Alena Schröder
MP3-CD
Bei euch ist es immer so unheimlich still (Restauflage)
MP3 CD. 541 Min.. Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Günther, Elisabeth
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Von den Wagnissen des Aufbruchs und der HeimkehrDie 33-jährige Silvia Borowski fährt in einem geklauten Polo aus Westberlin in Richtung Süden. Immer wieder lauscht sie auf das leise unregelmäßige Atmen neben sich: Auf dem Beifahrersitz, in einem Wäschekorb, liegt ihre kleine Tochter Hannah. Sie ist erst wenige Wochen alt. Silvia hat genug von ihrem Leben in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG, und der Vater ihres Kindes will nichts von ihr wissen. Aber was erwartet sie in jener Kleinstadt, aus der sie einst überstürzt geflohen ist? Und wie wird ihre Mutter Evelyn sie aufnehmen?Alena Schr...
Von den Wagnissen des Aufbruchs und der Heimkehr
Die 33-jährige Silvia Borowski fährt in einem geklauten Polo aus Westberlin in Richtung Süden. Immer wieder lauscht sie auf das leise unregelmäßige Atmen neben sich: Auf dem Beifahrersitz, in einem Wäschekorb, liegt ihre kleine Tochter Hannah. Sie ist erst wenige Wochen alt. Silvia hat genug von ihrem Leben in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG, und der Vater ihres Kindes will nichts von ihr wissen. Aber was erwartet sie in jener Kleinstadt, aus der sie einst überstürzt geflohen ist? Und wie wird ihre Mutter Evelyn sie aufnehmen?
Alena Schröder nimmt den Faden wieder auf - und erzählt, was in ihrem gefeierten Debütroman »Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid« im Dunklen blieb. Mit warmer Stimme und einfühlsam gelesen von Elisabeth Günther.
Die 33-jährige Silvia Borowski fährt in einem geklauten Polo aus Westberlin in Richtung Süden. Immer wieder lauscht sie auf das leise unregelmäßige Atmen neben sich: Auf dem Beifahrersitz, in einem Wäschekorb, liegt ihre kleine Tochter Hannah. Sie ist erst wenige Wochen alt. Silvia hat genug von ihrem Leben in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG, und der Vater ihres Kindes will nichts von ihr wissen. Aber was erwartet sie in jener Kleinstadt, aus der sie einst überstürzt geflohen ist? Und wie wird ihre Mutter Evelyn sie aufnehmen?
Alena Schröder nimmt den Faden wieder auf - und erzählt, was in ihrem gefeierten Debütroman »Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid« im Dunklen blieb. Mit warmer Stimme und einfühlsam gelesen von Elisabeth Günther.
Alena Schröder, geboren 1979, arbeitet als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie hat Geschichte, Politikwissenschaft und Lateinamerikanistik in Berlin und San Diego studiert und die Henri-Nannen-Schule besucht. Nach einigen Jahren als Redakteurin in der Brigitte-Redaktion arbeitet sie heute frei u. a. für die Brigitte und das SZ-Magazin. Gemeinsam mit Till Raether spricht sie in ihrem Podcast 'sexy und bodenständig' über das Schreiben. Sie ist Autorin mehrerer Sachbücher sowie fiktionaler Bücher. Elisabeth Günther, 1966 in Berlin geboren, ist Schauspielerin, Synchron- und Hörbuchsprecherin und leiht ihre ausdrucksstarke Stimme unter anderem Michelle Fairley als Catelyn Stark in 'Game of Thrones' oder Helena Bonham Carter als Bellatrix Lestrange in den 'Harry Potter'-Filmen. Für Hörbuch Hamburg las sie Krimis von Kate Rhodes und Romane von Lilly Bernstein und Muriel Barbery.
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Anzahl: 2 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 541 Min.
- Erscheinungstermin: September 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783957132987
- Artikelnr.: 74152734
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Es hat mich mit Macht hineingezogen in eine Mutter-Tochter-Frauen-und-Familien-Geschichte, aus der man nach 318 Seiten mit dem verträumten Gefühl wieder zu sich kommt, man habe eine Zeitreise gemacht. Christine Westermann Stern 20230817
Gebundenes Buch
Silvia Borowski fährt mit einem geklauten Polo Richtung Süden, zurück in die Spießigkeit ihrer Heimat, aus der sie vor fast zwanzig Jahren geflohen ist. Sie ist nicht allein, ihre wenige Wochen alte Tochter Hannah nimmt sie mit. Sie weiß nicht, was sie erwartet, weiß …
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Silvia Borowski fährt mit einem geklauten Polo Richtung Süden, zurück in die Spießigkeit ihrer Heimat, aus der sie vor fast zwanzig Jahren geflohen ist. Sie ist nicht allein, ihre wenige Wochen alte Tochter Hannah nimmt sie mit. Sie weiß nicht, was sie erwartet, weiß nicht, ob ihre Mutter Evelyn noch in der süddeutschen Kleinstadt Ildingen wohnt, die Silvia ihrerseits so plötzlich und überstürzt verlassen hat, kurz nachdem ihre Tante Betti damals verschwunden ist. In Ildingen angekommen, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen.
Aus verschiedenen Perspektiven näherten wir uns der Erzählung an, die Gegenwart im Jahr 1989 wechselte sich mit der Vergangenheit ab, beginnend im Jahr 1950. So erfuhr ich vieles über die Kindheit von Silvia, aber auch der Werdegang ihrer Eltern wurde thematisiert. Ich kenne den Vorgänger mit dem wunderbaren Titel ›Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid‹ nicht, hatte aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir bestimmtes Wissen fehlen würde. Das vorgenannte Buch handelt unter anderem von der siebenundzwanzigjährigen Hannah, die im aktuellen Buch noch ein Baby gewesen ist. Beiden Büchern gemeinsam ist die Aufarbeitung der Familiengeschichte über mehrere Generationen, sodass diese wohl gut unabhängig voneinander gelesen werden können, behaupte ich. Anscheinend ergänzen sich die Bücher, sodass ich nun dringend das andere lesen will, um mir ein vollständiges Bild machen zu können.
Mir hat die Geschichte sehr gefallen, die gesellschaftlichen Probleme damals und heute, besonders was Familienplanung, Mutterschaft und Frauenarbeit betrifft, spielten eine Rolle, es wurde aber auch die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen authentisch thematisiert. Die Wichtigkeit der Außenwirkung in einer Kleinstadt fasziniert mich zudem ebenfalls immer wieder, dieser Anspruch, den Nachbarn zu beweisen, dass das eigene Leben richtig ist, ohne jemandem vor den Kopf zu stoßen, weil das Ansehen so wichtig ist. Das Verhältnis der Frauen zueinander hat mich berührt, ihre Sehnsucht nach einer Normalität, die sich nie einstellen wollte, beide das Produkt ihrer Zeit. Das Ende hat mich erneut sehr bewegt, es passte ganz wunderbar zur restlichen Geschichte. Von mir gibt es fünf Sterne und ein Extrasternchen dazu. Natürlich auch eine Leseempfehlung, das versteht sich wohl von selbst.
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Gebundenes Buch
Alena Schröders Debüt-Roman “Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid” war im letzten Jahr mein absolutes Lieblingsbuch. Wievielen Menschen ich das Buch schon empfohlen habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Als dann die Ankündigung zu “Bei euch …
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Alena Schröders Debüt-Roman “Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid” war im letzten Jahr mein absolutes Lieblingsbuch. Wievielen Menschen ich das Buch schon empfohlen habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Als dann die Ankündigung zu “Bei euch ist es immer so unheimlich still” kam, war klar: Das ist die Neuerscheinung, auf die ich mich in diesem Jahr am meisten freue!
Ich gebe aber zu: ein kleines bisschen Angst hatte ich davor, dieses Buch zu lesen, zu oft schon war ich von einem Buch begeistert und der Nachfolger konnte an diese Begeisterung nicht anknüpfen. Hier war die Sorge allerdings unbegründet, Alena Schröder hat mich wieder komplett abgeholt, ich habe es doll geliebt - auch wenn das Buch nicht gaaaaaanz an “Junge Frau…” hereingereicht hat. Das lag aber auch dran, dass “Junge Frau…” von der Handlung her einen stärkeren Spannungsbogen besitzt, wie “Bei euch…”. Was Alena Schröder aber einfach so gut kann, wie kaum jemand anderes: Zum einen liebenswerte, interessante und multidimensionale Charaktere schreiben und zum anderen mehrere Handlungs- und Zeitstränge miteinander verknüpfen. Hoffe auf ganz schnellen Alena-Schröder-Nachschub, werde auf jeden Fall alles lesen, was sie veröffentlicht und wenn es nur ihr Einkaufszettel ist #ultra
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Gebundenes Buch
Silvia lebt im Berlin des Jahres 1989 in einer alternativen WG. Nachdem ihre Tochter Hannah auf die Welt gekommen ist, bricht sie im geklauten Polo auf zu ihrer Mutter, die nach wie vor in ihrem beschaulich- spießigen Heimatort lebt. Die beiden Frauen, die seit Jahren kaum Kontakt hatten, …
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Silvia lebt im Berlin des Jahres 1989 in einer alternativen WG. Nachdem ihre Tochter Hannah auf die Welt gekommen ist, bricht sie im geklauten Polo auf zu ihrer Mutter, die nach wie vor in ihrem beschaulich- spießigen Heimatort lebt. Die beiden Frauen, die seit Jahren kaum Kontakt hatten, leben zunächst mehr nebeneinander her. Nur Tochter / Enkeltochter Hannah schafft eine Verbindung. Die Handlung wechselt zwischen der vorsichtigen Annäherung beider Frauen in der Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit, sodass man als Leser nach und nach die Geschichte beider Frauen erfährt.
"Bei euch ist es immer so unglaublich still" ist eine Vorgeschichte zu Alena Schröders erstem Roman, den man allerdings nicht gelesen haben muss um der Handlung folgen zu können.
Wie auch mit ihrem ersten Roman hat Schröder einen großartig erzählten Familienroman geschrieben. Der Roman lässt sich leicht und schnell lesen, trotzdem werden alle Charaktere, allem voran Mutter und Tochter, sehr detailliert gezeichnet.
Lesenswert!
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Gebundenes Buch
Wendepunkte
Meine Freude war groß, als ich das Buch von Alena Schröder in der Buchvorstellung erblickt habe. Da mich bereits der Roman "Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" positiv überrascht und die Leseprobe von " Bei euch ist es immer so …
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Wendepunkte
Meine Freude war groß, als ich das Buch von Alena Schröder in der Buchvorstellung erblickt habe. Da mich bereits der Roman "Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" positiv überrascht und die Leseprobe von " Bei euch ist es immer so unheimlich still" gefesselt hat, war dieser Roman ein Muss für mich. Es gefällt mir, dass das Cover dem des ersten Romans ähnelt.
Die Autorin schreibt sehr realistisch, so dass ich mich wunderbar in die Geschichte hineinversetzen konnte. Silvia verlässt als 15 Jährige überstürzt ihre Heimat. Nun ist sie selbst Mutter, lebt mit dem unehelichen Kind in einer WG. Silvia fühlt sich vom Vater des Kindes und ihren Mitbewohnern im Stich gelassen. Plötzlich sprüht sie das Verlangen nach ihrer Mama. Silvia hat sich immer nach Wärme und Geborgenheit gesehnt. Sie hatte immer das Gefühl, nicht die perfekte Tochter zu sein. Evelyn liebt ihre Tochter, doch das Streben nach Perfektion, steht ihr beim "Muttersein" im Weg. Evelyn fällt ihr Beruf als Ärztin leichter. Beim Lesen habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, warum ist das so? Für Silvia ist es schwierig in dem stillen zu Hause. Sie entflieht dieser Schweigsamkeit, indem sie häufig bei der Nachbarsfamilie einkehrt und Zeit mit der ledigen Tante Betti verbringt.
Betti lebt ihre Freiheit aus. Sie hat ein loses Mundwerk und einen rasanten Fahrstil. Ihr ist es egal, was die Leute über sie denken und reden.
Sehr gut gefallen mir die Zeitsprünge. Besonders wenn es in das Jahr 1989 ging, wieder an die eigene Teenie-Zeit erinnert zu werden.
Mich hat der Roman mitgenommen. Er lässt sich sehr angenehm lesen und verliert nie die Spannung. Von mir bekommt Alena Schröder für diese emotionale Familiengeschichte ⭐⭐⭐⭐⭐.
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Gebundenes Buch
Unerfüllte Erwartungen und Generationskonflikte
Für mich war es der erste Roman von Alena Schröder und ich muss sagen, dass er mir überraschend gut gefallen hat.
Die Geschichte von Evelyn Borowski und ihrer angeheirateten Familie bzw. ihrer Tochter Silvia spielt auf zwei …
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Unerfüllte Erwartungen und Generationskonflikte
Für mich war es der erste Roman von Alena Schröder und ich muss sagen, dass er mir überraschend gut gefallen hat.
Die Geschichte von Evelyn Borowski und ihrer angeheirateten Familie bzw. ihrer Tochter Silvia spielt auf zwei Zeitebenen. Der eine Zeitstrang beginnt in der Nachkriegszeit 1950, wo alles im Aufbruch ist und die Menschen sich nach den vielen Jahren des Leidens und der Entbehrungen ein neues Leben aufbauen. Der andere Zeitstrang beginnt 1989, einige Monate vor dem Mauerfall. Eine Zeit des Umschwungs, in dem die Handlung um die zwei Protagonistinnen perfekt integriert ist.
Evelyn hat eher einen kühlen emotionsarmen Charakter und das ist es auch, was Silvia immer zu schaffen gemacht hat. Sie fühlte sich von ihrer Mutter nie richtig wahrgenommen und nach einem dramatischen Ereignis kurz vor ihrem 16. Geburtstag verlässt sie überstürzt die Familie.
Als sie mit ihrer kleinen Tochter Hannah 1989 nach Ildingen zurückkehrt, möchte sie sich dieser schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung stellen und die Vergangenheit aufarbeiten. Stück für Stück erfährt der Leser mehr über Hintergründe und Geschehnisse.
Schön beschrieben wird die sehr langsame Annäherung der beiden Frauen auf ihre ganz eigene Art und wie Hannah dabei eine ganz entscheidende Rolle spielt. Bei diesem klaren und bildhaften Schreibstil konnte ich mich sehr gut in Silvias Situation hineinversetzen. So unterschiedlich alle Charaktere der Handlung auch waren, sie blieben immer authentisch und haben diese scheinbare Kleinstadtidylle hervorragend widergespiegelt. Das Cover ist farblich sehr ansprechend gestaltet und macht Lust auf die Lektüre, die ich sehr gerne weiterempfehle.
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Gebundenes Buch
Stille Wasser sind tief
Wie in Alena Schröders erstem Roman geht es auch in ihrem zweiten Werk „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ um generationenübergreifende Familiengeheimnisse, unausgesprochene Konflikte und die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern. …
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Stille Wasser sind tief
Wie in Alena Schröders erstem Roman geht es auch in ihrem zweiten Werk „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ um generationenübergreifende Familiengeheimnisse, unausgesprochene Konflikte und die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern.
Die Romanhandlung spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen ist da Silvia Borowski, die vor einigen Jahren ihre spießige schwäbische Heimat verlassen und einen alternativen Lebensstil gepflegt hat. Nun kehrt sie 1989 überraschend mit ihrer neugeborenen Tochter Hannah nach Hause zurück, da sie nicht recht weiß, wie es für sie weitergehen soll und Unterstützung bei ihrer Mutter Evelyn zu finden hofft. Doch unausgesprochene Konflikte erschweren die Beziehung zwischen den beiden und Silvia versucht hinter die Geheimnisse zu kommen, die schon lange das Familienleben belasten.
Die andere Zeitebene spielt in den 50er-70er Jahren und beleuchtet die Vergangenheit der Familie Borowski. Evelyn könnte als junge Ehefrau und Mutter glücklich sein, doch sie sehnt sich danach, sich als Ärztin zu verwirklichen und nicht nur als Hausfrau am Herd zu stehen. Ihre Schwägerin Betti führt dagegen ein eher unangepasstes Leben, kümmert sich wenig um das Gerede anderer Leute und ist für Silvia eine größere Vertrauensperson als ihre Mutter. Somit ist Konfliktpotenzial innerhalb der Familie vorhanden und wie beide Handlungsstränge am Ende ineinandergreifen erzählt Alena Schröder auf emotionale, teils erschütternde Weise.
Beim Lesen hat mich der Roman oft bedrückt und traurig gestimmt, da alle Charaktere irgendwie unzufrieden sind und mit ihrem Leben hadern. Es herrscht vor allem in der ersten Hälfte eine melancholische, fast schon hoffnungslose Stimmung und einzig Silvia scheint trotz ihrer nicht ganz einfachen Lebenssituation die Welt etwas positiver zu sehen. Vor allem ihre kleine Tochter Hannah ist ein Lichtblick, der Glück in Silvias aber auch Evelyns Leben bringt. Obwohl der Roman sehr emotional ist, ist Alena Schröders Schreibstil dennoch nicht kitschig-sentimental. Sie schreibt flüssig und verfasst die Gedankengänge der Charaktere in einem authentischen Ton. Wörtliche Rede gibt es passend zur Thematik des Romans eher wenig. Die LeserInnen lernen die Figuren vor allem durch die Innenperspektive kennen, wenn diese in Gedanken versunken ihre Probleme reflektieren. Gerade weil man dadurch so nah an den Charakteren ist, schafft es die Autorin, die LeserInnen emotional mitzunehmen.
Allerdings fand ich manchmal das Verhalten oder die Reaktionen der Charaktere unlogisch. Zum Beispiel wurde mir Silvia zu schnell wieder in ihrem Heimatdorf Ildingen willkommen geheißen, von der Mutter ins Haus aufgenommen und von den alten Schulfreunden und Bekannten eingeladen. Nachdem Silvia jahrelang verschwunden war, hätte ich da mehr Skepsis oder Nachfragen erwartet. Ebenso fragwürdig ist in der zweiten Hälfte des Romans das Auftauchen des Charakters Georg. Er spielt zwar bei der Zuspitzung der Konflikte eine entscheidende Rolle, aber die Art, wie er eingeführt wird, dabei alle anderen Personen so rasch um den Finger wickelt und wie Silvia und Georg am Ende wieder zufällig aufeinandertreffen, war für mich doch etwas unglaubwürdig.
Außerdem wurde das kleinbürgerliche Leben in Ildingen sehr stereotyp dargestellt. Dies wurde zu oft mit typischen Klischees betont, sodass diese am Ende redundant wirkten. Auch mit weniger Beschreibungen der engen, spießigen Atmosphäre der schwäbischen Kleinstadt, hätte die Autorin die Stimmung des Ortes einfangen können ohne ständig ähnliche Stereotype zu wiederholen.
Nichtsdestotrotz hat mir alles in allem der Roman gut gefallen. Vor allem nach etwa er Hälfte der Lektüre wurde es durch überraschende Wendungen richtig spannend und man wollte hinter die Familiengeheimnisse kommen. Alena Schröder verknüpft in ihrer Geschichte dabei zahlreiche Themen wie z.B. Selbstverwirklichung und -ermächtigung von Frauen, Homosexualität, Flucht aus dem bürgerlichen Leben, Emanzipation von den Erwartungen anderer Leute oder Mutterschaft. Treibend bei all diesen konfliktträchtigen Themen ist die Diskrepanz zwischen der scheinbar perfekten Fassade und den im Stillen dahinter verborgenen Wahrheiten, die manchmal wahre Abgründe sind. Dass solche Geheimnisse aber ausgesprochen werden sollten, da sie sonst ganze Leben und Beziehungen zerstören können, zeigt die Familiengeschichte der Borowskis hier in eindringlicher Weise.
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eBook, ePUB
Tolle Geschichte über Mutter und Tochter
Die ergreifende Geschichte von Silvia und ihrer Mutter Evelyn wird in zwei Zeitebenen erzählt -- Silvias Geschichte 1989 und noch steht die Mauer und die von ihrer Mutter in Rückblicken in den 1950er Jahren und Später. Die Autorin schafft …
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Tolle Geschichte über Mutter und Tochter
Die ergreifende Geschichte von Silvia und ihrer Mutter Evelyn wird in zwei Zeitebenen erzählt -- Silvias Geschichte 1989 und noch steht die Mauer und die von ihrer Mutter in Rückblicken in den 1950er Jahren und Später. Die Autorin schafft es, die Sprachlosigkeit innerhalb der Familie nachfühlbar darzustellen und die sehr verschiedenen Lebensumstände der beiden Frauen erfahrbar zu machen. Beide haben sich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und es gibt viele Schwierigkeiten zu überwinden, als Silvia mit ihrer neugeborenen Tochter Hanna aus Berlin wieder in dem kleinen Kaff, in dem ihr Elternhaus liegt, auftaucht. Durch die sehr detailreichen Bilder, die die Autorin zeichnet, war ich sofort in der Geschichte und wollte von Kapitel zu Kapitel immer dringender wissen, warum die Familie so ist, wie sie ist. Es zog mich förmlich durch die Seiten und ich konnte mit beiden Frauen mitfühlen Gerne empfehle ich das Buch weiter.
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Gebundenes Buch
Der Roman spielt auf zwei Zeit-und Handlungsebenenebenen: Evelyn als junge Ehefrau und Ärztin in den 50er Jahren, die als ehemaliges Flüchtlingskind in eine gutsituierte Familie in einer Kleinstadt in Süddeutschland einheiratet und für ihre Arbeit brennt, die Erwartungen der …
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Der Roman spielt auf zwei Zeit-und Handlungsebenenebenen: Evelyn als junge Ehefrau und Ärztin in den 50er Jahren, die als ehemaliges Flüchtlingskind in eine gutsituierte Familie in einer Kleinstadt in Süddeutschland einheiratet und für ihre Arbeit brennt, die Erwartungen der Familie und sich selbst an eine gute Mutter jedoch nicht erfüllen kann. Dann befinden wir uns in Ostberlin zu Zeiten der Wende und erleben Evelyns alleinstehende Tochter Silvia, die mit ihrem Baby Hannah in die Heimat zurückkehrt und sich der schwierigen Situation zwischen Mutter und Tochter stellen möchte.
Der Spagat zwischen den Zeiten, der Mutter-Tochter-Konflikt, ein Wechsel der leisen, lauten sowie ungesagten Töne sowie die Darstellung so mancher Päckchen, die hier auch einige interessante Nebenfiguren zu tragen haben, ist der Autorin hier für mich ausgezeichnet gelungen. Eine einfühlsame, leichtgängige Sprache ließ mich schnell und interessiert durch die Zeilen fliegen. Zwar habe ich weder für Mutter noch für Tochter eine enge Sympathie entwickeln können, was wohl auch gar nicht Botschaft dieses Romans sein sollte. Die Gefühlswelt der Charaktere als auch eine teilweise Sprachlosigkeit, wo man doch ansonsten Nähe und Vertrauen erwarten sollte, sind für mich hier hervorragend ausgearbeitet und haben mich das Buch sehr gerne und beeindruckt lesen lassen. Den Vorgänggerroman, der zeitlich nach diesem liegt und in dem es wohl um die Enkelin Hannah geht, werde ich mir gerne noch besorgen.
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Gebundenes Buch
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: Eine bewegende Geschichte über Familiengeheimnisse
"Bei euch ist es immer so unheimlich still" erzählt die bewegende Geschichte von Silvia, die vor kurzem Mutter geworden ist, vor ihrem unbefriedigenden Leben in einer Wohngemeinschaft …
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Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: Eine bewegende Geschichte über Familiengeheimnisse
"Bei euch ist es immer so unheimlich still" erzählt die bewegende Geschichte von Silvia, die vor kurzem Mutter geworden ist, vor ihrem unbefriedigenden Leben in einer Wohngemeinschaft in Berlin flieht und in ihre Heimatstadt zurückkehrt. Dort steht sie vor der Herausforderung, sich ihrer Mutter Evelyn zu stellen und eine Aussprache zu suchen. Der Roman wechselt zwischen den Zeitebenen und beleuchtet sowohl Evelyns Rolle als Hausfrau und Mutter in den 1950er- und 1960er-Jahren, als auch Silvias Kindheit in einer Kleinstadt, in der sie nie wirklich Zuhause war.
Die Charaktere von Silvia und Evelyn sind sehr unterschiedlich, was ihre Beziehung komplex macht. Silvia ist rebellisch und hat Brücken zu ihrer Heimatstadt abgebrochen, während Evelyn immer den Schein einer Vorzeigefamilie wahren wollte, aber damit nie wirklich glücklich wurde. Die Autorin schildert einfühlsam das angespannte Verhältnis zwischen Mutter und Tochter und beleuchtet die Ursachen dafür. Silvia hat sich von ihrer Mutter nie wirklich geliebt gefühlt und leidet darunter, ihren Erwartungen nicht zu genügen. Doch nach Jahren der Trennung nähern sich die beiden Frauen langsam wieder an.
Der Roman begeistert nicht nur durch den Wechsel der Erzählebenen, sondern auch durch liebevolle Details, die den Zeitgeist der geschilderten Jahre einfangen. Zudem macht der unaufdringliche Dialekt in den Dialogen die fiktive schwäbische Kleinstadt lebendig und authentisch. Der Titel "Bei euch ist es immer so unheimlich still" repräsentiert die Unfähigkeit der Familienmitglieder, offen über ihre Gefühle und Probleme zu sprechen und das jahrelange Schweigen zwischen Mutter und Tochter.
Der Roman ist ein packender Familienroman über Generationen von Frauen, das Muttersein und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Obwohl ich den Vorgängerroman als bedeutungsvoller empfand, hat mich auch dieser Nachfolger gut unterhalten. Die Geschichte ist angenehm zu lesen und die Charaktere sind gut ausgearbeitet.
Insgesamt kann ich "Bei euch ist es immer so unheimlich still" als lesenswert empfehlen.
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Gebundenes Buch
Evelyn, Silvia, Hannah. Drei Generationen.
Berlin, 1989: man merkt, wie die Stadt im Umbruch ist, etwas Großes passiert. Auch für Silvia hat sich einiges verändert, seit ihre Tochter Hannah geboren wurde. Relativ überstürzt fährt sie zu ihrer Mutter ins …
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Evelyn, Silvia, Hannah. Drei Generationen.
Berlin, 1989: man merkt, wie die Stadt im Umbruch ist, etwas Großes passiert. Auch für Silvia hat sich einiges verändert, seit ihre Tochter Hannah geboren wurde. Relativ überstürzt fährt sie zu ihrer Mutter ins beschauliche Ildingen in Baden-Württemberg. Mit ihrer Mutter hatte sie bisher eher weniger Kontakt bzw. zuletzt nur noch sporadisch. Die Mutter, Ärztin, hatte in den fünfziger Jahren eigentlich alles, was sie sich je erträumt hatte: eine Stelle als Ärztin, einen wunderbaren Mann und schließlich die Tochter. Dennoch ist eine gewisse Unzufriedenheit da…
Von der Autorin hatte ich bislang noch kein Buch gelesen, die Geschichte klang für mich spannend, vor allem nach einer ersten Leseprobe. Es handelt sich hierbei um eine Familiengeschichte, die durchaus manches Geheimnis birgt.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er war gut, absolut nachvollziehbar, durchaus unterhaltsam, aber auch spannend. Ich hatte hier keinerlei Probleme, alles war gut verständlich. Für mich war es ein entspanntes und zügiges Lesen.
Das Buch wechselt immer wieder zwischen den verschiedenen Jahren bzw. Jahrzehnten. So startet es im Jahr 1989, wechselt dann in die Fünfzigerjahre als Evelyn, Silvias Mutter, noch eine junge Frau war. Dieser Stil macht es unheimlich spannend und abwechslungsreich.
Oftmals war für mich gerade bei den Beschreibungen der 50er Jahre ein Unverständnis für die damaligen Formen im Umgang innerhalb der Familie da. Es zeigt auf, wie die Meinung zu dieser Zeit eben war, dass man das Kind eben mal schreien lassen soll, bloß nicht zu sehr verwöhnen. Und allein anhand dieser Schilderungen merkt man auch, woher so manche Distanzen bei der Mutter-Tochter-Beziehung (Evelyn-Silvia) kommen können. Und warum es Silvia bei ihrer eigenen Tochter Hannah eben anders machen möchte. Definitiv eine starke Thematik, die aber nicht hauptsächlich das Buch beherrscht.
Auch die weiteren Erzählungen bezüglich der verschiedenen Familienmitglieder waren spannend, allen voran die über Tante Betti, die Schwägerin von Evelyn.
Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen, eine spannende und unterhaltsame, teilweise heftige und dramatische Familiengeschichte, die aber vor allem nicht wirklich vorhersehbar war. Durch den angenehmen Schreibstil war es so, dass ich das Buch relativ zügig lesen konnte.
Von mir gibt’s hier 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung.
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