Nach drei Jahren in Hongkong kehrt Kommissar Harry Hole nach Oslo zurück. Der Prozess zu einem inzwischen abgeschlossenen Fall lässt ihn nicht los. Ein Jugendlicher wurde wegen Mordes verurteilt, es gilt als erwiesen, dass er einen gleichaltrigen Drogendealer im Streit erschossen hat. Doch Harry Hole glaubt nicht an diese einfache Geschichte und rollt den Fall gegen alle Widerstände noch einmal auf. Er besucht den angeblichen Mörder im Gefängnis – und ist schockiert, als er sieht, wen er vor sich hat.
CD 1 | |||
1 | Titel 1 | 00:05:36 | |
2 | Titel 2 | 00:05:25 | |
3 | Titel 3 | 00:06:29 | |
4 | Titel 4 | 00:04:45 | |
5 | Titel 5 | 00:05:19 | |
6 | Titel 6 | 00:05:41 | |
7 | Titel 7 | 00:05:37 | |
8 | Titel 8 | 00:06:06 | |
9 | Titel 9 | 00:04:29 | |
10 | Titel 10 | 00:06:29 | |
11 | Titel 11 | 00:05:35 | |
12 | Titel 12 | 00:05:37 | |
13 | Titel 13 | 00:06:03 | |
14 | Titel 14 | 00:04:50 | |
CD 2 | |||
1 | Titel 15 | 00:06:58 | |
2 | Titel 16 | 00:05:54 | |
3 | Titel 17 | 00:06:12 | |
4 | Titel 18 | 00:05:56 | |
5 | Titel 19 | 00:04:23 | |
6 | Titel 20 | 00:05:10 | |
7 | Titel 21 | 00:05:20 | |
8 | Titel 22 | 00:06:06 | |
9 | Titel 23 | 00:05:21 | |
10 | Titel 24 | 00:05:39 | |
11 | Titel 25 | 00:04:27 | |
12 | Titel 26 | 00:04:38 | |
13 | Titel 27 | 00:07:45 | |
CD 3 | |||
1 | Titel 28 | 00:05:51 | |
2 | Titel 29 | 00:04:53 | |
3 | Titel 30 | 00:04:04 | |
4 | Titel 31 | 00:04:23 | |
5 | Titel 32 | 00:04:20 | |
6 | Titel 33 | 00:04:39 | |
7 | Titel 34 | 00:04:13 | |
8 | Titel 35 | 00:04:26 | |
9 | Titel 36 | 00:04:18 | |
10 | Titel 37 | 00:03:47 | |
11 | Titel 38 | 00:03:57 | |
12 | Titel 39 | 00:05:25 | |
13 | Titel 40 | 00:04:41 | |
14 | Titel 41 | 00:06:05 | |
15 | Titel 42 | 00:07:21 | |
CD 4 | |||
1 | Titel 43 | 00:05:12 | |
2 | Titel 44 | 00:04:16 | |
3 | Titel 45 | 00:04:05 | |
4 | Titel 46 | 00:04:40 | |
5 | Titel 47 | 00:04:09 | |
6 | Titel 48 | 00:04:10 | |
7 | Titel 49 | 00:04:09 | |
8 | Titel 50 | 00:04:01 | |
9 | Titel 51 | 00:04:19 | |
10 | Titel 52 | 00:06:08 | |
11 | Titel 53 | 00:04:37 | |
12 | Titel 54 | 00:04:57 | |
13 | Titel 55 | 00:04:47 | |
14 | Titel 56 | 00:04:22 | |
15 | Titel 57 | 00:04:28 | |
16 | Titel 58 | 00:04:22 | |
17 | Titel 59 | 00:05:55 | |
CD 5 | |||
1 | Titel 60 | 00:05:16 | |
2 | Titel 61 | 00:04:31 | |
3 | Titel 62 | 00:04:37 | |
4 | Titel 63 | 00:04:45 | |
5 | Titel 64 | 00:04:03 | |
6 | Titel 65 | 00:04:36 | |
7 | Titel 66 | 00:04:53 | |
8 | Titel 67 | 00:05:16 | |
9 | Titel 68 | 00:05:29 | |
10 | Titel 69 | 00:05:08 | |
11 | Titel 70 | 00:04:42 | |
12 | Titel 71 | 00:04:36 | |
13 | Titel 72 | 00:04:40 | |
14 | Titel 73 | 00:06:28 | |
15 | Titel 74 | 00:04:49 | |
16 | Titel 75 | 00:05:27 | |
CD 6 | |||
1 | Titel 76 | 00:05:37 | |
2 | Titel 77 | 00:04:37 | |
3 | Titel 78 | 00:03:59 | |
4 | Titel 79 | 00:04:42 | |
5 | Titel 80 | 00:05:06 | |
6 | Titel 81 | 00:06:36 | |
7 | Titel 82 | 00:04:47 | |
8 | Titel 83 | 00:05:12 | |
9 | Titel 84 | 00:05:18 | |
10 | Titel 85 | 00:05:25 | |
11 | Titel 86 | 00:04:47 | |
12 | Titel 87 | 00:05:16 | |
13 | Titel 88 | 00:04:38 |
buecher-magazin.deDer neunte Fall um den kauzigen Ermittler Harry Hole bietet reichlich Action und zum Teil unglaubliche Brutalität. Wobei es Nesbø diesmal etwas übertreibt. So wirkt die aus Sicht einer Ratte (!) geschilderte Eingangsszene nur grotesk. Zudem stimmt der Erzählduktus des Drogendealers, der zu Beginn ermordet worden ist und der den Hörer mithilfe persönlicher Rückblenden an seinem Schicksal teilnehmen lässt, ganz und gar nicht: viel zu gekünstelt!
Harry Hole kommt nach langer Abwesenheit zurück nach Oslo. Er nimmt den Kampf gegen eine Drogenmafia, die den Markt mit einer künstlichen Droge aufmischt, auf. Dabei fungiert "Der Mann aus Dubai" als großer Unbekannter, der im Hintergrund die Fäden zieht. Für Hole wird es auch persönlich: Oleg, sein Ziehsohn, wird beschuldigt, den erwähnten Drogendealer umgebracht zu haben.
Achim Buch meistert die Erzähler-Rolle souverän. Selbst in den Actionszenen drückt er nicht zu sehr aufs akustische Gaspedal. Wie Rafael Stachowiak, der den Part des in Rückblenden berichtenden Junkies gibt, hat aber auch er zumindest eine CD lang Probleme mit der Aussprache des Fußballclubs "Arsenal" London.
© BÜCHERmagazin, Jürgen Spressny (spr)
Harry Hole kommt nach langer Abwesenheit zurück nach Oslo. Er nimmt den Kampf gegen eine Drogenmafia, die den Markt mit einer künstlichen Droge aufmischt, auf. Dabei fungiert "Der Mann aus Dubai" als großer Unbekannter, der im Hintergrund die Fäden zieht. Für Hole wird es auch persönlich: Oleg, sein Ziehsohn, wird beschuldigt, den erwähnten Drogendealer umgebracht zu haben.
Achim Buch meistert die Erzähler-Rolle souverän. Selbst in den Actionszenen drückt er nicht zu sehr aufs akustische Gaspedal. Wie Rafael Stachowiak, der den Part des in Rückblenden berichtenden Junkies gibt, hat aber auch er zumindest eine CD lang Probleme mit der Aussprache des Fußballclubs "Arsenal" London.
© BÜCHERmagazin, Jürgen Spressny (spr)
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.10.2011Sein Freund, die Sucht
Jo Nesbøs „Die Larve“ folgt der Logik der Steigerung
Skandinavische Krimiserien sind unkomplizierte Gesellen. Erscheint ein neuer Band, muss sich der Leser nicht lange an die betont kantigen Eigenheiten der Ermittelnden (Beziehungsunfähigkeit, unvernünftige Lebensweise, unorthodoxe Arbeitsmethoden), an ihre backstory wounds (Scheidung, schwieriger oder gar kein Nachwuchs, fatale berufliche Verfehlungen), an ihre Umwelt (Ystads Gassen, Stockholmer Verlagshäuser, Kopenhagener Sonderdezernat) oder an die – bis zum Osloer Massaker im Juli – unvorstellbare Brutalität in ihren friedlichen Einsatzgebieten gewöhnen.
Jo Nesbøs Harry-Hole-Romane verweigern sich diesen Regeln, nicht nur, weil sie vielschichtiger erzählt sind als die Konkurrenz und ihre Tatorte auf mehrere Kontinente verteilt sind. Auch folgt Nesbø, statt eine Geschichte wieder und wieder umzuformen, konsequent dem Prinzip der Steigerung. Das führt nach acht Einsätzen etwa dazu, dass Gemüt wie Körper des Protagonisten bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind – jede neue Verletzung musste schmerzhafter sein als die im Buch zuvor erlittene. Der neunte Fall folgt dieser Logik, was „Die Larve“ zwar äußerst mitreißend macht, zugleich aber die Frage aufwirft, wie Nesbø mit dem zehnten Fall, sofern es einen geben sollte, seine Superlative noch steigern will. Zumal das wichtigste wiederkehrende Motiv der Hole-Bücher, das indes nie einen beruhigenden, sondern immer einen bedrohlichen Effekt hatte, die Handlung mehr denn je prägt: der Alkoholismus des Polizisten.
Der chronisch vor sich und der Welt flüchtende Hole kehrt nach Oslo zurück, weil Oleg, der Sohn seiner großen, freilich unerreichten Liebe, im Gefängnis sitzt. Der drogenabhängige Junge soll einen anderen Junkie erschossen haben. Hole, hier mehr Vaterfigur denn Ermittler, hält dies für unmöglich. Der Alkoholiker sucht im Drogenmilieu nach dem wahren Täter und findet seinen ärgsten Feind, seine größte Leidenschaft, seinen besten Freund: die Sucht. So führt Nesbø alles Relevante in Holes bisher erzähltem Leben – Idealismus, Liebe, Familie, Heimat, Abhängigkeit – zusammen und steuert mit schwerstem Gepäck auf das furiose Ende zu, wo entweder der Totalschaden oder die totale Erlösung wartet. Schwer zu steigern wäre beides.
MARTIN WITTMANN
JO NESBØ: Die Larve. Roman. Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob. Ullstein Verlag, Berlin. 576 Seiten, 21,99 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Jo Nesbøs „Die Larve“ folgt der Logik der Steigerung
Skandinavische Krimiserien sind unkomplizierte Gesellen. Erscheint ein neuer Band, muss sich der Leser nicht lange an die betont kantigen Eigenheiten der Ermittelnden (Beziehungsunfähigkeit, unvernünftige Lebensweise, unorthodoxe Arbeitsmethoden), an ihre backstory wounds (Scheidung, schwieriger oder gar kein Nachwuchs, fatale berufliche Verfehlungen), an ihre Umwelt (Ystads Gassen, Stockholmer Verlagshäuser, Kopenhagener Sonderdezernat) oder an die – bis zum Osloer Massaker im Juli – unvorstellbare Brutalität in ihren friedlichen Einsatzgebieten gewöhnen.
Jo Nesbøs Harry-Hole-Romane verweigern sich diesen Regeln, nicht nur, weil sie vielschichtiger erzählt sind als die Konkurrenz und ihre Tatorte auf mehrere Kontinente verteilt sind. Auch folgt Nesbø, statt eine Geschichte wieder und wieder umzuformen, konsequent dem Prinzip der Steigerung. Das führt nach acht Einsätzen etwa dazu, dass Gemüt wie Körper des Protagonisten bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind – jede neue Verletzung musste schmerzhafter sein als die im Buch zuvor erlittene. Der neunte Fall folgt dieser Logik, was „Die Larve“ zwar äußerst mitreißend macht, zugleich aber die Frage aufwirft, wie Nesbø mit dem zehnten Fall, sofern es einen geben sollte, seine Superlative noch steigern will. Zumal das wichtigste wiederkehrende Motiv der Hole-Bücher, das indes nie einen beruhigenden, sondern immer einen bedrohlichen Effekt hatte, die Handlung mehr denn je prägt: der Alkoholismus des Polizisten.
Der chronisch vor sich und der Welt flüchtende Hole kehrt nach Oslo zurück, weil Oleg, der Sohn seiner großen, freilich unerreichten Liebe, im Gefängnis sitzt. Der drogenabhängige Junge soll einen anderen Junkie erschossen haben. Hole, hier mehr Vaterfigur denn Ermittler, hält dies für unmöglich. Der Alkoholiker sucht im Drogenmilieu nach dem wahren Täter und findet seinen ärgsten Feind, seine größte Leidenschaft, seinen besten Freund: die Sucht. So führt Nesbø alles Relevante in Holes bisher erzähltem Leben – Idealismus, Liebe, Familie, Heimat, Abhängigkeit – zusammen und steuert mit schwerstem Gepäck auf das furiose Ende zu, wo entweder der Totalschaden oder die totale Erlösung wartet. Schwer zu steigern wäre beides.
MARTIN WITTMANN
JO NESBØ: Die Larve. Roman. Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob. Ullstein Verlag, Berlin. 576 Seiten, 21,99 Euro.
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