Ulrike Schweikert
MP3-CD
Berlin Friedrichstraße: Tränenpalast / Friedrichstraßensaga Bd.2 (2 MP3-CDs)
Eine historische Familiensaga. 762 Min.. Lesung. Gekürzte Ausgabe
Gesprochen: Arnhold, Sabine
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Unzertrennlich, bis zu dem einen MomentBerlin, Anfang der 1950er Jahre. Der Zweite Weltkrieg hat tiefe Wunden gerissen. Auch der Bahnhof Friederichstraße wurde teilweise zerstört, beim Wiederaufbau ist die Expertise des Ingenieurs Robert gefragt. Lilli, die Tochter von Roberts verstorbener Frau Luise, bekommt derweil Zwillinge. Anna und Carla wachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter im Ost-Berlin der Nachkriegszeit auf. Während die Friedrichstraße zum Grenzbahnhof zwischen Ost und West wird und der angrenzende »Tränenpalast« zum Sinnbild der deutsch-deutschen Trennung, ist das Ganze f...
Unzertrennlich, bis zu dem einen Moment
Berlin, Anfang der 1950er Jahre. Der Zweite Weltkrieg hat tiefe Wunden gerissen. Auch der Bahnhof Friederichstraße wurde teilweise zerstört, beim Wiederaufbau ist die Expertise des Ingenieurs Robert gefragt. Lilli, die Tochter von Roberts verstorbener Frau Luise, bekommt derweil Zwillinge. Anna und Carla wachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter im Ost-Berlin der Nachkriegszeit auf. Während die Friedrichstraße zum Grenzbahnhof zwischen Ost und West wird und der angrenzende »Tränenpalast« zum Sinnbild der deutsch-deutschen Trennung, ist das Ganze für die Zwillinge lange nur wie ein Spiel. Sie machen sich einen Spaß daraus, in gleicher Kleidung die Grenzer zu narren, bis Carla Ernst macht und beschließt, in den Westen zu fliehen ...
Berlin, Anfang der 1950er Jahre. Der Zweite Weltkrieg hat tiefe Wunden gerissen. Auch der Bahnhof Friederichstraße wurde teilweise zerstört, beim Wiederaufbau ist die Expertise des Ingenieurs Robert gefragt. Lilli, die Tochter von Roberts verstorbener Frau Luise, bekommt derweil Zwillinge. Anna und Carla wachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter im Ost-Berlin der Nachkriegszeit auf. Während die Friedrichstraße zum Grenzbahnhof zwischen Ost und West wird und der angrenzende »Tränenpalast« zum Sinnbild der deutsch-deutschen Trennung, ist das Ganze für die Zwillinge lange nur wie ein Spiel. Sie machen sich einen Spaß daraus, in gleicher Kleidung die Grenzer zu narren, bis Carla Ernst macht und beschließt, in den Westen zu fliehen ...
Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt Die Tochter des Salzsieders ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Zuletzt begeisterte sie Hörer:innen und Leser:innen mit Die Charité und Berlin Friedrichstraße: Novembersturm. Sabine Arnhold ist Theaterschauspielerin und sehr erfahrene Sprecherin. Mit ihren nuancenreichen Interpretationen hat sie bereits an zahlreichen Hörspielen mitgewirkt und u. a. die Romane von Jennifer Donnelly und Ewald Arenz mit großem Erfolg eingelesen.

© Robert Brembeck
Produktdetails
- Verlag: Argon Verlag
- Anzahl: 2 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 762 Min.
- Erscheinungstermin: 25. Mai 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783839819067
- Artikelnr.: 62771738
Herstellerkennzeichnung
Argon Verlag AVE GmbH (7%)
Waldemarstr. 33a
10999 Berlin
www.argon-verlag.de
Ein sehr bewegendes Buch über die Nachkriegszeit in Berlin! Radio Euroherz 20220907
+++Spannende Geschichtsstunde+++
Der Titel des Buches „Tränenpalast“ bezieht sich auf eine Bezeichnung im Berliner Volksmund für die ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße in Ost-Berlin im Stadtviertel Dorotheenstadt. Hier konnte …
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+++Spannende Geschichtsstunde+++
Der Titel des Buches „Tränenpalast“ bezieht sich auf eine Bezeichnung im Berliner Volksmund für die ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße in Ost-Berlin im Stadtviertel Dorotheenstadt. Hier konnte man von Ost-Berlin mit S- und U-Bahnen nach Westberlin reisen. Da viele DDR-Bürger damals keine Reisefreiheit nach Westberlin hatten, verabschiedeten hier viele von ihnen ihre westlichen Besucher unter Tränen. Im Tränenpalast befanden sich auch die Kontrollschalter der Grenztruppen der DDR.
Der Roman beginnt mit einem Epilog über Johannes an einem trüben Novembertag. Immer noch betreibt er seinen Kiosk am Bahnhof Friedrichstraße. Adolf Hitler ist seit fünf Jahren Reichskanzler. Seit einem Brand im Jahr zuvor steht nicht mehr der Name „Johannes Rosenstein“ als Eigentümer auf seinem Kioskschild, sondern „Lilly Wagenbach“, der Name der zwölfjährigen Tochter seines Freundes Robert. Trotzdem erwartet ihn auch an diesem Tag wieder Vandalismus, als er seinen Kiosk öffnet. Denn für die Nationalsozialisten bleibt der Kiosk im Besitz eines Juden; dieser Rassenwahn bereitet Johannes immer größeres Unbehagen.
Als er am Abend mit seinem Freund Robert Wagenbach zusammensitzt, verkündet er, dass er aus Deutschland weggehen möchte, seine Befürchtungen für seine eigene Zukunft lassen sich nicht mehr unterdrücken. Seine Schwester Ilse bittet er mitzukommen. Doch am 10. November 1938 besteigt Johannes alleine einen Zug, der ihn nach Paris bringt. Damit endet der Epilog.
Das erste Kapitel des Buches beginnt in den frühen Morgenstunden des 2. Februars 1945. Lilli ist mittlerweile 18 Jahre alt und seit drei Monaten alleinerziehende Mutter der Zwillinge Cornelia und Anna. Alle Männer waren an der Front, sie sind gefallen oder verschollen. Berlin ist zu einer Stadt der Frauen, der Alten und Versehrten geworden.
Die Geschichte erzählt die Ereignisse ab dem Jahr 1944 und endet mit dem 1989, wobei sich der größte Teil des Buches mit der Nachkriegszeit beschäftigt. Dabei stehen Lilli und das Leben ihrer Töchter im Mittelpunkt. Aber auch Johannes und Robert kehren zurück. Die politische Situation nach dem Krieg in der DDR und das Alltagsleben der Bürger von Warenknappheit bis Bespitzelung wird sehr anschaulich geschildert.
Zusammengefasst hört sich der Roman wie eine spannende Geschichtsstunde, verpackt in eine Familiengeschichte, an.
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Nachdem wir in "Novembersturm" den Bau des Bahnhofs Friedrichstraße miterlebt haben, erleben wir diesmal die letzten Kriegsjahre. Während Ella in Berlin bleibt, taucht ihr Sohn Michael unter und geht nach Moskau. Nach Kriegsende sind Großteile der Berliner Wohnungen …
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Nachdem wir in "Novembersturm" den Bau des Bahnhofs Friedrichstraße miterlebt haben, erleben wir diesmal die letzten Kriegsjahre. Während Ella in Berlin bleibt, taucht ihr Sohn Michael unter und geht nach Moskau. Nach Kriegsende sind Großteile der Berliner Wohnungen zerstört. Lilli, die Tochter von Robert und Luise zieht mit ihren Zwillingen Anna und Carla sowie Ella in eine Wohnung. Johannes ist während des Krieges nach Frankreich geflohen und taucht plötzlich wieder in Berlin auf. Er will seinen alten Kiosk am Bahnhof wieder aufbauen und in Betrieb nehmen.
Da der Bahnhof Friedrichstraße direkt an der neu entstandenen Zonengrenze steht, gehört plötzlich ein Teil zu Ost- und ein Teil zu Westberlin. Zunächst ist dies kein Problem, doch im Laufe des Buches erleben wir, wie sich Ost und West immer mehr von einander lösen. Zunächst durch die Währungsreform und später durch den plötzlichen Mauerbau. Letzterer sorgt auch dafür, dass ein Teil der Protagonisten im Westen und ein Teil im Osten festsitzt. Als die Zwillinge älter werden, müssen sie erleben, wie die Partei immer mehr Einfluss auf das Leben der DDR-Bürger nimmt. Daher beschließt Carla in den Westen zu fliehen. Doch die Flucht verläuft anders als geplant...
Auch der zweite und letzte Teil wird wieder spannend erzählt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Ihre Geschichte mit fiktiven Charakteren hat sie wieder hervorragend mit real existierenden Personen und dem geschichtlichen Hintergrund verwoben. So hat z.B. Michael nach seiner Rückkehr aus Moskau direkt mit Erich Mielke zu tun. Man merkt, dass sich Ulrike Schweikert im Vorfeld intensiv mit der deutsch-deutschen Geschichte beschäftigt hat. Grundlage für ihr Buch waren u.a. zahlreiche Zeitzeugenberichte. Besonders Lilli trifft es sehr stark. Erst muss sie erleben, wie die russischen Truppen mit den deutschen Frauen umgehen, dann wird sie durch den Mauerbau von ihrem Freund getrennt und später treibt die Partei ihre Kinder zur Flucht. Am Ende des Buches erfährt sie außerdem noch die Wahrheit über den Vater ihrer Kinder.
Mir hat das Hören des zweiten Teils wieder sehr viel Freude bereitet. Gelesen wurde es erneut von Sabine Arnhold. Mit ihrer ausdrucksstarken Lesart, kam während der 16 Stunden keine Langeweile auf. Von mir gibt es daher auch diesmal wieder 5 von 5 Sterne. Ich kann die beiden Hörbücher jedem geschichtsinteressierten Hörer empfehlen.
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Broschiertes Buch
Die bewegende Schilderung einer Familie zwischen Ost und West
In Berlin wachsen die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella auf, bis der Krieg sie trennt. Und auch nach dem Frieden bleiben tiefe Wunden zurück, der Bahnhof Friedrichstraße wurde teilweise zerstört. Nur …
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Die bewegende Schilderung einer Familie zwischen Ost und West
In Berlin wachsen die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella auf, bis der Krieg sie trennt. Und auch nach dem Frieden bleiben tiefe Wunden zurück, der Bahnhof Friedrichstraße wurde teilweise zerstört. Nur Johannes’ Kiosk blieb als Treffpunkt der Freunde, die fast zu einer Familie geworden sind. In den Nachkriegsjahren bekommt Lilli, die Tochter von Robert, Zwillinge, ihr Freund Michael verschwindet und sie muss die Kinder allein durchbringen.
Ulrike Schweikert hat das Zeitgeschehen im zweigeteilten Berlin genau recherchiert und es sehr bildhaft und mit realistisch wirkender Dramatik geschildert. Mir stockte oft der Atem als ich die dramatischen Vorgänge gelesen habe. Der Roman startet 1945 mit Fliegeralarm und Bombenangriffen auf Berlin. Alles liegt in Schutt und Asche. Dann folgt der Einmarsch der Russen und mit ihnen ihre widerwärtigen und gewalttätigen Übergriffe auf Frauen und junge Mädchen. Welches Leid da über die Frauen kam, ist kaum vorstellbar. Ein Kriegsverbrechen, dass noch heute nicht als solches gilt. Ich habe mit Lilli und Ella gehofft, dass sie die harte Zeit nach dem Krieg gut überstehen. Sie mussten nicht nur die sexuelle Gewalt erleiden, sie mussten auch bei Hunger und im Kältewinter ihre Kinder schützen und versorgen, um zu überleben.
Als endlich wieder Frieden herrschte, hieß das auch etliche Kriegsheimkehrer mit ihren seelischen Wunden aufnehmen und die Trümmer wieder aufzubauen. Viele dieser Lasten wurden einzig und allein von Frauen bewältigt. Der Begriff Trümmerfrauen kommt nicht von ungefähr. Während sich die Lage im Westteil Berlins durch den Aufbau der Westallierten langsam verbessert, bleibt der Osten unter russischer Führung weiterhin zurück. Die Gründung der DDR sorgte mit seinem Regime für Unterdrückung der Meinungsäußerung und die Bürger wurden bespitzelt. Wer Republikflucht begehen wollte, wurde unter Strafe gestellt. Die Folgen kennen wir, 1961 wurde die Mauer gebaut, die Berlin und damit etliche Familien trennte.
Nachdem Lillis Freund Michael spurlos verschwunden ist, opfert sie sich für ihre vaterlosen Zwillinge Anne und Cornelia auf, den einzigen Halt findet sie bei Michaels Mutter Ella. Und es ist ein Lichtblick, als dann ihr Vater Robert und Johannes aus dem Krieg zurückkehren, allerdings im Ostsektor. Viele Szenen spielen sich in Johannes Kiosk ab, er wird zum familiären Zufluchtsort. Und im geteilten Berlin bekommt der benachbarte Bahnhof Friedrichstraße eine ganz besondere Bedeutung, hier trennt sich nun die deutsche Bevölkerung in Ost und West und es kommt zu dramatischen Szenen der Trennung, die auch in Lillis Familie für Probleme sorgt.
Man kann bei diesen Schilderungen oft nur schlucken und hoffen, dass sich solche Szenen nicht wieder auf deutschem Boden abspielen. Ulrike Schweikerts flüssiger und einnehmender Schreibstil hält uns die harten Prüfungen des Lebens von Lilli, Ilse und Ella in dieser Zeit bildhaft genau vor Augen. Ich war oft betroffen, was sich im Osten abspielte, wo doch das Ende des Krieges eigentlich ein neuer Anfang sein sollte. Die Schilderungen zeigen sehr anschaulich die politische Entwicklung, die Unterschiede zwischen Ost und West und die bedrückende Situation der Menschen in der DDR.
Ein sehr bewegender, zeitbeschreibender Abschluß der Reihe, der die Dramatik einer deutsch-deutschen Teilung und die Vorgänge in Berlin Ost deutlich macht und damit tief unter die Haut geht.
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Broschiertes Buch
Ein bewegendes Familiendrama im geteilten Deutschland
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ulrike Schweikert, hat mich schon mit ihrem 1. Band der Familiensaga „ Novembersturm „ begeistert, deshalb habe ich mit Spannung auf die Fortsetzung entgegen gefiebert. Es ist der krönende …
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Ein bewegendes Familiendrama im geteilten Deutschland
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ulrike Schweikert, hat mich schon mit ihrem 1. Band der Familiensaga „ Novembersturm „ begeistert, deshalb habe ich mit Spannung auf die Fortsetzung entgegen gefiebert. Es ist der krönende Abschluss dieser sehr tiefbewegende Familiengeschichte. Diese Geschichte hinterlässt tiefe Spuren in einem. Ob es der Einblick in das Gefängnis Hohenschönhausen ist, oder das Stück Zeitgeschichte 2. Weltkrieg, ehemalige DDR, die Geschichte geht einem unter die Haut beim Lesen. Obwohl die Haupt Figuren erfunden sind, wirkten sie sehr real und Authentisch. Ich konnte mich sehr gut in jede hineinversetzten, um mit Ihnen zu leiden, ihre Ängste, Hoffnungen zu durchleben. Ich hoffe das es sich nicht wiederholt, In der jetzt Prekären Lage. Sie hat gekonnt fiktive und historische Persönlichkeiten mit einander verbunden. Wie immer erzählt sie sehr bildlich, flüssig, spannend und tiefgründig.
Es ging mir sehr unter die Haut, der Bombenangriffe, der Einmarsch der Russen in Berlin. Ich habe mit Lilly und den anderen Frauen und Mädchen mitgelitten was die Russischen Männer ihnen antaten. Aber diese Frauen, Lilly, Ilse, Ella bewundert wie sie alles bewältigen. Die harte Zeiten nach dem Krieg, der Hunger, die Kälte, Not und die schwere Arbeit der Trümmerfrauen. Endlich ist wieder Friede, Lilly Vater Robert und Onkel Johannes sind aus dem Krieg wieder heimgekehrt. Alle haben Wunden davon getragen. Lilly die für ihre Zwillinge, Anne und Cornelia alles tut, damit sie groß werden, und das ohne Vater. Wer is der Vater, vielleicht die große Liebe Michael der sie im Stich gelassen hat ? Der Bahnhof und Onkel Johannes Kiosk spielen eine große Rolle. Viel halt findet Lilly in Ella , Michaels Mutter. Der Zusammenhalt zwischen den Menschen besonders den Frauen ist groß. Die Zwillinge entpuppen und entwickeln sich hervorragend, und Hecken gemeinsam viel Blödsinn aus. Besonders als man Berlin teilt, und die Mauer baut. Halten uns die Zwei in Atem, es kommt zu dramatischen Szenen, am liebsten hätte hin und wieder geweint, was da im Ostsektor abläuft. Man bekommt tiefe Einblicke in die damalige Zeit die hinter dem Stacheldraht und Mauer ablief.
Schade das die Familiengeschichte zu Ende ist
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Broschiertes Buch
Seit ich die beiden Bände der Charité gelesen habe, bin ich ein großer Fan der Bestsellerautorin. Ich habe mich riesig auf den zweiten Band „Tränenpalast“ der Friedrichstraßen-Saga, die eine Berliner Familie begleitet vom Ersten Weltkrieg über die 1920er …
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Seit ich die beiden Bände der Charité gelesen habe, bin ich ein großer Fan der Bestsellerautorin. Ich habe mich riesig auf den zweiten Band „Tränenpalast“ der Friedrichstraßen-Saga, die eine Berliner Familie begleitet vom Ersten Weltkrieg über die 1920er Jahre bis zum Mauerbau und dem Leben in einer geteilten Stadt, gefreut.
Der Inhalt: Zusammen sind sie in Berlin aufgewachsen: die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella. Bis der Krieg sie trennte. Nun herrscht Frieden, doch die Wunden sind tief. Auch der Bahnhof Friedrichstraße wurde teilweise zerstört. Eines ist zum Glück geblieben: Johannes’ Kiosk, der Fixpunkt der Freunde, die längst zu einer Familie geworden sind. Vor allem für Roberts Tochter Lilli ist er immer wieder Zuflucht. Hier lernte sie ihre große Liebe Michael kennen – doch er verschwand von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben. Und nun muss Lilli ihre Zwillingsmädchen Anne und Cornelia allein großziehen. Dabei merkt sie, dass es vor allem die Frauen sind, die in diesen ersten Nachkriegsjahren fest zusammenhalten, um zu überleben. In einer zunehmend geteilten Stadt wird der Zusammenhalt wichtiger als je zuvor. Und ausgerechnet der Bahnhof Friedrichstraße mit dem angrenzenden Tränenpalast wird zum Symbol der deutsch-deutschen Trennung.
Wow! Was für eine gigantische Fortsetzung. Noch jetzt nach Beendigung dieser herausragenden Lektüre, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, stehe ich unter Strom. Ich werde von zahlreichen Emotionen übermannt und bin noch von den geschichtlichen Ereignissen, die uns die Autorin in aller Deutlichkeit nahe bringt, tief berührt und erschüttert. Ich treffe wieder auf viele Bekannte, die mir bereits im ersten Band ans Herz gewachsen, vermisse aber auch die Personen, die auf tragische Weise aus dem Leben geschieden sind. Ich darf die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella wieder eine lange Zeit auf ihrem Lebensweg, der von vielen Tiefen überschattet wird, begleiten.
Es ist unvorstellbar, welches Leid die Menschen während des zweiten Weltkrieges und dann vor allem auch in der Nachkriegszeit erleiden mussten. Ich habe die mir liebgewonnen Menschen, allen voran Lilli, die wie ein Tiger für ihre Zwillingsmädchen kämpft und Ella. Dann sind da noch Ilse und Clara, Robert und Johannes. Ergreifend was sie in diesen Jahren alles erlebt haben. Und dann beim Aufeinandertreffen ist einfach immer diese Vertrautheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu spüren. Mich hat das Gelesene sehr berührt, oft hatte ich feuchte Augen und der Spannungsbogen war einfach gigantisch. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Und habe mit großer Spannung dem Ende entgegengefiebert.
Für mich ein Lesehighlight, das noch jetzt nachwirkt. Selbstverständlich vergebe ich für die hochspannende, hochemotionale und unter die Haut gehende Lektüre gerne 5 Sterne.
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Broschiertes Buch
Geschichte hautnah – ein sehr lesenswerter historischer Roman
"Tränenpalast" ist die Fortsetzung der Familiensaga "Berlin Friedrichstraße".
Die Klappbroschur zeigt innen das Berlin 1962 rund um den Bahnhof Friedrichstraße u.a. sowie einer kleinen …
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Geschichte hautnah – ein sehr lesenswerter historischer Roman
"Tränenpalast" ist die Fortsetzung der Familiensaga "Berlin Friedrichstraße".
Die Klappbroschur zeigt innen das Berlin 1962 rund um den Bahnhof Friedrichstraße u.a. sowie einer kleinen detaillierten Karte des Inneren mit dem vorgebauten Tränenpalast. Auch der Platz von Johannes Kiosk ist markiert.
Es beginnt mit einem Rückblick zu der Zeit als die Braunen an der Macht sind. Johannes entschließt sich, nach Frankreich zurück zu gehen. Dass seine Befürchtungen es würde noch schlimmer als jetzt werden, sollten sich bewahrheiten. Die Hetze und die vermehrten Anschläge auf seinen Kiosk bestärken ihn. Zu dem Zeitpunkt war Lilli, die Tochter seiner Liebe Luise, gerade zwölf Jahre. Doch Luise hatte damals Robert geheiratet. Robert, Lillis "Vater" litt sehr unter dem Verlust seiner Frau. Was sollte mit dem Kiosk werden? Denn er gehörte Lilli und trug ihren Namen "Lilli Wagenbach".
Am 10. November 1938 verläßt Johannes Berlin und kommt erst nach Kriegsende zurück.
Die Handlung fährt fort im Februar 1945. Fliegeralarm und für Lilli hieß es mit ihren beiden Mädchen, den Zwillingen Cornelia und Anne so schnell wie möglich in den Luftschutzkeller. So jung und schon Mutter und dann dazu der Krieg. Diese Nacht war der schlimmste Bombenangriff bislang und hatte verheerende Auswirkungen. Lilli vermisste ihren Vater, der irgendwo im Einsatz war. Dann trifft Lilli auf Ella und so kommt es, dass diese bei der Familie mit unterkommt. Was und wo Ellas Sohn Michael war, wurde verschwiegen. Die Schilderungen nach Ende des Kriegs, der Einmarsch der Russen, erspart mir Einzelheiten. Die Autorin beschreibt die damalige Zeit bildlich und bringt den Leser nahe in die Geschichte. Hier bekommt man den Eindruck wie grausam der Krieg war und nach Ende ums Überleben gekämpft werden mußte.
Die Aufteilung von Berlin ergab, dass die Familie im künftigen DDR-Staat bzw. Ost-Berlin wohnte. Die Zwillinge wuchsen so heran und lernen den Überwachungsstaat.
"Tränenpalast" zu lesen hat mich sehr berührt, zumal ich Friedrichstraße zigfach passiert bin. Familie meiner Mutter lebte in Ost-Berlin. Mauerbau und alles andere danach, das alles war für mich noch einmal eine Reise in die Vergangenheit.
Hier wird Zeitgeschichte spannend geschildert. Die Einzelschicksale detailliert. Sehr aufschlussreich, als es darum ging, die Bürgerflucht von Ost nach West zu verhindern. Während hier das fiktive Leben der Familie und Freunde von 1945 bis zum Mauerfall 1989 geschildert wird, kann man nur erahnen, dass es sich real in einer solchen Art und Weise abgespielt hat.
Zum Ende gibt die Autorin Einblick in "Dichtung und Wahrheit" zum Roman. Das sollte man unbedingt lesen. Erschütternd und auf Tagebuchaufzeichnungen zurückgreifend geschildert der Einmarsch der Russen. Was mussten die Menschen, vor allem die Frauen aushalten.
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