Zum Inhalt:
Ermittlungen inmitten des Wiener Faschings. Wien 1922. Mitten in der Ballsaison verunglückt Operettendiva Hermine Egger im Theater an der Wien tödlich. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch glaubt nicht daran, dass die von ihr bewunderte Sängerin einem tragischen Unfall zum Opfer
gefallen ist: Sie vermutet einen Mord. Gemeinsam mit ihrem Freund Anton Böck ermittelt sie zwischen…mehrZum Inhalt:
Ermittlungen inmitten des Wiener Faschings. Wien 1922. Mitten in der Ballsaison verunglückt Operettendiva Hermine Egger im Theater an der Wien tödlich. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch glaubt nicht daran, dass die von ihr bewunderte Sängerin einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen ist: Sie vermutet einen Mord. Gemeinsam mit ihrem Freund Anton Böck ermittelt sie zwischen Opernhäusern und Kaffeehäusern – und begibt sich damit in tödliche Gefahr …
Vordergründig geht es natürlich um Mord , aber hintergründig wird uns auch das damals praktizierte Schulwesen nahegebracht. Und da lag einiges im Argen. Was letztendlich auch zur Reform dessen führte. Diese entartete Pädagogik wird uns schon in einem ergreifenden Prolog dargestellt, der den Leser vor die Frage stellt, was haben diese Ereignisse mit dem folgenden Fall zu tun?
Ernestine und Anton, ein sympathisches Paar wohnen der Premiere von Franz Léhars neuester Operette, „Die gelbe Jacke“ bei, uns und dem heutigen Publikum besser bekannt als „Land des Lächelns“ und ein großer Erfolg.
Bei der Premierenvorstellung allerdings schien das Publikum nicht ganz so begeistert, außer Ernestine, die die Hauptdarstellerin regelrecht verehrt.
Anton, der mit dieser Musik so gar nichts anfangen kann, ihn begeistern die köstlichen Wiener Mehlspeisen mehr als alles andere, genießt vor der Vorstellung lieber in Ruhe einen leckeren Marillenkrapfen am Büffet, um für das Kommende gewappnet zu sein.
Liebenswert und authentisch charakterisiert die Autorin, Beate Maly, ihre Akteure, Anton und Tochter Heide sowie Enkelin Rosa und seine heimliche Angebetete, Ernestine. Man fühlt sich bei Ihnen sofort zuhause. Der Leser erfährt viel vom Leben im Wien der mageren Nachkriegsjahre, aber auch von der unbändigen Lebensfreude der Wiener, die dem Genuss in all seinen Facetten zugetan sind.
Als nun Hermine Egger, die von Ernestine so sehr verehrte Hauptdarstellerinums Leben kommt und dieser als Unfall deklarierte Fall ad acta gelegt werden soll, sträuben sich bei ihr alle Sinne und ihre Spürnase wittert Mord, zumal sie schon einige Ungereimtheiten festgestellt hat und es noch einen weiteren ominösen Todesfall gibt. Die Hausmeisterin des Theaters an der Wien, dem Schauplatz der Vorkommnisse, verunglückt tödlich. Zwei Todesfälle in kürzester Zeit?
Ernestine ist sich sicher, das kann kein Zufall sein und sie beginnt akribisch zu ermitteln. Da trifft es sich gut, dass der zuständige Kommissar in diesem Fall ein ehemaliger Schüler von Fräulein Kirsch, so lautet Ernestines Nachname, ist.
Bar aller Technik, über die unsere heutigen Ermittler verfügen, sind unsere beiden rührigen Privatschnüffler auf ihre Kombinationsgabe angewiesen, und dies funktioniert besonders bei unserer Hauptprotagonistin hervorragend, immer unterstützt von dem etwas schüchternen Anton, der seine Angebetete natürlich nicht allein den Gefahren einer solchen gefährlichen Ermittlung aussetzen will. Um endlich ein überraschendes, für mich nicht ganz vorhersehbares Ende aufzuzeigen. Und dies macht neben all dem anderen auch den besonderen Reiz dieses Buches aus.
Dieser zweite Band um Anton und Ernestine macht definitiv Lust auf mehr, er ist auch ohne die Vorkenntnisse des ersten Bandes gut zu lesen. Der Autorin gelingt es hervorragend, Ambiente und Zeitgeschehen miteinander zu verweben, dazu ein spannender Fall, mehr braucht ein Krimileseherz nicht,um gefesselt zu sein. Meine Empfehlung bekommt dieser Roman auf jeden Fall und natürlich 4,5 gute Sterne.
Autor: Beate Ma