Ich melde mich später, Mama.
... aber um viertel neun schau ich den Tatort!
Mehrere Tote, einige fast Tote, eine Katze und die Spur zum Mörder? Ja die, die gibt es nicht. Tolle Bilanz, die Kommissar Heinz Baldur hier zu verzeichnen hat. Leider gibt es kaum Anhaltspunkte zu den Taten. Lediglich
eines haben wohl alle Opfer gemeinsam: Sie wurden gefoltert und waren untreu. Aber wo kommen die…mehrIch melde mich später, Mama.
... aber um viertel neun schau ich den Tatort!
Mehrere Tote, einige fast Tote, eine Katze und die Spur zum Mörder? Ja die, die gibt es nicht. Tolle Bilanz, die Kommissar Heinz Baldur hier zu verzeichnen hat. Leider gibt es kaum Anhaltspunkte zu den Taten. Lediglich eines haben wohl alle Opfer gemeinsam: Sie wurden gefoltert und waren untreu. Aber wo kommen die Toten her? Keine Ahnung. Das ist die Aufgabe, vor die "Heinzi" und sein Team gestellt werden. Gar nicht so einfach, wenn man die Umstände bedenkt, denn der Tatort ist blitzeblank. So scheint es zumindest, wären da nicht...
Man stelle sich vor: Morde, ein Tatort, Folter, kaum Anhaltspunkte. Wie soll man so einen Fall lösen? Dazu kommen noch die privaten Probleme, die auch noch düster im Hinterkopf nagen. Vorwärts kucken? Nein, da gibt es nichts. Zurück? Nö, da waren wir schon. Die Kunst ist es, die Dinge zu sehen, die sich verstecken. Den blinden Fleck zu finden. Schwierig, definitiv. Den Ermittlern bleibt jedoch keine Wahl. Finden sie den Mörder nicht, könnte er wieder zuschlagen und untreue Ehemänner gibt es in der Stadt genug, so dass wohl so ziemlich jeder von ihnen der Nächste sein könnte...
Meine Meinung:
Schere 9 von Isabella Archan aus dem Emons Verlag ist ein wirklich spannender Krimi. Die Geschichte dahinter fand ich faszinierend und sie lässt viel Raum zum nachdenken und spekulieren. Der Schreibstil war locker und sehr angenehm zu lesen. Die Story wirkte sehr gut ausgearbeitet und recherchiert. Besonders gut gelungen fand ich sämtliche Charaktere des Buches. Diese waren absolut natürlich, teilweise witzig und wirkten auf mich sehr real. Besonders Baldurs Mutter stach hier für mich heraus. Ihre lockere, trockene und mütterlich-nüchterne Art machte sie sehr liebenswürdig und konnte durchaus zum Schmunzeln verlocken, während man gleichzeitig die Augen rollte. Perfekt gelungen! Der Einstieg ins Buch gelang mir super, dieser war von Anfang an spannend und verlangte nach mehr. Leider hatte ich im mittleren Drittel der Geschichte den Eindruck, dass es nicht so richtig vorwärts ging. Hier wurde sehr viel trockene Polizeiarbeit verrichtet, die allerdings zur Geschichte passte und durchaus realistisch wirkte. Es störte, zumindest für mich, eine Zeit lang meinen Lesefluss. Dieser kam aber schlagartig im letzten Drittel zurück und lies mich nicht mehr los. Zurück zur alten Form des Anfangs und meine Begeisterung war wieder "grün". Ich war nochmal so richtig gefesselt und habe mit Spannung dem Ende entgegen gelesen. Schere 9 ist ein tolles Buch, das man jedem Krimi-Fan durchaus empfehlen kann.