Als die forensische Anthropologin Tempe Brennan an einem kalten Märzmorgen nach St. Jovite, einem kleinen Ort außerhalb Quebecs, gerufen wird, ahnt sie, daß ihr nichts Angenehmes bevorsteht: In einem niedergebrannten Haus liegen sieben Leichen, zwei davon Babys. Eine Familientragödie mit
anschließender Brandstiftung? Ein Ritualmord? Die Spuren führen zu einer sonderbaren, aber offensichtlich…mehrAls die forensische Anthropologin Tempe Brennan an einem kalten Märzmorgen nach St. Jovite, einem kleinen Ort außerhalb Quebecs, gerufen wird, ahnt sie, daß ihr nichts Angenehmes bevorsteht: In einem niedergebrannten Haus liegen sieben Leichen, zwei davon Babys. Eine Familientragödie mit anschließender Brandstiftung? Ein Ritualmord? Die Spuren führen zu einer sonderbaren, aber offensichtlich gewaltfreien Sekte. Doch bei den gemeinsamen Ermittlungen mit ihrem Polizeikollegen Detective Ryan gerät die hartnäckige Tempe selbst ins Fadenkreuz eines tödlichen Komplotts. Die Gefahr bemerkt sie jedoch erst spät, beinahe zu spät ...
Meine Meinung
Tempe befindet sich in einer alten, verlassenen Kirche in der Nähe von Montreal und soll die Überreste einer Frau exhumieren, die bereits im 19. Jahrhundert verstorben ist. Das wäre grundsätzlich ja kein Problem, aber die Überreste befinden sich leider nicht an der Stelle, wo sie sein sollten. Also muss der Boden der Kirche systematisch abgesucht werden. Und das im Winter bei Minusgraden, in einer Kirche in Kanada. Als kurze Zeit später bei einem Hausbrand in St. Jovite verbrannte Opfer vermutet werden, schickt das gerichtsmedizinische Institut Tempe dorthin. Und Tempe findet Leichen in dem Haus, sieben an der Zahl, davon 2 Babys, denen das Herz aus der Brust entfernt wurde, während sie noch lebten. War das ein Ritualmord? Detective Ryan übernimmt die Ermittlungen und findet eine Verbindung zu einer Sekte und weitere Leichen. Das bedeutet viel Arbeit für Tempe und erst als ihre Schwester Harry zu Besuch kommt, kann sie zwischendurch auch mal abschalten. Bald darauf wird Tempe brutal überfallen und die Dinge spitzen sich zu. Wer versucht sie davon abzuhalten die Wahrheit aufzudecken und wie viel wird es sie kosten die Wahrheit herauszufinden?
Das ist der zweite Roman von Kathy Reichs, den ich gelesen habe und nachdem ich bereits ein Fan von ihr war, nachdem ich "Tote lügen nicht" gelesen hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Auch in diesem Roman bekam ich wieder detaillierte Einblicke in die forensische Arbeit und mir wurde klar gemacht wie akribisch gearbeitet werden muss, um Opfern ihr Gesicht wieder geben zu können. Zu keiner Zeit wurden mir die Erläuterungen zu viel oder zu trocken. Im Gegenteil, die präzisen Beschreibungen der Leichen, die wahrlich keine leichte Kost sind, gaben mir die Möglichkeit, mir alles exakt vorzustellen und den Film in meinem Kopf laufen zu lassen.
Der leichte und lockere Schreibstil von Kathy Reichs setzt sich auch in diesem Roman wieder fort. Die bildliche Sprache und der sehr gut eingesetzte Humor machte es mir leicht, den Roman schnell durchzulesen. Die Kapitel haben durchschnittlich gesehen etwa die gleiche Länge und der Cliffhanger an jedem Kapitelende sorgte dafür, dass ich schnell weiterlesen MUSSTE! Das scheint für Kathy Reichs wirklich typisch zu sein. Nur die vielen fachlichen und französichen Begriffe machten es mir wieder schwer.
Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet. Vor allem Tempe ist sehr authentisch und menschlich. Insgesamt schafft die Autorin keine Super-Charaktere, sondern Menschen mit Stärken und Schwächen, Gefühlen und Fehlern. Die Entwicklung von Tempe und Andrew Ryan finde ich sehr spannend. Es ist neben dem Kriminalfall einfach schön an dem Privatleben von Tempe teilzuhaben. Ich finde es großartig, dass die Figuren in jedem Buch die gleichen sind, denn je besser ich die Charaktere kennenlerne, desto mehr kann ich mit ihnen mitfiebern. In jedem Buch erfahre ich ein bisschen mehr von ihr, von ihrer Arbeit und von ihrem Leben, sogar von ihrer Vergangenheit. Gut finde ich auch, dass die Nebenrollen eher oberflächlich gehalten werden und Kathy Reichs sich nicht in unwichtigen Beschreibungen verliert.
Fazit
Für alle, die sich nicht von mehreren Handlungsebenen in einem Roman abschrecken lassen und beim Lesen gerne logisch mitdenken und -rätseln möchten ein absolutes Muss.