Engelsnacht folgt dem Trend und ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Engel nach den Vampiren nun den Markt erobern, und das nicht nur bei den Jugendbüchern.
Durch den Titel weiß man als Leser zwar von Anfang an, dass sie die Handlung in irgendeiner Form um Engel drehen wird. Trotzdem bleibt
die ganze Geschichte bis zum Ende hin sehr geheimnisvoll. Nach und nach gibt es ein paar kleine…mehrEngelsnacht folgt dem Trend und ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Engel nach den Vampiren nun den Markt erobern, und das nicht nur bei den Jugendbüchern.
Durch den Titel weiß man als Leser zwar von Anfang an, dass sie die Handlung in irgendeiner Form um Engel drehen wird. Trotzdem bleibt die ganze Geschichte bis zum Ende hin sehr geheimnisvoll. Nach und nach gibt es ein paar kleine Andeutungen. Diese gelten jedoch ausschließlich einer Person, sodass man am Ende äußerst überrascht ist, wenn man schließlich erfährt, wer tatsächlich ein Engel ist.
Die Handlung beginnt relativ ruhig. Zunächst geht es erst einmal nur um Luce und wie sie sich an der neuen Schule zu Recht findet. Man erfährt, was sie in ihrer Kindheit wegen der Schatten alles durchgemacht hat und warum sie an der Sword & Cross gelandet ist.
Bis auf die schüchterne Penn ist nämlich keiner der Schüler freiwillig dort. Alle sind aus einem bestimmten Grund in der Besserungsanstalt und für einige von ihnen gelten sogar noch strengere Regeln als für Luce. Diese Gründe erfährt man jedoch nur von wenigen Schülern und auch von ihnen erst ganz zum Schluss, sodass man sich während des Lesens mehr als einmal fragt, was die einzelnen Schüler verbrochen haben und ob manche von ihnen vielleicht sogar richtig gefährlich sind.
Neben dem Unterricht muss Luce sich vor allem mit dem anderen Geschlecht herum schlagen, obwohl sie nach der Sache mit Trevor eigentlich auf keinen Fall eine neue Beziehung eingehen wollte.
Einerseits gibt es Cam, den coolen und beliebten Jungen, der Luce vom ersten Tag an umschwärmt. Er bemüht sich sehr um sie und macht ihr sogar Geschenke. Luce findet das sehr schmeichelhaft und fühlt sich auch ein wenig zu ihm hingezogen.
Andererseits ist da aber auch noch Daniel, zu dem sie sich noch weit mehr hingezogen fühlt und der ihr so vertraut ist, als würde sie ihn schon lange kennen. Obwohl er sich ihr gegenüber sehr abweisend und auch widersprüchlich verhält, zieht es sie immer wieder zu ihm hin und auch er taucht immer wieder in ihrer Nähe auf. Sie ist zwischen den Beiden hin und her gerissen und erkennt erst, wem ihr Herz wirklich gehört, als es zwischen ihnen sogar zu einer Prügelei kommt.
Im Gegensatz zu Cam, der Luce offen seine Gefühle zeigt, ist Daniel sehr schwer zu durchschauen. Immer, wenn er sich Luce ein wenig genähert hat, stößt er sie wieder von sich, was ihn anfangs ziemlich unsympathisch macht. Trotzdem scheint auch er sich zu Luce hingezogen zu fühlen und sie scheinbar schon zu kennen.
Der Mittelteil zieht sich etwas, zum Ende hin gewinnt die Geschichte aber an Tempo und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Man erfährt endlich etwas mehr über die Beziehung, in der Luce und Daniel zueinander stehen und warum sich beide so vertraut sind. An diesem Punkt kommt zum ersten Mal richtig Spannung auf und spätestens ab dem Kampf zwischen Gut und Böse kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Trotzdem ist das Ende eher unbefriedigend. Man erfährt zwar etwas mehr über die Hintergründe und entdeckt auch, dass die ein oder andere Figur nicht das war, was sie zu sein vorgab. Man erhält aber viel zu wenig Informationen, um sich auch nur annähernd einen Reim darauf zu machen. Es wird lediglich angedeutet, dass Luce viel tiefer in diesen Kampf verstrickt ist als es ihr bisher bewusst ist und dass sie sich bald an ihre Vergangenheit erinnern wird. Mehr aber auch leider nicht.
Im Endeffekt kann das Buch daher nicht halten, was der so interessante Prolog versprochen hat. Dafür erfährt man einfach viel zu wenig. Denn auch, wenn man im ersten Teil einer Reihe natürlich noch nicht alle Geheimnisse aufdecken kann, so sollte der Leser am Ende nicht mehr völlig im Dunkeln tappen.