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lectrice

Bewertungen

Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


sehr gut

Ich bin sofort auf dieses Buch aufmerksam geworden, als ich das Cover mit den "verschlungenen Wegen" gesehen habe und dann die vielen kleinen Details wie die Teetasse mit dem Teebeutel über dem Dumont-Schriftzug oder dass Roman schräg von oben nach unten geschrieben wurde oder auch die Sanduhr.
Clayton Stumper wurde als Säugling ausgesetzt, in einer Hutschachtel. Gefunden hat ihn Pippa, die Gründerin der "Gemeinschaft der Rätselmacher" und somit wächst Clayton auf in dem Bewusstsein, dass seine Herkunft und sein Leben ein einziges Rätsel ist.
Nach dem Tod von Pippa hinterlässt diese ihm ein mehrteiliges Rätsel, dass Clayton auf eine Schnitzeljagd quer durch Europa schickt, an dessen Ende die Lösung über seine Herkunft warten soll. Und auf dieser Suche oder Reise lernt Clayton neue Leute kennen und einige davon werden zu Freunden.
Neben der Geschichte von Claytons Reise gibt es immer wieder Rückblenden, in denen Pippa von der Geschichte der "Gemeinschaft der Rätselmacher" erzählt.
Als Leser*in dieses Buches muss man kein Rätselgenie sein, sondern kann sich bequem zurück legen und die Lektüre des Buches ganz in Ruhe genießen.
Mehr als große Rätsel, sondern vielmehr die Lebensgeschichte und Herkunft von Clayton, ein Roman, dessen Lektüre mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 09.09.2024
Klippo
Goldfarb, Tobias

Klippo


ausgezeichnet

Das Buch beginnt direkt mit einer dramatischen Flucht. Eigentlich möchte Klippo in Ruhe ausschlafen und dann gemütlich Hefezopf und Birnensaft zum Frühstück genießen. Aber daraus wird nichts, denn seine Eltern machen ihm klar, dass sie sofort und ohne Verzögerung fliehen müssen. Aber warum denn nur? Denn seine Eltern sind doch nur langweilige Konservendosen-Verkäufer. Oder etwa doch nicht? Jedenfalls wird Klippos Leben ordentlich durcheinander geschüttelt und endlich erlebt er die Abenteuer, über die er sonst nur gelesen hat. Allerdings ist es nicht immer so ein tolles Gefühl, wenn man tatsächlich in Gefahr ist. Und was hat es mit der geheimnisvollen Insel Narom Rok auf sich? Sind sie dort tatsächlich in Sicherheit vor den Salpetern?
Toll sind auch das Cover und das Daumenkino mit Red, dem Hermelin von Klippo.
Ein wahres Feuerwerk an Fantasie, eine wunderbare Abenteuergeschichte, bei der es immer wieder in andere Richtungen geht.

Bewertung vom 03.09.2024
Das Geheimnis der Glasmacherin
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


ausgezeichnet

Murano, Mitte des 15. Jahrhunderts: die achtjährige Orsola wird von ihrem Bruder absichtlich ins Wasser geschubst, damit sie bei der Konkurrenz spioniert, der erfolgreicheren Glasmacherfamilie. Und sofort ist man mitten im Geschehen, auf Murano. Der Name der Insel wird noch heute mit Glasmacherkunst verbunden.
Als Leserin habe ich Orsola auf einer langen Reise durch die Zeit begleitet, denn hier verläuft die Zeit anders; auch wenn außerhalb von Venedig und seiner Nachbarinsel Jahrzehnte vergehen, so vergeht die Zeit hier viel langsamer und so erlebt Orsola viele Veränderungen durch die Jahrhunderte hinweg.
Eine Idee, die mir so oder so ähnlich noch nie untergekommen ist und Tracy Chevalier hat es geschafft, dass die Zeit dennoch in sich stimmig verläuft. Zu Beginn eines neuen Kapitels werden immer prägnante Ereignisse und Personen, aber auch Kunst- und Literaturströmungen oder bedeutende Persönlichkeiten vorgestellt und dann sind wir wieder auf Murano.
Mit Orsola ist der Autorin eine sehr facettenreiche Protagonistin gelungen und besonders gut hat mir der Gondelfahrer Domenego gefallen, der als Sklave nach Venedig verkauft wurde. Aber auch der deutsche Kaufmann in seinem Kontor wird gut dargestellt.
Der Schreibstil und Ideenreichtum von Tracy Chevalier haben mir ein wunderbares Lesevergnügen verschafft und mir schöne Lesestunden geboten.

Bewertung vom 23.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


sehr gut

Ein geheimnisvolles Cover, das schon zu so einigen Vermutungen anregt und mit seinem glänzenden und leuchtenden Farbschnitt schon an Opale denken lässt.
Die Autorin Alix Harrow nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise und ihre Geschichte hat mir sehr gefallen, was auch unter Anderem an dem guten Schreibstil und natürlich dem Handlungsaufbau und dem Ideenreichtum lag.
Eine Genre-Kombination aus Fantasy mit Gruselfaktor, aber auch einem Schuss Romantik.
Das Starling-House, das am Rande der amerikanischen Kleinstadt Eden liegt, bietet so manch einen Stoff für eine Gruselgeschichte und es ist umgeben von Geheimnissen.
Die Protagonistin Opal ist keine, die man unbedingt sofort ins Herz schließt und auch der zweite Hauptcharakter, Arthur, ist interessant. So nach und nach erfährt man mehr über Opal und ihre Geschichte, aber auch über so manch einen Einwohner.
Viel Spannung, Grusel, Fantasy und so manch eine Eigenartigkeit.

Bewertung vom 05.08.2024
Der Salon der kühnen Frauen
Pollard, Clare

Der Salon der kühnen Frauen


sehr gut

Auf geht es in die Vergangenheit, an den Hof des Sonnenkönigs nach Versailles, aber nicht der König oder seine domestizierten Adligen stehen hier im Mittelpunkt der Geschichte, sondern eine Reihe faszinierender Frauen und auch einige Männer. Diese treffen sich im Salon der Madame D'Aulnoy und erzählen sich Märchen, die sich damals großer Beliebtheit erfreut haben.
Und neben diesen Märchen führt uns die Autorin in die Geschichte der damaligen Zeit ein und verbindet alles sehr geschickt.
Ich möchte hier auch gar nicht mehr über den Inhalt verraten, nur, dass mich dieses Buch wirklich überrascht hat, im positiven Sinne, denn ich habe einen "normalen" historischen Roman erwartet, mit einem Touch Dekadenz, manchmal gar ordinär und immer abwechslungsreich; es wirkt eher wie eine Sammlung, vor allem, da der Leser so manches Mal direkt involviert wird.
Der Schreibstil von Claire Pollard ist wirklich klasse, das Buch liest sich sehr gut und der Unterhaltungsfaktor ist hoch.

Bewertung vom 05.08.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


sehr gut

Dieses Cover finde ich einfach mega. Es hat so was Buntes und von Pop-Art. Und im Fokus steht Schwester Holiday, die alles andere als konventionell ist, wie uns schon das Cover und der Klappentext suggerieren.
Man darf dieses Buch jedoch nicht allzu ernst nehmen und auch die Kriminalgeschichte ist jetzt nicht so sonderlich ausgefeilt. Aber darum geht es meiner Meinung nach auch nicht vorrangig, denn da steht die schräge, abgedrehte Geschichte und die dazu passende manchmal doch arg provokante Schwester. Es geht hier jedoch nicht nur um Übertreibung und Provokation, sondern es gibt auch ernste Rückblicke in die Lebensgeschichte von Schwester Holiday und das Leben in New Orleans nach dem Hurrikan Katreina.
Es ist eine Geschichte, die sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen wird, aber mir hat sie gut gefallen. Vor allem war sie nicht zu plump, sondern war durchaus gut durchdacht mit einer interessanten Ermittlerin.

Bewertung vom 25.06.2024
Mord stand nicht im Drehbuch. Hawthorne ermittelt [Band 4] (MP3-Download)
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch. Hawthorne ermittelt [Band 4] (MP3-Download)


sehr gut

Ich mag diese Reihe sehr gerne, in der sich der Autor Anthony selbst auf den Arm nimmt bzw. sein Alter Ego. In dieser Reihe ist Horowitz nämlich der Protagonist und Ich-Erzähler und ist eben auch Autor. Gemeinsam mit dem Privatdetektiv Daniel Hawthorne hat er schon einige Fälle gelöst, naja, begleitet und dokumentiert. Doch nun möchte Horowitz auch mal etwas anderes schreiben und sein Theaterstück wird uraufgeführt. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und auf einmal soll Horowitz die gefürchtete Kritikerin ermordet haben, denn alles weist auf ihn. Hawthorne lässt ihn erst etwas zappeln, aber dann hilft er natürlich doch.
Es gibt wieder mit einem Augenzwinkern ganz viele Verweise auf andere Werke und Personen und die Auflösung findet auch wieder in gewohnter Agatha-Christie-Manier vor versammelter Mannschaft statt.
Dieses Mal war der Fall nicht ganz so verzwickt wie die vorhergegangenen, oder vielleicht lag es auch daran, dass ich mich an diese Art gewöhnt habe? Aber dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, was nicht zuletzt an der genialen Stimme von Uve Teschner lag. Einer der besten Hörbuchsprecher zurzeit.

Bewertung vom 25.06.2024
Zimmerpflanzenliebe
Hartwich, Antonia

Zimmerpflanzenliebe


sehr gut

Ich mag gerne Pflanzen, drinnen und draußen, aber ich gehe bei der Pflege bisher eigentlich eher intuitiv vor und wechsle den Standort, wenn etwas nicht gedeiht oder gebe es auf. Da dachte ich mir, hole ich mir doch ein wenig professionelle Hilfe.
Die Autorin bloggt auf ihrem Instagramkanal unter dem Namen tonidendron, aber mir hilft so ein Buch zum Nachschlagen mehr weiter.
Schon das Inhaltsverzeichnis hat mich neugierig gemacht, vor allem das Kapitel "Die Unbekannten" oder habt ihr schon mal was von Spiralingwer gehört? Nein, ich vorher auch nicht. Aber das ist eine tolle Anfängerpflanze, robust und anspruchslos.
Es gibt ein paar blühende Pflanzen, aber leider nur Orchideen, Wachsblume und Einblatt. Da hätte ich mir ein paar weitere gewünscht.
Ansonsten gibt es eine breite Vielfalt, kurze, ansprechende Texte und ganz viele Fotos, oft auch mit der Autorin, so dass ich so manches Mal über die Größe der Pflanzen erstaunt war.
Einige Pflanzen werden ausführlicher vorgestellt, manche nehmen eine Seite in Anspruch. So, ich glaube, ich muss mal los in den Gartenmarkt!

Bewertung vom 17.06.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


gut

Das Buch läuft unter der Rubrik "Krimi" und somit habe ich auch einen Kriminalroman erwartet, allerdings handelt es sich bei dem vorliegenden Buch meiner Meinung nach eher um einen Unterhaltungsroman mit Krimi-Ansätzen.
Sarah Fuchs flieht vor ihrem untreuen Ehemann nach Finnland - und ist immer auf Highheels unterwegs. Dieses Bild wurde meines Erachtens nach ein wenig überstrapaziert und hätte etwas weniger oft betont werden müssen.
In der ersten Nacht verwechselt sie das Ferienhaus und am nächsten Tag wird der Besitzer des Hauses tot auf dem See gefunden und Sarah schnell zur Verdächtigen.
Die drei unterschiedlichen Perspektiven bieten gute Einblicke, schaffen aber auch manchmal etwas Verwirrung. Finnland spielt auch immer wieder eine Rolle und diese Einbindung hat mir wiederum gefallen. Es gibt am Ende auch eine Auflösung, aber für einen Krimi war es mir eben zu wenig kriminalistisch.
Ganz interessant, aber ich bin mit falschen Voraussetzungen herangegangen an das Buch.

Bewertung vom 04.06.2024
Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11
Rademacher, Cay

Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11


sehr gut

Capitaine Roger Blanc ermittelt nun schon in seinem 11. Fall und obwohl ich längst nicht alle Teile der Reihe gelesen habe, konnte ich auch gut der persönlichen Geschichte folgen und habe nun Lust, die fehlenden Bände nachzuholen.

Cay Rademacher ist ein guter Provence-Kenner und -Liebhaber und somit spielt neben dem Krimi auch die Provence wieder eine große Rolle und hat in mir somit - abseits des Kriminalfalles - wieder das Fernweh geweckt.

Dieses Mal spielt ein topmodernes Weingut eine Rolle und somit habe ich nebenbei auch viel Neues über den Weinanbau gelernt. Blanc hat mal wieder mit seinem Chef zu kämpfen und auch die Untersuchungsrichterin sieht zunächst keinen Grund für Ermittlungen, aber das stört den Capitaine natürlich nicht und er gibt Alles. Denn auch wenn die auf den Aufnahmen der Drohne leblose Person unauffindbar ist, sie war definitiv dort.

Ich habe es genossen, meine eigenen Vermutungen anzustellen und Hypothesen immer wieder neu zu überdenken und meine Liste an Verdächtigen war auch ständig im Fluss. Einige sind flott von der Liste geflogen, aber später haben sie wieder einen Platz bekommen. Ein tolles Verwirrspiel, bei dem die Spannung gehalten wurde.

Die Auflösung am Ende war logisch und hat keine offenen Fragen gelassen, alles Fäden wurden geschickt zusammen geführt und der Überraschungsmoment ist gelungen.

Ich bin sehr gerne auf diese Krimireise in die Provence gefahren und habe abwechslungsreiche Lesestunden verbracht.