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lectrice

Bewertungen

Insgesamt 189 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2023
Wo du mich findest
Barns, Anne

Wo du mich findest


sehr gut

Ich liebe die Bücher von Anne Barns / Andrea Russo und habe diesem neuen Buch bereits entgegen gefiebert. Allerdings trifft dieses neue Cover nicht so recht meinen Geschmack und beinahe hätte ich dem Buch keine Beachtung geschenkt. Allerdings nur kurz, denn wichtig ist der Inhalt, nicht das Cover.
Auch dieses Buch spielt wieder am Meer, dieses Mal auf Rügen und die Protagonistin hat zwei Todesfälle zu verarbeiten. Hm, hatten wir alles schon mal so in der Art von der Autorin. Ja, das schon, aber dann geht diese relativ kurze Geschichte doch ganz anders weiter und es ist nicht mehr dasselbe Schema.
Eine zufällige Begegnung, ein verschütteter Kaffee - der Mann spukt auch weiter durch Sophies Gedanken, als sie längst wieder in Hamburg ist, im alltäglichen Trott mit einem Mann, von dem sie sich längst innerlich verabschiedet hat. Deshalb beschließt sie auch, nach Rügen zurück zu kehren. Wird sie dort den geheimnisvollen Fremden wiedersehen? Und wie wird sich die Geschichte entwickeln?
Ein toller Schreibstil, eine traurig-schöne Geschichte.

Bewertung vom 07.06.2023
Die schreckliche Adele 07
Mr. Tan;Miss Prickly

Die schreckliche Adele 07


ausgezeichnet

Was habe ich mich auf ein neues Abenteuer mit Adele gefreut, das schnoddrige Mädchen, das permanent schlecht gelaunt ist, andere Kinder und Erwachsene ärgert und ständig Streiche spielt. Aber eigentlich ist sie gar nicht so, wenn man mal ganz tief hinter ihre Fassade blickt, aber das wird natürlich nicht verraten.
Dieses Mal also verbringt Adele ihre Ferien im Ferienlager der Lustigen Wasserratten, allein schon dieser Name geht gar nicht und darum kann Adele ihn auch nicht aussprechen, sondern erfindet ständig neue Wortkreationen dafür.
Ajax, die Katze, die ein Löwe sein soll, darf natürlich nicht mit, aber immerhin kommt Magnus, ihr imaginärer Freund mit. Und Adele baut sich - ganz findig - immer wieder neue Ajaxe aus anderen Tieren zusammen.
Die anderen Kinder sind nur zum Ärgern da und die beiden dauergrinsenden Betreuer nerven mit ihrer ständigen guten Laune - dagegen ist Adele ja besonders allergisch.
Sie verbreitet und hinterlässt natürlich überall Chaos.
Mir hat der überzogene Comic mit seinem frechen Humor und den Illustrationen wieder einmal gut gefallen.

Bewertung vom 23.05.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie


ausgezeichnet

Ich liebe die Romane um die Hebamme Hulda Gold und zuletzt konnte Anne Stern mich mit ihren Drei Tagen im August begeistern. Nun also nimmt uns die Autorin mit ins 19. Jahrhundert, weiter zurück in die Geschichte und der Schauplatz sind Dresden und die Semperoper. Aufregende Zeiten, es brodelt überall im Lande, das Erstarken des Nationalbewusstseins, im 19. Jahrhundert durchaus positiv belegt und schon bald stehen revolutionäre Umbrüche an. Und es gibt viel Leid und Elend.
Doch neben den politischen Ereignissen spielt hier die Musik eine Hauptrolle.
Elise Spielmann ist eine interessante Protagonistin und gute Repräsentantin ihrer Zeit. Neben ihr gibt es noch weitere Erzählstränge und so erhalten wir einen guten Überblick über die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Wie immer ist auch dieser Roman gut recherchiert und hat den Balanceakt zwischen Realität und Fiktion gut geschafft.
Ich habe mich mit Bedauern von allen und allem verabschiedet und das Buch zuklappen müssen.

Bewertung vom 09.05.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Das Cover hat so eine schöne altmodische Ausstrahlung und passt für mich sehr gut für diese Reihe. Der Detektiv Daniel Hawthorne ermittelt in einem neuen Fall und erhält auch dieses Mal wieder die Unterstützung des Autors, der sich selbst wieder in sein Romangeschehen "reingeschrieben" hat, aber dann auch doch wieder nicht so richtig. Ich habe bisher alle Bände dieses eigenwiligen Duos gelesen und habe mich auf diesen neuen Fall sehr gefreut.
Dieses Mal geht es zu einem Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney, denn Horowitz hat gerade ein Buch über Hawthorne geschrieben, das dort vorgestellt werden soll. Eine schöne Umgebung, ein Literaturfestival - und als "Sahnehäubchen" nicht nur einen Mord, den die beiden aufklären sollen.
Wie schon in den Vorgängern ist hier alles wieder sehr verwickelt und kompliziert. Keiner darf die Insel verlassen - also auch wieder die klassische Ausgangslage. Aber wer hat den Sponsor des Festivals getötet?
Auch dieser Fall hat mir wieder viel Freude bereitet und der Schreibstil ist gewohnt toll und die Geschichte sehr gut ausgearbeitet.

Bewertung vom 29.04.2023
Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3
Seeburg, Uta

Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3


sehr gut

1896, ein französischer Diplomat, Henri Fouqué, verschwindet spurlos aus dem Luxushotel, in dem er sich in München einquartiert hatte. Was hat es damit auf sich? Haben etwa die Russen etwas damit zu tun, die auch in dem Hotel ein Zimmer gebucht hatten? Die Spur führt Gryszinski gemeinsam mit seiner Frau nach Paris, wo sie zwar alle möglichen damals bekannten Literaten und Co treffen (zum Beispiel Emile Zola, oder auch Marcel Proust), allerdings keinen Henri Fouqué.
Dieses Mal spielt das Buch jedoch auf zwei Zeitebenen und wir "reisen" aus der Sicht von 1896 in die Schützengräben von Verdun ins Jahr 1916 und begleiten dort Fritz, den Sohn des Majors. Wird er herausfinden, was damals geschah?
Uta Seeburg hat auch dieses Mal wieder akribisch recherchiert und uns die Zeit näher gebracht, aber das Zeitgeschehen nimmt niemals Überhand und die Krimi- oder Romanhandlung steht immer im Vordergrund. Eine Reihe, die mir sehr gut gefällt.

Bewertung vom 30.03.2023
Tochter einer leuchtenden Stadt
Suman, Defne

Tochter einer leuchtenden Stadt


sehr gut

Das Cover mit dem Bildnis einer jungen Frau und der Klappentext haben mich direkt angesprochen, da sie einen interessanten historischen Roman versprechen; über einen Ort, über den ich nicht viel weiß, der aber so unendlich geschichtsträchtig ist. Smyrna bzw. Izmir ist der Ort der Handlung dieses Romans und die Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Allerdings gibt es unterschiedliche chronologische Stränge und Perspektiven. Man muss beim Lesen immer gut aufpassen, um den Wechsel nicht zu verpassen. Überhaupt ist dies kein Buch, das man abends im Bett lesen sollte, wenn man schon müde ist, oder wenn man nur mal eben 10 Minuten Zeit hat. Dieses Buch fordert, aber gibt auch so viel. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich habe so viele Stellen noch einmal gelesen, um sie richtig auf mich wirken zu lassen. Eine sehr bildhafte Sprache. Insgesamt recht komplex, aber wenn man sich darauf einlässt, richtig gut.

Bewertung vom 30.03.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Allein schon das Cover des Buches hat mich als große Lavendelliebhaberin sofort in Verbindung mit dem Titel ist einfach eine große Einladung. Das Lavendelzimmer wollte ich schon so lange gelesen haben und jetzt schaffe ich es doch erst im Anschluss, aber ich werde es auf jeden Fall noch lesen.
Jean Perdu begibt sich mit dem Bücherschiff auf eine Reise durch die Kanäle bis nach Paris. Zwischen den Kapiteln gibt es „Die Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“, die sich hier ganz wunderbar einfügt. In diesen Abschnitten geht es um die Liebe zum Lesen, um Literatur,... Mit seiner Bücherapotheke bringt Jean Perdu auch dieses Mal wieder Menschen zusammen. Aber es ist so viel mehr, was hier passiert. Und nicht nur mit den Charakteren im Buch, sondern auch vor allem das, was Nina George mit mir gemacht hat, als ich dieses überaus poetische Buch gelesen habe, oft inne gehalten habe, um die wunderbar-poetischen Sätze erneut zu lesen.

Bewertung vom 16.03.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


sehr gut

Riley und ihre online Schreibgruppe haben es geschafft: sie sind eingeladen zum Schreibwettbewerb auf Masters' Castle in Cornwall. Bisher kennt sie die anderen Mitglieder der Gruppe noch nicht persönlich und entsprechend aufgeregt ist sie auch. Es ist immer wieder aufregend, wenn man jemanden zum ersten Mal trifft, den man bisher nur online kennt und so war es auch hier.
Den Kandidat*innen werden im Verlauf des Wettbewerbs eine Reihe von Aufgaben gestellt. Die Abgabe erfolgt immer anonym, da neben der Jury auch die Bewertung der anderen Gruppenmitglieder zählt.
Allerdings gibt es hier jemanden, der es auf Riley abgesehen hat und Details veröffentlicht, die niemand kennen sollte - wer ist das und warum will jemand Riley schaden? Schnell kommt es zu Spannungen innerhalb der Gruppe.
Killian Masters ist auch nicht einfach zu durchschauen und spielt er ein doppeltes Spiel?
Ein spannender Schreibwettbewerb mit einem Ende, das neugierig auf den zweiten Teil macht, denn hier werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Zum Glück ist der zweite Teil bereits erschienen.

Bewertung vom 05.03.2023
Allein unter Monstern / Dungeons & Dragons - Dungeon Academy Bd.1
Roux, Madeleine

Allein unter Monstern / Dungeons & Dragons - Dungeon Academy Bd.1


sehr gut

Das Cover des Buches sowie die hintere Seite sind schon so "monstermäßig" illustriert, dass man einen guten Vorgeschmack erhält. Auch auf den Seiten im Inneren des Buches gibt es zum Glück viele weitere dieser Illustrationen. Bei einem Buch für Achtjährige finde ich so etwas auch sehr wichtig.
Doch nicht nur die Illustrationen sind so gelungen, auch die Geschichte war sehr unterhaltsam, abgedreht, witzig und voller Monster natürlich. Die Protagonistin Zellidora Sturmrausch ist auch klasse. Sie geht zur Dungeon Academy für Monster, um zu lernen, wie man Menschen so richtig gut erschreckt. Wie auf einer "normalen" Schule gibt es auch hier natürlich die unterschiedlichsten Gruppen und auch Mobbing steht auf der Tagesordnung, allerdings darf man hier auf der Monster-Schule nicht helfen. Aber Zellidora lässt sich davon nicht abhalten. Allerdings gibt es da auch noch das Problem, dass Zelli zwar zwei Minautaurus- Mütter hat, aber sie ist kein Minotaurus, sondern ein Mensch, oh Schreck!
Ich habe bisher noch kein Rollenspiel gespielt, kann man mir aber die Verbindung hierzu gut vorstellen. Ein lustig-schauriges Buch.

Bewertung vom 05.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Auf dieses hochgelobte Werk war ich besonders neugierig, denn nicht immer gefallen mir diese Bücher dann. Aber dieses Buch ist wirklich etwas ganz Besonderes und hat seine Auszeichnung mit dem Edgar-Award verdient.
Die Handlung beginnt im Jahr 1941. Joe McGrady soll auf Hawaii in einem Mord an zwei Jugendlichen ermitteln; das Mädchen war Japanerin, der Junge der Neffe eines Flotten-Admirals. Bald geschieht ein weiterer Mord, der diesem ähnelt und McGrady wird nach Hongkong geschickt. Doch der Krieg macht die Ermittlungen schwierig und der Ermittler gerät in japanische Kriegsgefangenschaft. Hier erfährt man viel über die Kriegsschauplätze, in die die Japaner verwickelt waren. In der Kriegsgefangenschaft macht McGrady weiter und nach dem Krieg kehrt er zurück und der Mord an den beiden ist immer noch nicht gelöst. Allerdings hat der Ermittler mittlerweile seinen Job verloren und versucht dennoch den Fall zu lösen, nun unter ganz anderen Voraussetzungen. Eine ganz andere Welt, ein faszinierender Fall, toller Schreibstil - ein Buch, das zu Recht den Preis verdient.