Andrea Sawatzki
Audio-CD
Brunnenstraße
217 Min.. CD Standard Audio Format.Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Sawatzki, Andrea
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Andrea Sawatzkis ungeschminkter autobiografischer RomanKeine Kindheit wie jede andere. Eine, die Andrea Sawatzki wie in einem Kurzfilm einfängt: 1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea. Doch bald stellt sich heraus, dass dieser weltläufige und gebildete Mann schwer krank ist. Das Geld wird knapp, die Mutter muss wieder als Nachtschwester arbeiten, und die zehnjährige Andrea kümmert si...
Andrea Sawatzkis ungeschminkter autobiografischer Roman
Keine Kindheit wie jede andere. Eine, die Andrea Sawatzki wie in einem Kurzfilm einfängt: 1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea. Doch bald stellt sich heraus, dass dieser weltläufige und gebildete Mann schwer krank ist. Das Geld wird knapp, die Mutter muss wieder als Nachtschwester arbeiten, und die zehnjährige Andrea kümmert sich um den dementen Vater, der launisch, ungeduldig und jähzornig ist. Es entspinnt sich ein geheimes Leben zwischen den beiden von Nähe und Entfremdung, Liebe und Überforderung. Bis zu seinem katastrophalen Ende.
Intensiv, tiefgründig und ungeschminkt - der erste literarische Roman der Schauspielerin mit autobiografischem Hintergrund, gelesen von ihr selbst.
Keine Kindheit wie jede andere. Eine, die Andrea Sawatzki wie in einem Kurzfilm einfängt: 1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea. Doch bald stellt sich heraus, dass dieser weltläufige und gebildete Mann schwer krank ist. Das Geld wird knapp, die Mutter muss wieder als Nachtschwester arbeiten, und die zehnjährige Andrea kümmert sich um den dementen Vater, der launisch, ungeduldig und jähzornig ist. Es entspinnt sich ein geheimes Leben zwischen den beiden von Nähe und Entfremdung, Liebe und Überforderung. Bis zu seinem katastrophalen Ende.
Intensiv, tiefgründig und ungeschminkt - der erste literarische Roman der Schauspielerin mit autobiografischem Hintergrund, gelesen von ihr selbst.
Andrea Sawatzki ist eine der vielseitigsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Als spröde 'Tatort'-Kommissarin Charlotte Sänger gehörte sie zu den populärsten deutschen TV-Ermittlerinnen. Daneben hat Andrea Sawatzki zahlreiche Hörbücher eingelesen. 2009 erhielt sie den Deutschen Vorlesepreis. Für ihre Interpretation von Daniel Glattauers Roman 'Gut gegen Nordwind' wurde ihr gemeinsam mit Christian Berkel die Goldene Schallplatte verliehen. 'Ein allzu braves Mädchen' war Sawatzkis Debüt als Romanautorin. Es folgten die Bestseller mit der Komödienreihe um Familie Bundschuh. Mit 'Brunnenstraße' legt sie ihren ersten autofiktionalen Roman vor, das in knappen Szenen die Geschichte ihrer eigenen Kindheit erzählt. Andrea Sawatzki lebt mit Christian Berkel und den zwei Söhnen in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Osterwoldaudio
- Anzahl: 3 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 217 Min.
- Erscheinungstermin: September 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783869525945
- Artikelnr.: 67729420
Herstellerkennzeichnung
OSTERWOLDaudio
Paul- Nevermann-Platz 5
22765 Hamburg
info@hoerbuch-hamburg.de
Andrea Sawatzki kannte ich bislang als Schauspielerin und als Verfasserin der eher launigen Reihe rund um „Familie Bundschuh“. Jetzt hat sie mit ihrem neuen Buch „Brunnenstraße“ ein autofiktionales Werk vorgelegt, das seine Leserschaft bewegt, berührt und oft …
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Andrea Sawatzki kannte ich bislang als Schauspielerin und als Verfasserin der eher launigen Reihe rund um „Familie Bundschuh“. Jetzt hat sie mit ihrem neuen Buch „Brunnenstraße“ ein autofiktionales Werk vorgelegt, das seine Leserschaft bewegt, berührt und oft fassungslos zurücklässt. Ein Werk, das vermutlich nur Menschen nicht vor Abscheu zurückschrecken lässt, die Ähnliches erlebt haben wie die Autorin. Sie liest das Hörbuch, auf das ich mich beziehe, selbst, was der Geschichte noch mehr Tiefgang beschert, sei es bei den eher grausamen Momenten oder bei den schönen, bei denen sie mit hörbarem Augenzwinkern auch mitreißende Freude oder kindliche Unschuld und Naivität präsentiert.
Aber von vorn.
Andrea Sawatzki wurde 1963 als uneheliches Kind einer Krankenschwester geboren, ihr Vater war ein verheirateter Journalist, der viel älter war als die Mutter. Obwohl er Affäre und Kind vor seiner von Depressionen geplagten Ehefrau geheim hielt, unterstützte er die Geliebte und allen war klar: wenn seine Frau nicht mehr lebt, ziehen sie zusammen. Und das taten sie auch, als Andrea Sawatzki acht Jahre alt war. Nach dem Suizid von Günther Sawatzkis Ehefrau zogen sie und ihre Mutter vom schwäbischen Vaihingen/Enz in die Brunnenstraße nach Bayern. Aber schnell legten sich dunkle Wolken über das neue Familienleben. Der Vater hatte keine Arbeit mehr und war verschuldet, die Mutter musste wieder als Krankenschwester arbeiten und war fortan nachts außer Haus. Und nach und nach wurde allen klar, dass die Zerstreutheit des Vaters einen Grund hat: Alzheimer. Andrea Sawatzki übernahm als Kind die Versorgung des Vaters, eine Rolle, die viele Erwachsene überfordert. Und mit Fortschreiten der Krankheit wünschte sie sich nichts sehnlicher als seinen Tod.
Dieses vehemente Hoffen auf sein baldiges Ableben mag manche Teile des Publikums abstoßen. Aber mich persönlich beeindruckt die Geduld von Andrea, die nur ab und zu gegen Ende Risse bekommt. Sie, die sich jahrelang nur gewünscht hat, von ihm geliebt zu werden, beginnt, den Vater anzuschreien, ihn sogar an einen Sessel zu fesseln. Die Mutter weigert sich, den Vater ins Heim zu geben – und erwartet von der Tochter etwas für einen so jungen Menschen schier Übermenschliches. Wenn die Mutter nachts arbeitet oder tagsüber schläft, übernimmt das Kind alle Aufgaben. Es schneidet dem Vater Haare und Fußnägel und nimmt hin, dass er es verprügelt. Überhaupt wird in dem Buch sehr viel geschlagen, vor allem Ohrfeigen bekommt Andrea als Strafe oder erzieherische Maßnahme ständig.
Das Fortschreiten der Demenz beschreibt sie sehr anschaulich, ich kann es aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Der Altersunterschied zwischen ihr und ihrem Vater entspricht ziemlich genau dem von meiner Mutter zu deren Vater und auch charakterlich sind sich die Männer ähnlich. So mochte ihr Vater nicht, dass sie schwäbisch sprach („Das heißt nicht die wo!“) und deklinierte lateinische Vokabeln. Andrea fühlt sich von ihm nie geliebt, obwohl sie inzwischen weiß, dass er sie wohl geliebt haben muss. Die Autorin zitiert ein paar Briefe des Vaters an die Mutter, in der er so liebevoll schreibt, dass es ein Jammer ist, dass sie ihn nie so kennenlernen konnte, wie er vor der Krankheit war.
Ich rate jedem, der das Buch lesen oder hören möchte, vorher in sich zu gehen. Das Buch ist keine leichte Kost, Gewalt wie Ohrfeigen oder eine Tracht Prügel sind eher die Regel als die Ausnahme, Gewalt gegenüber Tieren kommt darin vor und eine stetige Überforderung eines Kindes, die meiner Meinung nach an Kindeswohlgefährdung grenzt und mir beim Hören Gänsehaut machte. Vielleicht war das ja in den 1970er Jahren üblich, das kann ich nicht beurteilen, dafür bin ich zu jung. Aber solche Themen können schon mal triggern. Für mich war das Hörbuch enorm bewegend und traf mich tief ins Herz. Von mir daher ganz klare fünf Sterne.
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Das Buch von
Andrea Sawatzki
Brunnenstraße
lässt mich tief bewegt zurück:
TW: Tod, Krankheit, Gewalt an Kindern und Tieren
Andrea Sawatzki wuchs die ersten 8 Lebensjahre bei ihrer Mutter auf. Es waren wunderbare Jahre, die besten ihrer gesamten Kindheit. Auch wenn stets …
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Das Buch von
Andrea Sawatzki
Brunnenstraße
lässt mich tief bewegt zurück:
TW: Tod, Krankheit, Gewalt an Kindern und Tieren
Andrea Sawatzki wuchs die ersten 8 Lebensjahre bei ihrer Mutter auf. Es waren wunderbare Jahre, die besten ihrer gesamten Kindheit. Auch wenn stets andere Leute auf Andrea aufpassten, während ihre Mutter als Krankenschwester arbeitete und sie ein wenig hin- und hergeschoben wurde, waren sie ein eingespieltes Mutter-Tochter-Team.
Ihr Vater, der bekannte Journalist Günter Sawatzki, kam nur selten zu Besuch. Er lebte bei seiner anderen Familie, mit seiner ersten Frau.
Andreas Mutter arrangierte sich mit dieser Situation, forderte kein Geld von dem Kindsvater und beklagte sich nie. Sie wartete einfach geduldig ab, bis Günter mal wieder vorbei kam. Andrea jedoch fand diesen alten Mann befremdlich. Sie spürte weder gegenseitige Zuneigung, noch mochte sie auf seinem Schoss zu sitzen. Im Gegenteil: Sie spürte, dass ihr Vater auf sie eifersüchtig war. Es störte ihn, dass Andrea bei seinen Besuchen dabei war.
Aber wenn der Mann dann endlich wieder ging, war die vertraute Zweisamkeit mit ihrer Mutter wieder da.
Als Andrea 8 Jahre alt war, nahm sich die erste Frau ihres Vaters das Leben. Ihre Eltern beschlossen zu heiraten.
Nach der Hochzeit, zogen sie gemeinsam zu ihren Vater in das Haus in der Brunnenstraße.
Zu Beginn freute sich Andrea: Würde ihre Mutter doch nicht mehr arbeiten müssen und hätte so mehr Zeit für sie?
Leider kam es anders: Günther Sawatzki war arbeitslos, hoch verschuldet und das Schlimmste war, dass man ihm Alzheimer diagnostizierte.
Für Andrea und ihrer Mutter folgten fürchterliche Jahre, denn während die Mutter sich immer mehr aus ihrer Verantwortung zog, musste Andrea die Versorgung und Pflege ihres Vaters übernehmen.
Die Geschichte spielt in den 70-Jahren, in der Zeit, wo die Kinder noch gezüchtigt wurden und oft auf sich allein gestellt waren. Andreas Mutter hat ihre Tochter nicht beschützt, ja, ihr sogar die Kindheit geraubt ... Es war erschreckend zu lesen, wie hilflos sie mit der Krankheit Ihres Mannes umgegangen ist und Verantwortung einfach abgeschoben hat.
Das Hörbuch, das die Autorin selbst liest, konnte mich von Beginn an packen und hat mich wirklich sehr berührt. Ein Buch, was noch länger nachwirken wird.
Fazit: Eine gut gelungene autofiktionale Biografie. Eine klare Leseempfehlung von mir.
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Manchmal ist es schwer einem Buch in einer Rezension gerecht zu werden. Bei Andrea Sawatzkis neuem Roman „Brunnenstrasse“ ist das so. Dieses Buch ist so voll gepackt mit Emotionen, dass es eine Untertreibung wäre, würde ich nur sagen, es habe mein Herz und meine Seele …
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Manchmal ist es schwer einem Buch in einer Rezension gerecht zu werden. Bei Andrea Sawatzkis neuem Roman „Brunnenstrasse“ ist das so. Dieses Buch ist so voll gepackt mit Emotionen, dass es eine Untertreibung wäre, würde ich nur sagen, es habe mein Herz und meine Seele berührt. Es hat mich hinweggeschwemmt und hat mich an Orte treiben lassen, die ich eigentlich nicht mehr besuchen wollte. Das ich es trotzdem tat war gut, weil es mir gezeigt hat, das Ausweichen keine Lösung ist. Dieses Buch ist ebenso wundervoll, wie es eine Herausforderung für seine Leser*innen ist.
Nachdem ich den Roman „Brunnenstrasse“ gelesen hatte, war es vor allem ein ganzer Schwall unsortierter Adjektive, die mir in den Sinn kamen. Worte wie schonungslos, brutal, rigoros, erbarmungslos, mitleidlos, zornig, bedrückend, unerbittlich, direkt, unprätentiös, schmerzvoll und rabiat kamen mir in den Sinn. Gleichzeitig ist dieser Roman aber auch berührend, aufwühlend, emotional, kindlich, ergreifend, bewegend und vor allem sehr, sehr ehrlich geschrieben.
Was die Autorin Andrea Sawatzki da geschafft hat, musste ein unglaublicher Kraftakt für sie gewesen sein. Denn sie beschreibt dort ihre eigene Kindheit, in einer dysfunktionalen Umgebung. Die Autorin schildert die Ereignisse aus der Perspektive ihres vulnerablen 14 Jahre jungen Ichs. Ihre Schilderungen sind eine Gratwanderung zwischen Vorwürfen gegen die Eltern, gegen sich selbst und der großen Liebe für die Mutter und dem Schmerz des zutiefst enttäuschten Wunsches des Mädchens, vom Vater geliebt und akzeptiert zu werden.
Manchmal hat sie mich überrascht, die Härte mit der Andrea Sawatzki mit sich selbst ins Gericht gegangen ist. Und dies, obwohl sie an den Geschehnissen zuhause weder schuld gewesen ist, noch die Macht hatte die Gegebenheiten zu ändern. Sie war ein Kind, sie hätte geschützt werden müssen. Die Verantwortung, die sie zu tragen hatte, wäre für die meisten Erwachsenen zu viel gewesen. Ich hätte diesem Kind gern Trost gespendet, ihr gesagt, dass ihr Zorn berechtigt, ihr Schmerz echt ist und dass es in Ordnung ist, wenn man unter diesen Umständen auch negative Gefühle den Eltern gegenüber hegt.
FAZIT:
Als ich das Buch durchgelesen hatte, musste ich erst einmal durchatmen. Mich beschlich das Gefühl, dass der Roman an einem Punkt stoppte, an dem die eigentliche Reise, die Verarbeitung des Erlebten, für die Autorin Andrea Sawatzki erst angefangen hatte. Man möchte wissen, wie es diesem Kind ergangen ist, wie aus diesem 14jährigen Mädchen, dem so viel widerfahren war, eine erfolgreiche Schauspielerin und Autorin werden konnte.
Eigentlich schreit „Brunnenstrasse“ nach einer Fortsetzung. Da das aber wohl wieder eine große Kraftanstrengung für die Autorin wäre, scheue ich mich, diese Fortsetzung als Leserin einfach so einzufordern. Also formuliere ich es anders. Ich hoffe sehr, dass das 14jährige Mädchen aus dem Buch das Erlebte verarbeitet und verkraftet hat. Wenn Andrea Sawatzki es für richtig hielte, eine Fortsetzung zu schreiben, wäre ich eine der Ersten, die auch dieses Buch lesen würde. „Wann immer Sie soweit sind, liebe Frau Sawatzki.“
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Broschiertes Buch
Als Kind einer Geliebten wächst Andrea Sawatzki die ersten 7 Jahre mit ihrer Mutter alleine auf. Der Vater kommt hin und wieder zu Besuch, weitere Unterstützung bekommen sie nicht und verständlicherweise vermisst Andrea eine Vaterfigur daher sehr. Als die Frau ihres Vaters …
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Als Kind einer Geliebten wächst Andrea Sawatzki die ersten 7 Jahre mit ihrer Mutter alleine auf. Der Vater kommt hin und wieder zu Besuch, weitere Unterstützung bekommen sie nicht und verständlicherweise vermisst Andrea eine Vaterfigur daher sehr. Als die Frau ihres Vaters überraschenderweise stirbt, holt ihr Vater Andrea und ihre Mutter zu sich, und die Vorfreude ist groß, dass sie endlich eine richtige Familie sein werden. Doch die Ernüchterung folgt ziemlich bald, denn neben nach wie vor fehlenden der Bindung zu ihrem Vater, bemerken sie, dass der Vater krank ist und nicht mehr arbeiten kann. Können sie es dennoch schaffen, wie eine richtige Familie zusammen zu leben?
Ob Mutter der Bundschuh-Bande oder Tatort-Kommissarin – Andrea Sawatzki zeigt im Fernsehen viele Facetten, doch wie es dahinter aussieht wusste ich bisher nicht. Das Buch zeigt auch nur einen kleinen, aber wichtigen Teil ihrer Kindheit und Jugend auf, der sie aber vermutlich sehr geprägt hat. Der Schreibstil toll und nicht wie bei manchen Biografien recht trocken, die Kapitel knackig kurz, daher kann man dieses Buch in einem Rutsch lesen. Der Inhalt war für mich tatsächlich keine leichte Kost aber es gehört zu ihr und ihrem Leben und ich bin froh, dass sie auch die Schattenseiten mit uns Lesern geteilt hat.
Dieses Buch zeigt auf seinen nicht mal 200 Seiten das Bild einer Kindheit, die geprägt ist von Verzicht, jugendlicher Rebellion, aber auch von mütterlicher Liebe. Die Geschichte hat mich erschüttert und ich habe mich oft gefragt: „Wie viel kann eine Kinderseele ertragen?“
Dieses Buch hallt noch lange in mir nach und hat mir in jedem Fall die Augen geöffnet für künftige Entscheidungen. Absolute Leseempfehlung!
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Es ist manchmal komisch, denn irgendwie bildet man sich ja ein, einen Autor oder Schauspieler ein wenig zu kennen, wenn man einige seiner Bücher gelesen oder einige seiner Filme gesehen hat. So ging es mir z. B. mal so, dass ich die Schauspielerin ChrisTine Urspruch auf der Straße sah und …
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Es ist manchmal komisch, denn irgendwie bildet man sich ja ein, einen Autor oder Schauspieler ein wenig zu kennen, wenn man einige seiner Bücher gelesen oder einige seiner Filme gesehen hat. So ging es mir z. B. mal so, dass ich die Schauspielerin ChrisTine Urspruch auf der Straße sah und sie automatisch grüßte als ob wir bekannt wären. Nachdem ich den Roman „Brunnenstraße“ der wunderbaren Andrea Sawatzki gelesen hatte, wurde ich jedoch schmerzhaft eines Besseren belehrt. Ich kenne sie nämlich mitnichten und fiel von einer Ohnmacht in die andere als ich von ihrer tragischen Kindheit las. Einer Kindheit, die mit Kindsein wenig gemein hatte. Leider sind hier in höchstem Maße die Eltern dafür verantwortlich ob nun gewollt oder ungewollt. So darf man mit keinem Kind umgehen, indem man es zur Pflegerin eines demenzkranken Vaters macht. Hier hätte eine andere Lösung gefunden werden müssen, ich bin erschüttert!
Ich bewundere den Mut von Frau Sawatzki sich nochmals so intensiv mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen und damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Nächste Woche habe ich das Glück die Schauspielerin, Autorin und Hörbuchsprecherin hautnah bei einer Lesung zu eben diesem Buch zu erleben. Sicher wird sie erzählen, ob diese Aufarbeitung für sie Fluch oder Segen oder beides zugleich war. Ich gebe ihr für ihren autofiktionalen Roman jedenfalls mit fünf Sternen die Bestnote.
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Keine unbeschwerte Kindheit
Andrea Sawatzki hatte eine Kindheit, die sicherlich nicht leicht war. Als ihr Vater, der Journalist Günther Sawatzki, sein altes Leben aufgibt um mit ihrer Mutter, die seine Geliebte war, zusammenzuziehen, ändert sich für Andrea vieles. Andrea ist …
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Keine unbeschwerte Kindheit
Andrea Sawatzki hatte eine Kindheit, die sicherlich nicht leicht war. Als ihr Vater, der Journalist Günther Sawatzki, sein altes Leben aufgibt um mit ihrer Mutter, die seine Geliebte war, zusammenzuziehen, ändert sich für Andrea vieles. Andrea ist seine Tochter, die lange mit der Mutter alleine gewohnt hat. Günther Sawatzki ist ein gebildeter Mann – und leider auch sehr krank. So kümmert sich seine zehnjährige Tochter mit ihrer Mutter bald um einen Vater, der anfänglich nur etwas vergesslich ist.
Von Andrea Sawatzki hatte ich bereits vor längerer Zeit „Ein allzu braves Mädchen gelesen“, was mir sehr gut gefallen hat. Nun war ich auf „Brunnenstraße“ echt gespannt. Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen. Es liest sich generell gut und angenehm, ist aber durchaus mit Tiefgang und Begebenheiten verbunden, die ich für eine Kindheit schon krass finde.
Man merkt bei ihren Schilderungen, wie verbunden sie mit ihrer Mutter ist, wie die beiden ein gemeinsames, glückliches Leben geführt haben. Wie Andrea Sawatzki sich als Kind auch in gewisser Weise austoben konnte, frech, und wild und wunderbar – und auch frei in gewisser Weise. Welche Einschränkung sie dann durch das Zusammenziehen mit ihrem Vater erlebt hat und wie sie auf einmal mit zum „Betreuungspersonal“ für ihn wurde. Was für ein Kind bestimmt schlimm ist, generell wenn sich der Alltag so ändert.
Es war für mich eine bewegende Lektüre, die teilweise wirklich heftig war. In manchen Momenten waren die geschriebenen Worte und Begebenheiten auch irgendwie undenkbar – aber für ein Kind damals und in dieser Situation auch wieder irgendwie verständlich. Ich würde mir wünschen, dass durch ihre Lektüre die Gedanken öfter mal an Angehörige mit Alzheimer-Erkrankten Personen gehen. Hier vielleicht auch mehr Hilfe angeboten wird.
Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen für dieses emotionale Buch sowie eine Empfehlung.
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