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Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität - und beschrieb sich als Person of Colour. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre enttäuschte Studentin Nivedita, ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen über Identitätsfragen und Zugehörigkeit. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er_sie ihn betrat.
Mithu Sanyal, 1971 in Düsseldorf geboren, ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien ihr Sachbuch 'Vulva. Das unsichtbare Geschlecht', 2016 'Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens'. 'Identitti' ist ihr erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Speak Low
- Gesamtlaufzeit: 661 Min.
- Erscheinungstermin: 2. Juni 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783948674045
- Artikelnr.: 61353888
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Sentastraße 4
12159 Berlin
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Hautfarbe? Die kann sie ändern
Mithu Sanyals Roman "Identitti" erzählt von einer Professorin, die sich auf ihren Posten manipuliert hat
"Identitätskämpfe sind Kämpfe um Fiktionen in der Wirklichkeit", erklärt Mithu Sanyal im Nachwort zu ihrem Romandebüt mit dem programmatischen Titel "Identitti". So nennt sich die weibliche Hauptfigur des Romans, wenn sie auf den einschlägigen Internetplattformen in Sachen Sexismus und Rassismus bloggt und tweetet. Nivedita, Tochter einer Deutschen und eines Inders, ist junge Feministin mit Race-Sex-Gender-Theoriegepäck. Und das hat sie sich draufgeschafft in den Seminaren einer charismatischen Professorin für Postkoloniale Theorie an der Universität Düsseldorf. Die
Mithu Sanyals Roman "Identitti" erzählt von einer Professorin, die sich auf ihren Posten manipuliert hat
"Identitätskämpfe sind Kämpfe um Fiktionen in der Wirklichkeit", erklärt Mithu Sanyal im Nachwort zu ihrem Romandebüt mit dem programmatischen Titel "Identitti". So nennt sich die weibliche Hauptfigur des Romans, wenn sie auf den einschlägigen Internetplattformen in Sachen Sexismus und Rassismus bloggt und tweetet. Nivedita, Tochter einer Deutschen und eines Inders, ist junge Feministin mit Race-Sex-Gender-Theoriegepäck. Und das hat sie sich draufgeschafft in den Seminaren einer charismatischen Professorin für Postkoloniale Theorie an der Universität Düsseldorf. Die
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Lehrstuhlinhaberin mit schicker Dachgeschosswohnung in Düsseldorf-Oberbilk nennt sich leicht prätentiös nach der hinduistischen Göttin der Gelehrsamkeit: Saraswati.
Als Professorin, die sich den People of Colour (PoC) zugehörig fühlt, ist Saraswati ein Stachel im weißen Fleisch der deutschen Universität. Das macht die Autorin des fiktiven Standardwerks "Decolonize your Soul" zu einer glaubhaften Vertreterin der Erfahrungen einer Gruppe von Menschen, die hierzulande vor ähnlichen Zugehörigkeitsproblemen steht wie in anderen Ländern mit kolonialer Vergangenheit.
Saraswati setzt aus pädagogischer Überzeugung in ihren Lehrveranstaltungen auf Drastik. Sie eröffnet sie gerne mit einer Provokation. Indem sie zum Beispiel alle weißen Studenten dazu auffordert, den Vorlesungssaal wieder zu verlassen. Nachher bestellt sie die Düpierten in ihre Sprechstunde ein, um zu erörtern, welche Gefühle, Motive und Mechanismen in den jeweiligen Akteuren am Werk sind. Saraswati ist damit eine Art Performance-Intellektuelle, die den Identitätshaushalt ihrer Studierenden gehörig durcheinanderbringt. Oder eben im Falle ihrer Lieblingsstudentin Nivedita zum ersten Mal so etwas wie eine gefestigte Identität überhaupt ermöglicht.
Während ihrer Arbeit an "Identitti" hätten sich die Anschläge von Hanau ereignet, schreibt Mithu Sanyal im Nachwort ihres Romans. Sie kommen im Buch ebenso vor wie diverse lebende Personen der Zeitgeschichte von Donald Trump über den Philosophen Kwame Anthony Appiah bis zum Radiojournalisten René Aguigah: als Menschen, die sie mit realen Äußerungen zu Rassismusfragen in die erfundenen Kontexte ihres Romans einwebt. Eine Methode, die angenehm unbefangen auf der Grenze zwischen Fakt und Fiktion eine wahrerfundene Geschichte erzählt.
Der Alltag in Deutschland bestehe natürlich nicht aus schrecklichen Gewaltverbrechen, schreibt die Autorin, aber schreckliche Verbrechen wie der Anschlag von Hanau sind Teil der bundesrepublikanischen Wirklichkeit. "Deshalb ist das Schweigen darüber in der deutschsprachigen Literatur eine nicht akzeptable Leerstelle."
Es ist eine engagierte Literatur, die sich hier anschickt, diese Leerstelle zu füllen. Mithu Sanyal, die bislang vor allem als Sachbuchautorin über die Vulva und über die Diskursgeschichte der Vergewaltigung von sich reden machte, hat ein ganz eigenes Genre für ihr Anliegen gefunden: eine Mischung aus Campusroman, intellektuellem Kammerspiel, Blogosphärenplateau und Identitätspolitiksatire. Auf jeder Seite kann man mindestens dreimal laut lachen. Denn Sanyal hat ein unerhörtes Talent, sowohl die Freiheiten des auf die Spitze getriebenen Denkens als auch die Grenzen des Diskurses aufzuzeigen. Reden jedenfalls können alle Figuren, die diesen Roman bewohnen, ziemlich gut. Mitunter reden sie sich um Kopf und Kragen und stellen die Wahrheit von den Füßen auf den Kopf. Aber immer reden sie so, dass es dabei lustig knallt.
Allen voran Saraswati. Mithu Sanyal zeichnet das Bild einer spektakulär verführerischen Lichtgestalt, die nicht mal über ihren eigenen Lebensskandal wirklich zu Fall zu bringen ist. Nachdem sie ihre Studenten als Person of Colour zu einer identitätspolitischen Spürtruppe aufgepäppelt hat und besonders für Nivedita eine herausragende Identifikationsfigur geworden ist, erschüttert eine Enthüllung die akademische Welt. Irgendjemand hat Fotos von Saraswati geleakt. Darauf ist eine sehr deutsch aussehende junge Frau mit heller Haut zu sehen. Sie heißt Sarah Vera Thielmann, hat deutsche Eltern und einen indischstämmigen Adoptivbruder, der sich immer zurückgesetzt gefühlt hat und sich nun im Verbund mit Niveditas kesser Cousine Priti für den Skandal um die geblackfacete Schwester verantwortlich zeichnet.
Mithu Sanyal hat den realen Fall der amerikanischen Bürgerrechtsaktivistin Rachel Dolezal, die sich als Schwarze ausgab, an eine deutsche Universität übertragen. Debunking Saraswati ist das Thema ihres Romans. Die Mehrheit der Studierenden fühlt sich massiv verraten. Die PoC-Community schäumt vor Wut. Die Universität denkt über die Suspendierung von Saraswatis Arbeitsvertrag nach. Eigentlich möchte man nur noch im Erdboden versinken. Doch Saraswati wäre nicht Saraswati, wenn sie es nicht auch noch verstünde, ihre gefakte Authentizität zum Teil des Lehrplans zu machen. Sanyal inszeniert hierfür eine Mischung aus Tribunal und Symposion in der professoralen Dachgeschosswohnung, wohin sich auch Nivedita, Priti sowie Saraswatis Liebhaberin, eine albinohafte Erscheinung, begeben, um Antworten zu erhalten. Was schwer genug ist, denn ",du weißt, dass es ganz schön rassistisch von dir ist, dass meine Hautfarbe einen Unterschied für dich macht', sagte Saraswati genüsslich".
Als dann der mephistophelische Bruder Saraswatis auftaucht und von einem Sitzsack aus giftige Kommentare in den Raum sprüht, liefert Mithu Sanyal ihren Lesern einen Rhetorikporno. Familienabgründe werden offengelegt und ad absurdum geführt. Täter- und Opferrollen wechseln munter ihren Wirt. Essentialistische Diskussionen über Authentizität, Blackness, Whiteness und andere binäre Zumutungen versanden in der Dauerdekonstruktion, die vor allem Saraswati perfektioniert hat. So jemanden bekommt man nie zu greifen. "Sobald etwas eindeutig oder offensichtlich erscheint, wissen wir, dass wir uns im Bereich der Ideologie befinden." Wie soll man mit so jemandem streiten?
So geht es dahin in diesem Aufschlagspiel, bei dem der Identitätsbegriff am Ende vollends verwischt. Gleiches gilt für pragmatische Institutionen wie "die Wahrheit", "das Reale" oder "Authentizität". "Saraswati sagte: ,Ah!', aber nicht Ah wie in Ah, da hast du mich erwischt, sondern eher Ah wie in: Ah, ich habe einen Fehler in deiner Argumentation entdeckt. ,Ganz im Gegenteil! Ich sehe Hautfarbe so klar, dass ich sie sogar ändern kann. Was ich tue, ist . . . racial drag.'" Saraswati, die viel für die PoC in Deutschland getan hat, will ihr Transracial-Experiment nicht als kulturelle "appropriation" verstanden wissen, sondern als "appreciation". Ist das genial oder einfach nur dreist?
Der Roman ist klug genug, diese Frage nicht zu beantworten, aber wie er sie zur Disposition stellt, ist schon die halbe Miete. Indem man über seine eigenen Kategorien nachdenkt, bringt man sie ins Wanken. Mit "Identitti" hat Mithu Sanyal eines der originellsten Bücher dieses Frühjahrs geschrieben. Leider hat es Längen, die von einem entschlosseneren Lektorat leicht hätten vermieden werden können. So bleibt ein Buch, in dem unglaublich viel und pointiert geredet wird und in dem alles endlos gedreht und gewendet wird - analytische Therapiesitzung als Perpetuum mobile.
KATHARINA TEUTSCH
Mithu Sanyal: "Identitti". Roman.
Hanser Verlag, München 2021. 432 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Professorin, die sich den People of Colour (PoC) zugehörig fühlt, ist Saraswati ein Stachel im weißen Fleisch der deutschen Universität. Das macht die Autorin des fiktiven Standardwerks "Decolonize your Soul" zu einer glaubhaften Vertreterin der Erfahrungen einer Gruppe von Menschen, die hierzulande vor ähnlichen Zugehörigkeitsproblemen steht wie in anderen Ländern mit kolonialer Vergangenheit.
Saraswati setzt aus pädagogischer Überzeugung in ihren Lehrveranstaltungen auf Drastik. Sie eröffnet sie gerne mit einer Provokation. Indem sie zum Beispiel alle weißen Studenten dazu auffordert, den Vorlesungssaal wieder zu verlassen. Nachher bestellt sie die Düpierten in ihre Sprechstunde ein, um zu erörtern, welche Gefühle, Motive und Mechanismen in den jeweiligen Akteuren am Werk sind. Saraswati ist damit eine Art Performance-Intellektuelle, die den Identitätshaushalt ihrer Studierenden gehörig durcheinanderbringt. Oder eben im Falle ihrer Lieblingsstudentin Nivedita zum ersten Mal so etwas wie eine gefestigte Identität überhaupt ermöglicht.
Während ihrer Arbeit an "Identitti" hätten sich die Anschläge von Hanau ereignet, schreibt Mithu Sanyal im Nachwort ihres Romans. Sie kommen im Buch ebenso vor wie diverse lebende Personen der Zeitgeschichte von Donald Trump über den Philosophen Kwame Anthony Appiah bis zum Radiojournalisten René Aguigah: als Menschen, die sie mit realen Äußerungen zu Rassismusfragen in die erfundenen Kontexte ihres Romans einwebt. Eine Methode, die angenehm unbefangen auf der Grenze zwischen Fakt und Fiktion eine wahrerfundene Geschichte erzählt.
Der Alltag in Deutschland bestehe natürlich nicht aus schrecklichen Gewaltverbrechen, schreibt die Autorin, aber schreckliche Verbrechen wie der Anschlag von Hanau sind Teil der bundesrepublikanischen Wirklichkeit. "Deshalb ist das Schweigen darüber in der deutschsprachigen Literatur eine nicht akzeptable Leerstelle."
Es ist eine engagierte Literatur, die sich hier anschickt, diese Leerstelle zu füllen. Mithu Sanyal, die bislang vor allem als Sachbuchautorin über die Vulva und über die Diskursgeschichte der Vergewaltigung von sich reden machte, hat ein ganz eigenes Genre für ihr Anliegen gefunden: eine Mischung aus Campusroman, intellektuellem Kammerspiel, Blogosphärenplateau und Identitätspolitiksatire. Auf jeder Seite kann man mindestens dreimal laut lachen. Denn Sanyal hat ein unerhörtes Talent, sowohl die Freiheiten des auf die Spitze getriebenen Denkens als auch die Grenzen des Diskurses aufzuzeigen. Reden jedenfalls können alle Figuren, die diesen Roman bewohnen, ziemlich gut. Mitunter reden sie sich um Kopf und Kragen und stellen die Wahrheit von den Füßen auf den Kopf. Aber immer reden sie so, dass es dabei lustig knallt.
Allen voran Saraswati. Mithu Sanyal zeichnet das Bild einer spektakulär verführerischen Lichtgestalt, die nicht mal über ihren eigenen Lebensskandal wirklich zu Fall zu bringen ist. Nachdem sie ihre Studenten als Person of Colour zu einer identitätspolitischen Spürtruppe aufgepäppelt hat und besonders für Nivedita eine herausragende Identifikationsfigur geworden ist, erschüttert eine Enthüllung die akademische Welt. Irgendjemand hat Fotos von Saraswati geleakt. Darauf ist eine sehr deutsch aussehende junge Frau mit heller Haut zu sehen. Sie heißt Sarah Vera Thielmann, hat deutsche Eltern und einen indischstämmigen Adoptivbruder, der sich immer zurückgesetzt gefühlt hat und sich nun im Verbund mit Niveditas kesser Cousine Priti für den Skandal um die geblackfacete Schwester verantwortlich zeichnet.
Mithu Sanyal hat den realen Fall der amerikanischen Bürgerrechtsaktivistin Rachel Dolezal, die sich als Schwarze ausgab, an eine deutsche Universität übertragen. Debunking Saraswati ist das Thema ihres Romans. Die Mehrheit der Studierenden fühlt sich massiv verraten. Die PoC-Community schäumt vor Wut. Die Universität denkt über die Suspendierung von Saraswatis Arbeitsvertrag nach. Eigentlich möchte man nur noch im Erdboden versinken. Doch Saraswati wäre nicht Saraswati, wenn sie es nicht auch noch verstünde, ihre gefakte Authentizität zum Teil des Lehrplans zu machen. Sanyal inszeniert hierfür eine Mischung aus Tribunal und Symposion in der professoralen Dachgeschosswohnung, wohin sich auch Nivedita, Priti sowie Saraswatis Liebhaberin, eine albinohafte Erscheinung, begeben, um Antworten zu erhalten. Was schwer genug ist, denn ",du weißt, dass es ganz schön rassistisch von dir ist, dass meine Hautfarbe einen Unterschied für dich macht', sagte Saraswati genüsslich".
Als dann der mephistophelische Bruder Saraswatis auftaucht und von einem Sitzsack aus giftige Kommentare in den Raum sprüht, liefert Mithu Sanyal ihren Lesern einen Rhetorikporno. Familienabgründe werden offengelegt und ad absurdum geführt. Täter- und Opferrollen wechseln munter ihren Wirt. Essentialistische Diskussionen über Authentizität, Blackness, Whiteness und andere binäre Zumutungen versanden in der Dauerdekonstruktion, die vor allem Saraswati perfektioniert hat. So jemanden bekommt man nie zu greifen. "Sobald etwas eindeutig oder offensichtlich erscheint, wissen wir, dass wir uns im Bereich der Ideologie befinden." Wie soll man mit so jemandem streiten?
So geht es dahin in diesem Aufschlagspiel, bei dem der Identitätsbegriff am Ende vollends verwischt. Gleiches gilt für pragmatische Institutionen wie "die Wahrheit", "das Reale" oder "Authentizität". "Saraswati sagte: ,Ah!', aber nicht Ah wie in Ah, da hast du mich erwischt, sondern eher Ah wie in: Ah, ich habe einen Fehler in deiner Argumentation entdeckt. ,Ganz im Gegenteil! Ich sehe Hautfarbe so klar, dass ich sie sogar ändern kann. Was ich tue, ist . . . racial drag.'" Saraswati, die viel für die PoC in Deutschland getan hat, will ihr Transracial-Experiment nicht als kulturelle "appropriation" verstanden wissen, sondern als "appreciation". Ist das genial oder einfach nur dreist?
Der Roman ist klug genug, diese Frage nicht zu beantworten, aber wie er sie zur Disposition stellt, ist schon die halbe Miete. Indem man über seine eigenen Kategorien nachdenkt, bringt man sie ins Wanken. Mit "Identitti" hat Mithu Sanyal eines der originellsten Bücher dieses Frühjahrs geschrieben. Leider hat es Längen, die von einem entschlosseneren Lektorat leicht hätten vermieden werden können. So bleibt ein Buch, in dem unglaublich viel und pointiert geredet wird und in dem alles endlos gedreht und gewendet wird - analytische Therapiesitzung als Perpetuum mobile.
KATHARINA TEUTSCH
Mithu Sanyal: "Identitti". Roman.
Hanser Verlag, München 2021. 432 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Katharina Teutsch hat dieses Buch sehr gerne gelesen und sich an dieser Mischung aus Fakten und Fiktion gelabt, die sie "angenehm unbefangen" ausgeführt findet. Sehr überzeugt hat sie außerdem die Fiktion der Identität, wie sie die Autorin auch in anderen Zusammenhängen kritisiert hat, hier aufs Glatteis geführt anhand der Hauptfigur einer den Identitätsdiskurs jeder Minderheit brillant beherrschenden Professorin. Der begeisterten Kritikerin gefällt, dass sich hier eine "engagierte Literatur" zeigt, die zudem äußerst witzig und unterhaltsam ist: "Eines der originellsten Bücher dieses Frühjahrs" urteilt die hingerissene Kritikerin, die höchstens ein paar Längen genervt haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieser Roman wurde bislang literaturkritisch wirklich unterwürdigt. Er wurde immer wegen seiner Thematik hochgehalten, wurde immer gefeiert als 'genau zum richtigen Zeitpunkt'. Dieser Roman ist ja wirklich ein Crashkurs in Identitätspolitik ... Es ist aber gleichzeitig - und das ist das Schöne an diesem Debütroman - eine Screwball Comedy. ... Sanyal kann perfekt Dialoge, sie hat ein perfektes Gespür für Timing." Denis Scheck, SWR lesenswert Quartett, 08.07.21 "Die absolute Gegenwärtigkeit in diesem Buch ist brillant. Es kommen alle Mediengestalten der Jahre 2018 bis 2020 vor, Twitter ist eingebaut, die teilweise internationalen Reaktionen ... sind eingebaut und das ist alles handwerklich brillant gemacht. Es ist ein Vergnügen sich zu
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denken: Ist es das, was passieren würde?" Nele Pollatschek, SWR lesenswert Quartett, 08.07.21 "Das Buch entpuppt sich als instruktive wie wunderbare Lektüre, wenn es herzerfrischend frech, ehrlich, kritisch und doch empathisch all die Positionen und Stellungskriege um das, was man Postkolonialismus und Identitätspolitik nennt, auf's Korn nimmt. ... Sanyal ist nicht nur mutig und humorvoll, sondern außerdem noch mit einer gehörigen Portion Selbstironie begabt." Clemens Ruthner, Ö1 "Ex Libris", 09.05.21 "Mithu Sanyal treibt mit der Verwirrung aller Konzepte von Blackfacing, White Supremacy und Race ihren unendlichen Spaß. Sie fährt Achterbahn mit allen postkolonialen Theorien und Axiomen des Identitätsdiskurses und erfindet einen täuschend echten Shitstorm, gemixt aus realen und fiktiven Stimmen. Ihr Roman ist unverschämt - und unverschämt gut." Sigrid Löffler, Der Falter, 06.04.21 "Eine Mischung aus Campusroman, intellektuellem Kammerspiel, Blogosphärenplateau und Identitätspolitiksatire. Auf jeder Seite kann man mindestens drei mal laut lachen. Denn Sanyal hat ein unerhörtes Talent, sowohl die Freiheiten des auf die Spitze getriebenen Denkens als auch die Grenzen des Diskurses aufzuzeigen. ... Eines der originellsten Bücher dieses Frühjahrs." Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.04.21 "Furios, programmatisch, scharfzüngig, formenwandlerisch ... Man wünscht sich, dass Debatten über kulturelle Identität im Feuilleton öfter mal mit ähnlicher Lust und Selbstironie wie in "Identitti" geführt würden." Andreas Busche, Der Tagesspiegel, 01.03.21 "'Identitti': der Titel knallt. Und knallig, da so gewagt wie witzig zugleich, ist auch der Roman selbst. Denn in dem befördert die studierte Kulturwissenschaftlerin eine der gewichtigsten Debatten unserer Zeit in den Schleudergang." Claudia Kramatschek, Deutschlandfunk Kultur, 13.02.21 "Das Romandebüt greift mitten hinein in die aktuellen Diskurse über Identitätspolitik und Rassismus. ... Ein Coming-of-Age- und Campusroman, in dem Theorie-Collagen ins Märchen kippen, wobei die Handlung munter, unterhaltsam und sogar spannend ihrem schließlich versöhnlichen Ende entgegenstrebt." Ronald Düker, Die Zeit, 11.02.21
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Gebundenes Buch
Buchpreisqual
Wenn ich mir nicht vorgenommen hätte, die ganze Shortlist zu lesen, dann wäre dieses Buch nicht auf meinem Nachttisch gelandet. Autorin und Titel kennend war ja schon klar, dass es über ethnische Abstammung (um das in der Tat falsche Wort „Rasse“ nicht zu …
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Buchpreisqual
Wenn ich mir nicht vorgenommen hätte, die ganze Shortlist zu lesen, dann wäre dieses Buch nicht auf meinem Nachttisch gelandet. Autorin und Titel kennend war ja schon klar, dass es über ethnische Abstammung (um das in der Tat falsche Wort „Rasse“ nicht zu gebrauchen) um Geschlecht gehen würde.
Immerhin konnte ich nette Eigenschaften der Göttin Kali mitnehmen und das W-Wort zu meiner Liste der verbotenen Wörter hinzunehmen.
Doch reicht die weiße Professorin für „gender studies“ als Geschichte aus? Ich habe auch den Mehrwert der Tweets vergeblich gesucht. Und schließlich fragte ich mich, ob dies wirklich ein Roman ist. Jedenfalls hat es Nähe zum Sachbuch. Aber den Rassenbegriff in die Aufklärung zu verlegen ist falsch. Ich kann mir vorstellen, dass er vielleicht im 18. Jahrhundert erfunden wurde (ich könnte mir sogar vorstellen von wem.) Aber durchgesetzt hat er sich erst im Kolonialismus des 19. Jahrhunderts. Leider wird die These der Rasse in der Aufklärung nicht begründet, weil wir nur einen Roman vor uns haben.
Mich haben zu viele Seiten gelangweilt, als dass ich mehr als 2 Sterne erteilen könnte.
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Gebundenes Buch
Für Nivedita ist ihre Professorin Dr. Saraswati die Erleuchtung. Endlich jemand, der sie versteht, der ihr die Augen öffnet und zu der Identität verhilft, die sie schon so lange gesucht hat. Mit einem indischen Vater und einer polnischen Mutter war sie nie richtige Deutsche und nie …
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Für Nivedita ist ihre Professorin Dr. Saraswati die Erleuchtung. Endlich jemand, der sie versteht, der ihr die Augen öffnet und zu der Identität verhilft, die sie schon so lange gesucht hat. Mit einem indischen Vater und einer polnischen Mutter war sie nie richtige Deutsche und nie die typische Ausländerin. In ihrem Studium der Postcolonial Studies nun werden Rassismus, Othering und auch Identität greifbar für sie. Doch dann der Schock: Professor Saraswati ist weiß. Sie hat sich ihre Rasse nur konstruiert, sie identifiziert sich selbst als Person of Colour, dabei ist sie nichts dergleichen. Der Internet Shitstorm lässt nicht lange auf sich warten, aber Nivedita ist noch nicht so schnell fertig mit ihr.
Mithu M. Sanyals Roman greift ein aktuelles Thema auf, was mit ein Grund für die Nominierung auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis sein dürfte. Stärker jedoch als die thematische Relevanz erscheint mir der lockere Erzählton, der fantastisch zur Protagonistin passt, bisweilen etwas rotzig und doch in der Sache präzise und genau den Nerv der Zeit treffend. Die beiden Frauen, die junge Studentin wie auch die Professorin, bilden interessante Gegensätze, die der Handlung eine besondere Note verleihen.
Nivedita hat zeitlebens ihren Platz gesucht. Bei ihrer Cousine Piti in England ist die Lage einfach, die indische Community ist groß, wird als solche wahrgenommen und ist klar definiert. Mit nur einem indischen Elternteil und keiner weiteren Verwandtschaft in der Nähe ist Nivedita im Gegensatz etwa zu den türkischen Mitschülerinnen weniger offensichtlich einzuordnen, mit der relativ hellen Haut eher etwas wie „Ausländerin light“, was sich vor allem dadurch auszeichnet, dass ihr direkte Anfeindungen und Rassismus erspart bleiben. Dies macht es jedoch nicht leichter für sie, sich selbst zu identifizieren, denn es gibt für sie wahrnehmbare Unterschiede ohne dass sie in eine der verfügbaren Schubladen passen würde.
Die Professorin hat sich ihre eigene Identität geschaffen, eine Transition von weiß zu PoC erlaubt ihr den Marsch durch die Institution und große Popularität unter den Studierenden. Die Enttäuschung ist groß, noch größer ist jedoch die Frage: darf sie das? Kann Rasse fluide sein wie das Geschlecht? Und: wer hat das Definitionsrecht hierüber?
Interessanterweise ist der Weg in diesem Fall weg von der privilegierten hin zur benachteiligten Identität, was vieles geradezu auf den Kopf stellt. Ihre Anhänger fühlen sich betrogen, man hat sie nicht nur ihres Idols beraubt, sondern auch der Illusion für die eigene Identität zu stehen und dennoch eine Karriere zu haben.
Der Autorin gelingt der Spagat zwischen der Internetsprache, die geschickt untergemischt wird, und dem akademischen Diskurs hervorragend. Aktuelle Fakten und Ereignisse werden ebenso nebenbei eingebaut wie sie strukturellen Rassismus offenlegt. Wenn engagierte Literatur etwas erreichen will, dann so. Ein lockerer Ton bei ernsthafter Thematik, auch mal lustig und dadurch, dass alles gegen bekannte Narrative läuft, nicht verletzend, sondern eher das Denken in bekannten Mustern störend und dadurch neue Denkwege erlaubend. Dieser Roman wäre wahrlich ein würdiger Kandidat für den diesjährigen Buchpreis.
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Broschiertes Buch
„Identitti“ war seit dem Erscheinen auf meiner Liste mit Büchern, die ich unbedingt lesen möchte. Ich war so oft kurz davor, mir das Hardcover zu kaufen.
Ich habe natürlich viele begeisterte Stimmen gelesen, immer wieder taucht der Roman in meinem Booksta-Feed auf und …
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„Identitti“ war seit dem Erscheinen auf meiner Liste mit Büchern, die ich unbedingt lesen möchte. Ich war so oft kurz davor, mir das Hardcover zu kaufen.
Ich habe natürlich viele begeisterte Stimmen gelesen, immer wieder taucht der Roman in meinem Booksta-Feed auf und meine Erwartungshaltung war dementsprechend sehr hoch.
Leider konnte es mich nicht wirklich abholen. Identität, Gender, Feminismus, Race, kulturelle Aneignung, Rassismus – die Palette an wichtigen Themen ist groß und ich freute mich, auch eventuell Neues zu lernen. Letztendlich war es weniger der Inhalt als der Stil, der mir das Lesern erschwerte. Ich hatte das Gefühl, ich würde den wohl längsten Twitter-Thread überhaupt lesen – ganz unabhängig davon, das tatsächlich immer wieder Twitter-Threads auftauchen (die Idee und vor allem die Zusammenarbeit mit bekannten Twitter-Größen, die eigens für die Geschichte der Autorin Tweets verfassten & dadurch sozusagen Cameo-Auftritte hatten, fand ich ziemlich genial). Doch den – ich nenne es mal Twitter-Diskurs-Stil – erinnerte mich immer wieder daran, warum ich Twitter nicht mehr nutze: es ist anstrengend; jeglicher Diskurs dreht sich dort irgendwie im Kreis dreht (meist in der eignen Echokammer, ab und an durchbrochen von dem ein oder anderen Troll oder Bot) und wenig zielführend erscheint. War genau diese Abbildung die Intention der Autorin? Weniger ein Antworten geben auf die vielen komplexen Fragen, sondern die Darstellung der Diskursführung? Dann könnte ich den Roman eigentlich auch als genialen Geniestreich bezeichnen. Und immer wieder waren da auch Szenen, die super humorvoll waren; andere regten mich zum Nachdenken an. Doch das ändert nichts daran, dass ich beim Lesen oft den Drang hatte, die App zu schließen, metaphorisch gesprochen, bzw. den Wunsch, dass Nivedita endlich Saraswatis Wohnung verlässt.
Grundsätzlich wäre wohl auch wichtig zu erwähnen, dass es hilfreich ist, wenn die Lesenden Bezug zu Kulturwissenschaften haben, da doch recht akademische Konzepte mit Fachterminologie diskutiert werden.
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Gebundenes Buch
Zuerst wollte ich den Roman nicht lesen, weil ich befürchtete, dass er sich zu plakativ an die Themen des MeToo und Persons of Color hängt.
Doch als der Roman immer mehr Aufmerksamkeit und positive Stimmen bekam und sogar für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, habe ich doch zum …
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Zuerst wollte ich den Roman nicht lesen, weil ich befürchtete, dass er sich zu plakativ an die Themen des MeToo und Persons of Color hängt.
Doch als der Roman immer mehr Aufmerksamkeit und positive Stimmen bekam und sogar für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, habe ich doch zum Buch gegriffen.
Und tatsächlich ist der Roman gut geschrieben, empathisch in der Figurendarstellung und oft auch witzig.
Die Vorfälle um den Skandal um eine Professorin Saraswati und ihrer kulturellen Aneignung werden von der Studentin Nivedita beobachtet. Als Leser ist man dicht an ihr dran. Sie hat einen deutschen Vater und eine indische Mutter.
Die Sozialen Medien und was sie in Bewegung setzen können, werden in diesem Buch ziemlich genau dargestellt.
Ein rasantes Buch!
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Gebundenes Buch
Zeitbezug als USP
Mithu Sanyal hat sich von realen Vorbildern zu ihrem Roman «Identitti» inspirieren lassen, er befasst sich mit dem Thema menschliches Selbstverständnis aus Sicht von Farbigen in einer von Weißen dominierten Gesellschaft. Das im Hier und Jetzt angesiedelte …
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Zeitbezug als USP
Mithu Sanyal hat sich von realen Vorbildern zu ihrem Roman «Identitti» inspirieren lassen, er befasst sich mit dem Thema menschliches Selbstverständnis aus Sicht von Farbigen in einer von Weißen dominierten Gesellschaft. Das im Hier und Jetzt angesiedelte Debüt der einer polnisch/indischen Ehe in Düsseldorf entstammenden Autorin verarbeitet den nicht gerade alltäglichen Stoff einer gefälschten rassistischen Zugehörigkeit. Dominante Figur ihres Plots ist eine eloquente Professorin für postkoloniale Theorie, die sich nach einem Studium in Indien unter dem Namen Saraswati durch Anpassung ihres Aussehens als Inderin ausgegeben hat, um ihre Berufung auf diesen besonderen Lehrstuhl zu erwirken.
Erzählt wird dieser Roman mit dem albernen Titel aus der Sicht der Studentin Nivedita, die als Alter Ego der Autorin ebenfalls polnisch/indische Eltern hat. Sie beschäftigt sich unter dem Pseudonym «Identitti» in ihrem Blog und auf anderen Plattformen kritisch mit Rassismus und Sexismus, was nun auch den komischen Titel erklärt. Der Roman ist nicht nur örtlich, sondern auch sprachlich und intellektuell im universitären Milieu angesiedelt und erzählt dezidiert aus der Nerd-Perspektive. Deren Neusprech erfordert, ebenso wie die Einbeziehung von Social-Media, bei «älteren Semestern» unter den Lesern erhöhte Konzentration, will man all die Anspielungen aus der ‹Internet-Community› denn auch wirklich verstehen. Die Aufdeckung der falschen Identität jener gefeierten, omipräsenten Professorin löst einen Riesenskandal aus. Sie hatte sich als PoC ausgegeben, als Person of Colour, heißt in Wahrheit aber Sarah Vera Thielmann, stammt aus Karlsruhe und hat eindeutig urdeutsche Eltern. Im Netz geht ein Shitstorm über Saraswati los, die sich listig nach der hinduistischen Göttin der Weisheit benannt hatte. Die Alma Mater entlässt sie mit Schimpf und Schande, nur ihre Studentin Nivedita hält tapfer zu ihr.
Mit diesem Roman zum Thema ethnische Zugehörigkeit werden in erfrischender Selbstironie allerlei hochtrabende Erkenntnisse über die vermeintliche Identität des Menschen widerlegt. Gleich bei Niveditas erstem Besuch eines Seminars von Saraswati beginnt die Star-Professorin mit dem Satz: «Okay, erst mal alle Weißen raus.» Und fährt, nachdem die ‹Weißen› den Saal verlassen haben, mit der als Einstieg in die Diskussionen genialen Frage fort: «Warum seid ihr geblieben?» Äußerst engagiert handelt Mithu Sanyal ihr Thema scharfsinnig in allen möglichen Facetten ab, die überwiegend in oft scharfzüngiger Dialogform vorgetragen werden. Ihre Formulierungen sind geschliffen, geistreich und mit einer nicht zu übersehenden, angesichts der Thematik wohltuenden Prise Ironie gewürzt. Sehr klar offengelegt wird dabei die Kluft zwischen gemutmaßter und tatsächlicher Identität, die exemplarisch in der ambivalenten Figur der Professorin verdeutlicht wird. Neben den ‹Trancerace›-Identitäten erhalten in diesem Campus-Roman aber auch die nicht weniger komplizierten ‹Transgender›-Identitäten einen breiten Raum.
Ein Stilmittel der Autorin sind die imaginären Gespräche ihrer Heldin mit Kali, einer furchteinflößenden indischen Göttin, die sie auch in ihrem Blog veröffentlicht. Mit ihren auf die Spitze getriebenen Reflexionen hat sie einen originellen Roman vorgelegt, der durch die permanenten Wiederholungen der immergleichen theorielastigen Gedanken auf Dauer allerdings immer langweiliger wird, weil nichts wirklich Interessantes mehr geschieht. Abgesehen von den Passagen zum eigentlichen Thema ist die begleitende, den eigentlichen Plot bildende Prosa wenig überzeugend, oft sogar holprig oder ganz misslungen. Man darf vermuten, dass die Wahl dieses Romans in die Shortlist des diesjährigen Frankfurter Buchpreises allein die aktuelle Zeitbezogenheit honoriert hat, ökonomisch bewertet also, als schnöde USP! Nicht berücksichtigt ist die literarische Qualität, um die es letztendlich immer gehen muss, soll ein erzählerisches Werk als preiswürdige Kunst gelten!
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Gebundenes Buch Obergrottenschlecht: Eine verworrene Ansammlung von posts. So etwas als Roman zu verkaufen, empfinde ich als unverschämt. Ich will mein Geld zurück!
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