„Der Sog der Schwerkraft“ ist ein Buch über Liebe, Freundschaft, der beschwerliche Weg des Erwachsenwerdens. Damit setzt die Autorin auf Themen, die 12 jährige Leser brennend interessieren.Statt jedoch eine alltägliche Umsetzung zu wählen, wie es zahlreiche Autoren schon vorgelebt haben, setzt sie
auf einen besonderen Inhalt, der interessant, aber leider auch nicht massentauglich ist.
Es…mehr„Der Sog der Schwerkraft“ ist ein Buch über Liebe, Freundschaft, der beschwerliche Weg des Erwachsenwerdens. Damit setzt die Autorin auf Themen, die 12 jährige Leser brennend interessieren.Statt jedoch eine alltägliche Umsetzung zu wählen, wie es zahlreiche Autoren schon vorgelebt haben, setzt sie auf einen besonderen Inhalt, der interessant, aber leider auch nicht massentauglich ist.
Es beginnt schon bei Nick und seiner Familie. Ein nerviger Bruder und eine Mutter, die eigentlich cool und gestresst ist, zeugt von Normalität. In Amerika trifft sogar der fettleibige Vater den Nerv der Zeit. Ohne Kritik üben zu wollen, gibt es genügend wirklich fette Menschen in den USA, die dank TV und XXL Portionen ihren Beitrag zur Wirtschaft leisten. Dementsprechend fand ich die Idee, einen solchen Vater zu wählen wirklich sehr interessant, aber auch wieder schade, weil Nick selbst durch seine Fieberschübe, wilden Halluzinationen und die Tatsache, dass er in dem Zustand die verrücktesten Dinge macht, eben schon das Maß an Übertreibung ausgereizt hat.
Neben dieser manchmal recht einzigartigen Familie, die das Erwachsenwerden nicht gerade leicht macht, zumindest, wenn man Nick heißt, will die Autorin dem Leser keine Ruhe gönnen. Neben Nick spielt Scoot eine wichtige Rolle, und hier muss der Leser sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass manchmal die Jugend und Kindheit anders verläuft. In diesem Fall muss sich der Jugendliche mit seinem eigenen, viel zu frühen Tod auseinandersetzen. Wie die Person selbst damit umgeht, und wie Freunde, sowie Familie darauf reagieren, wurde von der Autorin authentisch umgesetzt. Durch ihre Umsetzung berührt sie das Herz und würde diesem Jungen so gerne helfen, obwohl er überraschend stärker ist, als seine Umgebung. Es zeigt ich auch bei dieser Idee, dass besonders kranke Kinder, oftmals die stärksten Persönlichkeiten haben. Wie es sich für ein Drama oder eben auf dem Weg zum Erwachsenwerden gehört, gibt es logischerweise kein Happy End, was aber nicht nachteilig ist, denn Scoot scheidet auf so wundervolle, einfühlsame Weise aus dem Buch aus, dass man sich eigentlich für ihn freut, denn es geht schließlich auch anders.
Die Geschichte um Scoot sorgt wiederum für die Freundschaft zwischen Nick und Jaycee, die mit ihrem reichen Stiefvater alles andere als glücklich ist. Die Entwicklung der ungewöhnlichen Freundschaft bringt die beiden immer näher, sodass man schon recht früh, dank des Klappentextes weiß, dass hier mehr geboten wird, nämlich eine zarte Liebesgeschichte, die auf Grund gemeinsamer Trauer und einer gemeinsamen Suche entsteht. Es ist ein Weg, der nicht unbedingt voller freudiger Ereignisse ist und besonders für Nick sehr beschwerlich ist, aber eben zeigt, wie das Leben in Wirklichkeit ist. Oft bekommt man eine Faust ins Gesicht, aber wenn wir ehrlich sind, überwiegen die schönen Situationen und Momente.
Trotzdem das Buch so ernst und doch wundervoll ist, fand ich einfach, dass die Autorin einfach zu viele Baustellen am Anfang eröffnet. Zwar bleiben keine Themen und Fragen offen, aber stellenweise fühlte man sich erschlagen oder gelangweilt.