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Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie einen Körper wollen, der nicht verwundbar ist - als ließe sich der Welt nur mit einem Herzen begegnen, das zur Faust geballt ist. Dabei ist Lisbeth sehr empfindsam: ihre Haut reagiert auf Gefühle und Träume anderer Menschen; schützen kann sie sich nur, indem sie die Distanz wahrt. Als sich ein Feldwebel brutal von Lisbeth nimmt, was er will, schwindet auch diese Sicherheit. »Die Kriegerin« ist ein Roman über zwei Frauen, deren oberstes Gebot ist, sich nic...
Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie einen Körper wollen, der nicht verwundbar ist - als ließe sich der Welt nur mit einem Herzen begegnen, das zur Faust geballt ist. Dabei ist Lisbeth sehr empfindsam: ihre Haut reagiert auf Gefühle und Träume anderer Menschen; schützen kann sie sich nur, indem sie die Distanz wahrt. Als sich ein Feldwebel brutal von Lisbeth nimmt, was er will, schwindet auch diese Sicherheit.
»Die Kriegerin« ist ein Roman über zwei Frauen, deren oberstes Gebot ist, sich nicht verletzlich zu machen. Helene Bukowski erzählt von den daraus entstehenden Wunden, der Gewalt, ihren Spuren und den Traumata - den erlebten, als auch den vererbten.
»Bukowski verfügt über ein scharfes Sensorium, mit dem sie politisch virulente Themen glasklar erfasst.« Der Tagesspiegel
»Die Kriegerin« ist ein Roman über zwei Frauen, deren oberstes Gebot ist, sich nicht verletzlich zu machen. Helene Bukowski erzählt von den daraus entstehenden Wunden, der Gewalt, ihren Spuren und den Traumata - den erlebten, als auch den vererbten.
»Bukowski verfügt über ein scharfes Sensorium, mit dem sie politisch virulente Themen glasklar erfasst.« Der Tagesspiegel
Helene Bukowski, geboren 1993 in Berlin, lebt heute wieder in ihrer Geburtsstadt. Sie studierte am Literaturinstitut Hildesheim und leitet neben dem Schreiben auch Kurse und Workshops für Kreatives Schreiben. 2019 erschien ihr Debütroman 'Milchzähne', für den sie u. a. für den Mara-Cassens-Preis, den Rauriser Literaturpreis und den Kranichsteiner Literaturförderpreis nominiert war. Der Roman wurde ins Französische und Englische übersetzt und eine Verfilmung ist in Vorbereitung.
Produktbeschreibung
- Verlag: Blumenbar
- Artikelnr. des Verlages: 641/15107
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 6. September 2022
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 140mm x 26mm
- Gewicht: 401g
- ISBN-13: 9783351051075
- ISBN-10: 3351051077
- Artikelnr.: 63738344
Herstellerkennzeichnung
Blumenbar
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Die "Sehnsucht nach Härte" hat Rezensent Timo Posselt als Antrieb von Helene Bukowskis neuem Roman identifiziert. Ein eigentlich geschlechtsloses Bedürfnis, stellt der Rezensent fest, und doch hat sich die Autorin der weiblichen Perspektive darauf gewidmet - und das auch noch im komplexen Umfeld Bundeswehr. Florentine und Lisbeth sind zwei Soldatinnen, die sich zusammengeschlossen haben, weil ihnen in der männlich dominierten Armee Schlimmes zustößt. Diese Belastungen hat Bukowski "kühn" vermittelt, urteilt Posselt, und lobt die gründliche Recherchearbeit, die er dem Roman anmerkt. Eine Geschichte von Zusammenhalt, die sich klug in aktuelle feministische Diskurse einfüge.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Helene Bukowski verwandelt vermeintliche Schwächen in Stärken, gibt ihren Protagonistinnen unvorhergesehene Tiefen, macht sie nahbar trotz ihrer Suche um Distanz. [...] Ein Jahreshighlight.« @fraedherike 20221207
Die Floristin und die Soldatin
Sensibel erzählte Geschichte über zwei Frauen, die sich seit der gemeinsamer Bundeswehrzeit kennen und auch Jahre später freundschaftlich miteinander verbunden blieben.
Beide scheinen aber auch ihre Schwierigkeiten zu haben. Das zeigt sich besonders …
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Die Floristin und die Soldatin
Sensibel erzählte Geschichte über zwei Frauen, die sich seit der gemeinsamer Bundeswehrzeit kennen und auch Jahre später freundschaftlich miteinander verbunden blieben.
Beide scheinen aber auch ihre Schwierigkeiten zu haben. Das zeigt sich besonders bei Lisbeth, deren Perspektive der Roman folgt. Sie bricht aus ihrem bisherigen Leben aus und wird Floristin auf einem Kreuzschiff. Die Kriegerin hingegen zieht in gefährliche Einsätze in fernen Ländern.
Die Handlung lebt auch davon, dass man sich fragt, was mit ihnen los ist. Das hält den Leser bei der Stange.
Helene Bukowski schreibt konzentriert, der Text bleibt dennoch gut lesbar.
Es überzeugt auch, das zeitlich nicht linear erzählt wird. So wird erst im zweiten Teil geschildert, wie Lisbeth und die Kriegerin sich kennenlernten.
Es ist ein ergreifender, dicht erzählter Roman.
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Feinfühlig erzählte Geschichte:
Die Kriegerin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte um eine (oder besser gesagt) zwei Frauen, die sich bei der Bundeswehr kennengelernt haben, ist sehr bewegend und in feinen Tönen erzählt. Lisbeth, die Protagonistin, die am Anfang …
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Feinfühlig erzählte Geschichte:
Die Kriegerin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte um eine (oder besser gesagt) zwei Frauen, die sich bei der Bundeswehr kennengelernt haben, ist sehr bewegend und in feinen Tönen erzählt. Lisbeth, die Protagonistin, die am Anfang ihren Partner und ihr junges Kind zurücklässt, wird einem im Laufe des Buches immer besser verständlich. Man erfährt über ihr Haut-"Leiden" und ihre Sensibilität gegenüber anderen Menschen und derer Gefühlszustände. Auch die Kriegerin, nach der der Roman benannt ist, lernt man kennen. Die Kriegerin fand ich schwerer greifbar, aber einen ebenso spannenden Charakter. Mir hat gut gefallen, dass sich dieses Buch - trotz oder gerade wegen der Themen wie Bundeswehr, Kämpfe usw. - um zwei Frauen als Protagonistinnen dreht. Auch deren Beziehung wird in feinen Tönen dargestellt, wobei gleichzeitig auch Vieles offen gelassen wird. Mir haben ganz besonders gut die Episoden am Meer gefallen (vielleicht weil ich selbst das Meer auch so liebe). Und, ohne zu viel verraten zu wollen, gefiel mir auch das Ende der Geschichte sehr gut. Aus meinen Augen ein rundes und versöhnliches Ende. Insgesamt war "die Kriegerin" durch die angenehme und feine Sprache sowie die ungewöhnliche Geschichte eine ganz besondere Lektüre für mich! Nicht zu vergessen, wie wunderschön das Cover gestaltet ist - eines der schönsten Bücher, das ich seit langem gelesen habe.
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Der neue Roman von Helene Bukowski hat mich wirklich umgehauen. Ich bin überzeugt, dass sie einmal eine sehr große Autorin sein wird.
Wie schon in ihrem ersten Roman kreiert sie eine Geschichte, die sich zugleich nach Traum anfühlt und doch so real ist. Sie benutzt kaum Adjektive, …
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Der neue Roman von Helene Bukowski hat mich wirklich umgehauen. Ich bin überzeugt, dass sie einmal eine sehr große Autorin sein wird.
Wie schon in ihrem ersten Roman kreiert sie eine Geschichte, die sich zugleich nach Traum anfühlt und doch so real ist. Sie benutzt kaum Adjektive, schreibt meist kurze Sätze, doch gerade dadurch entsteht ein unverwechselbarer Ton und ein Sog. Die Figuren gehen einem nah, obwohl sie zugleich mysteriös bleiben, wiederkehrende Motive sind mit Feingefühl und Klugheit durch den Text gewebt, und die wichtigen Themen, die dieser Roman anspricht, tauchen beiläufig auf, ohne plakativ zu wirken, und hallen dadurch noch lange nach. Der Roman ist von einer sanft auf- und abklingenden Intensität, mit Figuren voller Schwächen, denen Bukoswki liebevoll und doch auch fordernd begegnet. Für mich unvergleichbar und eine absolute Leseempfehlung.
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Die zwei Protagonistinnen Lisbeth und die Kriegerin verbindet eine besondere Beziehung und eine schwere Vergangenheit. Um ihren Platz im Leben zu finden, müssen sich beide ihren Traumata stellen.
Inhaltlich gesehen muss ich leider sagen, dass ich das Buch nicht wirklich verstanden habe. …
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Die zwei Protagonistinnen Lisbeth und die Kriegerin verbindet eine besondere Beziehung und eine schwere Vergangenheit. Um ihren Platz im Leben zu finden, müssen sich beide ihren Traumata stellen.
Inhaltlich gesehen muss ich leider sagen, dass ich das Buch nicht wirklich verstanden habe. Vieles wird nur angedeutet, sei es übersinnlich, geheimnisvoll, bruchstückhaft- dann an anderer Stelle nur teilweise aufgelöst. Erkenntnisse stehen oft zwischen den Zeilen und manches soll wohl einfach offen bleiben. Beispielsweise hat es sich mir bis zum Ende nicht erschlossen, was es mit den Träumen von Lisbeth auf sich hat. Beide Frauen sind traumatisiert, ihre Handlungen oft irrational, das hat es mir auch schwer gemacht, ein Bild von ihnen zu bekommen. Eine Triggerwarnung bzgl. Krieg und PTBS könnte man auf jeden Fall voranstellen. Auch die verschiedenen Zeitebenen und damit der Aufbau der Erzählung waren für mich verwirrend und haben an mancher Stelle keinen Sinn ergeben.
Der Schreibstil ist intensiv und roh, kommt den Personen an mancher Stelle ganz nah und lässt dann wieder Spielraum für Interpretation. Die Autorin schaffte es, eine bedrückende Stimmung zu erzeugen, was zur eindringlichen Schilderung der Erzählung passte. Sehr gut gelungen ist meines Erachtens die Gestaltung des Covers, die changierenden Farben sind etwas Besonderes und lassen das Hardcover hochwertig wirken.
Da das Buch mich hinsichtlich der Handlung verwirrt zurückgelassen hat, fällt mir eine Bewertung schwer, ich würde es jedoch nicht weiterempfehlen.
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Beeindruckender Roman über zwei ungewöhnliche Frauen! Lisbeth ist Floristin und hat die Grundausbildung der Bundeswehr kurz vor ihrem Abschluss abgebrochen. Dort traf und befreundete sie eine Frau, die über den Großteil des Romans nur als "die Kriegerin" bezeichnet …
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Beeindruckender Roman über zwei ungewöhnliche Frauen! Lisbeth ist Floristin und hat die Grundausbildung der Bundeswehr kurz vor ihrem Abschluss abgebrochen. Dort traf und befreundete sie eine Frau, die über den Großteil des Romans nur als "die Kriegerin" bezeichnet wird. Während die Kriegerin als Soldatin in Krisengebieten eingesetzt ist, flieht Lisbeth vor ihrem Leben auf ein Kreuzfahrtschiff, auf dem sie wieder als Floristin arbeitet.
Beide Frauen tragen ganz unterschiedliche Traumata in sich und gehen auch ganz verschieden damit um. Leider wird auf dem Klappentext bereits Lisbeths größtes Trauma vorweggenommen, obwohl die Autorin es im Buch erst ziemlich spät erzählt.
Trotz der physischen Distanz bleiben sich die Frauen verbunden und treffen sich immer wieder in einer Hütte an der Ostsee. Auch dort fliehen sie genau wie in ihren Jobs vor der Realität.
Helene Bukowski zeichnet ein bewegendes Bild von zwei Frauen, die stark sein wollen und es auf ihre Art auch sind. Dabei nutzt die Autorin eine Ich-Erzählerin, die nur gegenüber Lisbeth allwissend ist. Über die Gedanken, Gefühle und Motivationen der Kriegerin erfahren wir nur, was sie tatsächlich ausspricht oder Lisbeth in ihren vielen Briefen schreibt. Dadurch entsteht beim Lesen viel mehr Nähe zu Lisbeth, während die Kriegerin verschlossener und mysteriöser wirkt. Helene Bukowski schafft so gekonnt ein Gefälle zwischen beiden Charakteren. Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!
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Zum Inhalt:
Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Bundeswehrausbildung. Während die Kriegerin sich für das Militär entschieden hat, entscheidet sich Lisbeth Floristin zu werden. Nach Jahren treffen sie sich wieder und sehen sich immer wieder, doch die Traumata und …
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Zum Inhalt:
Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Bundeswehrausbildung. Während die Kriegerin sich für das Militär entschieden hat, entscheidet sich Lisbeth Floristin zu werden. Nach Jahren treffen sie sich wieder und sehen sich immer wieder, doch die Traumata und Erfahrungen der Vergangenheit lassen sich nicht einfach ignorieren. Verletzlichkeit ist auch in einem gestählten Körper versteckt.
Meine Meinung:
Das war mal so eine ungewöhnlich Geschichte, bei der man sich lange fragt wohin die Reise eigentlich geht. Mir hat die Geschichte extrem gut gefallen, zeigt sie doch den sehr unterschiedlichen Weg zweier starken Frauen, die mit ihren Schwächen und dem Erlebten so völlig unterschiedlich umgehen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich hätte noch ewig weiterlesen können, da ich die Frauen sehr gerne begleitet habe.
Fazit:
Ungewöhnliche Geschichte
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Dies ist ein Roman der es in sich hat!
Er erzählt von Lisbeth und der Kriegerin, zwei Frauen, die sich kennenlernen, als beide in der Grundausbildung bei der Bundeswehr stecken. Die Wege der beide Frauen trennen sich, als eine die Bundeswehr verlässt und ihr Glück woanders sucht und …
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Dies ist ein Roman der es in sich hat!
Er erzählt von Lisbeth und der Kriegerin, zwei Frauen, die sich kennenlernen, als beide in der Grundausbildung bei der Bundeswehr stecken. Die Wege der beide Frauen trennen sich, als eine die Bundeswehr verlässt und ihr Glück woanders sucht und die andere dort bleibt.
Die Beiden treffen sich später an der Ostsee wieder, wo sie sich langsam wieder annähern und sich zusammen an schwerwiegende Themen heran trauen. Trotz der Schwere der Themen bleiben einem die Chraktere doch irgendwie fern und die Art und Weise, die Geschichte zu erzählen bleibt eher nüchtern.
Den Schreibstil der Autorin an sich mochte ich sehr gern. Das Buch ließ sich für mich sehr zügig lesen und ich war immer mit vollem Fokus bei der Sache. Einzig die gewisse Distanz zu den Figuren, die ich beim Lesen empfunden habe, lässt mach einen Stern abziehen.
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Selten hat mich ein Buch dermaßen gefangen genommen, die Welt um mich herum, einfach alles vergessen lassen wie „Die Kriegerin“ von Helene Bukowski. Eindringlich und roh erzählt sie die Geschichte zweier Frauen, die sich nach Stärke sehnten, nach einem Panzer, der ihnen …
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Selten hat mich ein Buch dermaßen gefangen genommen, die Welt um mich herum, einfach alles vergessen lassen wie „Die Kriegerin“ von Helene Bukowski. Eindringlich und roh erzählt sie die Geschichte zweier Frauen, die sich nach Stärke sehnten, nach einem Panzer, der ihnen nichts anhaben kann und im Gegenzug von Traumata gebrochen wurden, ihr Innerstes derbe offengelegt. Und doch unterscheiden sie sich von Grund auf, prallen sie wie Wasser und Feuer aufeinander und lernen sich, Jahre nach ihrer ersten Begegnung, neu kennen. Jede Narbe, jeden Atemzug. Atemlose Träume, schlaflose Nächte, Angst. Jede Nacht, jeden Tag wird die Kriegerin von PTBS heimgesucht, verschließt sich Lisbeth gegenüber immer mehr. Und sucht die Rettung in der Distanz, ihre Rollen verkehren sich. Was bleibt, sind ihre Briefe. In der Einsamkeit der Sprache kann sie sich öffnen und ihre Geschichte erzählen. Von den Steinen, ihrer Großmutter, ihrem Standing als Frau an der Front zwischen Männern. Vom Schießen, dem Krieg und dem, was bleibt.
Flimmernd wechselt die Erzählperspektive zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen den Briefen, der fernen Stimme der Kriegerin, und Lisbeths Wirklichkeit, ihrer Geschichte: physischem und psychischem Schmerz, Einsamkeit, Flucht. Schicht um Schicht wird das Bild klarer, werden Fragen beantwortet, die sich auf den ersten Seiten aufdrängten und ein Gefühl der Unsicherheit und Beklemmung in meiner Brust erzeugten, eine labil flirrende Atmosphäre. Helene Bukowski verwandelt vermeintliche Schwächen in Stärken, gibt ihren Protagonistinnen unvorhergesehene Tiefen, macht sie nahbar trotz ihrer Suche um Distanz. Noch immer spüre ich den Sand zwischen den Zehen, das Salz im Haar. Noch immer ist mein Herz irgendwo zwischen Ostsee und dem Ort, wo die Kriegerin nun ist. Ein Jahreshighlight.
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Lisbeth und "die Kriegerin" lernen sich in ihrer Grundausbildung bei der Bundeswehr kennen. Die Erfahrungen beim Militär verbinden sie genauso miteinander wie ihre Liebe zur Ostsee. Doch während wenige Jahre später die Kriegerin noch immer Soldatin ist, ist Lisbeth früh …
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Lisbeth und "die Kriegerin" lernen sich in ihrer Grundausbildung bei der Bundeswehr kennen. Die Erfahrungen beim Militär verbinden sie genauso miteinander wie ihre Liebe zur Ostsee. Doch während wenige Jahre später die Kriegerin noch immer Soldatin ist, ist Lisbeth früh ausgestiegen, arbeitet nun als Floristin, hat Partner und Kind. Und hält dieses Leben nicht mehr aus. Als sie aus ihrer gemeinsamen Wohnung in Berlin an die Ostsee flieht, begegnet sie der Kriegerin wieder und die beiden werden zu Sparringspartnerinnen im Kampf gegen ihre eigenen Dämonen.
In erster Linie ist dieser Roman eine Auseinandersetzung mit Verletzlichkeit, insbesondere im Soldatinnenberuf. Beide Frauen sind besessen von dem Gedanken, durch einen gestählten Körper, das Überziehen der Uniform und eine Ausbildung an der Waffe geschützt zu sein vor allem, was da draußen an Gefahren lauert. Und doch sind da die Verletzungen, die jeden Schutz durchbrechen, die ins eigene Ich eindringen und den Kern der Identität bedrohen. Lisbeths Schutz nach außen ist besonders fragil, sie kann sich nur schwer von den Gefühlen anderer abgrenzen, spürt deren Lasten auf ihren Schultern, träumt nachts fremde Träume und kämpft fremde Kämpfe, was sich daran bemerkbar macht, dass ihre Haut, der sinnbildliche Schutz nach Außen, rebelliert.
Die Bedeutung der eigenen Haut ist nur eins von vielen wiederkehrenden Motiven im Buch, da ist auch das Meer, da sind die Steine in der Hosentasche, die nächtlichen Träume - ein gestalterisches Element, was mir sehr gut gefallen hat. Helene Bukowski gelingt es eindrucksvoll, die Auswirkungen von Traumata sichtbar zu machen. Sie schreibt klar, distanziert, einfach lesbar, erzählt nicht linear und baut so eine geheimnisvolle Stimmung auf, die erst durch Rückblenden und Briefe langsam aufgelöst wird. Spannend ist auch eine wesentliche Leerstelle im Roman: die Mutter, die ihr Kind verlässt, wird in keinster Weise aufgearbeitet und löst wahrscheinlich gerade dadurch unheimlich viel bei den Lesenden aus. Was mir allerdings zu kurz gekommen ist, sind die Verletzungen selbst und die innerpsychischen Verbindungen, auf den wir den beiden Frauen folgen, es bleibt vieles unbeleuchtet. Im letzten Drittel wird es mir persönlich außerdem ein wenig zu abstrus - und damit meine ich nicht die rosa Papageien über Berlin. Etwas mehr Stringenz hätte mir gut gefallen, insgesamt jedoch ein Buch mit einem absolut starken Thema!
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Bewegendes Portrait zweier verletzter Seelen
"Das sie Blumen aus Papier faltete, während Soldaten und Soldatinnen zur gleichen Zeit ihre Waffen benutzten, kam Lisbeth absurd vor."
Lisbeth sieht keinen Ausweg mehr. Sie flüchtet ganz spontan aus ihrer Wohnung. Lässt ihr …
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Bewegendes Portrait zweier verletzter Seelen
"Das sie Blumen aus Papier faltete, während Soldaten und Soldatinnen zur gleichen Zeit ihre Waffen benutzten, kam Lisbeth absurd vor."
Lisbeth sieht keinen Ausweg mehr. Sie flüchtet ganz spontan aus ihrer Wohnung. Lässt ihr Kind und ihren Freund zurück. Ihr Rückzugsort ist ein Bunglow an der Ostsee. Hier trift sie die Kriegerin wieder. Auch sie scheint auf der Flucht zu sein. Doch was hat beide Frauen so tief verletzt, dass sie nur Trost beieinander finden können?
Die Autorin hat die Geschichte rund um Lisbeth und der Kriegerin wie eine Blume geschrieben. Langsam wird das Schicksal der beiden jungen Frauen entblättert bis man schließlich zum Kern vorstößt. Der Weg dahin, ist gepflaster von Dialogen, Briefen und Träumen. Am Anfang kan man die Handlung von Lisbeth nicht nachvollziehen, doch nach und nach, wird ihre Motivation immer etwas deutlicher. Und auch die Kriegerin scheint zunächst stark und unnahbar. Aber nichts ist eben so, wie es scheint.
Ein sehr ruhiges Buch, über das Schicksaal zwei verletzter Frauen. Ich habe es gerne gelesen und mochte den Ton der Autorin sehr.
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