Andreas Schäfer
Broschiertes Buch
Die Schuhe meines Vaters
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Im Sommer 2018 kommt der Vater von Andreas Schäfer zu Besuch nach Berlin. Kurz zuvor hat er erfahren, dass er an Krebs erkrankt ist, doch Beschwerden hat er keine. Er geht in die Oper, unternimmt einen Ausflug ans Meer, sitzt auf dem Sofa des Sohnes und sagt verwundert: »Dass da was ist!« Aber was? Was ist da im Kopf des Vaters? Er fährt nach Frankfurt zurück, wo er seit der Trennung von der griechischen Mutter allein lebt. Auch zur Biopsie geht er allein. Am Tag der Untersuchung meldet sich ein Arzt und teilt dem Sohn mit, dass der Vater eine Hirnblutung erlitten habe: »Ihr Vater wird s...
Im Sommer 2018 kommt der Vater von Andreas Schäfer zu Besuch nach Berlin. Kurz zuvor hat er erfahren, dass er an Krebs erkrankt ist, doch Beschwerden hat er keine. Er geht in die Oper, unternimmt einen Ausflug ans Meer, sitzt auf dem Sofa des Sohnes und sagt verwundert: »Dass da was ist!« Aber was? Was ist da im Kopf des Vaters? Er fährt nach Frankfurt zurück, wo er seit der Trennung von der griechischen Mutter allein lebt. Auch zur Biopsie geht er allein. Am Tag der Untersuchung meldet sich ein Arzt und teilt dem Sohn mit, dass der Vater eine Hirnblutung erlitten habe: »Ihr Vater wird sterben«, sagt er. »Er liegt im künstlichen Koma. Sie müssen entscheiden, wann wir die Maschinen abstellen.« Wie damit umgehen, wenn einem das Leben des eigenen Vaters in die Hände gelegt wird?'Die Schuhe meines Vaters' ist ein ebenso erschütterndes wie zu Herzen gehendes Buch über Väter und Söhne und die unerwarteten Wege der Trauer. Aufrichtig, poetisch und einfühlsam erzählt Andreas Schäfer vom eigenen Schockzustand - vor allem aber nähert er sich dem Vater an, dem leidenschaftlich gern Reisenden, dem Kriegstraumatisierten, und ihrem besonderen, nicht immer einfachen Verhältnis.
ANDREAS SCHÄFER wurde 1969 in Hamburg geboren, wuchs bei Frankfurt/Main auf und lebt heute mit seiner Familie in Berlin. Er schreibt Romane, Essays, Libretti und Radiofeatures. Sein Debüt ¿Auf dem Weg nach Messarä wurde u. a. mit dem Bremer Literaturförderpreis ausgezeichnet. Es folgten die Romane ¿Wir vier¿ (DuMont 2010), der für den Deutschen Buchpreis nominiert war und mit dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet wurde, ¿Gesichter¿ (DuMont 2013) und zuletzt der Spiegel-Bestseller ¿Das Gartenzimm
Produktbeschreibung
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Seitenzahl: 184
- Erscheinungstermin: 19. September 2023
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 126mm x 30mm
- Gewicht: 194g
- ISBN-13: 9783832166984
- ISBN-10: 383216698X
- Artikelnr.: 67832937
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
»Die herausragendsten [Personal Essays] verwandeln eine persönliche Erfahrung in literarische Meisterstücke, in denen grundsätzliche Bedingungen des Menschseins aufscheinen - so wie es Joan Didion in ihrem Trauerbuch 'Das Jahr des magischen Denkens' gelungen ist oder Julian Barnes in seinen 'Lebensstufen'. Um es gleich vorweg zu sagen: Andreas Schäfers 'Die Schuhe meines Vaters' muss sich vor diesen Büchern nicht verstecken.« Ulrich Rüdenauer, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Ein Werk, das durch die Konkretheit seiner Bilder, Szenen und psychologischen Porträts die Leserschaft packt.« Thomas Linden, KÖLNISCHE RUNDSCHAU »Auf jeden Fall ein tröstliches und schönes Buch« Andrea Gerk, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR »Darf man das: die Trauer eines Menschen
Mehr anzeigen
rezensieren, ihn bewerten für die Art, auf die er eine existenzielle Situation zu bewältigen versucht? Falls es erlaubt sein sollte, verneigt der Rezensent sich an dieser Stelle vor dem Autor.« Tobias Becker, SPIEGEL.DE »Ein unwahrscheinlich präzises Buch [...] mit vielen poetischen Momenten« Gerrit Bartels, RBB KULTUR »Er berührt, weil uns sein Autor samt seiner Zweifel unverstellt in sein Inneres blicken lässt. Wer diesen Roman liest, kann sich daher in einer Hinsicht glücklich schätzen: In der Einsamkeit sind wir nie allein.« Björn Hayer, ZEIT ONLINE »Beeindruckend ist nicht allein, wie Andreas Schäfer das eigene ambivalente Verhältnis zum Vater zu reflektieren versteht. Berührend ist vor allem die Zerrissenheit des Vaters, die man für die Zerrissenheit einer ganzen Generation nehmen mag.« Wiebke Porombka, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR »Es ist eine schonungslose Selbstbesinnung, die Andreas Schäfer zu den eigenen Abgründen führt.« Ulrich Rüdenauer, TAGES-ANZEIGER »Ein[...] besondere[s] Erinnerungsbuch« Martin Oehlen, FRANKFURTER RUNDSCHAU »Der kluge Aufbau des Buches, die intime, aber niemals voyeuristische Betrachtung der Familie, die fein formulierten Sätze - all das macht 'Die Schuhe meines Vaters' zu einem beeindruckenden Buch.« Torben Rosenbohm, NORDWEST ZEITUNG »Ein Roadmovie der letzten Lebensstrecke, melancholisch, aber durchaus auch komisch.« Ursula Ott, CHRISMON »Ein ebenso persönliches wie allgemeingültiges Buch über die verschlungenen Pfade der Trauer. Und über die Geschichte, die oft die rätselhafteste ist im Leben: die Geschichte der eigenen Eltern. [...]. Ihm gelingt es dabei, die spröde Poesie einzufangen, die den Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen oft zu eigen ist.« Tobias Becker, DER SPIEGEL »Ein sehr lesenswertes, bewegendes Buch.« Oliver Pfohlmann, DER TAGESSPIEGEL »'Die Schuhe meines Vaters' ist ein stilles, schlicht schönes Buch.« Katharina Kluin, STERN »Es ist wirklich sehr schön, wie Andreas Schäfer am Schluss seines Buchs die ganze Profanität, aber auch Spiritualität so eines Unternehmens einfängt.« Dirk Knipphals, TAZ »Der Schriftsteller Andreas Schäfer erzählt eine Vater-Sohn-Geschichte, die sehr persönlich ist, weil sie das Verhältnis zum eigenen Vater genau untersucht, und zwar im Moment des Abschied Nehmens.« Marija Bakker, WDR5 »Literarisch überzeugend in Aufbau, Rhythmus und Gedankenführung, emotional berührend auch. Und so, wie das Erzählen trösten kann, vermag das Lesen das oft auch.« Cornelia Geißler, BERLINER ZEITUNG »Es ist eine unspektakuläre Geschichte, die uns der deutsch-griechische Schriftsteller [...] erzählt. Sie hallt jedoch lange im Leser, in der Leserin nach.« Michael Angele, DER FREITAG »Ein dicht gewebtes Erinnerungsbuch und eine immer wieder bewegende Lektüre« Ronald Schneider, RHEINISCHE POST »Andreas Schäfer findet eindringliche Worte für die schwere Situation, ohne dass sein Text dabei unter Kitschverdacht fallen würde. [...] 'Die Schuhe meines Vaters' sind eine eindringliche Liebeserklärung und eine intime Selbstbefragung und Suche nach der Herkunft.« Welf Grombacher, MÄRKISCHE ODERZEITUNG »Die berührende Geschichte von Vater und Sohn und die unerwarteten Wege der Trauer - aufrichtig, poetisch, einfühlsam.« DINGOLFINGER ANZEIGER »'Die Schuhe meines Vaters' ist ein stilles Buch, ein behutsamer Annäherungsversuch, eine Liebeserklärung, die frei von Kitsch bleibt.« Dana Toschner, MAGDEBURGER VOLKSSTIMMEN »Schäfer erzählt vom allmählichen Sterben, vom selbstbewussten Leben, vom schrecklichen Abschied - so traurig wie tröstlich.« FOCUS »In dem berührenden, sensiblen und sehr persönlichen Buch findet der Sohn erst nach dessen Tod und verursacht durch seine Trauer zu einem vollständigen Bild und einem neuen, versöhnlichen Verständnis für seinen Vater.« Ingrid Mosblech-Kaltwasser, DER KULTUR BLOG
Schließen
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Wiebke Porombka ist beeindruckt. Dem Autor Andreas Schäfer gelingt in seinem autobiografischen Bericht eine vorsichtige Annäherung an die ambivalente Vaterfigur, die diese weder idealisiert noch lächerlich macht. Die Rezensentin ist berührt vom Porträt eines Mannes, der seine Kindheit im Nationalsozialismus verbrachte und zeitlebens innerlich zerrissen und einsam blieb. Zugleich hält sie das Buch auch für eine unprätentiöse zeitgeschichtliche Betrachtung des kulturellen Wandels der Bundesrepublik.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Rezensent Ulrich Rüdenauer kniet sich rein in Andreas Schäfers Vatersuche als wäre es seine eigene. Neben ins Allgemeine umschlagenden großen Vater-Texten von Julian Barnes etwa kann Schäfers Buch bestehen, findet Rüdenauer, denn: Der Balanceakt zwischen Gefühl und Reflexion, Hommage und Befreiung gelingt dem Autor. Was Schäfer also nach dem Ableben des Vaters über ihn und über sich herausfindet und dass er die zutage tretenden Widersprüche der Vaterfigur nicht zu glätten versucht, erscheint Rüdenauer bemerkens- und dementsprechend lesenswert für andere Töchter und Söhne.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Das Besondere am autobiografischen Vaterbuch von Andreas Schäfer ist für den Rezensenten Martin Oehlen der Umstand, dass die Suche des Autors auf den Spuren des Verstorbenen zu nichts führt bzw. nur zu noch mehr Distanz. Dramatisch findet Oehlen den Einstieg, der den Leser mit dem Abschalten der lebenserhaltenden Geräte in die Geschichte hineinzieht. Wenn Schäfer das impulsive, oft kränkende Verhalten des Vaters mit den Schrecken des 20. Jahrhunderts in Verbindung bringt, die Geschichte einer deutsch-griechischen Ehe im konservativen Nachkriegsdeutschland erzählt und schließlich vor der selbst gestellten Aufgabe kapituliert, folgt Oehlen dem Autor bedingungslos.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Gebundenes Buch
Andreas Schäfer setzt seinem Vater, zu dem das Verhältnis nicht immer einfach war, mit diesem Buch ein literarisches Denkmal.
Es beginnt mit der Nachricht vom lebensbedrohlichen Zustand und seiner Entscheidung ob und wann lebenserhaltende Maßnahmen beendet werden. Schäfer …
Mehr
Andreas Schäfer setzt seinem Vater, zu dem das Verhältnis nicht immer einfach war, mit diesem Buch ein literarisches Denkmal.
Es beginnt mit der Nachricht vom lebensbedrohlichen Zustand und seiner Entscheidung ob und wann lebenserhaltende Maßnahmen beendet werden. Schäfer erzählt von den Einflüssen seines Vaters auf sein Leben, dem Leben seines Vaters mit Höhen und Tiefen und welches Andenken in seiner eigenen Familie weiter leben wird.
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben, regt zum Nachdenken über die eigene Familie an und nimmt den Leser mit in die Geschichte des Autors.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Abschied eines Sohnes
"Die Schuhe meines Vaters" von Andreas Schäfer ist ein Abschied des Autors von seinem Vater. Es ist ein Abschied, der sehr viel von einem Kennenlernen hat und das macht dieses Buch zu etwas Besonderem.
Der Vater wohnt in Frankfurt und kommt im Sommer 2018 zu …
Mehr
Abschied eines Sohnes
"Die Schuhe meines Vaters" von Andreas Schäfer ist ein Abschied des Autors von seinem Vater. Es ist ein Abschied, der sehr viel von einem Kennenlernen hat und das macht dieses Buch zu etwas Besonderem.
Der Vater wohnt in Frankfurt und kommt im Sommer 2018 zu seinem Sohn zu Besuch nach Berlin. Er erzählt von einer geplanten Biopsie, die nach einer überstandenen Krebserkrankung nötig wird. Er stuft sie nicht als bedrohlich ein und möchte auch keine Begleitung dabei. Für alle ist es ein Schock, als dann der Arzt anruft und den Sohn vor die Entscheidung stellt, wann das künstliche Koma zu beenden ist, also wann die Maschinen abgestellt werden und der Vater sterben wird.
Der Sohn fährt natürlich sofort hin und begibt sich auf Spurensuche, auf eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise in seine eigene Kindheit, und noch weiter zurück. Er macht sich auf, um seinen Vater kennenzulernen, ehe er ihn loslassen, ihn gehenlassen kann.
Mir gefällt sehr, dass er die Erzählung von beiden Seiten angeht, er berichtet über seine eigenen Gefühle, seinen eigenen Schockzustand, seine Wut, seine Trauer, seine Hilflosigkeit. Er erzählt, was er dafür tut, damit zurechtzukommen, um zu überleben, um mit diesem Verlust, dieser Verantwortung weiterleben zu können.
Und er erzählt vom Vater, von der gemeinsamen Zeit und seinen Erinnerungen daran. Diese Erinnerungen werden nicht beschönigt, es kommt gut heraus, dass das Vater-Sohn-Verhältnis ein eher schwieriges war und es wird auch gut begründet, warum das so war. Der Vater war ein Mensch mit Stärken und auch Schwächen, er hat viel erlebt in seiner Jugend, erlitt ein Trauma durch den Krieg, das er nie überwand und an seine Familie weiterreichte. Vieles was der Autor sich jetzt erschließt, hätte er gerne eher gewusst und mit dem Vater besprochen, das liest man aus vielen seiner Worte und kann das gut verstehen.
Der Autor und auch das Buch finden einen versöhnlichen Abschluss, der Kreis des Lebens schließt sich hier wieder und ich bin sehr dankbar, diese Geschichte erfahren zu haben.
Das Buch hat mich emotional tief berührt, zum nachsinnen angeregt und Gespräche angeregt, es hat mich traurig gemacht und mit Schmerz erfüllt, mir aber auch wieder den nötigen Trost gespendet. Eine klare Empfehlung von mir.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Völlig unverhofft ist der vor langer Zeit geheilt geglaubte Krebs von Andreas Schäfers Vater zurückgekehrt und von einem Moment auf den anderen muss die Entscheidung getroffen werden, ob die Maschinen, die ihn am Leben halten, ausgeschaltet werden sollen. Mit dem Buch „Die …
Mehr
Völlig unverhofft ist der vor langer Zeit geheilt geglaubte Krebs von Andreas Schäfers Vater zurückgekehrt und von einem Moment auf den anderen muss die Entscheidung getroffen werden, ob die Maschinen, die ihn am Leben halten, ausgeschaltet werden sollen. Mit dem Buch „Die Schuhe meines Vaters“ versucht der Autor seine Erinnerungen an seinem im Sommer 2018 verstorbenen Vater zu retten.
Sprachgewaltig und doch bildhaft, sowie nahbar, schafft es Schäfer die Erinnerungen an das Leben seines Vaters festzuhalten. Dabei beleuchtet er nicht nur die positiven Seiten, sondern das große Ganze. Er hält nicht an einem einzigen, positiven Gedanken fest, sondern an der Gesamtheit, die sich aus einem Leben voller Liebe, Rückschläge und Stolz geformt hat.
„Die Schuhe meines Vaters“ ist ein poetisches, nachdenkliches, aber auch sehr versöhnliches Buch, das Raum zur Reflexion der eigenen Lebensweise und der zwischenmenschlichen Beziehungen in unserem Leben gibt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Geglückte Hommage an seinen Vater
„Die Schuhe meines Vaters“ ist ein sehr persönliches Buch des Autoren Andreas Schäfer, denn darin beschäftigt er sich mit dem Leben und Sterben seines eigenen Vaters. Gut erzählt macht die Geschichte nachdenklich und besticht …
Mehr
Geglückte Hommage an seinen Vater
„Die Schuhe meines Vaters“ ist ein sehr persönliches Buch des Autoren Andreas Schäfer, denn darin beschäftigt er sich mit dem Leben und Sterben seines eigenen Vaters. Gut erzählt macht die Geschichte nachdenklich und besticht durch ihre auf den Punkt gebrachte Kürze. Die Atmosphäre des Buchs ist zwar eher getragen, dennoch gefiel mir die Umsetzung gut. Der Autor erlaubt sich einen ungeschönten Blick, auch auf die schwierigen Seiten seines Vaters und reflektiert so Nebenbei auch eigene Denkweisen, sowie Erlebnisse seiner Kindheit. Vor allem die Szenen auf der Intensivstation waren für mich emotional bewegend und wirklich stark beschrieben. Aber auch die Rückblicke in die Kindheit und Jugend lasen sich interessant und stimmig. Eine besondere Freude ist außerdem der Schreibstil, welcher zwar etwas Konzentration einfordert aber durch seine feine, poetische Ausdrucksweise, ein wahrer Lesegenuss für mich war. So kommt die Geschichte auf den ersten Blick ruhig daher und entfaltet erst im Nachklang ihre ganze Wucht. Mir persönlich gefiel diese bedachte Erzählweise sehr gut und auch die zahlreichen Zeitsprünge waren für mich stimmig und sorgten für Abwechslung.
Mein Fazit: Kein Roman, welchen man einfach so nebenher liest. Hier lohnt es sich dem Buch genug Zeit und Raum zu geben. Absolute Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Wenn der Sohn über das Lebensende des Vaters bestimmen muss
Was, wenn man urplötzlich bestimmen muss, wann das Leben eines lieben Angehörigen endet?
Woher kommen wir?
Weshalb sind wir so wie wir sind?
Können wir den Spuren unserer Ahnen folgen und diese …
Mehr
Wenn der Sohn über das Lebensende des Vaters bestimmen muss
Was, wenn man urplötzlich bestimmen muss, wann das Leben eines lieben Angehörigen endet?
Woher kommen wir?
Weshalb sind wir so wie wir sind?
Können wir den Spuren unserer Ahnen folgen und diese ausfüllen?
Andreas Schäfer gelingt mit seinem aktuellen Roman "Die Schuhe meines Vaters" ein unheimlich tiefgründiges und auch emotionales Werk und gewährt uns sehr intime Einblicke in die familiären Verhältnisse, in denen er selbst aufgewachsen ist und die ihn geprägt haben.
Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist dabei der Vater des Autors. Dieser wird von einer bereits überwunden geglaubten Krebserkrankung wieder heimgesucht und stellt sich den notwendigen Untersuchungen. Dabei gibt es Komplikationen, er erleidet eine Hirnblutung und fällt ins künstliche Koma, ohne nach Meinung der behandelnden Ärzte eine reelle Überlebenschance zu haben. Diesen tragischen Umstand teilt der Oberarzt der Neurochirurgie dem Autor mit.
Mehr möchte ich zur Story gar nicht mehr verraten sondern verweise hier nochmals auf den Klappentext.
Das Buch gliedert sich in drei Teile auf.
Im ersten steht klar der Kampf um das Leben des Vaters im Vordergrund.
Wie reagiert man, wenn einem eine solche Diagnose gestellt wird?
Vor allem wie reagiert man als nahestehender Angehöriger, der schlussendlich bestimmen muss, wann die lebenserhaltenden Maßnahmen mithilfe der Maschinen dann abgestellt werden und der letztendliche Sterbeprozess eingeleitet wird?
Dieser Teil ist unheimlich emotional geschildert und für mich der stärkste Teil im ganzen Buch. Ich wähnte mich persönlich sehr schnell mittendrin statt nur dabei und auch bei mir machte sich das beklemmende Gefühl breit, wie man wohl in einer solchen Situation dann selbst reagieren und vor allem entscheiden würde.
Ein Pfleger in der Klinik des Vaters kommt dann in breitem hessisch zu folgendem Ergebnis, ohne den Autor bei der Entscheidung drängen zu wollen:
"… aber isch wüsst, was isch tät, wenn des mein Vadder wär."
Ist die Entscheidung, einen geliebten Mitmenschen einfach von jetzt auf gleich per Befehl gehen zu lassen, wirklich so einfach?
Welche Gedanken gehen einem dabei im Kopf herum bzw. welche Umstände versucht man abzuwägen?
Im zweiten Teil spürt der Autor dann dem Leben seines Vaters entsprechend nach und geht in Gedanken nochmals einige wichtige Stationen seines Lebens durch. Genau dabei lernt man dann den Vater nochmals aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Für den Autor selbst ist es vielleicht auch eine Art mit seinem Vater reinen Tisch zu machen und sich mit ihm und seinem damaligen nicht immer galanten Verhalten auszusöhnen.
Zum Schluss bricht der Autor dann zu einer insgesamt versöhnlichen Reise auf.
Das autobiographische Werk ist unheimlich gut umgesetzt, ohne allzu voyeuristisch zu wirken. Der Blick des Autors auf seinen Vater ist nicht verklärt sondern er schildert aus den eigenen Erinnerungen heraus und anhand der Aufzeichnungen seines Vaters, von dessen Leben in seiner kompletten Fülle mit allen Höhen und Tiefen.
Insgesamt ist es ein Werk, das einen selbst über die eigenen familiären Beziehungen nachdenken lässt. Insbesondere die gottgleiche Entscheidung im ersten großen Teil des Romans, wann ein Leben dann wirklich zu Ende ist, lässt mich persönlich arg nachdenklich zurück.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
In "Die Schuhe meines Vaters" ist Andreas Schäfer auf knapp 200 Seiten ein bewegendes und wortgewaltiges Denkmal seines verstorbenen Vaters gelungen. Es ist ein Erinnern an den Vater und die gemeinsam verbrachte Zeit, eine ehrliche Reflexion über die nicht immer einfache …
Mehr
In "Die Schuhe meines Vaters" ist Andreas Schäfer auf knapp 200 Seiten ein bewegendes und wortgewaltiges Denkmal seines verstorbenen Vaters gelungen. Es ist ein Erinnern an den Vater und die gemeinsam verbrachte Zeit, eine ehrliche Reflexion über die nicht immer einfache Vater-Sohn-Beziehung und auch eine Reise zu sich selbst. Es ist kein verklärtes Porträt des Vaters, der seine Eigenheiten hatte und nicht ohne Fehler war, der Autor ist schonungslos offen über sich und seinen Vater und ihr zwiespältiges Verhältnis zueinander, aber dennoch ist die Liebe zum Vater und die Trauer und der Schmerz über seinen Tod deutlich spürbar. Er zeichnet den Vater so wie er in Erinnerung hat und schafft so ein authentisches und bewegendes Bild von einem Mann, der sich für Kunst interessierte, gern reiste und eher ein Einzelgänger war.
In drei Kapiteln wird vom Tod des Vaters, der nach einer eine Hirnblutung in ein Koma fällt und nur noch von Maschinen am Leben erhalten wird, von der Kindheit des Vaters und seinem späteren Leben sowie der versöhnlichen Annäherung des Sohnes mit dem Vater erzählt. Besonders das erste Kapitel, das kurz die Zeit vor der Operation und dann die Zeit nach der Operation und der Hirnblutung erzählt, ist emotional sehr bewegend und traurig. Der Schock, das Nicht-wahr-haben-wollen, das Verdrängen und schließlich die Konfrontation mit dem Tod des Vaters ist nicht leicht zu lesen, aber sprachlich toll umgesetzt. Die Beklemmung und Ohnmacht ist förmlich spürbar. Auch die literarische Aufarbeitung und Rekonstruktion der Lebensgeschichte des Vaters von dessen Kindheit in Berlin an während des zweiten Weltkrieges über das Gründen einer eigenen Familie bis zur Scheidung und die Zeit danach kann durch den fesselnden und poetischen Schreibstil überzeugen. Noch mal sehr persönlich wird es im letzten Kapitel, als es auf einer Griechenlandreise zur Aussöhnung mit dem verstorbenen Vater kommt.
Alles in allem, eine sehr persönliche, bewegende und melancholische Annäherung und Würdigung des toten Vaters, die durch ihre bildliche und ausdrucksstarke Sprache zu überzeugen weiß. Lesenswert!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Der Ungreifbare
Nach dem erfolgreichen Roman „Das Gartenzimmer“ begibt sich Andreas Schäfer nun mit „Die Schuhe meines Vaters“ auf die ergreifende literarische Erinnerungskonstruktion und Annäherung an seinen im Jahr 2018 verstorbenen Vater. Nachdem Schäfer …
Mehr
Der Ungreifbare
Nach dem erfolgreichen Roman „Das Gartenzimmer“ begibt sich Andreas Schäfer nun mit „Die Schuhe meines Vaters“ auf die ergreifende literarische Erinnerungskonstruktion und Annäherung an seinen im Jahr 2018 verstorbenen Vater. Nachdem Schäfer zwei Jahre nach dem Tod bemerkt, dass ihm das Gesicht des ungreifbaren Vaters verlorengeht und seine Erinnerungen an ihn immer weniger werden, setzt er ihm ein faszinierendes, schriftstellerisches Denkmal, in dem der Autor selbst mit auf eine bewegende und scharf beobachtete Zeitreise in seine Kindheit und Jugend geht und auch über transgenerationale Traumata nachdenkt.
In drei kunstvollen Teilen setzt Schäfer nicht nur ein unsentimentales, poetisches und philosophisches Bild des Erinnerungsvaters und das meist komplizierte emotionale Miteinander zusammen, sondern ordnet und gliedert sehr klug auch die zeitlichen, historischen Rahmenbedingungen außenherum – Kriegstraumata im Zweiten Weltkrieg, ein brennendes Elternhaus im zerbombten Berlin, ein verstoßener Sohn, eine Ehe mit einer Griechin, die in die Brüche geht und ein eigenbrötlerisches Leben in einem Hochhaus in Frankfurt/Main mit vielen Reisen in die Welt und auf zahlreiche griechische Inseln.
Andreas Schäfer beginnt seine assoziativen und weise zusammengesetzten Erinnerungsaufzeichnungen mit einer ethischen und sehr berührenden Frage: Wann sollen die Maschinen, die den gehirntoden, im künstlichen Koma liegenden Vater nach einem fehlgeschlagenen Biopsie-Eingriff am Leben erhalten, abgeschaltet werden? Mutter und Sohn ringen gemeinsam nach einer Antwort im Krankenhaus, während Erzähler Schäfer die Schuhe des Vaters zurück in die Wohnung bringt und anhand von Reiseaufzeichnungen, Erinnerungen, persönlichen Gegenständen und sehr klugen Reflexionen das unstetige, vereinnahmende und stets gekränkte Wesen des Vaters zu rekonstruieren versucht und dabei auch seine eigenen ambivalenten Gefühle wie verborgene Zuneigung und tiefe Scham miteinbezieht. Während die Familie zusammen beschließt, den Vater gehen zu lassen, erzählt Schäfer vom deutsch-griechischen Familienalltag in Frankfurt am Main, von Zerwürfnissen und Annäherungen, von Verletzungen und Freuden, vom Krieg und einer möglichen Versöhnung mit dem innerlich nervösen und zerrissenen Vater.
„Die Schuhe meines Vaters“ ist ein sehr lebenserfahrenes, psychologisch messerscharf fragendes und zutiefst einfühlsames Buch, das vom Abschiednehmen, von Trauer, aber auch vom Einordnen des eigenen Lebens erzählt – und dabei anhand von scheinbar kleinen Details größere existenzielle Dinge einkreist und erhellt. Der behutsame und bewegende dritte Teil des Buches, in dem Schäfer auf der griechischen Insel Naxos den Berg Zas besteigt und dem Geist des Vaters begegnet, trifft ins Herz und spricht von einem hoffnungsvollen und versöhnlichem Loslassen. Gelungen zusammengesetzte und sehr lesenswerte Erinnerungsstücke und Reflexionen, die tief zum Sinnieren anregen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch Ein zutiefst berührendes und auch versöhnliches Buch über die Trauer.
✎
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Kein Roman, sondern eine intime Rekonstruktion der Beziehung zum Vater, eine Betrachtung des Mannes von der Kindheit bis zum Tod, eine Annäherung an diesen starken, widersprüchlichen, intensiven, schwer zugänglichen Vater.
Andreas Schäfer lässt uns teilhaben an dieser …
Mehr
Kein Roman, sondern eine intime Rekonstruktion der Beziehung zum Vater, eine Betrachtung des Mannes von der Kindheit bis zum Tod, eine Annäherung an diesen starken, widersprüchlichen, intensiven, schwer zugänglichen Vater.
Andreas Schäfer lässt uns teilhaben an dieser Spurensuche. Schonungslos, teilweise auch extrem detailliert und offen, lernen wir den Vater Robert kennen, der kaum tiefere Kontakte zu seinen Mitmenschen aufbauen kann, obwohl er so kommunikativ und unterhaltsam ist. Als Kind in seiner Heimatstadt Berlin ausgebombt, schon früh sein Elternhaus und die gewohnte Umgebung verloren, wird er ein Getriebener, immer unterwegs, voller Begeisterung für Literatur, Kunst, Kultur, für das Wahre und Schöne, das Reisen und Erkunden, das akribisch vorbereitet wird. Die Beziehung zu seinen beiden Söhnen und seiner griechischen Ehefrau ist wechselhaft, teils intensiver, teils wieder durch Entfremdung geprägt, aber immer wieder auch mit Bewunderung und Zuneigung verbunden.
Letztendlich geht es um das Abschiednehmen vom Vater, der plötzlich einen Hirntod erleidet und nun von den lebensrettenden Maschinen wieder entkoppelt werden muss. Diese Entscheidung müssen die Angehörigen treffen und es ist eigentlich keine Frage nach dem „ob“, sondern nach dem „wann“ und bei diesem Warten und Sich-Anfreunden mit dem Tod ergeben sich diverse Fragen und die Vater-Sohn-Beziehung wird im Nachhinein neu betrachtet, analysiert und bewertet.
Eine literarische Biographie, die dem Leser die Augen für die eigene Vater-Kind-Beziehung öffnen kann, die anregt, Familienstrukturen zu überdenken, eventuell auch Schritte zu unternehmen, die eine Wiederannäherung ermöglichen. Ein nachdenkliches Buch über Verlust, Fernweh, Verstoßen-Werden, Rastlosigkeit, Sehnsüchte und Träume, Wut, innere Ruhe, Anerkennung – die Unbehaustheit eines Exzentrikers. Trotz allem ist das Buch versöhnlich und am Ende begibt sich der Autor nach einer Dusche / Reinigung auf die Suche nach seiner Familie, Frau und Tochter, Repräsentanten der nächsten Genration.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
eine bewegende geschichte aus dem leben. der sohn setzt sich mit dem leben und sterben, mit krankheit und tod seines vaters auseinander. viele rückblicke über erlebnisse der beiden fliessen ein und veranschaulichen die beziehung. sehr gut sind die gedanken und gefühle beschrieben. ein …
Mehr
eine bewegende geschichte aus dem leben. der sohn setzt sich mit dem leben und sterben, mit krankheit und tod seines vaters auseinander. viele rückblicke über erlebnisse der beiden fliessen ein und veranschaulichen die beziehung. sehr gut sind die gedanken und gefühle beschrieben. ein sehr lesenswertes buch, das mich berührt und zum nachdenken angeregt hat.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für