Die charmante Wiederentdeckung von Bestsellerautorin Jojo Moyes! Ein kleines Küstenstädtchen in den 1950er Jahren, zwei Schwestern, eine tragische Liebe, die bis in die Gegenwart wirkt.
Lottie und Celia sind in dem Küstenstädtchen Merham wie Schwestern aufgewachsen. Während Celia gegen die Enge der Kleinstadt aufbegehrt, liebt Lottie den idyllischen Ort und vor allem das Meer. Besonders fasziniert sie ein prächtiges Art-déco-Haus direkt am Strand, in dem eine bunte Gruppe von Künstlern lebt.
Gemeinsam tauchen Celia und Lottie ein in eine aufregende, unkonventionelle Welt. Bis Celia eines Tages ihren Verlobten Guy mit nach Hause bringt - und vom ersten Augenblick an weiß Lottie, dass er ihre große Liebe ist ...
Ein halbes Jahrhundert später erwacht das Haus am Strand wieder zum Leben - und mit ihm seine Geheimnisse. Den damaligen und heutigen Bewohnern stellt sich die Frage: Kann man die Vergangenheit je hinter sich lassen?
Überarbeitet und neu übersetzt von Karolina Fell, der Übersetzerin von «Ein ganzes halbes Jahr». …mehr
Die charmante Wiederentdeckung von Bestsellerautorin Jojo Moyes zum ersten Mal als E-Book! Ein kleines Küstenstädtchen in den 1950er Jahren, zwei Schwestern, eine tragische Liebe, die bis in die Gegenwart wirkt. Lottie und Celia sind in dem Küstenstädtchen Merham wie Schwestern aufgewachsen. Während Celia gegen die Enge der Kleinstadt aufbegehrt, liebt Lottie den idyllischen Ort und vor allem das Meer. Besonders fasziniert sie ein prächtiges Art-déco-Haus direkt am Strand, in dem eine bunte Gruppe von Künstlern lebt. Gemeinsam tauchen die beiden ein in eine aufregende, unkonventionelle Welt. Bis Celia eines Tages ihren Verlobten Guy mit nach Hause bringt - und vom ersten Augenblick an weiß Lottie, dass er ihre große Liebe ist ... Ein halbes Jahrhundert später erwacht das Haus am Strand wieder zum Leben - und mit ihm seine Geheimnisse. Den damaligen und heutigen Bewohnern stellt sich die Frage: Kann man die Vergangenheit je hinter sich lassen? Überarbeitet und neu übersetzt von Karolina Fell, der Übersetzerin von «Ein ganzes halbes Jahr».…mehr
"Romanschreiberin. Mutter von drei Kindern. Besitzerin altersschwacher Pferde. Von denen keines von der Londoner Polizei eingesetzt wurde." So beschreibt sich Jojo Moyes auf ihrem Profil des Kurznachrichtendienstes "Twitter". Die Londoner Schriftstellerin arbeitete lange für die "Sunday Morning Post" in Hongkong und den Londoner "Independent", bevor ihr 2003 mit "Sheltering Rain" der literarische Durchbruch gelang und sie sich hauptberuflich dem Schreiben widmen konnte. 1969 in London geboren, studierte sie am Londoner Royal Holloway und Bedford New College Journalistik und erhielt 1992 ein vom "Independent" gestiftetes Stipendium, mit dem ihr der Einstieg in den Journalismus gelang.
Jojo Moyes, die ihre Leser "etwas spüren lassen möchte", wurde für ihre Bücher gleich zwei Mal mit dem "Pure-Passion"-Preis für den besten Liebesroman des Jahres ausgezeichnet: 2004 für "Foreign Fruit" und 2011 für den Roman "The Last Letter From Your Lover", dessen "selig anmutender" Schluss von der Jury besonders gelobt wurde.
In "Ein ganzes halbes Jahr" (Rowohlt, 2013) erzählt Moyes die bitterromantische Liebesgeschichte des ungewöhnlichen Paares Lou und Will und setzt sich dabei auch mit dem Thema Sterbehilfe auseinander.
Jojo Moyes lebt mit ihrem Mann, dem Journalisten Charles Arthur, und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex.
"Ein ganzes halbes Jahr" ist auf der einen Seite eine wunderbare Liebesgeschichte, auf der anderen Seite hatten Sie Angst davor, dieses Buch zu schreiben, denn es behandelt auch ein sehr schwieriges Thema. Warum wollten Sie es dennoch schreiben?
Jojo Moyes: Ich beschließe niemals, ein Buch über ein bestimmtes Thema zu schreiben - ich schreibe einfach die Geschichten, die mir nicht aus dem Sinn gehen wollen. In diesem Fall kam das Buch zustande, weil zwei Menschen, die mir sehr nahestanden, rund um die Uhr betreut werden mussten, um am Leben zu bleiben, und das Thema Lebensqualität mich sehr beschäftigt hat. Außerdem hörte ich in den Radionachrichten die Geschichte von einem jungen Querschnittsgelähmten, der seine Eltern davon überzeugt hat, ihn zu einer Sterbehilfeklinik zu bringen - ich konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken.
Bekamen Sie Resonanz von Menschen, die selbst querschnittsgelähmt sind?
Jojo Moyes: Ja, und auch von ihren Betreuern. Und ich war sehr erleichtert, dass sie dieses Buch so lieben. Auch die Christopher Reeve Foundation ist an mich herangetreten - sie möchte das Buch fördern. Das war erstaunlich…mehr
"Ein ganzes halbes Jahr" ist auf der einen Seite eine wunderbare Liebesgeschichte, auf der anderen Seite hatten Sie Angst davor, dieses Buch zu schreiben, denn es behandelt auch ein sehr schwieriges Thema. Warum wollten Sie es dennoch schreiben?
Jojo Moyes: Ich beschließe niemals, ein Buch über ein bestimmtes Thema zu schreiben - ich schreibe einfach die Geschichten, die mir nicht aus dem Sinn gehen wollen. In diesem Fall kam das Buch zustande, weil zwei Menschen, die mir sehr nahestanden, rund um die Uhr betreut werden mussten, um am Leben zu bleiben, und das Thema Lebensqualität mich sehr beschäftigt hat. Außerdem hörte ich in den Radionachrichten die Geschichte von einem jungen Querschnittsgelähmten, der seine Eltern davon überzeugt hat, ihn zu einer Sterbehilfeklinik zu bringen - ich konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken.
Bekamen Sie Resonanz von Menschen, die selbst querschnittsgelähmt sind?
Jojo Moyes: Ja, und auch von ihren Betreuern. Und ich war sehr erleichtert, dass sie dieses Buch so lieben. Auch die Christopher Reeve Foundation ist an mich herangetreten - sie möchte das Buch fördern. Das war erstaunlich und macht einen bescheiden.
Das Buch ist sehr humorvoll - wie haben Sie es geschafft, diese Balance zu halten zwischen dem ernsten Thema und dieser Leichtigkeit?
Jojo Moyes: Ich war immer der Meinung, dass das Buch eine Menge Humor braucht, denn ich wollte vermeiden, dass es trübe und deprimierend wird. Ich habe mir für die richtige Mischung viel Mühe gegeben, denn ich wollte nicht, dass der Humor die Ernsthaftigkeit des Themas schmälert, sondern etwas Erleichterung schafft und einen nützlichen Kontrast zu dem traurigen Rest bietet. Aber ich war sehr nervös - und sehr erleichtert, als die ersten Leute, die es gelesen hatten, meinten, es sei mir gelungen...
Will und Lou sind sehr unterschiedlich und kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen. Bevor Lou Will trifft, ist ihr Leben sehr überschaubar und eher "klein". Vor Wills Unfall war sein Leben groß und glamourös. Wie wichtig ist diese Differenz zwischen Will und Lou für die Geschichte?
Jojo Moyes: Der Unterschied zwischen ihnen ist wirklich wichtig, denn die Verschiedenheit zwischen ihren Hintergründen und Ambitionen gibt der Spannung zwischen ihnen erst Nahrung. Außerdem intensiviert er das Gefühl, das Lou in den ersten Kapiteln des Buches hat - mit einem querschnittsgelähmten Mann im Haus völlig überfordert zu sein und sich völlig neu orientieren zu müssen.
Was ist für Sie der Ausgangspunkt eines neuen Romans? Woher bekommen Sie die erste Idee für eine neue Geschichte?
Jojo Moyes: Das kann alles sein - ein Gesprächsfetzen (ich spitze immer ganz furchtbar die Ohren!), eine Meldung in einer Zeitung. Ich habe einmal in einem Buch gelesen, dass du immer die Geschichte lesen sollst, die darauf brennt, geschrieben zu werden, die Sache, über die du nicht aufhören kannst nachzudenken - und ich glaube, das stimmt. Das heißt, mir spuken immer ein paar Ideen im Kopf herum, die nur darauf warten, hervorzukommen...
Welches Buch wartet auf Ihrem Nachttisch darauf, gelesen zu werden?
Jojo Moyes: Ich habe zurzeit ungefähr dreißig Bücher, die ich lesen sollte, da ich dies Jahr Jurymitglied für den Preis bin, der früher einmal Orange Prize hieß. Aber zwei Bücher möchte ich unbedingt ganz schnell lesen - "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Greene und das neue Buch von Kate Atkinson.
Was würden Sie machen, wenn Sie keine Schriftstellerin wären?
Jojo Moyes: Ich wäre Psychologin. Es hat mich schon immer fasziniert, was in Menschen vorgeht. Oder eine berittene Polizistin...
Bitte beschreiben Sie sich selbst mit drei Worten!
Jojo Moyes: Klein, leidenschaftlich, hartnäckig.
Wir freuen uns schon auf Ihr nächstes Buch. Möchten Sie uns verraten, woran Sie gerade arbeiten?
Jojo Moyes: Dankeschön! Ich arbeite an einem Buch über eine junge Frau, die als Reinigungskraft arbeitet und deren Tochter ein mathematisches Wunderkind ist. Es handelt vom Weiterkommen und Zurechtkommen und von Leuten, die aus guten Gründen schlechte Entscheidungen fällen.
Interview: Literaturtest
Kurzportrait
Sich als Schriftstellerin einen Namen zu machen, ist kein Kinderspiel. Die ersten drei Werke von Jojo Moyes blieben unveröffentlicht. Heute ist sie dafür umso erfolgreicher und aus der Autorenwelt nicht mehr wegzudenken.
Bewertung von Tobias1504 aus München am 22.05.2023
Sam führt ein Leben, um das sie nicht viele beneiden werden. Ihr Ehemann ist depressiv daheim, und Sam versucht Familie, Haushalt und Job ohne seine Hilfe unter einen Hut zu kriegen.
Wenn sie aus dem Alltag ausbrechen möchte, geht sie ins Fitnessstudio. Als sie nach eine Besuch in Eile ist und versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als in die darin enthaltenen Klamotten zu schlüpfen, da sie gleich einen wichtigen Geschäftstermin hat.
Die Highheels machen aus ihr eine ganz andere Frau, und sie kann an diesem Tag einige Geschäft an Land ziehen. Hat sie es deswegen nicht eilig die Tasche ihrer Besitzerin zu geben?
Nisha der die schöne Chanel Jacke und die Highheels eigentlich gehören steht plötzlich mit Bademantel vor dem Fitnessstudio, und keiner kann ihr etwas über den Verbleib der Tasche sagen. Sie ist eine wohlhabende Frau, muss aber genau in diesem Moment des Verlustes feststellen, dass ihr Mann sie verlassen hat, und alle Konten gesperrt sind.
Sam und Nisha versuchen beide mit der neuen Situation umzugehen, bis sich ihre Wege durch Zufall kreuzen. Sie haben mehr gemeinsam, als es der erste Blick vermuten lässt, und zusammen schmieden Sie Pläne ihrer beider Leben in den Griff zu bekommen.
Witzig, charmant und in gewohntem fließenden Schreibstil war es ein sehr schönes herzerwärmendes Hörbuch, dem ich sehr gerne fünf Sterne gebe.
Eine wundervoll unterhaltsame Frauen-Clique
Worum geht’s?
Sams Mann Phil ist mit einer Depression ans Bett gefesselt. Ihr neuer Chef mobbt sie und ihr ganzes Leben scheint ihr aus der Hand zu gleiten. Als sie unter Zeitdruck im Fitnessstudio aus Versehen die Tasche einer anderen Frau mitnimmt, ändert deren Inhalt ihr Leben und führt Frauen zusammen, die sich ansonsten nie begegnet wären.
Meine Meinung:
Jojo Moyes neuer Roman „Mein Leben in deinem“ (Rowohlt Wunderlich, 02/2023) ist ein absoluter Wohlfühlroman. Ein Buch, in dem die Autorin wieder zeigt, wie gut sie Gefühle in Szenen umsetzen kann, die einen schmunzeln lassen, die voll sind mit Emotionen und die jeden ihrer Romane zu einem absoluten Lesegenuss machen.
In diesem Buch dürfen wir die gestresste Sam begleiten, der ihr Leben über den Kopf wächst. Die toughe Jasmine, die alles für sich und ihre Tochter Grace tut. Andrea, Sams beste Freundin, die mit dem Krebs kämpft. Und nicht zuletzt Nisha, die quasi vom Millionär zum Tellerwäscher wird. Alles in allem vier total unterschiedliche Frauen, die komplett unterschiedliche Leben führen und sich wohl niemals begegnet wären, wäre da nicht der Zufall mit der Verwechslung gewesen. Ein Zufall, den Jojo Moyes absolut unterhaltsam in diesem Pageturner umgesetzt hat.
Und ich muss sagen: Es war einfach schön, zumindest eine zeitlang Teil am Leben dieser Protagonistinnen haben zu dürfen. Ich denke, jede/r Leser/in kann sich in mindestens einer Situation wiederfinden. Zu erleben, wie es den Frauen damit erging, wie sie dennoch gekämpft haben und wie sie sich letztendlich gefunden haben, war einfach nur schön. Vor allem, als die vier sich dann in einer Clique zusammengeschlossen und gemeinsam gekämpft, geplant, gelacht und geweint haben – wer wäre nicht gerne Teil dieser Clique gewesen? Ja, dies war wieder ein absoluter Wohlfühlroman, der alle möglichen Emotionen in sich vereint hatte. Ein Buch, das ein bisschen wie ein Hollywood-Film ist mit Happy End, aber ohne kitschig zu sein. Ich habe die Lektüre sehr genossen und kann sie allen Jojo Moyes Fans und allen, die aus dem Alltag in eine kleine Welt aus Herz und Humor abtauchen möchten nur empfehlen!
Fazit:
„Mein Leben in deinem“ von Jojo Moyes ist wieder ein Roman, der einem zu Herzen geht. Ein Buch mit lustigen Szenen und emotionalen Momenten. Mit Protagonistinnen, deren Clique man sich zu gerne anschließen möchte. Und ein Buch, das eine absolute Wohlfühlgeschichte enthält. Kurzweilig zu lesen und durch den leichten aber tiefgründigen Schreibstil der Autorin wieder ein absoluter Pageturner!
5 Sterne von mir und ich wäre zu gerne noch länger Teil dieser wundervollen Clique gewesen!
Guten Tag, guten Tag, ich will mein Leben zurück
„Guten Tag, guten Tag, ich will mein Leben zurück
Guten Tag, ich gebe zu ich war am Anfang entzückt
Aber euer Leben zwickt und drückt nur dann nicht
Wenn man sich bückt“
Wer von Euch kann sich noch an das Lied von „Wir sind Helden“ erinnern? Ich kann es immer noch auswendig und es ist mir beim Lesen von Jojo Moyes‘ „Mein Leben in Deinem“ nicht aus dem Kopf gegangen, weil es die Situation von Sam und Nisha meisterhaft beschreibt.
„Es ist, als würde ich mit einem Geist leben. Ich weiß nicht mal genau, ob er überhaupt nicht wahrnimmt, dass ich da bin.“ (S. 229) Sams Mann Phil hat erst seinen Vater und dann seinen Job verloren, Depressionen, die er nicht behandeln lässt, und liegt den ganzen Tag im Bett oder auf der Couch. Seitdem hängt alles an ihr. Sie muss das Geld verdienen, einkaufen, putzen, den Hund Gassi führen und sich um ihre in den 60ern festgesteckt gebliebenen Eltern kümmern – also auch bei ihnen einkaufen, putzen und sich sagen lassen, dass sie eine schlechte Ehefrau ist und ihren Mann entmannt, weil sie die Hauptverdienerin ist. Doch ihr Leben ändert sich, als sie im Fitnessstudio die falsche Tasche erwischt und ihre beruflichen Termine in fremden Designer High Heels und einer teuren Jacke erledigen muss …
„Ich habe keinen Ort, an den ich gehen kann.“ (S. 48) Nisha hat ihren Mann Carl auf eine Geschäftsreise nach London begleitet, als im Fitnessstudio ihre Tasche mit den maßgefertigten Louboutins und der Chanel-Jacke verschwindet und sie von Carls Security nicht mehr in das gemietete Penthouse des Hotels gelassen wird. Sie strandet in Flipflops und Bademantel in der Lobby, ohne Ausweis, Geld oder Kleidung, in der Hand die Scheidungsvereinbarung, die ihr Mann aber nur im Tausch gegen die gestohlenen Schuhe unterschreiben will. Was ist passiert? Bis vor wenigen Stunden war ihr Leben doch noch ein Jetset-Traum?!
Jojo Moyes lässt ihre Protagonistinnen erst ins fast Bodenlose stürzen, bis sie sich wieder aufrappeln und die Veränderungen als zweite Chance begreifen.
„Gehe hundert Schritte in den Schuhen eines anderen, wenn Du ihn verstehen willst“, rät ein indianisches Sprichwort, und tatsächlich haben Sam und Nisha sofort Bilder vor Augen, wer bzw. wie die andere Frau ist, deren Kleidung und Schuhe sie jetzt tragen. Doch schon Sams erste Schritte in den Louboutins machen ihr klar, dass Nishas Leben auch unbequeme Seiten haben muss („Ich komme mir vor, als würde ich auf Essstäbchen laufen.“ (S. 17)). Und Nisha wollte nie wieder in die Situation kommen, solche hässlichen, bequemen, unauffälligen Schuhe zu tragen, wie die von Sam – sie kann sich nur zu gut an das Gefühl erinnern und hatte gehofft, es für immer hinter sich zu haben.
Jojo Moyes trifft die traurig-trostlose Grundstimmung perfekt, in der sich die beiden Frauen befinden.
Sam reibt sich zwischen der Sorge um ihren Mann und ihrem unverschämten Chef, der sie mobbt, auf. Sie duckt und schlängelt sich so unauffällig wie möglich durchs Leben. Ihre fast erwachsene Tochter versucht ihr immer wieder klarzumachen, dass Frauen heute nicht mehr die „Sklaven“ ihre Eltern, Chefs und Ehemänner sind, aber sie fühlt sich für alles verantwortlich und zuständig. Nur wenn sie die Louboutins trägt, bekommt sie eine Ahnung, wie ihr Leben auch sein könnte. „Sie geben mir das Gefühl, eine andere Version von mir selbst zu sein, glaube ich. Wenn ich könnte, würde ich sie jeden Tag tragen.“ (S. 226)
Nisha war es gewöhnt, (an)gesehen und bewundert zu werden. Sie hat Carl 18 Jahre lang den Rücken frei gehalten und ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen, während er ihr ein scheinbar sorgenfreies Luxusleben ermöglicht hat. Jetzt hat sie nichts mehr und wird von der Ungläubigkeit über Carls perfiden Plan, ihrem Rachedurst und der Sorge um ihren Sohn im New Yorker Internat gleichzeitig fast aufgefressen und angetrieben. Durch Zufall findet sie einen Job und Frauen, die zu Freundinnen werden und ihr helfen wollen, ihr altes Leben zurückzubekommen.
Jojo Moyes hat sich mit ihrem Plot wieder mal selbst übertroffen. Sie zeigt, dass uns Fremde manchmal mehr Empathie entgegenbringen als Familie oder angeblich gute Bekannte, was Freundschaft bedeutet und was man zusammen erreichen kann.
Ich habe mit den Frauen mitgelitten und mitgefiebert und Carl leidenschaftlich gehasst. Das Buch ist sehr spannend geschrieben und das furiose Ende, das ich zwar erahnt, aber anders erwartet hatte, hat mich sehr überrascht. Ein echtes Lesehighlight.
Bewertung von zauberblume aus Altdorf am 11.02.2023
Auf den neuen Roman der Bestsellerautorin, die mit ihren Romanen immer mein Herz berührt, habe ich mich schon riesig gefreut. Sie entführt uns nach London und hier lernen wir zwei außergewöhnliche Frauen kennen und lieben.
Der Inhalt: Einmal in das Leben einer anderen schlüpfen, davon träumt Sam, wenn ihr der Alltag mal wieder über den Kopf wächst. Als sie im Sportstudio versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, kann sie nicht widerstehen. Der Inhalt ist so anders als ihre schlichten Klamotten. Eine wunderschöne Chanel-Jacke und ein Paar glamouröse High Heels. Als Sam die Kleidungsstücke anzieht, fühlt sie sich für einen Moment wie eine andere Frau. Eine Frau ohne Geldsorgen, ohne Ehemann, der nur noch auf dem Sofa sitzt - sie fühlt sich unbeschwert, selbstbewusst, frei. Nisha ist diese Frau. Von außen scheint ihr Leben perfekt. Ein erfolgreicher, wohlhabender Mann, ein Kleiderschrank voller Designerstücke. Doch Nisha war nicht immer die Frau, die sie heute ist. Und ihr sorgsam aufgebautes Leben droht gerade wie ein Kartenhaus einzustürzen. Bis ihr Sam begegnet. Denn manchmal kann ein einziger Moment alles verändern.
Wow! Was für eine unter die Haut gehende und bewegende Geschichte. Die Autorin ist einfach eine Meisterin ihres Faches. Noch jetzt nach Beendigung der Lektüre läuft alles wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich lerne wirklich zwei ganz besondere Protagonistinnen kennen und tauche in zwei völlig verschiedene Welten ein. Und dann treffen Sam und Nisha aufeinander und ein großes Abenteuer beginnt. Die Protagonistinnen sind so wunderbar beschrieben, ich sehe sie förmlich vor mir und höre ihre Stimmen. Die ist Sam, die es zurzeit im Leben nicht leicht hat und die allein für den Unterhalt der Familie sorgen muss. Und kaum zu glauben „Kleider machen Leute“. Durch die neuen vertauschten Kleidungsstücke fühlt sie sich plötzlich als etwas Besonderes. Und kaum zu glauben wie sie auf andere Leute wirkt. Aber dann ist da Nisha, die ein Leben im Reichtum gewöhnt ist, und plötzlich vor dem Nichts steht. Sie erfährt jetzt, was Freundschaft und Solidarität bedeutet und was es heißt, sich auf den anderen verlassen zu können. Und was es heißt, eine zweite Chance auf das Glück zu bekommen. Gemeinsam erleben die Frauen ein großes Abenteuer und der Spannungsbogen ist einfach fantastisch. Denn kaum zu glauben, was in dieser Geschichte so alles passiert. Ich werde beim Lesen von zahlreichen Emotionen übermannt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, habe es regelrecht verschlungen.
Für mich ein absolutes Lesehighlight, das mir unterhaltsame, berührende und spannende Lesestunden beschert hat. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Meisterwerk, das übrigens von einem Traumcover geziert wird, 5 Sterne.
Bewertung von vielleser18 aus Hessen am 14.03.2023
Hach, habe ich diese Geschichte geliebt. Jojo Moyes hat es wieder einmal wunderbar verstanden Protagonisten zu erschaffen, die so facettenreich sind, die sich entwickeln und an den Ereignissen wachsen. Zwei ganz unterschiedliche Frauen aus ganz gegensätzlichen Milieus, deren Wege sich zufällig kreuzen. Mit Sam(antha), die einen arbeitslosen depressiven Mann zu Hause hat, an der Arbeit gemobbt wird und die vor lauter Belastung kaum noch ein und aus weiß und mit Nisha, die von ihrem superreichen, exentrischem Mann vor die Tür gesetzt wird, hat die Autorin zwei völlig gegensetzliche Charaktere erschaffen, deren Lebensbahnen sich durch eine Verwechslung kreuzen. Eine Tasche, die in einem Umkleideraum eines Fitnessstudios versehentlich und in Hektik vertauscht wird. Durch diesenTausch gerät eine ganze Lawine ins Rollen, die jede der Frauen verändern wird. Dies hat Jojo Moyes in eine so zauberhaft geschriebene und lebendige Geschichte eingearbeitet, dass man beim Lesen ständig das Gefühl hat, dass ein Film sich vor den Augen abspielt. Ich konnte mir die Personen und Handlungsorte so gut vorstellen!
Jojo Moyes hat zudem einen fesselnden Schreibstil, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat mich diese Geschichte gepackt und auch berührt. Es geht um Verantwortung und Freundschaft, um Abhängigkeiten und verschiedene Lebensumstände, um Missverständnisse und Zusammenhalt, Freud und Leid und um die große Frage nach Glück, was ich vom Leben erwarte und wo ich das Glück finde.
Mit den wechselnden Handlungssträngen, überraschenden Wendungen, den interessanten Figuren und der Story mit Tiefgang ein Lesehight !
Wow was war das ich habe wieder geweint am Ende des Buches, es war bewegend und ein Wechselbad der Gefühle, ich bin immer noch ganz durcheinander. Versuche meine Gefühle mal in Worte zu fassen, hoffe es gelingt mir. Es ist nicht das erste Buch, was ich von der Autorin gelesen habe, damals bei Ein ganzes halbes Jahr habe ich auf einmal geweint. Daher war ich auf dieses Buch gespannt.
Seien wir doch mal ehrlich, träumen wir nicht alle davon, manchmal jemand anderer zu sein. Weil der Alltag einen mal wieder über den Kopf wächst, ich konnte mich da mit Sam identifizieren mit geht es auch manchmal so. Ich denke man hat manchmal im inneren Angst was zu verpassen, sieht nicht das der andere vielleicht auch ein Schicksal oder Probleme hat. Bei manchen sieht das Leben auch so leicht aus.
Manchmal geht das Schicksal komische Wege , dies erlebt auch Sam , ihr Wunsch wird erfüllt, im Fitnessstudio verwechselt sie ihre Tasche, sie ist neugierig, auf diese Frau . Dieses Leben sieht von aussen perfekt aus,alles schick , glamörius und schön. Was sie aber nicht weiss, das genau diese Frau was Lebensverändertes erlebt hat und sie nur noch diese Tasche bestitzt.
Beide Frauen waren sehr unterschiedlich und ihre Geschichten und ihre Leben, haben mich bewegt, manche Situationen zum Weinen gebracht und doch hat man immer eins gespürt, sie geben nicht auf. Egal was passiert, sie sind mutig. Ich konnte mich mit beiden identifizieren und sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Die Geschichte war ein Wechselbad der Gefühle. Irgendwie waren die beiden so verschieden, aber hatten auch irgendwie viel gemeinsam. Es war tolle Momente in dem Buch, wo ich auch mal lachen musste, aber auch sehr bewegend. Man hat gar nicht gemerkt wie schnell man durch dieses Buch war, es war besonders, ging ans Herz und das Ende war einfach fantastisch. Dieses Buch wird mich noch länger begleiten und es muss in mein Regal, ich werde es wieder lesen und nochmal eintauchen in diese tolle Geschichte.
Buchempfehlung!!! Man fliegt, nur durch die Seiten! Wechselbad der Gesfühle!
Sam ist gestresst; im Job läuft es schlecht, der neue Chef hat sich auf Sam eingeschossen und mobbt sie fürchterlich, zu Hause wächst ihr alles über den Kopf, ihr depressiver Mann ist da seit Monaten keine Hilfe. Einen kleinen Ausgleich erhofft sie sich in einem Luxus-Sportstudio, den Gutschein gab es von ihrer Tochter, wo sie nach ihrem Besuch mit Grauen feststellt, dass sie die falsche Sporttasche mitgenommen hat. Zur gleichen Zeit passiert der verwöhnten und mit einem Millionär verheirateten Nisha nichts Gutes; ihr Mann schmeißt sie von einer Minute auf die andere aus seinem Leben, ihr einziger Besitz ist ihre Sporttasche. Umso größer ihr Entsetzen, als sie merkt, dass diese vertauscht wurde und sie nicht einmal mehr etwas zum anziehen besitzt.
Das Leben der zwei Frauen könnte unterschiedlicher nicht sein und trotz des Umstandes, dass sich ihre Wege am Anfang des Buches kreuzten, dauerte es sehr lange, bis sie sich tatsächlich begegneten. Bis dahin konnte ich parallel verfolgen, was im Alltag der beiden passierte. Ich fand die Gegenüberstellung dieser so unterschiedlichen Charaktere, die in verschiedenen Welten lebten, interessant und oft sehr amüsant. Der Alltag von Sam war vollgepackt, denn neben ihrer Arbeit gab es noch die Eltern, die Zuwendung forderten. Von ihrem Mann förmlich im Stich gelassen, hat sie verzweifelt versucht, alles am Laufen zu halten und zu funktionieren. Dies mit der bis dato verwöhnten Nisha zu vergleichen, die es gewöhnt war, nichts selbst erledigen zu müssen, die Assistenten und Chauffeure sowie Bedienstete kaum noch wahrgenommen hat, weil diese selbstverständlich waren, war spannend und sehr unterhaltsam.
Beide Frauen mussten letztendlich kämpfen, jede auf ihre Weise. Mir hat die Entwicklung der Charaktere gefallen und auch wenn das ein oder andere Klischee bedient worden ist, wurde es nie kitschig oder übermäßig rührselig. Natürlich gab es viele Situationen, die mich berührten und auch zum weinen brachten, aber genauso oft musste ich schmunzeln oder sogar laut lachen. Die Mischung aus Familiengeschichte, Drama und einer kleinen Prise Krimi war fantastisch, ich war so gespannt, wie die Geschichte ausgeht. Das Ende hat mich überrascht, damit habe ich nicht gerechnet, allerdings war es genau der richtige Abschluss für dieses großartige Buch.
Seit Jahren lese ich Bücher der Autorin und wurde noch nie enttäuscht. Als ich hörte, dass ein neues Buch erscheint, war meine Freude groß und wieder einmal hat Jojo Moyes mir unvergessliche Lesestunden beschert. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.
Sam löst, kurz bevor er verfällt, den Gutschein für ein hippes Sportstudio ein. Unter Zeitdruck und auf dem Weg zur Arbeit, wo ihr neuer Chef ihr das Leben schwermacht, merkt sie zunächst nicht, dass sie ihre Sporttasche verwechselt hat. Notgedrungen schlüpft sie in die Schuhe einer anderen Frau und merkt, wie anders die Männer auf sie reagieren und wie sie mit ihrer neu gewonnenen Attraktivität mehr Erfolg im Beruf hat.
Die andere Frau, Nisha, ärgert sich über den Verlust ihrer Luxuskleidung. Es kommt jedoch noch viel schlimmer, als ihr Ehemann sie nach fast zwanzig Jahren Ehe abserviert und mittellos zurücklässt. In ihrer Not geht Nisha, die sich über Jahre ihr Leben an der Seite eines Millionärs hart erarbeitet hat, in einem Hotel putzen. Ihr Mann stellt ihr ein Ultimatum und möchte nur in eine ordentliche Scheidung einwilligen, wenn Nisha die gestohlenen High Heels zurück beschaffen kann. Nisha, die die Suche bereits aufgegeben hatte, macht sich erneut auf die Suche nach der unbekannten Frau mit ihrer Sporttasche.
"Mein Leben in deinem" wird abwechselnd aus der Perspektive einer der beiden Hauptfiguren erzählt. Während Sam, die bodenständiger und nahbarer ist, schnell das Mitgefühl weckt, dauert es ein wenig bis man hinter die Fassade der versnobten Nisha blicken kann.
Die Handlung verläuft überraschend lange parallel zwischen den Leben von Sam und Nisha. Solange erlebt man deren Probleme mit und die zahlreichen Hürden, denen sie begegnen müssen. Sam leidet unter den Schikanen ihres Chefs und erfährt Zuhause keinen Rückhalt durch ihren depressiven Ehemann. Nisha steht vor dem Nichts, hat weder Geld, noch Obdach, noch Freunde, die ihr helfen.
Durch die unterschiedlichen Leben, in die man eintaucht und die bildhafte und empathische Darstellung, ist die Geschichte unterhaltsam und abwechslungsreich.
Während man darauf wartet, dass die beiden Frauen sich endlich begegnen, fragt man sich gespannt, was es mit dem eigenartigen Verhalten von Nishas Ehemann auf sich hat und welches Geheimnis, die Schuhe umgibt. Daneben geben die Nebencharaktere der Geschichte weitere Impulse, wenn man mehr über das Leiden von Sams Ehemann erfährt und Nisha in Jasmin eine gute Freundin findet, die sie selbstlos unterstützt.
"Mein Leben in deinem" handelt von Mobbing, Depressionen, Armut, Ungerechtigkeit und Verrat, aber auch von Zuversicht, Freundschaft und Frauensolidarität. Lange ist der Roman eher negativ und melancholisch und erzählt die parallelen Leben von Sam und Nisha sehr ausführlich, bis die Handlungsstränge zusammengeführt werden, die Geschichte eine positive, optimistischere Richtung einschlägt und die geballte Frauenpower die Schwierigkeiten aus dem Weg schafft. Der Roman entwickelt sodann eine Dynamik und wechselt zwischen berührenden, spannenden und amüsanten Momenten, während die Frauen um ihr Glück kämpfen und sich der uneingeschränkten Unterstützung ihrer neunen Freundinnen sicher sein können.
Die Geschichte ist lebendig und mit individuell gezeichneten Charakteren. Sie ist nicht unbedingt aus dem Leben gegriffen, damit aber kreativ, dramatisch und durch unerwartete Krimielemente am Ende spannend erzählt.
Das Künstlerhaus
„Inzwischen wurde Lottie einfach als Teil der Familie Holden akzeptiert; nicht als Verwandte und nicht gerade als gesellschaftlich gleichgestellt, aber als jemand, dessen Anwesenheit im Städtchen nicht mehr kommentiert wurde.“ (S. 18) Lottie wurde während des Krieges von London nach Merham evakuiert und hatte bei den Holdens ein neues Zuhause und mit Celia eine gleichaltrige Ziehschwester gefunden. Inzwischen sind beide im heiratsfähigen Alter. Nach außen hin werden sie gleich behandelt, aber es ist Lottie, die sich um die jüngeren „Geschwister“ kümmern muss und beschuldigt wird, wenn jemand etwas angestellt hat.
Merham wird von dem leerstehenden Art-déco-Haus Arcadia dominiert, das den Einwohner noch nie gefallen hat, weil es zu modern und geradlinig ist. Als es an eine Künstlergruppe vermietet wird, freunden sich Celia und Lotti mit ihnen an, verbringen viel Zeit dort und bekommen Einblicke in ein Leben, das so ganz anders ist, frei von allen Konventionen und Zwängen.
Alles wird kompliziert, als Celia nach London auf die Sekretärinnen-Schule geht und mit einem Verlobten wiederkommt – in den sich Lottie sofort verliebt.
50 Jahre später wird die junge Innenarchitektin Daisy mit dem Umbau des seit Jahrzehnten vernachlässigten Arcadia in ein Luxushotel beauftragt. Die meisten Einwohner sträuben sich mit Händen und Füßen gegen die Sanierung, nur die ehemalige Besitzerin Mrs. Bernhard kommt jeden Tag vorbei. Daisy bitte sie um Fotos von früher, um sich inspirieren zu lassen, aber Mrs. Bernard scheint nicht zu wollen, dass die alten Geheimnisse von ihr und dem Haus ans Licht kommen …
„Das Haus ohne Wiederkehr“ ist zum ersten Mal 2003 erschienen und wurde jetzt überarbeitet und neu übersetzt. Jojo Moyes erzählt die Geschichte einer tragischen Liebe, die das Schicksal dreier junger Menschen und ihrer Familien dramatisch beeinflusst. Dabei wechselt sie geschickt zwischen den verschiedenen Beteiligten und Zeiten, sodass man erst am Ende alle Zusammenhänge versteht.
Celias und Lotties Schicksal hat mich sehr berührt. Lottie ist introvertiert und will nichts falsch machen, steht aber für ihre Meinung ein. Sie ist sich ihrer besonderen Stellung in der Familie bewusst – kein Wunder, wenn Mrs, Holen sie permanent daran erinnert. Celia hingegen ist ein Wildfang, die ihre Grenzen stets neu austestet und sich einfach nimmt, was sie will, zur Not auch mit fiesen Tricks. Das scheint sie sich bei ihrer Mutter abgesehen zu haben, die gern die Kontrolle über alles hat und auf dem schönen Schein fixiert ist. Egal, wie es in Wirklichkeit ist, für die Nachbarn muss alles perfekt sein.
Merham ist ein verschlafener, veralteter Erholungsort an der englischen Küste, in dem sich fast alle gegen den Fortschritt sperren. Man kennt sich und die kleinen und großen Geheimnisse, die keinen Fremden etwas angehen – da verbündet man sich doch lieber gegen einen Feind von außen, seien es die Künstler in den 50ern oder jetzt der neue Besitzer des Arcadia und seine Inneneinrichterin.
Jojo Moyes erzählt von Familien und deren Geheimnissen, von Liebe und Verpflichtung, Vertrauen und Zweifel, Verlust und Neuanfang. Ich fand Celias und Lotties Geschichte extrem spannend, nur im zeitlichen Aspekt der Handlung gab es für mich ein paar Ungereimtheiten, die ich hier aber nicht verraten möchte, um nicht zu spoilern.
Als Sam versehentlich Nishas Sporttasche mitnimmt, schlüpft sie unversehens in deren High Heels und in ein anderes Leben. Sie weiß nicht, was sie dadurch lostritt.
Sam und Nisha sind zwei grundverschiedene Frauen. Nisha, die Glamouröse und Sam, die etwas Biedere. Nachdem Nisha von ihrem Ehemann gnadenlos abserviert wird und eine Unterhaltszahlung erst bekommt, wenn sie die verlorenen Schuhe wieder findet, entspinnt sich fast ein Drama um die Suche nach den roten High Heels. Denn auch Sam bringen sie nicht wirklich Glück.
In ihrem neuen Roman spielt Ahern ein wenig mit dem „Was wäre wenn“. Was, wenn ich auf einmal toll gekleidet meine Geschäftspartner treffe? Habe ich dann mehr Erfolg? Doch nach und nach erkennt Sam, dass es nicht auf die richtige Kleidung, sondern ihre Haltung ankommt. Und auf Freundschaft und Liebe.
Anfangs fand ich die Person der Nisha noch etwas hölzern und stereotyp. Das hat sich mit dem Fortgang der Handlung gewandelt. Vor allem aber gefiel mir Jasmine aus dem Hotel. Ihre Art war einfach hinreißend. Aus einer Verwechslung wird auf einmal eine kleine Gaunerkomödie, die Ahern zauberhaft und mitreißend schildert, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Fazit: ich habe mit beiden Frauen mitgebangt bis zum Ende. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
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