Peter Wohlleben
Gebundenes Buch
Das Seelenleben der Tiere
Liebe, Trauer, Mitgefühl - erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt
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Das neue Buch des SPIEGEL-BestsellerautorsFürsorgliche Eichhörnchen, treu liebende Kolkraben, mitfühlende Waldmäuse und trauernde Hirschkühe - sind das nicht Gefühle, die allein dem Menschen vorbehalten sind? Der passionierte Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben lehrt uns das Staunen über die ungeahnte Gefühlswelt der Tiere. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anschaulicher Geschichten nimmt er uns mit in eine kaum ergründete Welt: die komplexen Verhaltensweisen der Tiere im Wald und auf dem Hof, ihr emotionales und bewusstes Leben. Und wir begreifen: Tiere sin...
Das neue Buch des SPIEGEL-Bestsellerautors
Fürsorgliche Eichhörnchen, treu liebende Kolkraben, mitfühlende Waldmäuse und trauernde Hirschkühe - sind das nicht Gefühle, die allein dem Menschen vorbehalten sind? Der passionierte Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben lehrt uns das Staunen über die ungeahnte Gefühlswelt der Tiere. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anschaulicher Geschichten nimmt er uns mit in eine kaum ergründete Welt: die komplexen Verhaltensweisen der Tiere im Wald und auf dem Hof, ihr emotionales und bewusstes Leben. Und wir begreifen: Tiere sind uns näher, als wir je gedacht hätten. Faszinierend, erhellend, bisweilen unglaublich!
Fürsorgliche Eichhörnchen, treu liebende Kolkraben, mitfühlende Waldmäuse und trauernde Hirschkühe - sind das nicht Gefühle, die allein dem Menschen vorbehalten sind? Der passionierte Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben lehrt uns das Staunen über die ungeahnte Gefühlswelt der Tiere. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anschaulicher Geschichten nimmt er uns mit in eine kaum ergründete Welt: die komplexen Verhaltensweisen der Tiere im Wald und auf dem Hof, ihr emotionales und bewusstes Leben. Und wir begreifen: Tiere sind uns näher, als wir je gedacht hätten. Faszinierend, erhellend, bisweilen unglaublich!
Peter Wohlleben, Jahrgang 1964, wollte schon als kleines Kind Naturschützer werden. Er studierte Forstwirtschaft und war über zwanzig Jahre lang Beamter der Landesforstverwaltung. Heute arbeitet er in der von ihm gegründeten Waldakademie in der Eifel und setzt sich weltweit für die Rückkehr der Urwälder ein. Er ist Gast in zahlreichen TV-Sendungen, hält Vorträge und Seminare und ist Autor von Büchern zu Themen rund um den Wald und den Naturschutz, die sich allein im deutschsprachigen Raum 2,5 Millionen Mal verkauft haben. Für seine emotionale und unkonventionelle Wissensvermittlung wurde Peter Wohlleben 2019 die Bayerische Naturschutzmedaille verliehen. Seine Bücher sind in über 45 Ländern erschienen.

Produktdetails
- Verlag: Ludwig, München
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 239
- Erscheinungstermin: 13. Juni 2016
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 136mm x 26mm
- Gewicht: 353g
- ISBN-13: 9783453280823
- ISBN-10: 3453280822
- Artikelnr.: 44124468
Herstellerkennzeichnung
Ludwig Verlag
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Das Trauma des begabten Hundes
Nach den Bäumen nun der nächste Bestseller: Peter Wohlleben ergründet die Seelenlage der Tiere und macht es sich dabei recht einfach.
Ein Eichhörnchen taumelt, halb ohnmächtig, durch den Garten. Das Jungtier hat sich so fest um den Hals seiner Mutter geklammert, dass diese keine Luft mehr bekommt. Was für ein rührendes Erlebnis! Doch ist es auch ein Beweis für Mutterliebe im Tierreich? Das Ereignis spielte sich im Garten des Autors Peter Wohlleben ab, und die Geschichte ist der Einstieg in sein Buch "Das Seelenleben der Tiere". Seelenleben, ein schwieriger Begriff. Die Wissensmaschinen des Internets geben keinerlei Auskunft, was das eigentlich ist, und im Duden wird es schlicht als die
Nach den Bäumen nun der nächste Bestseller: Peter Wohlleben ergründet die Seelenlage der Tiere und macht es sich dabei recht einfach.
Ein Eichhörnchen taumelt, halb ohnmächtig, durch den Garten. Das Jungtier hat sich so fest um den Hals seiner Mutter geklammert, dass diese keine Luft mehr bekommt. Was für ein rührendes Erlebnis! Doch ist es auch ein Beweis für Mutterliebe im Tierreich? Das Ereignis spielte sich im Garten des Autors Peter Wohlleben ab, und die Geschichte ist der Einstieg in sein Buch "Das Seelenleben der Tiere". Seelenleben, ein schwieriger Begriff. Die Wissensmaschinen des Internets geben keinerlei Auskunft, was das eigentlich ist, und im Duden wird es schlicht als die
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"Gesamtheit der seelischen Vorgänge in einem Menschen" definiert.
Ginge es nach dieser Auffassung, wäre der Begriff auf Tiere gar nicht anwendbar. Ohne auf die komplexen Herleitungen des Begriffs "Seele" aus der Philosophie, der Psychologie, der Religion einzugehen, stellt der Autor seinen Ausgangspunkt klar: Er ist überzeugt, dass Tiere eine Seele haben. Er will zeigen, dass ein komplexes Gefühlsleben und bewusste Entscheidungen nicht dem Menschen allein vorbehalten sind, sondern dass es diese auch im Tierreich gibt, wir Menschen da also in dieser Hinsicht keine Sonderstellung haben. Dazu gibt er vor allem persönliche Erlebnisse wieder, bringt Beispiele von seinem Hund, seinen Ziegen, seinen Pferden, von Rabenvögeln, Bienen und Wildtieren des heimischen Waldes.
Teils untermauert er seine Thesen (zusätzlich) mit wissenschaftlichen Quellen, teils mit journalistischen Berichten über Ergebnisse der modernen Tierpsychologie. Immer wieder weicht er ab vom Hauptweg, nimmt den Leser mit auf Exkursionen in biologisches Wissen, in Fakten zur Rolle von Vögeln als wichtigen Samenverbreitern und zum Paarungsverhalten von Rehen und Hirschen, zur Kommunikation unter Bienen, zum Schlaf der Mauersegler, zum evolutionären Druck auf die weißen und schwarzen Varianten des Birkenspanners, zum Orientierungsvermögen von Tauben.
Recht ungewöhnlich für einen hauptberuflichen Förster, der er ist, verteilt er mehrfach Seitenhiebe auf die Jägerschaft, bedauert, dass immer noch Schnepfen geschossen werden, und stellt fest, dass unter den Menschen nur die Jäger Kot essen, und zwar in Form des "Schnepfendrecks", also der Därme dieser Vögel samt Inhalt. Das mag für den, der solche Fakten nicht kannte, interessant zu lesen sein, doch hat es mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun.
Dieses Sammelsurium von netten Geschichtchen und engagierten Meinungen, von Fakten und einseitigen Interpretationen wird durchgängig verknüpft mit den Vergleichen zum Verhalten des Menschen. "Der Einfachheit halber" wendet er dann "auf Mensch und Tier denselben Maßstab an" und kommt zu dem Schluss, sehr viele Tiere hätten den grundsätzlich vorhandenen freien Willen, Entscheidungen zu treffen. So wird ein Kaninchen, das seinen Artgenossinnen mit scharfen Krallen die Ohren zerschlitzt, verglichen mit einem menschlichen Übeltäter, der möglicherweise wie das Kaninchen durch ein Jugenderlebnis traumatisiert worden war. Und das "Stockholm"-Syndrom, bei dem menschliche Geiseln ihrem Kidnapper gegenüber Gefühle entwickeln, "die denen von Kindern zu ihren Müttern gleichen", fände sich dann auch bei Ziegen und Pferden, die hinter einem Zaun "gefangen gehalten werden" und welche dieses Syndrom entwickeln, um mit ihrem Schicksal fertig zu werden.
Hier geht der Versuch, Tier und Mensch, was ihr Seelenleben angeht, miteinander zu vergleichen, doch gründlich daneben. Rücken da Pferdehalter in die Nähe von Folterknechten? Mit diesen und anderen Vergröberungen versucht der Autor, den Beweis der - seelischen - Verwandtschaft zwischen Tieren und Menschen anzutreten oder zumindest die Frage danach aufzuwerfen, was angesichts der Oberflächlichkeit, mit der dies mitunter geschieht, das Ganze eher unglaubwürdig macht. Das ist schade, denn es beginnt ja gerade endlich in den Geistes- wie in den Naturwissenschaften eine verstärkte Beschäftigung mit dem Gefühlsleben, dem Bewusstsein von Tieren, wobei dann solche Kurzschlüsse eher kontraproduktiv sind, weil sie emotionalisieren, ohne eine solide fachliche Grundlage zu bieten.
Sehen uns Hunde tatsächlich treuherzig oder mit schlechtem Gewissen an, oder werden hier nicht menschliche Emotionen hineininterpretiert? Begeht der Autor damit nicht letztendlich denselben Fehler, wie er bisher nur allzu oft gemacht wurde, indem wir menschliche Wertvorstellungen in das Tierverhalten hineinprojizieren? Nur eben anders herum? Gesteht die menschliche Gesellschaft denn Kindern und Demenzkranken einen "freien Willen" zu? Oder Schwerverbrechern, denen wir ja auch nicht erlauben, sich aufzuhalten, wo sie wollen? Natürlich ist der Versuch des Autors positiv zu bewerten, mit seinem Buch mehr Bewusstsein zu schaffen darüber, wie wir mit Tieren umgehen und wie wir mit ihnen umgehen müssten, Respekt zu vermitteln vor Lebewesen und die Fähigkeit zu entwickeln, sie als leidensfähige Wesen wahrzunehmen.
Dann würde in der Tat die Massentierhaltung von Schweinen und Rindern, die Intensivhaltung von Hühnern und Lachsen völlig inakzeptabel werden. Moralische und ethische, tierschützerische, aber in herausragender Weise auch natur- und umweltpolitische Argumente gibt es genug, um mit solcher Tierhaltung endlich Schluss zu machen. Das Verbraucherverhalten und die Landwirtschaftspolitik stehen nach wie vor dagegen. Flüssig und kurzweilig geschrieben, setzt das Buch hier durchaus Denkanstöße. Damit, wie es der Autor sich wünscht, der Mensch Glück empfindet, wenn er fröhlichere Pferde und zufriedene Hirsche, Marder und Rabenvögel beobachtet, muss er erst einmal lernen, diese Gefühle und Verhaltensweisen der Tiere wirklich zu verstehen.
Wenn der Leser über dieses Buch einen Einstieg dazu findet, hat sich die Lektüre gelohnt. Wenn der Leser aber die Verhaltensweisen von Tieren in diesem Sinne weiterhin vermenschlichend interpretiert, dann verkehren sich zwar die alten Fehlurteile über den verschlagenen Wolf, den feigen Hasen und den mutigen Löwen genau ins Gegenteil, werden den Tieren aber ebenso wenig gerecht.
MANFRED NIEKISCH
Peter Wohlleben: "Das Seelenleben der Tiere". Liebe, Trauer, Mitgefühl - erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt.
Ludwig Verlag. München 2016. 240 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ginge es nach dieser Auffassung, wäre der Begriff auf Tiere gar nicht anwendbar. Ohne auf die komplexen Herleitungen des Begriffs "Seele" aus der Philosophie, der Psychologie, der Religion einzugehen, stellt der Autor seinen Ausgangspunkt klar: Er ist überzeugt, dass Tiere eine Seele haben. Er will zeigen, dass ein komplexes Gefühlsleben und bewusste Entscheidungen nicht dem Menschen allein vorbehalten sind, sondern dass es diese auch im Tierreich gibt, wir Menschen da also in dieser Hinsicht keine Sonderstellung haben. Dazu gibt er vor allem persönliche Erlebnisse wieder, bringt Beispiele von seinem Hund, seinen Ziegen, seinen Pferden, von Rabenvögeln, Bienen und Wildtieren des heimischen Waldes.
Teils untermauert er seine Thesen (zusätzlich) mit wissenschaftlichen Quellen, teils mit journalistischen Berichten über Ergebnisse der modernen Tierpsychologie. Immer wieder weicht er ab vom Hauptweg, nimmt den Leser mit auf Exkursionen in biologisches Wissen, in Fakten zur Rolle von Vögeln als wichtigen Samenverbreitern und zum Paarungsverhalten von Rehen und Hirschen, zur Kommunikation unter Bienen, zum Schlaf der Mauersegler, zum evolutionären Druck auf die weißen und schwarzen Varianten des Birkenspanners, zum Orientierungsvermögen von Tauben.
Recht ungewöhnlich für einen hauptberuflichen Förster, der er ist, verteilt er mehrfach Seitenhiebe auf die Jägerschaft, bedauert, dass immer noch Schnepfen geschossen werden, und stellt fest, dass unter den Menschen nur die Jäger Kot essen, und zwar in Form des "Schnepfendrecks", also der Därme dieser Vögel samt Inhalt. Das mag für den, der solche Fakten nicht kannte, interessant zu lesen sein, doch hat es mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun.
Dieses Sammelsurium von netten Geschichtchen und engagierten Meinungen, von Fakten und einseitigen Interpretationen wird durchgängig verknüpft mit den Vergleichen zum Verhalten des Menschen. "Der Einfachheit halber" wendet er dann "auf Mensch und Tier denselben Maßstab an" und kommt zu dem Schluss, sehr viele Tiere hätten den grundsätzlich vorhandenen freien Willen, Entscheidungen zu treffen. So wird ein Kaninchen, das seinen Artgenossinnen mit scharfen Krallen die Ohren zerschlitzt, verglichen mit einem menschlichen Übeltäter, der möglicherweise wie das Kaninchen durch ein Jugenderlebnis traumatisiert worden war. Und das "Stockholm"-Syndrom, bei dem menschliche Geiseln ihrem Kidnapper gegenüber Gefühle entwickeln, "die denen von Kindern zu ihren Müttern gleichen", fände sich dann auch bei Ziegen und Pferden, die hinter einem Zaun "gefangen gehalten werden" und welche dieses Syndrom entwickeln, um mit ihrem Schicksal fertig zu werden.
Hier geht der Versuch, Tier und Mensch, was ihr Seelenleben angeht, miteinander zu vergleichen, doch gründlich daneben. Rücken da Pferdehalter in die Nähe von Folterknechten? Mit diesen und anderen Vergröberungen versucht der Autor, den Beweis der - seelischen - Verwandtschaft zwischen Tieren und Menschen anzutreten oder zumindest die Frage danach aufzuwerfen, was angesichts der Oberflächlichkeit, mit der dies mitunter geschieht, das Ganze eher unglaubwürdig macht. Das ist schade, denn es beginnt ja gerade endlich in den Geistes- wie in den Naturwissenschaften eine verstärkte Beschäftigung mit dem Gefühlsleben, dem Bewusstsein von Tieren, wobei dann solche Kurzschlüsse eher kontraproduktiv sind, weil sie emotionalisieren, ohne eine solide fachliche Grundlage zu bieten.
Sehen uns Hunde tatsächlich treuherzig oder mit schlechtem Gewissen an, oder werden hier nicht menschliche Emotionen hineininterpretiert? Begeht der Autor damit nicht letztendlich denselben Fehler, wie er bisher nur allzu oft gemacht wurde, indem wir menschliche Wertvorstellungen in das Tierverhalten hineinprojizieren? Nur eben anders herum? Gesteht die menschliche Gesellschaft denn Kindern und Demenzkranken einen "freien Willen" zu? Oder Schwerverbrechern, denen wir ja auch nicht erlauben, sich aufzuhalten, wo sie wollen? Natürlich ist der Versuch des Autors positiv zu bewerten, mit seinem Buch mehr Bewusstsein zu schaffen darüber, wie wir mit Tieren umgehen und wie wir mit ihnen umgehen müssten, Respekt zu vermitteln vor Lebewesen und die Fähigkeit zu entwickeln, sie als leidensfähige Wesen wahrzunehmen.
Dann würde in der Tat die Massentierhaltung von Schweinen und Rindern, die Intensivhaltung von Hühnern und Lachsen völlig inakzeptabel werden. Moralische und ethische, tierschützerische, aber in herausragender Weise auch natur- und umweltpolitische Argumente gibt es genug, um mit solcher Tierhaltung endlich Schluss zu machen. Das Verbraucherverhalten und die Landwirtschaftspolitik stehen nach wie vor dagegen. Flüssig und kurzweilig geschrieben, setzt das Buch hier durchaus Denkanstöße. Damit, wie es der Autor sich wünscht, der Mensch Glück empfindet, wenn er fröhlichere Pferde und zufriedene Hirsche, Marder und Rabenvögel beobachtet, muss er erst einmal lernen, diese Gefühle und Verhaltensweisen der Tiere wirklich zu verstehen.
Wenn der Leser über dieses Buch einen Einstieg dazu findet, hat sich die Lektüre gelohnt. Wenn der Leser aber die Verhaltensweisen von Tieren in diesem Sinne weiterhin vermenschlichend interpretiert, dann verkehren sich zwar die alten Fehlurteile über den verschlagenen Wolf, den feigen Hasen und den mutigen Löwen genau ins Gegenteil, werden den Tieren aber ebenso wenig gerecht.
MANFRED NIEKISCH
Peter Wohlleben: "Das Seelenleben der Tiere". Liebe, Trauer, Mitgefühl - erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt.
Ludwig Verlag. München 2016. 240 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nach den Bäumen widmet sich Peter Wohlleben nun also dem "Seelenleben der Tiere", schreibt Rezensent Manfred Niekisch, der schon mit dem Titel nicht zufrieden ist. Denn, dass Wohlleben Tieren eine Seele andichtet, in Folge auch Gefühle, "bewusste Entscheidungen" und einen freien Willen, kann der Kritiker nicht nachvollziehen. Dass Wohlleben eine Fülle von Anekdoten und durchaus auch biologischen Fakten aufführt, liest Niekisch zwar mit Interesse, vermisst hier aber meist den Bezug zum eigentlichen Thema. Auch im Hinblick auf "Kurzschlüsse", wie etwa die Behauptung, umzäunte Pferde und Ziegen wiesen ein "Stockholm-Syndrom" auf, hätte sich der Rezensent mehr Differenzierung gewünscht. Insgesamt findet Niekisch dieses Buch zwar unterhaltsam, für das Verständnis von Tieren erscheint es ihm aber wenig hilfreich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein Buch, das immer wieder Staunen lässt! Deutschlandradio Kultur, Johannes Kaiser
Peter Wohlleben, der heute einen umweltfreundlichen Forstbetrieb leitet, beschreibt in diesem Buch persönliche und wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschiedenen Emotionen, wie Liebe, Trauer und Mitgefühl sowie Intelligenz von den Tieren.
Er hat eigene Erfahrungen mit eigenen Hunden …
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Peter Wohlleben, der heute einen umweltfreundlichen Forstbetrieb leitet, beschreibt in diesem Buch persönliche und wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschiedenen Emotionen, wie Liebe, Trauer und Mitgefühl sowie Intelligenz von den Tieren.
Er hat eigene Erfahrungen mit eigenen Hunden und Pferde gemacht und die erzählt einige Anekdoten von diesen. Weiter hat er mit Rehen, Wildschweinen und Raben im Rahmen seiner Arbeit als Förster zu tun und die Möglichkeit, diese Tiere oft zu sehen und zu beobachten.
Es kommen interessante Details zum Vorschein. Wie fürsorglich zum Beispiel Eichhörnchen-Mütter sind, die ihre Jungen, die sich fest um ihren Hals krallen, bei Gefahr durch die Gegend tragen, bis sie selbst kurz vor der Ohnmacht stehen, weil sich nicht genügend Luft bekommen. Viele Beobachtungen von Raben werden beschrieben, die sich Namen geben und sich diese gegenseitig zurufen und noch vieles, vieles andere, was ich vorher nie gehört habe und von dem ich keine Ahnung hatte.
Dass Schweine Gefühle haben, war ja schon öffentlich bekannt geworden, aber dass sie auch den Spiegeltest bestehen, der ihnen Intelligenz nachsagt, weil sie sich im Spiegel sofort selbst erkennen, war mir nicht bewusst.
Warum einige Wissenschaftler und auch Politiker aus den Landwirtschaftsressorts sich weiterhin dagegen sträuben, dass Tiere Gefühle haben, kann man sich denken. Die Massentierhaltung und Vermarktung würde wesentlich schwieriger und teurer werden.
Peter Wohlleben hat viele interessante Dinge von veschiedensten Tierarten eindrucksvoll beschrieben und erläutert. Manchmal war es mir zu wissenschaftlich und sachlich erzählt, da hätte ich mir zwischenzeitlich etwas mehr Emotionen gewünscht.
Fazit:
Ein sehr informatives und interessantes Buch über das Seelenleben der Tiere, mit vielen Ereignissen und Beobachtungen, die einen erstaunt und nachdenklich zurücklassen.
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Peter Wohlleben, Förster und erfolgreicher Autor, widmet sich in diesem Buch der Frage, ob es wirklich nur den einen, den menschlichen Weg gibt, um Gefühle intensiv und möglicherweise bewußt zu erleben. Früher wurde so gerne getrennt zwischen Tieren, die instinktgesteuert …
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Peter Wohlleben, Förster und erfolgreicher Autor, widmet sich in diesem Buch der Frage, ob es wirklich nur den einen, den menschlichen Weg gibt, um Gefühle intensiv und möglicherweise bewußt zu erleben. Früher wurde so gerne getrennt zwischen Tieren, die instinktgesteuert handeln und Menschen, bei denen der Verstand und freie Wille seine Handlungen bestimmt. Doch die Forschung zeigt auf, dass es so einfach nicht trennen läßt, dass evolutionär bedingt die Gegebenheiten für Gefühle also schon lange bei allen Wirbeltieren vorhanden sind.
Peter Wohlleben erläutert dieses anhand von vielen Beispielen: Er berichtet von Eichhörnchen, die verwandte 'Waisenkinder' adoptieren, von Hunden, die Frischlinge oder Ferkel säugen und stellt diesen die beim Menschen hormonell ausgelösten Mutterinstinkte entgegen, ebenso wie willentlich erzeugte Muttergefühle bei Adoptionen und belegt, dass auch Menschen häufig instinktgesteuert reagieren, z.B. beim Wegzucken von einer heißen Herdplatte. Gefühle sind vom Grundsatz also mit Unterbewußtsein und nicht mit dem Bewußtsein gekoppelt und viele Tierarten reagieren uns ähnlicher als bislang angenommen.
Aufgeteilt in verschiedene Kapitel nimmt Peter Wohlleben Aspekte wie Verstand, Dankbarkeit, Lügen und Tricksen, Hintergedanken, Schwarmitelligenz, Spaß, Trauer Begierde, Scham und Reue Schmerz, Angst, Alter u.v.m. unter die Lupe. Viele selbsterlebte Ereignisse oder Experimente aus der Forschung zeigen Außergewöhnliches auf. Ob es der Hahn ist, der seine zwei überstrapazierten Hennen mit einem Trick überlistet, die Krähe, die aus reinem Spaß mit Hilfe eines Deckels immer wieder ein schneebedecktes Dach hinunterrodelt, eine Ziege, die ihren Tod vorausahnt und sich darauf vorbereitet, der Hund, der im Alter etwas ähnliches wiee Demenz aufweist ( ich möchte jetzt gar nicht zuviel verraten) ' so viele verschiedene Aspekte werden ganz anschaulich nahegebracht und das Buch bleibt bis zur letzten Seite interessant.
Fazit: wieder ein wunderbares und interessantes Buch, das die Erkenntnisse aus Peter Wohllebens 'Die Gefühle der Tiere' eindrucksvoll ergänzt.
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Tiere sind oft der beste Freund des Menschen, an ihre Haustiere haben die meisten Menschen schöne Erinnerungen und wer beobachtet nicht gerne freilebende Tier bei einem Waldspaziergang? Tiere sind für uns Menschen wichtig. Doch können Tiere denken? Wie fühlen sie und sind sie …
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Tiere sind oft der beste Freund des Menschen, an ihre Haustiere haben die meisten Menschen schöne Erinnerungen und wer beobachtet nicht gerne freilebende Tier bei einem Waldspaziergang? Tiere sind für uns Menschen wichtig. Doch können Tiere denken? Wie fühlen sie und sind sie vielleicht sogar fähig uns oder ihre Artgenossen anzulügen? Überlebt wirklich der stärkste oder nicht eher der klügste im Zweifelsfall?
All diesen Fragen geht Peter Wohlleben in seinem neuen Buch „Das Seelenleben der Tiere“ nach und entführt seine Leser in eine geheimnisvolle Welt. Als Förster verbringt er selbst viel Zeit mit Tieren und ihrer Beobachtung. An zahlreichen Anekdoten lässt er uns beim Lesen teilhaben, untermauert mit der kurzweiligen Aufbereitung von wissenschaftlichen Beiträgen. Seine Gedanken hätten auch das Potential gehabt, ein Pamphlet gegen die Massentierhaltung und Fleischkonsum zu werden, doch auf diesen Pfad hat Wohlleben sich –zum Glück- nicht locken lassen. Er beschreibt die Tiere als mitfühlende, soziale Wesen die uns gar nicht so fern sind, wie man vielleicht denken mag. Zwar gibt er schon den ein oder anderen Hinweis, dass wir uns angesichts dieser Erkenntnisse fragen müssen, ob unser Umgang mit einigen Tieren als reiner Fleischlieferant ethisch überhaupt noch annähernd vertretbar ist. Doch neben seinen Geschichten über Tiere und ihr Leben lässt er den Leser eher für sich selbst herausfinden, dass seine Vorstellungen vom Leben (oder eben auch Seelenleben wie der Titel schon sagt) der Tiere nicht ganz aktuell sind und wir die Tiere viel höher schätzen sollte, als wir es heute zum Teil tun.
„Das Seelenleben der Tiere“ ist ein äußerst kurzweiliges Buch mit vielen spannenden Fakten und Geschichten über das Leben der unterschiedlichsten Tiere in unserem Umfeld- egal ob Haus- oder Wildtiere. Für alle Naturliebhaber und Tierinteressierte eine unterhaltsame Pflichtlektüre.
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Broschiertes Buch
Peter Wohlleben Geschichten öffnen den Blick für die Gefühlswelt von Tieren. Es gibt auch Fürsorge bei den Eichhörnchen, treu liebende Kolkraben und trauernde Hirschkühe. Diese Emotionen sind nicht so offensichtlich wie beim Menschen, doch sie sind vorhanden. …
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Peter Wohlleben Geschichten öffnen den Blick für die Gefühlswelt von Tieren. Es gibt auch Fürsorge bei den Eichhörnchen, treu liebende Kolkraben und trauernde Hirschkühe. Diese Emotionen sind nicht so offensichtlich wie beim Menschen, doch sie sind vorhanden.
"Menschen sind "Augentiere", jagen also auf Sicht. Ziel der potentiellen Beute muss es somit sein, aus der Reichweite dieses Sinnes zu verschwinden." Zitat Seite 163
Peter Wohlleben erzählt interessante Geschichten, die aus eigener Beobachtung, aber auch von wissenschaftlichen Erkenntnissen herrühren. Er berichtet von Eichhörnchen-Müttern, die ihre Jungen bei Gefahr in Sicherheit bringen und wegtragen. Besonders erstaunen Raben, sie rufen mit ihrem eintönig erscheinenden "Gekrächze" erstaunlicherweise ihren Namen.
Die Intelligenz von Schweinen wurde schon häufig unter Beweis gestellt, sie erkennen sich in einem Spiegel.
Um die Fleischindustrie nicht wirtschaftlich zu schädigen, weigern sich Tierhalter und Politiker im Bereich der Landwirtschaft, diese Emotionen bei Tieren anzuerkennen.
Wir erfahren, warum Tiere kein schlechtes Wetter kennen, dass Tiere gerne spielen und wie sich Tiere bei Gefahr gegenseitig warnen.
Der Erzählstil ist unterhaltsam, auch für Laien gut verständlich und setzt kein Fachwissen voraus. Die Tierbeispiele werden lebendig und glaubhaft beschrieben und man bekommt viele Eindrücke aus dem Seelenleben der Tiere.
Dieses Buch kann man sehr gut lesen, die Storys und wissenschaftlichen Erkenntnisse machen die Gefühlswelt und auch die Intelligenz von Tieren sichtbar. Von Elefanten weiß man es schon lange, dass sie Trauergefühle haben. Deshalb sollte man Tieren auch mit Respekt begegnen, sie alle sind Lebewesen wie der Mensch.
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