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Karin Slaughter
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Du bist nicht so allein, wie du denkst ...
Ridgeview Lodge, am Anfang des Appalachian Trail, ist ein luxuriöses Anwesen, perfekt für Eskapismus. Pro Woche können maximal 12 Gäste die 6 abgelegenen, privaten Hütten buchen, um in der Einsamkeit zu entspannen.
Als Will Trent und Sara Linton hier für ihre Flitterwochen einchecken, hoffen sie auf größtmögliche Ablenkung von ihrem hektischen Alltag als Ermittler und Medical Examiner für das Georgia Bureau of Investigation. Doch gleich in der ersten Nacht hören die beiden einen schrecklichen Schrei - und eine Frau wird brutal ermordet aufgefunden.
Will und Sara finden sich plötzlich inmitten einer Mordermittlung wieder. Der Druck steigt weiter, als der Teenagersohn der Toten verschwindet. Und mit einem Mörder, der nur darauf wartet, wieder zuzuschlagen, wird der Traumurlaub schnell zu einem Rennen gegen die Zeit ...
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Ridgeview Lodge, am Anfang des Appalachian Trail, ist ein luxuriöses Anwesen, perfekt für Eskapismus. Pro Woche können maximal 12 Gäste die 6 abgelegenen, privaten Hütten buchen, um in der Einsamkeit zu entspannen.
Als Will Trent und Sara Linton hier für ihre Flitterwochen einchecken, hoffen sie auf größtmögliche Ablenkung von ihrem hektischen Alltag als Ermittler und Medical Examiner für das Georgia Bureau of Investigation. Doch gleich in der ersten Nacht hören die beiden einen schrecklichen Schrei - und eine Frau wird brutal ermordet aufgefunden.
Will und Sara finden sich plötzlich inmitten einer Mordermittlung wieder. Der Druck steigt weiter, als der Teenagersohn der Toten verschwindet. Und mit einem Mörder, der nur darauf wartet, wieder zuzuschlagen, wird der Traumurlaub schnell zu einem Rennen gegen die Zeit ...
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24,00 €
©Alison Rosa
Karin Slaughter
Karin Slaughter, Jg. 1971, stammt aus Atlanta, Georgia, wo sie bis heute lebt. Mit ihren 'Grant County'-Thrillern um die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und den Polizeichef Jeffrey Tolliver hat sie sich in den Olymp der Thrillerautoren geschrieben. 2003 erschien ihr Debütroman 'Belladonna', der Karin Slaughter unmittelbar an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten katapultierte. Ihre Bücher sind in 24 Sprachen übersetzt und haben bereits eine Gesamtauflage von mehr als 20 Millionen Exemplaren überschritten.Interview von Karin Slaughter mit ihrem Protagonisten Will Trent
Q&A MIT WILL TRENT
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich…mehr
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich…mehr
Q&A MIT WILL TRENT
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich fahre einen Porsche 911, den ich von Grund auf restauriert habe. Ich arbeite auch gerne an meinem Haus, es ist nämlich schon etwas älter und braucht viel Pflege. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Freundin. Und ich kümmere mich um meinen Hund Betty.
F: Betty?
A: Ja. Sie ist ein ganz gewöhnlicher Hund, wie jeder Mann ihn besitzen würde.
F: Okay, kommen wir zu ernsteren Themen. Sie sind im Atlanta Children's Home aufgewachsen, was quasi ein Waisenhaus ist. Wie war es dort?
A: Vermutlich wie in den meisten Heimen, in denen viele Kinder leben - laut und nicht sonderlich sauber, aber auch nicht dreckig. Mit einem Dickens-Roman kann man das nicht vergleichen. Wir hatten Essen und einen Platz zum Schlafen, und wir gingen zur Schule wie normale Kinder. Ich erinnere mich nicht an vieles aus meiner Kindheit. Ich lebte bei einigen Pflegefamilien, manche waren gut, manche schlecht. Als Teenager lebte ich eigentlich nur noch im Heim, so war das nun mal. Mrs. Flannigan war die Leiterin dort. Sie war nicht der warme, kuschlige Typ, aber sie behandelte die Kinder gerecht. Wenn du Mist gebaut hast, wusstest du, welche Konsequenzen du zu erwarten hattest. Ich weiß gerne, wie Leute zu mir stehen. Ich glaube, in meiner frühesten Erinnerung bin ich fünf Jahre alt. Mrs. Flannigan gab mir einen Kamm, den ich in meiner Tasche herumtrug. Er war etwas ganz Besonderes für mich, weil ich außer einem Matchbook-Auto, das ich an Weihnachten aus der Wichtelkiste gezogen hatte, nie etwas besessen hatte. An Besuchertagen stand ich immer vor dem Spiegel und versuchte, mein Haar zu bändigen, um wie ein Kind auszusehen, das man mit nach Hause nehmen möchte. Ich behielt diesen Kamm, bis ich achtzehn war. Dann musste ich das Heim verlassen, weil ich zu alt wurde. Es ist schwer, seine Sachen zu behalten, wenn man auf derStraße lebt.
F: Erzählen Sie uns, wie Sie beim GBI angefangen haben.
A: Das GBI hat mich rekrutiert, als ich noch auf dem College war. Das war gut, denn ich hatte absolut keinen Plan, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen sollte. Ich hätte eventuell einen guten Uhrmacher abgegeben, aber wie fasst man Fuß in dieser Branche? Man muss Leute kennen. Uhrenleute. Es ist lustig, dass aus mir ein Cop geworden ist. Wenn man mein Vorstrafenregister und Statistiken über Kinder in der Heimerziehung bedenkt, war es wahrscheinlicher, dass der Staat sich bis heute um mich kümmern würde. Im Gefängnis. Aber ein verständnisvoller Richter tilgte meine Eintragungen, nachdem ich Sozialstunden abgeleistet und einige College-Kurse besucht hatte. Im Nachhinein fand ich heraus, dass meine Chefin, Amanda, hinter den Kulissen die Fäden gezogen hatte. Was seltsam ist, weil sie sonst niemandem Gefallen tut. Aber gut, zu der Zeit war ich mir recht sicher, dass es mein Schicksal sei, einer der Guten zu werden. Mein Job bringt viele nicht sonderlich glamouröse Herausforderungen mit sich. Und die Bezahlung ist ein schlechter Scherz. Ach ja, und ich könnte jederzeit umgebracht werden. Aber ich liebe ihn. Meine Partnerin Faith bewahrt mich vor dem Wahnsinn - wenn sie mich nicht selbst hineintreibt. Meine Freundin Sara versteht das alles. Immerhin denke ich, dass sie es versteht. Sie war schon mal mit einem Cop verheiratet, aber darüber reden wir nicht wirklich. Was auch okay ist.
F: Sie haben eine phänomenale Erfolgsquote. Beinahe neunzig Prozent aller Fälle, in denen Sie ermittelt haben, konnten Sie lösen. Was ist ihr Erfolgsgeheimnis?
A: Ich mag Rätsel, das hilft bei meiner Arbeit. Der Großteil einer Ermittlung findet im Kopf des Cops statt. Man denkt viel darüber nach, was dem Opfer oder den Opfern angetan wurde und wer zu dieser schrecklichen oder dummen Tat fähig wäre. Ich würde sagen, die meisten Verbrecher werden von ihrer eigenen Dummheit gestellt. Wir Cops denken gerne, wir wären geniale Superhelden, aber die meisten Hinweise bekommen wir, wenn jemandem etwas herausrutscht oder der Böse einen Fehler macht. Und dann heißt es: Willkommen im Knast, Bruder. Am besten kann ich nachdenken, wenn ich mich mit etwas beschäftige, das nichts mit dem Fall zu tun hat, zum Beispiel bei meiner morgendlichen Joggingrunde, beim Fernsehen oder Lesen. Meine Partnerin notiert sich gern Dinge und verbindet sie total verrückt mit Schnüren an einer Korkwand, aber ich setze die Teile lieber in meinem Kopf zusammen. Es ist wie ein echtes Puzzle - sobald du die Ecken hast, lässt sich der Rest schnell auffüllen. Wenn du Glück hast.
F: Sie und Sara Linton sind nun schon seit einer Weile zusammen. Ich will ja nicht neugierig wirken, aber wie läuft es?
A: Okay.
F: Ihre Fans interessiert es, ob Angie weiterhin ein Problem sein wird.
A: Ich sehe das so: Angenommen du hast eine Katzenhaarallergie und gehst auf die Party eines Katzenbesitzers. Die Katze wird dir, auch wenn zweihundert andere Leute im Raum sind, am Ende des Abends ihren Hintern unter die Nase reiben. Das ist Angie. Meiner Erfahrung nach werde ich mich in dem Moment, in dem mein Leben super läuft, umdrehen und ihren Hintern vor Augen haben.
F: Wenn Sara Sie beschreiben müsste, was würde sie sagen?
A: Da muss ich an eine hitzige Diskussion denken, die wir letztens hatten. Für einen schlauen Mann könne ich ziemlich dumme Fehler machen.
F: Was erwartet Will Trent als Nächstes?
A: Gutes, hoffe ich. Ich bin bei Sara quasi auf Bewährung. Ich habe ein paar Dinge verbockt (ich sagte ja, ich hätte eine kriminelle Laufbahn einschlagen können), aber ich glaube, dass sie mir verziehen hat. Andererseits ist mein Bauchgefühl bei sowas nicht sonderlich verlässlich. Ich weiß, ich kann viel Mist bauen, aber Sara ist eine sehr nachsichtige Person, finden Sie nicht auch? Selbst wenn man sie erst zehn Minuten kennt, merkt man das. Sie ist einfach ein gutherziger und großzügiger Mensch. Liebt Kinder und Tiere. Versteht sich mit ihrer Familie. Und sie ist wirklich schlau, nicht nur, weil sie Ärztin ist. Sorry, was war noch mal die Frage?
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich fahre einen Porsche 911, den ich von Grund auf restauriert habe. Ich arbeite auch gerne an meinem Haus, es ist nämlich schon etwas älter und braucht viel Pflege. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Freundin. Und ich kümmere mich um meinen Hund Betty.
F: Betty?
A: Ja. Sie ist ein ganz gewöhnlicher Hund, wie jeder Mann ihn besitzen würde.
F: Okay, kommen wir zu ernsteren Themen. Sie sind im Atlanta Children's Home aufgewachsen, was quasi ein Waisenhaus ist. Wie war es dort?
A: Vermutlich wie in den meisten Heimen, in denen viele Kinder leben - laut und nicht sonderlich sauber, aber auch nicht dreckig. Mit einem Dickens-Roman kann man das nicht vergleichen. Wir hatten Essen und einen Platz zum Schlafen, und wir gingen zur Schule wie normale Kinder. Ich erinnere mich nicht an vieles aus meiner Kindheit. Ich lebte bei einigen Pflegefamilien, manche waren gut, manche schlecht. Als Teenager lebte ich eigentlich nur noch im Heim, so war das nun mal. Mrs. Flannigan war die Leiterin dort. Sie war nicht der warme, kuschlige Typ, aber sie behandelte die Kinder gerecht. Wenn du Mist gebaut hast, wusstest du, welche Konsequenzen du zu erwarten hattest. Ich weiß gerne, wie Leute zu mir stehen. Ich glaube, in meiner frühesten Erinnerung bin ich fünf Jahre alt. Mrs. Flannigan gab mir einen Kamm, den ich in meiner Tasche herumtrug. Er war etwas ganz Besonderes für mich, weil ich außer einem Matchbook-Auto, das ich an Weihnachten aus der Wichtelkiste gezogen hatte, nie etwas besessen hatte. An Besuchertagen stand ich immer vor dem Spiegel und versuchte, mein Haar zu bändigen, um wie ein Kind auszusehen, das man mit nach Hause nehmen möchte. Ich behielt diesen Kamm, bis ich achtzehn war. Dann musste ich das Heim verlassen, weil ich zu alt wurde. Es ist schwer, seine Sachen zu behalten, wenn man auf derStraße lebt.
F: Erzählen Sie uns, wie Sie beim GBI angefangen haben.
A: Das GBI hat mich rekrutiert, als ich noch auf dem College war. Das war gut, denn ich hatte absolut keinen Plan, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen sollte. Ich hätte eventuell einen guten Uhrmacher abgegeben, aber wie fasst man Fuß in dieser Branche? Man muss Leute kennen. Uhrenleute. Es ist lustig, dass aus mir ein Cop geworden ist. Wenn man mein Vorstrafenregister und Statistiken über Kinder in der Heimerziehung bedenkt, war es wahrscheinlicher, dass der Staat sich bis heute um mich kümmern würde. Im Gefängnis. Aber ein verständnisvoller Richter tilgte meine Eintragungen, nachdem ich Sozialstunden abgeleistet und einige College-Kurse besucht hatte. Im Nachhinein fand ich heraus, dass meine Chefin, Amanda, hinter den Kulissen die Fäden gezogen hatte. Was seltsam ist, weil sie sonst niemandem Gefallen tut. Aber gut, zu der Zeit war ich mir recht sicher, dass es mein Schicksal sei, einer der Guten zu werden. Mein Job bringt viele nicht sonderlich glamouröse Herausforderungen mit sich. Und die Bezahlung ist ein schlechter Scherz. Ach ja, und ich könnte jederzeit umgebracht werden. Aber ich liebe ihn. Meine Partnerin Faith bewahrt mich vor dem Wahnsinn - wenn sie mich nicht selbst hineintreibt. Meine Freundin Sara versteht das alles. Immerhin denke ich, dass sie es versteht. Sie war schon mal mit einem Cop verheiratet, aber darüber reden wir nicht wirklich. Was auch okay ist.
F: Sie haben eine phänomenale Erfolgsquote. Beinahe neunzig Prozent aller Fälle, in denen Sie ermittelt haben, konnten Sie lösen. Was ist ihr Erfolgsgeheimnis?
A: Ich mag Rätsel, das hilft bei meiner Arbeit. Der Großteil einer Ermittlung findet im Kopf des Cops statt. Man denkt viel darüber nach, was dem Opfer oder den Opfern angetan wurde und wer zu dieser schrecklichen oder dummen Tat fähig wäre. Ich würde sagen, die meisten Verbrecher werden von ihrer eigenen Dummheit gestellt. Wir Cops denken gerne, wir wären geniale Superhelden, aber die meisten Hinweise bekommen wir, wenn jemandem etwas herausrutscht oder der Böse einen Fehler macht. Und dann heißt es: Willkommen im Knast, Bruder. Am besten kann ich nachdenken, wenn ich mich mit etwas beschäftige, das nichts mit dem Fall zu tun hat, zum Beispiel bei meiner morgendlichen Joggingrunde, beim Fernsehen oder Lesen. Meine Partnerin notiert sich gern Dinge und verbindet sie total verrückt mit Schnüren an einer Korkwand, aber ich setze die Teile lieber in meinem Kopf zusammen. Es ist wie ein echtes Puzzle - sobald du die Ecken hast, lässt sich der Rest schnell auffüllen. Wenn du Glück hast.
F: Sie und Sara Linton sind nun schon seit einer Weile zusammen. Ich will ja nicht neugierig wirken, aber wie läuft es?
A: Okay.
F: Ihre Fans interessiert es, ob Angie weiterhin ein Problem sein wird.
A: Ich sehe das so: Angenommen du hast eine Katzenhaarallergie und gehst auf die Party eines Katzenbesitzers. Die Katze wird dir, auch wenn zweihundert andere Leute im Raum sind, am Ende des Abends ihren Hintern unter die Nase reiben. Das ist Angie. Meiner Erfahrung nach werde ich mich in dem Moment, in dem mein Leben super läuft, umdrehen und ihren Hintern vor Augen haben.
F: Wenn Sara Sie beschreiben müsste, was würde sie sagen?
A: Da muss ich an eine hitzige Diskussion denken, die wir letztens hatten. Für einen schlauen Mann könne ich ziemlich dumme Fehler machen.
F: Was erwartet Will Trent als Nächstes?
A: Gutes, hoffe ich. Ich bin bei Sara quasi auf Bewährung. Ich habe ein paar Dinge verbockt (ich sagte ja, ich hätte eine kriminelle Laufbahn einschlagen können), aber ich glaube, dass sie mir verziehen hat. Andererseits ist mein Bauchgefühl bei sowas nicht sonderlich verlässlich. Ich weiß, ich kann viel Mist bauen, aber Sara ist eine sehr nachsichtige Person, finden Sie nicht auch? Selbst wenn man sie erst zehn Minuten kennt, merkt man das. Sie ist einfach ein gutherziger und großzügiger Mensch. Liebt Kinder und Tiere. Versteht sich mit ihrer Familie. Und sie ist wirklich schlau, nicht nur, weil sie Ärztin ist. Sorry, was war noch mal die Frage?
Krimi des Monats - Die gute Tochter
"Ein Prozess ist nichts anderes als ein Wettbewerb um die beste Geschichte." Diese Einsicht, die Karin Slaughter einem alternden Anwalt in den Mund legt, ist gleichzeitig das Prinzip ihres neuen Thrillers. In "Die gute Tochter" gibt es zu jedem Vorfall eine ganze Reihe von Geschichten; Lücken und Widersprüche beinhalten sie alle. Die Beteiligten müssen sich eingestehen, dass sogar der eigenen Erinnerung nicht zu trauen ist. Slaughter, die vor allem für ihre Grant-County- und Will-Trent-Serien bekannt ist, verknüpft in ihrem neuen eigenständigen Roman zwei komplexe Kriminalfälle zu einem düsteren Familiendrama.
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen…mehr
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen…mehr
"Ein Prozess ist nichts anderes als ein Wettbewerb um die beste Geschichte." Diese Einsicht, die Karin Slaughter einem alternden Anwalt in den Mund legt, ist gleichzeitig das Prinzip ihres neuen Thrillers. In "Die gute Tochter" gibt es zu jedem Vorfall eine ganze Reihe von Geschichten; Lücken und Widersprüche beinhalten sie alle. Die Beteiligten müssen sich eingestehen, dass sogar der eigenen Erinnerung nicht zu trauen ist. Slaughter, die vor allem für ihre Grant-County- und Will-Trent-Serien bekannt ist, verknüpft in ihrem neuen eigenständigen Roman zwei komplexe Kriminalfälle zu einem düsteren Familiendrama.
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen ihrer Töchter der Kopf weggeschossen. Für die Mädchen ist das Grauen damit noch lange nicht vorbei. Lebenslang werden sie Narben an Körper und Seele tragen.
28 Jahre später sind sowohl Sam als auch Charlie Anwältinnen geworden und doch liegen Welten zwischen ihnen. Charlie ist als "gute Tochter" trotz der traumatischen Erlebnisse beim Vater in der Kleinstadt geblieben und hat sich auf jugendliche Straftäter spezialisiert. Sam hat den einstigen Rat ihrer Mutter angenommen, das Kaff hinter sich zu lassen, und mit Patentrecht Karriere gemacht. Kontakt zur Familie hat sie kaum noch. Doch dann bricht ein zweites Mal die Gewalt in das Leben der Quinns: Eine Amokläuferin hat in der örtlichen Highschool zwei Menschen getötet. Charlie gerät mitten ins Geschehen, versucht erst ein getroffenes Kind zu retten und schlägt sich dann auf die Seite der Täterin. Deren Hintergrund weist auf Mobbing und Missbrauch hin. Ihre Motivation ist ebenso fragwürdig wie ihre Schuldfähigkeit.
Rusty nimmt sich des Falls an und glaubt - auch wenn alles dagegen spricht - an die Schuldlosigkeit seiner Klientin. Als Rusty angegriffen wird, kommt auch Sam endlich zur Hilfe. Über den Fall der jungen Schützin nähern sich die Quinns einander zögerlich wieder an und stellen sich den verdrängten Ereignissen von damals.
In ihrem Plot kehrt Slaughter immer wieder zu dem qualvollen Szenario vom Anfang zurück, dessen Dimensionen sich in einigen überraschenden Wendungen erst nach und nach enthüllen. Dabei entfaltet sie ein differenziertes Psychogramm zweier Schwestern, deren Beziehung an Schuld und Verbitterung zerbrach, daran, dass sie sich gegenseitig nicht vor der bodenlosen Gewalt beschützen konnten. Um schwesterliche Liebe und Vertrauen wieder zulassen zu können, müssen Sam und Charlie die Familiengeheimnisseans Licht bringen und die wahre Geschichte herausfinden.
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen ihrer Töchter der Kopf weggeschossen. Für die Mädchen ist das Grauen damit noch lange nicht vorbei. Lebenslang werden sie Narben an Körper und Seele tragen.
28 Jahre später sind sowohl Sam als auch Charlie Anwältinnen geworden und doch liegen Welten zwischen ihnen. Charlie ist als "gute Tochter" trotz der traumatischen Erlebnisse beim Vater in der Kleinstadt geblieben und hat sich auf jugendliche Straftäter spezialisiert. Sam hat den einstigen Rat ihrer Mutter angenommen, das Kaff hinter sich zu lassen, und mit Patentrecht Karriere gemacht. Kontakt zur Familie hat sie kaum noch. Doch dann bricht ein zweites Mal die Gewalt in das Leben der Quinns: Eine Amokläuferin hat in der örtlichen Highschool zwei Menschen getötet. Charlie gerät mitten ins Geschehen, versucht erst ein getroffenes Kind zu retten und schlägt sich dann auf die Seite der Täterin. Deren Hintergrund weist auf Mobbing und Missbrauch hin. Ihre Motivation ist ebenso fragwürdig wie ihre Schuldfähigkeit.
Rusty nimmt sich des Falls an und glaubt - auch wenn alles dagegen spricht - an die Schuldlosigkeit seiner Klientin. Als Rusty angegriffen wird, kommt auch Sam endlich zur Hilfe. Über den Fall der jungen Schützin nähern sich die Quinns einander zögerlich wieder an und stellen sich den verdrängten Ereignissen von damals.
In ihrem Plot kehrt Slaughter immer wieder zu dem qualvollen Szenario vom Anfang zurück, dessen Dimensionen sich in einigen überraschenden Wendungen erst nach und nach enthüllen. Dabei entfaltet sie ein differenziertes Psychogramm zweier Schwestern, deren Beziehung an Schuld und Verbitterung zerbrach, daran, dass sie sich gegenseitig nicht vor der bodenlosen Gewalt beschützen konnten. Um schwesterliche Liebe und Vertrauen wieder zulassen zu können, müssen Sam und Charlie die Familiengeheimnisseans Licht bringen und die wahre Geschichte herausfinden.
Das gute Mädchen - Interview: Karin Slaughter
Interview Karin Slaughter
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will…mehr
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will…mehr
Interview Karin Slaughter
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will demonstrieren, dass sie sich weiterentwickelt hat, erreicht jedoch das Gegenteil. Jede Schwester kämpft auf ihre eigene Weise und jede scheitert auf ihre Weise. Es sagt sehr viel über Menschen aus, wie sie mit Unglück umgehen.
Welche Recherche unternahmen Sie für die Arbeit an "Die gute Tochter"?
Karin Slaughter: Durch die Will-Trent-Romane weiß ich recht viel darüber, wie Cops, Agenten und Staatsanwälte über Kriminelle denken. Daher war es nun eine Herausforderung, mich in den Kopf von Verteidigern zu versetzen. Häufig wissen sie, dass ihr Klient schuldig ist, und müssen sich dennoch für die kleinstmögliche Strafe einsetzen - das wäre ein Gräuel für mich und vermutlich die meisten Menschen. Gespräche mit mehreren Rechtsanwälten brachten mir ihre Denkweise näher. Eine Frau, die nur jugendliche Straftäter verteidigt, sagte, ihr Job sei es, dafür zu sorgen, dass die andere Seite "fair spiele" und ihren Klienten nicht zu viel abverlange. Diese Feinheit erscheint mir wichtig. Solch eine Anwältin ist Charlie, ein Verteidigerin in jedem Sinne. Sie ordnet sich dem "Spiel" nicht gern unter, aber sie versteht die Regeln.
Ich sprach auch mit einem Anwalt, der hier in Atlanta reiche Sportler vertritt - egal ob es um Drogen, Vergewaltigung oder Mord geht. Was ist, fragte ich ihn wie alle anderen, wenn ein Klient freigesprochen wird und dann eine solche Tat wieder begeht? Alle Frauen antworteten auf die Frage, das sei ihnen schon passiert und sorge für schlaflose Nächte. Der Mann aus Atlanta antwortete: "Woher wissen Sie, dass derjenige die erste Tat beging und dass er es nun wieder war?" Damit hat er zwar Recht, aber seine Sympathien verspielt.
Die Schwestern in "Die gute Tochter" sind beide auf ihre Weise sehr tough. Wie wichtig ist es Ihnen, Geschichten aus der Perspektivestarker Frauen zu erzählen?
Karin Slaughter: Ich schreibe aus den Perspektiven, die mir täglich begegnen. Ich bin im Süden aufgewachsen, umgeben von unglaublich zähen Frauen. Einige wurde Tag für Tag verprügelt und standen dennoch jeden Morgen auf und versorgten ihre Familie. Trotz dieser Realität wurden Frauen als das schwache, unterlegene Geschlecht wahrgenommen. Mädchen sollten feminin, ruhig und zurückhaltend sein, um Jungs zu gefallen. Denn sollten sie, Gott bewahre, den Jungs nicht gefallen, würden sie mittellos enden. Ständig wurde ich als Kind aufgefordert, gesittet und unterwürfig zu sein - dabei taten alle Frauen um mich das genaue Gegenteil. Ich weiß nicht, ob diese Scheinheiligkeit ein Markenzeichen des Südens ist. Ein Sprichwort fasst es gut zusammen: Südstaatlerinnen sind wie Schwäne. Um anmutig über das Wasser zu gleiten, müssen ihre Füße unter der Oberfläche heftig paddeln.
Sie schreiben über Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen gegen Frauen, wie sie leider allzu häufig sind. Basiert "Die gute Tochter" auf einem spezifischen Fall? Wenn ja, fanden Sie es schwierig, damit umzugehen?
Karin Slaughter: Wenn ich über Verbrechen schreibe, ist mir dabei bewusst, dass diese Dinge überall auf der Welt geschehen, mehrfach am Tag. Gerade Gewalt gegen Frauen. Das US Center for Disease Control [US-Zentrale zur Krankheitsbekämpfung] ermittelt und veröffentlicht jährlich einen Report über die häufigsten Todesursachen in Amerika. Die häufigste Todesursache bei weiblichen Säuglingen ist Totschlag; bei schwangeren Frauen ist es ebenfalls Totschlag. Bei Frauen der Altersgruppen 0 bis 45 finden sich Tötungsdelikte immer unter den fünf häufigsten Todesursachen. Tatsächlich ist fast jede Gewalttat, die nicht im Zusammenhang mit Bandenkriminalität steht, direkt oder indirekt gegen Frauen gerichtet. Amokläufer in den USA sind meist wütende junge Männer, deren erstes Opfer eine Exfreundin, die Mutter oder eine andere Frau ist. Um also die Frage zu beantworten: Verbrechen wie in "Die gute Tochter" geschehen ständig, und ich finde es nicht sehr schwierig über sie zu schreiben, sondern sehe mich dazu verpflichtet, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und zu fragen: "Was werden wir dagegen tun?"
Erinnern Sie sich an die allererste Geschichte, die Sie geschrieben haben?
Karin Slaughter: Ich habe noch eines von den Exemplaren der Geschichte "The Boom Diddy Kitty". Sie handelt von einem Kätzchen, das einem nicht sehr beliebten Kind hilft. Katzen sind großartig.
Wer ist Ihr Lieblingsautor und warum?
Karin Slaughter: Gern lese ich Sachbücher von Erik Larson, Jon Krakauer, Ann Rule oder Doris Kearns Goodwin. Außerdem mag ich die üblichen Verdächtigen unter den Romanautoren: Lee Child, Sara Blædel, Alafair Burke, John Irving, Stephen King, Denise Mina, Mo Hayder. Als Leserin wird man verwöhnt heutzutage. Wenn ich mich auf einen Favoriten festlegen soll,nenne ich Flannery O'Connor. Ihre Werke sind überraschend, urkomisch und manchmal brutal. Als Kleinstadtmädchen ihre Geschichten zu lesen war aufregend, weil sie so gar nicht dem entsprachen, was man in netter Runde erzählte. Später begriff ich, dass sie Gewalt nutzt, um das menschliche Wesen zu demaskieren. O'Connor zeigt uns, wer wir wirklich sind.
Wären Sie nicht Schriftstellerin geworden, was hätten Sie gern in Ihrem Leben getan?
Karin Slaughter: Schon seit dem Kindergarten wollte ich nie etwas anderes werden als Schriftstellerin. Ich hielt es immer für unmöglich, davon leben zu können. Daher überlegte ich mir Alternativen: Anwältin, Illustratorin, Astronautin - all die coolen Berufe. Letztlich wurde ich Kammerjägerin und Anstreicherin, verkaufte Schilder und wurde Ladenbesitzerin. Was ich in meiner Freizeit tat, zahlte sich schließlich aus: Ich bekam meinen ersten Buchvertrag. Seitdem freue ich mich jeden Tag, was für ein Glückspilz ich bin, genau den Job zu haben, den ich schon immer wollte.
Interview: Literaturtest
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will demonstrieren, dass sie sich weiterentwickelt hat, erreicht jedoch das Gegenteil. Jede Schwester kämpft auf ihre eigene Weise und jede scheitert auf ihre Weise. Es sagt sehr viel über Menschen aus, wie sie mit Unglück umgehen.
Welche Recherche unternahmen Sie für die Arbeit an "Die gute Tochter"?
Karin Slaughter: Durch die Will-Trent-Romane weiß ich recht viel darüber, wie Cops, Agenten und Staatsanwälte über Kriminelle denken. Daher war es nun eine Herausforderung, mich in den Kopf von Verteidigern zu versetzen. Häufig wissen sie, dass ihr Klient schuldig ist, und müssen sich dennoch für die kleinstmögliche Strafe einsetzen - das wäre ein Gräuel für mich und vermutlich die meisten Menschen. Gespräche mit mehreren Rechtsanwälten brachten mir ihre Denkweise näher. Eine Frau, die nur jugendliche Straftäter verteidigt, sagte, ihr Job sei es, dafür zu sorgen, dass die andere Seite "fair spiele" und ihren Klienten nicht zu viel abverlange. Diese Feinheit erscheint mir wichtig. Solch eine Anwältin ist Charlie, ein Verteidigerin in jedem Sinne. Sie ordnet sich dem "Spiel" nicht gern unter, aber sie versteht die Regeln.
Ich sprach auch mit einem Anwalt, der hier in Atlanta reiche Sportler vertritt - egal ob es um Drogen, Vergewaltigung oder Mord geht. Was ist, fragte ich ihn wie alle anderen, wenn ein Klient freigesprochen wird und dann eine solche Tat wieder begeht? Alle Frauen antworteten auf die Frage, das sei ihnen schon passiert und sorge für schlaflose Nächte. Der Mann aus Atlanta antwortete: "Woher wissen Sie, dass derjenige die erste Tat beging und dass er es nun wieder war?" Damit hat er zwar Recht, aber seine Sympathien verspielt.
Die Schwestern in "Die gute Tochter" sind beide auf ihre Weise sehr tough. Wie wichtig ist es Ihnen, Geschichten aus der Perspektivestarker Frauen zu erzählen?
Karin Slaughter: Ich schreibe aus den Perspektiven, die mir täglich begegnen. Ich bin im Süden aufgewachsen, umgeben von unglaublich zähen Frauen. Einige wurde Tag für Tag verprügelt und standen dennoch jeden Morgen auf und versorgten ihre Familie. Trotz dieser Realität wurden Frauen als das schwache, unterlegene Geschlecht wahrgenommen. Mädchen sollten feminin, ruhig und zurückhaltend sein, um Jungs zu gefallen. Denn sollten sie, Gott bewahre, den Jungs nicht gefallen, würden sie mittellos enden. Ständig wurde ich als Kind aufgefordert, gesittet und unterwürfig zu sein - dabei taten alle Frauen um mich das genaue Gegenteil. Ich weiß nicht, ob diese Scheinheiligkeit ein Markenzeichen des Südens ist. Ein Sprichwort fasst es gut zusammen: Südstaatlerinnen sind wie Schwäne. Um anmutig über das Wasser zu gleiten, müssen ihre Füße unter der Oberfläche heftig paddeln.
Sie schreiben über Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen gegen Frauen, wie sie leider allzu häufig sind. Basiert "Die gute Tochter" auf einem spezifischen Fall? Wenn ja, fanden Sie es schwierig, damit umzugehen?
Karin Slaughter: Wenn ich über Verbrechen schreibe, ist mir dabei bewusst, dass diese Dinge überall auf der Welt geschehen, mehrfach am Tag. Gerade Gewalt gegen Frauen. Das US Center for Disease Control [US-Zentrale zur Krankheitsbekämpfung] ermittelt und veröffentlicht jährlich einen Report über die häufigsten Todesursachen in Amerika. Die häufigste Todesursache bei weiblichen Säuglingen ist Totschlag; bei schwangeren Frauen ist es ebenfalls Totschlag. Bei Frauen der Altersgruppen 0 bis 45 finden sich Tötungsdelikte immer unter den fünf häufigsten Todesursachen. Tatsächlich ist fast jede Gewalttat, die nicht im Zusammenhang mit Bandenkriminalität steht, direkt oder indirekt gegen Frauen gerichtet. Amokläufer in den USA sind meist wütende junge Männer, deren erstes Opfer eine Exfreundin, die Mutter oder eine andere Frau ist. Um also die Frage zu beantworten: Verbrechen wie in "Die gute Tochter" geschehen ständig, und ich finde es nicht sehr schwierig über sie zu schreiben, sondern sehe mich dazu verpflichtet, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und zu fragen: "Was werden wir dagegen tun?"
Erinnern Sie sich an die allererste Geschichte, die Sie geschrieben haben?
Karin Slaughter: Ich habe noch eines von den Exemplaren der Geschichte "The Boom Diddy Kitty". Sie handelt von einem Kätzchen, das einem nicht sehr beliebten Kind hilft. Katzen sind großartig.
Wer ist Ihr Lieblingsautor und warum?
Karin Slaughter: Gern lese ich Sachbücher von Erik Larson, Jon Krakauer, Ann Rule oder Doris Kearns Goodwin. Außerdem mag ich die üblichen Verdächtigen unter den Romanautoren: Lee Child, Sara Blædel, Alafair Burke, John Irving, Stephen King, Denise Mina, Mo Hayder. Als Leserin wird man verwöhnt heutzutage. Wenn ich mich auf einen Favoriten festlegen soll,nenne ich Flannery O'Connor. Ihre Werke sind überraschend, urkomisch und manchmal brutal. Als Kleinstadtmädchen ihre Geschichten zu lesen war aufregend, weil sie so gar nicht dem entsprachen, was man in netter Runde erzählte. Später begriff ich, dass sie Gewalt nutzt, um das menschliche Wesen zu demaskieren. O'Connor zeigt uns, wer wir wirklich sind.
Wären Sie nicht Schriftstellerin geworden, was hätten Sie gern in Ihrem Leben getan?
Karin Slaughter: Schon seit dem Kindergarten wollte ich nie etwas anderes werden als Schriftstellerin. Ich hielt es immer für unmöglich, davon leben zu können. Daher überlegte ich mir Alternativen: Anwältin, Illustratorin, Astronautin - all die coolen Berufe. Letztlich wurde ich Kammerjägerin und Anstreicherin, verkaufte Schilder und wurde Ladenbesitzerin. Was ich in meiner Freizeit tat, zahlte sich schließlich aus: Ich bekam meinen ersten Buchvertrag. Seitdem freue ich mich jeden Tag, was für ein Glückspilz ich bin, genau den Job zu haben, den ich schon immer wollte.
Interview: Literaturtest
Kurzporträt
Karin Slaughter behauptet von sich selbst, eine schrecklich undisziplinierte Schreiberin zu sein. Wenn sie jedoch mal loslegt, dann mit Erfolg: Mit ihren Psychothrillern schuf sie Kriminalliteratur von Weltruhm.Verwandte Autoren
Kundenbewertungen
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Bewertung von sleepwalker am 27.07.2023
Lange hat Karin Slaughter die Fans ihrer „Georgia-Reihe“ warten lassen, bis sie jetzt mit „Die letzte Nacht“ den elften Teil der Serie veröffentlicht hat. Das Buch hat es, wie auch die anderen Teile der Reihe, in sich. Es strotzt vor Spannung und Brutalität, hat neben bodenständiger Ermittlungsarbeit einige Ausflüge ins Private, wartet mit blutigen Szenen und Episoden voller Liebe und Zuneigung auf. Ein fast rundum gelungenes Buch.
„Schreib eine Liste von allem, was dir Angst macht. Das bin ich.“ – junge Frauen werden gestalkt, unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Eine von ihnen stirbt im Grady in Atlanta, in dessen Notaufnahme Dr. Sara Linton Dienst tut. Drei Jahre später steht die Ärztin als Zeugin vor Gericht, der Angeklagte ist Tommy, der Sohn ihres ehemaligen Kommilitonen und Konkurrenten Mac McAllister. Plötzlich reißen bei Sarah alte Wunden auf und sie fühlt sich in die Zeit vor über 15 Jahren zurückversetzt, als sie selbst von einem Uni-Hausmeister brutal vergewaltigt worden ist. Noch dazu sorgt ein Aufeinandertreffen mit Britt McAllister, einer ebenfalls ehemaligen Kommilitonin und Mutter des Angeklagten dafür, dass Sarah beginnt, ihre Vergewaltigung mit dem aktuelleren Fall in Verbindung zu bringen. Aber gibt es die überhaupt? Ihr Verlobter, der GBI-Agent Will Trent und seine Partnerin Faith Mitchell unterstützen sie nach Kräften bei ihren Nachforschungen und das, was sie herausfinden, ist ungeheuerlich.
Manche Bücher fangen mit einem Paukenschlag an, andere hören mit einem auf. Dieses Buch hier schafft beides UND ist dazwischen rasant spannend mit sehr wenigen Erholungspausen für die Leserschaft. Die Geschichte ist hervorragend konzipiert und ausgearbeitet, die Autorin schont ihr Publikum bei den Beschreibungen wie immer nicht. Sie sind brutal, blutig und die Sprache ist oft vulgär und abstoßend. Wenn man Karin Slaughter kennt, weiß man, worauf man sich einlässt. Der Schreibstil ist fesselnd und der Spannungsbogen sehr hoch. Da ist man als Leser für ein paar Exkurse zu den Hochzeitsvorbereitungen von Will und Sarah (welches Kleid trägt sie und natürlich die Frage: lernt Will vor der Zeremonie tanzen?) dankbar. Und auch bei den Einblicken ins Privatleben von Faith mit ihrer neuen Beziehung zum FBI-Agenten Aiden Van Zandt kann man dann wenigstens mal Luft holen und die abgeknabberten Fingernägel beweinen. Wie immer ist es der Autorin auch gelungen, die psychologischen Komponenten der Geschichte voll auszuschöpfen, wobei sie wie gewohnt, mit dem „Kopfkino“ ihrer Leserschaft spielt.
Ein bedrückend realistisches Buch mit Einblicken in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche und einem Eindruck davon, was passiert, wenn man den moralischen Kompass völlig verloren hat. Konkurrenzdenken, falsche Loyalität, gefährliche Freundschaften treffen auf echte und aufrichtige Gefühle und das alles gibt dem Buch nicht nur enormen Zündstoff, sondern macht es zu einem absoluten Pageturner.
Eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung von mir also, gäbe es da nicht ein „Aber“. Die Übersetzung ist in meinen Augen nicht wirklich gelungen. Als „Mensch vom Fach“ habe ich mir den Spaß gegönnt und mir das englische Original besorgt. Angesichts von mindestens einem Dutzend zum Teil gravierenden handwerklichen Fehlern frage ich mich, wie so etwas passieren kann. Das Buch hätte eine bessere Übersetzung und ein angemessenes Schluss-Lektorat verdient. Ein Beispiel gefällig? „Normalerweise hatten sie zu dieser Nachtstunde alle Hände voll mit Schuss- und Stichwunden, Autounfällen, Überdosen und einem gerüttelt Maß an Herzinfarkten zu tun.“ Und das ist beileibe nicht der einzige grobe Fehler, mehr aufzuführen würde aber hier den Rahmen sprengen.
Das Buch ist der elfte Teil der Reihe, man kann es aber gut allein lesen, aber ehrlich: wieso sollte man? Da das Buch aber sonst überragend gut ist, vergebe ich trotz der mangelhaften Übersetzung fünf Sterne und empfehle allen, die der englischen Sprache mächtig sind, sich lieber das Original zu besorgen.
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Bewertung von _ich.lese_ am 01.10.2023
Sara muss als Zeugin in einem Fall Aussagen, den sie als Ärztin in der Notaufnahme bearbeitet hat. Sie hat der jungen Frau versprochen, für sie einzustehen. Aber der Fall erinnert immer mehr an das, was Sara in ihrer Vergangenheit passiert ist. Hängt das alles zusammen und ist der Täter auch nur ein Mitläufer?
Das Buch geht weit in die Vergangenheit von Sara. Man erfährt einiges aus ihrer Zeit als Assistenzärztin und was ihr schlimmes widerfahren ist. Aber auch wie sie will kennenlernte und wie sie ein Versprechen einlösen. Ein gewohnt spannender Fall, ein gewohnt spannender, sehr gut zu lesender Schreibstil. Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und mir gefällt der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ein richtiger Psychothriller.
Die Zusammenhänge, die nach und nach ans Tageslicht kommen, haben eine starken Sog, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Einer der besten Fälle aus der Feder von Karin Slaughter.
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Ein spannender Thriller der Extra-Klasse
Seitdem ich Sara Linton vor über 20 Jahren in „Belladonna“ kennenlernen durfte, bin ich ein begeisterter Fan der Autorin Karin Slaughter. Kaum eine andere Schriftstellerin schafft es so extrem spannend zu schreiben und dabei schonungslos mit dem Leser umzugehen.
In ihrem neuen Fall bekommt Sara während ihrer Schicht im Grady Memorial Hospital eine Notaufnahme herein. Die junge Dani Cooper wird schwerverletzt eingeliefert. Ihre Wunden erinnern Sara fatal an ihre eigenen Verletzungen vor 12 Jahren. Sara kämpft um Danis Leben, doch vergebens. Kurz vor ihrem Tod kann Dani ihr noch zuflüstern, dass sie misshandelt und vergewaltigt wurde. Sara ist fest entschlossen, den Täter zur Verantwortung zu ziehen. Dabei muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
In den ersten Bänden der Grant County-Reihe ermittelte Sara gemeinsam mit ihrem Ex-Ehemann Jeffrey Tolliver. Seitdem ist viel Zeit vergangen und die Sara von einst hat sich verändert und hat an Format gewonnen. Gleichzeitig trat an Jeffreys Stelle der sympathische Will Trent. Nun ist es bereits der elfte Band der Georgia-Reihe und Will und Sara stehen kurz vor ihrer Hochzeit. Alle Fälle lassen sich unabhängig von einander lesen, da sie in sich geschlossen sind. Aber genauso spannend wie der eigentliche Plot ist die Entwicklung der Hauptfiguren über all die Jahre hinweg. Wer dies verfolgen möchte sollte sich an die chronologische Reihenfolge halten.
Das Buch ist von Beginn an spannend. Das hohe Spannungsniveau hält sich bis zum Ende, trotz der über 550 Seiten Auf der einen Seite ermitteln Sara, Will und seine Kollegin Faith und versuchen den Tod von Dani aufzuklären und gleichzeitig die Verbindung zu Saras Vergangenheit zu knüpfen. Ihnen gegenüber steht eine mächtige Gruppe, die sehr geschickt agiert. Nach und nach treten immer mehr grausame Verbrechen ans Licht.
Auch nach so vielen Jahren schafft es die Autorin mich immer wieder aufs Neue zu schockieren, in dem sie kein Blatt vor den Mund nimmt. In so mancher Szene geht es ziemlich hart zur Sache. Das Buch ist für Zartbesaitete also nur eingeschränkt zu empfehlen. Insgesamt ist der Schreibstil aber angenehm flüssig und man kann sich bestens in die Geschichte hineinversetzen.
Beste Thriller-Unterhaltung und ein Muss für alle Fans von Sara Linton und Will Trent. Karin Slaughter schreibt einfach nur genial!
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Die letzte Nacht
von Karin Slaughter
„Die letzte Nacht“ ist der 11. Band der Reihe um Will Trent und Sara Linton.
Dani Cooper, eine junge Frau, wird eines nachts in die Notaufnahme des Grady Hospitals eingeliefert und Sara Linton hat gerade Schicht. Dani ist schwerverletzt und stirbt an ihren Verletzungen, aber vorher konnte sie noch mitteilen, dass sie vergewaltigt wurde, aber sich nicht an Einzelheiten erinnern kann. Sara verspricht ihr, dass der Täter nicht ungeschoren davonkommt, denn die Vergewaltigung erinnert Sara an ihre eigene Vergewaltigung. Diese Vergewaltigung rollen nun Will Trent und seine Partnerin Faith Mitchell mit Sara’s Hilfe auf und es wurde alles schonungslos aufgedeckt. Es wurde dabei nicht nach irgendwelchen Effekten gehascht oder übertrieben, sondern Karin Slaughter hat die Ermittlungsarbeit sehr realistisch dargestellt. Auch die beiden Ermittler Will und Faith wirkten sehr authentisch, denn es wurden Risiken und rechtliche Hintergründe abgewogen.
Die Schriftstellerin schafft es immer wieder, dass man von Anfang von der Geschichte gefesselt ist. In die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten kann man sich immer besser hineinversetzen, denn sie werden sehr bildhaft dargestellt. Die Handlung ist komplex, aber trotzdem spannend, aber keine leichte Kost. Der Schreibstil ist gut zu lesen, auch wenn immer wieder die Geschichte zwischen den Protagonisten wechselt. Der Spannungsbogen ist konstant hoch und man konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Fazit: Ein spannender Thriller mit einem harten Thema. Nichts für schwache Nerven!
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Spannender Thriller
Vor fünfzehn Jahren veränderte sich Sara Lintons Leben schlagartig, als sie nach einem Barbesuch brutal überfallen wurde. Mittlerweile hat sie es geschafft, das Trauma hinter sich zu lassen: Sara ist erfolgreiche Ärztin und mit einem Mann verlobt, den sie liebt.
Doch eines Nachts, während sie in der Notaufnahme arbeitet, verändert sich alles. Eine junge Frau wird nach einem Überfall schwer verletzt eingeliefert, und Sara muss um ihr Leben kämpfen. Je weiter die Ermittlungen unter der Leitung von Will Trent fortschreiten, umso klarer wird es, dass das, was dieser Frau zugestoßen ist, auf grausame Weise mit Saras eigenem Schicksal zusammenhängt.
Sara Linton muss sich ihrer Vergangenheit stellen .
„Die letzte Nacht“ ist ein spannender Thriller von Karin Slaughter.
Die Ärztin Sara Lintons wird, als eine Patientin in die Notaufnahme eingeliefert wird mit ihrem eigenen 15 Jahre zurückliegenden Schicksal konfrontiert.
Lange hat Sara gebraucht um mit ihrem Trauma zurecht zukommen und plötzlich ist alles wieder da.
Will Trent übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen.
Vielen Leser*innen sind die Hauptpersonen in diesem Thriller bekannt. Für mich ist es das erste Buch vom Karin Slaughter und ich bin auch ohne Vorkenntnisse gut in die Story reingekommen.
Die Charaktere werden gut dargestellt.
Will Trent ist mir als Ermittler und auch als Mann an Saras Seite sympathisch.
Sara Lintons hat vor 15 Jahren schlimmes erlebt und ist gerade dabei ihr Trauma hinter sich zu lassen als Dani Cooper eingeliefert wurde.
Stückchenweise erfahren die Leser*innen was Sara damals zugestoßen ist.
Eine Frage die wohl schon seit mehreren Bänden in der Luft hängt.
Karin Slaughter lässt die Story langsam beginnen und steigert dann die Spannung Stück für Stück.
Ich konnte mich gut mit den Charakteren vertraut machen, da sie mir ja bisher unbekannt waren.
Karin Slaughter hat einen flüssigen Schreibstil. Sie besticht durch ihre detaillierte Szenebeschreibung, auch wenn Gewalt angewendet ist. Also keine Autorin für zu zart besaitete Leser*innen.
„Die letzte Nacht“ ist ein spannender Thriller der einen manchmal den Atem stocken lässt. Das Buch hat mich süchtig nach mehr von Karin Slaughter gemacht.
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Wenn Geltungssucht zu einem Problem wird
Katrin Slaugther hat mit ihrem neuen Thriller eine packende und fesselnde Story geschaffen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Kapitel sind teilweise sehr lang. Der Leser kann der Timeline gut folgen und die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Das Cover passt gut zu einem Bestandteil der Geschichte und ist daher gut gelungen.
Hauptcharakter sind Sara und Will.
Wilburg Trend ist Ermittler und der Verlobte von Sara. Er ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und arbeitet sehr gut mit seiner Kollegin Faith zusammen. Sara hat ist Ärztin, hab aber mittlerweile in die Gerichtsmedizin gewechselt. Vor 15 Jahren wurde sie als Studentin vergewaltigt und kann durch die daraus erfolgte Eileiterschwangerschaft keine Kinder mehr bekommen.
Dani ist schwer verletzt, als sie mit einem Auto in den Krankenwagen vor der Notaufnahme kracht. Sara übernimmt den Fall und Dani vertraut ihr kurz vor ihrem Tod an, dass die unter Drogen gesetzt und betäubt wurde. Sara will alles dafür tun, dass der Täter hinter Gittern kommt und trifft dabei auf alte Bekannte. Mac hat damals mit ihr die Ausbildung gemacht und sie standen im Konkurrenzkampf. Als sein Sohn beschuldigt wird sich an Dani vergangen zu haben, sagt Sara über die Ereignisse in der Notaufnahme auf. Als sie mit ihrer Zeugenaussage fertig ist, macht die Mutter von Tommy Andeutungen, dass dieses Verbrechen mit der Vergewaltigung an ihr zusammenhängt und das sie nicht weiß, wie sie ihren Sohn retten soll. Sara beginnt daraufhin zusammen mit Will und Faith im geheimen zu ermitteln und sie stoßen auf weitere Opfer die in das Schema dieser Überfälle passen. Die ehemalige Clique um Mac scheint in diese Verbrechen verwickelt zu sein, doch bisher kann man ihnen nichts nachweisen. Zudem ist eine Person aus der Clique mittlerweile Tod und eine weitere weggezogen. Will nimmt mit seiner verhassten Tante Kontakt auf um seine Ermittlungen im Golfclub zu führen und was er dort sieht und erfährt, lässt einen nur erschaudern. Doch wie können die 3 das erlangte Wissen verwenden und wird es möglich sein, den wahren Kopf der Bande zu ermitteln und für die Taten zu bestrafen?
Spannende Ermittlungen zu einem Fall, der an das Licht bringt, was seit 16 Jahren schon Opfer fordert. Stalking, Bedrohung, Entführung, Vergewaltigung und sogar Mord, wie kann ein Mensch so grausam sein und wir kann man so eine Person stoppen? Eine Story, die vom Anfang bis zum Ende den Leser in seinen Bann zieht und dafür sorgt, dass man dem Geheimnis auf die Spur kommen will.
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Bewertung von Calendula am 23.07.2023
Heiliges Kanonenrohr, das war mal ein Thriller, der mich wirklich Nerven gekostet hat!
Die Story ist unheimlich packend und spannend, zieht den Leser von der ersten Seite total in seinen Bann und lässt einen auch bis zur letzten Seite nicht mehr los. Den Spannungsbogen finde ich perfekt ausgearbeitet. Selbst die ruhigeren Zwischenphasen, in denen man glaubt, kurz durchatmen zu können, kommen mit einer unterschwelligen Spannung daher. Man ist immer in der Erwartung, dass gleich die nächste wichtige Entdeckung kommen wird, versucht selbst nebenbei auf die Lösung bzw. die Zusammenhänge zu kommen. Ab einem gewissen Punkt gelingt einem das auch, aber der Weg bis zu diesem Punkt ist wirklich nervenaufreibend. Das Erzähltempo ist dabei gar nicht so hoch, aber ich stand trotzdem die ganze Zeit permanent unter Strom, war angespannt - kurzum: emotional hat es mich unfassbar mitgerissen. Mein Puls lag höchstwahrscheinlich nicht mehr im Normbereich.
Ich liebe es, wenn eine Autorin/ein Autor mir Figuren präsentiert, die ich mit richtig viel Hingabe hassen und verabscheuen kann. Das ist Karin Slaughter hier richtig gut gelungen. Gleichzeitig hat es mich gezwungen an diesem Punkt meine eigenen Gefühle genauer zu überdenken.
Dazu kommt die Aktualität des Grundthemas. Gewalt, Vergewaltigungen, sexuelle Belästigung sind auch in unseren westlichen Gesellschaften viel zu häufig an der Tagesordnung und werden in vielen Fällen nicht umfassend aufgeklärt. Slaughter greift hier außerdem die immer mehr Zulauf erhaltende Incel-Bewegung auf. Es ist sehr wünschenswert, dass über diesen Weg mehr Sensibilisierung für das Thema erfolgt.
Einige oder sogar viele der im Buch verwendeten Sätze dürften hauptsächlich Frauen in ihrem Leben bereits begegnet sein. Es ist daher durchaus wahrscheinlich, dass sich Personen dadurch getriggert fühlen. Diese Sprache gibt dem Buch eine vulgäre, nicht auf den ersten Blick erkennbare Brutalität - der eigentliche Horror das Alltags.
Karin Slaughter ist hier ein absoluter Pageturner gelungen, der mir persönlich extremst an die Nieren gegangen ist und mir zwei pulsbeschleunigte Lesenächte beschert hat.
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Sara Linton ist Kinderärztin und Sachverständige bei Gericht. Sie hat es geschafft die Vergangenheit hinter sich zu lassen und das was vor 15 Jahren passiert, so gut wie möglich zu verarbeitet. . Dann geschieht das Unerwartete. Die Vergangenheit holt sie ein. Als ein weibliches Opfer eines angeblichen Autounfalls in die Notaufnahme des Krankenhauses in der Sara gerade Notdienst hat eintrifft. Schnell wird ihr klar, dass es Parallelen zu ihrer damaligen Vergewaltigung gibt. Leider stirbt das Opfer im OP. 3 Jahre sind seitdem vergangen, Sara ist mit Will verlobt und könnte nicht glücklicher sein. Dann geschieht aber etwas, das Sara über ihre Vergangenheit, sowie den Tod von Dani (Das Unfallopfer) nachzudenken anfängt und sich eingestehen muss, dass es erst eine Zukunft gibt, wenn Sie beide Fälle aufgeklärt werden. Super Krimi, sehr flüssig zu lesen und die Geschichte sehr stimmig und man fiebert jede Sekunde mit.
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Bewertung von krimi_und_so am 01.09.2023
Die letzte Nacht von Karin Slaughter
Dr. Sara Linton hat Dienst in der Notaufnahme, als die 19 jährige Daniela Cooper nach einem schweren Verkehrsunfall eingeliefert wird. Während sie um ihr Leben kämpft, flüstert sie Sara zu dass sie vorher unter Drogen gesetzt und missbraucht wurde.
Drei Jahre später muss Sara bei einer Anhörung gegen den Verdächtigen Thomas McAllister Aussagen, mit dessen Vater Mac sie Medizin studiert hatte.
Doch nicht nur das Studium verbindet sie miteinander. Auch eine Nacht, die Saras leben für immer veränderte.
——
„Die letzte Nacht“ ist bereits der elfte Band um Special Agent Will Trent. Dieses Mal dreht sich sehr viel um Trents Verlobte, die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und ihre Vergangenheit. Dabei wird ein Thema behandelt dass immer aktuell und nicht leicht zu ertragen ist. Der Missbrauch von Frauen, und welche körperlichen und psychischen Belastungen die Opfer dabei erleiden.
Die Charaktere sind, wie man es bei Karin Slaughter kennt, wieder sehr gut herausgearbeitet. Will der selbst in seiner Kindheit kein leichtes Leben hatte, dazu Sara und Faith sind tolle Charaktere. Der Aufbau des Thrillers ist gut gelungen und sehr flüssig zu lesen. Auch wenn man Drahtzieher hinter dem ganzen schon sehr schnell verdächtigt, wird das Buch nicht langweilig. Teilweise ging mir die Geschichte ziemlich unter die Haut, da Ereignisse, wie sie Sara und den anderen Opfern geschehen, jeden Tag passieren.
Fazit
„Die letzte Nacht“ ist ein beeindruckender Thriller der mir lange in Erinnerung bleiben wird, und hoffe auf eine baldige Fortsetzung. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Umfangreich", dachte ich mir als dieser coole Thriller bei mir im Briefkasten gelandet ist. "Die letzte Nacht", von der Spiegel Bestseller-Autorin Karin Slaughter hat ganze 560 Seiten für 24,00 Euro. Ein absolut fairer Preis.
Denk daran, aus der Narbe zu sprechen, nicht aus der Wunde, mit diesem anonymen Zitat beginnt der Thriller. Für alle die schon einmal vorallem emotionale Wunden davon getragen haben, bereits der erste Gänsehautmoment. Aus der Leseprobe war mir die Hauptfigur, Ärztin Sara, bereits bekannt. Ich habe mich mit jeder Seite mehr in ihre Rolle hineinversetzen können. Gleich zu Beginn muss man sagen, daß Buch ist dunkel und blutig. Es ist keine leichte Sommerlektüre, man muss diese Art von Literatur mögen, gerade wenn es um so ein Thema wie Vergewaltigung geht. Hauptthema zu Anfang sind die Todesumstände einer Patientin, Dani Cooper, welche während ihrer Schicht in die Notaufnahme eingeliefert wird und dann verstirbt. Die Ermittlungen zum Tod der Frau beginnen und damit tritt auch Will Trent der Geschichte bei. Sara ist durch ihre eigene Vergangenheit stark belastet, da sie selbst vor 15 Jahren eine traumatische Vergewaltigung duechleiden musste.
Der Schreibstil ist genial und so mitreißende, es ist wirklich schwer den Thriller aus der Hand zu legen. Ganz klare Kaufempfehlung.
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