Frank Schätzing
MP3-CD
Breaking News
Sonderausgabe. 2112 Min.. Lesung. Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Jochmann, Hansi; Stritzel, Oliver
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Schätzings brandaktueller BestsellerWo immer die Welt brennt - Starreporter Tom Hagen ist an vorderster Front dabei, zu jedem Risiko bereit. Bis er in Afghanistan den Bogen überspannt. In einer einzigen, mörderischen Nacht verliert er alles, Renommee, Geld, Zukunft. Drei Jahre später bietet sich in Israel die Gelegenheit zum Comeback. Doch was ein journalistischer Coup zu werden verspricht, entwickelt sich unversehens zu einer Hetzjagd durch die explosivste Region der Welt. Auf der Flucht vor Geheimagenten und Killern kämpft Hagen ums nackte Überleben - gegen eine Verschwörung, deren An...
Schätzings brandaktueller Bestseller
Wo immer die Welt brennt - Starreporter Tom Hagen ist an vorderster Front dabei, zu jedem Risiko bereit. Bis er in Afghanistan den Bogen überspannt. In einer einzigen, mörderischen Nacht verliert er alles, Renommee, Geld, Zukunft. Drei Jahre später bietet sich in Israel die Gelegenheit zum Comeback. Doch was ein journalistischer Coup zu werden verspricht, entwickelt sich unversehens zu einer Hetzjagd durch die explosivste Region der Welt. Auf der Flucht vor Geheimagenten und Killern kämpft Hagen ums nackte Überleben - gegen eine Verschwörung, deren Anfänge ins koloniale Palästina zurückreichen, in eine von Mythen durchzogene Epoche, als die Saat für den Nahostkonflikt gelegt wurde ...
Sonderausgabe zum Taschenbuch
(3 mp3-CD, Laufzeit: ca. 35h 12)
Wo immer die Welt brennt - Starreporter Tom Hagen ist an vorderster Front dabei, zu jedem Risiko bereit. Bis er in Afghanistan den Bogen überspannt. In einer einzigen, mörderischen Nacht verliert er alles, Renommee, Geld, Zukunft. Drei Jahre später bietet sich in Israel die Gelegenheit zum Comeback. Doch was ein journalistischer Coup zu werden verspricht, entwickelt sich unversehens zu einer Hetzjagd durch die explosivste Region der Welt. Auf der Flucht vor Geheimagenten und Killern kämpft Hagen ums nackte Überleben - gegen eine Verschwörung, deren Anfänge ins koloniale Palästina zurückreichen, in eine von Mythen durchzogene Epoche, als die Saat für den Nahostkonflikt gelegt wurde ...
Sonderausgabe zum Taschenbuch
(3 mp3-CD, Laufzeit: ca. 35h 12)
Hansi Jochmann stand schon als Kind auf der Bühne und vor der Kamera. Im Fernsehen hat sie bis heute über 120 Rollen gespielt. Seit "Taxi Driver" ist sie die deutsche Stimme von Jodie Foster. Auch als Hörbuchsprecherin ist Hansi Jochmann gefragt.Oliver Stritzel, Jahrgang 1957, arbeitete zunächst als Schauspieler an der Freien Volksbühne Berlin und am Städtischen Theater Bonn. Einem breiten Publikum wurde er durch seine Rolle in Wolfgang Petersens "Das Boot" und durch die Hauptrolle des Polizisten Kalle Küppers im "Polizeiruf 110" bekannt. Darüber hinaus arbeitet Oliver Stritzel sehr viel als Synchronsprecher. Seine Stimme lieh er u. a. Sean Penn, Philip Seymour Hoffman, Kevin Bacon oder Mickey Rourke.

© Paul Schmitz
Produktdetails
- Verlag: Dhv Der Hörverlag
- Anzahl: 3 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 2112 Min.
- Erscheinungstermin: 24. August 2015
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844519419
- Artikelnr.: 42701711
Herstellerkennzeichnung
Hoerverlag DHV Der
Lindwurmstraße 88
80337 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Du könntest tanzen gehen, stattdessen tötest du
In seinem Epos "Breaking News" will Frank Schätzing den israelisch-palästinensischen Konflikt anhand einer Familiengeschichte nacherzählen. Ob das glückt, wird hier aus israelischer Sicht geprüft.
Von Gil Yaron
Nur eines dürfte bei Frank Schätzings Roman "Breaking News" unumstritten bleiben: Was da vor einem liegt, nachdem man den Band vom Buchgeschäft heimgeschleppt hat, ist ein Schwergewicht. Wenn nicht im literarischen, dann im physikalischen Sinne. Fast tausend Seiten hat der Autor nach intensiven Recherchen über Israel gefüllt. Doch was das Ergebnis genau sein soll, die Frage bleibt auch nach der kurzweiligen Lektüre offen. Denn hinter dem aufreizenden
In seinem Epos "Breaking News" will Frank Schätzing den israelisch-palästinensischen Konflikt anhand einer Familiengeschichte nacherzählen. Ob das glückt, wird hier aus israelischer Sicht geprüft.
Von Gil Yaron
Nur eines dürfte bei Frank Schätzings Roman "Breaking News" unumstritten bleiben: Was da vor einem liegt, nachdem man den Band vom Buchgeschäft heimgeschleppt hat, ist ein Schwergewicht. Wenn nicht im literarischen, dann im physikalischen Sinne. Fast tausend Seiten hat der Autor nach intensiven Recherchen über Israel gefüllt. Doch was das Ergebnis genau sein soll, die Frage bleibt auch nach der kurzweiligen Lektüre offen. Denn hinter dem aufreizenden
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Cover einer zersprungenen Glasscheibe versteckt sich sowohl mehr als auch weniger als ein packender Polit-Thriller.
Die Handlung ist leicht erzählt: Israels Premier Ariel Scharon fiel, wie weithin berichtet, einer Gehirnblutung zum Opfer. Doch die war nicht Pech, sondern Resultat einer Verschwörung fanatischer Siedler. Kurz bevor ihr Komplott aufgedeckt wird, wollen sie ein weiteres Attentat begehen, um den Nahen Osten in ihrem Sinne zu verändern. Der deutsche Kriegsberichterstatter Tom Hagen schlittert zufällig in die Vorbereitungen hinein, weswegen er dann nicht mehr nur ums Überleben, sondern auch noch für den Weltfrieden kämpfen muss. Ginge es nur um diese Geschichte, käme man mit dreihundert Seiten locker aus.
Doch Schätzings Ambitionen reichen weiter. Der Verfasser, der bekanntgab, die regionale Problematik bis vor kurzem nur vom Fernsehsessel gekannt zu haben, will den israelisch-palästinensischen Konflikt anhand der Saga einer israelischen Familie nacherzählen, mehr noch, er will ihn erklären - von den frühen Anfängen des Zionismus bis heute. Ein Deal im Zweierpack also: Kaufe Krimi und bekomme Geschichtsbuch mitgeliefert. Was verlockend klingt, vorausgesetzt, das Handwerk wird gut und gewissenhaft gemacht.
Davon versteht Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor etwas. Da ist sein Schreibstil: locker, ironisch, redegewandt. Erzähler und Charaktere in "Breaking News" besitzen die rhetorische Leichtfüßigkeit und Schlagfertigkeit eines Weltmeisters im Federgewicht auf Steroiden. Auch wenn seine Sprache manchmal pubertär unflätig, hart und kompromisslos maskulin klingt, ist Schätzing nicht auf der Suche nach dem niedrigsten gemeinsamen Nenner. Im Gegenteil: Was leicht zu einem Reigen platter Sprüche hätte werden können, entpuppt sich als Schatztruhe voller Mehrdeutigkeiten und Assoziationen aus unterschiedlichsten Welten.
Schätzing fordert den Intellekt und fördert bisweilen selbstzufriedenes Schmunzeln, wenn es wieder einmal gelungen ist, zu allen Bedeutungsebenen vorzustoßen. Die misslungene Anstrengung, die Vergangenheit eines bislang unauffälligen Verdächtigen aufzuklären, wird zum Versuch, "Ikarus' Flugschreiber zu bergen"; der Streit zwischen Behörden zum "Blindflug durch vernebelte Kompetenzlage"; eine lästige Erinnerung an eine Person zum "Bild gewordenen Tinnitus". Kulturübergreifend erklärt er Ariel Scharons militärisches Genie: "Gib ihm einen bewaffneten Konflikt, und er setzt sich in Bewegung mit der Erbarmungslosigkeit eines Dschingis Khan, der strategischen Intelligenz eines Sun Tsu und der Unverfrorenheit eines Odysseus." Und das langsame Absterben der Weimarer Republik fasst er griffig so zusammen: "Die volkstümliche Marschmusik, die sich leise, fast unmerklich in den Charleston hineinmischt." Das wirkt weder hochgestochen noch gezwungen. Die Sprache treibt den bald atemlosen Leser von einer Explosion zur nächsten Nahtoderfahrung, doch unwirklich wirken die vor Testosteron strotzenden Szenen nie. Fiebrig durchblättert man einen cineastisch und mit trockenem Humor inszenierten Ereignisstrang, wobei genug Zeit bleibt, um noch so einiges an historischen Fakten mitzunehmen.
Schätzing hält dabei Distanz zu Thema und Protagonisten, wie es für einen Berichterstatter oder Chronisten angemessen ist. Brillant fasst er den Konflikt über die Stadt Hebron zusammen, einen der heißesten Brennpunkte des Konflikts. Dabei wirft er seine Erklärung dem Nahost-Interessierten so lässig hin wie ein Dresseur das Zückerlein, so süffisant und akkurat, dass ihm das wohl niemand so schnell nachschreiben kann.
Die Stärken, die Schätzing in die Waagschale wirft, geraten durch ihre wahllose Anwendung jedoch zum Nachteil. Er hat intensiv recherchiert, in Büchern und vor Ort. Dennoch taugt "Breaking News" nicht als Grundlage für eine Doktorarbeit. Zu oft schleichen sich kleine, ärgerliche Fehler ein. Es mag unerheblich sein, dass er seine Charaktere in Kaffeehausketten schickt, die in Israel keine Zweigstellen haben. Oder dass er für den Flughafen in Tel Aviv Ausgänge erfindet, die weder existieren noch für die Handlung notwendig wären, so, als hätte er das Land nie besucht. Doch es gibt andere faktische Fehler, die schon ein simples Nachschlagen bei Wikipedia in den fünf Jahren Brutzeit verhindert hätte. Anderthalb Millionen Juden wähnt er 1937 in Palästina - dabei lebten selbst zur Staatsgründung 1948 nur rund 650 000 im Land. Auch verortet er die Arabische Legion schon Ende 1947 im jüdischen Altstadtviertel, obschon sie es erst Monate später einnahm. Fehler wie diese finden sich einige.
Nicht nur gemessen am Rechercheaufwand erweckt der historische Teil manchmal den Eindruck, man habe es mit einer schlechten Kopie von Collins' und Lapierres "Oh Jerusalem", einem Klassiker unter historischen Romanen, zu tun. Denn trotz seines gewaltigen Umfangs fehlen in Schätzings Werk wichtige Erläuterungen. So berichtet er, wie der "Heldenmythos vom wehrhaften Zionisten" im Jom-Kippur-Krieg 1973 zu bröckeln anfing, und gibt Israels innere Stimme wieder: "Die Überlebenden des Holocaust, die in Israel ein verschämtes Dasein fristen, Lämmer, die sich haben zur Schlachtbank führen lassen, Sabon, Seife, wie einige sie hier abfällig nennen, hatten vielleicht doch keine andere Wahl?"
Ein vielschichtiger Prozess wird hier in einem Satz komprimiert - genial und legitim, wenn es gelingt. Schluderig, wenn es misslingt. Denn hier können Uneingeweihte die wahre Bedeutung von "Sabon" nicht mal erahnen, die Ungeheuerlichkeit dieser Beleidigung nicht begreifen. Dafür müsste man erklären, dass sie auf dem (falschen) Mythos beruhte, die Nationalsozialisten hätten aus den Leichen der Juden in den Konzentrationslagern Seife gemacht. Das hätte man weglassen oder erklären müssen. Dasselbe gilt für die Hintergründe der Unruhen in Hebron 1929, die der Autor nur andeutet, ohne es sich nehmen zu lassen, ihre Schrecken auszumalen.
Ist es also ein Buch für Insider? Wohl kaum. Laien hingegen lässt es in ihrer Unwissenheit allzu oft allein. Es ist erfrischend, dass Schätzing klar Stellung bezieht. Benjamin Netanjahu kritisiert er rückhaltlos, während die Beschreibung Scharons an Bewunderung grenzt. Doch statt richtungweisend zu sein, weckt auch das eher das Gefühl einer versäumten Gelegenheit. Ließe ein intelligenter Autor wie Schätzing seinen Advocatus Diaboli richtig von der Leine, entstünde mehr erzählerische Tiefe.
Dieser Mangel wird denn auch zum größten Manko von "Breaking News". Schätzing enttäuscht in seiner Unfähigkeit, sich in unterschiedliche Rollen und Kulturen hineinzudenken. In hebräischen Dialogen nutzt er brav das "Sie", das in dieser Sprache aber gar nicht existiert. Noch mehr nervt, dass nicht nur Erzähler und Protagonist gebildet und schlagfertig sind. In Schätzings Buch sind es alle. Egal, ob religiös oder säkular, Mann oder Frau, alt oder jung: Der Erzählton ist stets derselbe. Scharon führt schon als Sechsjähriger mit seinen Altersgenossen eine Konversation über ihre Eltern, die so tiefschürfend klingt, dass sie Psychologen vor Neid erblassen lassen dürfte. Die Explosionen mögen überzeugend donnern, die ewig gleichgestrickten Dialoge rauben dem Buch seine Glaubwürdigkeit.
Schätzing bleibt gefühlsscheu, berührt kaum die Seele seiner Figuren. Genüsslich ergötzt er sich an der Pornographie des Kriegs, verschüttet "Hektoliter Blut", lässt Hirne aus durchlöcherten Schädeln tropfen, die Leichen in Massen über den Seitenrand purzeln. Er will schockieren, nicht berühren; sobald es intim wird, versagt seine Beobachtungsgabe, und er wechselt zum nächsten Ereignis, das die Geschichte vorantreiben soll.
So ist der Leser dazu verdammt, an der Oberfläche zu treiben. Vergebens lechzt er danach, von einer unverhofften Wendung verblüfft, von einem Dreh überrascht zu werden. Selbst ein deus ex machina erscheint wie von einem Schweizer Uhrwerk getaktet just im erwarteten Augenblick. Psychologische Einblicke bleiben impressionistisch. Arik etwa lässt er schon als Kind verkünden: "Wer mir etwas tut, bekommt es dreifach zurück. Zehnfach!" Das garniert Schätzing mit Eltern, die Arik eintrichtern, Land gebe man niemals auf, sprenkelt etwas Araberhass aus der Kinderstube darüber und serviert das als Erklärung für Scharons Politik bis zum Sinneswandel als Premier. Viele Beweggründe der Akteure bleiben unglaubwürdig, und die wenigen Palästinenser, die im Buch auftauchen, sind zu plakativ gezeichnet. In seinem Ausflug in den Orient bleibt Schätzing ein Deutscher, der versucht, den Nahen Osten zu begreifen, statt ihn als Autor nachzuempfinden.
Muss man diesen Roman also lesen? Nicht unbedingt. Dennoch enthält er neben Spannung und Unterhaltung auch Tiefgründiges. Schätzing will das wahre Gesicht hinter den Stereotypen zeigen. Selbst wenn er die Masken nie ganz demontiert, erhascht man flüchtige Blicke auf menschliche Antlitze. Er zeigt, dass die meisten Menschen hier nicht Handelnde, sondern Getriebene sind: "In tausend alternativen Universen bist du ein netter Kerl, der nicht im Traum auf die Idee käme, Menschen zu entführen", denkt Hagen, als er einem afghanischen Entführer begegnet: "Eine Totalrasur, und du wärst ein klarer Fall für jede Modellagentur. Du könntest tanzen gehen, Medizin studieren. Pazifist sein. Stattdessen sitzt du hier und bist bereit, für deinen Glauben zu töten. Welche Verwirrung der Geschichte trägt Schuld daran, dass du geworden bist, wer du jetzt bist? Wer könnte ich sein, unter veränderten Umständen?"
Geistreich erläutert Schätzing die Anfänge der Siedlerbewegung und die Gründung der Stadt Yamit. Und er lässt seinen Protagonisten sagen, er habe "jeden erdenklichen Grund, Arik zu hassen, aber dafür muss man aus allen erdenklichen Ursache-Wirkungs-Verkettungen die eine herauslesen, die der persönlichen Legendenbildung am besten zupasskommt". Trotz aller Oberflächlichkeit bietet Schätzing also durchaus wertvolle Einblicke.
Gil Yaron, Jahrgang 1973, lebt in Tel Aviv und ist Mediziner und Publizist. Zuletzt erschien von ihm "Lesereise Israel/Palästina: Zwischen Abraham und Ibrahim".
Frank Schätzing: "Breaking News". Roman.
Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014. 976 S., geb., 26,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Handlung ist leicht erzählt: Israels Premier Ariel Scharon fiel, wie weithin berichtet, einer Gehirnblutung zum Opfer. Doch die war nicht Pech, sondern Resultat einer Verschwörung fanatischer Siedler. Kurz bevor ihr Komplott aufgedeckt wird, wollen sie ein weiteres Attentat begehen, um den Nahen Osten in ihrem Sinne zu verändern. Der deutsche Kriegsberichterstatter Tom Hagen schlittert zufällig in die Vorbereitungen hinein, weswegen er dann nicht mehr nur ums Überleben, sondern auch noch für den Weltfrieden kämpfen muss. Ginge es nur um diese Geschichte, käme man mit dreihundert Seiten locker aus.
Doch Schätzings Ambitionen reichen weiter. Der Verfasser, der bekanntgab, die regionale Problematik bis vor kurzem nur vom Fernsehsessel gekannt zu haben, will den israelisch-palästinensischen Konflikt anhand der Saga einer israelischen Familie nacherzählen, mehr noch, er will ihn erklären - von den frühen Anfängen des Zionismus bis heute. Ein Deal im Zweierpack also: Kaufe Krimi und bekomme Geschichtsbuch mitgeliefert. Was verlockend klingt, vorausgesetzt, das Handwerk wird gut und gewissenhaft gemacht.
Davon versteht Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor etwas. Da ist sein Schreibstil: locker, ironisch, redegewandt. Erzähler und Charaktere in "Breaking News" besitzen die rhetorische Leichtfüßigkeit und Schlagfertigkeit eines Weltmeisters im Federgewicht auf Steroiden. Auch wenn seine Sprache manchmal pubertär unflätig, hart und kompromisslos maskulin klingt, ist Schätzing nicht auf der Suche nach dem niedrigsten gemeinsamen Nenner. Im Gegenteil: Was leicht zu einem Reigen platter Sprüche hätte werden können, entpuppt sich als Schatztruhe voller Mehrdeutigkeiten und Assoziationen aus unterschiedlichsten Welten.
Schätzing fordert den Intellekt und fördert bisweilen selbstzufriedenes Schmunzeln, wenn es wieder einmal gelungen ist, zu allen Bedeutungsebenen vorzustoßen. Die misslungene Anstrengung, die Vergangenheit eines bislang unauffälligen Verdächtigen aufzuklären, wird zum Versuch, "Ikarus' Flugschreiber zu bergen"; der Streit zwischen Behörden zum "Blindflug durch vernebelte Kompetenzlage"; eine lästige Erinnerung an eine Person zum "Bild gewordenen Tinnitus". Kulturübergreifend erklärt er Ariel Scharons militärisches Genie: "Gib ihm einen bewaffneten Konflikt, und er setzt sich in Bewegung mit der Erbarmungslosigkeit eines Dschingis Khan, der strategischen Intelligenz eines Sun Tsu und der Unverfrorenheit eines Odysseus." Und das langsame Absterben der Weimarer Republik fasst er griffig so zusammen: "Die volkstümliche Marschmusik, die sich leise, fast unmerklich in den Charleston hineinmischt." Das wirkt weder hochgestochen noch gezwungen. Die Sprache treibt den bald atemlosen Leser von einer Explosion zur nächsten Nahtoderfahrung, doch unwirklich wirken die vor Testosteron strotzenden Szenen nie. Fiebrig durchblättert man einen cineastisch und mit trockenem Humor inszenierten Ereignisstrang, wobei genug Zeit bleibt, um noch so einiges an historischen Fakten mitzunehmen.
Schätzing hält dabei Distanz zu Thema und Protagonisten, wie es für einen Berichterstatter oder Chronisten angemessen ist. Brillant fasst er den Konflikt über die Stadt Hebron zusammen, einen der heißesten Brennpunkte des Konflikts. Dabei wirft er seine Erklärung dem Nahost-Interessierten so lässig hin wie ein Dresseur das Zückerlein, so süffisant und akkurat, dass ihm das wohl niemand so schnell nachschreiben kann.
Die Stärken, die Schätzing in die Waagschale wirft, geraten durch ihre wahllose Anwendung jedoch zum Nachteil. Er hat intensiv recherchiert, in Büchern und vor Ort. Dennoch taugt "Breaking News" nicht als Grundlage für eine Doktorarbeit. Zu oft schleichen sich kleine, ärgerliche Fehler ein. Es mag unerheblich sein, dass er seine Charaktere in Kaffeehausketten schickt, die in Israel keine Zweigstellen haben. Oder dass er für den Flughafen in Tel Aviv Ausgänge erfindet, die weder existieren noch für die Handlung notwendig wären, so, als hätte er das Land nie besucht. Doch es gibt andere faktische Fehler, die schon ein simples Nachschlagen bei Wikipedia in den fünf Jahren Brutzeit verhindert hätte. Anderthalb Millionen Juden wähnt er 1937 in Palästina - dabei lebten selbst zur Staatsgründung 1948 nur rund 650 000 im Land. Auch verortet er die Arabische Legion schon Ende 1947 im jüdischen Altstadtviertel, obschon sie es erst Monate später einnahm. Fehler wie diese finden sich einige.
Nicht nur gemessen am Rechercheaufwand erweckt der historische Teil manchmal den Eindruck, man habe es mit einer schlechten Kopie von Collins' und Lapierres "Oh Jerusalem", einem Klassiker unter historischen Romanen, zu tun. Denn trotz seines gewaltigen Umfangs fehlen in Schätzings Werk wichtige Erläuterungen. So berichtet er, wie der "Heldenmythos vom wehrhaften Zionisten" im Jom-Kippur-Krieg 1973 zu bröckeln anfing, und gibt Israels innere Stimme wieder: "Die Überlebenden des Holocaust, die in Israel ein verschämtes Dasein fristen, Lämmer, die sich haben zur Schlachtbank führen lassen, Sabon, Seife, wie einige sie hier abfällig nennen, hatten vielleicht doch keine andere Wahl?"
Ein vielschichtiger Prozess wird hier in einem Satz komprimiert - genial und legitim, wenn es gelingt. Schluderig, wenn es misslingt. Denn hier können Uneingeweihte die wahre Bedeutung von "Sabon" nicht mal erahnen, die Ungeheuerlichkeit dieser Beleidigung nicht begreifen. Dafür müsste man erklären, dass sie auf dem (falschen) Mythos beruhte, die Nationalsozialisten hätten aus den Leichen der Juden in den Konzentrationslagern Seife gemacht. Das hätte man weglassen oder erklären müssen. Dasselbe gilt für die Hintergründe der Unruhen in Hebron 1929, die der Autor nur andeutet, ohne es sich nehmen zu lassen, ihre Schrecken auszumalen.
Ist es also ein Buch für Insider? Wohl kaum. Laien hingegen lässt es in ihrer Unwissenheit allzu oft allein. Es ist erfrischend, dass Schätzing klar Stellung bezieht. Benjamin Netanjahu kritisiert er rückhaltlos, während die Beschreibung Scharons an Bewunderung grenzt. Doch statt richtungweisend zu sein, weckt auch das eher das Gefühl einer versäumten Gelegenheit. Ließe ein intelligenter Autor wie Schätzing seinen Advocatus Diaboli richtig von der Leine, entstünde mehr erzählerische Tiefe.
Dieser Mangel wird denn auch zum größten Manko von "Breaking News". Schätzing enttäuscht in seiner Unfähigkeit, sich in unterschiedliche Rollen und Kulturen hineinzudenken. In hebräischen Dialogen nutzt er brav das "Sie", das in dieser Sprache aber gar nicht existiert. Noch mehr nervt, dass nicht nur Erzähler und Protagonist gebildet und schlagfertig sind. In Schätzings Buch sind es alle. Egal, ob religiös oder säkular, Mann oder Frau, alt oder jung: Der Erzählton ist stets derselbe. Scharon führt schon als Sechsjähriger mit seinen Altersgenossen eine Konversation über ihre Eltern, die so tiefschürfend klingt, dass sie Psychologen vor Neid erblassen lassen dürfte. Die Explosionen mögen überzeugend donnern, die ewig gleichgestrickten Dialoge rauben dem Buch seine Glaubwürdigkeit.
Schätzing bleibt gefühlsscheu, berührt kaum die Seele seiner Figuren. Genüsslich ergötzt er sich an der Pornographie des Kriegs, verschüttet "Hektoliter Blut", lässt Hirne aus durchlöcherten Schädeln tropfen, die Leichen in Massen über den Seitenrand purzeln. Er will schockieren, nicht berühren; sobald es intim wird, versagt seine Beobachtungsgabe, und er wechselt zum nächsten Ereignis, das die Geschichte vorantreiben soll.
So ist der Leser dazu verdammt, an der Oberfläche zu treiben. Vergebens lechzt er danach, von einer unverhofften Wendung verblüfft, von einem Dreh überrascht zu werden. Selbst ein deus ex machina erscheint wie von einem Schweizer Uhrwerk getaktet just im erwarteten Augenblick. Psychologische Einblicke bleiben impressionistisch. Arik etwa lässt er schon als Kind verkünden: "Wer mir etwas tut, bekommt es dreifach zurück. Zehnfach!" Das garniert Schätzing mit Eltern, die Arik eintrichtern, Land gebe man niemals auf, sprenkelt etwas Araberhass aus der Kinderstube darüber und serviert das als Erklärung für Scharons Politik bis zum Sinneswandel als Premier. Viele Beweggründe der Akteure bleiben unglaubwürdig, und die wenigen Palästinenser, die im Buch auftauchen, sind zu plakativ gezeichnet. In seinem Ausflug in den Orient bleibt Schätzing ein Deutscher, der versucht, den Nahen Osten zu begreifen, statt ihn als Autor nachzuempfinden.
Muss man diesen Roman also lesen? Nicht unbedingt. Dennoch enthält er neben Spannung und Unterhaltung auch Tiefgründiges. Schätzing will das wahre Gesicht hinter den Stereotypen zeigen. Selbst wenn er die Masken nie ganz demontiert, erhascht man flüchtige Blicke auf menschliche Antlitze. Er zeigt, dass die meisten Menschen hier nicht Handelnde, sondern Getriebene sind: "In tausend alternativen Universen bist du ein netter Kerl, der nicht im Traum auf die Idee käme, Menschen zu entführen", denkt Hagen, als er einem afghanischen Entführer begegnet: "Eine Totalrasur, und du wärst ein klarer Fall für jede Modellagentur. Du könntest tanzen gehen, Medizin studieren. Pazifist sein. Stattdessen sitzt du hier und bist bereit, für deinen Glauben zu töten. Welche Verwirrung der Geschichte trägt Schuld daran, dass du geworden bist, wer du jetzt bist? Wer könnte ich sein, unter veränderten Umständen?"
Geistreich erläutert Schätzing die Anfänge der Siedlerbewegung und die Gründung der Stadt Yamit. Und er lässt seinen Protagonisten sagen, er habe "jeden erdenklichen Grund, Arik zu hassen, aber dafür muss man aus allen erdenklichen Ursache-Wirkungs-Verkettungen die eine herauslesen, die der persönlichen Legendenbildung am besten zupasskommt". Trotz aller Oberflächlichkeit bietet Schätzing also durchaus wertvolle Einblicke.
Gil Yaron, Jahrgang 1973, lebt in Tel Aviv und ist Mediziner und Publizist. Zuletzt erschien von ihm "Lesereise Israel/Palästina: Zwischen Abraham und Ibrahim".
Frank Schätzing: "Breaking News". Roman.
Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014. 976 S., geb., 26,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Muss man das lesen? Nicht unbedingt, findet Gil Yaron, der in Tel Aviv lebt und Frank Schätzings neuen Knaller auf Herz und Nieren prüft, heißt, auf seine historische Genauigkeit. Yaron lässt all das Schlagfertige und Testoteronschwangere im Buch mal beiseite und fragt, wie es um Schätzings Recherche und ihre Ergebnisse bestellt ist. Der Roman mit seinen assoziativen und mehrdeutigen Verlockungen reizt ihn durchaus dazu. Allerdings: Als Geschichtsbuch taugt der Roman dann doch nicht. Zwar gelingt dem Autor laut Rezensent eine brillante Darstellung des Hebron-Konflikts, eine Menge faktische Fehler aber machen das Buch dem, der sich auskennt, und Yaron ist so einer, zum Ärgernis. Dass es die Kaffeehauskette im Buch in Israel gar nicht gibt - geschenkt, meint der Rezensent, aber wie viele Juden 1937 in Palästina gelebt haben, sollte der Autor schon wissen. Glaubwürdigkeit büßt das Buch für Yaron nicht zuletzt durch seine ewig gleichgestrickten Dialoge ein, die dem Rezensenten zwar schlagfertig erscheinen, aber auch gefühlsleer.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Pageturner. [...] Schätzing spielt in der Frederick-Forsyth-Klasse der spannenden, akkurat recherchierten, gekonnt konstruierten und stilsicher verfassten Weltbestseller.« Gerhard Matzig Süddeutsche Zeitung 20140306
Der zweite Roman von Frank Schätzing in kurzer Zeit, wo ich mich frage, wie denn diese unterschiedlichen Erzählstränge zusammengehören. Diesmal hat auch der Klappentext nicht viel geholfen. Geduld lohnt sich!
Da die Erzählstränge von unterschiedlichen Sprechen …
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Der zweite Roman von Frank Schätzing in kurzer Zeit, wo ich mich frage, wie denn diese unterschiedlichen Erzählstränge zusammengehören. Diesmal hat auch der Klappentext nicht viel geholfen. Geduld lohnt sich!
Da die Erzählstränge von unterschiedlichen Sprechen gelesen werden, ist es relativ leicht, den Überblick zu behalten. Insbesondere die Stimme von Hansi Jochmann dürfte vielen bekannt sein. Als Synchronsprecherin von Jodi Foster und Vorleserin vieler Romane von Kathy Reich klingt sie sehr vertraut. Auch Oliver Strietzel liegt sehr angenehm im Ohr. Ein wichtiger Punkt bei Hörbüchern.
Von welchen Erzählsträngen spreche ich eigentlich? Zum einen haben wir Tom Hagen, einen Journalisten, der mitten aus den Krisengebieten berichtet. Dessen Geschichte beginnt 2008 in Afghanistan. Dann machen wir einen Zeitsprung ins Jahr 1928 nach Israel, bzw. Palästina, wie es damals hieß. Dort wird die Geschichte von jüdischen Auswanderern erzählt, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat verlassen haben. Hier stehen drei Kinder und ihre Entwicklung über die Jahre im Mittelpunkt. Wem der Name Scheinermann etwas sagt, dem geht etwas früher ein Licht auf, warum diese drei Kinder einen zentralen Punkt einnehmen. Mehr möchte ich dazu aber noch nicht verraten.
Schätzing hat enormen Wert auf die historischen Ereignisse gelegt und beschreibt sie nüchtern und neutral, ohne für eine Seite Partei zu ergreifen. Das hat mich schwer beeindruckt, denn ich persönlich finde es nicht einfach bei den einzelnen Ereignissen. Erschreckt hat mich, wie wenig man eigentlich aus dem Geschichtsunterricht über die jüngere Zeit weiß. Daran, dass in Israel und Palästina immer wieder Bomben hoch gehen, Siedlungen und sogar Flüchtlingslager bombardiert werden, hat man sich aus der Ferne schon fast gewöhnt. Das ist einfach nur entsetzlich. Wo nahm eigentlich der Konflikt seinen Ursprung? Dies lässt Schätzing auch seine Figuren kontrovers diskutieren. Dabei treffen Ansichten von erzkonservativen Siedlern auf die von „normalen“ Menschen, die einfach mit ihren arabischen Nachbarn in Frieden leben und mit ihnen zusammen arbeiten wollen. Dazwischen liegen noch viele Schattierungen, die sehr plastisch dargestellt werden. Man kommt nicht umhin, bei den unterschiedlichsten Ansichten Verständnis zu entwickeln.
Was hat das aber jetzt mit dem Journalisten Tom Hagen zu tun, dem wir im ersten Kapitel in Afgahistan begegnen? Geographisch – gar nichts. Aber sachlich. Tom ist Kriegsberichterstatter. Er ist also immer da, wo das Wetter gerade besonders bombig ist. Israel/Palästina ist auch immer wieder ein passendes Gebiet. Beim Versuch seine Karriere nach einem Unglücksfall wieder in Gang zu bringen, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste und stolpert in einiges hinein. Seine Geschichte kreuzt die der drei Jungen aus dem zweiten Kapitel und es wird sehr spannend. Auch wenn es eine erfundene Geschichte ist, die auf historischen Tatsachen aufbaut, ich könnte es mir sehr gut vorstellen. Ich könnte jetzt noch viel sagen, aber damit würde ich vielleicht schon zu viel verraten und dem Buch die Spannung nehmen. Das möchte ich auf keinen Fall. Es ist absolut lesens- bzw. hörenswert!
Für dieses Hörbuch kann man eine sehr lange Autofahrt einplanen. Es handelt sich um eine vollständige Lesung von 35 Stunden und 12 Minuten. Natürlich kann man da auch jederzeit Pausen einlegen – aber es ist einfach spannend. Ich saß durchaus einige Male noch etwas im Auto vorm Haus, weil ich erst noch dieses Kapitel zu Ende hören wollte.
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Gebundenes Buch
Mit "Breaking News" ist Frank Schätzing wieder ein tolles Buch gelungen. Die Geschichte handelt diesmal von einem Krisenberichterstatter, der aus Ländern im Nahen Osten berichtet, doch in Afghanistan riskiert er zu viel und verliert alles. Er bekommt eine zweite Chance. Das Buch …
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Mit "Breaking News" ist Frank Schätzing wieder ein tolles Buch gelungen. Die Geschichte handelt diesmal von einem Krisenberichterstatter, der aus Ländern im Nahen Osten berichtet, doch in Afghanistan riskiert er zu viel und verliert alles. Er bekommt eine zweite Chance. Das Buch ist sehr gut, spannend, mitreißend, aber zum Teil leider etwas zu langatmig. Trotzdem ist "Breaking News" auf jeden Fall weiterzuempfehlen.
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Ein packendes Hörerlebnis
Zum Inhalt verweise ich auf die Produktbeschreibung. Hansi Jochmann und Oliver Stritzel verwandeln diesen atemberaubenden Thriller in ein packendes Hörerlebnis. Wer sich für Israel und den Nahost-Konflikt interessiert, liegt mit diesem Buch/Hörbuch …
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Ein packendes Hörerlebnis
Zum Inhalt verweise ich auf die Produktbeschreibung. Hansi Jochmann und Oliver Stritzel verwandeln diesen atemberaubenden Thriller in ein packendes Hörerlebnis. Wer sich für Israel und den Nahost-Konflikt interessiert, liegt mit diesem Buch/Hörbuch richtig.
Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, Studium der Kommunikation, Creative-Director in internationalen Agentur-Networks, Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi, Musiker und Musikproduzent, debütierte 1995 mit dem historischen Roman "Tod und Teufel", der schnell vom Geheimtipp zum Bestseller wurde. Nach einer Reihe von Krimis und Kurzgeschichten folgte 2000 – von der Presse hochgelobt – der Politthriller "Lautlos". "Der Schwarm", Schätzings fünfter Roman, erreichte wenige Tage nach Erscheinen Spitzenplatzierungen in den Bestsellerlisten, wurde u. a. nach England, in die USA, Spanien, Italien, Brasilien und Russland verkauft. Die Filmrechte gingen an Uma Thurman und die deutschen Produzenten Ica und Michael Souvignier. 2009 erschien "Limit", 2014 "Breaking News". Frank Schätzing, 2004 mit der CORINE und 2005 mit dem Deutschen Sience-Fiction-Preis ausgezeichnet, lebt und arbeitet in Köln.
Mehr über den Autor und seine Bücher unter www.frank-schaetzing.com.
Hansi Jochmann stand schon als Kind auf der Bühne und vor der Kamera. Im Fernsehen hat sie bis heute über 120 Rollen gespielt. Seit „Taxi Driver“ ist sie die deutsche Stimme von Jodie Foster. Diese unverwechselbare Stimme leiht sie u.a. den Hörbüchern von Kathy Reichs, Sandra Brown und Joy Fielding.
Oliver Stritzel, Jahrgang 1957, arbeitete zunächst als Schauspieler an der Freien Volksbühne Berlin und am Städtischen Theater Bonn. Einem breiten Publikum wurde er durch seine Rolle in Wolfgang Petersens "Das Boot" und durch die Hauptrolle des Polizisten Kalle Küppers im "Polizeiruf 110". Außer fürs Fernsehen arbeitet Oliver Stritzel sehr viel als Synchronsprecher. Seine Stimme lieh er u.a. schon Sean Penn, Philip Seymour Hoffman, Kevin Bacon oder Mickey Rourke.
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Gebundenes Buch
Großes Kompliment an Frank Schätzing. Dieses Buch ist eine unfassbare Fleißarbeit. Die geschichtlichen Hintergründe, Abläufe und Zusammenhänge eines so komplexen Themas wie dem Nahost-Konflikt so detailliert zu recherchieren und in einer fiktiven Geschichte …
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Großes Kompliment an Frank Schätzing. Dieses Buch ist eine unfassbare Fleißarbeit. Die geschichtlichen Hintergründe, Abläufe und Zusammenhänge eines so komplexen Themas wie dem Nahost-Konflikt so detailliert zu recherchieren und in einer fiktiven Geschichte aufzubereiten war eine Meisterleistung. Zum Zeitpunkt des Entstehens des Buches greift Schätzing mitunter auf geradezu unheimliche Weise den aktuellen Geschehnissen vor. Nachdem ich so enttäuscht von "LIMIT" war, und das hier bei buecher.de auch zum Ausdruck gebracht habe, bin ich beim Nachfolger "Breaking News" voll des Lobes. Bei der täglichen Berichterstattung verliert man schon mal die Übersicht, wer die Guten und wer die Bösen im Nahen Osten sind. Dieses Buch verdeutlicht das Dilemma, in dem Israelis und Palestinenser stecken. In diesem uralten Konflikt gibt es keine Guten oder Bösen - nur eine schier unlösbare, vertrackte Lage, ohne Hoffnung auf eine Lösung. Das Buch ist in der Tat wieder mal ein dicker Schätzing-Wälzer, aber in diesem Fall braucht es das auch, um dem Leser den Wahnsinn in diesem Teil der Welt anschaulich vor Augen zu führen. Man sollte deshalb ein grundsätzliches Interesse für den Nahen Osten mitbringen und sich darauf einstellen, dass man es bei diesem Buch nicht mit leichter Kost zu tun bekommt. Ein Buch, das noch ein Weilchen nachhallt, wenn man es geschlossen hat, und bei dem man ein bisschen Klüger geworden ist, als man vorher war. Danke, Frank Schätzing!
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Da sich Herr Schätzing am 4.November 2014 mit Breaking News in Reutlingen auf Live-Tournee befindet, wollte ich unbedingt den Wälzer vorab fertig haben. Ein historischer Roman, fast gelungener Zeitraffer israelischer Geschichte mit Unmengen an Informationen die zunächst sortiert …
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Da sich Herr Schätzing am 4.November 2014 mit Breaking News in Reutlingen auf Live-Tournee befindet, wollte ich unbedingt den Wälzer vorab fertig haben. Ein historischer Roman, fast gelungener Zeitraffer israelischer Geschichte mit Unmengen an Informationen die zunächst sortiert werden wollen, rechtfertigen den Umfang dieses Buches. Ich habe sehr viel über Israel gelernt und schon allein deshalb würde das Buch von mir 5 Sterne bekommen. Allerdings war ich auf einen Thriller eingestellt. Die Aufmachung, Beschreibung und Werbung für dieses Buch versprechen einen mitreißenden Thriller und genau so einen habe ich auch erwartet, doch …
Warum für mich nur „fast gelungen“? Frank Schätzing wagt meiner Ansicht nach zu viel. Es reicht ihm nicht „nur“ einen spannende Geschichte zu erzählen, sondern widmet einen großen Teil der knapp 1000 Seiten der Geschichte des Staates Israel der letzten 90 Jahren und das anhand einer Familiensaga. Der historische Teil ist für einen Thriller meiner Ansicht nach eindeutig zu detailliert.
Der Journalist Tom Hagen findet in Israel die Chance seinen Ruf, nach einer missglückten Aktion, wieder herzustellen und kullert dabei in einen politischen Komplott. Hört sich gut an, ist es auch! wären da nicht die ständigen Rückblicke in die Geschichte zweier israelische Familien und zwar ab Beginn des 20. Jahrhunderts. Teilweise kam ich mit dem Lesen nur schleppend voran da ich von den vielen Details richtig zerschlagen wurde.
Herr Schätzing hätte sich entscheiden sollen: Thriller oder historische Dokumentation, meinetwegen je 500 Seiten, den die Idee für den Thriller ist für sich sehr gut, die Geschichte Israels, soweit ich das beurteilen kann, ziemlich gewissenhaft recherchiert, doch zusammen passen sie in diesem Buch nicht. Wie bereits erwähnt: 5 Sterne für den Geschichtsunterricht, 3 Sterne für den mageren Thriller und das Versprechen: ich bleibe Schätzing-Fan!
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