In "Wundersuche" geht der Journalist und Hirntumorpatient Thomas Bruckner auf die Suche nach einer Heilung oder besser gesagt einem Wunder. Auf seiner Reise um die halbe Welt nach unter anderem Brasilen, Bulgarien und auf die Philippinen versucht Bruckner eine Heilung für seinen gutartigen, aber
nicht vollständig entfernbaren Tumor zu finden. Ihm wurde eine gutartige Form eines Hirntumors…mehrIn "Wundersuche" geht der Journalist und Hirntumorpatient Thomas Bruckner auf die Suche nach einer Heilung oder besser gesagt einem Wunder. Auf seiner Reise um die halbe Welt nach unter anderem Brasilen, Bulgarien und auf die Philippinen versucht Bruckner eine Heilung für seinen gutartigen, aber nicht vollständig entfernbaren Tumor zu finden. Ihm wurde eine gutartige Form eines Hirntumors diagnostiziert, die ihn zwar in nächster Zeit nicht in Lebensgefahr bringt, aber doch ohne Behandlung wachsen und schlimmere Folgen haben könnte. Vor allem, weil im Schädel durch die massive Schädeldecke wenig Platz ist, drängt der gutartige Tumor das wichtige Hirngewebe weg und führt zu Kopfschmerzen und kann sogar zu körperlichen und psychischen Komplikationen führen. Obwohl die Ärzte ihm empfehlen eine OP durchführen zu lassen, entschließt Bruckner sich auf die Suche zu begeben, denn die Ärzte können nicht versichern, den Tumor vollständig entfernen zu können, zudem ist die Liste der möglichen OP-Komplikationen lang. Bruckner versucht eine Heilung nicht in der klassischen Medizin, sondern in der alternativen zu finden.
Auf seiner Reise lernt er unter anderem Handaufleger, Pendler, Geistchirurgen und Vodoo-Priester kennen. Von allen lässt er sich seine Erkrankungen diagnostizieren (kaum einer erkennt den Tumor in seinem Kopf), doch von allen lässt er sich „behandeln“. Häufig erkennt er am Ende keine Veränderung an sich, doch meistens ist er um einiges Geld erleichtert worden. Trotzdem wäre er bei dem ein oder anderen irgendwie geprägt worden, häufig spricht er von einer Energie die ihn wie Wärme durchströme oder er fühle sich wochenlang viel besser. In den Kontrolluntersuchungen zurück in Deutschland kam aber die Ernüchterung, der Tumor wäre noch da.
Doch am meisten hat ihn wohl eine Person begeistert, zu der Bruckner sogar mehrmals fliegt und die mehrere Kapitel im Buch einnimmt: John of God. Ein Brasilianer, zu dem die Menschen wie zu einem Gott pilgern. Zu hunderten sieht er die Pilgerer am Tag und führt bei vielen sogar sichtbare Operationen durch, bei denen er Gewebestücke wegschneidet oder mit einer langen Schere in den Nasen der Kranken herumstochert.
Um herauszufinden ob diese Menschen nur Betrüger sind oder wirklich übernatürliche Kräfte besitzen und andere Menschen heilen können, muss Bruckner eine schmale Gradwanderung überstehen. Einerseits ist er Journalist und betrachtet jedes Geschehen mit kritischen Augen, doch andererseits möchte er sich als Leidender helfen lassen und muss sich dafür auf diese Leute einlassen können. Dafür, dass sich Bruckner überhaupt in solch ein Selbstexperiment begibt, verdient er zunächst großen Respekt.
Letzten Endes ein gelungenes Buch mit einer größeren emotionalen Ader und weniger journalistischen Aspekten als gedacht.