Eigentlich gefällt mir die momentane Entwicklung auf dem Buchmarkt gar nicht, dass so viele Neuerscheinungen auf eine Reihe angelegt sind. Darum war ich auch gespannt, wie mir das gefallen würde: Die Fotografin – in gleich fünf Bänden?
Für mich hat dieser Mehrteiler eine ähnliche Dynamik entwickelt
wie eine Lieblingsserie im TV. Wenn man wie ich alle Bände gleich gespannt am Neuerscheinungstermin…mehrEigentlich gefällt mir die momentane Entwicklung auf dem Buchmarkt gar nicht, dass so viele Neuerscheinungen auf eine Reihe angelegt sind. Darum war ich auch gespannt, wie mir das gefallen würde: Die Fotografin – in gleich fünf Bänden?
Für mich hat dieser Mehrteiler eine ähnliche Dynamik entwickelt wie eine Lieblingsserie im TV. Wenn man wie ich alle Bände gleich gespannt am Neuerscheinungstermin verschlingt, ist es trotzdem lange, immer wieder ein halbes Jahr zu warten, um endlich zu lesen, wie es weitergeht. Bei Band IV war das besonders schlimm. Am Ende ein Cliffhanger…
Aber „Das Ende der Stille“ angefangen – und sofort war ich wieder mittendrin in der Welt der Fotografin Mimi. Und juhu – es geht gleich mit dem Überseedampfer nach Amerika. Das tat so gut, eine Reise im Kopf in diesen Zeiten, wo durch Corona noch nicht einmal ein Kurztrip oder ein Restaurantbesuch möglich ist.
Wie auch schon bei den Vorgängerbänden konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und viel zu schnell war es durchgelesen. Da ich nicht zu viel verraten möchte, hier meine Gedanken zu dem Buchtitel „Das Ende der Stille“.
Vordergründig wird dieser Titel zum ersten Mal erwähnt, als Mimi in Amerika die verschollen geglaubte Christel aus Laichingen wiedertrifft und sie nicht nur fotografieren darf, sondern auch ihre Geschichte aufschreibt. „Das Ende der Stille“ hat so ein bisschen was von „Jetzt rede ich!“
Man wird hineingezogen in das frühe Hollywood der Stummfilmzeit. Aber später bekommt dieser Titel auch eine andere Bedeutung, denn die technische Entwicklung schreitet gnadenlos voran und bald schon gibt es nur noch Filme mit Ton.
„Das Ende der Stille“ zieht sich aber wie ein roter Faden durch dieses Buch. Alexander und Anton, die beiden Freunde seit Kindertagen, verspüren beide das Bedürfnis, nach langer Zeit der Funkstille ihre Familien auf der Schwäbischen Alb zu besuchen. Ausgerechnet zu Weihnachten! Das geht mehr oder weniger gut…
Alexander hat später das Bedürfnis, seine besten Freunde und Weggefährten in seine neue Heimat Rheinhessen einzuladen. Die Autorin beschreit Bad Kreuznach so bildhaft, dass ein Kurztrip nun auf meiner „Was- ich- nach- Corona- unbedingt- mal-machen- möchte- Liste“ steht. Wer kennt es nicht, dieses Gefühl der Verbundenheit, das Jahre überdauert und alles fühlt sich an wie früher. Die Schulfreundin ist ins Ausland gegangen, man trifft sich wieder und es ist als hätte man sich erst gestern zum letzten Mal gesehen. Oder die Cousine, die man nur alle 10 Jahre auf einem Familienfest sieht – es gibt viele Beispiele.
Darum kann man das „Ende der Stille“ auch als Aufforderung zum Handeln empfinden. Ruf deine Familie mal wieder an! Kümmere dich um alte Freundschaften! Es ist nie zu spät, die Stille zu beenden. Manchmal gilt das auch für Liebende, die aus vielerlei Gründen getrennt wurden. Meine Oma hat früher immer gesagt, wenn eine Liebe zerbrochen ist: Wenn es so sein soll, wird die Liebe zurückkommen! Und wenn nicht, kommt irgendwann eine neue Liebe…
Schade, dass die Serie zu Ende ist. Wie in allen ihren Büchern sind Petra Durst-Bennings Hauptfiguren starke Frauen, die Mut machen. Mal stark, mal schwach sind, aber immer ihren Weg gehen. So hat es viel Spaß gemacht, Mimi und ihre Freunde auf ihrem Weg zu begleiten.
Wer die Serie noch nicht kennt, dem empfehle ich, alle Bände hintereinander zu lesen. Die meisten sind auch schon als Taschenbuch erschienen. Ich werde sicherlich auch noch einmal bei Band 1 anfangen.