Wenn ein Sturm deine Welt aus den Angeln hebt
Dies ist der Untertitel des Buches, und mir fällt keine passendere Überschrift. Denn nichts anderes ist es, um das es geht: Ein gewaltiger Sturm, dem man nicht entrinnen kann. Arne Kopfermann erzählt vom Verlust seiner zehnjährigen Tochter durch einen
Autounfall. Ein Ereignis, für das die richtigen Worte unfassbar schwer zu finden sind. Doch er…mehrWenn ein Sturm deine Welt aus den Angeln hebt
Dies ist der Untertitel des Buches, und mir fällt keine passendere Überschrift. Denn nichts anderes ist es, um das es geht: Ein gewaltiger Sturm, dem man nicht entrinnen kann. Arne Kopfermann erzählt vom Verlust seiner zehnjährigen Tochter durch einen Autounfall. Ein Ereignis, für das die richtigen Worte unfassbar schwer zu finden sind. Doch er versucht es und berichtet von der Zeit danach, vom Umgang mit der Trauer und dem Ringen mit Gott, aber auch von Hoffnung, die trotz allem da ist.
Ein sehr bewegendes Buch. Was ein Vater durchlebt, wenn er sein Kind verliert, kann man wohl nicht begreifen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Umso mutiger ist es, dass Arne Kopfermann uns davon erzählt. Er berichtet von seiner ganzen Zerbrechlichkeit, von abgrundtiefer Verzweiflung und Resignation. Aber auch vom Kampf um einen Weg zurück ins Leben, auch ohne seine Tochter. Für mich war die Lektüre dieses Buches ein Geschenk, anders kann ich es nicht nennen. Die Momente der Trauer und Hilflosigkeit sind auch mir, ebenso wie jedem anderen Leser zugänglich. Wie geht man nun damit um, gerade als gläubiger Mensch? Der Glaube bewahrt einen natürlich nicht vor so etwas, aber er lässt uns auch und gerade dann nicht alleine. Das ist die alles umfassende Hoffnung, die auch in diesem Buch immer wieder durchscheint. Dennoch ist es alles andere als leicht. Ebenso erschütternd, gerade weil es ihn so verletzlich macht, finde ich die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die der Autor zeigt. Er selbst saß am Steuer des Wagens bei jenem Unfall, eine Tatsache, die ihn wohl nie wieder loslassen wird.
Viele Aspekte kommen in dem Buch zur Sprache, die meisten davon kennen diejenigen, die ebenfalls bereits einen Verlust welcher Art auch immer erlebt haben, wahrscheinlich ziemlich gut. Die Trauer, das Gefühl, dass das Leben nie wieder schön sein kann, das Loslassen müssen, aber nicht-loslassen-können, der Abschied, die Erkenntnis, dass es ohne Hilfe nicht geht. All diese unterschiedlichen Gefühle und Gedanken sind hier zu einem feinen Gespinst verflochten, eine Geschichte die einen nicht mehr loslässt.
Fazit: Sehr bewegend und ehrlich, traurig, aber auch Mut-machend und Hoffnung-spendend. Von mir volle fünf Sterne.