Wake ist ein wirklich interessantes Jugendbuch, das jedoch ein paar widersprüchliche Gefühle beim Leser auslöst.
Die Handlung des Buches ist faszinierend und schafft es, den Leser mit jeder Seite zu fesseln. Nachdem man kurz in der Gegenwart verweilt und einen ersten Eindruck von der
Protagonistin Janie bekommt, erfährt man ihre Vorgeschichte. Der Erzähler berichtet einem, wie Janie als Kind…mehrWake ist ein wirklich interessantes Jugendbuch, das jedoch ein paar widersprüchliche Gefühle beim Leser auslöst.
Die Handlung des Buches ist faszinierend und schafft es, den Leser mit jeder Seite zu fesseln. Nachdem man kurz in der Gegenwart verweilt und einen ersten Eindruck von der Protagonistin Janie bekommt, erfährt man ihre Vorgeschichte. Der Erzähler berichtet einem, wie Janie als Kind zum ersten Mal in einen fremden Traum hinein gezogen wurde und wie dies schließlich immer öfter passierte. Außerdem erfährt man, dass Janie eine schwere Kindheit hatte, da ihre Mutter Alkoholikerin ist und Janie deswegen eigentlich selbst für sich sorgen muss, und wie sie ihre beste Freundin Carrie kennen lernte.
Janie ist von Beginn an eine sehr sympathische Figur. Man kann sich gut in sie hinein versetzen und fühlt mit ihr. Es ist verständlich, dass sie ihre Fähigkeit bisher eher als Fluch empfindet, als als Gabe, und dass sie einfach nur normal sein möchte. Immerhin unterscheidet sie sich nicht nur durch ihre Fähigkeit von ihren Mitschülern, sondern war schon immer eher eine Außenseiterin, weil sie auf Grund ihrer armen Verhältnisse nie die neusten und schönsten Sachen kaufen konnte oder ähnliches.
Umso mehr freut man sich für Janie, als sie endlich jemandem die Wahrheit gesteht und er ihr sogar glaubt, da er sie selbst in seinem Traum gesehen hat. Von da an hilft Carl Janie wo er nur kann und verliebt sich auch in sie. Obwohl auch Carl sehr sympathisch ist, steht man ihm häufig auch skeptisch gegenüber. Es kursieren viele Gerüchte über ihn und da die gesamte Handlung aus der Perspektive von Janie erzählt wird, die lange Zeit nicht weiß, was sie von Carl halten soll, weiß auch der Leser nicht, was davon stimmt und was völlig aus der Luft gegriffen ist. Trotzdem merkt man an seinen Taten und seinen ständigen Bemühungen um Janie, dass er einen guten Charakter hat und wirklich viel für sie empfindet.
Im Verlauf der Handlung wird Janie immer bestrebter ihre Fähigkeit endlich zu kontrollieren. Zunächst leiht sie sich verschiedene Bücher zum Thema Träume aus und versucht selbst eine Lösung zu finden. Diese Versuche bleiben zunächst aber leider erfolglos. Doch Janie gibt nicht auf und bekommt schließlich sogar unerwartete Hilfe von jemandem, der wohl dieselbe Fähigkeit gehabt hat. Es gelingt ihr zwar noch nicht, sich den Träumen anderer zu entziehen. Sie lernt jedoch, wie sie den Träumenden helfen und sich dabei gleichzeitig aus deren Träumen befreien kann.
Vor allem zum Ende hin steigert sich die Spannung noch einmal und auch das Geheimnis um Carl wird noch gelüftet. Man kann das Buch nicht eher wieder aus der Hand legen, bis man endlich weiß, wie dieser erste Band um Janie und Carl endet und ist sogar ein wenig enttäuscht, dass es schon so schnell vorbei ist.
Leider gibt es jedoch auch einen Kritikpunkt: Den Schreibstil. Die Einteilung in Kapitel, Tage und Uhrzeiten an sich ist noch gelungen und vermeidet etliche Beschreibungen darüber, wie viel Zeit vergangen oder welcher Tag gerade ist.
Für die einzelnen Textabschnitte gilt dies aber leider nicht. Das Buch besteht größten Teils aus vielen, sehr kurzen Sätzen, was sehr abgehackt wirkt. Dadurch kann trotz der fesselnden Handlung kein rechter Lesefluss entstehen. Das ist wirklich schade. Das Lesen wäre angenehmer gewesen, wenn man mehr auf eine abwechslungsreichere Satzstruktur geachtet hätte.
Wake ist ein sehr gelungener Auftakt zu einer Trilogie, die man mit Sicherheit weiterverfolgen wird. Lisa McMann kann vor allem durch ihre sympathischen und gut ausgebauchten Charaktere sowie durch eine Handlung, die den Leser in ihren Bann zieht, überzeugen. Lediglich der Schreibstil gibt Anlass zur Kritik.
Dadurch ist Wake zwar kein fantastisches Buch, aber immer noch ein sehr gutes, das noch viel Potenzial für die Fortsetzung bietet.