Jacob nutzt die Osterferien, um in den Norden Kanadas zu fliegen, wo er seinen Vater kennenlernen will, von dem er gerade erst erfahren hat. Dieser ist ein Cree-Indianer und Jacob will unbedingt etwas über seinen Vater und sein Volk erfahren. Wissbegierig macht er sich auf den Weg, doch der
Stadtjunge landet zunächst in der Wildnis und muss sich gegen grausame Kälte und hungrige Bären beweisen.…mehrJacob nutzt die Osterferien, um in den Norden Kanadas zu fliegen, wo er seinen Vater kennenlernen will, von dem er gerade erst erfahren hat. Dieser ist ein Cree-Indianer und Jacob will unbedingt etwas über seinen Vater und sein Volk erfahren. Wissbegierig macht er sich auf den Weg, doch der Stadtjunge landet zunächst in der Wildnis und muss sich gegen grausame Kälte und hungrige Bären beweisen. Dabei stößt er auf Kimi und ihren Großvater, die noch das „alte Leben“ leben und die Traditionen von damals pflegen.
Ich mag Babendererdes Indianer-Romane unglaublich gerne. Meistens entführt sie uns dabei in die USA, aber dieses Mal geht es in den kalten Norden Kanadas. Das Setting beschreibt die Autorin toll. Ich konnte mir die Schneewelt dort tatsächlich gut vorstellen. Außerdem beschreibt sie das Leben von Kimi und ihrem Großvater sehr anschaulich. Die beiden versuchen möglichst auf neumodischen Schnickschnack zu verzichten und die Tradition ihres Cree-Stammes zu leben. So erfahren Jacob und wir Hörer etwas über seine Abstammung und schon prallen Welten aufeinander. Kimi tötet Tiere, um sich zu ernähren – Jacob hingegen ist Vegetarier. Aber das wird nicht der einzige Konflikt zwischen den beiden bleiben.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Kimis und Jacobs Geschichte geschildert und passenderweise hat der Jumbo Verlag dazu einen weiblichen und einen männlichen Sprecher engagiert. Carla Swiderski und Aleksandar Radenkovic passen toll zur Geschichte und durch diesen deutlich hörbaren Passagenwechsel kann man der Geschichte leicht folgen. Wie man es von der Autorin kennt, geht es natürlich auch etwas um Liebe und Sex. Das ging mir in diesem Buch teilweise etwas zu schnell. Man spürt zwar das Funkeln zwischen den beiden, aber etwas langsamer wäre auch nett gewesen.
Fazit: Ich persönlich bin ein großer Fan der Geschichten um die US-Indianer, aber auch diesen Ausflug zu Cree-Indianern in Kanada fand ich sehr interessant, was vor allem an Jacob, der seine Abstammung sucht, und Kimi, die ihrer Vergangenheit vergessen will, liegt. Antje Babendererde hat tolle Protagonisten erschaffen, erzählt spannend über die Cree-Traditionen, verwebt etliche Handlungsstränge geschickt miteinander und -wie man es von ihr kennt- baut auch eine kleine Liebesgeschichte mit ein.