
Alex Gino
Audio-CD
George
210 Min.. Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Übersetzung: Ernst, Alexandra;Regie: Kauffels, Dirk
Nicht lieferbar
George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als sie zusammen für die Aufführung proben, erzäh...
George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als sie zusammen für die Aufführung proben, erzählt George Kelly ihr größtes Geheimnis. Kelly macht George Mut, zu sich selbst zu stehen.
"George" erzählt vom Anderssein und ermutigt, den eigenen Weg zu gehen. Der Musiker Rainer Bielfeldt begleitet George dabei mit sanfter Klaviermusik.
Julian Greis, Jahrgang 1983, wirkte in zahlreichen Theater-, TV- und Hörbuchproduktionen mit, u. a. in der erfolgreichen Hörspielvertonung von Wolfgang Herrndorfs Roman "Tschick". Sein Talent für die Darstellung des Zarten, Zerrissenen und Gefühlvollen rührt auch in Georges Schicksalsgeschichte zu Tränen.
"George" erzählt vom Anderssein und ermutigt, den eigenen Weg zu gehen. Der Musiker Rainer Bielfeldt begleitet George dabei mit sanfter Klaviermusik.
Julian Greis, Jahrgang 1983, wirkte in zahlreichen Theater-, TV- und Hörbuchproduktionen mit, u. a. in der erfolgreichen Hörspielvertonung von Wolfgang Herrndorfs Roman "Tschick". Sein Talent für die Darstellung des Zarten, Zerrissenen und Gefühlvollen rührt auch in Georges Schicksalsgeschichte zu Tränen.
Gino, AlexAlex Gino, geboren und aufgewachsen in Staten Island, New York, mag die Natur, Wortspiele und Geschichten, die die Vielfalt des Lebens widerspiegeln. Heute lebt Alex Gino mit Partner und zwei Katzen in Kalifornien, USA. Alex Gino ist seit über zwanzig Jahren in der queeren und transgender Bewegung aktiv. Alex Ginos persönliche Erfahrungen und das Wissen, dass Transgender-Kinder Romane brauchen, die sie in ihrem Sein bestärken und ihnen Mut machen, waren der Anlass, "George" zu schreiben.
Greis, JulianJulian Greis, Jahrgang 1983, wirkte in zahlreichen Theater-, TV- und Hörbuchproduktionen mit, u. a. in der erfolgreichen Hörspielvertonung von Wolfgang Herrndorfs Roman "Tschick".
Bielfeldt, RainerRainer Bielfeldt ist Liedermacher, Sänger, Pianist, Autor und Hörspielregisseur. Große Bekanntheit erlangte er durch die zahlreichen Musik-Tourneen mit dem Chansonier Tim Fischer, den er am Flügel begleitet. Rainer Bielfeldt hat mehrere Alben veröffentlicht und ist der Bearbeiter und Regisseur der "Käpt'n Sharky"-Hörspielserie.
Greis, JulianJulian Greis, Jahrgang 1983, wirkte in zahlreichen Theater-, TV- und Hörbuchproduktionen mit, u. a. in der erfolgreichen Hörspielvertonung von Wolfgang Herrndorfs Roman "Tschick".
Bielfeldt, RainerRainer Bielfeldt ist Liedermacher, Sänger, Pianist, Autor und Hörspielregisseur. Große Bekanntheit erlangte er durch die zahlreichen Musik-Tourneen mit dem Chansonier Tim Fischer, den er am Flügel begleitet. Rainer Bielfeldt hat mehrere Alben veröffentlicht und ist der Bearbeiter und Regisseur der "Käpt'n Sharky"-Hörspielserie.
Produktdetails
- Verlag: Argon Verlag; Argon Sauerländer Audio
- Anzahl: 3 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 210 Min.
- Altersempfehlung: ab 10 Jahren
- Erscheinungstermin: 24. August 2016
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783839848616
- Artikelnr.: 44956639
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
© BÜCHERmagazin, Dirk Speckmann (ds)
George ist ein Junge. Obwohl ich wusste, um was es in diesem Hörbuch geht, war ich anfangs etwas irritiert, dass immer von „sie“ und „ihr“ die Rede war. Doch genau das ist der Kern der Geschichte, denn George weiß schon lange, dass er ein Mädchen sein …
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George ist ein Junge. Obwohl ich wusste, um was es in diesem Hörbuch geht, war ich anfangs etwas irritiert, dass immer von „sie“ und „ihr“ die Rede war. Doch genau das ist der Kern der Geschichte, denn George weiß schon lange, dass er ein Mädchen sein möchte.
So erleben wir ihn in seinem Alltag, mit allen Problemen, die sich ihm in den Weg stellen. Er ist gerade in einer Phase, wo er gerne allen sagen möchte, dass er in Wahrheit ein Mädchen ist. Die Rollenklischees seiner Mitmenschen macht es ihm allerdings alles andere als leicht.
Hier fand ich die Geschichte gut wiedergegeben, denn es ist ja wirklich die Gesellschaft, die sich auf Transgender oft nur schlecht einlassen kann. Aber er hat auch Fürsprecher, sogar solche, von denen man es nicht vermutet hätte.
Ich bin mir nicht sicher, ob mir diese Geschichte als Buch genauso gut gefallen hätte wie als Hörbuch.
Julian Greis liest das Buch absolut fantastisch, so dass die Emotionen gut heraus kommen. Nur durch seine Betonungen an den richtigen Stellen wird klar, was für eine Zerreißprobe und welches Gefühlschaos George momentan durchmacht. Das wird hier wirklich hervorragend umgesetzt. Zudem wird die Geschichte an manchen Stellen mit Musik unterlegt, welche auch die Emotionen nochmals unterstreicht, innehalten und nachdenken lässt.
Ein sehr hörenswertes Buch über ein Thema, welches die Gesellschaft immer mal wieder bewegt. Nicht übertrieben gefühlsduselig, sondern echt und nachvollziehbar.
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Eigentlich weiß George ganz genau was sie will, nur mit der Umsetzung könnte es Schwierigkeiten geben. Als es darum geht, dass die vierte Klasse in der Schule ein Theaterstück aufführen soll, wünscht George sich nichts sehnlicher als die weibliche Hauptrolle zu spielen und …
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Eigentlich weiß George ganz genau was sie will, nur mit der Umsetzung könnte es Schwierigkeiten geben. Als es darum geht, dass die vierte Klasse in der Schule ein Theaterstück aufführen soll, wünscht George sich nichts sehnlicher als die weibliche Hauptrolle zu spielen und probt dafür fleißig mit ihrer besten Freundin Kelly. Das Vorsprechen klappt tadellos, doch Georges Lehrerin ist geschockt, denn George ist doch eigentlich ein Junge...
Mit gerade einmal 10 Jahren weiß George schon ziemlich genau darüber Bescheid wer sie ist und wie sie sein will. Doch niemand sonst ahnt was tagtäglich in ihr vorgeht. Es muss ziemlich an die Substanz gehen, wenn man niemandem sagen kann was man wirklich denkt und fühlt. Kein Wunder also, dass Kelly bald eingeweiht wird. Und diese verhält sich einfach großartig und vor allem genau so, wie man es sich von einem Freund wünscht. Sie steht George zur Seite und stärkt ihr Selbstvertrauen, damit sie schon bald den Mut fassen kann, auch ihre Mutter und ihren Bruder mit den Neuigkeiten zu versorgen.
Es mag auf den ersten Blick seltsam anmuten, dass der Hauptcharakter ein recht junges Alter aufweist. Und doch, je tiefer man einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt Georges erhält, umso besser lässt sich einiges nachvollziehen. Nichtsdestotrotz bleibt die Frage bestehen, inwieweit das Buch tatsächlich für die eigentliche Zielgruppe geeignet ist. Sicherlich sollte in sämtlicher Hinsicht Aufklärung betrieben werden, sogenannte Tabuthemen sollten der Vergangenheit angehören. Aber wie sieht es in der Realität aus? Kann ein 10-jähriges Kind wahrhaftig die gesamte Tragweite der Geschichte nachvollziehen, ohne weiterführende Erklärungen? Die Botschaft, zu sich selbst zu stehen und (auch) anderen Respekt und Akzeptanz entgegen zu bringen, egal welche Thematik betreffend, ist natürlich einleuchtend und eindeutig. Vermutlich muss, wie so häufig, individuell entschieden werden, ob ein junger Leser mit „George“ bereits zurecht kommt oder (noch) überfordert ist.
Obwohl durchaus Problematiken betrachtet werden, so scheint es doch im Großen und Ganzen, als liefe für George alles glatt. Zu glatt? Auch wenn man es ihr und Menschen, die sich in ebensolcher oder ähnlicher Situation befinden, wünschen würde, kann man sich kaum vorstellen, dass nicht noch einige Hürden mehr gemeistert werden müssten. Die Realitätsnähe wirklich einschätzen kann aber im Grunde nur jemand, der ähnliches durchmacht oder durchgemacht hat.
Trotz kleinerer Kritikpunkte lässt „George“ sich leicht lesen und dringt in die Köpfe von Jung und Alt ein, so dass ein nachhaltiger Eindruck entsteht, der möglicherweise zum (Um)Denken anregt.
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Meine Meinung:
Das Thema Transgender und auch Homosexualität ist bis heute noch eine Grauzone in unserere Gesellschaft. Immer wieder treffen Menschen die nicht Hetereosexuell sind, und somit nicht "normal" sind, auf soziale Barrieren und Ausgrenzungen. Um so wichtiger finde ich …
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Meine Meinung:
Das Thema Transgender und auch Homosexualität ist bis heute noch eine Grauzone in unserere Gesellschaft. Immer wieder treffen Menschen die nicht Hetereosexuell sind, und somit nicht "normal" sind, auf soziale Barrieren und Ausgrenzungen. Um so wichtiger finde ich Bücher wie "George" die darauf hinweisen und uns vor Augen führen, wie weh es tut so ausgegrenzt zu werden.
George ist ein Mädchen. Punkt. Für sie gibt es da nichts dran zu rütteln, dennoch ist sie noch nicht so weit es ihrer Mutter oder ihrem großem Bruder zu sagen. Als in der Schule "Wilbur und Charlotte" als Theater aufgeführt werden soll hofft sie auf ihre Chance und bewirbt sich als Charlotte, um allen zu zeigen, dass sie es kann und ein Mädchen ist. Ich fand es so wundervoll und herzzereißend wie George ihre Umgebung wahr nimmt und versucht sich in dieser Zwischenwelt zu bewegen. Alle sehen sie als Junge, sie selbst weis das sie ein Mädchen ist, die Wahrnehmung verschwimmt, in dem sie für sich selbst immer die weibliche Anrde benutzt, die Außenwelt aber nur den Jungen sieht. Auf eine kindliche Art wird hier dem Leser klar, wie schwer es Menschen haben die so zerrissen sind, und immer wieder auf soziale Ausgrenzung stoßen.
Ganz toll fand ich Kelly, die beste Freundin von George. Sie war so großartig und eine absolute Ausnahme. Ich bin froh, dass sie Georges beste Freundin ist, denn sie brauch einfach jemand der unbeschwert und offen ist. Am schönsten ist der Moment, als George es Kelly endlich sagt, und all die Last von ihr fällt und Kelly es absolut und sofort akzeptieren kann. Für sie steht es vollkommen außer Frage, dass George ein Mädchen ist, was sollte sie den sonst sein? Ich hoffe, dass viel mehr Menschen wie Kelly sind und nicht mehr in "normal" und "nicht-normal" denken.
Die Werte und Themen im Buch sind klar, von vornherein weis man in welche Richtung sich alles entwickelt. Ich glaube Ziel des Buches ist es viel mehr deutlich zu machen, wie früh wir uns selbst wahrnehmen und wie wichtig auch schon ein frühzeitiger Umgang mit dem Thema ist. Es gibt keine klaren "Mädchenrollen" und "Jungenrollen" viel mehr sollte man den Kindern in ihrer Entfaltung so viel Freiraum lassen selbst zu entscheiden. Der Schreibstil hat, finde ich, das Ganze nochmal untermauert, in dem er eben immer weibliche Pronomen verwendet, zeigt Alex Gino, dass es für George schon immer klar war was er ist. Das Ende war dann wirklich mal wundervoll gemacht, ich möchte ja nicht zu viel verraten, aber ich habe mich gefreut.
Fazit:
Ein Buch, dass unbedingt jeder lesen sollte. Die Seiten fliegen nur so dahin, man fiebert mit George mit, hofft, dass sie den Mut und die Kraft hat. In nur wenigen Seiten schafft es Alex Gino die Leser zum Nachdenken anzuregen und ein neues Bewusstsein für Transgender zu schaffen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseemfephlung für "George".
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da es eine sensible Geschichte erzählen sollte. Ich finde das Cover wunderbar, denn es ist so schlicht und sagt doch soviel aus, mit seinen vielen Farben.
Der Einstieg gelang mir ganz leicht der Autor schreibt sehr einfach und flüssig. Die Schrift …
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da es eine sensible Geschichte erzählen sollte. Ich finde das Cover wunderbar, denn es ist so schlicht und sagt doch soviel aus, mit seinen vielen Farben.
Der Einstieg gelang mir ganz leicht der Autor schreibt sehr einfach und flüssig. Die Schrift ist relativ groß und die Sätze leicht, sodass dieses Buch super für Kinder geeignet ist.
Schon zu Beginn wird über George immer nur als "Sie" geredet. Wenn man nicht wüsste, um was es in dem Buch geht, würde man denken, es geht hier körperlich auch um ein Mädchen, das die Hauptrolle spielt. Erst nach einigen Seiten wird dem Leser plötzlich klar, dass George körperlich ein Junge ist.
Ich finde diesen Einstieg schon sehr gelungen, denn so wird klar gemacht, dass die Seele, das Herz und der Verstand ein Mädchen durch und durch sein können - egal wie der Körper aussieht.
George ist eine tapfere Protagonistin. Auch wenn sie anders ist und Angst hat, finde ich sie dennoch so unglaublich mutig und stark.
Auch die Nebenfiguren sind zauberhaft. Am Meisten hat mir Kelly gefallen, die George einfach widerstandlos so nimmt, wie sie ist, eben weil sie ja ihre Freundin ist - egal ob Mädchen oder Junge. Es sollte mehr Menschen wie Kelly geben.
Als ich das Buch durchgelesen hatte, habe ich zuerst gedacht, dass alles etwas zu rosig dargestellt wird. Ich glaube, dass ein solches Geständnis bzw. überhaupt das in sich selbst anzuerkennen und die Reaktionen und die Akzeptanz Anderer durchaus schwieriger ausfallen. Doch dann wurde mir klar, dass der Autor mit diesem Buch Mut machen möchte. Es geht nicht nur darum, wie es ist, in einem falschen Körper zu leben, sondern es geht darum, dass man wenn man mutig und stark ist, wenn man zu sich steht und sich jemandem anvertraut auch was erreichen kann.
Ich konnte dieses Buch jedenfalls nicht beiseite legen. Es ist so schön und herzerwärmend geschrieben, dass ich es in einem Rutsch durchlesen musste. Ich fand das Buch mit seinen knapp 200 Seiten am Ende sogar zu kurz, ich hätte gern erfahren, wie es für George noch weitergegangen ist.
Ich finde, dieses Buch ist auch durchaus als Schullektüre geeignet, denn es ist leicht geschrieben und erweitert sanft den Horizont des Lesenden, in dem man miterleben kann, wie es ist im falschen Körper zu stecken.
FAZIT:
Ich finde dieses Buch sollte schon in der Schule eine Pflichtlektüre sein! Zauberhaft leicht legt uns Alex Gino nah, wie es für ein Zehnjähriges Kind ist, im falschen Körper zu stecken. Absolutes MUST READ!
Rockt mein Herz mit 5 von 5 Punkten!
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Das Buch hat einige Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur gewonnen, wie zum Beispiel den 'Stonewall Book Award for Children' oder die Goldmedaille des 'California Book Awards'. Als Alex Gino 2003 mit der ersten Version des Buches begann, gab es nur wenige Kinderbücher, in denen …
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Das Buch hat einige Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur gewonnen, wie zum Beispiel den 'Stonewall Book Award for Children' oder die Goldmedaille des 'California Book Awards'. Als Alex Gino 2003 mit der ersten Version des Buches begann, gab es nur wenige Kinderbücher, in denen glaubwürdige schwule oder lesbische Charaktere eine Rolle spielten, und Kinderbücher mit transsexuellen Charakteren schien es gar nicht zu geben.
Das Thema ist eine Herzensangelegenheit für Alex Gino, dier sich selbst als 'genderqueer' identifiziert, was bedeutet, dass xier sich weder als Mann noch als Frau betrachtet. ('dier' und 'xier' werden übrigens oft anstelle von 'der/die' oder 'er/sie' verwendet.) Gino hat also eigene Erfahrungen mit den Vorurteilen und Schwierigkeiten, mit denen Menschen kämpfen müssen, die von den Vorstellungen der Gesellschaft über Sexualität abweichen.
Und das merkt man auch, denn die kleine George ist von Anfang an herzzerreißend glaubhaft. Sie ist erst 10 Jahre alt, aber sie hat immer schon gewusst, dass sie ein Mädchen ist und kein Junge! Man spürt auf jeder Seite, wie George unter dem leidet, was für alle anderen selbstverständlich ist: sie verzweifelt daran, die Jungentoilette benutzen zu müssen, sie hat Angst davor, älter und 'männlicher' zu werden, und sie könnte weinen, wenn ihre Mutter ihr sagt, George würde immer ihr kleiner Junge sein... Und sie ist manchmal so unglaublich einsam damit, trotz ihrer besten Freundin Kelly - denn die weiß auch nicht, dass ihr bester Freund in Wirklichkeit eine beste Freundin ist
Kein einziges Mal habe ich beim Lesen von George als Jungen gedacht: George ist ein Mädchen, das ist doch sonnenklar! Und nicht nur irgendein Mädchen, sondern ein intelligentes, warmherziges, witziges und mutiges, und damit genau die Identifikationsfigur, die transsexuelle Kinder und Jugendliche so dringend brauchen. Aber es ist auch für cisssexuelle1 Leser jeden Alters ein wichtiges Buch, das zum Nachdenken, zum Mitfühlen und zur Toleranz einlädt.
Auch die anderen Charaktere sind großartig und wunderbar geschrieben, vor allem Georges treue Freundin Kelly, die ihr immer bedingungslos beisteht. Ich wünschte, jedes transsexuelle Kind (oder überhaupt jedes Kind!) hätte eine Freundin wie Kelly. Aber nicht alle Menschen in Georges Leben können direkt damit umgehen!
Die Geschichte wird spannend erzählt, mit viel Humor und ganz großen Emotionen. Ich habe mit George mitgelitten und mitgefiebert, und mir ist das Herz aufgegangen, wann immer sie einen kleinen Schritt in Richtung Akzeptanz gehen konnte - in Richtung von Melissa, ihrem wahren Ich. Die überschäumende Freude, die George an ganz einfachen Dingen empfindet, wie zum Beispiel, sich endlich selbst im Spiegel in Mädchenkleidung und mit einer Mädchenfrisur zu sehen, hat mich zu Tränen gerührt.
Das Ende ist versöhnlich und hoffnungsvoll, ohne die Schwierigkeiten, die George/Melissa in der Zukunft mit Sicherheit begegnen werden, kleinzureden. Aber wie sie selber sagt: es wird vielleicht schwer werden - aber als Junge leben zu müssen, ist auch schon furchtbar schwer und wird immer schwerer.
Der Schreibstil ist einfach und kindgerecht, bringt das Thema und die Persönlichkeit von George aber perfekt rüber. Es ist einfach alles so echt, wie direkt aus dem Leben gegriffen!
Auch die Umsetzung als Hörbuch fand ich unglaublich gut gelungen, denn Julian Greis spricht alle Charaktere, allen voran George und Kelly, überzeugend und einfühlsam. Die Balance aus Humor und Ernsthaftigkeit gelingt ihm tadellos.
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Das Buch "George" von Alex Gino ist 208 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.
Die Hardcoverausgabe kommt in einem wie ich finde sehr passenden, einfachen Buchcover, welches bereits in seiner Regenbogenschrift das Thema verrät. Der Schutzumschlag ist abnehmbar und die …
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Das Buch "George" von Alex Gino ist 208 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.
Die Hardcoverausgabe kommt in einem wie ich finde sehr passenden, einfachen Buchcover, welches bereits in seiner Regenbogenschrift das Thema verrät. Der Schutzumschlag ist abnehmbar und die Buchqualität sehr gut mit einer festen Bindung und schönen dicken Leseseiten.
Ein kleines Büchlein mit einer großen Aussage: "Sei wer du bist!"
George ist zehn Jahre alt und in einem männlichen Körper geboren. Aber sie fühlt sich nicht wie ein Junge, sondern sie ist im Innern absolut ein Mädchen. George liebt die Farbe Rosa und sammelt heimlich Mädchenzeitschriften. Niemand weiß davon, nicht mal die beste Freundin Kelly, aber als in der Schule eine Theateraufführung stattfindet in der George die weibliche Hauptrolle spielen will, kommt auch die Zeit für ihr coming out. Wie werden Freundin und Familie wohl reagieren?
Das Buch ist wunderschön geschrieben. Das Thema wird so sensibel behandelt und alles ist so leicht nachvollziehbar, einfühlbar, als würde man selbst zu George werden und ihrem Herzen und ihren Gedanken leben. Der flüssige und einfache Schreibstil und die große Sensibilität des Autors machen das Buch für Kinder absolut perfekt. Es ist aber nicht nur für Kinder geeignet, sondern auch für Betroffene, Angehörige und Menschen in der Selbstfindungsphase, gerade auch für Jugendliche die in die Pubertät kommen und wo solche Gefühle oder ähnliche Thematik eine Rolle spielen. Ich finde die Geschichte aber generell auch für jedes Kind geeignet, welches auf seine Art und Weise besonders und außergewöhnlich ist und welches die Stärke benötigt, um zu sich selbst stehen zu können. Das Buch ist absolut pädagogisch sinnvoll und sollte in jeder Schule auf dem Leseprogramm stehen. Es leistet einen großen Beitrag zur Aufklärung und baut Vorurteile ab, fördert somit die Toleranz und Akzeptanz, die wir in unserer Gesellschaft so dringend benötigen. George vermittelt wunderbar das Mut sich auszahlt und das man einfach der sein soll, der man ist und das man genau so auch perfekt ist. Auch George hat in dem Buch gegen einige Hürden und Vorurteile in ihrem Umfeld anzukämpfen, aber dennoch zeigt sie das es sich auszahlt ehrlich zu sich selbst zu sein. Es gibt nämlich nicht nur schlechte Menschen, sondern auch die, die einen den Rücken stärken und genau darauf kommt es doch an. Also stehe zu deiner Persönlichkeit, werde glücklich!
"SEI WER DU BIST!"
Fazit: Ein wunderbares, sensibles Buch, welches Kindern Mut macht, sie selbst zu sein. Jedoch nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche, Betroffene, Angehörige und Interessierte absolut empfehlenswert. Pädagogisch absolut sinnvoll, da es Vorurteile abbaut und Toleranz, sowie Akzeptanz fördert, mit einer großartigen Aussage! Ein Bücherfavorit mit außerordentlicher Empfehlung von mir!
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