Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Infernale" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.
Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sich ihr bisheriges Leben um 360 Grad gedreht. Statt
mit Freunden das letzte Highschooljahr zu genießen und danach ins Juilliard, DEM Musikkonservatorium…mehrIch möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Infernale" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.
Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sich ihr bisheriges Leben um 360 Grad gedreht. Statt mit Freunden das letzte Highschooljahr zu genießen und danach ins Juilliard, DEM Musikkonservatorium schlechthin, in New York City zu gehen, hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und zu ihren Freunden. Ihr altes Leben liegt in Trümmern, sie muss fliehen und als sie dabei einen Menschen tötet, erfüllt sich die Prophezeiung ihres Tattoos - denn ihrer Gene haben bereits preisgegeben, dass sie eine Mörderin ist, auch wenn sie selbst es nicht wahr haben wollte.
Anfang letztes Jahre habe ich "Infernale", den Auftaktband der neuen Dilogie der amerikanischen Autorin Sophie Jordan, gelesen und war absolut begeistert. Mich konnte die Dystopie total begeistern. Ich mochte die Protagonistin Davy, fand die Idee mit dem Mördergen genial und sehr authentisch, wie sich Davys Leben ab dem positiven Testergebnis verändert hat. Dementsprechend habe ich den zweiten Band wahnsinnig herbeigesehnt.
Meiner Meinung nach hat sich der Fokus in der Fortsetzung verschoben. Das dystopische Setting steht leider nicht mehr im Vordergrund und auch wie sich das Ganze am Ende aufgelöst hat, ging für mich zu schnell und wirkte unglaubwürdig. Stattdessen geht es fast ausschließlich um Davys Gefühle. Natürlich muss sie eine Menge verarbeiten, da sich ihr Leben komplett verändert hat, aber mich hat es beim Lesen genervt, dass sie, die ursprünglich immer gesagt hat, das Tattoo hätte keine Bedeutung, denn sie sei keine Mörderin, den ganzen Roman über nur noch davon erzählt, dass jeder Träger böse sei, gar nicht anders könne und sie, als Trägerin, überhaupt nichts Positives verdient habe. Durch diese ständigen Selbstzweifel hat man das Gefühl, dass die Handlung nur sehr langsam vorankommt.
Interessant war eine neue Station in Davys Leben, nämlich ein unterirdischer Bunker einer Widerstandsbewegung. In diesen wird sie eingeschleust. Sie selbst ist davon nicht besonders begeistert, viele Bewohner stehen ihr misstrauisch gegenüber, aber Caden, einer der Anführer, scheint einen Narren an ihr gefressen zu haben. Jordan versucht zwar durch Action und Liebe ein spannendes Werk abzuliefern, aber durch die ständigen inneren Konflikte geht einiges wieder verloren.
Fazit: Sophie Jordan kann nicht an das hohe Niveau des ersten Bandes anknüpfen. Der Roman lässt sich zwar gut lesen, kann aber nicht so gut unterhalten wie "Infernale I", von daher hat es mich schon etwas enttäuscht. Trotzdem sollte man die Fortsetzung lesen, wenn man Infernale möchte, denn man möchte schon gerne wissen, wie es mit Davy weitergeht. Für mich hat das Buch 3,5 Sterne geschafft, die ich gerade so noch auf 4 Sterne aufrunden kann.
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Loewe (13. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785583699
ISBN-13: 978-3785583692
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre