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KristallKind

Bewertungen

Insgesamt 254 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2025
Rubin, Gareth

Holmes & Moriarty (eBook, ePUB)


gut

Die beiden Widersacher Holmes & Moriarty zusammenarbeiten zu lassen – undenkbar! Oder doch? Genau deswegen habe ich neugierig zu diesem Buch gegriffen.

Gareth Rubin hatte mich schon in der Leseprobe von seinem zeitgemäßen und ansprechenden, an Doyle angelehnten, Schreibstil überzeugt. Obwohl ich einige Zeit brauchte, um mich in der Geschichte zurecht zu finden, ließ sich der Text flüssig lesen und glänzte mit der passenden Atmosphäre eines Sherlock-Krimis.

Eine längere Zeit durfte ich zwei Erzählsträngen folgen, in denen jeder Protagonist jeweils seinen eigenen Ermittlungen nachging, bevor klar wurde, dass die beiden Rätsel letztlich zusammenhingen. Spannung war dementsprechend gegeben, aber die Tatsache, dass Holmes und Moriarty so anstandslos miteinander kooperierten verwunderte mich allerdings und enttäuschte mich fast ein wenig. Zwischenzeitlich schien mir die Ermittlungsphase zudem wenig zielführend, um dann kurzerhand eine plötzliche Lösung aufzufahren, deren Erklärungen dazu mir nicht wirklich schlüssig erschienen.

Letztlich hatte ich von der Idee zu diesem Buh mehr erwartet. Der Autor gab sich viel Mühe, konnte den Anspruch an die beiden berühmten Charaktere aber leider nicht ausreichend umsetzen, meiner Ansicht nach. Für Leser scheint es mir deshalb förderlich, die Hauptpersonen im Vorfeld bereits zu kennen, damit man in die Handlung eingebundene Situationen und Eigenheiten verstehen kann.

Bewertung vom 10.06.2025
Haller, Elias

Signalrot


sehr gut

Mit „Signalrot“ habe ich zum ersten Mal zu einem Werk des Autors gegriffen und damit gleich einen Kracher gelandet. Mit Thrill wird hier nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Zu Anfang dieses ersten Bandes der neuen Buchreihe wurden die Ermittler vorgestellt, die einerseits unaufdringlich und bodenständig wirkten, aber auch spürbar Geheimnisse, bzw. ein wenig rätselhafte Vorgeschichten zu haben schienen. Doch die atmosphärisch dargestellten Tagebucheinträge des Killers, dessen Ansichten vom Autor gruselig in kindliche Unschuld verpackt wurden, stellten alles andere erst einmal in den Hintergrund. Zudem ließ Elias Haller die Leser lange Zeit im Ungewissen, und fordert so zu Spekulationen über die Person des Killers auf. Verdächtige wurden im Laufe der Handlung fast zu viele präsentiert und die gnadenlose und grausame Lust am Töten sukzessiv weiter aufgedeckt.
Auch verfolgte man einige Fährten, vor allem durch die kluge Ermittlerin Tara, welche die vielen Puzzleteile des Falls im Auge behielt – im Backoffice unterstützt vom charismatischen Gabriel, der meiner Meinung nach sein Potenzial in diesem Band aber noch lange nicht gezeigt hatte. Hier erwartete ich wesentlich mehr, vor allem fehlten mir Informationen über seine Erlebnisse vor dieser Spezialeinheit. Im Großen und Ganzen wurden die Protagonisten Tara und Gabriel aus meiner Sicht sehr stiefmütterlich behandelt. Denn in der Ausarbeitung der Protagonisten-Rollen und den Hauptcharakteren selbst fand sich nach meinem Ermessen leider nicht genug Tiefe.
Final wurde ein Täter präsentiert, mit dem ich ganz und gar nicht gerechnet hätte! Eine großartige Wende auf den letzten Seiten des Thrillers, fast unscheinbar, aber von Wucht geprägt. Nach meinem Geschmack hervorragend konstruiert.
Letztlich kann ich diesen Auftakt der Reihe empfehlen. Ein Thriller mit Überraschungen, Einblicken in die Psyche des Täters, vielen Fährten und Verdächtigen, jedoch einem Ermittler-Duo, das viel zu wenig von sich preisgab und so durchaus austauschbar wirkte. Wer die Buchreihe künftig weiter verfolgt, darf sich hoffentlich über mehr Hintergründe über die Protagonisten freuen. / 4,5 Sterne

Bewertung vom 19.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


sehr gut

Mich hat die Idee, die in den heiligen Hallen von Oxford spielt, schnell fasziniert: Das ungleiche Ermittlerpaar, das voneinander profitiert und sich während der Handlung zusammenraufen muss.
Doch die erhofften mystischen Momente, bzw. elitären Hintergründe, waren rar gesät. Die Atmosphäre wurde vom Autor zwar hochgehalten und überzeugend transportiert, doch der Fokus lag eindeutig auf den beiden Ermittlern, die aus verschiedenen sozialen Schichten in die Geschichte eintraten.

Trotz der vorhandenen Wendungen und einer recht hohen Anzahl an Verdächtigen, schien mir der Fall eher stiefmütterlich behandelt, während die Persönlichkeiten der Protagonisten ins Licht gezerrt wurden. Ryan und Ray, die beiden Ermittler, fand ich unheimlich interessant. Auch, wenn mich die absurde Ähnlichkeit der Namen oft verwirrte, mochte ich die verschiedenen Lebenswege, die hier skizziert wurden. Ryan zeigte ein hohes Maß ganz eigener Emotionalität, was mancher Leser vielleicht nicht mögen wird, ich aber äußerst interessant und auch passend fand. Letztlich spielte der Autor mit erwähnenswerter Gesellschaftskritik, die er behutsam in sein Werk einbaute.

Alles in allem mochte ich diesen Oxford-Krimi, der sich erfrischend anders zeigte. Lesen ließ sich das Buch sehr gut, auch wegen der kurzen Kapitel. Wer sich einem Krimi einmal von einer anderen Seite nähern will: Bitteschön! Probiert`s aus.

Bewertung vom 04.05.2025
Lönnqvist, Anna

Verliebt in Stockholm


gut

So federleicht wie das Cover wirkt, war die Story am Ende überhaupt nicht. Die Idee hatte eine gewisse Tiefe, die emotional aber leider nicht richtig bei mir ankam. Zudem stand vieles zwischen den Zeilen, was permanent zu Vermutungen führte, unklar blieb und eine Form der Distanz schaffte. Auch die Protagonistin Mira, deren Unsicherheit ich ganz gerne mochte, blieb mir gefühlsmäßig bis zum Ende fremd.

Interessant fand ich die Einblicke in das Dasein einer Profi-Geigerin, während mir zu wenig auf den Handlungsort Stockholm eingegangen wurde. Ich vermisste durchweg ein wenig das schwedische Flair, auf das ich mich im Vorfeld gefreut hatte.

Gesamt gesehen hatte ich mehr erwartet, denn die Autorin wurde bereits mit dem „Feelgood-Preis“ ausgezeichnet. Ich mochte die Idee, doch zur Umsetzung hatte ich wenig Zugang. Aber alleine von der Thematik her würde ich die Story weiterempfehlen. Ausgezeichnet lesbar ist sie auf jeden Fall. / 3,5 Sterne

Bewertung vom 06.04.2025
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option


gut

Kira Mohn hat mit Ihrem neuen Werk eine amüsante Story auf den Tisch gebracht. Sie erzählt gewohnt locker und unterhaltsam, verpackt damit nachdenkliche Momente und lebensverändernde Entscheidungen auf ihre Art. Ich fand das sehr erfrischend, obwohl ich die Geschichte rückblickend insgesamt ziemlich langatmig empfand.

Ich mochte Lennon als Protagonisten unheimlich gern. Schade, dass ich stets das Gefühl hatte seinen Charakter nur am Rande kennenlernen zu dürfen. Seine Versuche, Alice für sich zu gewinnen, fand ich nämlich überaus herzerwärmend. Alice hingegen war mir zwar sympathisch, im Laufe der Handlung aber nicht präsent genug. Die Liste der „10 Dinge…..“, die Alice am Anfang der Kapitel aufstellte, gefielen mir dafür ausgesprochen gut, weil dies genau meine Art von Humor ansprach.

Im Gedächtnis bleiben wird mir diese Geschichte allerdings nicht, was ich wirklich bedaure. Von der Idee her hatte ich mir mehr Entwicklungen und emotionale Tiefe gewünscht. Als lockeren Roman, den man mit in die Ferien nimmt, kann ich das Buch aber durchaus empfehlen. / 3,5 Sterne

Bewertung vom 09.03.2025
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Wie in den vorherigen Werken des Autors, fand ich mich in diesem Kriminalroman anfangs ein wenig verloren und tat mich schwer, mich in der Story zurecht zu finden. Doch bald akzeptierte ich die komplexe Geschichte voller Rätsel in dieser begrenzten Welt und ließ die Handlung einfach auf mich zukommen.

Die Geschichte lud geradezu ein, tief in das mysteriöse Geschehen einzutauchen. Emory, die aufgeweckte, unangepasste Protagonistin, forderte mit ihrem Verhalten alle heraus, denn sie weigerte sich, der Masse hinterherzulaufen. Ich mochte die Stärke der Figur sehr, wobei ich sagen muss, dass der Autor grundsätzlich allen Charakteren eine gewisse Tiefe zugeschrieben hat, welche der Story eine unaufdringliche, aber eine  gehörige Portion Emotionalität mitgab. Darüber hinaus fand ich aber auch die Thematisierung einer steuernden KI mutig und brisant. Stuart Turton hat sich in diesem Werk demnach eindeutig dem Zeitgeist verschrieben und griff im Laufe der Handlung viele Entwicklungen und Unsicherheiten dieser Jahre auf.

Persönlich gefiel mir dieser Kriminalroman, der sich zwar stellenweise etwas in die Länge zog, aber von modernen Theorien und dem gewissen Etwas zwischen den Zeilen geprägt wurde, und mit einem originellen, unerwarteten Ende um die Ecke kam. Mich hat dieses Sci-Fi anmutende Werk jedenfalls überzeugt.

Bewertung vom 12.01.2025
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


gut

Nachdem sich Paula Hawkins` Bestseller „Girl on the Train“ in mein Gedächtnis gebrannt hatte, musste ich „Die blaue Stunde“ natürlich unbedingt lesen. Leider war dieses Leseerlebnis für mich nicht mit dem erstgenannten Buch vergleichbar, sondern hinterließ bei mir eher den Eindruck eines stilvoll geschriebenen Romans, als den eines eindrucksvollen Thrillers.

Der Kurator James geht auf Spurensuche, was sich zwar spannend anhört, in der Umsetzung meines Erachtens allerdings ziemlich gescheitert ist. Vor allem die Kapitel aus James` Sicht empfand ich außerordentlich langatmig und legte das Buch daher immer wieder zur Seite. Letztlich hat mich die Story einfach nicht gepackt, trotz der vielen Lobeshymnen bekannter Autoren. Ich mochte allerdings die Atmosphäre und die Beschreibung der rauen Landschaft, was jedoch mit der Zeit für meinen Geschmack überhand nahm und mir ein Gefühl der Leere vermittelte. Einen Hauch von Spannung konnte ich in den Tagebucheinträgen der Künstlerin Vanessa Chapman wahrnehmen, doch im Hinblick auf das vorhersehbare Ende, war dieser Thriller für mich insgesamt ein überraschend laues Lüftchen im sonst üblichen energetisch dichten Thriller-Genre.

So empfand ich „Die blaue Stunde“ eher als stilvoll geschriebenen, etwas ermüdenden Kriminalroman, der mich als Idee fasziniert, in der Umsetzung aber enttäuscht hat. Hier hatte ich definitiv mehr erwartet. / 2,5 Sterne

Bewertung vom 26.12.2024
Brandy, Meagan

Say You Swear


weniger gut

Ich hatte mich sehr auf diese Geschichte gefreut, denn ich war gespannt, wie die Protagonistin mit den völlig gegensätzlichen Charakteren ihrer potenziellen Wunschpartner umgehen würde. Rückblickend hat mich die Story aber leider überhaupt nicht abgeholt, was vor allem an der Oberflächlichkeit der Szenen und der vielen Längen in der Handlung lag.

Die Autorin konnte, meines Erachtens, mit Noah und Chase zwar unterschiedliche Stimmungen erzeugen, aber nur wenige, echte, herzerfüllende Momente in den Roman bringen. Der wirklich unsympathische Chase hatte beispielsweise Ari so sehr um den Finger gewickelt, dass sie ihm schon fast hörig war, was ich absolut bedenklich fand. Meagan Brandy hat sich zwar bemüht, Aris Gefühle für den Bad Boy zu beschreiben, doch damit ging ich überhaupt nicht in Resonanz.

Grundsätzlich kamen die Lebenseinstellungen und das lockere, besitzergreifende Verhalten der jungen Leute bei mir überhaupt nicht gut an. Daher konnten mich viele Szenen emotional überhaupt nicht abholen. Zudem war die Wendung, die sich in der zweiten Hälfte des Buches zeigte, keine wirkliche Überraschung. Unnötig und nervend fand ich, in diesem Zusammenhang, dann das folgende, völlig überzogene Drama zwischen den Protagonisten.

Am Ende hat „Say You Swear“ den Weg in meine Gefühlswelt verpasst, was ich etwas bedaure. Die Idee mochte ich nämlich sehr, doch hätte ich mir mehr Tiefe und besser ausgearbeitete Szenen gewünscht. Ich verzichte in diesem Fall auf eine Empfehlung, denn ich finde, der Verlag hat bessere Geschichten aus seinem Programm zu bieten.

Bewertung vom 15.12.2024
MacBride, Freda

Der Viscount und das unerwartete Glück (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Freda MacBride präsentierte auch in diesem Band ihrer wundervollen Reihe, für die Epoche moderne Protagonisten und eine ausgewogene Mischung an prickelnden Momenten und schelmischem Humor. Für mich bedeutete dies ein überaus unterhaltsames Lesevergnügen.

Die Idee, die Protagonisten durch eine gemeinsame Mission zusammen zu bringen, fand ich anfangs zwar etwas langweilig, doch mit jedem Kapitel gefiel mir die Handlung besser. Die Begegnungen und Entwicklungen zwischen den Liebenden wurden immer interessanter und lockten bald meine romantische Ader aus der Reserve.

Die kluge, bodenständige Charlotte ließ sich nämlich nicht die Butter vom Brot nehmen und zeigte mehr als deutlich, was sie wollte. Das tat sie allerdings auf eine sympathische Art und Weise. Man musste sie einfach gern haben. Timothy konnte sich demnach dieser starken Frau nur anpassen. Mir gefiel diese Beziehungs-Konstellation in diesem Buch außerordentlich gut, das Zueinanderfinden fühlte sich sehr natürlich an.

Vor allem mochte ich die Reaktionen der Hauptfiguren, als diese sich in der Kennenlernphase begegneten. Die witzigen Dialoge und die prickelnden Szenen ergänzten sich unwahrscheinlich gut!

Das Ende war mir allerdings gefühlt ein wenig zu abrupt, jedoch im Grunde ausreichend. Ich hatte aber trotzdem herrliche Lesestunden und freue mich daher auf den kommenden Band der Reihe. / 4,5 Sterne

Bewertung vom 04.12.2024
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Richard Osman hat mich mit seinem neuen Reihenauftakt wunderbar unterhalten! Der etwas schräge, aber unheimlich sympathische Protagonist hatte nach kurzer Zeit meine volle Aufmerksamkeit, da ich sehr gespannt war, auf welche Art und Weise er seine Ermittlungen verfolgen würde. Ohne zu viel zu verraten, kann ich berichten, dass der Humor in diesem Kriminalroman keine Grenzen kennt und definitiv einen Schwerpunkt setzt. Denn der Fall, den die Ermittler zu lösen hatten, war gar nicht so ohne. Kombiniert hat der Autor diese Aspekte fabelhaft, meiner Meinung nach. Man muss allerdings den britischen Humor mögen.

Neben dem Ex-Kommissar Steve mochte ich auch die weiblichen Hauptfiguren Amy und Rosie, deren verbaler Schlagabtausch in den meisten Fällen ein regelrechter Leckerbissen war. Hier jagte ein Witz den anderen, während die gefährlichen Momente dabei regelrecht verblassten und ins Absurde abtrifteten. 

Kurzum, ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen, und ich bin schon sehr gespannt, auf welches Abenteuer sich Steve im kommenden Band der Reihe einlassen wird. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.