© Jane Sobel Klonsky
John Irving
John Irving, geboren 1942 in Exeter, New Hampshire, lebt in Toronto. Seine bisher vierzehn Romane wurden alle Weltbestseller und in mehr als 35 Sprachen übersetzt, vier davon verfilmt. 1992 wurde Irving in die National Wrestling Hall of Fame in Stillwater, Oklahoma, aufgenommen, 2000 erhielt er einen Oscar für die beste Drehbuchadaption für die Verfilmung seines Romans 'Gottes Werk und Teufels Beitrag'. 2013 erhielt er die weltweit wichtigsten Auszeichnungen für seine Darstellung von sexueller Toleranz und Gleichbehandlung in seinem literarischen Werk.
Kundenbewertungen
John Irving erzählt in eindringlichen aber auch lustigen Worten, von einem Bi-Sexuellen Jungen im Vermont der 50er Jahre, welcher sich selbst noch nicht versteht und somit auch die Welt, die ihn umgibt nicht versteht. Er fühlt sich immer wieder zu der wesentlich älteren Bibliothekarin Mrs. Frost hingezogen. Er sagt...
John Irving erzählt in eindringlichen aber auch lustigen Worten, von einem Bi-Sexuellen Jungen im Vermont der 50er Jahre, welcher sich selbst noch nicht versteht und somit auch die Welt, die ihn umgibt nicht versteht. Er fühlt sich immer wieder zu der wesentlich älteren Bibliothekarin Mrs. Frost hingezogen. Er sagt immer wieder er liebt Sie.
Er erzählt auch, wie er sich als Teenager in einen Mitschüler „verliebt“ hat, der ihn aber irgendwie immer nieder macht. Immer wieder stellt er fest, dass er sich zu Jungen oder Männern hingezogen fühlt, aber auch zu Frauen - am besten mit breiten Schultern und wenig Brüsten.
Sein Berufswunsch ist Schriftsteller zu werden, und diesen wird er sich auch erfüllen. Sehr oft beschreibt er, wie man als Schwuler in den USA immer wieder diskriminiert wurde und wie es war, wenn man damals eine andere sexuelle Neigung hatte.
Was mich auch sehr bewegt hatte, war die Art wie John Irving beschreibt, wie es in den 80er Jahren war, als die AIDS Welle ihren Höhepunkt hatte und immer mehr seiner Freunde und Weggefährten, auch die aus der Schule oder dem späteren Umfeld von William unseren Roman „Helden“
Je länger man dieses Buch liest, desto mehr wachsen einem die Figuren in dem Buch ans Herz und man fühlt mit. Es beschäftigt einen und man ist froh, in einer toleranteren Zeit zu leben. Wobei man immer auch das Gefühl hat, dass noch nicht alles perfekt ist.
Was das Buch so lesenswert macht ist, dass NIE mit einem erhobenen Zeigefinger gesagt wird so war es und das war schlecht.
Nein, es wird ein Plädoyer für die Offenheit zwischen den Menschen und ihren verschiedenen Neigungen gehalten.
Es werden Probleme aufgezeigt, die man immer irgendwie hat. Wo man denkt, ist man nun wirklich noch normal? Jeder Mensch hat etwas wo er sagt, ich glaube das ist doch nicht normal.
Aber anstatt das wir es offen aussprechen, was uns bedrückt, fressen wir es immer wieder in uns rein. Wir sind nicht offen uns gegenüber, geschweige denn unserem Umfeld. Ich denke, dass vieles was in dem Buch beschrieben wird nur deswegen passiert ist, weil wir nicht offen miteinander umgehen.
Trauriger Tagträumer
James Winslow wächst unter ungewöhnlichen Umständen auf, denn er hat zwei Mütter, eine leibliche, Esther, und eine Ziehmutter, Honor. Mit zweiundzwanzig Jahren reist er von New Hampshire nach Wien, ein spektakulärer Auftrag soll ihn vor einer Einberufung in den Vietnamkrieg schützen. Auß...
Trauriger Tagträumer
James Winslow wächst unter ungewöhnlichen Umständen auf, denn er hat zwei Mütter, eine leibliche, Esther, und eine Ziehmutter, Honor. Mit zweiundzwanzig Jahren reist er von New Hampshire nach Wien, ein spektakulärer Auftrag soll ihn vor einer Einberufung in den Vietnamkrieg schützen. Außerdem möchte er hier endlich seiner Königin Esther begegnen.
Es wäre wohl nicht John Irving, würde die Geschichte tatsächlich mit James, genannt Jimmy, beginnen. Nein, die Handlung setzt ein mit den Großeltern, Jimmy betritt erst etwa nach einem Viertel des Geschehens die Bühne. Von einem Thema ins nächste stürzend, erfahren wir von einem Krankenhaus und einem Waisenhaus, welche bereits in einem anderen Roman Irvings eine Rolle spielen, wird erörtert, ob beschnittene oder unbeschnittene Penisse empfehlenswerter sind und wie man wohl am besten zu einer Bescheinigung „nicht wehrdienstfähig“ kommt. James als „Honors Kind – ein trauriger Tagträumer“ [kindle Pos. 8476] steht dann doch im Mittelpunkt, denn schon vor seiner Geburt entspinnt sich ein abenteuerliches Schauspiel über seine geplante Entstehung, welche wohl nicht nur mir eine erstaunte Miene entlockt. Die Kindheit wird kurz gestreift, ausführlicher geht es dann wieder in Wien zu, wo unter anderem bekannte Lokale wie der Augustinerkeller oder das legendäre Café Hawelka erwähnt werden und das Experiment „Wehrdienstunfähig“ starten kann.
Ein detailverliebter Schreibstil, ausgesprochen ungewöhnliche Szenen und eine bisweilen derbe Ausdrucksweise kennzeichnen diesen Roman, Motive wie Verlust – einer Mutter, eines Kniegelenkes oder eines Armes –, ungewöhnliche Sexualbeziehungen und der Einfluss Charles Dickens‘ fallen ins Auge, die Charakteristik der Figuren ist bemerkenswert. Es ist durchaus interessant, einmal „einen Irving“ zu lesen, dennoch werde ich wohl kein erklärter Freund dieser Art von Literatur werden.
Zum Inhalt:
Das Buch beginnt mit der Geschichte der jungen Esther, die ihre Eltern verloren hat, dadurch im Waisenhaus landet und schließlich im Alter von 14 Jahren von den Winslows aufgenommen wird. und dort aufwächst. Im Verlauf des Buches gerät die Person Esther als solche mehr und mehr in den Hintergrund und es...
Zum Inhalt:
Das Buch beginnt mit der Geschichte der jungen Esther, die ihre Eltern verloren hat, dadurch im Waisenhaus landet und schließlich im Alter von 14 Jahren von den Winslows aufgenommen wird. und dort aufwächst. Im Verlauf des Buches gerät die Person Esther als solche mehr und mehr in den Hintergrund und es geht mehr um ihren Sohn Jimmy, der aber auch seine Mutter sucht.
Meine Meinung:
Ich habe mich schwer getan mit dem Buch. Ich hatte ungeheure Schwierigkeiten in die Geschichte rein zukommen und auch im Verlauf konnte mich das Buch nicht so richtig einfangen. Der Schreibstil ist gewohnt gut, das erwartet man von dem Autoren aber auch einfach. Berührt hat mich die Geschichte nicht und für mein Gefühl war das Buch viel zu lang und dadurch teilweise auch langweilig.
Fazit:
Geht so