Die 18-jährige Patty, die sich abgesehen von ihrer Hochbegabung für ziemlich durchschnittlich hält, empfängt plötzlich unerklärlich Visionen. Etwa zur selben Zeit wird ihr Wohnort durch unerwartete Amokläufe von Pattys Schulkameraden erschüttert. Was ist in Kelltin los?
Die Geschichte wird
aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Patty erzählt. Leider ist sie mir nur bedingt sympathisch.…mehrDie 18-jährige Patty, die sich abgesehen von ihrer Hochbegabung für ziemlich durchschnittlich hält, empfängt plötzlich unerklärlich Visionen. Etwa zur selben Zeit wird ihr Wohnort durch unerwartete Amokläufe von Pattys Schulkameraden erschüttert. Was ist in Kelltin los?
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Patty erzählt. Leider ist sie mir nur bedingt sympathisch. Patty ist hochbegabt, und das weiss sie auch. Sie lässt jeden, dem sie begegnet, fühlen, dass er unter ihrem (geistigen) Niveau ist, und wundert sich dann, dass sie kaum Freunde hat. Auch das Verhältnis zu ihrer Mutter Diana ist schwierig, was zu einem Teil sicher an der nicht einfachen Diana liegt, aber auch Patty zickt weit öfter, als es angebracht wäre. Natürlich könnte man nun argumentieren, dass dies halt in der Natur einer Pubertierenden liege, wenn sich Patty denn ansonsten wie eine solche verhalten würde. Aber sie wie auch ihre im Roman vorkommenden Altersgenossen agieren sehr überlegt und abgeklärt, eher wie weise alte Männer als wie Teenager. Emotionen kommen nur selten auf. Was sie antreibt und beschäftigt wird im Laufe der Geschichte nicht wirklich klar, auch bei Patty nicht. So konnte ich mich nicht wirklich in die Protagonistin und ihre Freunde hineinfühlen, was natürlich auch dem Spannungslevel schadete, da es mich nicht gross beschäftigte, wenn einer von ihnen in Gefahr geriet.
Während das Cover „Tödliche Gedanken“ schlicht als Thriller bezeichnet, würde ich das Buch eher in in der Young Adult/Fantasy-Ecke einordnen. Der Roman enthält deutliche Thriller-Elemente, aber ab etwa Buchmitte treten die Fantasy-Aspekte stark in den Vordergrund. Auf mich machte es den Eindruck, als hätte sich der Autor nicht wirklich entscheiden können, ob er nun einen Thriller oder einen Fantasyroman schreiben wollte, sodass er beides in einem vermengte. Beide Teilaspekte hätten sich auch jeweils ohne den anderen in einen Roman fassen lassen, in der Kombination wirkte „Tödliche Gedanken“ auf mich oftmals etwas überladen. Das Buchende bereitet den Weg für einen Nachfolgeband, bildet also in einem gewissen Grad einen Cliffhanger, obschon die Geschichte im Grunde in sich abgeschlossen ist.
Mein Fazit
Durchaus unterhaltsam, wenn auch etwas überladen. Für Leser ab ca. 16 geeignet, die sowohl Thriller wie auch Fantasy (am besten beides in einem) mögen.