Autor im Porträt
Alan Bennett
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Drei daneben
Buch mit Leinen-Einband
Alan Bennett erfindet kuriose Welten, die nach eigenen Regeln funktionieren: Er beschreibt vermeintlich ganz normale Menschen mit kleinbürgerlichen Moralvorstellungen, die vornehm sein möchten und doch ihren eigenen Begierden unterworfen sind.Da ist die Witwe Lorna, die an der Stelle, wo ihr Mann mit seinem Motorrad verunglückte, eine Art Schrein mit immer ausladenderer Gedenkstätte errichtet und Stück für Stück die Hintergründe des Unfalls aufdeckt. Oder die 42-jährige Mutter, die von der Erkenntnis überrascht wird, dass sie sich allmählich in ihren heranwachsenden Sohn verliebt.Der Altmeister Bennett spielt einmal mehr auf der Klaviatur von wohlwollendem Erstaunen bis zu schallendem Gelächter über die menschlichen Abgründe hinter den Heckenrosenrabatten.…mehr
20,00 €
Zum Tee
Gebundenes Buch
»Der unwiderstehliche Reiz dieser Mini- oder Monodramen liegt vor allem darin, dass die Reden der Figuren immer gleichermaßen viel verdrängen und verbergen, wie sie selbst aussprechen, sodass wir stets herausgefordert sind, uns einen eigenen Reim darauf zu machen. Auch wenn die stärksten Szenen sich zu richtigen Enthüllungsakten steigern, die im Puppenheim die Lebenslüge aufdecken, ist der Tonfall nie moralisierend, sondern hält uns Leser auf Distanz: mehr Loriot als Ibsen.«Tobias Döring, Frankfurter Allgemeine Zeitung…mehr
10,00 €
© John Timbers
Alan Bennett
Alan Bennett, 1934 in Leeds geboren, wurde bekannt durch seine TV-Comedy-Revue Beyond the Fringe. Er ist einer der populärsten britischen Dramatiker. Neben zahlreichen Theaterstücken und seinen Arbeiten für Fernsehen und Rundfunk schreibt Bennett seit Mitte der neunziger Jahre auch Prosa, unter anderem den Erfolgstitel Die souveräne Leserin. Elf weitere Titel sind bei Wagenbach lieferbar. Allein in Deutschland erreichten seine Bücher Auflagen von über einer halben Million Exemplaren.Kundenbewertungen
Cosi fan tutte
Ich habe dieses Buch verschlungen. Diese Geschichte ist genial aber auch sehr makaber. Dieses Buch regt an, über das Leben nachzudenken. Wunderbares Buch.
Die souveräne Leserin
Durch einen Zufall kommt die Queen zum Lesen. Auf einem Spaziergang machen ihre Hunde so viel Lärm vor einem Bücherbus, dass sie sich gewogen sieht, der Höflichkeit halber, ein Buch auszuleihen. Gar nicht so einfach, wie sich herausstellen wird. Doch nach und nach findet sie sich immer mehr in die Welt der Bücher hinein und bald gibt es kaum ein anderes Thema mehr für sie. Fast alle anderen können ihre Begeisterung jedoch nicht teilen. Sie stellen die Queen nahezu als selbstsüchtig dar, weil sie ihnen nicht mehr ihre vollkommene Aufmerksamkeit schenkt, sondern auch mal den eigenen Interessen nachgeht.
Dabei lernt man aus Büchern doch so vieles. Gerade als Königin verliert man sicher auf Dauer etwas den Blick für das soziale Verhalten der Mitmenschen. Es dreht sich ständig alles nur um einen selbst und man gewöhnt sich daran. Bücher lehren aber Mitgefühl zu empfinden und sich in andere Menschen hineinzuversetzen, verschiedene Sichtweisen zu sehen.
Auch bei der Queen geht ein solcher innerer Prozess vor. Jeder anderen Person würde dieser hoch anerkannt werden, doch bei der Queen? Nein, sie wird eher als senil eingestuft.
Herrlich ist es zu lesen, wie sie sich nicht von ihrer neu gefundenen "Liebe" abbringen lässt und den Einwänden der anderen mit vollkommener Selbstsicherheit entgegengeht. Der typische britische Humor dieses Buches passt wirklich perfekt zur Geschichte. Es ist schön zu lesen, dass auch eine Königin nicht immer nur ernsthaft ist (wobei sie natürlich ernsthaft vom Lesen überzeugt ist) und sich etwas abseits der üblichen und alltäglichen Aufgaben gönnt.
Jeder Leser wird die Geschichte sicher sehr gut nachvollziehen können und sich selbst ein wenig in diesem Buch wiederfinden. Wer kennt es nicht, dass man über das Lesen die eigentliche Arbeit vergisst? Endlich ist es auch einmal gelungen, einen Buchtitel zu wählen, der tatsächlich etwas aussagt und durch seine Mehrdeutigkeit schon von Anfang an den Humor des Buches andeutet. Die tolle Aufmachung mit rotem Leineneinband macht das Buch zu einem besonderen Hingucker. Sie passt perfekt zum gesamten bibliophilen Charme des Buches.
Ein wirklich großartiges Buch, über die Liebe zum Lesen, die sogar jegliche Konventionen vergessen lässt.
Die Lady im Lieferwagen
Bewertung von SternenstaubHH am 02.04.2021
Alan Bennett ist ein englischer Autor den ich seit seinem Buch "Die souveräne Leserin" sehr schätze hat ein sehr lesenswertes neues Buch herausgebracht. Die Lady im Lieferwagen beschreibt eine zweifellos recht schräge Bekanntschaft mit dem Erzähler und einer Miss Shepherd, die in einem Lieferwagen in seiner Straße wohnt. Bald wird aus der Bekanntschaft eine Freundschaft, die so einzigartig wie faszinierend ist. Manch ein Leser wird die Geschichte vielleicht kennen: Alan Bennett war für das Drehbuch des Films "The Lady in the Van" verantwortlich.
Doch neben der außergewöhnlichen Geschichte um Miss Shepherd warten noch vier weitere Kurzgeschichten auf den Leser. Alan Bennett hat einen einzigartigen Schreibstil, der mir auch dieses Mal sehr gut gefallen hat. Die Handlungen, wie auch die einzelnen Charaktere sind einfach herrlich, authentisch und spleenig - so wie man Bennett eben kennt. Very Britisch und unglaublich kurzweilig.
Die souveräne Leserin
Schon am Anfang des Buches entsteht das Gefühl, mehr wissen zu wollen. Dies bestätigt sich bis ans Ende. Unbedingt lesenswert!
Die souveräne Leserin
hervorragend übersetzt und feinsinnig geschrieben. es war ein kurzweiliges und lohnendes lesevergnügen. macht hunger auf mehr.
Die souveräne Leserin
Dieses Buch besitzt Charme. Etwas, was in der Literatur selten vorkommt. Man muss die ganze Zeit schmunzeln. Natürlich führt der Zufall Regie, wenn die Queen in der Nähe ihres Palastes auf einen Bücherbus trifft, dem die Mittel, die Route in Zukunft gestrichen werden sollen. Ausgerechnet einer ihrer Dienstboten begegnet ihr, so dass sie sich angehalten sieht, selber ein Buch auszuleihen. Aber welches? Die Queen liest nicht. Das soll sich von nun an ändern. Norman wird im weiteren Verlauf der Geschichte, nicht nur am Hof Karriere machen und aus der Küche auf einen Stuhl in die Nähe der Gemächer der Queen aufsteigen, er wird sie auch mit seinen Ratschlägen überhäufen, was die Welt der Bücher betrifft. Seinen Hang zur leicht homosexuellen Literatur übersieht die Queen geflissentlich, weil sich für sie ein neuer Kosmos auftaut, der ihre eigene Welt ins Wanken bringt. Die Queen liest. Darf sie das? Der festgezurrte Tagesablauf der Monarchie verändert sich, bringt die vorgegebenen Antworten bei Empfängen und Besuchen ins Wanken. Der Hof ist not amused. Der Premierminister sowieso nicht. Sie verunsichert sogar den französischen Staatspräsidenten, als sie ihn bei einem Staatsbesuch nach seinem Verhältnis zu Jean Genet befragt. Ein wunderbar humorvolles Buch über die Kraft der Literatur, über die Veränderungen, die ein Leser durchlebt, wenn er sich auf sie einläßt, und das Buch eines Autors, der augenzwinkernd Untertan seiner Majestät ist.
Die souveräne Leserin
"Die souveräne Leserin" ist inzwischen bereits (fast) ein Klassiker und in jedem Fall ein Lesegenuss! Bennett schreibt klug, gedankenvoll, amüsant und herrlich britisch. Ich bin mir nicht sicher, ob er die Queen persönlich kennt, aber für mich leibt und lebt sie in den Seiten!
Auch wenn man als deutscher Leser möglicherweise nicht alle Autoren so geläufig hat wie ein englischer Leser, ist dieses Buch gerade für Freunde der Literatur ein echtes Kleinod.
Die Lektüre ist kurz & knackig und dabei niemals langweilig - fast schade, wenn sie vorbei ist! Aber: das Ende ist nochmal ein echter Knüller, also kann man sich darauf freuen ;)
Viel Spaß beim Lesen - es lohnt sich!
Die souveräne Leserin
Dieses Buch habe ich geschenkt bekommen und in nicht mal zwei Stunden gelesen.
Es war weder ein spannender Krimi oder ein Enthüllungsroman, aber dieses Werk legte mir Fesseln an. Es aus der Hand zu legen ging gar nicht. Mein Körper stelle jegliche Forderung ein, mein Geist wollte einfach nur Lesen.
Königin Elisabeth, die II. von England fand durch einen Zufall den Weg zu den Büchern. Auch wenn mir viele Autoren, die in diesem Buch genannt wurden unbekannt waren, so fand ich doch einiges wieder, dass auch mich in die Welt der Bücher zieht.
Alan Bennett bringt mit dieser Geschichte das „Warum“ liest ein Mensch, in meinen Augen auf den Punkt. Er bedient sich eines Protagonisten, den wir als gestrenge und gradlinige Figur kennen, bei der wir uns diese „Büchersucht“ beim besten Willen nicht vorstellen konnten.
Aber auch die Queen verfiel dem geschriebenen Wort, stahl sich die Zeit, wo sie nur konnte. Sie erkannte, wie langweilig einige der eingefahrenen Dinge doch waren, die ihr Leben bestimmten, bevor sie zu Büchern griff.
Der Schreibstil ist sehr schön flüssig, kleine Einflechtungen seitens des Autors, haben mich die Queen vor meinem inneren Auge erscheinen lassen. Ich musste oft selber schmunzel, bei der Vorstellung wie die Queen ihre Staatsdiener teil hinaus komplimentierte, um sich wieder ihrer Lektüre hinzugeben. Einfach genial geschrieben.
Für mich ist dieses Buch eine volle Empfehlung Wert, es wird nicht das Letzte gewesen sein, was ich von Alan Bennett gelesen habe.
Die souveräne Leserin
Die Queen, der Inbegriff von Verantwortungsbewusstsein und Pflichterfüllung! Doch dann lernt sie das Lesen lieben - und zwar das Lesen von Büchern, nicht von Regierungserklärungen oder anderen drögen Vorlagen. Je mehr sie liest umso intensiver beschäftigt sie sich mit Büchern, sodass ihre Umgebung nach und nach zu spüren beginnt, wie ihr ihre Aufgabe als Repräsentantin des British Empire immer mehr zur Last wird. Undenkbar, die Queen hat keine Lust mehr! Während das Oberhaupt der Royals in seiner neuen Leidenschaft völlig aufgeht, werden von anderer Seite Pläne geschmiedet, wie man ihr das Lesen verleiden kann.
Gerade mal 111 zu lesende Seiten hat dieses feine Büchlein, dass in einem edlen, leuchtend roten Leineneinband mit Silberaufdruck daherkommt. Leicht zu lesen ist es, aber dennoch so viel mehr als eine seichte Unterhaltungslektüre. Lesen bildet, das wusste die Queen schon zuvor. Doch dass auch Romane nicht nur reiner Zeitvertreib sind, erkennt sie erst nach und nach. Ihr Blickfeld weitet sich, sie beginnt die Menschen um sich herum mit anderen Augen wahrzunehmen, erkennt ihre Beweggründe und Motivationen. Allmählich wird ihr bewusst, was wichtig und unwichtig ist und hinterfragt ihr eigenes Handeln: Ist Pflichterfüllung wirklich das Wichtigste im Leben?
Ein schöneres Plädoyer für's Lesen kann es kaum geben, das dazu noch wie gewohnt von Alan Bennett in wundervoll britischer Art und Weise formuliert wurde. Ein Buch, dass BücherliebhaberInnen lieben werden - aber auch die Anderen werden ihre Freude daran haben. Einfach schön!
Die souveräne Leserin
Bewertung von Christina Howard am 12.03.2009
Ganz versteckt hinter dem roten Einband, dem dunkelblauen Papier und der ersten offiziellen Seite findet sich eine kleine Passage, die den Ton des Buches trägt, aber nicht dem Haupttext entnommen ist - Die Queen lächelt über ihre Hunde, die sie letztlich zu ihrer von anderen ungern gesehenen neuen Leidenschaft des Lesen geführt haben.
Dieses Buch ist zum Schmunzeln. Schon der Umschlag zaubert ein Lächeln auf das Gesicht des Lesers und die Zeilen tun es erst recht. Jedem, der das Lesen liebt, ist das Buch zu empfehlen und jedem, der ein warmes Gefühl der Queen entgegen bringt und vielleicht besonders jenen, die ihr noch zweifelnd gegenüber stehen.
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