Massimo Torricelli bekommt alles immer, was er will, denn er ist das Oberhaupt der italienischen Familie Torricelli, einer mächtigen Mafiafamilie. Vor mehreren Jahren wäre er auf einer Schießerei fast gestorben, doch die Vision einer wunderschönen Frau hat ihn gerettet. Die Idee dafür ist irgendwie
etwas ... merkwürdig, aber Nun sieht er diese Frau, nach der er jeden Tag gesucht hat, in der…mehrMassimo Torricelli bekommt alles immer, was er will, denn er ist das Oberhaupt der italienischen Familie Torricelli, einer mächtigen Mafiafamilie. Vor mehreren Jahren wäre er auf einer Schießerei fast gestorben, doch die Vision einer wunderschönen Frau hat ihn gerettet. Die Idee dafür ist irgendwie etwas ... merkwürdig, aber Nun sieht er diese Frau, nach der er jeden Tag gesucht hat, in der Realität am Flughafen, und will sie natürlich gleich für sich und sie entführen. Keine wirklich gute Art und Weis, um seine Traumfrau kennenzulernen, aber nun gut. Nun zu Laura. Laura ist 29 und hat jahrelang in der Hotelbranche gearbeitet. Gerade als sie sich auf die Position des Sales Director hochgearbeitet hat, hat sie gekündigt, weil ihr langweilig war und sie Burn-out bekam. Sie ist irgendwie auf der Suche nach einem Abenteuer. Und das erlebt sie jetzt auf jeden Fall, nur eben nicht mir ihrem Freund Martin.
Laura trifft also auf in Italien auf den geheimnisvoll attraktiven Mann, der sie mit 'Hast du dich verlaufen, Kleines?' begrüßt. Er ist wie ein besessener Stalker, der sie unbedingt haben will. Und Laura fühlt sich auch irgendwie von Massimo angezogen, er macht sie an, obwohl er sie und ihre Familie bedroht. Das ist schon ziemlich krank, von beiden. Doch Laura will Massimos 'Spiel' mitspielen. Und das geht leicht, da sie andauernd Champagner trinkt. Der Alkoholkonsum in diesem Buch ist der Wahnsinn. Ich selbst habe nichts gegen Alkohol, trinke selber gerne welchen, aber hier ging mir der ständige Champagnerkonsum echt auf den Keks. Gerade weil Laura herzkrank ist, sollte sie nicht so viel trinken. Das ist schon irgendwie verantwortungslos von ihr. Meist endet ein Kapitel übrigens, indem Laura in Ohnmacht fällt. Das ging mir ebenfalls ziemlich auf den Keks. Und dass sie das Eine denkt und das Andere tut, ist meistens auch nicht nachvollziehbar. Von der 'selbstbewussten' Laura ist da leider nicht viel zu sehen. Und als ihr die Gelegenheit gegeben wird, freigelassen zu werden, nutzt sie diese Chance nicht mal.
Laura, die sich zu Massimo hingezogen fühlt, aber sich auch irgendwie nicht sicher ist, ob sie das alles wirklich will. Massimo, der sehr besitzergreifend und eifersüchtig ist, weil er 'seine Herrin' gefunden hat, sie liebt (oder eher begehrt) und sie nicht verlieren will. Deswegen manipuliert er sie, kauft ihr Designerklamotten, und mehr, um sie gefügig zu machen. Die beiden sind wie Eis und Feuer, sie sind heiß aufeinander, reizen sich gegenseitig und stacheln sich auf. Dann gibt es Sex ... oder Streit. Teilweise sind die Sexszenen übrigens meiner Meinung nach wirklich gut und sexy geschrieben, teilweise sind sie aber auch einfach nur ziemlich vulgär. Wie ein schneller ... zwischendurch.
Ich weiß, dass Buch und Film von vielen scharf kritisiert werden, und ich möchte das hier in meiner Rezension gerne noch kurz thematisieren. In '365 Tage' geht es hauptsächlich um Entführung sowie um psychische und sexuelle Gewalt, die romantisiert wird. Natürlich ist so etwas im echten Leben eine Straftat und in keiner Weise in Ordnung, aber das Buch ist Fiktion. Ebenso wie Fantasy- und andere Geschichten ist die Geschichte in '365 Tage' Fiktion. Als Leser*in sollte niemand dies zu ernst nehmen. Ja, es ist eine gewöhnungsbedürftige und für manche abartige Fiktion, aber es ist Fiktion. Über Entführung und Gewalt haben auch schon andere Autoren sehr krass geschrieben, nur dann eben unter Dark Romance. '365 Tage' ist nichts für junge Leser und sehr speziell, ähnlich wie 'Fifty Shades of Grey'. Wer '365 Tage' liest, muss mit Gewalt, Sex und dem Stockholm-Syndrom klarkommen. Jedes Genre hat seine Fans, so auch Bücher wie dieses. Ich wusste, worauf ich mich einlasse. Ich vergebe drei Sterne.