Turbulenzen in der schönen Wachau
Die alte Rosl Nienführ stürzt über die Kellertreppe und ist tot. Ein Unfall? Ihre Tochter Marianne mag das nicht so recht glauben und wendet sich in ihrer Verzweiflung an Major Paul Eigner. Als dieser ein wenig herumschnüffelt und nicht auf die kleinste Spur
stößt, bekommt er bereits den zweiten Toten geliefert – ein alter Mann war bereits seit Tagen tot in…mehrTurbulenzen in der schönen Wachau
Die alte Rosl Nienführ stürzt über die Kellertreppe und ist tot. Ein Unfall? Ihre Tochter Marianne mag das nicht so recht glauben und wendet sich in ihrer Verzweiflung an Major Paul Eigner. Als dieser ein wenig herumschnüffelt und nicht auf die kleinste Spur stößt, bekommt er bereits den zweiten Toten geliefert – ein alter Mann war bereits seit Tagen tot in seinem Bett gelegen, als er dann doch noch gefunden wurde. Ein Herzanfall? Der Herr Major versucht Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Toten zu finden, doch letztendlich kann er keine Ungereimtheiten entdecken – wenn da nicht sein Bauchgefühl wäre …
Sonja König, Physiotherapeutin und DIE Schönheit nach der alle Männer lechzen, wird tot aus der Donau gefischt. Gibt es hier eine Verbindung zu den beiden alten Leuten? Oder war es ein Verbrechen aus Leidenschaft? Oder gar aus Eifersucht? Jedenfalls gibt es einige in Sonjas Umfeld, die ihr nicht gut gesinnt waren. Ihre privaten Eskapaden zogen weite Kreise und griffen auch in ihr Arbeitsumfeld ein. Doch so sehr Major Eigner auch ermittelt, immer scheinen alle Fäden bei Dr. Donabaumer, dem Dorfarzt, zusammen zu laufen. Oder ist das nun zu einfach?
Die Autorin Lisa Lercher entführt uns hier in die schöne Wachau, lässt trotz der Kriminalfälle eine angenehme Atmosphäre entstehen und schreibt mit viel Humor und Empathie. Man wandert zwischen den Marillenbäumen, blickt auf die Donau, begibt sich auf Radwege und genießt das beschauliche Dorfleben. Als gute Beobachterin baut sie kleine Details ein, sodass man die Szenerie bildhaft vor sich sieht. Die Charaktere sind gut getroffen und sehr authentisch, so trifft man auf den suspekten Politiker ebenso, wie auf den Herrn Doktor, der unter dem Einfluss seiner Mutter steht und auf den aufbrausenden Liebhaber. Jeder könnte der Täter sein …
Lisa Lercher schafft es, so manche Spur zu legen, die dann wieder im Sand verläuft und führt den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte. Sie lässt ihren Protagonisten, den Herrn Major, auch Zeit mit seinem Enkel verbringen, seine Schwester beraten, mit Kolleginnen flirten und dann wieder in Gedanken versinken, in denen er seiner geliebten Frau nachtrauert oder über seine mittlerweile erwachsene Tochter grübelt. Also ein Ermittler, der auch ein Privatleben hat und dort einige Hürden bewältigen muss. Trotzdem gelingt es ihm letztendlich mit Scharfsinn und Verstand, den Fall zu lösen. Und ganz ehrlich – mit dieser Wendung hätte ich nicht gerechnet. Ich hatte zwar bald einen Verdacht, vermutete jedoch einen anderen Hintergrund. Somit ist es der Autorin perfekt gelungen, bis zuletzt die Spannung aufrecht zu halten.
Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen und kann alle nur dazu einladen, einen Ausflug in die schöne Wachau zu machen, um Major Eigner über die Schulter zu schauen …