Stine Pilgaard
MP3-CD
Meine Mutter sagt
Roman. Ungekürzte Lesung (1 MP3-CD)
Übersetzung: Schmidt, Hinrich;Gesprochen: Peters, Caroline
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Von Abschieden und vergangener LiebeNach dem Erfolg von»Meter pro Sekunde«erscheint nun das sprühende Debüt der erfolgreichsten dänischen Schriftstellerin unserer Tage. Witzig und warm schreibt Pilgaard über Liebe, Familie und das Alleinsein. Und darüber, wie wir uns doch mit Worten umsorgen.Nachdem die Ich-Erzählerin von ihrer langjährigen Freundin verlassen wird, muss sie zurück zu ihrem Vater ziehen, einem Pfarrer und Pink-Floyd-Fan. Während sie auf ebenso komische wie verzweifelte Art versucht, ihre Ex zurückzugewinnen, wird sie von Freunden und Familie mit Ratschlägen traktie...
Von Abschieden und vergangener LiebeNach dem Erfolg von»Meter pro Sekunde«erscheint nun das sprühende Debüt der erfolgreichsten dänischen Schriftstellerin unserer Tage. Witzig und warm schreibt Pilgaard über Liebe, Familie und das Alleinsein. Und darüber, wie wir uns doch mit Worten umsorgen.Nachdem die Ich-Erzählerin von ihrer langjährigen Freundin verlassen wird, muss sie zurück zu ihrem Vater ziehen, einem Pfarrer und Pink-Floyd-Fan. Während sie auf ebenso komische wie verzweifelte Art versucht, ihre Ex zurückzugewinnen, wird sie von Freunden und Familie mit Ratschlägen traktiert. Vor allem ihre Mutter bedrängt sie mit zweifelhaften Lebensweisheiten. Doch allmählich lernt sie, zu trauern, ihre inneren Widersprüche zu akzeptieren, laut, betrunken und auf ihre eigene Art weise zu sein. - Ein Roman voller Energie und Eleganz, von Hinrich Schmidt-Henkel aufs Treffendste übersetzt. Gelesen von Caroline Peters.»Meine Mutter sagt«ist ein moderner Roman über unsere Vereinzelung. Er handelt vom Aneinander-Vorbeisprechen, vom Alleinsein durch Missverständnisse, von Abschieden und vergangener Liebe - und vom Vermögen, sich doch durch Sprache zu erklären.
Stine Pilgaard wurde 1984 geboren. Mit 'Meter pro Sekunde' erschien erstmals eines ihrer Bücher auf Deutsch und wurde sogleich zum Spiegel-Bestseller. Ihr Debütroman 'Meine Mutter sagt' ist 2022 bei Kanon erschienen. 'Lieder aller Lebenslagen' ist in Dänemark 2015 erschienen. Stine Pilgaard lebt in Kopenhagen.
Produktdetails
- Verlag: Kanon, Berlin
- Originaltitel: Min mor siger
- Gesamtlaufzeit: 248 Min.
- Erscheinungstermin: 9. November 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783985680382
- Artikelnr.: 63781219
Herstellerkennzeichnung
Kanon Verlag Berlin GmbH
Nicolaistraße 27
12247 Berlin
info@kanon-verlag.de
0152 29483493
Humor gegen Weltschmerz
Stine Pilgaards Roman "Meine Mutter sagt"
Die Autorin war noch jung, als sie dieses Buch schrieb. Es ist nämlich das erste der 1984 bei Aarhus geborenen Stine Pilgaard und erschien auf Dänisch vor zehn Jahren. Aber in Stil und Rhythmus, in Dialogführung und Konstruktion ist es ein ausgeklügeltes, fast erfahren wirkendes Debüt, unbekümmert und reif zugleich. Auch ein ausgesprochen amüsantes Debüt, weil alles so absurd und exakt beobachtet (und belauscht) und so ungerührt und knapp geschildert ist. Es wird von einem wortkargen, trockenen Humor getragen, wie wir ihn von unseren norddeutschen oder westfälischen Landsleuten kennen, und von einer nachsichtigen Ironie.
Pilgaard kann
Stine Pilgaards Roman "Meine Mutter sagt"
Die Autorin war noch jung, als sie dieses Buch schrieb. Es ist nämlich das erste der 1984 bei Aarhus geborenen Stine Pilgaard und erschien auf Dänisch vor zehn Jahren. Aber in Stil und Rhythmus, in Dialogführung und Konstruktion ist es ein ausgeklügeltes, fast erfahren wirkendes Debüt, unbekümmert und reif zugleich. Auch ein ausgesprochen amüsantes Debüt, weil alles so absurd und exakt beobachtet (und belauscht) und so ungerührt und knapp geschildert ist. Es wird von einem wortkargen, trockenen Humor getragen, wie wir ihn von unseren norddeutschen oder westfälischen Landsleuten kennen, und von einer nachsichtigen Ironie.
Pilgaard kann
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sarkastisch sein, aber nie zynisch. Sie hat lauter Figuren erschaffen, die nahe an der Karikatur sind. Alle haben ihre Macken, trotzdem mag die Autorin sie, keine ist oberflächlich geschildert oder lieblos hingehuscht: die nervige, aber auch gutgläubige Mutter, eine Immobilienmaklerin; der verständnisvolle, ein wenig energielose Vater, ein Pfarrer; der scheinbar teilnahmslose, streng wissenschaftliche Arzt, dem die bürgerlich gebildete Heldin mit so was wie Trauertrotz begegnet; oder die etwas hibbelige, aber zupackende Freundin, die sogenannte "Spindoktorin" mit dem ulkigen Spitznamen Mulle, die sich "nicht lange damit aufhält, über Gefühle zu reden, stattdessen kauft sie mir Zuckerwatte". Die Ich-Erzählerin ist eine Studentin, die mit ihrer Masterarbeit nicht nur nicht zurande kommt, nein, sie hat noch gar nicht angefangen. Sie gehört zu dieser Generation junger Leute, die heute, da wir die Übersetzung lesen, zwar ständig Wörter wie "Challenge" und "performen" im Munde führen, aber teils aus Bequemlichkeit, teils aus Überzeugung mit Leistung nichts zu schaffen haben wollen. Allerdings leiden sie auch darunter: Ihr emsiges Nichtstun ist mit dem glücklichen Dolcefarniente nicht zu verwechseln.
Noch mehr leidet unsere namenlose Studentin darunter, dass ihre Partnerin mit ihr Schluss gemacht hat. Eigentlich kennt sie das von ihren Eltern, die geschieden sind und sich neu gebunden haben. Aber Pilgaards Humor bewirkt, dass sich aus der ernsten Verzweiflung der Heldin komische Situationen und skurrile Zwiegespräche en masse ergeben; manche ihrer kleinen Bemerkungen könnten von Saga Norén aus der Thrillerserie "Die Brücke" stammen. Die Figuren sind Meister im Aneinandervorbeireden.
Die verlassene Heldin sucht Zuflucht beim Vater, der ein ewiger Fan von Pink Floyd ist. Nicht schlecht, mit "Wish You Were Here" könnte sie jedenfalls wunderbar ihrer Sehnsucht nach der Verflossenen frönen. Dann besucht sie ihre Mutter in Amtoft am Limfjord, das man mit öffentlichen Verkehrsmitteln erst nach Tagen erreicht und wo die Taschenkrebse "als die aggressivsten von ganz Dänemark bekannt sind. Meine Mutter nennt mich Schätzchen und findet, ich soll nicht so negativ sein." Ahnungslos freut sie sich über die Fortschritte ihrer Tochter bei der Masterarbeit über den Barockdichter Thomas Kingo: "Ade, arge Welt!"
Stine Pilegaard schildert das Hamsterrad des Lebens, ihre Figuren laufen im Kreis und starren nur noch auf den Zirkus in ihnen selbst. So klingt dänischer Weltschmerz. Womöglich aber würde die Verzweiflung über den Verlust der Freundin, die eigene Arbeitsunfähigkeit und die sich verlässlich anschleichende Depression im allgegenwärtigen Witz ertrinken, wenn nicht die zwölf eingestreuten "Seepferdchenmonologe" wären. Nirgendwo im Buch ist die Gegenwart der Vergangenheit handgreiflicher als hier. Da ist der Satz länger, die Sprache gehobener, da erinnert sich der "Hippocampus" im Gehirn, eben das "Seepferdchen", an alles, was die Heldin im Innern bewegt. Im Herzen steht ein Museum erloschener Beziehungen, im Solarplexus wimmeln die "lachenden Dämonen", Niederlagen, Schuldgefühle, in der Nase ist ein Mausoleum verwehter Düfte, in den Handflächen leben die Phantasien über Helden und Beschützer - die letztendlich und eigentlich doch all die mackenbehafteten Typen sind, die sie umgeben und zu denen auch die Mutter gehört, die immer recht hat und, räusper, ein wunderbares Beispiel toxischer Weiblichkeit sein kann. Ohne sie alle sähe es für unsere Heldin noch viel, viel schlimmer aus. PETER URBAN-HALLE
Stine Pilgaard:
"Meine Mutter sagt". Roman.
Aus dem Dänischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Kanon Verlag, Berlin 2022. 192 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Noch mehr leidet unsere namenlose Studentin darunter, dass ihre Partnerin mit ihr Schluss gemacht hat. Eigentlich kennt sie das von ihren Eltern, die geschieden sind und sich neu gebunden haben. Aber Pilgaards Humor bewirkt, dass sich aus der ernsten Verzweiflung der Heldin komische Situationen und skurrile Zwiegespräche en masse ergeben; manche ihrer kleinen Bemerkungen könnten von Saga Norén aus der Thrillerserie "Die Brücke" stammen. Die Figuren sind Meister im Aneinandervorbeireden.
Die verlassene Heldin sucht Zuflucht beim Vater, der ein ewiger Fan von Pink Floyd ist. Nicht schlecht, mit "Wish You Were Here" könnte sie jedenfalls wunderbar ihrer Sehnsucht nach der Verflossenen frönen. Dann besucht sie ihre Mutter in Amtoft am Limfjord, das man mit öffentlichen Verkehrsmitteln erst nach Tagen erreicht und wo die Taschenkrebse "als die aggressivsten von ganz Dänemark bekannt sind. Meine Mutter nennt mich Schätzchen und findet, ich soll nicht so negativ sein." Ahnungslos freut sie sich über die Fortschritte ihrer Tochter bei der Masterarbeit über den Barockdichter Thomas Kingo: "Ade, arge Welt!"
Stine Pilegaard schildert das Hamsterrad des Lebens, ihre Figuren laufen im Kreis und starren nur noch auf den Zirkus in ihnen selbst. So klingt dänischer Weltschmerz. Womöglich aber würde die Verzweiflung über den Verlust der Freundin, die eigene Arbeitsunfähigkeit und die sich verlässlich anschleichende Depression im allgegenwärtigen Witz ertrinken, wenn nicht die zwölf eingestreuten "Seepferdchenmonologe" wären. Nirgendwo im Buch ist die Gegenwart der Vergangenheit handgreiflicher als hier. Da ist der Satz länger, die Sprache gehobener, da erinnert sich der "Hippocampus" im Gehirn, eben das "Seepferdchen", an alles, was die Heldin im Innern bewegt. Im Herzen steht ein Museum erloschener Beziehungen, im Solarplexus wimmeln die "lachenden Dämonen", Niederlagen, Schuldgefühle, in der Nase ist ein Mausoleum verwehter Düfte, in den Handflächen leben die Phantasien über Helden und Beschützer - die letztendlich und eigentlich doch all die mackenbehafteten Typen sind, die sie umgeben und zu denen auch die Mutter gehört, die immer recht hat und, räusper, ein wunderbares Beispiel toxischer Weiblichkeit sein kann. Ohne sie alle sähe es für unsere Heldin noch viel, viel schlimmer aus. PETER URBAN-HALLE
Stine Pilgaard:
"Meine Mutter sagt". Roman.
Aus dem Dänischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Kanon Verlag, Berlin 2022. 192 S., geb., 22,- Euro.
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»Stine Pilgaards Debüt sprüht vor Eleganz und Energie.« Politiken
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Peter Urban-Halle empfiehlt wärmstens das Debüt von Stine Pilgaard. Pilgaards Ich-Erzählerin ist für den Rezensenten ein treffendes Exemplar einer Generation, die halb aus Bequemlichkeit, halb aus Überzeugung nichts zustande bringt. Wie die Autorin diese prokrastinierende Studentin in einen Figurenreigen einbettet und ihre Verzweiflung schildert, amüsant, doch liebevoll, knapp, doch exakt, findet er bemerkenswert reif. "So klingt dänischer Weltschmerz", meint Urban-Halle.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Vom Klappentext ganz angetan, freute ich mich darauf, dieses Buch zu lesen. Doch leider war ich durch den Schreibstil schon ab Seite 13 genervt. Das ganze Buch zieht sich durch mit „Ich sage und du sagst ,sage ich, sagst du, ich sage du sagst“ und „ du, die und du die und du dort …
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Vom Klappentext ganz angetan, freute ich mich darauf, dieses Buch zu lesen. Doch leider war ich durch den Schreibstil schon ab Seite 13 genervt. Das ganze Buch zieht sich durch mit „Ich sage und du sagst ,sage ich, sagst du, ich sage du sagst“ und „ du, die und du die und du dort und du...“. Zudem erkennt man nicht sofort, dass jemand spricht und wer etwas sagt, was die ganze Sache etwas schwieriger macht. Man hätte doch wörtliche Rede mit einbauen können. Der Inhalt an sich hätte wirklich toll sein können, wenn man nicht ständig auf das Ende des Satzes warten müssen, um das Geschehene zuzuordnen. Für die Charaktere konnte ich kaum Emotionen aufbauen auch, wenn ich Mal schmunzeln musste. Wenn …
So, da ist schon das erste Problem. Ich weiß nicht einmal, wie der Hauptcharakter heißt. Wurde überhaupt ihr Name erwähnt? Schien mir anscheinend nicht so wichtig zu sein. Egal.
Wenn sie nur erzählte, ohne das eine weitere Person involviert war, gab es sogar Momente in denen ich dachte „Wow, wie tiefgründig, das müsste ich mir mal merken“. Doch durch den Schreibstil verschwindet das ganze dann auch schnell wieder. Ich kann nicht mehr sagen, was mich in dem Moment so fasziniert hat. Denn die meiste Zeit habe ich mich gefragt, worauf dieses Buch nun genau hinaus möchte. Was ist der Sinn dieses Buches? Es ist wirklich schade. Angenehm empfand ich dagegen die kurzen Abschnitte.
Diese Geschichte plätschert so monoton vor sich hin, dass sie mich einfach nicht erreichen konnte. Zudem war mir dieser Hauptcharakter so unsympathisch, weil sie einfach nur egoistisch war und herumjammerte. Sie ging mir einfach nur auf die Nerven. Ich konnte ihre Mutter also sehr gut verstehen.Sie sieht in allem nur das Schlimme und dramatisiert ihr eigenes Leben. Jeder wird in seinem Leben verletzt und nicht nur ein Mal. Und auch, wenn man Tage hat, in denen man keinen sehen mag, keinen hören mag oder denkt, dass das Leben jetzt zu Ende ist. Man erlebt auch immer positive Dinge. Die Frage ist nur, ob man sie sieht. Und sollte man wirklich keine positiven Dinge erleben, dann macht man etwas falsch im Leben und sollte dringend etwas ändern. Denn wenn du nichts änderst, ändert sich nichts.
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Gebundenes Buch Ich muss zugeben, das erste auf Deutsch erschienene Buch hat mir besser gefallen, insgesamt war es für mich stimmiger. Amüsiert habe ich mich mit „Meine Mutter sagt“ dennoch. Die Sprache, die Geschichte und die Ideen sind herrlich. Ich freue mich auf ein weiteres Werk.
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Hörbuch-Download MP3
Die Hauptperson ist von ihrer Liebsten verlassen worden.
Namen werden von der Autorin nicht vergeben, aber sie wuchert mit den Emotionen ihrer Protagonistin, einer Frau, die mir von Herzen unsympathisch ist. Altersmäßig ist sie eine junge Frau kurz vor dem Studienabschluss, wenn sie …
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Die Hauptperson ist von ihrer Liebsten verlassen worden.
Namen werden von der Autorin nicht vergeben, aber sie wuchert mit den Emotionen ihrer Protagonistin, einer Frau, die mir von Herzen unsympathisch ist. Altersmäßig ist sie eine junge Frau kurz vor dem Studienabschluss, wenn sie tatsächlich studieren würde. Emotional ist sie auf der Stufe eines Trotzkindes. Weil sie ihre große Liebe verloren hat, wütet sie, betrinkt sich, stalkt ihre Ex und stößt Leute vor den Kopf, die es gut mit ihr meinen. Ihre Mutter meint es natürlich auch gut, allerdings ist sie wirklich eine Person, die sich sehr autoritär in das Leben anderer einbringt und auch vor Flunkereien nicht zurückschreckt, um ihren Willen durchzusetzen.
Inhaltlich hat mir der Roman überhaupt nicht gefallen, aber ich liebe es, wie die Autorin mit Sprache spielt, wie sie Wortwitz und Sarkasmus platziert, ohne zu übertreiben. Und zwischen den rasanten und wütenden Szenen gibt es die zarten Seepferdchenmonologe, die in humorvollen Metaphern sehr intensiv die verletzte Seele der Ich-Erzählerin porträtieren.
Aber das absolute Highlight gibt mir die Sprecherin Caroline Peters. Sie liest ihre Rolle überzeugend und humorvoll mit einer reifen, warmen Stimme. Einfach nur perfekt.
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Gebundenes Buch
Die Ich-Erzählerin wird von ihrer Freundin verlassen und zieht zurück zu ihrem Vater. Sie kommt mit der Trennung nicht klar und will sie zurück, verheddert sich jedoch im Gejammer, welches zu nichts führt und ausgiebig von ihrer Mutter kommentiert wird.
„Meine Mutter …
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Die Ich-Erzählerin wird von ihrer Freundin verlassen und zieht zurück zu ihrem Vater. Sie kommt mit der Trennung nicht klar und will sie zurück, verheddert sich jedoch im Gejammer, welches zu nichts führt und ausgiebig von ihrer Mutter kommentiert wird.
„Meine Mutter sagt“ ist mein erster Roman von Stine Pilgaard, was sich gut trifft, denn es ist auch ihr Debüt. „Meter pro Sekunde“, woran man letztes Jahr nicht vorbei kam, ist jetzt ganz weit nach oben auf meiner Wunschliste gerückt, denn ich bin sehr beeindruckt von diesem Debüt.
Sie schreibt frech, witzig, zynisch, was mich die zunächst abschreckend wirkenden Blöcke ohne Absätze und wörtliche Rede haben schnell vergessen lassen. Der Vater und die Mutter sind einmalig und es erscheint logisch, warum die Protagonistin ist wie sie ist. Zwischen die Erzählung schiebt Stine Pilgaard noch die Seepferdchenmonologe, kleine Erinnerungen, die an jeweils ein Körperteil oder Sinn geknüpft sind und die zeigen, wie bildgewaltig Literatur sein kann.
Die Entwicklung der Protagonistin ist absehbar, aber dieses Wissen stört keineswegs den Lesegenuss. Es ist eines dieser bösen Bücher, die einen zum Schmunzeln bringen, womit aber nicht geworben wurde und ich bin positiv überrascht, denn ich hatte mit etwas Schonenderem gerechnet.
Mich hat Stine Pilgaard mit ihrem Roman gewonnen, nur finde ich es immer schade, wenn Autorinnen von einem Mann übersetzt werden, aber man kann nicht alles haben.
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Gebundenes Buch
Ich finde das Cover interessant, der plakative Hintergrund und das schmale Bild sind irgendwie ansprechend für mich, der Titel hat mich neugierig auf die Handlung gemacht und das Seepferdchen hat in der Handlung eine tiefe Bedeutung, ich finde das Cover gut gelungen. Die Haptik des Hardcover …
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Ich finde das Cover interessant, der plakative Hintergrund und das schmale Bild sind irgendwie ansprechend für mich, der Titel hat mich neugierig auf die Handlung gemacht und das Seepferdchen hat in der Handlung eine tiefe Bedeutung, ich finde das Cover gut gelungen. Die Haptik des Hardcover Buches gefällt mir.
Wir lernen die Hauptcharakterin kennen, sie erzählt aus der "Ich-Perspektive" was mir persönlich gut gefällt, sie wurde von ihrer Freundin verlassen, daher zieht sie zurück zu ihrem Vater und dessen neuer Partnerin. Ihre Mutter spielt in der gesamte Handlung eine entscheidene Rollte und man kann die Gedanken und das Verhalten der "Ich-Erzählerin" gut nachvollziehen. Die Mutter ist der negative Mittelpunkt, sie erklärt ihre Meinung deutlich und schonungslos. Die Seepferdchenmonologe haben mir besonders gut gefallen, es war für mich eine ganz neue Erfahrung und ich fand sie sehr intensiv und emotional und gerade an diese Seepferdchenmonologe musste ich noch lange denken.
Die gesamte Geschichte hat mir sehr gut gefallen, sie war interessant, zynisch und selbstkritisch. Ich selber habe mich an einigen Stellen wiedergefunden, die Beschreibungen waren detailliert und interessant beschrieben, ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
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Gebundenes Buch
„Meine Mutter findet, da ich jetzt Urlaub habe, sollte ich in ihr Sommerhaus kommen.“So beginnt das erste Kapitel, und dieses erste Kapitel zeigt schon das familiäre Miteinander der Ich-Erzählerin. Da ist eine Mutter, die die Tochter mit vielen unerbetenen Ratschlägen …
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„Meine Mutter findet, da ich jetzt Urlaub habe, sollte ich in ihr Sommerhaus kommen.“So beginnt das erste Kapitel, und dieses erste Kapitel zeigt schon das familiäre Miteinander der Ich-Erzählerin. Da ist eine Mutter, die die Tochter mit vielen unerbetenen Ratschlägen überhäuft und die sich bemüht, das Studium und allgemein das Leben ihrer Tochter wieder ins Gleis zu bringen. Die Ich-Erzählerin begegnet uns nämlich am Anfang als tief verletzte, entwurzelte junge Frau: ihre Lebensgefährtin hat sie vor die Tür gesetzt. Sie findet Unterschlupf bei ihrem Vater, einem Pfarrer, der für Pink Floyd schwärmt und im Unterschied zur Mutter von Belehrungen absieht. Im Gegenteil: die Ich-Erzählerin freundet sich mit seiner neuen Frau an und entwirft mit ihr spielerische Zukunftspläne. Alle Figuren dieses kleinen Romans werden uns als teilweise schrullige, aber liebenswerte und lebensechte Typen vorgestellt, keine der Figuren wird bewertet, und dieser freundliche Blick der Autorin auf ihre Mitmenschen macht die Lektüre zu einem Vergnügen.
Das Buch ist originell aufgebaut. Auf wenige kurze erzählende Kapitel folgt ein sog. Seepferdchen-Monolog. Wieso Seepferdchen? Ein Teil des Gehirns ähnelt einem Seepferdchen, lat. Hippocampus, und dieser Hippocampus überführt die Erinnerungen aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. In diesen Seepferdchen-Monologen geht es daher um die langfristigen Erinnerungen der Protagonistin. Sie reihen sich oft assoziativ in die Erzählung ein und öffnen dem Leser das Innere der Ich-Erzählerin: sprachlich wunderschöne Monologe, in denen man versinken kann.
Überhaupt ist es die Sprache, die den Roman zu einem besonderen Lesevergnügen macht. Schon im 1. Kapitel zeigt sich der besondere Sprachwitz, wenn es z. B. darum geht, ob eine Krabbe ein Schalentier oder ein Kriechtier ist; kriecht die Krabbe oder schalt sie? Stine Pilgaard spielt in einer unglaublich frischen Weise mit der Sprache. und so ist es auch die Sprache, mit der sie alltägliche Situationen gleichsam seziert, und es ist die Sprache, die die Kommunikation zwischen den Figuren letztlich gelingen lässt. Wie tröstlich! Gleichzeitig gelingt der Autorin damit auch der Spagat zu tiefernsten Themen wie der Vereinzelung des Menschen und der Angst vor dem Allein-Sein – und schließlich der überbordenden Freude über eine neue Liebe. Ein wunderbares Buch!
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