalen Bücherdschungel gehört dieser Thorkild mit Sicherheit zu den Kaputtesten und so richtig „warm“ bin ich mit ihm leider bis zum Schluss nicht geworden (seine Verdauungsprobleme haben mich am Ende eher genervt).
Die Geschichte selbst baut zu Beginn die Spannung nur sehr langsam auf. Erst als Thorkild auf der einsamen, sturmumtosten Insel ankommt (ein super Setting!), schnellt der Spannungsbogen rapide nach oben – doch fällt er danach ebenso schnell wieder ab. Punktuell ergeben sich im Folgenden immer wieder spannende Passagen, aber für meinen Geschmack hat diese Geschichte auch einige Längen – Strecken, in denen einfach mehr hätte passieren dürfen. Erst im Finale war die Story an Spannung und Dramatik kaum noch zu überbieten. Am Ende setzt der Autor ein passiges Gesamtbild aus allen Puzzleteilen zusammen und liefert eine nachvollziehbare, an sich solide, aber eben auch nicht furiose Auflösung des Falls. Statt eines „wow“-Effekts hatte ich eher einen „ok“-Effekt.
Die Stärke dieses Buches liegt für mich daher weniger in der Grundstory, als viel mehr in der extrem dichten Atmosphäre, die stets einen latent depressiven und düsteren Grundton hat, sowie in der oftmals sehr bildlichen Beschreibung der rohen und lebensfeindlichen Natur im Norden Norwegens. Sehr gelungen fand ich auch das gekonnte Spiel des Autors mit der (oftmals durch Tablettenmissbrauch verzerrten) Wahrnehmung seines Protagonisten. Hier habe ich mich an mehr als einer Stelle gefragt, was nun Realität sein soll und was sich vielleicht nur in der Fantasie Thorkilds abspielt. So passt es auch sehr gut, dass dieser Thriller auch mit ein paar wohldosierten Mystery-Elementen gewürzt ist.
Last but not least hat mir der Schreibstil des Autors gefallen, der stets gut zur Story und zum sehr gelungenen Setting auf der sturmumtosten Insel passt. Oftmals beschreibt Bakkeid die Dinge dabei sehr bildlich (was nicht immer appetitlich ist) und fast schon poetisch. („…ich kann die tiefen Gräben im Mond sehen. Aus seinen Wunden rinnen silberne Flüsse und färben die Himmelskuppel in verschiedenen Metalltönen, an den Rändern dunklere, unregelmäßige Flecken, in der Mitte eher flammende Muster, die sich in spiralförmigen Milchstraßen ineinanderschlingen.“ - S. 250).
FAZIT:
Ein Thriller, der eher durch seine düstere Atmosphäre und ein tolles Setting besticht als durch seine Spannung.
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Thorkild Aske ist ein ehemaliger Verhörspezialist der norwegischen Polizei. Früher war er in seinem Beruf angesehen und bei internen Ermittlungen gefragt. Doch dann hat ihn etwas vollkommen aus der Bahn geworfen, was sogar dazu führte, dass Thorkild ins Gefängnis musste. Nun hat …
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Thorkild Aske ist ein ehemaliger Verhörspezialist der norwegischen Polizei. Früher war er in seinem Beruf angesehen und bei internen Ermittlungen gefragt. Doch dann hat ihn etwas vollkommen aus der Bahn geworfen, was sogar dazu führte, dass Thorkild ins Gefängnis musste. Nun hat er seine Strafe abgesessen. Doch bei der Entlassung steht er ohne Perspektive da. Als er das Angebot erhält, als Gefälligkeit für einen Bekannten nach einem jungen Mann zu suchen, der auf einer Insel im Meer spurlos verschwunden ist, würde Thorkild das am liebsten ausschlagen. Doch sein Psychologe Ulf rät ihm dringend dazu und kann ihn schließlich überreden, sodass Thorkild sich in den hohen Norden Norwegens aufmacht und mit der Suche beginnt. Auf der Insel stellt Thorkild fest, dass an dem Verschwinden des jungen Mannes irgendwas merkwürdig ist und als dann noch eine Leiche angeschwemmt wird, die aber nicht die des Mannes ist, beginnt Thorkild sich in den Fall zu verbeißen. Er ahnt allerdings nicht, was für Folgen das für ihn haben wird......
Dieser skandinavische Thriller wird in der Ich-Form, aus der Sicht des Hauptprotagonisten Thorkild, erzählt. Dadurch taucht man ganz in seine Gedanken- und Gefühlswelt ein. Das ist am Anfang allerdings nicht gerade leicht, da Thorkild durch ein Ereignis in der Vergangenheit völlig aus der Bahn geworfen wurde und nun ein körperliches und seelisches Wrack ist. Er ist depressiv und versucht sich mit Tabletten durch den Tag zu schleppen. Da man erst nach und nach erfährt, was sich damals zugetragen hat, beobachtet man in anfangs deshalb eher distanziert. Durch die gewählte Erzählform ist die Gesamtübersicht über die Handlung auch etwas eingeschränkt, denn man erfährt nicht alles und kann sich bei Thorkilds Zustand auch nicht immer sicher sein, dass er alles richtig wahrnimmt.
Dennoch übt die Story von Anfang an einen großen Reiz aus. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Außerdem gelingt es Heine Bakkeid hervorragend, die norwegische Hintergrundkulisse zum Leben zu erwecken. Die Atmosphäre ist düster und stellenweise sogar beklemmend, was sehr gut zum Hauptprotagonisten und auch zur rauen norwegischen Küste, mit dem dunklen Meer und seinen Stürmen, passt. Man kann sich ganz auf die beschriebene Kulisse einlassen und hat beim Lesen beinahe das Gefühl, den rauen Wind und die kalte, durchdringende Nässe zu spüren. Da man dabei ja noch in der Haut eines Protagonisten steckt, der von Angstzuständen, Depressionen, Schuldgefühlen und Selbstmordgedanken geplagt wird, steht einem düsteren Leseabenteuer nichts im Wege.
Obwohl die düstere Grundstimmung dafür sorgt, dass man unwillkürlich in den Sog der Geschichte gerissen wird, bleibt die Spannung leider etwas auf der Strecke. Denn die eigentliche Suche nach dem verschwundenen jungen Mann nimmt nur wenig Raum ein. Es gibt leider auch einige Längen, sodass man das Gefühl hat, dass man ein wenig auf der Stelle tritt. Das ändert sich zum Ende hin aber komplett, da das große Finale einiges zu bieten hat. Man braucht auch nicht zu befürchten, dass man beim Lesen selbst depressiv wird, denn der Autor versteht es sehr gut, die ein oder andere humorvolle Szene in die Handlung zu flechten, sodass man spontan lächeln muss.
Ich habe mich beim Lesen im Großen und Ganzen sehr gut unterhalten. Auf mich wirkte die Atmosphäre, die der Autor hier erschaffen hat, einfach großartig. Ich konnte mich deshalb ganz auf dieses eher düstere und beklemmende Leseabenteuer einlassen und wurde am Ende noch mit einer Wendung überrascht, die ich nicht erwartet hatte. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch vier von fünf möglichen Sternen. Das eine ziehe ich ab, da es auch einige Längen gab und ich mir eigentlich etwas mehr Spannung erhofft hatte. Dennoch freue ich mich bereits jetzt auf die Fortsetzung und werde dem etwas gewöhnungsbedürftigen Hauptprotagonisten die Treue halten.
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Ein Thriller mit außergewöhnlichem Protagonisten
Aske Thorkild wird aus dem Gefängnis entlassen. Früher war er ein Top-Verhörspezialist bei der Norweger Polizei, doch dies ist nun vorbei. Durch einen schweren Unfall hat er Entstellungen im Gesicht, ist zudem …
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Ein Thriller mit außergewöhnlichem Protagonisten
Aske Thorkild wird aus dem Gefängnis entlassen. Früher war er ein Top-Verhörspezialist bei der Norweger Polizei, doch dies ist nun vorbei. Durch einen schweren Unfall hat er Entstellungen im Gesicht, ist zudem abhängig von Psychopharmaka. Als sein Freund und Psychologe Ulf ihm einen Job anbietet ist Aske skeptisch, wie soll er dies bewältigen, wo er doch erst kürzlich einen versuchten Suizid nur durch Glück überstanden hat?
Aske lässt sich überreden in den Norden zur Leuchtturmwärterinsel zu fahren, um dort nach dem vermissten Rasmus Moritzen zu suchen. Alle, auch seine Eltern, glauben das er ihn nicht lebend finden wird. Umso überraschender ist es, als Aske eine Frauenleiche findet.......
Dieser Thriller ist eher von der seichten Art. Der Leser wird mehr von dem Hauptcharakter mit der Fülle seiner Probleme in den Bann gezogen. Aske Thorkild hat Probleme mit seinem Leben klar zukommen, die Wahnvorstellungen wegen der Medikamente lassen ihn oft an seinem Urteilsvermögen zweifeln. Er verrennt sich mit seiner Anbetung zu Frei fast komplett. Habe selten einen Charakter erlebt der so durch den Wind ist wie er, dennoch war ich neugierig auf seine Vergangenheit, vielleicht gerade weil er so verkorkst wirkt.
Die Thrillerhandlung verläuft nebenher. Dennoch konnte mich das Buch fesseln. Die mystischen Aspekte die miteinbezogen werden sind sehr spannend. So ist die Frau eines Muschelfarmers, der Aske eine Notunterkunft besorgt, ein Medium. Aske versucht mit ihrer Hilfe Kontakt zu Frei aufzunehmen. Die auf tragische Weise ums Leben kam. Freis Geschichte spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in dieser Geschichte, dies näher zu erläutern würde aber wichtige Aspekte vorwegnehmen, die der Leser sich erst nach und nach erarbeiten muss.
Heine Bakkeid hat mit .....und morgen werde ich dich vermissen ein tolles Buch verfasst. Dieser Band bildet den Auftakt zu einer Reihe um Aske Thorkild, dem ersten Spannungsroman des Autors, sonst war er bisher aber schon im Jugendbuchbereich erfolgreich. Bin gespannt was uns im neuen Teil erwartet.
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Heine Bakkeid kennt man in Norwegen als Jugendbuchautor und nun hat er mit "... und morgen werde ich dich vermissen" seinen ersten Thriller herausgebracht und ich muss sagen, er hat mich überzeugen können. Ich liebe diese düsteren skandinavischen Krimis und Thriller sehr und …
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Heine Bakkeid kennt man in Norwegen als Jugendbuchautor und nun hat er mit "... und morgen werde ich dich vermissen" seinen ersten Thriller herausgebracht und ich muss sagen, er hat mich überzeugen können. Ich liebe diese düsteren skandinavischen Krimis und Thriller sehr und hier spürte ich das Wasser auf der Haut und den Wind in den Haaren, so nah kam man der Natur und vor allem Thorkild Aske, einem zerrissenen und abgewrackten Charakter, der in letzter Zeit anscheinend wieder sehr in Mode gekommen ist, aber hier hatte es einen sehr ausschlaggebenden Grund warum er so geworden ist. Ab und an hatte ich wirklich Mitleid mit ihm, aber er scheint ein endloses Stehauf-Männchen zu sein. Wir begleiten Thorkild ab dem Moment, als er frisch aus dem Gefängnis in Stavanger entlassen wird. Er hatte eine 3-jährige Haftstrafe aufgebrummt bekommen, aber warum, das erfährt man erst so nach und nach in einigen Rückblicken. Dadurch hat Thorkild natürlich seine Polizeijob verloren und nun steht er ohne etwas vor einem Scherbenhaufen und muss außerhalb der Mauer wieder Fuß fassen. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch im Knast und einigen schweren Verletzungen, aufgrund des Vorfalles weswegen er einsitzen musste, bekommt er sehr starke Medikamente, die er bevorzugt mit Alkohol runterspült. Der Fall selbst war spannend und oftmals auch gruselig, zudem hat der Autor sehr intensiv diese bedrückende und düstere Atmosphäre Norwegen´s eingefangen. Die Natur, die mich immer wieder begeisternd in ihren Bann zieht und die Menschen, die erstmal eigenbrötlerisch daherkommen, dann aber, wenn es darauf ankommt, doch zur Stelle sind. Genau bei diesen Zeilen merkt man, das der Autor genau weiß, wovon er schreibt. Zum eigentlichen Fall, das Thorkild einen verschwundenen jungen Mann auf einer einsamen Insel suchen soll, möchte ich nicht zu viel verraten. Zur Lösung, schon weit vor dem Ende, hat mich ein Satz gebracht der eine Geste eines Protagonisten beschreibt, die eigentlich belanglos ist und auch keine entscheidende Bedeutung hat, aber ab diesem Moment wusste ich, diese Person muss der Täter sein.
Fazit
Dieses Thriller-Debüt konnte mich restlos überzeugen und zwar durch diese düstere, bedrohliche Umgebung und Atmosphäre, das macht für mich einen ganz großen Reiz dieser Bücher aus. Hinzu kommt noch diese dunkle, depressive und einzigartige Stimmung, der ich mich beim Lesen einfach nicht entziehen kann und es auch gar nicht will.
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Verstörend und düster
Thorkild Aske hat nach seinem Unfall mit Todesfolge und der damit verbundenen Haftstrafe psychische Probleme. Seinen Job bei der norwegischen Polizei ist er auch los. Sein Psychiater rät ihm, für ein befreundetes Ehepaar dessen Sohn Rasmus zu suchen und …
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Verstörend und düster
Thorkild Aske hat nach seinem Unfall mit Todesfolge und der damit verbundenen Haftstrafe psychische Probleme. Seinen Job bei der norwegischen Polizei ist er auch los. Sein Psychiater rät ihm, für ein befreundetes Ehepaar dessen Sohn Rasmus zu suchen und so als Privatermittler tätig zu sein, denn Arbeit lenkt ab. Thorkild ist lustlos, antriebslos. Entsprechend gestaltet sich sein Engagement. Doch als er tatsächlich eine Leiche findet, wird sein Interesse geweckt – denn statt Rasmus findet er eine verstümmelte Frauenleiche …
Nordische Krimis und Thriller erfordern immer ein großes Durchhaltevermögen beim Leser oder Hörer. So ist es auch hier. Viel Neues bietet Heine Bakkeid nicht: ein verkorkster Ermittler mit massig eigenen Problemen wurstelt sich durchs Leben und löst mehr oder weniger erfolgreich einen Fall. Potenzial ist vorhanden, doch leider war mir nicht eine Figur des Buches wirklich sympathisch. Alle bleiben blass und konturlos, sodass man keine Nähe oder irgendeine Beziehung zu ihnen aufbauen möchte. Das ist sehr schade. Die Wendungen und Verwicklungen sind nämlich sehr interessant gestaltet. Doch ist die Lektüre sogar als Hörbuch etwas anstrengend. Man muss sich das Buch tatsächlich erarbeiten. Das ist an sich nicht schlimm, doch hatte ich mir einen spannenden Fall mit etwas mehr Schwung gewünscht, der mich regelrecht in seinen Bann zieht.
Da zu erwarten ist, dass es weitere Fälle für Thorkild geben wird, vermute ich einfach mal, dass eine enorme Steigerung folgen wird. In der Figur steckt jedenfalls eine Menge Potenzial. So ein klein wenig erinnert Aske an Sebastian Bergmann, dessen Fälle ich sehr gerne höre und die ebenfalls recht schwierig und düster sind, aber dennoch mitreißen. Bakkeid verstrickt sich und den Leser/Hörer hin und wieder in Details, die so ablenken, dass ich teils Passagen mehrfach gehört habe, um den Anschluss zu finden und Zusammenhänge zu erfassen.
Der fulminante Showdown entschädigt und macht tatsächlich Lust auf weitere Fälle, zumal man mehr über Aske, seine Vergangenheit, den Unfall und die Zeit im Gefängnis erfahren möchte. Frank Stieren hat seinen Job super gut gemacht. Seine Stimme ist sehr angenehm und er versteht es, Askes depressive Stimmung sehr authentisch zu transportieren.
Insgesamt gibt es von mir noch vier Sterne für den ersten Krimi des Jugendbuchautoren Heine Bakkeid.
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